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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CONTROLLING THE SUPPLY OF A PRESSURE MEDIUM ON RAIL VEHICLES (COMPRESSOR-MANAGEMENT)
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/036407
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for controlling the supply of a pressure medium on rail vehicles which are coupled together in a tractive link both mechanically and in order to enable the flow of said pressure medium, whereby said pressure medium is supplied by a main air container pipe which extends through all rail vehicles and which is fed with a pressure medium via a plurality of compressors individually mounted in each rail vehicle. The aim of the invention is to allow a balanced use of the compressors included in the tracture link. In order to achieve this, a changeable or fixed order of priority is defined for the compressors according to the total number of compressors in the tracture link, whereby the number of compressors activated depends on the order of priority necessary to meet the actual required amount of pressure medium.

Inventors:
SCHMID RALF-RAINER (DE)
REINICKE STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/012644
Publication Date:
May 10, 2002
Filing Date:
October 31, 2001
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
SCHMID RALF RAINER (DE)
REINICKE STEFAN (DE)
International Classes:
B60T13/66; B61D19/02; B60T17/02; B60T17/22; B61D49/00; B61H1/00; F04B49/06; (IPC1-7): B61H/
Foreign References:
EP0829405A21998-03-18
DE19837100A12000-03-02
GB182333A1922-07-06
US5108263A1992-04-28
US4502842A1985-03-05
Other References:
DATABASE WPI Section PQ, Week 198638 Derwent Publications Ltd., London, GB; Class Q56, AN 1986-250530 XP002199825 & SU 1 208 309 A (SVERD MINING INST), 30. Januar 1986 (1986-01-30)
Attorney, Agent or Firm:
Preuss, Udo (Maiwald Patentanwalts GmbH Elisenhof Elisenstrasse 3 München, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Steuerung der Druckmittelversorgung bei Schienenfahrzeugen, welche innerhalb eines Zugverbandes miteinander mechanisch und druclçmittelschlüssig gekoppelt werden, wobei die Druckmittelversorgung über eine durch alle Schienenfahrzeuge (la bis lc) verlaufende gemeinsame Hauptluftbehälterleitung (3) hergestellt wird, die über mehrere im wesentlichen in jedem Schienenfahrzeug (la bis lc) einzeln vorgesehene Kompressoren (5a bis 5c) mit Druclcmittel gespeist wird, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend der Gesamtanzahl der im Zugverband verfügbaren Kompressoren (5a bis 5c) eine wechselnde oder feste Prioritätsreihenfolge für die Kompressoren (5a bis 5c) definiert wird, wobei abhängig vom aktuellen Druckmittelbedarf nur diejenige Anzahl von Kompressoren (5a bis 5c) gemäß der Reihenfolge ihrer Priorität in Betrieb genommen wird, welche zur Deckung des aktuellen Druclcmittelbedarfs erforderlich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Wiederauffüllen von betriebsbedingten Druclcmittelverbräuchen bei einem damit verbundenen Druckabfall in der Hauptluft behälterleitung (3) unter einen definierten unteren Grenzwert zusätzlich zu bereits eingeschalteten Kompressoren (5a, 5b) zunächst der Kompressor (5c) mit der nächsthöheren Priorität in Betrieb genommen wird, und daß bei Erreichen eines Maximaldrucks in analoger Weise von den eingeschalteten Kompressoren (5a bis 5c) zunächst der Kompressor (5c) mit der nächstniedrigen Priorität wieder außer Betrieb genommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Inbetriebnahme der Druckmittelversorgung des Zugverbandes die Kompressoren (5a bis 5c) unterschiedlich zeitverzögert eingeschaltet werden und bei Erreichen des Maximaldrucks wieder unterschiedlich zeitverzögert ausgeschaltet werden, wobei das Einbzw. Ausschalten nach dem Ablauf einer abhängig von der Priorität jedes Kompressors (5 a bis 5c) festgesetzten Zeitdauer erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Festlegung der Prioritätsreihenfolge der Kompressoren (5a bis 5c), diese bei unterschiedlichen individuellen unteren Grenzdrücken eingeschaltet werden und bei unterschiedlichen individuellen oberen Maximaldrücken ausgeschaltet werden, wobei der Kompressor (5a) mit der höchsten Priorität aufgrund des kleinsten untersten Grenzdrucks zuletzt eingeschaltet wird und die in der Priorität folgenden Kompressoren (5b bis 5c) um je einen nächsthöheren Differenzdruckwert versetzt früher eingeschaltet werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung der Druckmittelversorgung innerhalb eines Zugverbandes zentral von einer übergeordneten Steuereinrichtung aus oder dezentral durch eine jedem Kompressor (5a bis 5c) zugeordnete Steuereinheit (6a bis 6c) vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der aktuelle Druckmittelbedarf des Zugverbandes anhand des Drucks in der gemeinsamen durch alle Schienenfahrzeuge (la bis Ic) geschleiften Hauptluftbehälterleitung (3) ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine feste Prioritätsreihenfolge der Kompressoren (5a bis 5c) nach der Zusammenstellung der Schienenfahrzeuge (1 a bis 1 c) zu einem Zugverband unveränderbar definiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wechsel in der Prioritätsreihenfolge der Kompressoren (5a bis 5c) fest oder zufällig zeitgesteuert, druckgesteuert, temperaturgesteuert oder feuchtigkeitsgesteuert vorgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für einen zeitgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung der Kompressor (5a) mit der höchsten Priorität bei Erreichen einer definierten ununterbrochenen Betriebsdauer in die niedrigste Priorität versetzt wird und damit ausgeschaltet wird, wobei dieser Kompressor (5a) durch einen noch ausgeschalteten Kompressor (5b) mit der nächsthöheren Priorität ersetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für einen druckgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung der Kompressor (5a) mit der höchsten Priorität bei Erreichen eines definierten Umschaltdruckwerts innerhalb der Hauptluftbehälterleitung (3) in die niedrigste Priorität versetzt wird und damit ausgeschaltet wird, wobei dieser Kompressor (5a) durch einen noch ausgeschalteten Kompressor (5b) mit der nächsthöheren Priorität ersetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für einen temperaturgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung der Kompressor (5a) mit der höchsten Priorität bei Erreichen der Betriebstemperatur und nach Ablauf einer definierten Haltezeit in die niedrigste Priorität versetzt wird und damit ausgeschaltet wird, wobei dieser Kompressor (5 a) durch einen noch ausgeschalteten Kompressor (5b) mit der nächsthöheren Priorität ersetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für einen feuchtigkeitsgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung der Kompressor (5a) mit der höchsten Priorität bei Erreichen eines trockenen Betriebszustandes in die niedrigste Priorität versetzt wird und damit ausgeschaltet wird, wobei dieser Kompressor (5a) durch einen noch ausgeschalteten feuchten Kompressor (5c) ersetzt wird.
13. Vorrichtung zur Steuerung der Druckmittelversorgung bei Schienenfahrzeugen, welche innerhalb eines Zugverbandes mechanisch und druckmittelschlüssig miteinander gekoppelt sind und die Druckmittelversorgung über eine durch alle Schienenfahrzeuge (la bis lc) verlaufende gemeinsame Hauptluftbehälterleitung (3) erfolgt, die an den Koppelstellen der Schienenfahrzeuge (la bis lc) über Druckmittelkupplungen (4a, 4b) abschnittsweise verbunden ist, und die über mehrere Kompressoren (5a bis 5c) mit Druckmittel gespeist ist, wobei im wesentlichen in jedem Schienenfahrzeug (l a bis 1 c) ein zugeordneter Kompressor (5a bis 5c) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Bestimmen einer Prioritätsreihenfolge für die Kompressoren (5a bis 5c) basierend auf der Gesamtanzahl der im Zugverband verfügbaren Kompressoren (5a bis 5c) vorgesehen sind, wobei Schaltmittel abhängig vom aktuellen Druckmittelbedarf nur diejenige Anzahl von Kompressoren (Sa bis 5c) gemäß der Reihenfolge ihrer Priorität in Betrieb setzen, welche zur Deckung des aktuellen Druckmittelbedarfs erforderlich sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung des aktuellen Druclcmittelbedarfs des Zugverbandes ein einziger oder ein mit einem Sicherheitsduplikat versehener und in der gemeinsamen durch alle Schienenfahrzeuge (la bis lc) geschleiften Hauptluft behälterleitung (3) oder am Behälter eines Kompressors (Sa bis 5c) angeordneter Drucksensor vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Bestimmen einer Prioritätsreihenfolge nach Art eines zentralen oder dezentralen elektrischen oder mechanischen Handwahlschalters ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Bestimmen einer Prioritätsreihenfolge als zentrale oder dezentrale elektronische Steuereinheit (6a bis 6c) ausgebildet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinheit (6a bis 6c) über einen durch den Zugverband verlaufenden Datenbus mit den Schaltmitteln aller Kompressoren (5a bis 5c) zur Ansteuerung verbunden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel der Kompressoren (5a bis 5c) nach Art eines einstellbaren automatischen Druckwächters ausgebildet sind.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Druckmittelversorgung bei Schienenfahrzeugen (Kompressor-Management) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Druckmittelversorgung bei Schienenfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine diesbezügliche Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.

Aus der DE 198 48 995 Al der Anmelderin geht eine normgemäß durch alle Schienenfahrzeuge eines Zugverbands verlaufende und an den Kopplungsstellen verbindbare Hauptluftbehälterleitung hervor. Diese gemeinsame Druckmittelleitung ist an Hauptluftbehältern angeschlossen, die je einem Schienenfahrzeug zugeordnet sind. Die Hauptluftbehälter speichern das für den Betrieb der Bremseinrichtungen sowie anderer druckmittelbetriebener Aggregate-wie Türöffnungseinrichtungen- erforderliche Druckmittel in Form von Preßluft. Neben der Hauptluftbehälterleitung verläuft meist auch eine zweite sogenannte Hauptluftleitung durch den Zugverband.

Diese über ein Zugbremsventil gespeiste Hauptluftleitung dient jedoch lediglich zum Ansteuern der Bremseinrichtungen des Zugverbandes, d. h. zur Übertragung des Bremssignals. Insoweit tragen die durch die Hauptluftleitung angesteuerten Aggregate nicht signifikant zum Druclcmittelverbrauch innerhalb des Zugverbandes bei.

Zur Speisung des hinsichtlich des Druckmittelbedarfs wesentlichen Systems der Hauptluftbehälterleitung mit Druclcmittel werden gewöhnlich Kompressoren verwendet. Ein Kompressor setzt in bekannter Weise mittels einer mechanischen Antriebsenergie von der Atmosphäre angesaugte Luft durch Verdichtung unter einen Überdruck. Die dezentral auf jedem einzelnen Schienenfahrzeug des Zugverbandes vorhandenen Kompressoren stehen durch die gemeinsame Hauptluftbehälterleitung

untereinander in druckmittelschlüssiger Verbindung.

Die Steuerung dieser Druckmittelversorgung innerhalb des Zugverbandes kann in allgemein bekannter Weise durch eine unabhängige dezentrale Druclcregelung erfolgen. Hierbei ist über ein jedem lokalen Kompressor zugeordneten lokalen Drucksensor der Zustand eines Druckmittelbedarfs innerhalb des Zugverbandes ermittelbar. Ein Druckmittelbedarf entsteht dann, wenn der Druck in der Hauptluftbehälterleitung unter einem vorgegebenen Grenzdruck abfällt. In diesem Falle schaltet ein mit dem lokalen Drucksensor eingangsseitig verbundenes Schaltmittel den lokalen Kompressor ein, um den Druckmittelbedarf zu decken. Das Schaltmittel schaltet den Kompressor dann wieder aus, wenn über den Drucksensor das Erreichen eines ebenfalls vorgegebenen Maximaldrucks signalisiert wird. Dieser sogenannte Druckwächter beruht damit auf dem Prinzip einer Zweipunktregelung.

Der wesentliche Nachteil der bekannten dezentralen Zweipunktregelung ist das unkoordinierte Zusammenspiel der Kompressoren innerhalb des Zugverbands. Zwar wird durch die Dezentralisierung eine autarke Druckmittelversorgung für jedes Schienenfahrzeug erzielt, was in einfachster Weise eine frei wählbare Aneinanderkopplung von Schienenfahrzeugen ermöglicht ; gleichwohl führt das damit einhergehende unkoordinierte Zusammenspiel auch zu einem erhöhten Verschleiß der Kompressoren, was einen hohen Aufwand an Wartung und eine verkürzte Lebensdauer der Kompressoren verursacht. So können beispielsweise Toleranzunterschiede bei Drucksensoren im Bezugssystem des Zugverbands dazu führen, daß stets nur ein einziger Kompressor zur Auffüllung eines geringen während des Betriebes auftretenden Druclcmittelbedarfs beansprucht wird, dessen zugeordneter Druckwächter auf einen noch im Toleranzfeld liegenden, aber minimalen Grenzdruckwert auslöst. Dieser Kompressor wird dann über seine

gesamte Lebensdauer vergleichsweise häufiger als die übrigen Kompressoren beansprucht. Diese einseitige Beanspruchung eines Kompressors erzeugt einen erhöhten Verschleiß bei dem Kompressor, so daß dieser auch in kürzeren Zeitabständen zu warten ist.

Andererseits werden bei einem größeren Druckabfall unterhalb des Grenzdrucks sofort alle Kompressoren gemeinsam eingeschaltet, um den entstandenen Druckmittelbedarf zu decken. Ein Betrieb aller Kompressoren ist jedoch in den meisten Fällen nicht erforderlich, da bereits einige wenige Kompressoren innerhalb kürzester Zeit den Maximaldruck herbeiführen können. Die Anlaufphase aller Kompressoren bei einem gemeinsamen Einschalten führt zu einem hohen Energieverbrauch sowie zu unnötigen Spitzenbelastungen im Energiesystem des Zugverbands.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Steuerung der Druckmittel- versorgung bei Schienenfahrzeugen dahingehend weiterzuverbessern, daß eine möglichst ausgeglichene Nutzung der im Zugverband vorhandenen Kompressoren erzielt wird, um insbesondere den Verschleiß und den Energieverbrauch der Kompressoren zu minimieren.

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Bezüglich einer Vorrichtung wird die Aufgabe durch den Anspruch 13 gelöst. Die jeweils rückbezogenen abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.

Die Erfindung schließt die verfahrenstechnische Lehre ein, daß entsprechend der Gesamtanzahl der im Zugverband verfügbaren Kompressoren eine feste oder

wechselnde Prioritätsreihenfolge für die Kompressoren definiert wird, wobei abhängig vom aktuellen Druckmittelbedarf nur diejenige Anzahl von Kompressoren gemäß der Reihenfolge ihrer Priorität in Betrieb genommen wird, welche zur Deckung des aktuellen Druckmittelbedarfs erforderlich ist.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens für die Kompressoren des Zugverbandes liegt in dem bedarfsgerechten Ein-und Ausschalten der benötigten Kompressoren, das prioritätsabhängig gemäß einer festgelegten, aber wahlweise frei änderbaren Reihenfolge vorgenommen wird. Eine Änderung der Prioritätsreihenfolge kann unter bestimmten auslösenden Bedingungen erfolgen, die an späterer Stelle ausführlicher beschrieben werden. Da nicht mehr alle Kompressoren gleichberechtigt zur Druckmittelversorgung beitragen, kann die Ein- und Ausschalthäufigkeit signifikant gesenkt werden, was sich verschleißminimierend und energiesparend auswirkt. Um beispielsweise einen konstanten Druckmittelverbrauch zu bedienen, laufen die prioritätshöchsten Kompressoren überwiegend konstant in ihrer optimalen Betriebstemperatur, bei welcher der Verschleiß gering ist. Ein geringer zusätzlicher Druckausgleich bei betriebsbedingten Druckschwankungen kann dann über den prioritätsnächsten Kompressor vorgenommen werden, der jedoch nur bedarfsweise zugeschaltet wird.

Vorzugsweise wird für einen solchen Ausgleich von betriebsbedingten Druck- schwankungen in der Hauptluftbehälterleitung bei einem Druckabfall unter einen definierten unteren Grenzwert zusätzlich zu bereits eingeschalteten Kompressoren zunächst der Kompressor mit der nächsthöheren Priorität in Betrieb genommen. Bei Erreichen eines Maximaldrucks wird dann in analoger Weise von den eingeschalteten Kompressoren zunächst der Kompressor mit der nächstniedrigen Priorität wieder außer Betrieb genommen. Dieses Steuerungskonzept anhand zweier

Druckgrenzwerte lehnt sich demnach an das Prinzip der Zweipunktregelung an.

Gemäß einer weiteren die Erfindung verbessernden Maßnahme werden bei Inbetriebnahme der Druckmittelversorgung des Zugverbandes die Kompressoren unterschiedlich zeitverzögert eingeschaltet. Bei Erreichen des Maximaldrucks werden diese dann wieder unterschiedlich zeitverzögert ausgeschaltet, wobei das Ein-bzw. Ausschalten nach dem Ablauf einer abhängig von der Priorität jedes Kompressors festgesetzten Zeitdauer erfolgt. Die zeitliche Einschaltverzögerung verhindert eine nachteilige Leistungsspitze im Energieverbrauch, so daß ein sicheres Anfahren der Kompressoren aus dem Stand heraus-beispielsweise bei einer Inbetriebnahme der Druckmittelversorgung nach einem Zusammenstellen des Zugverbands aus einzelnen Schienenfahrzeugen-erfolgen kann.

Zur Festlegung der Prioritätsreihenfolge der Kompressoren werden diese vorzugsweise bei unterschiedlichen individuellen unteren Grenzdrücken eingeschaltet und bei unterschiedlichen individuellen oberen Maximaldrücken wieder ausgeschaltet. Dabei wird im wesentlichen der Kompressor mit der höchsten Priorität aufgrund des kleinsten untersten Grenzdrucks zuerst eingeschaltet und aufgrund des kleinsten untersten Maximaldrucks zuerst wieder abgeschaltet, wobei die in der Priorität folgenden Kompressoren um je einen nächsthöheren Differenz- druckwert versetzt ein-bzw. ausgeschaltet werden. Diese Druckabstaffelung ergibt auf einfache Weise die erfindungsgemäße Prioritätsreihenfolge für die Kompressoren und ermöglicht eine sukzessive belastungsoptimale Annäherung an den Maximaldruck der Druckmittelversorgung. Daneben ist es auch denkbar, die Prioritätsreihenfolge der Kompressoren anders-beispielsweise durch eine übergeordnete elektronische Steuereinrichtung-zu definieren. Die elektronische Steuereinrichtung kann dabei über einen durch den Zugverband verlaufenden

Datenbus mit den Schaltmitteln aller Kompressoren zur Ansteuerung verbunden sein. Die Ansteuerung der Druckmittelversorgung innerhalb des Zugverbands kann demnach zentral von einer übergeordneten elektronischen Steuereinrichtung aus oder auch dezentral durch eine jedem Kompressor zugeordnete Steuereinheit erfolgen, wobei letzterenfalls eine aufeinander abgestimmte Einstellung erforderlich ist. Im einfachsten Falle kann die Steuereinheit als ein herkömmlicher Druckwächter am Kompressor ausgebildet sein, der zur Einstellung seiner Priorität verstellbar ist.

Über einen gemeinsamen Datenbus ist hierbei eine vorteilhafte Master/Slave- Zuordnung und damit eine Zentralisierung der Steuerung möglich. Als Mittel zum dezentralen Festlegen einer Prioritätsreihenfolge eignet sich im einfachsten Falle auch ein direkt am Kompressor ausgebildeter elektrischer oder mechanischer Handwahlschalter oder dergleichen.

Die Prioritätsreihenfolge der Kompressoren kann nach der Zusammenstellung der Schienenfahrzeuge zu einem Zugverband unverändert definiert bleiben. Von besonderem Vorteil ist jedoch eine Wechselbarkeit der Prioritätsreihenfolge. Eine solche Umpriorisierung kann fest oder zufällig zeitgesteuert oder auch druckgesteuert, temperaturgesteuert oder feuchtigkeitsgesteuert oder auf eine andere geeignete Weise vorgenommen werden. Der Wechsel in der Prioritätsreihenfolge der Kompressoren bietet den Vorteil einer gleichmäßigen Streuung des Verschleißes und damit eine besonders ausgeglichene Nutzung aller zur Verfügung stehender Kompressoren. Extrem differierende Wartungsintervalle für Kompressoranlagen der Schienenfahrzeuge können insoweit vermieden werden. Der Wechsel der Prioritätsreihenfolge schafft also eine gleichmäßige Rotation in der Nutzwigshdufigkeit der Kompressoren im Zugverband. Da hierdurch ein längerer Stillstand jedes Kompressors und damit eine absolute Abkühlung vermieden wird, kann auch eine verschleißverursachende Feuchtigkeitsabgabe von Kompressoren,

welche in der Wannlaufphase auftritt, wirkungsvoll verhindert werden.

Vorzugsweise wird für einen zeitgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung der Kompressor mit der höchsten Priorität bei Erreichen einer definierten ununterbrochenen Betriebsdauer in die niedrigste Priorität versetzt und damit ausgeschaltet, wobei dieser Kompressor durch einen Kompressor mit der nächsthöheren Priorität ersetzt wird. Daneben sind auch andere zeitgesteuerte Wechselmethoden denkbar. So kann ein Wechsel der Prioritätsreihenfolge auch an einen feststehenden Stunden-oder Datumswechsel als auslösendes Ereignis gekoppelt sein.

Im Falle eines alternativen druckgesteuerten Wechsels der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung kann der Kompressor mit der höchsten Priorität bei Erreichen eines definierten Umschaltdruclcwerts innerhalb der Hauptluftbehälterleitung in die niedrigste Priorität versetzt werden und damit ausgeschaltet werden, wobei dieser Kompressor wiederum durch einen noch ausgeschalteten Kompressor mit der nächsthöheren Priorität ersetzt wird. Im einfachsten Falle kann der einen Wechsel in der Prioritätsreihenfolge auslösende Umschaltdruclcwert beispielsweise nach einem signifikanten Druckabfall durch eine Abbremsung des Zugverbandes in den Stillstand bewirkt werden.

Für einen weiterhin denkbaren temperaturgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung kann der Kompressor mit der höchsten Priorität bei Erreichen der Betriebstemperatur und nach Ablauf einer definierten Haltezeit in die niedrigste Priorität versetzt und damit ausgeschaltet werden, wobei dieser Kompressor wiederum durch einen noch ausgeschalteten Kompressor mit der nächsthöheren Priorität ersetzt wird. Der

temperaturgesteuerte Wechsel stellt damit eine im Hinblick auf die Optimierung einer möglichst trockenen Betriebsweise der Kompressoren ausgerichtete Maßnahme dar.

Für einen alternativen feuchtigkeitsgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge wird während des Betriebes der Druckmittelversorgung des Kompressors mit der höchsten Priorität bei Erreichen eines trockenen Betriebszustandes in die niedrigste Priorität versetzt wird und damit ausgeschaltet, wobei dieser Kompressor durch einen noch ausgeschalteten feuchten Kompressor mit der nächsthöheren Priorität ersetzt wird. Diese durch geeignete Sensoren erzielbare feuchtigkeitsabhängige Steuerung stellt damit eine weitere denkbare Möglichkeit im Hinblick auf die Optimierung einer möglichst trockenen Betriebsweise der Kompressoren dar.

Daneben sind auch noch andere Steuerungsmethoden für den Wechsel der Prioritäts- reihenfolge denkbar, die auf geeignete Parameter in der Druckmittelversorgung Bezug nehmen, aus denen sich Verschleißursachen ableiten lassen. Auch eine Kombination mehrerer Steuerungsmethoden miteinander ist möglich.

Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben oder werden nachfolgend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der einzelnen Figuren näher dargestellt.

Es zeigt : Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Zugverbandes mit Mitteln für die erfindungsgemäße Druckmittelversorgung,

Fig. 2 ein Verbrauchsdiagramm der erfindungsgemäßen Druclcmittelversor- gung bei betriebsbedingt konstantem Druckmittelverbrauch, Fig. 3 ein Schaltdiagramm zur Veranschaulichung einer durch gestaffelte Druckwerte geschaffenen Prioritätsreihenfolge, Fig. 4 ein Schaltdiagramm zur Veranschaulichung einer zeitversetzten Verzögerung beim Ein-und Ausschalten der Kompressoren, und Fig. 5 ein typisches Trocknungsverlaufsdiagramm eines Kompressors.

Ein Zugverband besteht nach Figur 1 aus mehreren Schienenfahrzeugen, von denen hier beispielhaft nur drei Schienenfahrzeuge 1 a bis 1 c gezeigt sind, welche sich auf Schienen 2 fortbewegen lassen und mechanisch miteinander gekoppelt sind. Die Druckmittelversorgung des Zugverbands, die insbesondere für den Betrieb der Bremsanlage erforderlich ist, erfolgt über eine durch alle Schienenfahrzeuge I a bis 1 c durch den gesamten Zugverband verlaufende Hauptluftbehälterleitung 3. Die Hauptluftbehälterleitung 3 ist abschnittsweise an den Verbindungsstellen benachbarten Schienenfahrzeuge 1 a zu l b oder 1 b zu 1 c tiber Druckmittelkupplungen 4a bzw. 4b druckmittelschlüssig zusammengeschaltet. Die Beaufschlagung der Hauptluftbehälterleitung 3 mit Preßluft erfolgt über Kompressoren 5a bis 5c, die je einem Schienenfahrzeug la bis lc zugeordnet sind und deren Behälter mit der Hauptluftbehälterleitung 3 in Verbindung steht. Insoweit ist jeder Behälter der Kompressoren 5a bis 5c über die gemeinsame Hauptluft- behälterleitung 3 kurzgeschlossen, so daß in diesem System dasselbe Druckniveau herrscht. Jeder Kompressor 5a bis 5c ist in diesem Ausführungsbeispiel eingangsseitig mit einer eigenen Steuereinheit 6a bis 6c ausgestattet, so daß hier eine

dezentral angeordnete Ansteuerung der Kompressoren 5a bis 5c erfolgt. Die Steuereinheiten 6a bis 6c umfassen nicht weiter im Detail dargestellte Schaltmittel zum Ein-und Ausschalten der Kompressoren 5a bis 5c sowie damit zusammenwirkende Mittel zum Bestimmen einer Prioritätsreihenfolge für die Kompressoren 5a bis 5c innerhalb des Zugverbands, hier beispielsweise durch einen manuell einstellbaren automatischen Druckwächter.

Mit diesen Mitteln ist eine aus Figur 2 ersichtliche Ansteuerung anhand einer Prioritätsreihenfolge möglich. Dabei erhält jeder Kompressor des Zugverbandes eine Priorität 1 bis 5 als Kennung (Ordinatenachse des Verbrauchsdiagramms) die eine Prioritätsreihenfolge ergibt. Abhängig vom aktuellen Druckmittelbedarf wird nur diejenige Anzahl von Kompressoren gemäß der Reihenfolge ihrer Priorität 1 bis 5 in Betrieb genommen, die zur Deckung des aktuellen Druckmittelbedarfs erforderlich ist. Bei dem betrachteten Beispiel wird ein über die Zeit konstanter Druckmittelverbrauch angenommen, zu dessen Deckung die Leistung von 3 bis 4 Kompressoren erforderlich ist. Gemäß der prioritätsbasierenden Steuerung der Druckmittelversorgung wird dieser Bedarf durch einen 100%-igen Betrieb der Kompressoren mit der Priorität 1 bis 3 gedeckt. Die ersten drei Kompressoren sind also im Dauerbetrieb. Die restlichen 40% Bedarf wird durch den nächst prioritätshöheren Kompressor mit der Priorität 4 gedeckt, der über die Zeit gesehen (Abszissenachse des Verbrauchsdiagramms) durch wechselndes Ein-und Ausschalten 40%-ig in Betrieb genommen werden. Der übrige Kompressor mit der niedrigsten Priorität 5 braucht hier nicht benutzt zu werden. Zum Wiederauffüllen des-hier konstanten-betriebsbedingten Druclcmittelverbrauchs wird konkret bei einem dadurch verursachten Druckabfall unter einen definierten unteren Grenzwert zusätzlich zu bereits eingeschalteten Kompressoren der Priorität 1 bis 3 zunächst der Kompressor mit der nächsthöheren Priorität 4 in Betrieb genommen. Bei Erreichen

eines Maximaldrucks wird in analoger Weise von den dann eingeschalteten Kompressoren der Priorität 1 bis 4 zunächst der Kompressor mit der nächstniedrigen Priorität 4 außer Betrieb genommen.

Gemäß Figur 3 werden zur Festlegung der Prioritätsreihenfolge 1... 5 (Ordinatenachse des Schaltdiagramms) die Kompressoren bei unterschiedlichen individuellen unteren Grenzdrücken, die um den Betrag Apon differieren (Abszissenachse des Schaltdiagramms), während des Betriebes zum Wiederauffüllen eingeschaltet. Analog dazu werden die Kompressoren auch bei unterschiedlichen individuellen oberen Maximaldrücken ausgeschaltet, die um den Betrag Apoff differieren. Bei Inbetriebnahme ohne Druck erfolgt aber zunächst ein Auffüllen unter Einsatz aller Kompressoren bis zum höchsten Maximaldruck, der durch den Kompressor mit der Priorität 5 bewirkt wird. Die Kompressoren schalten aufgrund ihrer um den Betrag Apoff differierenden Maximaldrücke schrittweise ab.

Zuerst schaltet der Kompressor mit der Priorität 1 ab. Bei einem Wiederauffüllen während des Betriebes wird der Kompressor mit der niedrigsten Priorität 5 zuerst wieder eingeschaltet. Die in der Priorität 4 bis 1 folgenden Kompressoren werden um je einen nächsthöheren Differenzdruckwertschritt mit dem Betrag APon versetzt eingeschaltet, falls dies für ein Wiederauffüllen mit Druckmittel erforderlich ist.

Bei Inbetriebnahme der Druckmittelversorgung werden nach Figur 4 die Kompressoren des Zugverbandes unterschiedlich zeitverzögert eingeschaltet, um Leistungsspitzen in der Energieversorgung der Kompressoren zu vermeiden, was aus dem individuell unterschiedlichen Betrag der Einschaltzeitverzögerung x (benachbart zur Ordinatenachse des Schaltdiagramms) hervorgeht. Analog hierzu werden die Kompressoren bei Erreichen des Maximaldrucks wieder um einen individuell unterschiedlichen Betrag einer Ausschaltzeitverzögerung y ausgeschaltet.

Das Ein-bzw. Ausschalten erfolgt dabei nach dem Ablauf einer abhängig von der Priorität 1 bis 5 jedes Kompressors festgesetzten individuellen Zeitdauer, um insoweit eine prioritätsabhängige Staffelung zu schaffen.

Damit eine einseitige Belastung von Kompressoren mit höheren Prioritäten 1, 2, u. a. vermieden wird, erfolgt zusätzlich ein rotierender Wechsel der Prioritätsreihenfolge der Kompressoren. Für einen zeitgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge während des Betriebes der Druckmittelversorgung kann der Kompressor mit der höchsten Priorität 1 bei Erreichen einer definierten ununterbrochenen Betriebsdauer in die niedrigste Priorität 5 versetzt und damit im Nicht-Bedarfsfall auch ausgeschaltet werden. Die übrigen Kompressoren rücken bezüglich ihrer Priorität entsprechend nach.

Unter Bezugnahme auf Figur 5 kann die Betriebsdauer eines Kompressors bei diesem zeitgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge mindestens anhand der Zeit festgelegt werden, die dieser benötigt, um von einer feuchten Aufwärmphase "wet"über eine Warmphase"warm"in einen trockenen Zustand"dry"zu kommen.

Hierdurch können alle Kompressoren im Zugverband trocken gehalten werden, was einem Verschleiß des Druckversorgungssystems aufgrund Feuchtigkeit entgegenwirkt. Einen Feuchtigkeitsabgabe (Schraffur) des Kompressors erfolgt über die Aufwärmphase"wet"und die Warmphase"warm".

Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, die trotz anders gearteter Ausführung in den durch die Ansprüche definierten Schutzbereich eingreifen. Insbesondere ist die Erfindung nicht beschränkt auf einen zeitgesteuerten Wechsel der Prioritätsreihenfolge. Dieser kann ebenso auch druckgesteuert, temperaturgesteuert, feuchtigkeitsgesteuert oder in anderer

geeigneter Weise erfolgen. Weiterhin sind auch verschiedene zentrale oder dezentrale Steuerungsarten für die Festlegung der Prioritätsreihenfolge denkbar.