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Title:
METHOD AND DEVICE FOR DETERMINING A MOMENTARY TORQUE OF AN ELECTRONICALLY SWITCHED ELECTRIC MACHINE AND FOR REGULATING THE AVERAGE TORQUE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/007396
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for determining an actual torque of a multiphase electric machine (2), said electric machine (2) being controlled by means of a driver circuit (3), whereby phase voltage or phase potential profiles are applied to phases of the electric machine (2), said method comprising the following steps: the received electric power (PEl) and the ohmic power loss of the electric machine (2) is determined; the mechanical power (PMech) provided by the electric machine (2) is determined by a power balance according to the received electric power and the ohmic losses; and the actual torque (MIst) is determined on the basis of the determined mechanical power (PMech).

Inventors:
FRICKER DAVID (FR)
KNECHT GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/061671
Publication Date:
January 19, 2012
Filing Date:
July 08, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
FRICKER DAVID (FR)
KNECHT GERHARD (DE)
International Classes:
H02P23/00
Foreign References:
US20040178756A12004-09-16
JPH06194240A1994-07-15
JPS618640A1986-01-16
JPS59156179A1984-09-05
JP2006094596A2006-04-06
US4602201A1986-07-22
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

Verfahren zum Ermitteln eines Ist-Drehmoments einer mehrphasigen elektrischen Maschine (2), wobei die elektrische Maschine (2) mit Hilfe einer Treiberschaltung (3) angesteuert wird, indem Verläufe von Phasenspannungen bzw. Phasenpotenzialen an Phasensträngen der elektrischen Maschine (2) angelegt werden, mit folgenden Schritten:

- Ermitteln der aufgenommenen elektrischen Leistung (Ps) und der ohm- schen Verlustleistung der elektrischen Maschine (2);

- Ermitteln der bereitgestellten mechanischen Leistung (PMech) der elektrischen Maschine (2) durch eine Leistungsbilanz abhängig von der aufgenommenen elektrischen Leistung und den ohmschen Verlusten; und

- Bestimmen des Ist-Drehmoments (M|St) anhand der ermittelten mechanischen Leistung (PMech)-

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Ermitteln der aufgenommenen elektrischen Leistung (PEi) und der ohmschen Verlustleistung der elektrischen Maschine (2) anhand einer Gesamtstromaufnahme durchgeführt wird, wobei die Gesamtstromaufnahme der Treiberschaltung (3) ermittelt wird, um den gesamten durch Phasenstränge der elektrischen Maschine (2) fließenden Motorstrom (lM) zu detektieren.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine absolute Läuferlage ermittelt wird, wobei die mechanische Leistung (PMech) anhand der ermittelten absoluten Läuferlage bestimmt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Treiberschaltung (3) die elektrische Maschine (2) gemäß einer Pulsweitenmodulation ansteuert, wobei die ohmsche Verlustleistung abhängig von einem Tastverhältnis der Pulsweitenmodulation ermittelt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Verläufe der Phasenspannungen bzw. der Phasenpotenziale sinusförmig geformt sind, so dass der gesamte Motorstrom einen konstanten Verlauf aufweist.

Verfahren nach Anspruch 4, wobei der ermittelte gesamte Motorstrom mit einem Formfaktor beaufschlagt wird, der von dem durch die Ansteuerungsart bestimmten Verlauf der Phasenspannungen bzw. der Phasenpotenziale bestimmt ist.

Verfahren nach Anspruch 6, wobei der ermittelte gesamte Motorstrom (lM) durch einen zu erwarteten Formfaktor von cos φ dividiert wird.

Verfahren zum Regeln eines Drehmoments einer elektrischen Maschine (2), mit folgenden Schritten:

- Ermitteln eines Ist-Drehmoments nach einem der Ansprüche 1 bis 7;

- Bestimmen eines Betrags eines durch die Phasenspannungen bzw. die Phasenpotenziale bestimmten Spannungszeigers abhängig von dem Ist- Drehmoment und von einem bereitgestellten Soll-Drehmoment (MSOII);

- Ansteuern der elektrischen Maschine (2) durch Anlegen eines Spannungszeigers mit dem bestimmten Betrag.

Vorrichtung zum Ermitteln eines Ist-Drehmoments einer mehrphasigen elektrischen Maschine, wobei die elektrische Maschine (2) mit Hilfe einer Treiberschaltung (3) angesteuert wird, indem Verläufe von Phasenspannungen bzw. Phasenpotenzialen an Phasensträngen der elektrischen Maschine (2) angelegt werden, mit folgenden Schritten:

- Ermitteln der aufgenommenen elektrischen Leistung (Ps) und der ohm- schen Verlustleistung der elektrischen Maschine (2);

- Ermitteln der bereitgestellten mechanischen Leistung (PMech) der elektrischen Maschine (2) durch eine Leistungsbilanz abhängig von der aufgenommenen elektrischen Leistung (PEi) und den ohmschen Verlusten;

- Bestimmen des Ist-Drehmoments (M|St) anhand der ermittelten mechanischen Leistung (PMech)-

10. Motorsystem (1 ), umfassend:

- eine elektrische Maschine (2);

- eine Treiberschaltung (3); - ein Steuergerät (4), das eine Vorrichtung nach Anspruch 9 und eine Regelungseinrichtung (41 ) aufweist, um abhängig von dem Ist-Drehmoment (Mist) und von einem bereitgestellten Soll-Drehmoment (MSOII) einen Betrag eines durch die Phasenspannungen bzw. die Phasenpotenziale bestimm- ten Spannungszeigers zu bestimmen und die elektrische Maschine (2) durch Anlegen eines Spannungszeigers mit dem bestimmten Betrag mit Hilfe der Treiberschaltung (3) anzusteuern.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung eines momentanen Drehmoments einer elektronisch kommutierten elektrischen Maschine sowie zur Regelung des mittleren Drehmoments

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft elektronisch kommutierte elektrische Maschinen, insbesondere elektrische Maschinen, die ein Drehmoment gemäß einem vorgegebenen Solldrehmoment bereitstellen sollen.

Stand der Technik

Es sind allgemein mehrphasige elektronisch kommutierte elektrische Maschinen, wie beispielsweise Synchronmotoren, Asynchronmotoren und dergleichen, bekannt. Zum Betreiben derartiger elektrischer Maschinen wird eine Steuereinheit verwendet, die eine Treiberschaltung ansteuert, um ein gewünschtes Drehmoment durch Vorgabe von Phasenspannungsverläufen einzustellen. Die jeweiligen Phasenspannungen können mithilfe einer so genannten Pulweitenmodulation eingestellt werden, indem an die Phasenstränge jeweils im Wechsel ein hohes und ein niedriges Potential angelegt wird. Über ein vorgegebenes Tastverhältnis der Pulweitenmodulation lässt sich so die effektiv an dem Phasenstrang anliegende Spannung einstellen.

Eine Rückmeldung über das von der elektrischen Maschine bereitgestellte Drehmoment erhält man in der Regel durch eine Auswertung der Phasenströme, so dass mithilfe einer feldorientierten Regelung das von der elektrischen Maschine bereitgestellte Drehmoment geregelt werden kann. Die Messung der Phasenströme ist in der Regel aufwändig zu realisieren und kann beispielsweise bei der Verwendung von Messwiderständen (Shunts) zu Messverlusten führen, die die Leistung der elektrischen Maschine beeinträchtigen und daher unerwünscht sind.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrich- tung zum Ermitteln eines momentanen Drehmoments einer elektrischen Maschine, insbesondere zur Verwendung in einer Drehmomentregelung, zur Verfügung zu stellen, bei denen das Drehmoment ohne die aufwändige Messung von Phasenströmen bestimmt werden kann. Offenbarung der Erfindung

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zum Ermitteln eines Drehmoments einer elektrischen Maschine gemäß Anspruch 1 , durch das Verfahren zum Regeln des mittleren Drehmoments einer elektrischen Maschine sowie durch die Vorrich- tungen gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Ermitteln eines Ist-

Drehmoments einer mehrphasigen elektrischen Maschine vorgesehen. Die elektrische Maschine wird mithilfe einer Treiberschaltung angesteuert, indem Verläufe von Phasenspannungen bzw. Phasenpotenzialen an Phasensträngen der elektrischen Maschine angelegt werden. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte: - Ermitteln der aufgenommenen elektrischen Leistung und der ohmschen Verlustleistung der elektrischen Maschine;

- Ermitteln der bereitgestellten mechanischen Leistung der elektrischen Maschine durch eine Leistungsbilanz abhängig von der aufgenommenen elektrischen Leistung und den ohmschen Verlusten;

- Bestimmen des Ist-Drehmoments anhand der ermittelten mechanischen Leistung.

Eine Idee des obigen Verfahrens besteht darin, das momentane von der elektrischen Maschine bereitgestellte Drehmoment mithilfe einer Leistungsbilanz zu ermitteln, wobei sich die mechanische Leistung, die von dem bereitgestellten

Drehmoment abhängt, aus der zugeführten elektrischen Leistung und den elekt- rischen Wärmeverlusten ergibt, insbesondere aus deren Differenz. Dadurch ist es möglich, bei der Ermittlung des momentanen Ist-Drehmoments auf die Messung von einzelnen Phasenströmen zu verzichten und stattdessen lediglich eine einzige Strommessung zur Messung des der elektrischen Maschine insgesamt zugeführten elektrischen Motorstroms durchzuführen.

Weiterhin kann das Ermitteln der aufgenommenen elektrischen Leistung und der ohmschen Verlustleistung der elektrischen Maschine anhand einer Gesamtstromaufnahme durchgeführt werden, wobei die Gesamtstromaufnahme der Treiberschaltung ermittelt wird, um den gesamten durch Phasenstränge der elektrischen Maschine fließenden Motorstrom zu detektieren.

Gemäß einer Ausführungsform kann eine absolute Läuferlage ermittelt werden, wobei die mechanische Leistung anhand der ermittelten absoluten Läuferlage bestimmt wird.

Die Treiberschaltung kann die elektrische Maschine gemäß einer Pulsweitenmodulation ansteuern, wobei die ohmsche Verlustleistung abhängig von einem Tastverhältnis der Pulsweitenmodulation ermittelt wird.

Es kann vorgesehen sein, dass die Verläufe der Phasenspannungen bzw. der Phasenpotenziale sinusförmig geformt sind, so dass der niederfrequente Anteil des gesamten Motorstroms keine oder nur geringe Rotorlage-Abhängigkeiten aufweist.

Der ermittelte gesamte Motorstrom oder der ermittelte niederfrequente Anteil des gesamten Motorstroms kann mit einem Formfaktor beaufschlagt werden, der von dem durch die Ansteuerungsart bestimmten Verlauf der Phasenspannungen bzw. der Phasenpotenziale bestimmt ist.

Der ermittelte gesamte Motorstrom oder der ermittelte niederfrequente Anteil des gesamten Motorstroms kann durch den cos φ - als Phasenverschiebung zwischen den erwarteten Strom und die Spannung - zur Korrektur dividiert werden. Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Regeln eines Drehmoments einer elektrischen Maschine vorgesehen. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:

- Ermitteln eines Ist-Drehmoments nach obigem Verfahren;

- Bestimmen eines Betrags eines durch die Phasenspannungen bzw. die Phasenpotenziale bestimmten Spannungszeigers abhängig von dem Ist- Drehmoment und von einem bereitgestellten Soll-Drehmoment;

- Ansteuern der elektrischen Maschine durch Anlegen eines Spannungszeigers mit dem bestimmten Betrag.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Vorrichtung zum Ermitteln eines Ist- Drehmoments einer mehrphasigen elektrischen Maschine vorgesehen, wobei die elektrische Maschine mit Hilfe einer Treiberschaltung angesteuert wird, indem Verläufe von Phasenspannungen bzw. Phasenpotenzialen an Phasensträngen der elektrischen Maschine angelegt werden, mit folgenden Schritten:

- Ermitteln der aufgenommenen elektrischen Leistung und der ohmschen Verlustleistung der elektrischen Maschine;

- Ermitteln der bereitgestellten mechanischen Leistung der elektrischen Maschine durch eine Leistungsbilanz abhängig von der aufgenommenen elektrischen Leistung und den ohmschen Verlusten;

- Bestimmen des Ist-Drehmoments anhand der ermittelten mechanischen Leistung.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Motorsystem vorgesehen, umfassend: - eine elektrische Maschine;

- eine Treiberschaltung;

- ein Steuergerät, das die obige Vorrichtung und eine Regelungseinrichtung aufweist, um abhängig von dem Ist-Drehmoment und von einem bereitgestellten Soll-Drehmoment einen Betrag eines durch die Phasenspannungen bzw. die Phasenpotenziale bestimmten Spannungszeigers zu bestimmen und die elektrische Maschine durch Anlegen eines Spannungszeigers mit dem bestimmten Betrag mithilfe der Treiberschaltung anzusteuern. Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Motorsystems;

Figuren 2a und 2b mögliche Topologien der Treiberschaltung für mehrphasige elektrische Maschinen; und

Figur 3 ein Blockschaltbild des Steuergeräts des Motorsystems der Figur 1.

Beschreibung von Ausführungsformen

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Motorsystems 1 mit einer elektrischen Maschine 2, die als Synchronmotor, Asynchronmotor oder dergleichen ausgebildet sein kann. Im Folgenden wird als elektrische Maschine 2 ein Elektromotor 2 angenommen; es kann sich jedoch auch um einen Generator handeln, der mit einem Drehmoment angetrieben wird. Der Elektromotor 2 ist elektronisch kommutiert, d.h. er weist keine Läuferwicklung auf, die von extern, z.B. über einen mechanischen Kommutator oder über Schleifer, elektrisch versorgt werden muss. Bei Synchronmaschinen ist der Läufer mit Permanentmagneten versehen, die Läuferpole ausbilden, um ein Erregermagnetfeld bereitzustellen. Weiterhin sind mehrere Phasenstränge an einem entsprechenden Stator vorgesehen, die durch Anlegen von Phasenspannungen bzw. Phasenpotenzialen angesteuert werden, um ein Magnetfeld in einer Richtung zu erzeugen, die von einem durch die Phasenspannungen bestimmten Spannungszeiger abhängt. Das Magnetfeld wird bezüglich der Bewegungsrichtung des Läufers und der Richtung des Magnetfelds, das durch die Permanentmagneten erzeugt wird, voreilend erzeugt, so dass ein Drehmoment bereitgestellt werden kann. Das von dem Elektromotor 2 bereitgestellte Drehmoment hängt im Wesentlichen von Motorparametern, dem Betrag der Spannung des Spannungszeigers und von dem Winkel der Voreilung des durch den Spannungszeiger bewirkten Statormagnetfelds bezüglich des durch den Läufer erzeugten Erregermagnetfelds ab. Im Folgenden werden die Ausführungsformen anhand eines Synchronmotors 2 beispielhaft beschrieben, wobei das vorgestellte Verfahren auch mit anderen Arten von elektronisch kommutierten elektrischen Maschinen durchführbar ist. Der Synchronmotor 2 wird durch eine Treiberschaltung 3 angesteuert, welche die

Phasenspannungen bzw. Phasenpotenziale zum Bereitstellen des Spannungszeigers ausgibt. Die Treiberschaltung 3 dient dazu, die elektrische Leistung zum Betreiben des Synchron motors 2 bereitzustellen. Die Phasenspannungen bzw. die Phasenpotenziale werden durch das Anlegen von geeigneten Steuersignalen an die Treiberschaltung 3 erzeugt. Die Steuersignale werden von einem Steuergerät 4 bereitgestellt.

In den Figuren 2a und 2b sind Beispiele für Treiberschaltungen 3 dargestellt. Die Figur 2a zeigt schematisch eine erste Treiberschaltung 31. Die erste Treiber- Schaltung 31 ist in Form einer so genannten B6-Topologie aufgebaut, um einen dreiphasigen Synchronmotor mit den Phasensträngen 21 a, 21 b, 21 c, die im gezeigten Ausführungsbeispiel in Sternschaltung miteinander verschaltet sind, mit Phasenpotenzialen V u , V v , V w zu versorgen. Die erste Treiberschaltung 31 weist für jeden der Phasenstränge 21 a, 21 b, 21 c eine Inverterschaltung 33a, 33b, 33c auf, die jeweils einen High-Side- Leistungsschalter 34a, 34b, 34c und einen entsprechenden Low-Side- Leistungsschalter 35a, 35b, 35c aufweist. Die High-Side-Leistungsschalter 34a, 34b, 34c und die Low-Side-Leistungsschalter 35a, 35b, 35c können jeweils als Leistungstransistoren, wie beispielsweise MOSFETs, Thyristoren, IGBTs, IGCTs und dergleichen ausgebildet sein.

In jeder der Inverterschaltungen 33a, 33b, 33c ist ein High-Side- Leistungsschalter 34a, 34b, 34c mit einem entsprechenden Low-Side- Leistungsschalter 35a, 35b, 35c zwischen einem hohen Versorgungspotential V H und einem niedrigen Versorgungspotential V L seriell angeschlossen. Zwischen dem hohen und dem niedrigen Versorgungspotential V H , V L liegt entsprechend die Versorgungsspannung U D c an. Anschlussknoten K u , K v , K w jeweils zwischen den Leistungsschaltern 34a, 34b, 34c und 35a, 35b, 35c sind mit den Phasen- strängen 21 a, 21 b, 21 c des Synchronmotors 2 verbunden. Die Leistungsschal- ter 34a, 34b, 34c und 35a, 35b, 35c werden durch die Steuersignale T1 bis T6 angesteuert.

Durch entsprechende Wahl der Steuersignale T1 bis T6 können an den Anschlussknoten K u , K v , K w Phasenpotenziale generiert werden. Gemäß einer An- steuerungsart sind immer zwei der Inverterschaltungen 33a, 33b, 33c aktiv, d.h. es wird an dem betreffenden Anschlussknoten K u , K v , K w das hohe oder das niedrige Versorgungspotential V H , V L angelegt, während an dem Anschlussknoten der übrigen Inverterschaltungen 33a, 33b, 33c kein Spannungspotenzial ausgegeben wird. Der entsprechende Anschlussknoten ist floatend, d.h. er weist ein schwebendes Potenzial auf. Diese Art der Ansteuerung wird Blockkommutierung genannt; es sind jedoch auch andere Möglichkeiten der Ansteuerung und des Betreibens des Synchronmotors 2 denkbar.

Insgesamt wird über die Auswahl der Phasenspannungspotenziale V u , V v , V w an den Anschlussknoten K u , K v , K w ein Spannungszeiger generiert, der einen bestimmten Betrag und einen Phasenwinkel aufweist. Um effektive Phasenspannungen V u , V v , V w zu erzeugen, deren Beträge zwischen dem hohen Versorgungspotential V H und dem niedrigen Versorgungspotential V L liegen, wird eine Pulweitenmodulation verwendet, bei der der High-Side-Leistungsschalter 34a, 34b, 34c und der entsprechende Low-Side-Leistungsschalter 35a, 35b, 35c einer bestimmten Inverterschaltung 33a, 33b, 33c zyklisch im Wechsel geschaltet werden, wobei die Einschaltzeiten der Leistungsschalter jeweils durch ein Tastverhältnis der Pulweitenmodulation bestimmt werden. Das Tastverhältnis wird in der Regel als das Verhältnis der Zeitdauer, während der einer der High-Side- Leistungsschalter 34a, 34b, 34c der entsprechenden Inverterschaltung 33a, 33b, 33c innerhalb einer konstanten Zykluszeitdauer leitend ist, zu der gesamten Zykluszeitdauer angegeben.

Eingangsseitig der ersten Treiberschaltung 31 ist eine Kapazität 36 vorgesehen, die dazu dient, die Versorgungsspannung U D c zu glätten und Stromripple auf die Versorgungsspannungsleitungen zur Versorgung der Treiberschaltung 3 zu reduzieren. In Figur 2b ist eine weitere Ausführungsform einer Treiberschaltung 3 dargestellt.

Die zweite Treiberschaltung 32 der Figur 2b dient zur Ansteuerung eines zwei- phasigen Synchronmotors 2 und hat den Aufbau einer 2H-Topologie. Bei der 2H- Topologie werden die zwei Phasenstränge des zweiphasigen Synchronmotors 2 jeweils zwischen zwei Inverterschaltungen 37a, 37b; 37c, 37d geschaltet. Die In- verterschaltungen 37a, 37b; 37c, 37d entsprechen in ihrem Aufbau den Inverter- Schaltungen 33a, 33b, 33c der ersten Treiberschaltung 31 und umfassen Leistungsschalter, die jeweils durch ein Steuersignal T1 bis T8 angesteuert werden. Weiterhin ist die zweite Treiberschaltung 32 mit einer Kapazität 36 versehen, die parallel zu der Versorgungsspannung U D c angeschlossen ist. Die Phasenstränge des Synchronmotors 2 sind jeweils zwischen den Anschlussknoten K a1 , K a2 von zwei der Inverterschaltungen 37a, 37b und zwischen den Anschlussknoten K b i , K b 2 der Inverterschaltungen 37c, 37d geschaltet. Das Anlegen einer Phasenspannung an den Phasenstrang erfolgt in der Regel, indem eine der Inverterschaltungen, die einem Phasenstrang zugeordnet ist, pulsweitenmodu- liert angesteuert wird, während der Low-Side-Leistungsschalter der jeweils anderen Inverterschaltung, die einem Phasenstrang zugeordnet ist, leitend geschaltet wird. Somit kann über jeden der Phasenstränge eine Spannung zwischen +U D c und -UDC angelegt werden, je nachdem welche der Inverterschaltungen pulswei- tenmoduliert angesteuert wird.

Die Ansteuerung der Treiberschaltung 3, 31 , 32 erfolgt durch das Steuergerät 4, dem als Vorgabegröße V eine Angabe zu einem Sollmoment M SO II bereitgestellt wird. Das Steuergerät 4 implementiert eine Drehmomentregelung und erhält dazu als Rückkopplungsgrößen eine Läuferlageinformation φ von einem Positions- detektor 5, der an dem Synchronmotor 2 angeordnet ist. Der Positionsdetektor 5 kann beispielsweise mithilfe von Hall-Sensoren oder GMR (GMR: Giant Magnetic Resistance)-Sensoren die Läuferlage relativ oder absolut angeben und diese an das Steuergerät 4 kommunizieren. Wenn der Positionsdetektor 5 nur eine Läuferlageänderung angibt, kann vorgesehen sein, dass daraus die absolute Läuferla- ge z.B. mithilfe eines Zählers ermittelt wird.

Weiterhin ist die Treiberschaltung 3 mit einem Spannungssensor 6 und einem Stromsensor 7 versehen, um die Versorgungsspannung U D c und einen unmittelbar durch die Inverterschaltungen 33a, 33b, 33c bzw. 37a, 37b, 37c, 37d fließen- den Strom Ι Ζ κ zu detektieren und entsprechende Angaben an das Steuergerät 4 bereitzustellen. Der Strom Ι Ζ κ entspricht einem Versorgungsstrom abzüglich des Stroms durch die entsprechenden Kapazitäten 36, 39.

In Figur 3 ist die Funktion des Steuergeräts 4 schematisch als Blockschaltbild dargestellt.

Das Steuergerät 4 umfasst als wesentliche Einheit eine Regelungseinrichtung in Form eines Drehmomentreglers 41 , der als Vorgabegröße V eine Angabe zu dem Sollmoment M SO II und dem momentanen vom Synchronmotor 2 bereitgestell- ten Ist-Drehmoment M| St empfängt. Abhängig von einer Differenz zwischen dem

Sollmoment M SO II und dem Ist-Drehmoment M| ST wird ein Tastverhältnis für die Pulweitenmodulation vorgegeben, das in einem Steuersignalgenerierungs- block 42 in Steuersignale T1 bis T6 bzw. T1 bis T8 umgewandelt wird. Der Steuersignalgenerierungsblock 42 erzeugt die Steuersignale T1 bis T6 bzw.

T1 bis T8 abhängig von der momentanen Läuferlage φ und abhängig von dem vorgegebenen Tastverhältnis, das von dem Drehmomentregler als Angabe über das bereitzustellende Drehmoment vorgegeben wird. Die Läuferlage wird von einem Positionsermittlungsblock 43 bereitgestellt. Der Positionsermittlungsblock 43 steht in Verbindung mit dem Positionsdetektor 5 an dem Synchronmotor 2, ermittelt eine Angabe über die momentane absolute Läuferlage φ und stellt diese in geeigneter weise dem Steuersignalgenerierungsblock 42 bereit. Der Positionsermittlungsblock 43 kann beispielsweise Zähler aufweisen, wenn der Positionsdetektor 5 eine relative Positionsänderung des Läufers des Synchronmotors 2 detektiert. Die Zähler werden abhängig von einer Drehrichtung des Läufers des

Synchronmotors 2 und dessen Geschwindigkeit bzw. Drehzahl inkrementiert bzw. dekrementiert. Der Zählerwert stellt jederzeit eine Angabe über die aktuelle Läuferlage φ dar, die dem Steuersignalgenerierungsblock 42 bereitgestellt werden kann. Weiterhin kann der Positionsermittlungsblock 43 durch eine zeitliche Ableitung einer Änderung der aktuellen Läuferlage eine Angabe über die Drehzahl ω des Synchronmotors 2 bereitstellen.

Weiterhin umfasst das Steuergerät 4 einen Spannungserfassungsblock 44, der über einen Analog-Digitalwandler 45 mit dem Spannungsdetektor 6 zum Erfas- sen der Versorgungsspannung U D c verbunden ist. Der Spannungserfassungs- block 44 stellt eine digitalisierte Angabe über die anliegende Versorgungsspannung UDC bereit.

Ferner ist ein Stromaufnahmeerfassungsblock 46 vorgesehen, der über einen zweiten Analog-Digitalwandler 47 mit dem Stromdetektor 7 verbunden ist. Der

Stromaufnahmeerfassungsblock 46 stellt eine Angabe über den von den Inver- terschaltungen (Hier auch die Bezugszeichen?) aufgenommenen Gesamtstrom Ιζκ bereit. Der erfasste Motorstrom ist dabei der Strom, der über die Treiberschaltung und einen oder mehrere Phasenstränge des Synchron motors 2 fließt. Er sollte möglichst nicht den Strom durch die Kapazitäten 36, 39 oder einen sonstigen Strom, der nicht durch einen Phasenstrang des Synchronmotors 2 fließt, messen.

Der Drehmomentregler 41 regelt das aktuell vom Synchronmotor 2 bereitgestellte Drehmoment abhängig von der Differenz zwischen dem Solldrehmoment M SO II und dem Ist-Drehmoment M| St . Beispielsweise kann das vorgegebene Tastverhältnis erhöht werden, wenn die Differenz zwischen dem Solldrehmoment M SO II und dem Istdrehmoment M| St positiv ist, und umgekehrt verringert werden, wenn die Differenz zwischen dem Solldrehmoment M SO II und dem Istdrehmoment M| St negativ ist.

Der Drehmomentregler 41 kann eine Vorsteuerung umfassen und/oder kann als P-, PI-, PD- oder als PID-Regler ausgebildet sein. Das Ist-Drehmoment M| St wird im vorliegenden Steuergerät 4 mithilfe einer Leistungsbilanz ermittelt. Für den Betrieb einer Synchronmaschine gilt:

PEI = Pverlust + P|Vlag + PlVIech = UDC X c, wobei P E I der elektrischen Leistung, P Ve riust den Wärmeverlusten, P Mag den magnetischen Leistungen und P MeC h der mechanischen Leistung entsprechen. Die magnetische Leistungen P Mag können vernachlässigt werden, da diese im Mittel 0 entsprechen. Mit

PlVIech = M X CO, wobei M dem Ist-Drehmoment und ω der Angabe über die Drehzahl des Synchronmotors 2 entsprechen, gilt:

M|st X ω - P|_-Pverlust ~ UDC X c— RM X IM 2 , wobei R M dem Wicklungswiderstand des Synchron motors 2 zwischen den Phasenanschlüssen und l M dem Motorstrom entsprechen. Der Motorstrom l M ergibt sich aus dem Gesamtstrom und dem Tastverhältnis wie folgt:

Es folgt:

In der Praxis müssen zur Vermeidung einer Division durch Null die PWM-Signale und die Drehzahlangabe ω begrenzt werden.

Um das momentane Ist-Drehmoment M| St feststellen zu können, ist es notwendig, einen Effektivstrom l DC in der Treiberschaltung, bzw. genauer in den Inverter- schaltungen der Treiberschaltung, zu messen. Um den Versorgungsstrom l DC als Effektivstrom Ι Ζ κ anzunehmen, sollte die sich ergebende Stromaufnahme möglichst konstant sein. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Pulweitenmodulation, die in dem Steuersignalgenenerungsblock 42 durchgeführt wird, ein Spannungsprofil der Phasenspannungen bzw. Phasenpotenziale anhand der Steuersignale T1 bis T6 bzw. T1 bis T8 generiert, das bevorzugt sinusförmig ist, um eine Positionsabhängigkeit der Stromaufnahme der Treiberschaltung 3 zu vermeiden. Möglich sind jedoch auch andere Modulationsarten, beispielsweise eine Blockkommutierung oder eine trapezförmige Kommutierung, wobei es dann notwendig ist, bei einer Messung des Motorstroms l D c diesen mit einem Formfaktor zu beaufschlagen, um den effektiven Motorstrom zu ermitteln. Eine solche Ermittlung des effektiven Motorstroms kann in dem Stromerfassungsblock 46 durchgeführt werden, so dass die Angabe über den bereitge- stellten effektiven Motorstrom dem Drehmomentberechnungsblock 48 bereitgestellt wird.




 
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