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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR DAMPING VIBRATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/001308
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for damping vibrations on chassis bearings of motor vehicles and a device for carrying out said method. The aim of the invention is to create a method and a device which allow for excellent vibration damping, vibration isolation, and noise insulation across a large frequency range while taking into account driving modes occurring in motor vehicles and roadway conditions. Said aim is achieved by detecting the driving mode of the motor vehicle and/or the roadway conditions via sensors while the at least one chassis bearing is modified regarding different characteristics according to the detected parameters in order to change the stiffness and/or damping thereof. The inventive device comprises sensors for detecting the driving mode of the motor vehicle and the roadway conditions, an electronic control device for processing the detected signals and selecting different controllable characteristics, and at least one chassis bearing, the stiffness and/or damping of which can be modified.

Inventors:
CONRAD THOMAS (DE)
UNGER WOLFGANG (DE)
WENGER JOSEF (DE)
HUDLER ROLAND (DE)
LAMERS STEPHAN (DE)
MUELLER MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/004095
Publication Date:
January 06, 2005
Filing Date:
April 17, 2004
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
CONRAD THOMAS (DE)
UNGER WOLFGANG (DE)
WENGER JOSEF (DE)
HUDLER ROLAND (DE)
LAMERS STEPHAN (DE)
MUELLER MATTHIAS (DE)
International Classes:
B60G7/00; B60G17/018; F16F1/387; F16F7/10; F16F7/108; F16F13/26; (IPC1-7): F16F15/02; B60G7/00; B62D21/11; F16F13/00; F16F13/14; F16F13/26; F16F13/28
Foreign References:
US5259600A1993-11-09
US20030034624A12003-02-20
DE3529178A11986-02-27
US4687223A1987-08-18
US5816587A1998-10-06
US4858899A1989-08-22
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0170, no. 12 (M - 1351) 11 January 1993 (1993-01-11)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0124, no. 45 (M - 767) 22 November 1988 (1988-11-22)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0093, no. 03 (M - 434) 30 November 1985 (1985-11-30)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 0102, no. 11 (M - 501) 24 July 1986 (1986-07-24)
Attorney, Agent or Firm:
Asch, Konrad c/o Audi AG (Patentabteilung, Ingolstadt, DE)
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Claims:
Ansprüche Verfahren und Vorrichtung zur Schwingungsdämpfung
1. Verfahren zur Schwingungsdämpfung an Fahrwerkslagern von Kraftfahr zeugen, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzustand des Kraftfahr zeuges und/oder die Fahrbahnbeschaffenheit über Sensoren erfasst wird und dass das zumindest eine Fahrwerkslager (22,24, 29) zur Verände rung dessen Steifigkeit und/oder Dämpfung abhängig von den erfassten Parametern auf verschiedene Kennlinien verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahr werklager (22,24, 29) auf unterschiedliche Kennlinien umgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fahrwerklager (22,24, 29) abhängig von der Fahrbahnbeschaffenheit ei ne Gegenschwingung überlagert wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei definierten Fahrzuständen des Kraft fahrzeuges eine die Fahrsicherheit erhöhende Einstellung der Fahrwerk lager (24) bevorrangt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Fahrwerklagern (24) mit Überlage rung einer Gegenschwingung die Fahrwerklager (24) getrennt und ab hängig von deren spezifischer Schwingungsanregung von der Fahrbahn getrennt angesteuert werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass über Wegund/öder Beschleunigungssensoren (34) die Fahrbahnbeschaffenheit an der Vorderachse (12) des Kraftfahr zeuges erfasst werden, dass die entsprechenden Signale in einem Steu ergerät (30) verarbeitet werden und dass die Fahrwerklager (24)über Leistungsverstärker elektrisch, elektromagnetisch und/oder über Piezo elemente beaufschlagt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass über an der Vorderachse (12) des Kraftfahrzeu ges erfasste Fahrbahnzustände eine schnelle Änderung der Kennlinie zumindest eines Fahrwerklagers (24) an der Hinterachse (14) gesteuert wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit Sensoren zur Fahrzustandserfas sung des Kraftfahrzeuges und zur Fahrbahnbeschaffenheit, mit einem e lektronischen Steuergerät (30 ; 96) zur Verarbeitung der erfassten Signale und zur Auswahl verschiedener steuerbarer Kennlinien und zumindest ei nem in seiner Steifigkeit und/oder Dämpfung veränderbaren Fahrwerkla ger (24).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahr werklager (24) in vier verschiedenen Kennlinien (1 bis 4) von kleiner Steifigkeit und kleiner Dämpfung in große Steifigkeit und große Dämpfung umschaltbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerklager (24) eine Außenhülse (42 ; 82 ; 108) und eine Innenhül se (40 ; 80 ; 106) aufweist, zwischen denen zumindest ein gummielasti scher Tragkörper (44 ; 84 ; 110) vorgesehen ist und dass je*v r V w dem Tragkörper, die Steifigkeit und die Dämpfungswirkung des Fahrwerklagers (24) durch Umschaltmittel (56,62, 74 ;) *4. GL veränderb£e, hydraulisch wirken de Arbeitskammern (50,58, 60,70, 72) gebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ei nen Arbeitskammern (58,60) in axialer Richtung und die anderen Ar beitskammern (70,72) in radialer Richtung wirken und dass beide Ar beitskammern über durch die Umschaltmittel (56,64, 74) veränderbare Drosselelemente (52,54, 62,66) in zwei DämpfungsWirkstellungen um schaltbar sind.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die radial wirkenden Arbeitskammern (50) innerhalb des gummielas tischen Tragkörpers (44) des Fahrwerkslagers (24) angeordnet sind, wo bei die Verbindung zwischen den Arbeitskammern entweder über einen ringförmigen Drosselkanal (52) größerer Drosselwirkung oder über einen Kurzschlusskanal (54) mit geringerer Drosselwirkung steuerbar ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die axial wirkenden Arbeitskammern (58,60) innerhalb des gummi elastischen Tragkörpers (44) des Fahrwerkslagers (24) angeordnet sind und dass die Verbindung zwischen den Arbeitskammern entweder über einen ringförmigen Drosselkanal (62) größerer Dämpfungswirkung oder über einen Kurzschlusskanal 66) mit geringerer Dämpfungswirkung steu erbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die die Steifigkeit des Fahrwerklagers (24) verändernden, hydraulischen Arbeits kammern (70,72) innerhalb des gummielastischen Tragkörpers (44) des Fahrwerkslager (24) angeordnet sind und dass die Verbindung zwischen den Arbeitskammern aufoder zusteuerbar ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehrerer der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschaltmittel elektromagnetisch betätigbare Schieber (56,64, 74) sind, die die besagten Verbindungen aufoder zu steuern.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass einer der hydraulischen Arbeitskammern (50) des Fahrwerkslager (24') eine über einen Aktuator (94 ; 98) betätigbare Memb rane (86) zur Erzeugung von Gegenschwingungen benachbart ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Membrane (86) mittels eines elektrisch ansteuerbaren Piezoelementes (94) in Gegenschwingung versetzbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Pie zoelement (94) einen an einem Gehäuseabschnitt (92) des Fahrwerkla gers (24') angelenkten Hebel (88) betätigt, der den Hub des Piezoele mentes (94) in einen größeren Membranhub umsetzt.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Piezoelement (94) seitlich des Fahrwerklagers (24') angebaut ist und dass die Membrane (86) bzw. die Gegenschwingungen in Hoch richtung (ZRichtung) des Kraftfahrzeuges wirken.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitskammer (50) mit einem integrierten Drosselkanal (52) ein in XRichtung wirkendes Dämpfungselement bildet und in den gummielas tischen Tragkörper (84) des Fahrwerkslager (24' ; 24") eingebettet ist, wobei die Membrane (86) die eine Begrenzungswand des Tragkörpers (84) darstellt.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 20, da durch gekennzeichnet, dass die Membrane (86) mittels eines elektrody namischen Stellantriebs (98) mit einer stromdurchflossenen Tauchspule (104) und einem Permanentmagnet (100) betätigt ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Permanentmagnet (100) fest mit der Innenhülse (80) des Fahrwerksla gers (24") verbunden ist und dass die Tauchspule (104) frei schwingend mit der Membrane (86) zur Erzeugung der Gegenschwingungen zusam menwirkt.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass dem hydraulisch gedämpften Fahrwerkslager (24'") eine Zusatzfeder (111) mittels eines Aktuators (114) zuschaltbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu satzfeder (111) über eine Lamellenkupplung (112) zuschaltbar ist.
25. Vorrichtung nach den Ansprüchen 23 und 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenkupplung (112) über ein elektrisch ansteuerbares Pie zoelement (114) zuschaltbar oder abschaltbar ist.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 22 bis 25, da durch gekennzeichnet, dass die Lamellenkupplung (112) auf der Innen hülse (106) des Fahrwerkslager (24'') angeordnet ist und in einer Rich tung quer zu dieser einen Freiheitsgrad besitzt.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 22 bis 26, da durch gekennzeichnet, dass die gummielastische Zusatzfeder aus zwei diametral gegenüber liegenden Puffern (111) besteht, die über die Kupp lungslamellen mit der Innenhülse (106) kuppelbar sind, wobei die Kupp lungslamellen mittels des Piezoelementes (114) lösbar oder zusam menpressbar sind.
28. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 22 bis 27, da durch gekennzeichnet, dass die Zusatzfeder (111) in Hochrichtung (Z Richtung) und Längsrichtung (XRichtung) des Kraftfahrzeuges wirkt und der Freiheitsgrad der Lamellenkupplung (112) in der Querrichtung (Y Richtung) liegt.
29. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 22 bis 28, da durch gekennzeichnet, dass das elektrische Piezoelement (114) quer zur Lagermittelachse des Fahrwerkslagers (24'") angeordnet ist und über eine Druckplatte (116) und eine Vorspannfeder (118) auf die Lamellen kupplung (112) wirkt.
30. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerkslager (24) ein oder mehrere Hilfs rahmenlager eines an der Vorderachse (12) und/oder der Hinterachse (14) des Kraftfahrzeuges angeordneten Hilfsrahmens ist.
31. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerkslager (22,29) ein oder mehrere Lenkerlager eines an der Vorderachse (12) und/oder der Hinterachse (14) des Kraftfahrzeuges angeordneten Querlenkers (16) ist. GEÄNDERTE ANSPRÜCHE [beim Internationalen Büro am 24 September 2004 (24.09. 04) eingegangen ; ursprüngliche Ansprüche 131 durch geänderte Ansprüche 129 erstetzt (7 Seiten) 3 Neue Ansprüche Verfahren und Vorrichtung zur Schwingungsdämpfung 1. Verfahren zur Schwingungsdämpfung an Fahrwerkslagern von Kraftfahr zeugen, wobei der Fahrzustand des Kraftfahrzeuges und/oder die Fahr bahnbeschaffenheit über Sensoren erfasst wird und wobei das zumindest eine Fahrwerkslager (22,24, 29) zur Veränderung dessen Steifigkeit und/oder Dämpfung abhängig von den erfassten Parametern auf ver schiedene Kennlinien verändert wird, dadurch gekennzeichnet, dass über Wegund/oder Beschleunigungssensoren (34) die Fahrbahnbe schaffenheit an der Vorderachse (12) des Kraftfahrzeuges erfasst wer den, dass die entsprechenden Signale in einem Steuergerät (30) verar beitet werden und dass die Fahrwerklager (24) über Leistungsverstärker elektrisch, elektromagnetisch und/oder über Piezoelemente beaufschlagt werden.
32. 2 Verfahren zur Schwingungsdämpfung an Fahrwerkslagern von Kraftfahr zeugen, wobei der Fahrzustand des Kraftfahrzeuges und/oder die Fahr bahnbeschaffenheit über Sensoren erfasst wird und wobei das zumindest eine Fahrwerkslager (22,24, 29) zur Veränderung dessen Steifigkeit und/oder Dämpfung abhängig von den erfassten Parametern auf ver schiedene Kennlinien verändert wird, dadurch gekennzeichnet, dass über an der Vorderachse (12) des Kraftfahrzeuges erfasste Fahrbahnzu stände eine schnelle Änderung der Kennlinie zumindest eines Fahrwerk lagers (24) an der Hinterachse (14) gesteuert wird.
33. 3 Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerklager (22,24, 29) auf unterschiedliche Kennlinien umgeschaltet wird.
34. 4 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fahrwerklager (22,24, 29) abhängig von der Fahrbahnbe schaffenheit eine Gegenschwingung überlagert wird.
35. 5 Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei definierten Fahrzuständen des Kraft fahrzeuges eine die Fahrsicherheit erhöhende Einstellung der Fahrwerk lager (24) bevorrangt wird.
36. 6 Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Fahrwerklagern (24) mit Überlagerung einer Gegenschwingung die Fahrwerklager (24) getrennt und abhängig von deren spezifischer Schwingungsanregung von der Fahrbahn getrennt angesteuert werden.
37. 7 Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit Sensoren zur Fahrzustandserfas sung des Kraftfahrzeuges und zur Fahrbahnbeschaffenheit, mit einem elektronischen Steuergerät (30 ; 96) zur Verarbeitung der erfassten Signa le und zur Auswahl verschiedener steuerbarer Kennlinien und zumindest einem in seiner Steifigkeit und/oder Dämpfung veränderbaren Fahrwerk lager (24), dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerklager (24) eine Außenhülse (42 ; 82 ; 108) und eine Innenhülse (40 ; 80 ; 106) aufweist, zwischen denen zumindest ein gummielastischer Tragkörper (44 ; 84 ; 110) vorgesehen ist und dass in dem Tragkörper, die Steifigkeit und die Dämp fungswirkung des Fahrwerklagers (24) durch Umschaltmittel (56,62, 74 ;) verändernd, hydraulisch wirkende Arbeitskammern (50,58, 60,70, 72) gebildet sind.
38. 8 Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahr werklager (24) in vier verschiedenen Kennlinien (1 bis 4) von kleiner Steifigkeit und kleiner Dämpfung in große Steifigkeit und große Dämpfung umschaltbar ist.
39. 9 Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Arbeitskammern (58,60) in axialer Richtung und die anderen Ar beitskammern (70,72) in radialer Richtung wirken und dass beide Ar beitskammern über durch die Umschaltmittel (56,64, 74) veränderbare Drosselelemente (52,54, 62,66) in zwei DämpfungsWirkstellungen um schaltbar sind.
40. 10 Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die radial wirkenden Arbeitskammern (50) innerhalb des gummielastischen Trag körpers (44) des Fahrwerkslagers (24) angeordnet sind, wobei die Ver bindung zwischen den Arbeitskammern entweder über einen ringförmigen Drosselkanal (52) größerer Drosselwirkung oder über einen Kurzschluss kanal (54) mit geringerer Drosselwirkung steuerbar ist.
41. 11 Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeich net, dass die axial wirkenden Arbeitskammern (58,60) innerhalb des gummielastischen Tragkörpers (44) des Fahrwerkslagers (24) angeordnet sind und dass die Verbindung zwischen den Arbeitskammern entweder über einen ringförmigen Drosselkanal (62) größerer Dämpfungswirkung oder über einen Kurzschlusskanal 66) mit geringerer Dämpfungswirkung steuerbar ist.
42. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die Steifigkeit des Fahrwerklagers (24) verändernden, hydraulischen Arbeits kammern (70,72) innerhalb des gummielastischen Tragkörpers (44) des Fahrwerkslager (24) angeordnet sind und dass die Verbindung zwischen den Arbeitskammern aufoder zusteuerbar ist.
43. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeich net, dass die Umschaltmittel elektromagnetisch betätigbare Schieber (56, 64,74) sind, die die besagten Verbindungen aufoder zusteuern.
44. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass einer der hydraulischen Arbeitskammern (50) des Fahrwerkslager (24') eine über einen Aktuator (94 ; 98) betätigbare Memb rane (86) zur Erzeugung von Gegenschwingungen benachbart ist.
45. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Membrane (86) mittels eines elektrisch ansteuerbaren Piezoelementes (94) in Gegenschwingung versetzbar ist.
46. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Pie zoelement (94) einen an einem Gehäuseabschnitt (92) des Fahrwerkla gers (24') angelenkten Hebel (88) betätigt, der den Hub des Piezoele mentes (94) in einen größeren Membranhub umsetzt.
47. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Piezoelement (94) seitlich des Fahrwerklagers (24') angebaut ist und dass die Membrane (86) bzw. die Gegenschwingungen in Hoch richtung (ZRichtung) des Kraftfahrzeuges wirken.
48. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitskammer (50) mit einem integrierten Drosselkanal (52) ein in XRichtung wirkendes Dämpfungselement bildet und in den gummielas tischen Tragkörper (84) des Fahrwerkslager (24' ; 24") eingebettet ist, wobei die Membrane (86) die eine Begrenzungswand des Tragkörpers (84) darstellt.
49. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekenn zeichnet, dass die Membrane (86) mittels eines elektrodynamischen Stellantriebs (98) mit einer stromdurchflossenen Tauchspule (104) und einem Permanentmagnet (100) betätigt ist.
50. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Permanentmagnet (100) fest mit der Innenhülse (80) des Fahrwerksla gers (24") verbunden ist und dass die Tauchspule (104) frei schwingend mit der Membrane (86) zur Erzeugung der Gegenschwingungen zusam menwirkt.
51. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 20, dadurch gekennzeich net, dass dem hydraulisch gedämpften Fahrwerkslager (24"') eine Zu satzfeder (111) mittels eines Aktuators (114) zuschaltbar ist.
52. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu satzfeder (111) über eine Lamellenkupplung (112) zuschaltbar ist.
53. Vorrichtung nach den Ansprüchen 21 und 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenkupplung (112) über ein elektrisch ansteuerbares Pie zoelement (114) zuschaltbar oder abschaltbar ist.
54. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekenn zeichnet, dass die Lamellenkupplung (112) auf der Innenhülse (106) des Fahrwerkslager (24"') angeordnet ist und in einer Richtung quer zu die ser einen Freiheitsgrad besitzt.
55. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekenn zeichnet, dass die gummielastische Zusatzfeder aus zwei diametral ge genüber liegenden Puffern (111) besteht, die über die Kupplungslamellen mit der Innenhülse (106) kuppelbar sind, wobei die Kupplungslamellen mittels des Piezoelementes (114) lösbar oder zusammenpressbar sind.
56. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 25, da durch gekennzeichnet, dass die Zusatzfeder (111) in Hochrichtung (Z Richtung) und Längsrichtung (XRichtung) des Kraftfahrzeuges wirkt und der Freiheitsgrad der Lamellenkupplung (112) in der Querrichtung (Y Richtung) liegt.
57. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 26, da durch gekennzeichnet, dass das elektrische Piezoelement (114) quer zur Lagermittelachse des Fahrwerkslagers (24"') angeordnet ist und über eine Druckplatte (116) und eine Vorspannfeder (118) auf die Lamellenkupplung (112) wirkt.
58. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerkslager (24) ein oder mehrere Hilfs rahmenlager eines an der Vorderachse (12) und/oder der Hinterachse (14) des Kraftfahrzeuges angeordneten Hilfsrahmens ist.
59. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerkslager (22,29) ein oder mehrere Lenkerlager eines an der Vorderachse (12) und/oder der Hinterachse (14) des Kraftfahrzeuges angeordneten Querlenkers (16) ist.
Description:
Beschreibung Verfahren und Vorrichtung zur Schwingungsdämpfung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schwingungsdämpfung an einem Fahr- werkslager für Kraftfahrzeuge, sowie Vorrichtungen zur Durchführung des Ver- fahrens.

Fahrwerklager für Kraftfahrzeuge sind in der Regel Gummi-Metall-Hülsenlager mit definierter Kennung hinsichtlich deren Steifigkeit und Dämpfungseigen- schaften, wobei die gewählte Kennung zumeist einen Kompromiss zwischen Fahrkomfort, Schwingungsisolation und dynamischer Steifigkeit darstellt. Auch zusätzlich hydraulisch gedämpfte Fahrwerklager sind bekannt, die den gestell- ten Anforderungen an Fahrkomfort, Geräuschisolierung, etc. noch verbessert Rechnung tragen.

Durch die DE 101 17 305 ist ferner ein Verfahren beschrieben, bei dem zur Verminderung der Schallübertragung ein Schwingungssensor die störenden, von der Fahrbahn angeregten Schwingungen erfasst. Eine Vorrichtung zur Frequenzanalyse ermittelt die stärksten harmonischen Anregungen. Mindes- tens ein Fehlersensor misst die Restschwingungen, die über das Fahrwerksla- ger noch auf den Wagenkasten übertragen werden. Diese Restschwingungen werden durch Überlagerung von Gegenschwingungen eines Aktuators, insbe- sondere eines Piezoaktuators, minimiert.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem über einen weiten Frequenzbereich eine hervorragende Schwingungsdämpfung und Schwingungs-sowie Geräuschisolation unter Berücksichtigung von bei Kraft- fahrzeugen auftretenden Fahrzuständen und Fahrbahnverhältnissen erzielbar ist. Ferner sollen besonders geeignete Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden.

Die verfahrensgemäße Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens beschreiben die Patentansprüche 2 bis 7. Des weiteren beschreiben die Merkmale der Patentansprüche 8 bis 30 baulich und fertigungstechnisch vor- teilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Fahrzustand des Kraftfahr- zeuges und/oder die Fahrbahnbeschaffenheit über Sensoren erfasst wird und dass das zumindest eine Fahrwerkslager zur Veränderung dessen Steifigkeit und/oder Dämpfung abhängig von den erfassten Parametern auf verschiedene Kennlinien verändert wird. Dem entsprechend werden die Fahrbahnanregun- gen erfasst, signaltechnisch verarbeitet und das Fahrwerklager durch entspre- chende Auswertung der Frequenzspektren auf die von den vorgegebenen Kennlinien am besten geeigneten Kennlinien eingestellt.

Das Fahrwerklager kann bevorzugt auf unterschiedliche Kennlinien umge- schaltet werden, z. B. durch Aktivierung oder Deaktivierung von Drosselele- menten in hydraulischen Dämpfungseinrichtungen der Fahrwerkslager und/oder durch Zuschaltung von Zusatzfedern zur Erhöhung der dynamischen Steifigkeit.

Alternativ oder zusätzlich können dem Fahrwerklager abhängig von der Fahr- bahnbeschaffenheit eine Gegenschwingung überlagert werden, um beispiels-

weise hochfrequente Schwingungsanteile zu löschen bzw. entsprechende Störgeräusche zu eliminieren.

In vorteilhafter Weiterbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass bei de- finierten Fahrzuständen des Kraftfahrzeuges eine die Fahrsicherheit erhöhen- de Einstellung der Fahrwerklager bevorrangt wird. Dies kann z. B. der Fall sein bei einer starken Abbremsung des Kraftfahrzeuges oder bei hohen Kurvenge- schwindigkeiten ; hier ist eine"härtere Kennung"der Fahrwerklager aus Fahrsi- cherheitsgründen vorzuziehen. Die entsprechenden Fahrzustände können ü- ber Signale von Radsensoren, Bremslichtschalter, etc. abgeleitet werden, wo- bei ggf. die Signale von im Kraftfahrzeug bereits vorhandenen Einrichtungen wie ABS, ESP, etc. mit verwertet werden können.

Bei mehreren Fahrwerklagern mit Überlagerung einer Gegenschwingung wird ferner vorgeschlagen, dass die Fahrwerklager getrennt und abhängig von de- ren spezifischer Schwingungsanregung von der Fahrbahn getrennt angesteu- ert werden. Dies erlaubt eine noch feinfühligere und noch spezifischer auf die auftretenden Fahrzustände abstimmbare Regelung der Kennlinien der Fahr- werkslager ; z. B. können beim Durchfahren von Kurven die kurvenäußeren Fahrwerkslager"härter"als die kurveninneren eingestellt werden.

Besonders vorteilhaft kann weiterhin über Weg-und/oder Beschleunigungs- sensoren die Fahrbahnbeschaffenheit an der Vorderachse des Kraftfahrzeu- ges erfasst werden, dann die entsprechenden Signale in einem Steuergerät verarbeitet werden und schließlich die Fahrwerkslager über Leistungsverstär- ker elektrisch, elektromagnetisch und/oder über Piezoelemente beaufschlagt werden. Bei entsprechender Echtzeitverarbeitung können somit die an der Vorderachse erfassten Stoßanregungen durch eine entsprechend schnelle Kennlinienanpassung der Fahrwerkslager wirkungsvoll gedämpft und eliminiert werden.

Des weiteren wird vorgeschlagen, bei an der Vorderachse des Kraftfahrzeuges erfasster, unregelmäßiger Stoßanregung eine schnelle Änderung der Kennlinie (Verminderung deren dynamischer Steifigkeit) zumindest eines Fahrwerklagers an der Hinterachse zu steuern, wodurch eine deutlich spürbare Verbesserung des Fahrkomforts des Kraftfahrzeuges erzielbar ist.

Eine besonders vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist Sensoren zur Fahrzustandserfassung des Kraftfahrzeuges und zur Fahr- bahnbeschaffenheit auf und wirkt mit einem elektronischen Steuergerät zur Verarbeitung der erfassten Signale und zur Auswahl verschiedener steuerba- rer Kennlinien zusammen, welches Steuergerät zumindest ein in seiner Stei- figkeit und/oder Dämpfung (Verlustwinkel) veränderbares Fahrwerkslager an- steuert. Das Fahrwerkslager kann bevorzugt zumindest ein elastisches Lager eines Hilfsrahmens (auch Fahrschemel oder Achsträger genannt) sein.

Bevorzugt kann das Fahrwerkslager in vier verschiedene Kennlinien von klei- ner Steifigkeit und kleiner Dämpfung in große Steifigkeit und große Dämpfung umschaltbar sein. Damit sind bei noch vertretbarem konstruktiven Aufwand den zumeist auftretenden Fahrzuständen und Fahrbahnverhältnissen Rech- nung tragende Kennlinienanpassungen gegeben, die einen weiten Frequenz- bereich der Schwingungsanregungen abdecken.

Baulich besonders vorteilhaft kann das Fahrwerklager eine Außenhülse und eine Innenhülse aufweisen, zwischen denen gummielastische Dämpfungsmit- tel vorgesehen sind, wobei zwischen den Dämpfungsmitteln die dynamische Steifigkeit und die Dämpfungswirkung des Fahrwerkslagers durch Umschalt- mittel verändernde, hydraulisch wirkende Arbeitskammern gebildet sind.

Dabei können die einen Arbeitskammern in axialer Richtung und die anderen Arbeitskammern in radialer Richtung wirken und es können beide Arbeitskam- mern über durch die Umschaltmittel veränderbare Drosselelemente in zwei Dämpfungs-Wirkstellungen umschaltbar sein. Damit wirkt das Fahrwerkslager bei entsprechender Einbauanordnung in der Hochrichtung (Z-Richtung), sowie in Längsrichtung (X-Richtung) und Querrichtung (Y-Richtung) des Kraftfahr- zeuges bei entsprechender Schwingungsanregung.

Die Umschaltmittel können bevorzugt elektromagnetisch betätigbare Schieber sein, die die besagten Verbindungen auf-oder zusteuern. Dabei kann die kon- struktive Auslegung so sein, dass die jeweils"harte"Kennlinie (sportliche Aus- legung) im stromlosen Zustand der Schieber (z. B. federbeaufschlagt) gegeben ist, um bei Ausfall des Systems die Fahrsicherheit des Kraftfahrzeuges in fahr- dynamischen Grenzfällen sicherzustellen, während die den Fahrkomfort erhö- henden,"weicheren"Lagerkennungen durch entsprechende elektromagneti- sche Betätigung über das Steuergerät gesteuert sind.

Alternativ oder zusätzlich kann einer der hydraulischen Arbeitskammern des Fahrwerkslagers eine über einen Aktuator betätigbare Membrane zur Erzeu- gung von Gegenschwingungen benachbart sein. Damit gelingt vorteilhaft eine akustische Abkopplung störender Geräusche, die bei hochfrequenter Schwin- gungsanregung ggf. über das Fahrwerkslager in die Karosserie des Kraftfahr- zeuges als Körperschall (Brummgeräusche) eingeleitet werden würden.

Die Membrane kann bevorzugt mittels eines elektrisch ansteuerbaren Piezo- elementes in Gegenschwingung versetzbar sein. Mit derartigen, an sich be- kannten Piezoelementen können hohe Stellkräfte und schnelle Schaltzeiten realisiert werden.

Das Piezoelement kann dabei vorteilhaft einen am Gehäuse des Fahrwerksla- gers angelenkten Hebel betätigen, der den geringen Hub des Piezoelementes in einen größeren Membranhub umsetzt.

Insbesondere bei der Anwendung des Fahrwerkslagers als Hilfsrahmenlager kann das Piezoelement seitlich des Fahrwerkslagers angebaut sein, wobei die Membrane bzw. die Gegenschwingungen in Hochrichtung (Z-Richtung) des Kraftfahrzeuges wirken.

Alternativ zu einem Piezoelement kann die Membrane mittels eines elektrody- namischen Stellantriebs mit einer stromdurchflossenen Tauchspule und einem Permanentmagnet betätigt sein.

Baulich besonders günstig kann dabei der Permanentmagnet fest mit dem La- gerkern des Fahrwerkslagers verbunden sein und die Tauchspule frei schwin- gend mit der Membrane zur Erzeugung der Gegenschwingungen zusammen- wirken.

In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dem hyd- raulisch gedämpften Fahrwerkslager eine Zusatzfeder mittels eines Aktuators zuschaltbar sein. Damit kann die Steifigkeit des Fahrwerkslagers in noch grö- ßerem Maße verändert und an die auftretenden Belastungen angepasst wer- den.

Die Zusatzfeder kann bevorzugt über eine Lamellenkupplung zuschaltbar sein, wobei die Betätigung der Lamellenkupplung wiederum über ein elektrisch an- steuerbares Piezoelement erfolgen kann.

Ferner ist die Lamellenkupplung bevorzugt auf dem Lagerkern des Fahrwerks- lager angeordnet und weist in einer Richtung quer zu diesem einen Freiheits-

grad auf. Das heißt, dass die Lamellenkupplung in einer Belastungsrichtung auch in geschlossenem Zustand nicht wirkt, wodurch das Fahrwerkslager noch besser an gegebene Belastungen anpassbar ist bzw. die Zusatzfeder gezielt belastbar einsetzt werden kann.

Die gummielastische Zusatzfeder kann konstruktiv besonders einfach aus zwei diametral gegenüber liegenden Lagerkörpern bestehen, die über die Kupp- lungslamellen mit dem Lagerkern kuppelbar sind, wobei die Kupplungslamellen mittels des Piezoelementes lösbar oder zusammenpressbar sind.

Insbesondere bei einem Einsatz als Hilfsrahmenlager kann die Zusatzfeder in Hochrichtung (Z-Richtung) und Längsrichtung (X-Richtung) des Kraftfahrzeu- ges wirken und der Freiheitsgrad der Lamellenkupplung in der Querrichtung (Y-Richtung) liegen.

Schließlich kann zur Erzielung kurzer Ansprechzeiten das elektrische Piezo- element quer zur Lagermittelachse des Fahrwerkslagers angeordnet sein und über eine Druckplatte und eine Vorspannfeder auf die Lamellenkupplung wir- ken.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden mit weiteren Einzelheiten näher beschrieben.

Die anliegende schematische Zeichnung zeigt in : Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Fahrwerk eines Kraftfahrzeuges mit einem vorde- ren und hinteren Hilfsrahmen und schwingungsdämpfenden Fahrwerkslagern bzw. Hilfsrahmenlager, deren Kennlinien über ein elektronisches Steuergerät veränderbar sind ;

Fig. 2 ein erstes Fahrwerkslager mit in axialer und radialer Richtung wirksa- mer, hydraulischer Dämpfungseinrichtung mit Umschaltung der Kennlinien in der dynamischen Steifigkeit und der Dämpfung (Verlustwinkel), in einem Längsschnitt ; Fig. 3 das Fahrwerkslager nach Fig. 2 in einer Ansicht gemäß Linie iit-iii der Fig. 2 ; Fig. 4 das Fahrwerkslager nach Fig. 2 in einem Querschnitt gemäß Linie IV- IV der Fig. 2 ; Fig. 5a und b die umschaltbaren Kennlinien 1 bis 4 der Dämpfung (Verlust- winkel) und dynamischen Steifigkeit des Fahrwerkslagers nach den Fig. 2 bis 4 ; Fig. 6 ein Ersatzschaltbild des Fahrwerkslagers nach den Fig. 2 bis 4 ; Fig. 7 eine Draufsicht auf ein weiteres Fahrwerkslager mit einem elektrischen Piezoelement als Aktuator zur Überlagerung von Gegenschwingungen ; Fig. 8 einen Längsschnitt entlang der Linie VIII-Vlil der Fig. 7 durch das Fahrwerkslager ; Fig. 9 ein Ersatzschaltbild des Fahrwerkslagers nach den Fig. 7 und 8 ; Fig. 10 einen Längsschnitt durch ein drittes Fahrwerkslager mit einem elektro- dynamischen Antrieb zur Erzeugung von Gegenschwingungen ; Fig. 11 einen Querschnitt entlang der Linie Xi-Xi durch das Fahrwerkslager gemäß Fig. 10 ;

Fig. 12 einen Längsschnitt durch eine viertes Fahrwerkslager mit über eine Lamellenkupplung zuschaltbarer Zusatzfeder ; Fig. 13 einen Querschnitt gemäß Linie XIII-XIII der Fig. 12 durch das Fahr- werkslager ; Fig. 14 ein Ersatzschaltbild des Fahrwerkslagers nach den Fig. 12 und 13 ; Fig. 15 ein Blockschaltbild der Kennlinienumschaltung des Fahrwerkslagers nach den Fig. 1 bis 6 über ein elektronisches Steuergerät ; und Fig. 16 ein weiteres Blockschaltbild eines weiteren elektronischen Steuergerä- tes zur Kennlinienumschaltung mit Rückkopplungssteuerung des Fahrwerksla- gers nach den Fig. 7 bis 11.

In der Fig. 1 ist grob schematisch eine Draufsicht eines Kraftfahrzeuges dar- gestellt, mit einer Vorderachse 12 und einer Hinterachse 14. Die nicht mit Be- zugszeichen versehenen Räder des Kraftfahrzeuges sind über unabhängige Radaufhängungen (im Detail nicht beschrieben) mit der Karosserie des Kraft- fahrzeuges in bekannter Weise verbunden.

Dabei sind untere Querlenker (allgemein mit 16 bezeichnet) an einem vorderen und einem hinteren Hilfsrahmen 18,20 über Fahrwerkslager (allgemein mit 22 bezeichnet) befestigt. Die Räder sind mittels Fahrwerkslager 29 mit den Quer- lenkern 16 verbunden. Die schwingungsdämpfenden Fahrwerkslager 22 und 29 in den Querlenkern 16 (untere Lenker (Trag-und Führungslenker) und obe- re Lenker) lassen bedingt eine kardanische Bewegung zu, sind aber nicht ge- nerell schwenkbar gelagert. Die Lenkung des Rades kann über eine Spurstan- ge und Radträger erfolgen (hier nicht mit dargestellt).

Ferner sind die Hilfsrahmen 18,20 über Fahrwerkslager bzw. Hilfsrahmenlager (allgemein mit 24 bezeichnet) mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges schwin- gungsisoliert verbunden.

Der vordere Hilfsrahmen 18 trägt zudem über schwingungsisolierende Aggre- gatelager 26 das aus Brennkraftmaschine und Geschwindigkeits- Wechselgetriebe bestehende Antriebsaggregat 28. Der hintere Hilfsrahmen 20 kann bei einem allradgetriebenen Kraftfahrzeug zudem ein Hinterachsdifferen- tial 27 über schwingungsisolierende Aggregatelager 26 tragen.

Die in verschiedenen Kennlinien umschaltbaren Fahrwerkslager 24 (es könn- ten aber auch die Fahrwerkslager 22 und/oder die Fahrwerkslager 29 und/oder die Aggregatelager 26 sein) werden über ein elektronisches Steuergerät 30 angesteuert, das über elektrische Leitungen mit z. B. Weg- Beschleunigungssensoren 32 (vgl. anhand des rechten Vorderrades des Kraft- fahrzeuges) an den Querlenkern 16 und mit z. B. Drehzahisensoren 34 an den Rädern des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Die besagten Sensoren 32,34 können im Kraftfahrzeug bereits vorhandene Sensoren anderer elektronischer Regelsysteme sein. Die Signalverarbeitung und weitere Eingabeparameter des Steuergerätes 30 sind im nachfolgenden noch näher beschrieben.

Die auf die Fahrwerkslager 24 einwirkenden Schwingungsanregungen treten in der Hochachse bzw. in Z-Richtung, in der Längsachse bzw. in X-Richtung und abhängig vom Anwendungsfall in der Querrichtung des Kraftfahrzeuges bzw. in Y-Richtung auf (vgl. die eingezeichneten Richtungspfeile).

Mit Bezug zu den Fig. 2 bis 4 ist eines der Fahrwerkslager 24 beschrieben, die anderen Fahrwerkslager 24 können identisch ausgebildet und ebenfalls ent- sprechend von dem Steuergerät 30 parallel oder individuell angesteuert sein.

Das Fahrwerkslager 24 setzt sich im wesentlichen zusammen aus einer im Querschnitt etwa rechteckigen Innenhülse 40, einer rotationssymmetrischen Außenhülse 42 und einem dazwischen liegenden Tragkörper 44 aus gummi- elastischem Material. In der Einbauanordnung liegt die Mittelachse der Innen- hülse 40 in der besagten Z-Richtung.

Ferner ist an der Innenhülse 40 eine Anschlagtasse 46 befestigt, die einer mit der Außenhülse 42 fest verbundenen, radial nach innen ragenden Zwischen- wand 48 gegenüber liegt.

In dem Tragkörper 44 sind zwei mit Hydrauliköl befüllte Arbeitskammern 50 als erste hydraulische Dämpfungseinheit ausgebildet, die sich diametral in X- Richtung gegenüberliegen und die über einen ringförmigen Drosselkanal 52 als erstes Drosselelement und über einen Kurzschlusskanal 54 als zweites, einen geringeren Strömungswiderstand aufweisendes Drosselelement mitein- ander über entsprechende Durchtrittsöffnungen verbunden sind (vgl. Fig. 4).

Der Kurzschlusskanal 54 ist mittels eines ersten Schiebers 56 auf-oder zusteuerbar, wobei dadurch zwei verschiedene Kennlinien in X-Richtung ein- stellbar sind.

Ferner sind in dem Tragkörper 44 zwei ringförmige Arbeitskammern 58,60 als zweite hydraulische Dämpfungseinheit zwischen der Anschlagtasse 46 und beiderseits der Zwischenwand 48 angeordnet, die in Z-Richtung ebenfalls schwingungsdämpfend wirken. Dabei ist wiederum als erstes Drosselelement ein die beiden Arbeitskammern 58,60 verbindender Ringkanal 62 und ein mit- tels eines zweiten Schiebers 64 auf-oder zusteuerbarer Kurzschlusskanal 66 vorgesehen, über den zwei weitere unterschiedliche Kennlinien des Fahrwerkslagers 24 in Z-Richtung einstellbar sind.

Schließlich sind in dem Tragkörper 44 vier weitere Arbeitskammern 70,72 vor- gesehen, die sich wie die Arbeitskammern 50 diametral gegenüber liegen, die wie die vorstehend beschriebenen Arbeitskammern 50 bzw. 58,60 mit Hydrau- liköl befüllt sind und die mittels eines dritten Schiebers 74 mit Durchtrittsöff- nungen 74a entweder miteinander verbindbar oder voneinander trennbar sind.

Bei getrennter Verbindung der beiden Arbeitskammern 70,72 bilden diese aufgrund der Inkompressibilität des Hydrauliköls eine zunehmende Versteifung des Tragkörpers 44 in Z-Richtung des Fahrwerkslagers 24.

Das Fahrwerkslager 24 beinhaltet somit eine axial dämpfende Einheit (Arbeits- kammern 58,60) und eine radial dämpfende Einheit (Arbeitskammern 50). Bei Einfederung bzw. Schwingungsanregung in X-Richtung wird der Druckaus- gleich zwischen den zwei gegenüberliegenden Arbeitskammern 50 über die Flüssigkeitsströmung über den fest mit der Außenhülse 42 verbundenen, ring- förmigen Drosselkanal 52 realisiert. Der Drosselkanal 52 ist auf einen maxima- len Verlustwinkel (z. B. > 40 Grad) für den spürbaren Frequenzbereich von z. B.

13 Hz abgestimmt.

Bei geöffnetem Schieber 56 erfolgt der Volumenausgleich über den Kurz- schlusskanal 54, wodurch die Dämpfung in X-Richtung deutlich reduziert wird.

Bei einer Auslenkung des Fahrwerkslagers 24 in Z-Richtung wird das Hydrau- liköl von der Arbeitskammer 58 über den ringförmigen Drosselkanal 66 in die von einer Blähfeder 61 geringer Steifigkeit begrenzte Arbeitskammer 60 ver- drängt und umgekehrt. Zur Verminderung der hydraulischen Dämpfung kann durch Aufsteuern des Kurzschlusskanales 62 über den Schieber 64 eine"wei- chere"Kennlinie geschaltet werden.

Die zuschaltbare Steifigkeit des Fahrwerklagers 24 in Z-und X-Richtung wird über die Arbeitskammern 70,72 gesteuert, die in der einen Stellung des

Schiebers 74 über Ausgleichsbohrungen 74a im Schieber 74 miteinander ver- bunden sind (entspricht einer"weichen"Kennung). Bei verschlossenen Aus- gleichsbohrungen 74a ist das Fahrwerkslager 24 in X-und Y-Richtung verhär- tet bzw. weist eine veränderte Kennlinie auf. Die Zusatzsteifigkeit kann so aus- gelegt sein, dass im geschalteten Zustand die Steifigkeit doppelt so groß ist wie die Ausgangssteifigkeit des Fahrwerkslagers bei geöffneten Ausgleichs- bohrungen 74a.

Das Betätigen der Schieber 56,64, 74 kann z. B. über Elektromagnete (nicht dargestellt) bewerkstelligt werden, die von dem elektronischen Steuergerät 30 entsprechend angesteuert werden. Die Rückstellung in die jeweils"härtere" Kennlinie erfolgt z. B. durch Federkraft, so dass der Ansteuerstrom in einfacher Weise nur zu-oder abgeschaltet werden muss und bei Betriebsstörungen die jeweils"härteren"Kennlinien des Fahrwerkslagers 24 latent vorliegen.

Die Fig. 5a und b zeigen die umschaltbaren Kennlinien 1 bis 4 des Fahrwerks- lagers, die wie folgt klassifiziert sind : Kennung 1 = Kleine Steifigkeit mit kleiner Dämpfung Kennung 2 = Kleine Steifigkeit mit großer Dämpfung Kennung 3 = Große Steifigkeit mit kleiner Dämpfung Kennung 4 = Große Steifigkeit mit großer Dämpfung Wie aus den beispielsweise erstellten Kennlinien 1 bis 4 ersichtlich ist, lassen sich durch entsprechende Betätigung der Schieber 56,64 und 74 die entspre- chenden Kennlinien und damit verbunden eine wirkungsvolle Schwingungs- dämpfung und Geräuschisolation verwirklichen.

Es sei schließlich noch auf Fig. 6 verwiesen, die ein Ersatzschaltbild des Fahrwerkslagers 24 darstellt. Die besagten Schieber 56,64 und 74 sind dabei

als Schalter dargestellt ; ferner sind der funktionell als Feder wirkende Tragkör- per 44 und die Dämpfungseinrichtungen in Form der besagten Arbeitskam- mern mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

In der Fig. 15 ist die Signalerfassung, die Signalverarbeitung in dem Steuerge- rät 30 und die Aktion bzw. die Umschaltung auf die verschiedenen Kennlinien 1 bis 4 dargestellt : Dem entsprechend werden dem Steuergerät 30 die Signale der Wegsensoren 32 an den Querlenkern 16, die Signale der Drehzahlsensoren 34 an den Rä- dern des Kraftfahrzeuges, ein Geschwindigkeitssignal und ein Bremssignal zugeführt und durch entsprechende signaltechnische Auswertung der Fahrzu- stand des Kraftfahrzeuges und die Fahrbahnbeschaffenheit ermittelt.

Aus diesen Daten erfolgt eine Kennlinienauswahl für das Fahrwerkslager 24 bzw. für individuelle oder alle Fahrwerkslager 24 (vgl. Fig. 1).

Über Leistungsverstärker werden dann die entsprechenden Schieber 56,64, 72 angesteuert und die ausgewählte Kennlinie 1,2, 3 oder 4 eingestellt.

Darüber hinaus kann beispielsweise bei Überfahren eines Einzelhindernisses auf der Fahrbahn über den Wegsensor 32 an der Vorderachse 12 des Kraft- fahrzeuges in Echtzeitsteuerung die Kennlinie der Fahrwerkslager 24 an der Hinterachse 14 z. B. auf kleine Steifigkeit und große Dämpfung (= Kennlinie 2) umgeschaltet werden. Damit wird einem sogenannten"Achsprellen"beim Ü- berfahren des Hindernisses an der Hinterachse 14 entgegengewirkt und der Fahrkomfort erhöht. ("Achsprellen"= Beim Überfahren eines Hindernisses (z. B. Kanaldeckel, Bordstein, Kante) kann eine Achse schwingen).

Auf ebener, glatter Fahrbahn schaltet das Steuergerät 30 die Fahrwerkslager 24 z. B. auf die Kennlinie 1 bzw. auf kleine Steifigkeit und kleine Dämpfung.

Abhängig von der Geschwindigkeit und der Fahrbahnbeschaffenheit werden dann nach entsprechender Signalauswertung im Steuergerät 30 die weiteren Kennlinien 2 bis 4 geschaltet.

Über eine Vorrangschaltung im Steuergerät 30 wird bei definierten Fahrzu- ständen des Kraftfahrzeuges, insbesondere bei einem schnellen Durchfahren von Kurven oder bei Bremsvorgängen, unabhängig von der Fahrbahnbeschaf- fenheit und zur Erhöhung der Fahrsicherheit eines oder mehrere der Fahr- werkslager 24 auf die Kennlinie 3 oder 4 umgeschaltet.

Zur Erkennung dieser definierten Fahrzustände können das Bremssignal z. B. eines Bremslichtschalters, Geschwindigkeitssignale und deren Ableitungen, Signale des Drehzahisensors 34, Signale eines Lenkwinkelsensors der Len- kung des Kraftfahrzeuges, etc. herangezogen werden. Solche Signale können beispielsweise für Steuergeräte von Antiblockiersystemen oder Fahrstabilitäts- systemen (ABS und/oder ESP) im Kraftfahrzeug ohnehin vorhanden sein und mit verwendet werden.

In den Fig. 7 und 8 ist ein alternatives Fahrwerkslager 24'gezeigt. Funktionell gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen zu den Fig. 2 bis 4 versehen.

Das Fahrwerkslager 24'setzt sich im wesentlichen aus einer Innenhülse 80, einer Außenhülse 82 und einem dazwischen angeordneten, gummielastischen Tragkörper 84 zusammen.

In dem Tragkörper 84 sind Arbeitskammern 50 in der X-Richtung diametral gegenüber liegend angeordnet, die mit Hydrauliköl befüllt und über den ring- förmigen Drosselkanal 52 miteinander verbunden sind. Das Fahrwerkslager

24'wirkt somit in X-Richtung wie ein hydraulisch gedämpftes Lager mit bevor- zugt einem Verlustwinkel von > 40 Grad, während es in der Y-Richtung ledig- lich als herkömmliches Gummi-Metall-Lager ausgelegt ist (vgl. auch Ersatz- schaltbild Fig. 9, mit den entsprechenden Bezugszeichen).

Die Arbeitskammern 50 sind durch eine obere Wand begrenzt, die eine in Z- Richtung nachgiebige Membrane 86 bildet.

An die Membrane 86 an einen entsprechenden, metallischen Ringeinsatz 86a ist ein doppelarmiger Hebel 88 angelenkt, der über eine Achse 90 an einem an die Außenhülse 82 angeformten Gehäuseabschnitt 92 schwenkbar gelagert ist.

Auf den kürzeren Arm des Hebels 88 wirkt ein Aktuator bzw. ein elektrisches Piezoelement 94, das sich in an sich bekannter Weise aus einer Vielzahl von Scheiben aus einer Piezokeramik zusammensetzt und über das bei entspre- chender elektrischer Ansteuerung (nicht dargestellt) der Hebel 88 mit einem geringem Hub auslenkbar ist, wobei aufgrund der gewählten Hebelverhältnisse wie ersichtlich der Hub auf die Membrane 88 ca. 1 : 4 übersetzt ist.

Bei einer entsprechenden Ansteuerung des Aktuators 94 können in dem Fahr- werkslager 24'von der Membrane 86 initiierte Gegenschwingungen gesteuert werden, die akustisch störende, von der Fahrbahn angeregte Schwingungen in Z-Richtung löschen.

Die Ansteuerung des Fahrwerkslagers 24'erfolgt gemäß Fig. 16 über ein e- lektronisches Steuergerät 96 folgender Auslegung : Als Signalerfassung dienen Wegsensoren 32, mittels denen die Amplitude und Beschleunigung an den Querlenkern 16 bzw. an den Rädern des Kraftfahrzeu- ges signaltechnisch erfassbar sind.

Über die Übertragungsfunktion (Ütf) der Vorderachse 12 bzw. der Hinterachse 14 lässt sich daraus in dem Steuergerät 96 die Anregung der Fahrwerkslager 24'berechnen. In einem virtuellen Modell für das jeweilige Fahrwerkslager 24' wird die für die Schwingungskompensation erforderliche Gegenschwingung und die dafür nötige Ansteuerspannung errechnet. Die Ansteuerung des Aktuators bzw. Piezoelementes 94 erfolgt wie dargestellt über einen Leistungs- verstärker.

Ferner wird die Beschleunigung an der Lageraußenhülse 82 (mit der Karosse- rie des Kraftfahrzeuges verbunden) oder am Gehäuseabschnitt 92 über nicht näher dargestellte Beschleunigungssensoren erfasst und in einer Rückkoppe- lungssteuerung als Fehlersignal in das Steuergerät 96 zurückgeführt.

Durch einen Regelalgorithmus im Steuergerät 96 wird sodann die Ansteuerung der Fahrwerkslager 24'auf eine minimale Beschleunigung modifiziert. Da die Fahrwerkslager 24'in der Regel unterschiedlich von der Fahrbahn angeregt werden, ist eine individuelle Ansteuerung wie in der Fig. 16 dargestellt vorzu- ziehen.

In den Fig. 10 und 11 ist ein weiteres Fahrwerkslager 24"dargestellt, das nur soweit beschrieben ist, als es sich von dem Fahrwerkslager 24'gemäß den Fig. 7 und 8 unterscheidet. Funktionell gleiche Teile sind mit gleichen Bezugs- zeichen versehen.

Dabei wird die die Arbeitskammern 50 begrenzende Membrane 86 mit dem metallischen Ringeinsatz 86a von z. B. einem elektrodynamischen Stellantrieb 98 in Gegenschwingungen versetzt. Der Stellantrieb 98 setzt sich aus einem ringförmigen Permanentmagnet 100 und eine in einen entsprechenden Ring- kanal 102 des Permanentmagnetes 100 einragende Tauchspule 104 zusam-

men, wobei die Tauchspule 104 über elektrische Leitungen mit dem entspre- chenden Steuergerät (z. B. gemäß Fig. 16) verbunden ist.

Wie ersichtlich ist, ist der Permanentmagnet 100 fest mit der Innenhülse 80 des Fahrwerkslagers 24"verbunden, während die Tauchspule 104 bei ent- sprechender Strombeaufschlagung zur Erzeugung der Gegenschwingungen frei schwingend auf die Membrane 86 wirkt. Das dadurch schwingend angeregte Hydrauliköl in den Arbeitskammern 50 wirkt wiederum wie die Tilgermasse m (vgl. Fig. 9).

Der Arbeitsbereich dieses Stellantriebs 98 liegt in einem bestimmten Fre- quenzband von z. B. 10 bis 70 Hz. Dabei können Amplituden von ca. 0,2 mm zurückgelegt werden. Damit kann wahrnehmbaren Schwingungen in Z- Richtung wie z. B. Dröhngeräuschen wirksam entgegengewirkt werden. Die Ansteuerung des Stellantriebs 98 erfolgt nach dem selben Regelprinzip, wie es anhand der Fig. 16 erläutert ist.

Die Fig. 12 und 13 zeigen ein weiteres Fahrwerkslager 24"', das wiederum nur insoweit beschrieben ist, als es sich von den vorbeschriebenen Fahrwerks- lagern 24 unterscheidet. Funktionell gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszei- chen versehen. Die linksseitig der Zeichnung teilweise nicht dargestellten Ab- schnitte des Fahrwerkslagers 24"'sind sich spiegelbildlich gleich den rechtsei- tigen Abschnitten vorzustellen.

Das Fahrwerkslager 24"'weist eine Innenhülse 106, eine im Durchmesser gestufte Außenhülse 108 und einen Tragkörper 110 auf. In dem Tragkörper 110 sind in der X-Richtung diametral gegenüber liegende Arbeitskammern 50 ausgebildet, die wie in den vorstehenden Fahrwerkslagern 24 mittels eines ringförmigen Drosselkanals 52 strömungstechnisch miteinander verbunden sind.

Ferner weist das Fahrwerkslager 24 eine Zusatzfeder in Form von zwei e- benfalls in X-Richtung gegenüber liegenden, gummielastischen Puffern 111 auf, die radial außen an der Außenhülse 108 anliegen und radial nach innen ragende, in einem Rahmen 113 befestigte Kupplungslamellen tragen, die mit alternierend angeordneten Kupplungslamellen auf der Innenhülse 106 eine Lamellenkupplung 112 bilden.

Die mit der Innenhülse 106 zusammen wirkenden Kupplungslamellen sitzen auf in X-Richtung formschlüssig, in Y-Richtung aber verschiebbaren Schlüssel- flächen 106a der Innenhülse 106, so dass sie in Y-Richtung sowohl bei geöff- neter als auch bei geschlossener Lamellenkupplung 112 einen Bewegungs- Freiheitsgrad aufweisen.

Die Lamellenkupplung 112 kann über ein elektrisches Piezoelement 114 als Aktuator geschlossen werden, wobei ein Stößel des quer zur Mittelachse der Innenhülse an die Außenhülse 108 angebauten Piezoelementes 114 auf eine Druckplatte 116 und eine Vorspannfeder 118 wirkt.

Im stromlosen Zustand ist die Lamellenkupplung 112 geöffnet und somit die Zusatzfeder bzw. die gummielastischen Puffer 111 wirkungslos. Die Steifigkeit des Fahrwerkslagers 24 ist nur durch die Tragfeder 110 und die hydrauli- sche Dämpfung durch die Wirkung der Arbeitskammern 50 und den Drossel- kanal 52 bestimmt.

Wird der Aktuator bzw. das Piezoelement 114 strombeaufschlagt, so wird über die Druckplatte 116 und die Vorspannfeder 118 die Lamellenkupplung 112 ge- schlossen, wodurch über die besagten Kupplungslamellen die Puffer 111 fest mit der Innenhülse 106 in der Z-und X-Richtung verbunden sind. Damit erhöht

sich die Steifigkeit des Fahrwerkslagers 24"'entsprechend ; es werden die Tragfeder 110 und die Zusatzfeder 111 parallel ausgelenkt.

Es können somit zwei Kennlinien geschaltet werden, nämlich bei im wesentli- chen gleicher Dämpfungswirkung eine kleine und eine große Steifigkeit des Fahrwerkslagers 24"'. Dies zeigt auch das Ersatzschaltbild gemäß Fig. 14 des Fahrwerkslagers 24"', wobei wiederum gleiche Bezugszeichen verwendet sind und die Lamellenkupplung 112 als Schalter dargestellt ist.

Die Ansteuerung des Fahrwerkslagers 24 ist relativ einfach, da als Aus- gangsgröße nur die Entscheidung-ob das Fahrwerkslager 24 geschaltet wird-erforderlich ist. Es werden die gleichen Sensorsignale genutzt, wie dies anhand der Fig. 2 bis 4 bzw. zur Fig. 15 erläutert ist.

Allerdings ist für die Ansteuerung der Piezoelemente 114 ein Leistungsverstär- ker erforderlich, der Hochspannung zur Verfügung stellt. Trotz des hohen Spannungsbedarfs ist der Energieverbrauch jedoch relativ gering, da die Pie- zoelemente nur bei Längenänderung (d. h. wenn die Steifigkeit entweder zu- oder abgeschaltet wird) elektrische Leistung aufnehmen. Da nur zwischen zwei Zuständen umgeschaltet werden muss, werden keine großen Anforderungen hinsichtlich Genauigkeit und Dynamik an den Leistungsverstärker gestellt.

Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele be- schränkt. Es sind im Rahmen des Offenbarten auch andere Kombinationen der beschriebenen Ausführungen denkbar, die sich für den Fachmann ableiten lassen, insbesondere in der Anordnung der Fahrwerkslager und der Wirksam- keit der Steifigkeiten und Dämpfungseigenschaften in den besagten Z-, X-und Y-Richtungen.