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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR COORDINATING SEVERAL TYPES OF THERAPY AND THERAPY PROVIDERS INVOLVED IN THE TREATMENT OF PATIENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/067188
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and a device for coordinating several types of therapy and therapy providers involved in the treatment of a patient. By means of several computers interconnected via a data network the data concerning different types of therapy administered by the different therapy providers are exchanged. The types of therapy relate in particular to the areas of cognition, emotion and motricity.

Inventors:
BAUER KARL-HEINZ (CH)
Application Number:
PCT/DE2000/001337
Publication Date:
November 09, 2000
Filing Date:
April 28, 2000
Export Citation:
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Assignee:
BAUER KARL HEINZ (CH)
International Classes:
G16H40/67; (IPC1-7): G06F19/00
Domestic Patent References:
WO1993022735A11993-11-11
WO1999001837A11999-01-14
Foreign References:
US5842175A1998-11-24
US5713350A1998-02-03
US5786816A1998-07-28
Attorney, Agent or Firm:
Vogler, Silvia (Wiederholdstrasse 10 Stuttgart, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Koordinierung mehrerer an einer Behandlung eines Patienten beteiligter Therapiearten und Thearpiepartner, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte : daß die der Kognition zugeordneten Daten des Patienten betreffend der zu behandelnden Krankheit ermittelt, auf einem Computer abgespeichert und über ein an den Computer angeschlossenes Datennetz an die Therapiepartner weitergeleitet werden, daß die der Emotion zugeordneten Daten des Patienten betreffend der zu behandelnden Krankheit ermittelt, auf einem Computer abgespeichert und über ein an den Computer angeschlossenes Datennetz an die Therapiepartner weitergeleitet werden, dal3 die der Motorik zugeordneten Daten des Patienten betreffend der zu behandelnden Krankheit ermittelt, auf einem Computer abgespeichert und über ein an den Computer angeschlossenes Datennetz an die Therapiepartner weitergeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Therapiepartner angewendeten Therapiearten betreffend Kognition, Emotion und Motorik in einen Computer eingegeben, abgespeichert und über ein an den Computer angeschlossenes Datennetz an die übrigen Therapiepartner weitergeleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dal3 die der körperlichen Verfassung des Patienten zugeordneten Daten betreffend der zu behandelnden Krankheit ermittelt, auf einem Computer abgespeichert und über ein an den Computer angeschlossenes Datennetz an die Therapiepartner weitergeleitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Therapiepartner angewendeten Therapiearten betreffend der körperlichen Verfassung und der verabreichten Medikamente in einen Computer eingegeben, abgespeichert und über ein an den Computer angeschlossenes Datennetz an die übrigen Therapiepartner weitergeleitet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten der Patienten betreffend die Kognition, die Emotion, die Motorik, die Therapiearten, die körperliche Verfassung und die Medikamente von einem Zentralcomputer verwaltet, kontrolliert und ausgewertet werden.
6. Vorrichtung zur Koordinierung mehrerer an einer Behandlung eines Patienten beteiligten Therapiearten und Therapiepartner, dadurch gekennzeichnet, daß bei allen Therapiepartnern Computer vorgesehen sind, und dal3 die Computer über ein Datennetz miteinander vernetzt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zentralcomputer zur Verwaltung, Kontrolle und Auswertung der den Patienten betreffenden Daten vorgesehen ist.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Koordinierung mehrerer an einer Behandlung von Patienten beteiligter Therapiearten und Therapiepartner Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Koordinierung mehrerer an einer Behandlung eines Patienten beteiligter Therapiearten und Therapiepartner, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und des Anspruchs 6.

Zur Behandlung von Patienten mit Angst-oder Panikstörungen, mit süchtigem Eßverhalten, Streß-oder Suchtproblemen sind verschiedene Methoden der Verhaltenstherapie oder der Psychoanalyse bekannt. Je nach Behandlungsmethode wird der Patient in einer Klinik oder einer Praxis betreut. Zur Behandlung wird meist eine bestimmte Therapieart ausgewählt und diese beim Patienten eingesetzt. Als nachteilig erweist sich bei diesen bekannten Verfahren, daß der Patient keine umfassende Betreuung erhält. Da lediglich eine Therapieart angewandt wird und der Patient meist nur durch einen Therapiepartner betreut wird, erhält der Patient häufig eine einseitige, seiner Krankheit nur in eingeschränktem Mal3e entgegenwirkende Behandlung. Dadurch ist die Gefahr einer Falschbehandlung aufgrund einer Fehldiagnose und die Gefahr eines Rückfalls nach Beendigung der Behandlung sehr hoch.

Demgegenüber haben das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 6 den Vorteil, daß mehrere Therapiearten und mehrere Therapiepartner miteinander verknüpft werden können. Bei den Therapiepartnern kann es sich beispielsweise um eine Praxis, eine Klinik, eine Sportstätte oder eine Weiterbildungseinrichtung handeln. Zunächst werden die für die Krankheit des Patienten charakteristischen Daten durch einen oder mehrere Therapiepartner ermittelt. Diagnose und Therapie können bereits miteinander verknüpft sein.

Zunächst durchlebt der Patient gemeinsam mit einem Therapeuten sein durch die Krankheit gestörtes Verhalten.

Diese Ebene der Gedanken und dem daraus resultierenden Verhalten wird mit Kognition bezeichnet. Mit Methoden der Verhaltenstherapie wird ein neues Verhalten beispielsweise mit Selbstkontrollübungen erarbeitet. Hierbei finden Habituationsprozesse statt, die durch gezielte therapeutische Interventionen bis zur völligen Reduktion des süchtigen oder gestörten Verhaltens gefördert werden. Über Instruktionen und Besprechen des Erlebten kommt es zur kognitiven Umstrukturierung. Dabei erlebt sich der Patient wieder als handlungssteuernd. Die Methoden der Verhaltenstherapie werden störungsspezifisch eingesetzt. Hierzu zählen beispielsweise Problemanalyse, kognitive Verfahren, Entspannung und Streßbewältigung.

In einer weiteren Behandlungsstufe werden das Körpergefühl, die Selbstwahrnehmung und die Selbstwertregulation des Patienten behandelt. Diese Ebene des Körperbewußtseins und des Körpererlebens wird mit Motorik bezeichnet. Zur Therapie werden körperorientierte Verfahren wie beipielsweise Feldenkrais, Reittherapie oder Mototherapie eingesetzt.

Bei der Reittherapie kann durch die Begegnung und den Umgang mit einem typischen angstauslösenden Tier die Wahrnehmung, das Erleben, Denken und Handeln des Patienten gesteuert werden. Die Pferde übernehmen die sonst vom Erwachsenen ausgeübte und oft als erniedrigend empfundene Kritik bei fehlerhaftem Verhalten. Von den Tieren wird die Korrektur frustationsfrei angenommen. Das Tier übersieht keine Fehler, kann nicht nachgeben oder Kompromisse schließen und reagiert sofort auf entsprechende Behandlung. Der Patient erfährt auf diese Weise, den unmittelbaren Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, so daß er spontan und ohne inneres Aufbegehren die geforderte Selbstkontrolle entwickeln und Regeln einhalten kann. Andere Therapiearten, die die Motorik des Patienten ansprechen, sind ebenfalls möglich.

In einer dritten Behandlungsstufe sprechen die Patienten über ihre Probleme und den Umgang damit. Diese Ebene der Gefühle und dem daraus resultierenden Verhalten wird mit Emotion bezeichnet. Zur Therapie werden die Methoden der Psychoanalyse angewendet. Dabei finden beispielsweise unter therapeutischer Führung gruppendynamische Prozesse statt, die dem einzelnen den Einblick in die eigene Persönlichkeit geben, da nicht selten seelische Störungen vorhanden sind oder auch psychische Störungen, wie bespielsweise Stoffwechselstörungen, mit psychogenem Anteil. Ein Motivationstraining stabilisiert den angestrebten Erfolg auf längere Zeit.

Die Reihenfolge dieser drei Behandlungsstufen kann je nach Indikation gewählt werden.

Die den verschiedenen Behandlungsstufen zugeordneten Daten des Patienten, des Therapiepartners und der Therapieart werden in einen Computer eingegeben und abgespeichert. Über ein elektronisches Datennetz können diese Daten an alle an der Therapie beteiligten Therapiepartner weitergeleitet werden. Auf diese Weise können die Therapiepartner zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf die Daten zugreifen und die Therapie entsprechend gestalten. Die Therapiearten können auf diese Weise miteinander verknüpft werden, so daß der Patient eine umfassende Betreuung erfährt. Diese wird nicht nur durch einen Therapiepartner, sondern durch mehrere miteinander vernetzte Therapiepartner wahrgenommen. Die Gefahr einer Fehldiagnose und einer damit verbundenen Falschbehandlung wird dadurch minimiert. Durch die umfassende Betreuung, die sich nicht nur auf eine Ebene sondern auf mehrere Ebenen, nämlich die der Emotion, der Kognition und der Motorik bezieht, erhält der Patient die Möglichkeit, die durch die Krankheit bedingten Probleme nicht nur vorübergehend, sonderen auf längere Sicht zu überwinden. Die Gefahr von Rückfällen wird dadurch reduziert.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung können beispielsweise Patienten mit stofflichen oder nichtstofflichen Abhängigkeitserkrankungen behandelt werden. Hierzu zählen Angst-oder Panikstörungen, Eßprobleme, zum Beispiel Adipositas, Streß-oder Suchtprobleme. Auch Substitutionspatienten und Personen deren Führerschein aufgrund von Alkohol am Steuer oder sonstiger Delikte entzogen wurde, können sich einer derartigen Therapie unterziehen.

Zusätzlich zu den oben genannten Behandlungsarten können je nach Indikation weitere Methoden angewandt werden. Hierzu zählen beispielsweise eine Behandlung mit Medikamenten, eine Ernährungsberatung oder Hypnose. Je nach Wunsch des Patienten oder nach Indikation kann eine Therapie in Kleingruppen oder eine Einzelbehandlung stattfinden. Damit alle Therapiepartner zu beliebigen Zeiten auf die wesentlichen Daten zugreifen können, ist ein Netzwerk aus einer den Therapiepartnern entsprechenden Anzahl von Computern vorgesehen.

Um einen unerlaubten Zugriff auf die Daten zu verhindern, müssen die Computer bzw. das Datennetz entsprechend abgesichert sein. Die verschiedenen Therapiepartner können auch räumlich getrennt sein. So kann sich beispielsweise eine Klinik an einem Ort und eine Praxis an einem mehrere Kilometer entfernten anderen Ort befinden. Hierzu können beispielsweise ISDN oder Datenfernübertragung verwendet werden. Die Vernetzung der Therapiepartner mit Hilfe eines elektronischen Datennetzes ermöglicht erst die Zusammenarbeit der verschiedenen Therapiepartner und die Anwendung der unterschiedlichen Therapiearten, da auf sonstigem Wege die notwendigen Daten nicht mit der notwendigen Schnelligkeit und Sicherheit sowie der Präzision übermittelt werden können.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Daten der Diagnose, der Therapiearten, der körperlichen Verfassung und der Medikamente über einen Zentralcomputer verwaltet, kontrolliert und ausgewertet. So können die einzelnen Therapiepartner über den Zentralcomputer überwacht werden. Insbesondere können besondere Therapiearten oder Medikamente empfohlen und die Thearpieergebnisse kontrolliert, überwacht und verglichen werden. Die Gefahr einer Falschbehandlung kann damit weiter reduziert werden.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.

In Fig. 1 sind auf der linken Seite die durch das Verfahren und die Vorrichtung bearbeiteten und gelösten Augaben und auf der rechten Seite verschiedene Therapiepartner dargestellt. Einige dieser Therapiepartner erstellen die Diagnose, andere wirken nur bei der Therapie mit. Sämtliche die Diagnose oder die Therapie des Patienten betreffenden Daten können zwischen den Therapiepartnern untereinander einerseits und zwischen dem Zentralcomputer und den Therapiepartnern andererseits ausgetauscht werden. Darüberhinaus kann der Zentralcomputer an die Therapiepartner Empfehlungen versenden oder eine Auswertung der erzielten Ergebnisse vornehmen. Er übernimmt damit eine Kontrollfunktion. Darüberhinaus werden über den Zentralcomputer die Schulung und Betreuung der Therapiepartner koordniiert und die notwendigen Hilfsmittel zu Verfügung gestellt. Zu den Hilfsmitteln zählt beispielsweise die Software zur Verwaltung der Daten.

Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigt : Fig. 1 Verknüpfung des Zentralcomputers mit den Therapiepartnern.