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Title:
METHOD AND DEVICE FOR DETERMINING THE HEATING STATE OF AN OPTICAL ELEMENT IN AN OPTICAL SYSTEM FOR MICROLITHOGRAPHY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/020506
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for determining the heating state of an optical element in an optical system for microlithography, wherein at least one contactless sensor (330, 430, 531, 532, 533, 534, 631, 632) based on the reception of electromagnetic radiation from the optical element (301, 401, 402, 403, 501, 502, 503, 504, 601) is used, and wherein the radiation range detected by the sensor (330, 430, 531, 532, 533, 534, 631, 632) is varied in order to determine a temperature distribution in the optical element.

Inventors:
GRUNER TORALF (DE)
HARTJES JOACHIM (DE)
HAUF MARKUS (DE)
BEURER GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/062631
Publication Date:
January 30, 2020
Filing Date:
May 16, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS CARL SMT GMBH (DE)
GRUNER TORALF (DE)
HARTJES JOACHIM (DE)
HAUF MARKUS (DE)
BEURER GERHARD (DE)
International Classes:
G03F7/20; G01J5/08; G02B7/00; G02B7/18
Foreign References:
DE102005004460A12006-08-10
JPH02181416A1990-07-16
US20120127440A12012-05-24
DE102018207126A12018-06-21
DE102011081259A12012-03-29
DE102018212400A2018-07-25
DE3605737A11987-08-27
DE102005004460A12006-08-10
Attorney, Agent or Firm:
FRANK, Hartmut (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Bestimmen des Erwärmungszustandes eines optischen Elements in einem optischen System für die Mikrolithographie, wobei wenigs- tens ein berührungsloser, auf dem Empfang elektromagnetischer Strahlung von dem optischen Element (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) basierender Sensor (330, 430, 531 , 532, 533, 534, 631 , 632) verwendet wird, wobei zur Ermittlung einer Temperaturverteilung in dem optischen Element der von dem Sensor (330, 430, 531 , 532, 533, 534, 631 , 632) erfasste Strahlungsbereich variiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass durch die Variati- on eine zonale Abtastung des optischen Elements (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) hinsichtlich der von diesem Element ausgehenden elektromagnetischen Strahlung realisiert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Variati- on unter Verwendung einer zwischen dem optischen Element (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) und dem Sensor (330, 430, 531 , 532, 533, 534, 631 , 632) befindlichen Strahlformungsoptik erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass diese Strahl- formungsoptik ein Zoom-Axikon-System (210, 310) aufweist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass die Variation eine Manipulation der Relativposition zwischen dem optischen Element (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) und dem Sensor (330, 430, 531 , 532, 533, 534, 631 , 632) umfasst.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das optische Element (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) auf der dem Sensor (330, 430, 531 , 532, 533, 534, 631 , 632) zugewandten Seite wenigstens eine Aussparung oder Vertiefung und/oder wenigstens eine erhabene Struktur aufweist.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass als Sensor (330, 430, 531 , 532, 533, 534, 631 , 632) ein Pyrometer verwendet wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das optische Element (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) ein Spiegel ist.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das optische Element für eine Arbeitswellenlänge von weniger als 30nm, insbesondere weniger als 15nm, ausgelegt ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass auf Basis der Bestimmung des Erwärmungszustandes eine Vorheizung des optischen Elements zur wenigstens teilweisen Kompensation von im Betrieb des optischen Systems auftretenden zeitlichen Änderungen des Erwärmungszustandes des optischen Elements (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) und/oder eine Kompensation von durch den Erwärmungs- zustand im optischen System hervorgerufenen optischen Aberrationen durch- geführt wird.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass die Bestimmung des Erwärmungszustandes während des Betriebs des optischen Systems durchgeführt wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das optische System eine mikrolithographische Projektionsbelich- tungsanlage ist.

13. Vorrichtung zum Bestimmen des Erwärmungszustandes eines optischen Elements in einem optischen System für die Mikrolithographie, mit

• wenigstens einem berührungslosen, auf dem Empfang elektro- magnetischer Strahlung von dem optischen Element (301 , 401 , 402, 403, 501 , 502, 503, 504, 601 ) basierenden Sensor (330, 430, 531 , 532,

533, 534, 631 , 632); und

• einer Einrichtung zur Variation des von dem Sensor (330, 430, 531 , 532, 533, 534, 631 , 632) erfassten Strahlungsbereichs. 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass diese dazu konfiguriert ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 durchzufüh ren.

Description:
Verfahren und Vorrichtung

zum Bestimmen des Erwärmunqszustandes eines optischen Elements in einem optischen System

für die Mikrolithograohie

Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der Deutschen Patent- anmeldung DE 10 2018 212 400.0, angemeldet am 25. Juli 2018. Der Inhalt dieser DE-Anmeldung wird durch Bezugnahme („incorporation by reference“) mit in den vorliegenden Anmeldungstext aufgenommen.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen des Erwärmungszustandes eines optischen Elements in einem optischen System für die Mikrolithographie.

Stand der Technik

Mikrolithographie wird zur Herstellung mikrostrukturierter Bauelemente, wie beispielsweise integrierter Schaltkreise oder LCD’s, angewendet. Der Mikrolitho- graphieprozess wird in einer sogenannten Projektionsbelichtungsanlage durch- geführt, welche eine Beleuchtungseinrichtung und ein Projektionsobjektiv auf- weist. Das Bild einer mittels der Beleuchtungseinrichtung beleuchteten Maske (= Retikel) wird hierbei mittels des Projektionsobjektivs auf ein mit einer lichtempfind- lichen Schicht (Photoresist) beschichtetes und in der Bildebene des Projektions- objektivs angeordnetes Substrat (z.B. ein Siliziumwafer) projiziert, um die Maskenstruktur auf die lichtempfindliche Beschichtung des Substrats zu über- tragen.

In für den EUV-Bereich ausgelegten Projektionsobjektiven, d.h. bei Wellenlängen von z.B. etwa 13 nm oder etwa 7 nm, werden mangels Verfügbarkeit geeigneter lichtdurchlässiger refraktiver Materialien Spiegel als optische Komponenten für den Abbildungsprozess verwendet. Ein in der Praxis auftretendes Problem ist, dass die EUV-Spiegel u.a. infolge Absorption der von der EUV-Lichtquelle emittierten Strahlung eine Erwärmung und eine damit einhergehende thermische Ausdehnung bzw. Deformation erfahren, welche wiederum eine Beeinträchtigung der Abbildungseigenschaften des optischen Systems zur Folge haben kann.

Zur Berücksichtigung dieses Effekts ist es u.a. bekannt, als Spiegelsubstrat- material ein Material mit ultraniedriger thermischer Expansion („Ultra-Low- Expansion-Material“), z.B. ein unter der Bezeichnung ULE™ von der Firma Corning Inc. vertriebenes Titanium-Silicatglas, zu verwenden und in einem der optischen Wirkfläche nahen Bereich die sogenannte Nulldurchgangstemperatur (= „Zero-Crossing-Temperatur“) einzustellen. Bei dieser Zero-Crossing- Temperatur, welche z.B. für ULE™ bei etwa q= 30°C liegt, weist der thermische Ausdehnungskoeffizient in seiner Temperaturabhängigkeit einen Nulldurchgang auf, in dessen Umgebung keine oder nur eine vernachlässigbare thermische Ausdehnung des Spiegelsubstratmaterials erfolgt.

Hierbei tritt jedoch in der Praxis das Problem auf, dass ein EUV-Spiegel im Be- trieb der mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage wechselnden Inten- sitäten der auftreffenden elektromagnetischen Strahlung ausgesetzt ist, und zwar sowohl in örtlicher H insicht z.B. aufgrund der Verwendung von Beleuchtungs- settings mit über die optische Wirkfläche des jeweiligen EUV-Spielgels variieren- der Intensität, als auch in zeitlicher Hinsicht, wobei sich der betreffende EUV- Spiegel insbesondere zu Beginn des mikrolithographischen Belichtungsprozesses typischerweise von einer vergleichsweise niedrigeren Temperatur auf seine im Lithographieprozess erreichte Betriebstemperatur aufheizt. Ein Ansatz zur Überwindung des vorstehend beschriebenen Problems und insbe- sondere zur Vermeidung von durch variierende Wärmeeinträge in einen EUV- Spiegel verursachten Oberflächendeformationen und damit einhergehenden opti- schen Aberrationen beinhaltet den Einsatz von Vorheizern z.B. auf Basis von Infrarotstrahlung. Mit solchen Vorheizern kann in Phasen vergleichsweise gerin- ger Absorption von EUV-Nutzstrahlung eine aktive Spiegelerwärmung erfolgen, wobei diese aktive Spiegelerwärmung mit steigender Absorption der EUV- Nutzstrahlung entsprechend zurückgefahren wird.

Eine mit dem Ziel der Aufrechterhaltung einer möglichst konstanten Spiegel- temperatur (typischerweise der o.g. Nulldurchgangstemperatur) durchgeführte Regelung des Betriebs solcher Vorheizer erfordert die Kenntnis der jeweils auf dem betreffenden Spiegel auftreffenden Strahlungsleistung, damit die Vorheiz- leistung entsprechend angepasst werden kann. Hierzu finden (neben aus Bauraumgründen nicht immer praktikablen Infrarotkameras) Temperatursensoren etwa in Form von Thermoelementen oder auf dem elektrischen Widerstand basie- renden (z.B. NTC-) Temperatursensoren Anwendung, welche typischerweise kraft- oder stoffschlüssig an unterschiedlichen Positionen des jeweiligen Spiegels angebracht werden können.

Durch die Anbringung solcher Thermoelemente können jedoch zum einen uner- wünschte mechanische Spannungen in das Spiegelsubstrat induziert werden, wobei zum anderen auch - insbesondere wenn zur Ermittlung einer räumlich vari- ierenden Temperaturverteilung innerhalb des Spiegels eine Vielzahl von Tempe- ratursensoren benötigt werden - der Fertigungsaufwand signifikant erhöht sowie gegebenenfalls die mechanische Stabilität des Spiegels beeinträchtigt wird.

Zum Stand der Technik wird lediglich beispielhaft auf DE 36 05 737 A1 und DE 10 2005 004 460 A1 verwiesen. ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrich- tung zum Bestimmen des Erwärmungszustandes eines optischen Elements in einem optischen System für die Mikrolithographie bereitzustellen, welche unter Vermeidung der vorstehend beschriebenen Probleme eine möglichst genaue Kenntnis des Erwärmungszustandes ermöglichen.

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß den Merkmalen des unabhängi- gen Patentanspruchs 1 sowie die Vorrichtung gemäß den Merkmalen des neben- geordneten Patentanspruchs 13 gelöst.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bestimmen des Erwärmungs- zustandes eines optischen Elements in einem optischen System für die Mikro- lithographie wird wenigstens ein berührungsloser, auf dem Empfang elektromag- netischer Strahlung von dem optischen Element basierender Sensor verwendet, wobei zur Ermittlung einer Temperaturverteilung in dem optischen Element der von dem Sensor erfasste Strahlungsbereich variiert wird.

Der Erfindung liegt insbesondere das Konzept zugrunde, eine berührungslose Bestimmung des Erwärmungszustandes eines optischen Elements für die Litho- graphie unter Verwendung eines auf dem Empfang von elektromagnetischer Strahlung bzw. Wärmestrahlung von dem optischen Element basierenden, berüh- rungslosen Sensors zu realisieren. Dabei wird erfindungsgemäß bewusst auf eine - beispielsweise mit am Spiegel angebrachten Thermoelementen oder NTC- Sensoren mögliche - punktgenaue Temperaturmessung verzichtet und zudem auch ein u.U. erhöhter apparativer Aufwand und gesteigerter Bauraumbedarf etwa für den Einsatz eines Pyrometers in Kauf genommen.

Im Gegenzug wird erfindungsgemäß zum einen der mit dem herkömmlichen Ein- satz z.B. besagter Thermoelemente oder NTC-Sensoren einhergehende Eintrag mechanischer Spannungen in das optische Element bzw. den Spiegel vermieden. Zum anderen kann auch - wie im Weiteren noch näher erläutert - das erfin- dungsgemäße Konzept des Einsatzes eines berührungslosen strahlungsbasierten Sensors in Verbindung mit einer - in unterschiedlichen Ausführungsformen reali- sierbaren - Variation des von diesem Sensor erfassten Strahlungsbereichs dazu genutzt werden, eine (typischerweise örtlich variierende) Temperaturverteilung im optischen Element zu ermitteln, wobei aufgrund besagter (z.B. wie im Weiteren beschrieben optisch und/oder mechanisch erzielbarer)„zonaler Abtastung“ des optischen Elements diese Temperaturverteilung bereits mit einem oder nur wenigen berührungslosen Sensoren ermittelt werden kann.

Infolge des erfindungsgemäßen Einsatzes eines berührungslosen strahlungs- basierten Sensors ist es grundsätzlich möglich, auf jegliche mechanische Manipu- lation an dem hinsichtlich seines Erwärmungszustandes zu vermessenden opti- schen Element vollständig zu verzichten. In weiteren Ausführungsformen der Er- findung ist es jedoch auch möglich, zusätzlich die Geometrie einer oder mehrerer (insbesondere brechender) Flächen am optischen Element (z.B. an einer Spiegel- rückseite) zielgerichtet auszugestalten, um beispielsweise in Kombination mit einer in Bezug auf den Spiegel lateralen und/oder axialen Bewegung des berüh- rungslosen strahlungsbasierten Sensors den Prozess der zonalen Abtastung des Spiegels in geeigneter Weise zusätzlich zu unterstützen. Insbesondere kann gemäß der Erfindung auf der dem Sensor zugewandten Seite wenigstens eine Aussparung oder Vertiefung und/oder wenigstens eine erhabene Struktur im opti- schen Element vorgesehen sein mit der Folge, dass z.B. in Verbindung mit einer lateralen Bewegung des berührungslosen strahlungsbasierten Sensors (Wärme-) Strahlung aus unterschiedlichen „Flöhenlagen“ des optischen Elements zum Sensor gelangt.

Grundsätzlich stellt das von dem erfindungsgemäßen berührungslosen Sensor er- fasste Signal - im Gegensatz zu der etwa mit einem Thermoelement oder einem NTC-Temperatursensor erhaltenen, im Wesentlichen punktgenauen Information - ein Überlagerungssignal aus den Beiträgen unterschiedlicher Bereiche des opti- schen Elements dar. Dennoch kann erfindungsgemäß anhand einer Simulation und/oder durch Vergleich mit vorab durchgeführten Kalibriermessungen sowie modellbasiert eine räumliche Temperaturverteilung im optischen Element mit hoher örtlicher Auflösung ermittelt werden.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt die Variation des von dem Sensor erfass- ten Strahlungsbereichs unter Verwendung einer zwischen dem optischen Element und dem Sensor befindlichen Strahlformungsoptik. Durch diese Variation kann eine zonale Abtastung des optischen Elements realisiert werden.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Strahlformungsoptik ein Zoom-Axikon- System auf. In weiteren Ausführungsformen der Strahlformungsoptik können zwi- schen dem optischen Element und dem berührungslosen Sensor zur Variation des vom Sensor erfassten Strahlungsbereichs auch ein oder mehrere (insbeson- dere auch relativ zueinander) verschiebbar und/oder drehbar angeordnete opti- sche Elemente geeigneter (z.B. keilförmiger oder zylindrischer) Geometrie ver- wendet werden.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Variation des von dem Sensor erfass- ten Strahlungsbereichs eine Manipulation der Relativposition zwischen dem optischen Element und dem Sensor.

Gemäß einer Ausführungsform ist das optische Element ein Spiegel.

Gemäß einer Ausführungsform ist das optische Element für eine Arbeitswellen- länge von weniger als 30nm, insbesondere weniger als 15nm, ausgelegt.

Gemäß einer Ausführungsform wird auf Basis der Bestimmung des Erwärmungs- zustandes eine Vorheizung des optischen Elements zur wenigstens teilweisen Kompensation von im Betrieb des optischen Systems auftretenden zeitlichen Änderungen des Erwärmungszustandes des optischen Elements durchgeführt. In weiteren Ausführungsformen kann auch eine Kompensation von durch den Er- wärmungszustand im optischen System hervorgerufenen optischen Aberrationen durch geeignete Manipulatoren (z.B. adaptive Spiegel) erfolgen. Dabei können auch alternativ oder zusätzlich entsprechend kompensierende Änderungen des Gasdrucks, der Bestrahlungsintensität, der Bestrahlungswellenlänge und/oder des Beleuchtungssettings im jeweiligen optischen System vorgenommen werden.

Gemäß einer Ausführungsform wird die Bestimmung des Erwärmungszustandes während des Betriebs des optischen Systems (z.B. einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage) durchgeführt.

Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Bestimmung des Erwärmungs- zustandes eines Spiegels in einem optischen System, insbesondere in einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage, wobei die Vorrichtung wenigstens einen berührungslosen, auf dem Empfang elektromagnetischer Strahlung von dem optischen Element basierenden Sensor und eine Einrichtung zur Variation des von dem Sensor erfassten Strahlungsbereichs aufweist.

Die Vorrichtung kann insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen ausgestaltet sein. Zu Vorteilen und bevor- zugten Ausgestaltungen der Vorrichtung wird auf die o.g. Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Bezug genommen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Unter- ansprüchen zu entnehmen. Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung des möglichen Aufbaus einer für den

Betrieb im EUV ausgelegten mikrolithographischen Projektions- belichtungsanlage; und

Figur 2-6 schematische Darstellungen zur Erläuterung möglicher Ausführungs- formen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der Vorrichtung.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFUHRUNGSFORMEN

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer für den Betrieb im EUV ausgelegten Projektionsbelichtungsanlage 100, in der die Erfindung beispiels- weise realisierbar ist.

Gemäß Fig. 1 weist eine Beleuchtungseinrichtung der Projektions- belichtungsanlage 100 einen Feldfacettenspiegel 103 und einen Pupillenfacetten- spiegel 104 auf. Auf den Feldfacettenspiegel 103 wird das Licht einer Lichtquel- leneinheit, welche im Beispiel eine EUV-Lichtquelle (Plasmalichtquelle) 101 und einen Kollektorspiegel 102 umfasst, gelenkt. Im Lichtweg nach dem Pupillenfacet- tenspiegel 104 sind ein erster Teleskopspiegel 105 und ein zweiter Teleskop- spiegel 106 angeordnet. Im Lichtweg nachfolgend ist ein Umlenkspiegel 107 angeordnet, der die auf ihn treffende Strahlung auf ein Objektfeld in der Objekt- ebene eines sechs Spiegel 121 -126 umfassenden Projektionsobjektivs lenkt. Am Ort des Objektfeldes ist eine reflektive strukturtragende Maske 131 auf einem Maskentisch 130 angeordnet, die mit Hilfe des Projektionsobjektivs in eine Bild- ebene abgebildet wird, in welcher sich ein mit einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes Substrat 141 auf einem Wafertisch 140 befindet.

Im Betrieb der mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage 100 wird die auf die optische Wirkfläche bzw. Auftrefffläche der vorhandenen Spiegel auftref- fende elektromagnetische Strahlung zum Teil absorbiert und führt wie eingangs erläutert zu einer Erwärmung und einer damit einhergehenden thermischen Aus- dehnung bzw. Deformation, welche wiederum eine Beeinträchtigung der Abbil- dungseigenschaften zur Folge haben kann. Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bestimmen des Erwärmungszustandes eines optischen Elements können insbe- sondere z.B. auf einen beliebigen Spiegel der mikrolithographischen Projektions- belichtungsanlage 100 von Fig. 1 angewendet werden.

Im Weiteren werden unterschiedliche Ausführungsformen des erfindungsgemä- ßen Verfahrens bzw. der Vorrichtung unter Bezugnahme auf die schematischen Abbildungen in Fig. 2 bis 6 beschrieben. Diesen Ausführungsformen ist gemein- sam, dass jeweils wenigstens ein berührungsloser strahlungsbasierter Sensor zur Bestimmung des Erwärmungszustandes verwendet wird.

Wenngleich dieser berührungslose Sensor in den im Weiteren beschriebenen Ausführungsbeispielen jeweils als Pyrometer realisiert ist, ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt. In weiteren Ausführungsformen können auch andere geeigne- te berührungslose strahlungsbasierte Sensoren wie z.B. IR-Photodioden oder Photomultiplier verwendet werden.

Des Weiteren wird bei den im Folgenden anhand von Fig. 2 bis 6 beschriebenen Ausführungsformen jeweils in Kombination mit dem erfindungsgemäß eingesetz- ten berührungslosen strahlungsbasierten Sensor eine Variation des von dem betreffenden Sensor erfassten Strahlungsbereichs vorgenommen, um im Wege einer zonalen Abtastung des hinsichtlich des Erwärmungszustandes zu vermes- senden optischen Elements eine typischerweise örtlich variierende Temperatur- Verteilung innerhalb des optischen Elements zu ermitteln.

Die vorstehend beschriebene Variation des Strahlungsbereichs kann gemäß der Ausführungsform von Fig. 2 bis Fig. 3a-3b optisch über eine geeignete Vorschalt- optik und zusätzlich oder alternativ gemäß Fig. 4 bis Fig. 6 mechanisch bzw. unter Manipulation der Relativposition zwischen dem optischen Element und dem berührungslosen strahlungsbasierten Sensor erfolgen. Die Erfindung ist nicht auf die in Fig. 2 bis 6 dargestellten Ausführungsformen be- schränkt, wobei insbesondere auch Ausgestaltungen als von der vorliegenden Erfindung umfasst gelten sollen, bei denen eine Variation des von dem erfin- dungsgemäßen berührungslosen Sensor erfassten Strahlungsbereichs in anderer Weise (insbesondere über beliebige geeignete optische und/oder mechanische Aktoren) realisiert wird oder in denen auf eine solche Variation ganz verzichtet wird.

Unter erneuter Bezugnahme auf Fig. 2 bis Fig. 3a-3b befindet sich in einem ersten Ausführungsbeispiel zwischen einem hinsichtlich seines Erwärmungszu- standes zu vermessenden optischen Element 301 in Form eines Spiegels und einem im Ausführungsbeispiel als Pyrometer ausgestalten berührungslosen strahlungsbasierten Sensor 330 ein Zoom-Axikon-System 210, durch dessen (in Fig. 3a gestrichelt angedeutete) Verstellung erreicht wird, dass die gemäß Fig. 3a am berührungslosen Sensor bzw. Pyrometer 330 eintreffende (Wärme-) Strahlung von unterschiedlichen (im Beispiel gemäß Fig. 2b ringförmigen) Berei- chen des optischen Elements 301 stammt, wobei diese Bereiche für zwei unter- schiedliche Einstellungen des Zoom-Axikon-Systems in Fig. 2b mit„1“ bis„4“ bzw.„1‘“ bis„4‘“ bezeichnet sind.

Infolge der vorstehend beschriebenen Funktionsweise der durch das Zoom- Axikon-System gebildeten Vorschaltoptik wird eine zonale Abtastung des opti- schen Elements 301 und somit eine Ermittlung der typischerweise räumlich variie- renden Temperaturverteilung in diesem Element 301 bereits mit einem einzigen berührungslosen Sensor 330 (oder zumindest unter Verwendung nur weniger Sensoren) ermöglicht, da die besagte Vorschaltoptik eine kontinuierliche Variation des vom Sensor erfassten Strahlungsbereichs ermöglicht. Mit anderen Worten wird erfindungsgemäß erreicht, dass mit ein- und demselben Sensor 330 in einem Scanvorgang unterschiedliche Bereiche des optischen Elements 301 hinsichtlich ihres Erwärmungszustandes bzw. der jeweils ausgesandten Wärmestrahlung er- fasst und auf den Sensor 330 projiziert werden. In weiteren Ausführungsformen kann eine zwischen dem optischen Element 301 und dem berührungslosen Sensor 330 zur Variation des vom Sensor 330 erfass- ten Strahlungsbereichs eingesetzte variable (Vorschalt-)Optik auch in anderer geeigneter Weise, z.B. durch ein oder mehrere verschiebbar und/oder drehbar angeordnete optische Elemente (sog. ,,Alvarez“-Elemente) mit geeignet gekrümm- ter optisch brechender Fläche (z.B. von keilförmiger oder zylindrischer Geometrie) realisiert werden. Des Weiteren können besagte Elemente auch mit einer ver- schiebbaren und/oder drehbaren Blende (in Fig. 2a angedeutet und mit„220“ be- zeichnet) kombiniert werden, um den jeweils hinsichtlich der detektierten Strahlung erfassten Bereich des optischen Elements 301 einzugrenzen.

Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3a weist das optische Element 301 bzw. der Spiegel auf seiner dem Sensor 330 zugewandten Rückseite eine kegelförmige Bohrung auf. Weitere Ausführungsformen solcher Bohrungen, Ausnehmungen oder Vertiefungen am optischen Element werden anhand von Fig. 4 bis 6 noch beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf deren konkrete Ausgestaltung oder überhaupt auf das Vorhandensein von Bohrungen, Ausnehmungen oder Vertiefungen am optischen Element beschränkt.

Wenngleich in der Ausführungsform von Fig. 3a die von dem Sensor 330 erfasste Strahlung sowohl auf das Zoom-Axikon-System 210 als auch auf den Sensor 330 parallel zur (entlang der z-Achse im eingezeichneten Koordinatensystem verlau- fenden) optischen Achse trifft, ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt. So kann in weiteren Ausführungsformen durch entsprechende Anpassung der Komponen- ten des Zoom-Axikon-Systems 310 auch ein abweichender, z.B. divergenter Strahlungsverlauf realisiert werden.

Fig. 3b zeigt eine mögliche weitere Ausgestaltung eines Zoom-Axikon-Systems 310, bei welcher auf eine kegelförmige Bohrung oder anderweitig abgeschrägte Rückseite des optischen Elements verzichtet werden kann. Flierzu wird bei den beiden Elementen 310a, 310b des Zoom-Axikon-Systems 310 gezielt von einer zueinander komplementären Form durch unterschiedliche Winkel vom Apex oder durch eine angepasste Krümmung des Querschnitts an wenigstens einem der Elemente 310a, 310b des Zoom-Axikon-Systems 310 abgewichen.

Gemäß der anhand von Fig. 2 und Fig. 3a-3b beschriebenen Ausführungsform ist grundsätzlich aufgrund der beschriebenen Funktionsweise der variablen (Vor- schalt-)Optik keine Verschiebung des berührungslosen Sensors 330 relativ zum optischen Element 301 zur Ermittlung einer räumlich variierenden Temperaturver- teilung erforderlich. Es kann jedoch zusätzlich oder alternativ zu der vorstehend beschriebenen optischen Realisierung einer Variation des vom jeweiligen berührungslosen Sensor erfassten Strahlungsbereichs eine Manipulation der Relativposition zwischen dem jeweiligen optischen Element und dem berührungs- losen Sensor vorgenommen. Flierzu zeigen Fig. 4 bis Fig. 6 mögliche Ausfüh- rungsformen.

Gemäß Fig. 4a bis 4c erfolgt jeweils ein bezogen auf ein hinsichtlich seines Er- wärmungszustandes zu vermessendes optisches Element 401 bis 403 seitliches bzw. laterales Bewegen eines berührungslosen Sensors 430 (bezogen auf das eingezeichnete Koordinatensystem in x-Richtung), wobei sich diese Ausführungs- formen hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung einer dem Sensor 430 zuge- wandten (Rück-) Seite des jeweiligen optischen Elements bzw. Spiegels 401 -403 voneinander unterscheiden. Konkret weist das optische Element 401 eine schräge Bohrung 401 a, das optische Element 402 eine schräge Fräsung 402a und das optische Element 403 eine kreisförmige Aussparung 403a auf.

Fig. 5a bis 5d zeigen weitere beispielhafte Ausführungsformen einer Relativ- bewegung zwischen berührungslosem Sensor 531 , 532, 533 bzw. 534 und opti- schem Element 501 , 502, 503, 504. Konkret erfolgt gemäß Fig. 5a ein Verschie- ben des Sensors 531 parallel zur dem Sensor 531 zugewandten Rückseite des optischen Elements 501 (bezogen auf das eingezeichnete Koordinatensystem in x-Richtung), gemäß Fig. 5b ein Verschieben des bezogen auf die x-Richtung geneigten Sensors 532 in x-Richtung, gemäß Fig. 5c ein Verschieben des Sen- sors 533 parallel zu einer Oberfläche 503b der in dem optischen Element 503 vorhandenen Vertiefung im optischen Element 503 und gemäß Fig. 5d eine Dre- hung des Sensors 534 um eine zur Rückseite des optischen Elements 504 bzw. zur y-Richtung im eingezeichnete Koordinatensystem parallele Achse.

In weiteren Ausführungsformen kann die vom hinsichtlich seines Erwärmungs- zustandes zu vermessenden optischen Element ausgehende Strahlung auch zu- sätzlich oder alternativ über einen oder mehrere seitlich (d.h. nicht der Rückseite des optischen Elements bzw. Spiegels zugewandte) berührungslose Sensoren er- fasst werden.

Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere mögliche Ausführungsform.

Gemäß Fig. 6 sind zwei erfindungsgemäße berührungslose Sensoren 631 , 632 bezogen auf ein hinsichtlich seines Erwärmungszustandes zu vermessendes optisches Element 601 über elektromechanische Aktoren 635 unabhängig vonei- nander axial verschieblich an einem als gekapselte Einheit ausgebildeten Gehäu- se 640 vorgesehen. Die Verschiebung der Sensoren 631 , 632, welche gemäß Fig. 6 an ein Elektronikboard 631 a angeschlossen sind, erfolgt in jeweils am opti- schen Element bzw. Spiegel 601 vorhandenen Bohrungen 601 a, 601 b, wobei durch die axiale Verschiebung der vom jeweiligen Sensor 631 bzw. 632 erfasste Strahlungsbereich (mit„605“ angedeutet) variiert werden kann. Diese mechani- sche Variation des erfassten Strahlungsbereichs kann alternativ oder auch zu- sätzlich zu dem Einsatz einer optischen Variation (wie z.B. der anhand von Fig. 2 bis 3 beschriebenen Vorschaltoptik) erfolgen. Eine gemäß Fig. 6 vorhandene Vorschaltoptik 610 kann auch statisch (d.h. ohne die beim Zoom-Axikon-System von Fig. 2 und Fig. 3a-3b gegebene Verstellmöglichkeit) ausgestaltet sein.

Bei sämtlichen der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen kann in der Praxis auch vorab eine Simulation durchgeführt werden, welche für bestimmte Einsatzszenarien des optischen Elements (z.B. bestimmte Bestrahlungssituatio- nen eines Spiegels) das jeweils am berührungslosen Sensor bzw. Pyrometer zu erwartende (Überlagerungs-)Signal ergibt. Basierend auf dieser Simulation kann dann aus einem tatsächlich am berührungslosen Sensor erhaltenen Messsignal auf den Erwärmungszustand bzw. eine bestimmte Bestrahlungssituation ge- schlossen werden. Sodann kann auf Basis der Bestimmung des Erwärmungszu- standes eine Vorheizung des optischen Elements zur wenigstens teilweisen Kompensation zeitlicher Änderungen des Erwärmungszustandes des optischen Elements durchgeführt werden.

Wenn die Erfindung auch anhand spezieller Ausführungsformen beschrieben wurde, erschließen sich für den Fachmann zahlreiche Variationen und alternative Ausführungsformen, z.B. durch Kombination und/oder Austausch von Merkmalen einzelner Ausführungsformen. Dementsprechend versteht es sich für den Fach- mann, dass derartige Variationen und alternative Ausführungsformen von der vor- liegenden Erfindung mit umfasst sind, und die Reichweite der Erfindung nur im Sinne der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalente beschränkt ist.