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Title:
METHOD AND DEVICE FOR DETERMINING A MATERIAL PROPERTY OF A BITUMEN MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/205847
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and to a device (1) for determining a material property, in particular the aging state or the aging resistance, of a bitumen material (2), comprising the steps: applying a substantially monochromatic first excitation radiation (4) of a first excitation wavelength (λ1) to the bitumen material (2); measuring the intensity (II) of a first fluorescence radiation, excited by the first excitation radiation (4), at a measurement wavelength; applying a substantially monochromatic second excitation radiation (6) of a first excitation wavelength (λ2) to the bitumen material (2); measuring the intensity (12) of a second fluorescence radiation, excited by the second excitation radiation (6), at the measurement wavelength; determining a first key figure (K1) for the material property of the bitumen material (2) from the ratio between the intensity (12) of the second fluorescence radiation to the intensity (II) of the first fluorescence radiation.

Inventors:
HOFKO BERNHARD (AT)
HOSPODKA MARKUS (AT)
FÜSSL JOSEF (GB)
EBERHARDSTEINER LUKAS (AT)
GROTHE HINRICH (AT)
HANDLE FLORIAN (AT)
GROSSEGGER DANIEL (AT)
BLAB RONALD (AT)
Application Number:
PCT/AT2016/050219
Publication Date:
December 29, 2016
Filing Date:
June 22, 2016
Export Citation:
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Assignee:
TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN (AT)
International Classes:
G01N21/64; G01N33/42
Foreign References:
US4959549A1990-09-25
DE102007055045A12008-11-27
JP2005337885A2005-12-08
Other References:
FLORIAN HANDLE ET AL: "CONFOCAL LASER SCANNING MICROSCOPY -OBSERVATION OF THE MICROSTRUCTURE OF BITUMEN AND ASPHALT CONCRETE", 5TH EURASPHALT & EUROBITUME CONGRESS, 13-15TH JUNE 2012, ISTANBUL, 1 June 2012 (2012-06-01), XP055308872, Retrieved from the Internet [retrieved on 20161010]
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER Patentanwälte (AT)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zur Bestimmung einer Materialeigenschaft, insbesondere des Alterungszustands bzw. der Alterungsresistenz, eines Bitumenmaterials (2), mit den Schritten:

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials (2) mit einer im Wesentli¬ chen monochromatischen ersten Anregungsstrahlung (4) einer ers¬ ten Anregungswellenlänge (λΐ);

- Messen der Intensität (II) einer durch die erste Anregungs¬ strahlung (4) angeregten ersten Fluoreszenzstrahlung in einem Messwellenlängenbereich;

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials (2) mit einer im Wesentli¬ chen monochromatischen zweiten Anregungsstrahlung (6) einer ersten Anregungswellenlänge (λ2) ;

- Messen der Intensität (12) einer durch die zweite Anregungs¬ strahlung (6) angeregten zweiten Fluoreszenzstrahlung in dem Messwellenlängenbereich;

- Ermittlung einer ersten Kennzahl (Kl) für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials (2) aus dem Verhältnis zwischen der Intensität (12) der zweiten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität (II) der ersten Fluoreszenzstrahlung.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kennzahl (Kl) mit einem ersten Referenzwert (Rl) für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials (2) verglichen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die weiteren Schritte

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials (2) mit einer im Wesentlichen monochromatischen dritten Anregungsstrahlung (8) einer dritten Anregungswellenlänge (λ3) ; - Messen der Intensität (13) einer durch die dritte Anregungs¬ strahlung (8) angeregten dritten Fluoreszenzstrahlung in dem Messwellenlängenbereich;

- Ermittlung einer zweiten Kennzahl (K2) für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials (2) aus dem Verhältnis zwischen der Intensität (13) der dritten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensi¬ tät (II) der ersten Fluoreszenzstrahlung.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kennzahl (K2) mit einem zweiten Refe¬ renzwert (R2) verglichen wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anregungswellenlänge (λΐ) der ersten An¬ regungsstrahlung (4) aus einem Wellenlängenbereich zwischen 260 und 280 Nanometer ausgewählt ist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anregungswellenlänge (λ2) der zweiten Anregungsstrahlung (6) aus einem Wellenlängenbereich zwischen 350 und 380 Nanometer ausgewählt ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Anregungswellenlänge (λ3) der dritten Anregungsstrahlung (8) aus einem Wellenlängenbereich zwischen 470 und 500 Nanometer ausgewählt ist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Messwellenlängenbereich im Wesentlichen mono¬ chromatisch mit einer Messwellenlänge zwischen 390 und 650 Nano¬ meter, insbesondere im Wesentlichen 525 Nanometer, ist.

9. Vorrichtung (1) zur Bestimmung einer Materialeigenschaft, insbesondere des Alterungszustands bzw. der Alterungsresistenz, eines Bitumenmaterials (2), aufweisend:

- eine erste Strahlungseinrichtung (3) zum Beaufschlagen des Bi- tumenmaterials (2) mit einer im Wesentlichen monochromatischen ersten Anregungsstrahlung (4) einer ersten Anregungswellenlänge (λΐ) ;

- eine zweite Strahlungseinrichtung (5) zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials (2) mit einer im Wesentlichen monochromatischen zweiten Anregungsstrahlung einer zweiten Anregungswellenlänge (λ2) ;

- eine Messeinrichtung (9) zum Messen der Intensität (II) einer durch die erste Anregungsstrahlung (4) angeregten ersten Fluoreszenzstrahlung in einem vorgegebenen Messwellenlängenbereich und zum Messen der Intensität (12) einer durch die zweite Anre¬ gungsstrahlung (6) angeregten zweiten Fluoreszenzstrahlung in dem vorgegebenen Messwellenlängenbereich;

- eine Recheneinrichtung (10) mit einem ersten Verhältnisbilder (10) zur Ermittlung einer ersten Kennzahl (Kl) für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials (2) aus dem Verhältnis zwi¬ schen der Intensität (12) der zweiten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität (II) der ersten Fluoreszenzstrahlung.

10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch

- eine dritte Strahlungseinrichtung (7) zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials (2) mit einer im Wesentlichen monochromatischen dritten Anregungsstrahlung (8) einer dritten Anregungswellenlän¬ ge (λ3) , wobei die Messeinrichtung (9) zum Messen der Intensität (13) einer durch die dritte Anregungsstrahlung (8) angeregten dritten Fluoreszenzstrahlung in dem vorgegebenen Messwellenlängenbereich eingerichtet ist;

- einen zweiten Verhältnisbilder zur Ermittlung einer zweiten Kennzahl (K2) für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials (2) aus dem Verhältnis zwischen der Intensität (13) der dritten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität (II) der ersten Fluoreszenzstrahlung .

11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Recheneinrichtung (10) eine erste Datenbank

(13) mit einem ersten Referenzwert (Rl) für die Materialeigen¬ schaft des Bitumenmaterials (2) und ein erstes Vergleichsmodul

(14) zum Vergleich der ersten Kennzahl (Kl) mit dem ersten Refe¬ renzwert (Rl) aufweist, wobei die Recheneinrichtung (10) vor¬ zugsweise eine zweite Datenbank (15) mit einem zweiten Referenz¬ wert (R2) für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials (2) und ein zweites Vergleichsmodul (16) zum Vergleich der zweiten Kennzahl (K2) mit dem zweiten Referenzwert (R2) aufweist.

12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Strahlungseinrichtung (3) eine erste Leuchtdiode (3') zum Aussenden der ersten Anregungsstrahlung (4) mit der ersten Anregungswellenlänge (λΐ) und/oder die zweite Strahlungseinrichtung (5) eine zweite Leuchtdiode (5') zum Aussenden der zweiten Anregungsstrahlung (6) mit der zweiten Anregungswellenlänge (λ2) und/oder die dritte Strahlungseinrich¬ tung (7) eine dritte Leuchtdiode (7') zum Aussenden der dritten Anregungsstrahlung (8) mit der dritten Anregungswellenlänge (λ3) aufweist .

13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch eine Anzeigeeinheit (17) zur Anzeige der ersten (Kl) und/oder der zweiten Kennzahl (K2) und/oder des ersten Referenzwertes (Rl) und/oder des zweiten Referenzwertes (K2) für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials (2).

14. Verfahren zur Bestimmung einer Materialeigenschaft, insbesondere des Alterungszustands bzw. der Alterungsresistenz, eines Bitumenmaterials (2), mit den Schritten:

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials (2) mit einem im Wesentlichen monochromatischen Anregungslicht;

- Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten ersten Fluoreszenzsignals bei einer ersten Emissionswellenlänge ; - Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angereg¬ ten zweiten Fluoreszenzsignals bei einer zweiten Emissionswel- lenlänge ;

- Ermittlung einer ersten Kennzahl (Kl) für die Materialeigen¬ schaft des Bitumenmaterials (2) aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des zweiten Fluoreszenzsignals bei der zweiten Emis¬ sionswellenlänge zu der Intensität des ersten Fluoreszenzsignals bei der ersten Emissionswellenlänge.

15. Verfahren nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch die weite¬ ren Schritte

- Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angereg¬ ten dritten Fluoreszenzsignals bei einer dritten Emissionswel¬ lenlänge ;

- Ermittlung einer zweiten Kennzahl (K2) für die Materialeigenschaft des Bitumens aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des dritten Fluoreszenzsignals bei der dritten Emissionswellenlänge zu der Intensität des ersten Fluoreszenzsignals bei der ersten Emissionswellenlänge.

16. Vorrichtung (1) zur Bestimmung einer Materialeigenschaft, insbesondere des Alterungszustands bzw. der Alterungsresistenz, eines Bitumenmaterials, aufweisend:

- eine Strahlungseinheit zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einem im Wesentlichen monochromatischen Anregungslicht;

- eine Messeinheit zum Messen der Intensität eines durch das An¬ regungslicht angeregten ersten Fluoreszenzsignals bei einer ers¬ ten Emissionswellenlänge und zum Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten zweiten Fluoreszenzsignals bei einer zweiten Emissionswellenlänge;

- eine Recheneinheit zur Ermittlung einer ersten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des zweiten Fluoreszenzsignals bei der zweiten Emissionswellenlänge zu der Intensität des ersten Fluo¬ reszenzsignals bei der ersten Emissionswellenlänge.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung einer Materialeigenschaft eines Bitumenmaterials

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Materialeigenschaft eines Bitumenmaterials, die insbesondere mit dem Alterungszustand bzw. der Alterungsresis ¬ tenz zusammenhängt.

Bitumen und bituminöse Stoffe sind wichtige Rohstoffe in Bauwe ¬ sen, Industrie und Produktion. Insbesondere in der Bauindustrie werden die Anforderungen an Material und Produkt ständig erhöht, wodurch eine verbesserte Qualitätskontrolle und Analyse der eingesetzten Stoffe notwendig wird. Die gestiegenen Anforderungen beziehen sich insbesondere auf die Alterungsbeständigkeit des Materials, die bisher nur grob in zeitaufwendigen Tests bestimmt werden konnte. Bisher mangelte es vor allem an einer grundlegenden, raschen Prüfung der Alterungsresistenz, die eine Qualitätsprüfung in verschiedenen Schritten des Arbeitsprozesses möglich macht. Wünschenswert wäre insbesondere, Materialeigenschaften des Bitumens im Produktions-, Lager-, und Verarbeitungsprozess zu erfassen, ohne dafür besonderen Zeitaufwand zu verlangen.

Dies betrifft beispielsweise das Recycling von Straßenbaubitu ¬ men. Darunter wird die Wiederverwendung von bituminös gebundenem Baustoff verstanden, welcher insbesondere im Straßenbau in großen Mengen anfällt. Die meisten Ausbauasphalte können prinzipiell für die Herstellung von neuem Asphaltmischgut wiederverwendet werden. Die Wiederverwendungsquote von Ausbauasphalt ist jedoch nach wie vor gering. Dies liegt insbesondere daran, dass eine verlässliche Qualitätskontrolle des recycelten Materials fehlt.

Derzeit werden die Alterungserscheinungen des Recyclingasphalts dadurch gemindert, dass sehr weiches, frisches Bindemittel zugegeben wird. Dieses Verfahren ist jedoch nachteiligerweise nicht effizient. Demnach ist es unerlässlich, den Alterungsmechanismus von Bitumen auf chemisch-physikalischer Ebene einzubeziehen, um die Wiederverwendbarkeit von Ausbauasphalt zuverlässig prognos- tizieren zu können.

Im Stand der Technik wurden hierzu verschiedene Ansätze präsen ¬ tiert .

In Bezug auf Alterungsmechanismen bei der Langzeitalterung wird häufig auf ein weiterentwickeltes Mizellenmodell für Bitumen zu ¬ rückgegriffen. Das Mizellenmodell besagt, dass Bitumen aus einer durchgehenden, öligen Phase (Maltenphase ) besteht, in der As ¬ phaltenmizellen aus agglomerierten Asphaltenmolekülen disper- giert sind (Emulsion) . Damit die hochpolaren Asphaltenmizellen in der niedrigpolaren Maltenphase erfolgreich dispergieren können, braucht es einen Mantel um die Mizellen, der einen Polaritätsgradienten herstellt (Emulgator) . Dieser Mantel ist aus Aro- maten und Harzen aufgebaut. Beim Angriff durch Oxidationsmittel gelangen diese zunächst in die Maltenphase, die aber kaum reaktiv ist. Erst am Mantel der Partikel beginnt die intensive Oxi- dation, wodurch es an der Grenzfläche zwischen Mantel und Mal ¬ tenphase zu einem Anstieg der Polarität kommt. Damit verringert sich die Qualität der Dispersion, es entsteht gleichsam eine Sollbruchstelle an der Grenzfläche, die zu einer Erhöhung von Härte und Sprödigkeit des Materials führt und so die Bildung von Sprödbrüchen begünstigt. Damit kann erklärt werden, wie es mit zunehmender Alterung zur Erhöhung der Sprödigkeit kommt. Bei Un ¬ tersuchungen der Anmelderin hat sich gezeigt, dass weder die Maltenphase, noch die Asphaltene ihr mechanisches Verhalten infolge der Alterung maßgeblich verändern. Die zunehmende Steifig ¬ keit von Bitumen mit fortschreitender Alterung kann durch den Anstieg der Asphaltenkonzentration in Relation zur Konzentration kleinerer, weniger polarer Aromaten erklärt und modellhaft beschrieben werden.

Zur Untersuchung dieser Vorgänge wurde insbesondere die im Stand der Technik an sich bekannte Fluoreszenzspektroskopie und Fluoreszenzmikroskopie eingesetzt (vgl. Handle, Florian, et al . "Un- derstanding the microstructure of bitumen: a CLSM and fluores ¬ cence approach to model bitumen ageing behavior." Proceedings to 12th ISAP International Conference on Asphalt Pavements , Ra- leigh, USA 2014; Handle et al . „The bitumen microstructure : a fluorescent approach", Materials and Structures, Dezember 2014; Bearsley et al . „Direct Observation of the asphaltene structure in paving-grade bitumen using confocal laser-scanning microsco- py, Journal of Microscopy, Vol. 215, 2004) . Aus diesen Untersu ¬ chungen konnte ein besseres Verständnis der Alterung von Bitumen gewonnen werden.

Im Stand der Technik wurden zudem verschiedenste Apparaturen zur Messung von Fluoreszenz vorgeschlagen (vgl. zB CA 2 833 299, US 2005/0253088 AI, US 4,330,207, WO 2010/048584, US 7,633,071 B2, US 2014/0135431 AI) .

Bislang wurde jedoch keine zufriedenstellende Lösung gefunden, wie die aus der Fluoreszenzspektroskopie gewonnenen theoreti ¬ schen Erkenntnisse über den Alterungsprozess von Bitumen in ein praxistaugliches Verfahren zur Analyse der Eignung von Ausbauas ¬ phalt für die Wiederverwendung umgesetzt werden könnte.

In der JP 2005-337885 A wird auf einem abliegenden Gebiet ein andersartiges Verfahren zur Bestimmung des Abnutzungsgrades eines Kabels mit Hilfe von Fluoreszenzspektroskopie beschrieben. Damit soll der rechtzeitige Austausch des Kabels bei einer ge ¬ wissen Abnutzung ermöglicht werden. Das Kabelmaterial wird mit einer breitbandigen Anregungsstrahlung angeregt, woraufhin die Verschiebung des Fluoreszenzsignals gemessen wird. Dieses Ver ¬ fahren ist jedoch weder für die Charakterisierung von Bitumen vorgesehen noch wäre es dafür geeignet.

Demnach besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Nachteile des Standes der Technik zu lindern bzw. zu beseitigen. Die Erfindung setzt sich daher insbesondere zum Ziel, ein Verfahren zu schaffen, mit welchem die Materialeigenschaften eines Bitumenma ¬ terials rasch und unkompliziert bestimmt werden können. Darüber hinaus soll eine konstruktiv einfache Vorrichtung zur Bestimmung der Materialeigenschaften des Bitumenmaterials bereitgestellt werden . Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von An ¬ spruch 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 9 gelöst. Bevorzugte Aus führungs formen sind in den abhängigen An ¬ sprüchen angegeben. In dem Verfahrensanspruch 14 und dem Vorrichtungsanspruch 16 ist eine alternative Lösung derselben Auf ¬ gabe angegeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist daher zumindest die folgen ¬ den Schritte auf:

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einer im Wesentlichen monochromatischen ersten Anregungsstrahlung einer ersten Anre ¬ gungswellenlänge ;

- Messen der Intensität einer durch die erste Anregungsstrahlung angeregten ersten Fluoreszenzstrahlung in einem Messwellenlängenbereich;

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einer im Wesentlichen monochromatischen zweiten Anregungsstrahlung einer zweiten Anre ¬ gungswellenlänge ;

- Messen der Intensität einer durch die zweite Anregungsstrah ¬ lung angeregten zweiten Fluoreszenzstrahlung in dem Messwellenlängenbereich;

- Ermittlung einer ersten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität der zweiten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität der ersten FluoreszenzStrahlung .

Erfindungsgemäß wird das Bitumenmaterial, insbesondere ein Aus ¬ bau- bzw. Recyclingasphalt, einer ersten Anregungsstrahlung mit einer ersten Anregungswellenlänge ausgesetzt, mit welcher insbe ¬ sondere die fluoreszierenden Zentren des Bitumens zu einer ersten Emission von Fluoreszenzstrahlung angeregt werden, deren In ¬ tensität in einem vorgegebenen Messwellenlängenbereich erfasst wird. Vorzugsweise erfolgt die Erfassung der ersten Fluoreszenz- Strahlung in einem im Wesentlichen monochromatischen Messwellen ¬ längenbereich, d.h. es wird eine einzelne Messwellenlänge ver ¬ wendet. Alternativ kann ein Messwellenlängenbereich verwendet werden, welcher im Vergleich zum Wellenlängenbereich, bei dem die erste Fluoreszenzstrahlung auftritt, klein ist. Darüber hin ¬ aus wird das Bitumen mit einer zweiten Anregungsstrahlung einer von der ersten Anregungswellenlänge verschiedenen zweiten Anregungswellenlänge bestrahlt. Vorzugsweise erfolgt die Anregung des Bitumenmaterials in einem zeitlichen Abstand nacheinander, um die Auflösung zwischen den Messsignalen der ersten und zweiten Fluoreszenzstrahlung bzw. Fluoreszenzemission zu gewährleis ¬ ten. Die Intensität der zweiten Fluoreszenzstrahlung wird in demselben Messwellenlängenbereich wie die erste Fluoreszenzstrahlung erfasst. Wie zuvor beschrieben, kann der Messwellenlängenbereich einerseits im Wesentlichen monochromatisch sein. Andererseits kann die Intensität der zweiten Fluoreszenzstrah ¬ lung in einem im Vergleich zum gesamten Wellenlängenbereich der zweiten Fluoreszenzstrahlung schmalen Bereich von Messwellenlän ¬ gen erfasst werden. Schließlich wird eine Kennzahl für die Mate ¬ rialeigenschaft, insbesondere den Alterungszustand bzw. die Alterungsresistenz, des Bitumens aus dem Verhältnis zwischen der Intensität der zweiten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität der ersten Fluoreszenzstrahlung bestimmt. Bei umfangreichen Untersuchungen hat sich insbesondere herausgestellt, dass sich die Alterungsprozesse im Bitumenmaterial auf dessen Fluoreszenz ¬ spektrum auswirken. Das erfindungsgemäße Verfahren macht sich diese Erkenntnis zunutze, indem die Intensität der Fluoreszenzstrahlung bei zwei verschiedenen, diskreten Anregungswellenlängen gemessen wird, wobei das Verhältnis der Intensitäten der Fluoreszenzsignale als Kennzahl bzw. Indikationswert insbesonde ¬ re für den Alterungszustand des Bitumenmaterial herangezogen wird. Vorzugsweise ist die zweite Anregungswellenlänge größer als die erste Anregungswellenlänge. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Aufnahme eines vollständigen Anregungsspektrums (engl, „excitation scan") nicht erforderlich ist, um die Alterung des Bitumenmaterials festzustellen. Vielmehr hat es sich als ausreichend erwiesen, wenn die Intensitäten der Fluoreszenz ¬ strahlung bei diskreten (d.h. im Wesentlichen monochromatischen) Anregungsstrahlungen erfasst werden. Die Intensität der ersten Fluoreszenzstrahlung wird hierbei als Referenzgröße herangezo ¬ gen, auf welche die Intensität der zweiten Fluoreszenzstrahlung bezogen wird. Das Verhältnis zwischen den Intensitätswerten der Fluoreszenzstrahlung bei den verschiedenen Anregungswellenlängen kann ein zuverlässiger Indikator dafür sein, ob sich die Alte ¬ rungsprozesse negativ auf die Materialeigenschaften des untersuchten Bitumenmaterials ausgewirkt haben. Darüber hinaus kann die erste Kennzahl für eine Erstprüfung herangezogen werden, ob sich mangelnde Alterungsresistenz des Bitumenmaterials auf Grund schlechter Rohstoffqualität, Lagerbedingungen, Verarbeitung, etc. in naher Zukunft deutlich negativ auf die Materialeigenschaften auszuwirken droht. Demnach kann die erste Kennzahl bei einer bevorzugten Anwendung als Maß für die Alterungsbeständigkeit des Bitumenmaterials herangezogen werden, bei welchem es sich insbesondere um einen Ausbau- bzw. Recyclingasphalt han ¬ delt. Bei experimentellen Untersuchungen konnte insbesondere ge ¬ zeigt werden, dass die Alterung des Bitumenmaterials eine Absen ¬ kung der Intensität der zweiten Fluoreszenzstrahlung im Verhält ¬ nis zur ersten Fluoreszenzstrahlung hervorruft. Somit erlaubt die ermittelte Kennzahl eine Abschätzung des Alterungszustands bzw. der Alterungsresistenz des untersuchten Bitumenmaterials. Je höher die erste Kennzahl ist, desto größer ist die Alterungs ¬ beständigkeit des Bitumenmaterials. Auf Basis der ersten Kenn ¬ zahl kann somit entschieden werden, ob das Bitumenmaterial für eine Erst-, Wieder- oder Weiterverwendung vorgesehen werden soll. Durch die Verwendung einzelner, im Wesentlichen monochromatischer Anregungssignale kann der konstruktive Aufwand für die Umsetzung des Verfahrens gering gehalten werden. Vorteilhafterweise kann auf die Aufnahme eines Anregungsspektrums über ein breites Intervall von Anregungswellenlängen verzichtet werden. Der Alterungszustand des Bitumenmaterials kann erfindungsgemäß mit einer Mindestzahl von Fluoreszenzmessungen analysiert wer ¬ den. Dadurch kann auch der Zeitaufwand für das Verfahren wesent ¬ lich reduziert werden, wodurch insbesondere eine Echtzeit- Anwendung des Verfahrens, beispielsweise auf einem Handgerät, ermöglicht wird. Um die Bitumenprobe mit der im Wesentlichen mo ¬ nochromatischen Anregungsstrahlung zu beaufschlagen, können ei- nerseits Strahlungsquellen verwendet werden, welche im Wesentli ¬ chen monochromatische Strahlung, d.h. Strahlung mit einer sehr geringen Bandbreite, aussenden. Dafür eignen sich insbesondere Leuchtdioden oder Laser. Andererseits können Strahlungsquellen wie Gaslampen verwendet werden, welche eine breitbandige Anre ¬ gungsstrahlung aussenden, aus der mit Hilfe eines Filters bzw. eines Monochromators die gewünschte, im Wesentlichen monochroma ¬ tische Anregungsstrahlung, erhalten wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für die Im ¬ plementierung auf einem tragbaren Handgerät, bei dem nur diejenigen Wellenlängen angeregt werden, die auch wesentlich für die Beurteilung des Alterungszustands sind. Damit kann erstmals eine Methode geschaffen werden, mit der flexibel im Labor, auf der Baustelle und selbst im eingebauten Zustand die Alterungsbestän ¬ digkeit des eingesetzten Bitumens einfach, rasch und günstig be ¬ wertet werden kann.

Wenn die erste Kennzahl mit einem ersten Referenzwert für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials verglichen wird, kann auf besonders einfache Weise die Entscheidung getroffen werden, ob das untersuchte Bitumenmaterial einer Erst- oder Wiederver ¬ wendung zugeführt werden kann oder ob die Alterungsresistenz des Bitumenmaterials bereits so beeinträchtigt ist, dass eine Erstoder Wiederverwendung des Bitumenmaterials nicht zielführend wä ¬ re, da in naher Zeit starke Schädigungen durch Materialalterung zu erwarten sind. Demnach kann eine mangelnde Qualität des Bi ¬ tumenmaterials hinsichtlich des Alterungs zustands und/oder der Alterungsresistenz festgestellt werden, wenn die erste Kennzahl den ersten Referenzwert unterschreitet. Der Referenzwert kann einerseits aus theoretischen Überlegungen oder aus Erfahrungs ¬ werten von früheren Untersuchungen an Bitumenmaterialien mit un ¬ terschiedlichen Alterungsgraden gewonnen werden. Vorzugsweise wird der Referenzwert in einer Datenbank abgelegt. Bei der

Durchführung des Verfahrens wird der Referenzwert aus der Daten ¬ bank abgerufen, um einen Vergleich mit der ersten Kennzahl zu ermöglichen, welcher aus den Messwerten der Fluoreszenzstrahlung bei unterschiedlichen Anregungswellenlängen ermittelt wurde. Bei den Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass die Alte ¬ rung auf Basis der ersten Kennzahl allein nicht bei allen Bitumenproben zuverlässig festgestellt werden konnte. Es hat sich gezeigt, dass die erste Kennzahl bei manchen Bitumenproben unauffällig ist, obwohl die Materialeigenschaften durch komplexe Prozesse, wie beispielsweise Alterung bei Vorverwendung oder thermische Schädigung bei der Lagerung etc., bereits beeinträch ¬ tigt sind. Um diese Klasse von Bitumenmaterialien dem Verfahren zur Feststellung der Alterung zugänglich zu machen, werden bei einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens die weiteren Schrit ¬ te

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einer im Wesentlichen monochromatischen dritten Anregungsstrahlung einer dritten Wellenlänge ;

- Messen der Intensität einer durch die dritte Anregungsstrahlung angeregten dritten Fluoreszenzstrahlung in dem Messwellenlängenbereich;

- Ermittlung einer zweiten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumens aus dem Verhältnis zwischen der Intensität der dritten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität der ersten Fluoreszenzstrahlung durchgeführt .

Bei dieser Ausführung wird die Fluoreszenzemission des Bitumenmaterials aufgrund der Anregung mit der dritten Anregungsstrahlung der dritten Anregungswellenlänge erfasst, wobei die dritte Anregungswellenlänge sowohl von der ersten als auch von der zweiten Anregungswellenlänge verschieden ist. Die Intensität der dritten Fluoreszenzstrahlung, welche in einem zeitlichen Abstand zur ersten und zweiten Fluoreszenzstrahlung gemessen werden kann, wird anschließend ins Verhältnis zur Intensität der ersten Fluoreszenzstrahlung gesetzt, um eine zweite Kennzahl insbesondere für den Alterungszustand des Bitumenmaterials zu erhalten. Dadurch können alterungsbeständige Bitumenproben zuverlässig von solchen Bitumenproben unterschieden werden, deren erste Kennzahl über dem ersten Referenzwert liegt, aber dennoch tiefgreifende Alterungsprozesse durchlaufen haben. Dabei sind die Ursachen der Alterungsprozesse unwesentlich, welche in langfristigen Verände ¬ rungen während der Liegedauer eines Recyclingmaterials oder in einer Materialschädigung durch schlechte Lagerung oder Verarbei ¬ tung liegen können.

Um die Qualität des untersuchten Bitumenmaterials auf einfache Weise feststellen zu können, ist es von Vorteil, wenn die zweite Kennzahl mit einem zweiten Referenzwert verglichen wird. Bei dieser Ausführung kann daher die Erst- oder Wiederverwendung des Bitumenmaterials davon abhängig gemacht werden, dass die erste Kennzahl den ersten Referenzwert und die zweite Kennzahl den zweiten Referenzwert überschreitet.

Bei umfangreichen Versuchen zur Fluoreszenz von Bitumen wurde festgestellt, dass bestimmte Anregungswellenlängen besonders vorteilhaft sind, um die zu untersuchende Materialeigenschaft, insbesondere den Alterungszustand, des Bitumenmaterials zu er ¬ mitteln. Die erste Anregungswellenlänge der ersten Anregungs ¬ strahlung ist vorzugsweise aus einem Wellenlängenbereich zwischen 260 und 280 Nanometer ausgewählt. Bei einer Anregung des Bitumens in dem genannten Wellenlängenbereich wird das globale Maximum der Fluoreszenz des Bitumens erhalten, dessen Intensität komplementäre Information über den Alterungszustand liefern kann. Allerdings kann die Intensität der beobachteten Emission stark vom Mess- bzw. Probenaufbau, insbesondere hinsichtlich Fo ¬ kus und Abständen, beeinflusst sein. Diese Einflüsse können vor allem bei rauen Probenoberflächen problematisch sein. Das Verhältnis der Intensitäten ist hingegen im Wesentlichen unabhängig von der Mess- und Probengeometrie, sofern die Restintensität ausreichend ist. Insbesondere wurde in Untersuchungen gezeigt, dass das Verhältnis der Intensitäten der unterschiedlichen Fluo- reszenzmaxima eine zuverlässige Aussage über die gesuchte Materialeigenschaft erlaubt. Demnach eignet sich die erste Anre ¬ gungswellenlänge aus dem Bereich des globalen Maximums der Fluo- reszenz besonders zur Verwendung als Bezugsgröße für den alte ¬ rungsbedingten Intensitätsabfall der Fluoreszenz, welcher bei größeren Wellenlängen der Anregungsstrahlung feststellbar ist.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die zweite Anregungswellenlänge der zweiten Anregungsstrah ¬ lung aus einem Wellenlängenbereich zwischen 350 und 380 Nanome- ter ausgewählt ist. Bei Fluoreszenzanalysen konnte nachgewiesen werden, dass die Intensität der Fluoreszenzstrahlung zwischen 350 und 380 Nanometer ein lokales Maximum bzw. eine spektrale Schulter aufweist. Demnach wird die zweite Anregungswellenlänge aus einer lokalen Extremstelle der Fluoreszenz ausgewählt, bei welcher die Ableitungsfunktion des Fluoreszenzsignals im Wesent ¬ lichen den Wert Null einnimmt. Diese Ausführung hat einerseits den Vorteil, dass die alterungsbedingte Abweichung der Intensi ¬ tät der Fluoreszenzstrahlung im Bereich des lokalen Maximums be ¬ sonders groß ist. Andererseits kann die Messgenauigkeit erhöht werden, da die Änderung des Fluoreszenzsignals im Bereich des lokalen Maximums gering ist.

Darüber hinaus ist es günstig, wenn die dritte Anregungswellenlänge der dritten Anregungsstrahlung aus einem Wellenlängenbereich zwischen 470 und 500 Nanometer ausgewählt ist. Das Fluoreszenzspektrum des Bitumenmaterials weist ein weiteres lokales Maximum in dem genannten Wellenlängenbereich auf, so dass es aus den zuvor genannten Gründen besonders vorteilhaft ist, die Fluo ¬ reszenz bei einer Anregung in diesem Wellenlängenbereich zu bestimmen .

In manchen Fällen kann es günstig sein, wenn die Intensität einer vierten Fluoreszenzstrahlung erfasst wird, welche mit einer im Wesentlichen monochromatischen vierten Anregungsstrahlung ei ¬ ner vierten Anregungswellenlänge zwischen 440 und 460 nm ange ¬ regt wird. In diesem Bereich liegt eine weitere spektrale Schul ¬ ter des Fluoreszenzspektrums, welche für die Auswertung der Materialeigenschaft verwendet werden kann. Allerdings ist dieses lokale Maximum vergleichsweise schwach ausgeprägt und daher feh ¬ leranfälliger als die zuvor beschriebenen lokalen Maxima der FluoreszenzStrahlung .

Bei umfangreichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass die genannten Bereiche für die erste bzw. zweite Anregungs ¬ wellenlänge charakteristisch sind für bestimmte Fraktionen des Bitumens, sogenannte Aromate und Harze, die einen wesentlichen Einfluss auf die strukturellen und mechanischen Eigenschaften von Bitumen nehmen. Durch die Untersuchung der Fluroeszenz bei Anregung des Bitumenmaterials mit den bevorzugten Werten der ersten bzw. zweiten Anregungswellenlänge können die Häufigkeit, Beständigkeit und chemische Resistenz gegen Oxidation der Aroma ¬ te und Harze ermittelt werden. Zu diesem Zweck werden vorzugs ¬ weise die erste und die zweite Kennzahl berechnet, aus welchen die Alterungsbeständigkeit des untersuchten Bitumenmaterials ab ¬ geschätzt werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Aus führungs form ist der Messwellenlängenbereich im Wesentlichen monochromatisch mit einer Messwellen ¬ länge zwischen 390 und 650 Nanometer, insbesondere im Wesentlichen 525 Nanometer. Bei dieser Ausführung kann vorteilhafterweise ein maximales Signal erhalten werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung einer Materi ¬ aleigenschaft, insbesondere des Alterungszustands und/oder der Alterungsresistenz, eines Bitumenmaterials weist zumindest die folgenden Komponenten auf:

- eine erste Strahlungseinrichtung zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einer im Wesentlichen monochromatischen ersten Anregungsstrahlung einer ersten Anregungswellenlänge;

- eine zweite Strahlungseinrichtung zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einer im Wesentlichen monochromatischen zwei ¬ ten Anregungsstrahlung einer zweiten Anregungswellenlänge;

- eine Messeinrichtung zum Messen der Intensität einer durch die erste Anregungsstrahlung angeregten ersten Fluoreszenzstrahlung in einem vorgegebenen Messwellenlängenbereich und zum Messen der Intensität einer durch die zweite Anregungsstrahlung angeregten zweiten Fluoreszenzstrahlung in dem vorgegebenen Messwellenlängenbereich;

- eine Recheneinrichtung mit einem ersten Verhältnisbilder zur Ermittlung einer ersten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität der zweiten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität der ersten Fluoreszenzstrahlung .

Die Vorrichtung bringt dieselben Vorteile mit sich wie das zuvor erläuterte Verfahren, so dass auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen werden kann. Für die Erfindung wesentlich ist, dass besonders einfache Strahlungseinrichtungen verwendet werden kön ¬ nen, da die erste Kennzahl für die Materialeigenschaft, insbesondere die Alterung des Bitumenmaterials, aus lediglich zwei Fluoreszenzsignalen bestimmt wird, welche bei zwei diskreten An ¬ regungswellenlängen aufgenommen werden. Demgegenüber ist es ins ¬ besondere nicht notwendig, die Strahlungs-, Mess- bzw. Rechen ¬ einrichtung dahingehend auszulegen, dass ein Anregungsspektrum über einen breiten Wellenlängenbereich der Anregungswellenlänge ausgewertet wird.

Um die für eine Erst- oder Wiederverwendung ungeeigneten Bitumenproben zu identifizieren, weist die Vorrichtung zur Bestimmung der Materialeigenschaft des Bitumenmaterials vorzugsweise zudem die folgenden Komponenten auf:

- eine dritte Strahlungseinrichtung zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einer im Wesentlichen monochromatischen drit ¬ ten Anregungsstrahlung einer dritten Anregungswellenlänge, wobei die Messeinrichtung zum Messen der Intensität einer durch die dritte Anregungsstrahlung angeregten dritten Fluoreszenzstrahlung in dem vorgegebenen Messwellenlängenbereich eingerichtet ist ;

- einen zweiten Verhältnisbilder zur Ermittlung einer zweiten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität der dritten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität der ersten Fluoreszenzstrahlung.

Um die Verwendbarkeit des Bitumenmaterials auf einfache Weise festzustellen, ist es vorteilhaft, wenn die Recheneinrichtung eine erste Datenbank mit einem ersten Referenzwert für die Mate ¬ rialeigenschaft des Bitumenmaterials und ein erstes Vergleichs ¬ modul zum Vergleich der ersten Kennzahl mit dem ersten Referenz ¬ wert aufweist, wobei die Recheneinrichtung vorzugsweise eine zweite Datenbank mit einem zweiten Referenzwert für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials und ein zweites Vergleichsmo ¬ dul zum Vergleich der zweiten Kennzahl mit dem zweiten Referenz ¬ wert aufweist. Wenn die erste Kennzahl den ersten Referenzwert unterschreitet, kann das Bitumenmaterial gemäß einer bevorzugten Anwendung des Verfahrens von einer Erst- oder Wiederverwendung bzw. Rezyklierung ausgeschlossen werden. Darüber hinaus wird ei ¬ ne Verwendung des Bitumenmaterials dann nicht ohne weitere Maßnahmen vorgenommen, wenn zwar die erste Kennzahl über dem ersten Referenzwert liegt, aber die zweite Kennzahl den zweiten Refe ¬ renzwert unterschreitet. Nur wenn die erste Kennzahl den ersten Referenzwert und die zweite Kennzahl den zweiten Referenzwert überschreitet, weist das gebrauchte Bitumenmaterial die für die Verwendung gewünschten Materialeigenschaften auf, so dass der Auswahlprozess wesentlich verbessert werden kann.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung sind die erste und zweite Strahlungseinrichtung voneinander verschieden, wobei die erste Strahlungseinrichtung zum Aussenden der im Wesentlichen monochromatischen ersten Anregungsstrahlung der ersten Anregungswellenlänge und die zweite Strahlungseinrichtung zum Aus ¬ senden der im Wesentlichen monochromatischen Anregungsstrahlung der zweiten Anregungswellenlänge eingerichtet ist.

Zu diesem Zweck ist es günstig, wenn die erste Strahlungseinrichtung eine erste Leuchtdiode zum Aussenden der ersten Anregungsstrahlung mit der ersten Anregungswellenlänge und/oder die zweite Strahlungseinrichtung eine zweite Leuchtdiode zum Aussen ¬ den der zweiten Anregungsstrahlung mit der zweiten Anregungswel- lenlänge und/oder die dritte Strahlungseinrichtung eine dritte Leuchtdiode zum Aussenden der dritten Anregungsstrahlung mit der dritten Anregungswellenlänge aufweist. Alternativ zu den Leucht ¬ dioden können Diodenlaser verwendet werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung sind die erste und zweite Strahlungseinrichtung, gegebenenfalls auch die dritte Strahlungseinrichtung, durch eine gemeinsame Strahlungseinrichtung gebildet, welche eine Strahlungsquelle zum Aussenden einer breitbandigen Anregungsstrahlung aufweist. Bei dieser Ausführung ist zwischen der Strahlungsquelle für die breitbandige Anre ¬ gungsstrahlung und dem Bitumenmaterial eine Einrichtung zur Aus ¬ wahl der ersten, zweiten bzw. dritten Anregungswellenlänge vorgesehen, welche beispielsweise durch einen Filter oder einen Mo ¬ nochromator gebildet ist.

Um den Benutzer der Vorrichtung über die Materialeigenschaft, insbesondere den Alterungszustand, des Bitumenmaterials zu in ¬ formieren, ist es günstig, wenn die Vorrichtung zudem eine An ¬ zeigeeinheit zur Anzeige der ersten und/oder der zweiten Kennzahl und/oder des ersten Referenzwertes und/oder des zweiten Re ¬ ferenzwertes für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials aufweist. Im Stand der Technik sind solche Anzeigeeinheiten, wie Displays, hinlänglich bekannt, so dass sich nähere Ausführungen hierzu erübrigen können.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird andererseits durch ein Verfahren zur Bestimmung einer Materialeigenschaft, insbesondere des Alterungszustands und/oder der Alterungsresistenz eines Bitumenmaterials mit den folgenden Schritten gelöst:

- Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einem im Wesentlichen monochromatischen Anregungslicht ;

- Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten ersten Fluoreszenzsignals bei einer ersten Emissionswellenlänge ; - Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten zweiten Fluoreszenzsignals bei einer zweiten Emissionswel ¬ lenlänge ;

- Ermittlung einer ersten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des zweiten Fluoreszenzsignals bei der zweiten Emissionswellen ¬ länge zu der Intensität des ersten Fluoreszenzsignals bei der ersten Emissionswellenlänge.

Im Unterschied zur zuvor beschriebenen Aus führungs form der Erfindung werden bei dieser Ausführung einzelne bzw. diskrete Intensitätswerte des Emissionsspektrums (bei einer ersten und ei ¬ ner davon verschiedenen zweiten Emissionswellenlänge) aufgrund der Anregung mit einem im Wesentlichen monochromatischen Anregungslicht dazu verwendet, die erste Kennzahl, insbesondere für den Alterungszustand des Bitumenmaterials, zu bilden. Beide Aus ¬ führungen der Erfindung bringen den Vorteil mit sich, dass die Aufnahme eines vollständigen Spektrums, nämlich des Anregungs ¬ spektrums bei der ersten Ausführungsvariante bzw. des Emissions ¬ spektrums bei der zweiten Ausführungsvariante der Erfindung, un ¬ terbleiben kann, da sich die Materialeigenschaft, insbesondere der Alterungszustand bzw. die Widerstandsfähigkeit gegenüber der Alterung, des Bitumenmaterials bereits aus den einzelnen Mess ¬ werten der Fluoreszenz zuverlässig bestimmen lässt.

Um die alterungsbedingte Verschlechterung der Materialeigenschaften des Bitumens zuverlässig festzustellen, kann das zuvor beschriebene Verfahren durch die weiteren Schritte

- Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten dritten Fluoreszenzsignals bei einer dritten Emissionswel ¬ lenlänge ;

- Ermittlung einer zweiten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumens aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des dritten Fluoreszenzsignals bei der dritten Emissionswellenlänge zu der Intensität des ersten Fluoreszenzsignals bei der ersten Emissionswellenlänge auf vorteilhafte Weise erweitert werden.

Die Vorrichtung zur Bestimmung einer Materialeigenschaft, insbe ¬ sondere des Alterungszustands bzw. der Alterungsresistenz, eines Bitumenmaterials weist gemäß der zuvor beschriebenen alternati ¬ ven Lösung der an die Erfindung gestellten Aufgabe zumindest die folgenden Komponenten auf:

- eine Strahlungseinheit zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einem im Wesentlichen monochromatischen Anregungslicht;

- eine Messeinheit zum Messen der Intensität eines durch das An ¬ regungslicht angeregten ersten Fluoreszenzsignals bei einer ers ¬ ten Emissionswellenlänge und zum Messen der Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten zweiten Fluoreszenzsignals bei einer zweiten Emissionswellenlänge;

- eine Recheneinheit zur Ermittlung einer ersten Kennzahl für die Materialeigenschaft des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des zweiten Fluoreszenzsignals bei der zweiten Emissionswellenlänge zu der Intensität des ersten Fluoreszenzsignals bei der ersten Emissionswellenlänge.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, auf das sie jedoch nicht beschränkt sein soll, weiter erläutert. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Bestimmung des Alterungszustands eines Bitumenmaterials;

Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung des Alterungszustands des Bitumenmaterials; und

Fig. 3 die Anregungsspektren je einer alterungsbeständigen und einer nicht-alterungsbeständigen Bitumenprobe. In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung 1 zur Bestimmung des Alterungszustands eines Bitumenmaterials 2, d.h. eines das Bin ¬ demittel Bitumen enthaltenden Materials, gezeigt. Das Bitumenma ¬ terial 2 liegt insbesondere als Ausbauasphalt vor, dessen Alte ¬ rungsbeständigkeit im Hinblick auf eine Rezyklierung untersucht werden soll.

Die Vorrichtung 1 weist eine erste Strahlungseinrichtung 3 zum Aussenden einer im Wesentlichen monochromatischen ersten Anregungsstrahlung 4 einer ersten Anregungswellenlänge λΐ auf. Dar ¬ über hinaus weist die Vorrichtung 1 eine zweite Strahlungsein ¬ richtung 5 zum Aussenden einer im Wesentlichen monochromatischen zweiten Anregungsstrahlung 6 einer zweiten Anregungswellenlänge XI auf. Schließlich weist die Vorrichtung 1 eine dritte Strahlungseinrichtung 7 zum Aussenden einer im Wesentlichen monochro ¬ matischen dritten Anregungsstrahlung 8 einer dritten Anregungswellenlänge λ3 auf. Die Vorrichtung 1 weist ferner eine herkömm ¬ liche, im Stand der Technik an sich bekannte Messeinrichtung 9 auf, welche dazu eingerichtet ist, die Intensität II einer durch die erste Anregungsstrahlung 4 im Bitumenmaterial 2 angeregten ersten Fluoreszenzstrahlung, die Intensität 12 einer durch die zweite Anregungsstrahlung 6 angeregten zweiten Fluoreszenzstrah ¬ lung und die Intensität 13 einer durch die dritte Anregungs ¬ strahlung 8 angeregten zweiten Fluoreszenzstrahlung zu messen. Die Fluoreszenz wird jeweils bei derselben, vorgegebenen Messbzw. Emissionswellenlänge von beispielsweise 515 Nanometer ge ¬ messen. Zu diesem Zweck werden die erste Strahlungseinrichtung 3, die zweite Strahlungseinrichtung 5 und die dritte Strahlungs ¬ einrichtung 7 in der gezeigten Ausführung zeitlich nacheinander aktiviert, wobei die Messeinrichtung 9 jeweils die vom Bitumenmaterial ausgehende erste Fluoreszenzstrahlung 4, zweite Fluo ¬ reszenzstrahlung 8 bzw. dritte Fluoreszenzstrahlung 8 erfasst. Alternativ zur Aktivierung der ersten 3, zweiten 5 und dritten Strahlungseinrichtung 7 in zeitlichem Abstand zueinander können wechselnde Filtersätze bzw. Blenden verwendet werden. Als erste Strahlungseinrichtung 3 ist in der gezeigten Ausführung eine erste Leuchtdiode 3', als zweite Strahlungseinrichtung 5 eine zweite Leuchtdiode 5' und als dritte Strahlungseinrichtung 7 ei ¬ ne dritte Leuchtdiode 7' vorgesehen.

Die einzelnen Komponenten der Vorrichtung 1 sind im Stand der Technik (vgl. zB CA 2 833 299, US 2005/0253088 AI, US 4,330,207, WO 2010/048584, US 7,633,071 B2) in verschiedenen Ausführungen bekannt, so dass sich nähere Ausführungen hierzu erübrigen kön ¬ nen .

Wie aus Fig. 1 weiter ersichtlich, weist die Vorrichtung 1 zudem eine Recheneinrichtung 10 mit einem ersten Verhältnisbilder 11 zur Ermittlung einer ersten Kennzahl Kl für den Alterungszustand des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität 12 der zweiten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität II der ersten Fluoreszenzstrahlung auf. Darüber hinaus weist die Recheneinrichtung 10 einen zweiten Verhältnisbilder 12 zur Ermitt ¬ lung einer zweiten Kennzahl K2 für den Alterungszustand des Bitumenmaterials 2 aus dem Verhältnis zwischen der Intensität 13 der dritten Fluoreszenzstrahlung zu der Intensität Ii der ersten Fluoreszenzstrahlung auf.

Um die Entscheidung über die Wiederverwendung des untersuchten Bitumenmaterial 2 vorzubereiten, weist die Recheneinrichtung 10 eine erste Datenbank 13 mit einem ersten Referenzwert Rl für den Alterungszustand des Bitumenmaterials 2 und ein erstes Ver ¬ gleichsmodul 14 zum Vergleich der ersten Kennzahl Kl mit dem ersten Referenzwert Rl auf. Zudem weist die Recheneinrichtung 10 eine zweite Datenbank 15 mit einem zweiten Referenzwert R2 für den Alterungszustand des Bitumenmaterials und ein zweites Ver ¬ gleichsmodul 16 zum Vergleich der zweiten Kennzahl mit dem zwei ¬ ten Referenzwert auf. Der erste Referenzwert Rl und der zweite Referenzwert R2 sind charakteristisch für alterungsbeständige Bitumenmaterialien 2.

Wie aus Fig. 1 weiters ersichtlich, weist die Vorrichtung 1 zudem eine Anzeigeeinheit 17 zur Anzeige der ersten Kl und/oder der zweiten Kennzahl K2 und/oder des ersten Referenzwertes Rl und/oder des zweiten Referenzwertes Rl für den Alterungszustand des Bitumenmaterials 2 auf.

Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus dem Ablaufdiagramm der Fig. 2 hervor. Nach dem Start 18 des Verfahrens wird nacheinan ¬ der die Intensität II der ersten Fluoreszenzstrahlung, die In ¬ tensität 12 der zweiten Fluoreszenzstrahlung und die Intensität 13 der dritten Fluoreszenzstrahlung erfasst (Feld 19) . Danach wird gemessen, ob die Intensität II der ersten Fluoreszenzstrah ¬ lung, die Intensität 12 der zweiten Fluoreszenzstrahlung und die Intensität 13 der dritten Fluoreszenzstrahlung einen Schwellwert Imin überschreitet (Feld 20) . Sollte dies nicht der Fall sein, wird die Messung der Fluoreszenz wiederholt (Pfeil 21) . Andern ¬ falls wird die erste Kennzahl Kl als Verhältnis zwischen der In ¬ tensität 12 der zweiten Fluoreszenzstrahlung und der Intensität II der ersten Fluoreszenzstrahlung ermittelt (Feld 22) . Danach wird die erste Kennzahl Kl mit dem ersten Referenzwert Rl ver ¬ glichen (Feld 23) . Ist die erste Kennzahl Kl kleiner als der erste Referenzwert Rl, kann das Bitumenmaterial 2 als für die Rezyklierung ungeeignet erfasst werden (Feld 24) . Wenn die erste Kennzahl Kl größer als der erste Referenzwert Rl ist, wird ein Vergleich zwischen der zweiten Kennzahl K2 und dem zweiten Refe ¬ renzwert R2 vorgenommen (Feld 25) . Unterschreitet die zweite Kennzahl K2 den zweiten Referenzwert R2, wird das Bitumenmateri ¬ al 2 als nicht alterungsbeständig betrachtet (Feld 26) . Nur wenn auch die zweite Kennzahl K2 über dem zweiten Referenzwert R2 liegt, wird die Alterungsbeständigkeit des untersuchten Bitumen ¬ materials 2 angenommen (Feld 27) . Solche Proben sind für eine Wiederverwendung geeignet. Feld 28 bezeichnet das Ende des Verfahrens .

In Fig. 3 ist ein Diagramm mit den Anregungsspektren 29, 30 von zwei Bitumenproben 2 gezeigt, wobei sich das Anregungsspektrum 29 auf eine alterungsbeständige Bitumenprobe und das Anregungsspektrum 30 auf eine nicht alterungsbeständige Bitumenprobe bezieht. Auf der x-Achse ist die Wellenlänge λ der Anregungsstrahlung, auf der y-Achse die Intensität I der Fluoreszenz bei einer Messwellenlänge von 515 Nanometern (nm) aufgetragen. Daraus ist ersichtlich, dass die Fluoreszenz der gealterten Bitumenprobe bei Anregungswellenlängen λ oberhalb des Maximums bei ca. 270 nm gegenüber der alterungsbeständigen Bitumenprobe vermindert ist. Darüber hinaus weisen die Spektren charakteristische lokale Ma- xima bei ca. 370 nm und 480 nm auf.

Auf Basis dieser Erkenntnisse ist bevorzugt vorgesehen, dass die erste Anregungswellenlänge λΐ der ersten Anregungsstrahlung 4 aus einem Wellenlängenbereich zwischen 260 und 280 nm, insbesondere im Wesentlichen 270 nm, die zweite Anregungswellenlänge XI der zweiten Anregungsstrahlung 6 aus einem Wellenlängenbereich zwischen 350 und 380 nm, insbesondere im Wesentlichen 370 nm, und die dritte Anregungswellenlänge λ3 der dritten Anregungsstrahlung 8 aus einem Wellenlängenbereich zwischen 470 und 500 nm, insbesondere im Wesentlichen 480 nm, ausgewählt ist. Dadurch kann die erste Anregungswellenlänge λΐ als Referenz für den Intensitätsab ¬ fall bei größeren Anregungswellenlängen 1 herangezogen werden. Die Anregung im Bereich der lokalen Maxima des Anregungsspekt ¬ rums ist aus messtechnischen Gründen besonders vorteilhaft.

Das erfindungsgemäße Prinzip kann zudem bei einer (nicht dargestellten) Vorrichtung verwirklicht sein, welche eine Strahlungs ¬ einheit zum Beaufschlagen des Bitumenmaterials mit einem im Wesentlichen monochromatischen Anregungslicht einer Anregungswellenlänge von beispielsweise 280 nm aufweist. Dadurch wird das Bitumenmaterial zu Fluoreszenz angeregt. Diese Ausführung der Vorrichtung 1 weist weiters eine Messeinheit auf, welche dazu eingerichtet ist, die Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten ersten Fluoreszenzsignals bei einer ersten Emissions ¬ wellenlänge und die Intensität eines durch das Anregungslicht angeregten zweiten Fluoreszenzsignals bei einer zweiten Emissionswellenlänge zu messen. Die Vorrichtung weist zudem eine Re ¬ cheneinheit zur Ermittlung einer ersten Kennzahl für den Alte ¬ rungszustand des Bitumenmaterials aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des zweiten Fluoreszenzsignals bei der zweiten Emissionswellenlänge zu der Intensität des ersten Fluoreszenz ¬ signals bei der ersten Emissionswellenlänge auf. Entsprechend kann die zweite Kennzahl für den Alterungszustand des Bitumens aus dem Verhältnis zwischen der Intensität des dritten Fluores- zenzsignals bei der dritten Emissionswellenlänge zu der Intensi ¬ tät des ersten Fluoreszenzsignals bei der ersten Emissionswel ¬ lenlänge gebildet werden.