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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CONTROLLING THE MOVEMENT OF A SINGLE-TRACK MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/091744
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling the movement of a single-track motor vehicle, in which the distance from or the speed relative to a vehicle following the motor vehicle is sensed by means of a rear environment sensor system, which senses the rearward region behind the motor vehicle, and if the distance falls below a distance threshold or if the relative speed exceeds a relative speed threshold, a warning is output for the driver of the single-track motor vehicle.

Inventors:
SCHOENHERR MICHAEL (DE)
GRELAUD MATHIEU (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/078606
Publication Date:
May 16, 2019
Filing Date:
October 18, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60T7/22; B60T8/17; B60W30/095; B60W30/16; G08G1/16
Foreign References:
US20130311075A12013-11-21
DE102014213392A12016-01-14
DE102015216679A12017-03-02
DE102004062497A12006-07-13
DE102016216530A12017-05-11
DE102006059915A12008-07-03
DE102012207253A12013-11-07
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Bewegungsregelung für ein einspuriges Kraftfahrzeug (100), bei dem mittels einer den rückwärtigen Bereich nach dem Kraftfahrzeug erfassenden Heckumfeldsensorik der Abstand oder die

Relativgeschwindigkeit zu einem dem Kraftfahrzeug nachfolgenden

Folgefahrzeug (300) erfasst wird und bei Unterschreitung eines

Abstandsgrenzwertes oder bei Überschreitung eines

Relativgeschwindigkeitsgrenzwertes eine Warninformation für den Fahrer des einspurigen Kraftfahrzeugs (100) ausgegeben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben der

Warninformation für den Fahrer des einspurigen Kraftfahrzeugs (100) zusätzlich ein Warnsignal an den Fahrer des Folgefahrzeugs (300) ausgegeben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin mittels einer den vorausliegenden Bereich vor dem einspurigen Kraftfahrzeug (100) erfassenden Frontumfeldsensorik der Abstand oder die

Relativgeschwindigkeit zu einem dem einspurigen Kraftfahrzeug (100) vorausfahrenden Vorderfahrzeug (200) oder einem sich vor dem einspurigen Kraftfahrzeug (100) befindenden Hindernis erfasst wird und bei

Unterschreitung eines Abstandsgrenzwertes oder bei Überschreitung eines Relativgeschwindigkeitsgrenzwertes ein fahrerunabhängiger Bremseingriff durchgeführt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität des fahrerunabhängigen Bremseingriffs abhängig vom Abstand oder der

Relativgeschwindigkeit zum dem Kraftfahrzeug nachfolgenden

Folgefahrzeug ist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität des fahrerunabhängigen Bremseingriffs dann reduziert wird, wenn zum Folgefahrzeug eine Unterschreitung eines Abstandsgrenzwertes oder eine Überschreitung eines Relativgeschwindigkeitsgrenzwertes vorliegt.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Heckumfeldsensorik und der Frontumfeldsensorik jeweils und eine Radaroder Videosensorik handelt.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug (100) um ein Motorrad handelt.

8. Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren und Vorrichtung zur Bewegungsregelung für ein einspuriges

Kraftfahrzeug

Stand der Technik

In der DE 10 2012 207 253 AI wird vorgeschlagen, eine Bremseinrichtung für ein Zweirad mit einer Notbremssituationserkennungsvorrichtung und einer

Notbremsvorrichtung auszustatten. Die

Notbremssituationserkennungsvorrichtung soll dabei dazu ausgelegt sein, eine Gefahrensituation, die eine Notbremsung des Zweirads erfordert, zu erkennen und daraufhin ein Notbremssignal auszugeben. Die Notbremsvorrichtung weist ein an einem Rahmen des Zweirads befestigtes und von einer eingefahrenen in eine ausgefahrene Position bewegbares Bremselement auf und ist dazu ausgelegt, das Bremselement in Reaktion auf das Notbremssignal derart in die ausgefahrene Position in mechanischen Kontakt mit einer von dem Zweirad befahrenen Fahrbahn zu bewegen, dass durch Reibung zwischen dem

Bremselement und der Fahrbahn eine verzögernde Bremskraft auf das Zweirad ausgeübt wird.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegungsregelung für ein einspuriges Kraftfahrzeug, bei dem mittels einer den rückwärtigen Bereich nach dem

Kraftfahrzeug bzw. hinter dem Kraftfahrzeug erfassenden Heckumfeldsensorik der Abstand oder die Relativgeschwindigkeit zu einem dem Kraftfahrzeug nachfolgenden Folgefahrzeug erfasst wird und bei Unterschreitung eines Abstandsgrenzwertes oder bei Überschreitung eines

Relativgeschwindigkeitsgrenzwertes eine Warninformation für den Fahrer des einspurigen Kraftfahrzeugs ausgegeben wird. Durch diese

Rückraumüberwachung und Fahrerinformation findet eine Erhöhung der

Sicherheit für den Fahrer des einspurigen Kraftfahrzeugs statt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass neben der Warninformation für den Fahrer zusätzlich ein Warnsignal an den Fahrer des Folgefahrzeugs ausgegeben wird. Einspurige Kraftfahrzeuge können insbesondere bei einem komplexen Verkehrsgeschehen leicht übersehen werden, so dass diese Warninformation die Sicherheit weiter erhöht.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin mittels einer den vorausliegenden Bereich vor dem Kraftfahrzeug erfassenden Frontumfeldsensorik der Abstand oder die Relativgeschwindigkeit zu einem dem Kraftfahrzeug vorausfahrenden Vorderfahrzeug oder einem sich vor dem einspurigen Kraftfahrzeug befindenden Hindernis erfasst wird und bei Unterschreitung eines Abstandsgrenzwertes oder bei Überschreitung eines Relativgeschwindigkeitsgrenzwertes zum Vorderfahrzeug ein fahrerunabhängiger Bremseingriff durchgeführt wird.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität des fahrerunabhängigen Bremseingriffs abhängig vom Abstand oder der Relativgeschwindigkeit zum dem Kraftfahrzeug nachfolgenden

Folgefahrzeug ist. Dadurch soll verhindert werden, dass beispielsweise durch eine Notbremsung zwar ein Aufprall des einspurigen Kraftfahrzeugs auf ein vorausfahrendes Fahrzeug verhindert wird, dafür jedoch das Folgefahrzeug auf das einspurige Kraftfahrzeug auffährt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität des fahrerunabhängigen Bremseingriffs dann reduziert wird, wenn zum Folgefahrzeug eine Unterschreitung eines Abstandsgrenzwertes oder eine Überschreitung eines Relativgeschwindigkeitsgrenzwertes vorliegt. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Heckumfeldsensorik und der Frontumfeldsensorik jeweils und eine Radar- oder Videosensorik handelt. Diese Sensoriken sind im PKW-Bereich bereits weit verbreitet.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug um ein Motorrad handelt.

Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Steuergerät, in welchem der

Programmcode zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren hinterlegt ist.

Die Zeichnung umfasst die Figuren 1 bis 3.

Fig. 1 zeigt in Draufsicht ein nach rechts fahrendes Motorrad mit einem vorausfahrenden PKW.

Fig. 2 zeigt in Draufsicht ein nach rechts fahrendes Motorrad mit einem nachfolgenden PKW.

Fig. 3 zeigt in Draufsicht ein nach rechts fahrendes Motorrad mit einem vorausfahrenden PKW und einem nachfolgenden PKW.

Im Zweiradbereich liegen deutlich höhere Fahrzeugbeschleunigungen und Verzögerungen vor als im PKW-Bereich. Insbesondere Folgefahrzeuge können deshalb von einer starken Bremsverzögerung eines Motorrads überrascht werden. Eine solche starke Verzögerung kann beispielsweise bei Aktivierung eines Notbremsassistenten bei einem Motorrad auftreten und zu einer Kollision des Folgefahrzeugs mit dem Motorrad führen. Deshalb basiert die Erfindung auf der Verwendung eines Sensorsystems, welches den rückwärtigen Verkehrsraum des Motorrads überwacht und bei einer gefährlichen Annäherung des

Folgefahrzeugs ein Warnsystem auslöst oder, falls möglich, einen am Motorrad erfolgenden Bremseingriff abschwächt. Die Überwachung des rückwärtigen Fahrzeugbereichs eines Motorrads bringt die folgenden Möglichkeiten:

- Information bzw. Warnung des Fahrers des Motorrads über das nachfolgende

Fahrzeug.

- Information bzw. Warnung des Fahrers des nachfolgenden Fahrzeugs, falls dessen Abstand zu gering wird oder dessen Relativgeschwindigkeit zu groß ist. Dies erfolgt beispielsweise über eine Aktivierung der Warnblinkanlage, der Heckleuchten oder sonstige visuelle oder akustische Mittel.

- Bei der Aktivierung eines Bremsassistenzsystems des Motorrads können

dessen Eingriffe das nachfolgende Fahrzeug berücksichtigen.

Dabei können die folgenden Szenarien betrachtet werden:

Fig. 1 zeigt ein Motorrad 100 mit einem vorausfahrenden Fahrzeug 200. Hinter dem Motorrad befindet sich kein Folgefahrzeug. Deshalb können in diesem Fall die Bremsassistenzsysteme des Motorrads wie z.B. eine Abstandsregelung zu vorausfahrenden Fahrzeugs, in üblicher Weise arbeiten.

Fig. 2 zeigt ein Motorrad 100 mit einem nachfolgenden Fahrzeug 300. Falls das Fahrzeug 300 den Abstand zum Motorrad 100 verringert, dann kann das Motorrad eine nach rückwärts gerichtete Warninformation an das Folgefahrzeug aussenden, z.B. durch automatische Aktivierung der Warnblinkleuchten oder der Bremsleuchten. Die Ausgestaltung der Warninformation kann auch davon abhängen, wie rasch oder wie nahe sich das Folgefahrzeug 300 an das Motorrad 100 annähert. Bei einer zu raschen oder zu nahen Annäherung des

Folgefahrzeugs kann weiter eine aktivierte Bremsassistenzfunktion des

Motorrads 100 abgebrochen oder abgeschwächt werden, um einen Auffahrunfall durch das Fahrzeug 300 zu vermeiden.

In Fig. 3 ist wiederum das Motorrad 100 dargestellt, wobei sowohl ein

vorausfahrendes Fahrzeug 200 als auch ein nachfolgendes Fahrzeug 300 vorhanden sind. Falls das Fahrzeug 300 den Abstand zum Motorrad 100 verringert, dann kann das Motorrad eine nach rückwärts gerichtete

Warninformation an das Folgefahrzeug aussenden, z.B. durch automatische Aktivierung der Warnblinkleuchten oder der Bremsleuchten. Die Ausgestaltung der Warninformation kann auch davon abhängen, wie rasch oder wie nahe sich das Folgefahrzeug 300 an das Motorrad 100 annähert.

Bei einem aktivierten Bremsassistenzsystem des Motorrads 100 muss jetzt sowohl die Gefahr einer Kollision mit dem vorausfahrenden Fahrzeug 200 als auch dem nachfolgenden Fahrzeug 300 betrachtet werden. D.h. ein

Bremseingriff zur Vermeidung eines Auffahrens auf das Fahrzeug 200 sollte nur dann abgebrochen werden, wenn die Heckumfeldsensorik keine wesentliche Gefahr für eine Kollision mit dem Folgefahrzeug 300 erkennt.