Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR THE DEFORMATION BY HYDRODYNAMIC DRAWING OF MULTI-LAYER COMPOSITE WIRE BY MEANS OF LUBRICANT-SUPPLIED MULTIPLE DRAWING MACHINES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/038625
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and device for the deformation by hydrodynamic drawing of multi-layer composite wire (8) by means of lubricant-supplied multiple drawing machines. According to said method, before the multiple drawing machine is started or restarted, directly in front of the drawing die (4) of each drawing stage a hydrostatic starting pressure acting on the drawing and other lubricant supplied thereto and on the multi-layer composite wire (6) is generated in the drawing slot by means of a heated pressure chamber (10) through which the multi-layer composite wire extends. In this way especially multi-layer composite wires (6) with a high-strength core and a soft sheath can be deformed in a high-quality manner, and during ongoing continuous drawing in a known manner hydrodynamic pressure conditions continue to be generated in the drawing slot by the entrainment of lubricant.

Inventors:
MUELLER VOLKER (DE)
SOMMER HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/000680
Publication Date:
August 05, 1999
Filing Date:
February 02, 1999
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
C M T M DR MUELLER VERFAHRENST (DE)
MUELLER VOLKER (DE)
SOMMER HANS (DE)
International Classes:
B21C1/00; B21C3/14; B21C9/00; (IPC1-7): B21C3/14
Domestic Patent References:
WO1996014946A11996-05-23
Foreign References:
DE3542293A11986-06-19
EP0013012A11980-07-09
US3413832A1968-12-03
FR2364706A11978-04-14
GB2057321A1981-04-01
Attorney, Agent or Firm:
Kruspig, Volkmar (Bolte & Partner Postfach 86 06 24 München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur hydrodynamischen Ziehumformung von Schicht verbunddraht mittels schmiermittelbeaufschlagten Mehrfach Ziehanlagen unter Verwendung einer Druckkammer, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Anfahren oder Wiederanfahren der MehrfachZiehanlage unmittelbar vor dem Ziehstein jeder Ziehstufe mittels je einer vom Schichtverbunddraht durchlaufenen, beheizten Druckkammer auf das dort zugeführte Ziehund Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer Startdruck im Ziehspalt aufgebaut wird, wobei der Startdruck far jede Ziehstufen Druckkammer durch eine Hydraulikregelung voreingestellt und überwacht wird sowie das Vorheizen der Druckkammern auf eine vorgegebene Temperatur erfolgt und beim Erreichen eines wähl baren Druck/Temperaturbereiches aller Stufen die Freigabe des Ziehvorgangs vorgenommen wird, so daß Schichtverbunddrähte mit hochfestem Kern und weichem Mantelwerkstoff qualitativ hoch wertig umformbar sind, wobei weiterhin während des fortge setzten kontinuierlichen Ziehens in an sich bekannter Weise durch Mitnahme von Schmiermittel sich im Ziehspalt hydro dynamische Druckverhältnisse aufbauen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Ziehvorgangs Druckund Temperatur in jeder Druck kammer laufend überwacht werden, wobei mit einsetzender Erwär mung des oder der Ziehsteine durch den Ziehvorgang die Fremd heizung deaktiviert wird.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Startund Wiederanfahrdruck in den Druckkammern vor jeder ZiehstufenDruckkammer im wesentlichen 100 bis 130 bar beträgt.
4. Vorrichtung zur hydrodynamischen Ziehumformung von Schichtverbunddraht mittels schmiermittelbeaufschlagten Mehr fachZiehanlagen, wobei jede ZiehstufenDruckkammer mindestens einen Vorund Ziehstein umfaßt und am Vorstein jeweils eine Schmiermittelaufgabe angeordnet ist sowie mit einer Druck kammer, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Vorund Ziehstein eine mit diesen eine bauliche Ein heit bildende beheizte Druckkammer (3) vorgesehen ist, die Druckkammer (3) eine Drahtdurchgangsbohrung (7) sowie einen seitlichen Schmiermittelkanal (8) aufweist, weiterhin eine hydraulisch betätigbare Druckerzeugungsein richtung (9) so an der Druckkammer (3) angeordnet ist, daß das tuber eine weitere Schmiermittelaufgabe (11) dem Schmiermittel kanal (8) zugefuhrte Schmiermittel mit vorgebbarem Druck in die Drahtdurchgangsbohrung (7) preßbar ist und im Zusammenwirken mit der in der Druckkammer (3) vorgesehenen Heizeinrichtung in einen teigigpastosen Zustand übergeht und den Schichtverbund Ziehdraht vor dem Einlaufen in die jeweilige Ziehstufen Druckkammer umgibt, und daß der seitliche Schmiermittelkanal (8) einen Druckstößel (10) aufnimmt, welcher von einem Hydrau likzylinder (12) betätigbar ist, wobei die Bewegung oder Lage des Stößels (10) zum mittelbaren Feststellen der Druckver hältnisse durch Sensoren (17) überwachbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (3) seitliche Bohrungen oder Aussparungen (13) zur Aufnahme von vorzugsweise elektrischen Heizelementen sowie eine Bohrung (14) far einen Temperatursensor aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der baulichen Einheit die Aufnahmen (2 ; 4) von Vor und Ziehstein sowie die Druckkammer (3) in Ziehrichtung ver laufende Paßbohrungen (15) zur Führung von Spannund Befesti gungsbolzen umfassen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch eine Druck/TemperaturRegeleinrichtung, welche die Druckund Temperaturverhältnisse aller Druckkammern in den Ziehstufen Druckkammern überwacht und den Beginn sowie das Wiederanfahren der Ziehanlage freigibt und entsprechend vorgebbarer Parameter eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung steuert.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur hydrodynamischen Ziehumformung von Schichtverbunddraht mittels schmiermittelbeaufschlagten Mehrfach-Ziehanlagen Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur hydrodynamischen Ziehumformung von Schichtverbunddraht mittels schmiermittelbeaufschlagten Mehrfach-Ziehanlagen gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. 4.

Die Verarbeitung von Verbunddrähten durch Ziehen mit Hart- metallziehsteinen unter Einsatz spezieller Ziehhilfsmittel insbesondere bei schwer umformbaren Werkstoffen ist an sich bekannt.

Beispielsweise wurde in der WO 96/14946 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Umformen oder Beschichten von strangförmigem metallischem Umformgut vorgeschlagen, wobei dort feste, halb- feste und flüssige Schmierstoffe eingesetzt werden, mit denen auf dem Umformgut eine Schmierstoffschicht erzeugt wird.

Gemäß dortiger Lösung ist eine Druckkammer vorgesehen, welche eine Zuführung für schmierstoff aufweist. Beim Ziehen des strangförmigen metallischen Umformgutes durch die Druckkammer wird der schmierstoff auf die Oberfläche des Umformgutes auf- gepreßt, wobei mehrere Umformstufen ohne weitere Zwischenbe- schichtungen durchlaufen werden können. Konkret wird nach WO 96/14946 bei einer Geschwindigkeit von 1,5 m/s der durch die Druckkammer bewegte Stahldraht bei etwa 40°C unter einem Druck von 150 MPa stehenden Schmierstoff mit einem homogenen, dünnen und festhaftenden Schmierstoffilm beschichtet. Dieser derart beschichtete Stahldraht wird dann zu einer als Ziehstein ausgebildeten Auslaufduse gefuhrt und hierbei derart aufge-

prägt, daß es möglich sein soll, den Stahldraht ohne zusätz- lichen Schmierstoff weiteren Umformungen zu unterziehen.

FUr den Fall einer produktionsbedingten Unterbrechung des Durchlaufs des Umformgutes durch die bekannte Druckkammer, was z. B. durch Drahtabriß oder durch andere bekannte Probleme erfolgen kann, wird fUr das Wiederanfahren eine kurzzeitige Umkehr der zwischen Umformgut und Umformwerkzeug während des Umformprozesses vorhandenen Relativbewegung und/oder eine Absenkung des auf den Schmierstoff in der Druckkammer erzeugten Druckes vorgenommen.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß das aus der WO 96/14946 be- schriebene Verfahren dann keine qualitativ hochwertige Umfor- mung zuläßt, wenn es gilt, Schichtverbunddrähte mit einem Kernwerkstoff hoher Festigkeit und einem extrem weichen Mantelwerkstoff zu bearbeiten.

Beim gemeinsamen Ziehen eines solches Verbunddrahtes wird insbesondere beim Anfahren oder Wiederanfahren das weiche Mantelmaterial vom Kern abgestreift und es kommt zum Fressen des Materials im Ziehstein. Im Falle des Wiederanfahrens bei mehrstufigen Ziehanlagen baut sich beim sogenannten hydro- dynamischen Ziehen der Ziehmitteldruck nach dem Stillsetzen der Anlage ab. In diesem Falle besteht die latente Gefahr, daß der Ziehstein infolge der Drahtentspannung die restlich vorhandene Ziehmittelschicht durchdringt, so daß beim erneuten Anfahren sich der Drahtwerkstoff auf der Werkzeugoberflache, d. h. dem Ziehstein ansetzt mit den bereits beschriebenen nachteiligen Folgen des Fressens oder eines Drahtabrisses.

Wird die zu beachtende Wechselwirkung zwischen den Verhaltnissen von Druck und Temperatur am bzw. im Ziehstein und damit beim Ziehmittel vernachlässigt oder nicht ausreichend beachtet, kommt es entweder im Betrieb durch Eigenerwärmung beim Ziehen zum Verflüssigen des Ziehmittels mit der Folge, daß die hydrodynmaischen Verhältnisse zusammenbrechen. Um diesem entgegenzuwirken, wird nach WO 96/14946 ein laufendes

Nachpressen von Zieh-bzw. Schmiermittel vorgenommen, wobei der technische Aufwand hierfür erheblich ist.

Beim erwähnten Fertigungsstillstand, dies ist auch bei optimalen Produktionsbedingungen mehrmals am Tage der Fall, bildet sich andererseits durch Abkühlprozesse ein glasartiger Pfropfen des Schmiermittels mit der Gefahr eines oben erläuterten Drahtabrisses.

Aus der US 3,641,795 ist eine Druckkammer bekannt, bei welcher aber eine Füllöffnung, die zunächst einseitig verschlossen wird, Schmiermittel eingebracht und dieses mit einem sog.

Vibrationsdraht verteilt und verdichtet wird. Eine weitere Verdichtung erfolgt mittels einer Hydraulikeinheit. Nach dem sogestalteten Prepacking wird dann eine Durchgangsbohrung in das verdichtete Schmiermittel, welches sich im inneren der Vorrichtung befindet, eingebracht und die Vorrichtung wird in die Ziehanlage integriert. Eine geregelte Druckvorgabe, insbesondere beim Anfahren oder Wiederanfahren einer Mehrfach- Ziehanlage ist jedoch mit der Lösung nach US 3,641,795 nicht möglich. Wird die Anlage nach einer bestimmten Betriebszeit angehalten, steht daruber hinaus nicht mehr ausreichend Restdruck zur Verfügung, so daß die bekannte Vorrichtung demontiert und erneut ein Prepacking vorzunehmen ist.

Aus der EP 0 013 012 A1 ist bekannt, durch Druck-und/oder Wärmeeinwirkung einen bei Raumtemperatur halbfesten oder festen Schmierstoff zu verflüssigen. Ein solches Verflüssigen des Schmierstoffes ist jedoch äußerst nachteilig, da die Gefahr besteht, daß Schmiermittel ohne Entfaltung der Schmierwirkung aus dem Ziehspalt gedrückt wird.

Es ist daher ausgehend vom Bekannten Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur hydrodynamischen Ziehum- formung von Schichtverbunddraht mittels schmiermittelbeauf- schlagten Mehrfach-Ziehanlagen anzugeben, das bei Verbunddrähten mit extrem hartem Kernwerkstoff sowie weichem Mantelmaterial ein sicheres Anfahren und Wiederanfahren der

Anlagen ohne Gefahr eines Drahtabrisses oder verminderter Ziehqualität gestattet.

Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Ver- fahren in seiner Definition gemäß Patentanspruch 1 sowie mit einer Vorrichtung nach den Merkmalen des Patentanspruches 4, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.

Der Grundgedanke der Erfindung liegt demnach darin, beim Anfahren oder Wiederanfahren der Mehrfach-Ziehanlage unmittelbar vor jedem Ziehstein der entsprechenden Ziehstufe mittels einer lokalen Druckkammer einen Schmier-oder Zieh- mitteldruck aufzubauen, so daß das Umformgut den Ziehprozeß mit dem gewünschten Erfolg durchlaufen kann. Während des eigent- lichen Ziehbetriebes werden die far das Anfahren oder Wieder- anfahren geschaffenen Bedingungen far Druck und Temperatur des Schmiermittels durch an sich bekannte hydrodynamische Effekte in der Wechselwirkung Umformgut, Schmiermittel und Ziehstein sowie freigesetzte Wärmeenergie beim Umformen und Kühlung des Ziehsteins aufrechterhalten.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie der zugehörigen Vorrichtung werden bereits bei Beginn des Ziehvorgangs quasi hydrostatische Druckverhältnisse für das Schmiermittel geschaffen, so daß das beim Stand-der Technik auftretende nachteilige Zurückfahren des Umformgutes entfallen kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gestaltet sich das Verfahren zur Ziehumformung wie folgt.

Vor dem Anfahren oder Wiederanfahren einer an sich bekannten Mehrfach-Ziehanlage wird unmittelbar vor dem Ziehstein jeder Ziehstufe mittels einer vom Schichtverbunddraht durchlaufenen, beheizten Druckkammer auf das dort zugeführte Zieh-und Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer Startdruck im Ziehspalt aufgebaut, so daß insbesondere die erwähnten Schichtverbunddrähte mit hochfestem Kern und weichem

Mantelwerkstoff qualitativ hochwertig umformbar sind. Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Schichtverbunddraht mit einem hochfesten Stahlkern sowie einer Aluminiumhülle, wobei der Hüllenanteil 40 bis 70 Volumen-t beträgt, sicher umgeformt werden konnte.

Weiterhin wird verfahrensgemäß während des fortgesetzten kontinuierlichen Ziehens in an sich bekannter Weise durch Mitnahme von Schmiermittel fUr sich im Ziehspalt aufbauende hydrodynamische Druckverhältnisse Sorge getragen.

Der Startdruck fUr jede Ziehstufe wird durch eine Hydraulik- regelung voreingestellt und überwacht, wobei das Vorheizen der Druckkammern ebenfalls regelungstechnisch kontrolliert wird.

Beim Erreichen eines wählbaren Druck/Temperaturbereiches aller Stufen wird dann ein Freigabesignal erzeugt, welches den Beginn des Ziehvorgangs auslöst.

Während des Ziehvorgangs werden die Druck-und Temperaturver- hältnisse in jeder Druckkammer laufend überwacht, wobei mit einsetzender Erwärmung der Ziehsteine durch den Ziehvorgang die Fremdheizung der Druckkammer deaktivierbar ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird in die Druckkammer jeder Ziehstufe ein Start-oder Wiederanfahrdruck im Bereich von 100 bis 130 bar eingestellt.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird von einer Mehrfach- Ziehanlage ausgegangen, wobei-jede Ziehstufe mindestens einen Vor-und Ziehstein umfaßt und am Vorstein eine an sich bekannte Schmiermittelaufgabe angeordnet ist.

Zwischen Vor-und Ziehstein ist eine mit diesen eine bauliche Einheit bildende beheizte Druckkammer vorgesehen. Die Druck- kammer umfaßt eine Drahtdurchgangsbohrung sowie einen seit- lichen Schmiermittelkanal zur Aufnahme der Startschmiermittel- menge.

Weiterhin ist eine, vorzugsweise hydraulisch betätigbare Druckerzeugungseinrichtung so an der Druckkammer angeordnet, daß über eine weitere Schmiermittelaufgabe das dem Schmier- mittelkanal zugeführte Schmiermittel mit einem vorgegebenen

Druck in die Durchgangsbohrung bzw. den entsprechenden Druck- kammerraum preßbar ist und im Zusammenwirken mit der in der Druckkammer vorgesenenen Heizeinrichtung sich ein teigig- pastöser Zustand des Schmiermittels einstellt.

Durch einen im seitlichen Schmiermittelkanal mindestens teil- weise geführten Druckstö$el, welcher von einem Hydraulikzy- linder betätigbar ist, wird der gewünschte Schmiermitteldruck im Schmiermittelkanal bzw. im Druckkammerraum aufrechterhalten.

Die Bewegung oder Lage des Stößels wird mit geeigneter Sensorik erfaßt und dient dem mittelbaren Feststellen der Druckverhält- niasse in der Druckkammer.

Die Druckkammer wird gemäß einem Grundgedanken der Erfindung zwischen Vor-und Ziehstein einer üblichen Doppelsteinanord- nung, eingefugt und ist insgesamt kleinbauend. Zur Bildung der baulichen Einheit besitzen die Aufnahmen von Vor-und Ziehstein sowie die Druckkammer in Ziehrichtung verlaufende Paßbohrungen, die entsprechende Befestigungsmittel, beispielsweise Spann- bolzen, führen.

Weiterhin weist die Druckkammer vorzugsweise seitliche Bohrun- gen oder Aussparungen zum Aufnehmen von elektrischen Heizele- menten sowie mindestens eines Temperatursensors auf, um die definierten Temperaturverhältnisse beim Anfahren oder Wieder- anfahren der Anlage in jeder Ziehstufe überwachen und ein- stellen zu können.

Eine Druck/Temperatur-Regeleinrichtung überwacht die Druck-und Temperaturverhältnisse aller Druckkammern der Ziehstufen und gibt den Beginn sowie das Wiederanfahren der Ziehanlage frei.

Weiterhin kann mit dieser Regeleinrichtung nach extern vorgeb- baren Parametern eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung ge- steuert werden.

Aus dem oben Genannten wird deutlich, daß die vor jeder Ziehstufe eine bauliche Einheit mit Vor-und Ziehstein bildende Druckkammer nur dann mit einem äußeren Druck beaufschlagt wird,

wenn ein Anfahren oder Wiederanfahren erforderlich ist. Die far das Anfahren oder Wiederanfahren zuzuführende Schmiermittel- menge, welche tuber den seitlichen Schmiermittelkanal in die Druckkammer gelant, ist gering, so daß das Vorsehen volumi- nöser Vorratsgefäße für die zusätzliche Schmiermittelzuführung entfallen kann.

Letztendlich dient die Druck/Temperatur-Regeleinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch der laufenden Überwachung des Ziehvorgangs, da Druckabfälle in der Druckkammer beim kontinuierlichen Betrieb der Ziehanlage auf Unregelmäßigkeiten des Ziehvorgangs oder des Umformgutes schließen lassen.

Mittels der Erfindung gelingt es also ein Verfahren und eine Vorrichtung zum hydrodynamischen Ziehumformen von Schichtverbunddraht mittels schmiermittelbeaufschlagten Mehrfach-Ziehanlagen anzugeben, wobei schwerpunktseitig auf ein sicheres Anfahren und Wiederanfahren der Anlage ohne Gefahr eines Drahtabrisses oder verminderter Ziehqualität abgestellt wird. Mit dem Verfahren wird sowohl vor dem Ziehstein jeder Ziehstufe mittels einer beheizten Druckkammer auf das dort zugeführte Zieh-und Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer Startdruck im Ziehspalt aufgebaut als auch ein gezieltes Vorheizen vorgenommen. Dann, wenn far alle Kammern definierte Druck-und Temperaturverhältnisse anliegen, erfolgt eine Freigabe des Ziehvorganges. Das Zieh-und Schmiermittel wird also von Anfang an in einen teigig-pastosen Zustand versetzt, so daß mit beginnender Ziehbewegung sich solche hydrodynamischen Verhältnisse einstellen, die dann während des fortgesetzten, kontinuierlichen Ziehens eine ausreichende Schmiermittelversorgung im Ziehspalt gestatten.

In Ausgestaltung der Erfindung wird durch laufende tberwachung von Druck und Temperatur in jeder Druckkammer geprüft, wann und inwieweit, bedingt durch einsetzende Erwärmung beim Ziehvorgang eine vorgesehene Fremdheizung zu deaktivieren ist. Hierbei wird die unterschiedliche Wärmeentwicklung in den jeweiligen Ziehstufen berucksichtigt.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei- spieles sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.

Hierbei zeigen : Fig. la und lb je eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf die Baueinheit Ziehstufe, umfassend Vorstein-und Ziehsteinaufnahme sowie Druckkammer, und Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Druckkammer.

Die Ziehstufen 1 nach Fig. la und lb umfassen je eine Vor- steinaufnahme 2, eine Druckkammer 3 und eine Ziehsteinaufnahme 4 mit einem nicht dargestellten Ziehstein. Ein an sich bekann- ter, mit unterbrochenen Linien dargestellter Schmiermittel- kasten 5 dient der Aufnahme von Schmiermittel, welches beim laufenden Ziehvorgang für hydrodynamische Druckverhältnisse im und um den Ziehspalt Sorge trägt.

Der umzuformende Verbunddraht 6 gelangt nun aber den Schmier- mittelkasten 5, die Vorsteinaufnahme 2 in die Druckkammer 3 und anschließend zum in der Ziehsteinaufnahme 4 vorhandenen Ziehstein, um dort der eigentlichen Umformung Stufe fUr Stufe unterworfen zu werden.

Wie aus der Draufsicht nach Fig. lb ersichtlich, weist die Druckkammer 3 einen seitlich angeordneten Hydraulikzylinder 12 auf, welcher im Zusammenwirken mit den in Fig. 2 gezeigten Elementen eine Druckerzeugungseinrichtung 9 bildet. Sensoren 17 überwachen die Position eines in der Fig. lb nicht gezeigten Druckstößels, um die Druckverhältnisse in der Druckkammer 3 mittelbar zu erfassen. Weiterhin ist an der Ziehsteinaufnahme 4 eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung 16 vorgesehen.

Die Elemente Vorsteinaufnahme 2, Druckkammer 3, Ziehsteinauf- nahme 4 sowie Druckerzeugungseinrichtung 9 bilden eine von einer Grundplatte 18 getragene Baueinheit.

Der Aufbau der Druckkammer sei nun anhand der Schnittdarstel- lung nach Fig. 2 näher erläutert. Die Druckkammer 3 umfaßt einen seitlichen Schmiermittelkanal 8, welcher zur Draht- durchgangsbohrung 7 der Druckkammer 3 fart. Eine tricher- artige Schmiermittelaufgabe 11 dient dem Zuführen von Schmier- mittel far den Fall des Startens bzw. Anfahrens oder Wieder- anfahrens der Ziehanlage.

Ein Druckstößel 10 befindet sich in der Druckerzeugungsein- richtung 9 und wird von dem Hydraulikzylinder 12 betätigt, d. h. in Richtung Drahtdurchgangsbohrung 7 der Druckkammer 3 ver- schoben. Der Stößel 10 ist mindestens teilweise im seitlichen Schmiermittelkanal 8 gefuhrt und baut die Druckverhältnisse in der Druckkammer, d. h. im Druckkammerraum der Drahtdurchgangs- bohrung 7 auf.

Weiterhin besitzt die Druckkammer 3 Bohrungen 13 zur Aufnahme von vorzugsweise elektrischen Heizelementen sowie eine Bohrung 14, die dem Befestigen eines Temperatursensors dient.

Paßbohrungen 15 dienen der Aufnahme nicht gezeigter Spann- schrauben, um eine feste, dichte Preßverbindung zwischen Druckkammer 3 und benachbarter Vorsteinaufnahme 2 bzw.

Ziehsteinaufnahme 4 zu gewährleisten.

Eine nicht dargestellte Druck/Temperatur-Regeleinrichtung erfaßt im Zusammenwirken mit den Sensoren 17 sowie dem in der Bohrung 14 befindlichen Temperatursensor laufend die Druck-und Temperaturverhältnisse der Druckkammern aller Ziehstufen und gibt beim Erreichen vorgegebener Werte den Beginn sowie das Wiederanfahren der Ziehanlage frei. Gleichfalls ist die er- wähnte Regeleinrichtung in der Lage, eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung zu steuern.

Mit dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel gelingt es, in mehrstufigen Ziehanlagen Schichtverbunddrähte mit hoch- festem Kern, jedoch weichem Hüllmaterial sicher umzuformen,

ohne daß unerwünschte Abrisse oder ein Fressen des Umformgutes in den Ziehsteinen auftritt. Die in jeder Ziehstufe vorzu- sehenden Druckkammern besitzen einen äußerst einfachen Aufbau und können in Verbindung mit an sich bekannten Vor-und Zieh- steinaufnahmen eine nur jeweils geringen Bauraum umfassende Einheit bilden, so daß ein Nachrüsten in vorhandene Anlagen problemlos möglich ist.

Bezuaszeichenaufstellung 1 Ziehstufe 2 Vorsteinaufnahme 3 Druckkammer 4 Ziehsteinaufnahme 5 Schmiermittelkasten 6 Verbunddraht 7 Drahtdurchgangsbohrung in der Druckkammer 8 seitlicher Schmiermittelkanal 9 Druckerzeugungseinrichtung 10 Druckstößel 11 Schmiermittelaufgabe fur Druckkammer 12 Hydraulikzylinder 13 Bohrungen für elektrische Heizelemente 14 Bohrungen für Temperatursensor 15 Paßbohrungen 16 Ziehsteinkühlung 17 Sensoren 18 Grundplatte