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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR DIAGNOSING RAILWAY SWITCHES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/082857
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for diagnosing railway switches which can be implemented with comparatively low expenditure and at the same time has a high level of reliability and efficiency. For this purpose, the method for diagnosing railway switches proceeds according to the invention in such a way that, for a group of a plurality of railway switch drives (WA1-WA5) which have a common power supply (SV), measured values are acquired which relate to at least one common electrical measurement variable, in particular in the form of a common actuating current of the railway switch drives (WA1-WA5), to a common actuating voltage of the railway switch drives (WA1-WA5) and/or to a common reactive power which is taken up by the railway switch drives (WA1-WA5). Furthermore, operational data relating to a respective operating state of the individual railway switch drives (WA1-WA5) of the group are acquired, and taking into account at least the acquired measured values and the acquired operational data for at least one railway switch (e.g. W3) whose railway switch drive (WA3) belongs to the group, characteristic diagnostic data is determined for a state of the respective railway switch (W3). The invention also relates to a device (WD) for diagnosing railway switches.

Inventors:
ECKELMANN-WENDT UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/075280
Publication Date:
May 11, 2018
Filing Date:
October 05, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B61L5/06; B61L27/00
Domestic Patent References:
WO2001085523A12001-11-15
Foreign References:
CH693709A52003-12-31
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Weichendiagnose, wobei

- für eine Gruppe von mehreren Weichenantrieben (WA1-WA5) , die eine gemeinsame Stromversorgung (SV) aufweisen, Messwerte erfasst werden, die sich auf zumindest eine gemein¬ same elektrische Messgröße beziehen, insbesondere in Form eines gemeinsamen Stellstroms der Weichenantriebe (WA1- WA5) , einer gemeinsamen Stellspannung der Weichenantriebe (WA1-WA5) und/oder einer von den Weichenantrieben (WA1-

WA5) aufgenommenen gemeinsamen Wirkleistung,

- auf einen jeweiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe (WA1-WA5) der Gruppe bezogene Betriebsdaten erfasst werden und

- unter Berücksichtigung zumindest der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten für zumindest eine Weiche (z.B. W3) , deren Weichenantrieb (WA3) zu der Gruppe gehört, für einen Zustand der jeweiligen Weiche (W3) cha¬ rakteristische Diagnosedaten ermittelt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

Diagnosedaten ermittelt werden, die sich auf zumindest eine der folgenden Größen beziehen:

- Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5) wäh¬ rend eines Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5) während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- von dem jeweiligen Weichenantrieb (WA1-WA5) während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) aufgenommene Wirk¬ leistung .

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass anhand der für die jeweilige Weiche (W1-W5) ermittelten Diag nosedaten eine Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche (W1-W5) vorgenommen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche (W1-W5) an¬ hand eines Vergleichs der für die jeweilige Weiche (W1-W5) ermittelten Diagnosedaten mit Referenzdaten vorgenommen wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

anhand der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebs- daten aktualisierte Referenzdaten ermittelt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

als Referenzdaten zumindest ein Grenzwert für zumindest eine der folgenden Größen verwendet wird:

- Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5) wäh¬ rend eines Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5)

während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- von dem jeweiligen Weichenantrieb (WA1-WA5) während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) aufgenommene Wirk¬ leistung,

- Dauer des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- Dauer von einzelnen Phasen des Umlaufs der jeweiligen Wei- che (W1-W5) .

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

im Rahmen der Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche (W1-W5) auf das Wetter, die Witterung und/oder das Klima be¬ zogene Umweltdaten berücksichtigt werden.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Messwerte zumindest während eines Umlaufs zumindest einer der Weichen (W1-W5) , die einem der Weichenantriebe (WA1-WA5) der Gruppe zugeordnet sind, erfasst werden.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Messwerte rückwirkungsfrei erfasst werden. 10. Vorrichtung (WD) zur Weichendiagnose, wobei die Vorrich¬ tung (WD) ausgebildet ist,

- für eine Gruppe von mehreren Weichenantrieben (WA1-WA5) , die eine gemeinsame Stromversorgung (SV) aufweisen, Messwerte zu erfassen, die sich auf zumindest eine gemeinsame elektrische Messgröße beziehen, insbesondere in Form eines gemeinsamen Stellstroms der Weichenantriebe (WA1-WA5) , ei¬ ner gemeinsamen Stellspannung der Weichenantriebe (WA1- WA5) und/oder einer von den Weichenantrieben (WA1-WA5) aufgenommenen gemeinsamen Wirkleistung,

- auf einen jeweiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe (WA1-WA5) der Gruppe bezogene Betriebsdaten zu erfassen und

- unter Berücksichtigung zumindest der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten für zumindest eine Wei- che (z.B. W3) , deren Weichenantrieb (WA3) zu der Gruppe gehört, für einen Zustand der jeweiligen Weiche (W3) cha¬ rakteristische Diagnosedaten zu ermitteln.

11. Vorrichtung (WD) nach Anspruch 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, Diagnosedaten zu ermitteln, die sich auf zumindest eine der folgenden Größen beziehen :

- Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5) wäh- rend eines Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5)

während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- von dem jeweiligen Weichenantrieb (WA1-WA5) während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) aufgenommene Wirk- leistung.

12. Vorrichtung (WD) nach Anspruch 10 oder 11,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, anhand der für die je¬ weilige Weiche (W1-W5) ermittelten Diagnosedaten eine Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche (W1-W5) vorzunehmen. 13. Vorrichtung (WD) nach Anspruch 12,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, die Bewertung des Zu¬ Stands der jeweiligen Weiche (W1-W5) anhand eines Vergleichs der für die jeweilige Weiche (W1-W5) ermittelten Diagnoseda- ten mit Referenzdaten vorzunehmen.

14. Vorrichtung (WD) nach Anspruch 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, anhand der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten aktualisierte Re¬ ferenzdaten zu ermitteln.

15. Vorrichtung (WD) nach einem der Ansprüche 13 oder 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, als Referenzdaten zumindest einen Grenzwert für zumindest eine der folgenden Grö¬ ßen zu verwenden:

- Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5) wäh¬ rend eines Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs (WA1-WA5)

während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- von dem jeweiligen Weichenantrieb (WA1-WA5) während des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) aufgenommene Wirk¬ leistung,

- Dauer des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) ,

- Dauer von einzelnen Phasen des Umlaufs der jeweiligen Weiche (W1-W5) .

16. Vorrichtung (WD) nach einem der Ansprüche 12 bis 15, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, im Rahmen der Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche (W1-W5) auf das Wetter, die Witterung und/oder das Klima bezogene Umweltdaten zu berücksichtigen .

17. Vorrichtung (WD) nach einem der Ansprüche 10 bis 16, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, die Messwerte zumindest während eines Umlaufs zumindest einer der Weichen (W1-W5) , die einem der Weichenantriebe (WA1-WA5) der Gruppe zugeordnet sind, zu erfassen.

18. Vorrichtung (WD) nach einem der Ansprüche 10 bis 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Vorrichtung (WD) ausgebildet ist, die Messwerte rückwir¬ kungsfrei zu erfassen.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zur Weichendiagnose Zur Erhöhung der Verfügbarkeit von elektrischen Weichenstell- systemen der Eisenbahn ist eine leistungsfähige Weichendiag ¬ nose von entscheidender Bedeutung. Diese dient insbesondere einer rechtzeitigen Erkennung von Schwergängigkeiten, War- tungszuständen oder mit Wahrscheinlichkeit eintretenden Schä- den. Durch eine Erfassung, Bewertung und Analyse elektrischer Messgrößen kann hierbei eine Aussage über den Zustand der je ¬ weiligen Weiche getroffen werden. Ein hierfür geeignetes Verfahren zur Weichendiagnose sowie eine entsprechende Vorrich ¬ tung sind beispielsweise aus der Firmenschrift „Weichendiag- nosesystem Switchguard Sidis W compact - Höhere Verfügbarkeit von Weichenstellsystemen", Bestell-Nr.: A19100-V100-B905-V3, Siemens AG 2014 bekannt. Dabei weist die bekannte Vorrichtung je Weichenantrieb eine Mess- und Auswerteeinheit auf. Hierbei wird der jeweilige Weichenantrieb beziehungsweise der jewei- lige Weichenantriebsmotor dahingehend als Sensor genutzt, dass die Weichendiagnose Stellspannung und Stellstrom während des Weichenumlaufs misst und aus diesen Werten die Wirkleis ¬ tung in Abhängigkeit von der Zeit berechnet. Dabei basiert die Weichendiagnose auf dem Funktionsprinzip einer Proportio- nalität zwischen der von dem Motor des Weichenantriebs abge ¬ gebenen Kraft zu der von dem Motor aufgenommenen Wirkleistung. Die Wirkleistungskurve ist damit charakteristisch für den jeweiligen aktuellen Zustand der betreffenden Weiche und erlaubt somit eine Diagnose der Weiche.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Weichendiagnose anzuge ¬ ben, die mit vergleichsweise geringem Aufwand realisierbar sind und zugleich eine hohe Zuverlässigkeit und Leistungsfä- higkeit aufweisen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Weichendiagnose, wobei für eine Gruppe von mehreren Wei- chenantrieben, die eine gemeinsame Stromversorgung aufweisen, Messwerte erfasst werden, die sich auf zumindest eine gemein ¬ same elektrische Messgröße beziehen, insbesondere in Form ei ¬ nes gemeinsamen Stellstroms der Weichenantriebe, einer ge ¬ meinsamen Stellspannung der Weichenantriebe und/oder einer von den Weichenantrieben aufgenommenen gemeinsamen Wirkleistung, auf einen jeweiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe der Gruppe bezogene Betriebsdaten erfasst werden und unter Berücksichtigung zumindest der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten für zumindest eine Weiche, deren Weichenantrieb zu der Gruppe gehört, für einen Zustand der jeweiligen Weiche charakteristische Diagnosedaten ermit ¬ telt werden.

Gemäß dem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden für eine Gruppe von mehreren Weichenantrieben, die eine gemeinsame Stromversorgung aufweisen, Messwerte erfasst, die sich auf zumindest eine gemeinsame elektrische Messgröße beziehen. Dabei wird durch den Begriff „gemeinsame" elektrische Messgröße zum Ausdruck gebracht, dass die Gruppe von Weichenantrieben eine gemeinsame Stromversorgung aufweist und sich die erfassten Messwerte auf zumindest eine elektrische Messgröße beziehen, die sich insgesamt für die Weichenantrie ¬ be der Gruppe ergibt. So kann es sich bei der gemeinsamen elektrischen Messgröße insbesondere um zumindest eine der folgenden Messgrößen handeln: gemeinsamer Stellstrom der Weichenantriebe, gemeinsame Stellspannung der Weichenantriebe und/oder von den Weichenantrieben aufgenommene gemeinsame Wirkleistung. Beispielsweise können der gemeinsame Stellstrom sowie die gemeinsame Stellspannung der Weichenantriebe als gemeinsame elektrische Messgrößen verwendet werden, aus denen dann die gemeinsame elektrische Wirkleistung ermittelbar ist. Alternativ können sich die erfassten Messwerte beispielsweise auch unmittelbar auf die gemeinsame elektrische Wirkleistung oder auf den gemeinsamen elektrischen Stellstrom sowie eine Phasenverschiebung zwischen dem gemeinsamen elektrischen Stellstrom und der gemeinsamen elektrischen Stellspannung beziehen . Es sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den Weichenantrieben um Weichenantriebe beliebiger Art und Ausführung handeln kann, insbesondere auch in Bezug auf ihre elektrische Strom- beziehungsweise Energieversorgung. So kann die gemeinsame Stromversorgung beispielsweise als Spannungsquelle rea ¬ lisiert sein, die eine Betriebsspannung in Form einer Gleichspannung (von z.B. 110V) , in Form einer Wechselspannung (von z.B. 110V oder 220V) oder etwa im Falle einer Vier-Draht- Schnittstelle in Form einer Dreiphasen-Wechselspannung (von z.B. 400V / 50 Hz) bereitstellt.

Die Weichenantriebe der Gruppe werden in der Regel unter ¬ schiedlichen Weichen zugeordnet sein. Darüber hinaus ist es grundsätzlich auch denkbar, dass die Weichenantriebe der

Gruppe zumindest teilweise zu derselben Weiche gehören. Dies betrifft somit den Fall, dass eine Weiche mehrere Weichenan ¬ triebe beziehungsweise mehrere Stellmotoren aufweist. Gemäß dem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, der in der Regel parallel beziehungsweise zeitgleich mit dem ersten Schritt ablaufen wird, werden auf einen jeweiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe der Gruppe bezo ¬ gene Betriebsdaten erfasst. Dabei umfassen die Betriebsdaten vorzugsweise insbesondere eine Information dahingehend, zu welchen Zeitpunkten beziehungsweise in welchen Zeiträumen der jeweilige Weichenantrieb aktiviert worden beziehungsweise ak ¬ tiv gewesen ist. Dies kann beispielsweise derart geschehen, dass in den Betriebsdaten dokumentiert wird, welche Kommandos zu welchem Zeitpunkt an welchen Weichenantrieb der Gruppe übermittelt worden sind und zu welchen Zeitpunkten welche Meldungen von den Weichenantrieben der Gruppe erfasst worden sind. Damit erlauben es entsprechende Betriebsdaten vorteil ¬ hafterweise, für jeden Zeitpunkt eine Aussage dahingehend zu treffen, welcher der Weichenantriebe der Gruppe bezogen auf welche Weichenumlaufrichtung aktiv ist beziehungsweise war und wann hierbei welche Endlage erreicht oder verlassen wur ¬ de . Gemäß dem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden unter Berücksichtigung zumindest der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten für zumindest eine Weiche, deren Weichenantrieb zu der Gruppe gehört, für einen Zustand der jeweiligen Weiche charakteristische Diagnosedaten ermittelt. Hierbei macht es sich das erfindungsgemäße Verfah ¬ ren vorteilhafterweise zu Nutze, dass in der Regel nicht alle oder mehrere Weichen, deren Weichenantriebe der Gruppe zuge- ordnet sind, zur selben Zeit umlaufen. So werden auch bei einer Fahrstraßeneinstellung im Bahnbetrieb Weichen häufig beziehungsweise üblicherweise derart gestellt, dass sich die beim Anlauf der Weichenantriebe kurzzeitig ergebenden Anlauf ¬ ströme nicht derart summieren, dass es zu einer Überlastung des Stellnetzes kommen könnte. Hierzu ist es beispielsweise bekannt, eine zeitgestaffelte oder stellstromgestaffeite Wei- chenansteuerung, etwa in Form einer Weichenlaufkette, vorzu ¬ nehmen. Da Weichen somit häufig einzeln und/oder sequenziell umlaufen, gegebenenfalls mit einer Überlappung, ist es durch eine Kombination der bezogen auf die Gruppe der Weichenantriebe erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten, die den jeweiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe der Gruppe zum jeweiligen Zeitpunkt angeben, möglich, aus den erfassten Messwerten Diagnosedaten zu ermitteln be- ziehungsweise zu extrahieren, die für einen Zustand zumindest einer Weiche, deren Weichenantrieb zu der Gruppe gehört, cha ¬ rakteristisch sind. Dabei wird es sich bei der zumindest ei ¬ nen Weiche, für welche die charakteristische Diagnosedaten ermittelt werden, in der Regel um eine Weiche handeln, die in dem durch die Messwerte abgedeckten jeweiligen Zeitraum zumindest einmal umgestellt worden ist. Vorzugsweise werden so ¬ mit für alle in dem betrachteten Zeitraum gestellten beziehungsweise betätigten Weichen Diagnosedaten ermittelt, die für den Zustand der jeweiligen Weiche charakteristisch bezie- hungsweise spezifisch sind.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist den grundlegenden Vorteil auf, dass abweichend von bekannten Verfahren es nicht erforderlich ist, für jeden einzelnen überwachten Weichenabtrieb zumindest eine elektrische Messgröße zu messen bezie ¬ hungsweise zu erfassen. Stattdessen ist eine entsprechende Erfassung von Messwerten für die zumindest eine gemeinsame elektrische Messgröße vorteilhafterweise lediglich für die Gruppe der mehreren Weichenantriebe erforderlich, die eine gemeinsame Stromversorgung aufweisen. Dabei wird als gemeinsame elektrische Messgröße vorzugsweise der gemeinsame Stell ¬ strom der Weichenantriebe, die gemeinsame Stellspannung der Weichenantriebe und/oder die von den Weichenantrieben aufgenommene gemeinsame Wirkleistung verwendet. Diese Vorgehens ¬ weise ist insbesondere in solchen Situationen vorteilhaft, in denen ohnehin bereits für eine Gruppe von mehreren Weichenantrieben eine gemeinsame Stromversorgung vorgesehen ist. Dadurch, dass für die Gruppe der mehreren Weichenantriebe le ¬ diglich eine Messeinrichtung beziehungsweise ein Messmodul zur Erfassung der Messwerte erforderlich ist, ergeben sich erhebliche Vorteile in Bezug auf die mit der Weichendiagnose verbundenen Kosten und Aufwände. Hierbei besteht weiterhin der Vorteil, dass sich die erfassten Messwerte bereits auf die Gesamtheit der Weichenantriebe der Gruppe beziehen, so dass eine Zusammenführung beziehungsweise ein Sammeln ent ¬ sprechender Messwerte einzelner Weichenantriebe nicht erfor ¬ derlich ist. Darüber hinaus können die auf die zumindest eine elektrische Messgröße der Weichenantriebe der Gruppe bezoge ¬ nen Messwerte gegebenenfalls auch dafür verwendet werden, Auswertungen vorzunehmen, die basierend auf für einzelne Wei ¬ chenantriebe erfassten Messwerten nicht oder nur mit höherem Aufwand durchführbar wären. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass es trotz der ermöglichten Einsparungen eine zuverlässige und leistungsfähige Weichendiagnose ermöglicht, die in Abhängigkeit von den je ¬ weiligen Umstanden und Gegebenheiten zumindest genauso leistungsfähig wie vorbekannte Weichendiagnosesysteme ist.

Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren derart weitergebildet sein, dass Diagnosedaten ermittelt werden, die sich auf zumindest eine der folgenden Größen beziehen: Stell- ström des jeweiligen Weichenantriebs während eines Umlaufs der jeweiligen Weiche, Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs während des Umlaufs der jeweiligen Weiche, von dem jeweiligen Weichenantrieb während des Umlaufs der jeweiligen Weiche aufgenommene Wirkleistung. Bei den genannten Größen, das heißt Stellstrom, Stellspannung sowie während des Umlaufs der jeweiligen Weiche aufgenommene Wirkleistung, handelt es sich vorteilhafterweise um solche Größen, die eine präzise Weichendiagnose erlauben. Dabei kann es sich bei den ermit- telten Diagnosedaten insbesondere um den zeitlichen Verlauf der betreffenden Größe während des Umlaufs der jeweiligen Weiche handeln. Darüber hinaus ist es grundsätzlich auch denkbar, dass die Diagnosedaten bereits dahingehend reduziert beziehungsweise vorverarbeitet sind, dass beispielsweise le- diglich Maximal- und/oder Minimalwerte der jeweiligen Größe, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Länge eines entspre ¬ chenden Zeitintervalls oder entsprechender Zeitintervalle, als Diagnosedaten ermittelt werden. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der für die jeweilige Weiche ermittelten Diagnosedaten eine Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche vorgenommen. Dies ist vorteilhaft, da die ermittelten, für den Zustand der jeweiligen Weiche cha- rakteristischen Diagnosedaten somit dafür verwendet werden, den Zustand der betreffenden Weiche zu bewerten. Dies kann beispielsweise derart geschehen, dass im Falle von Auffällig ¬ keiten in den Diagnosedaten eine Warnmeldung erzeugt oder beispielsweise eine Wartung veranlasst beziehungsweise ge- plant wird.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das erfindungs ¬ gemäße Verfahren zur Weichendiagnose vorzugsweise vollumfäng ¬ lich automatisch abläuft. Dies gilt somit sowohl in Bezug auf das Erfassen der Messwerte und der Betriebsdaten als auch in Bezug auf das Ermitteln der Diagnosedaten sowie das Bewerten des Zustands der jeweiligen Weiche. Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass die Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche anhand eines Vergleichs der für die jewei ¬ lige Weiche ermittelten Diagnosedaten mit Referenzdaten vor- genommen wird. Anhand eines Vergleichs der für die jeweilige Weiche ermittelten Diagnosedaten mit Referenzdaten kann vorteilhafterweise eine besonders zuverlässige Bewertung des Zu ¬ Stands der betreffenden Weiche erfolgen. Dabei können sich die Referenzdaten beispielsweise auf einen zeitlichen Refe- renzverlauf der zumindest einen Größe, auf die sich die Diag ¬ nosedaten beziehen, beziehen. Im Falle eines entsprechenden Vergleichs der Kurvenverläufe werden vorteilhafterweise Tole ¬ ranzen berücksichtigt beziehungsweise zugelassen, um sicher ¬ zustellen, dass nicht bereits geringfügige Abweichungen als mögliches Problem oder möglicher Fehler detektiert werden.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden anhand der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten aktualisierte Re- ferenzdaten ermittelt. Dies bedeutet, dass die erfassten Messwerte sowie die erfassten Betriebsdaten dafür genutzt werden können, eine Aktualisierung der Referenzdaten vorzunehmen. Vorzugsweise geschieht dies in einem Zustand, in dem alle Weichenantriebe der Gruppe beziehungsweise zumindest der im jeweiligen Einzelfall betrachtete Weichenantrieb gewartet sind beziehungsweise gewartet ist und damit die erfassten Messwerte und Betriebsdaten als Referenz geeignet sind. Gege ¬ benenfalls wird es hierbei ermöglicht, dass "selbstlernend" für jede im üblichen Betrieb auftretende Weichenlaufkonstel- lation im Laufe der Zeit typische Werte als Referenzdaten er- fasst werden, so dass beim Wiederauftreten der entsprechenden Weichenlaufkonstellation die betreffenden Referenzdaten für einen Vergleich mit den aktuellen Diagnosedaten verwendet werden können. Im Ergebnis besteht hierbei die Möglichkeit, dass gegebenenfalls für mehrere gleichzeitig betätigte Wei ¬ chenantriebe der Gruppe eine Gesamtbetrachtung erfolgt, ohne dass eine Auflösung der Diagnosedaten in Bezug auf einen individuellen der betätigten Weichenantriebe erforderlich ist. Dies gilt beispielsweise für den Fall, dass mehrere Weichen ¬ antriebe beziehungsweise Stellmotoren einer Weiche überlap ¬ pend betätigt werden und es für eine Bewertung des Zustands der betreffenden Weiche ausreichend ist, eine Gesamtbetrach- tung vorzunehmen, ohne hierfür die einzelnen Weichenantriebe der Weiche separat zu betrachten.

Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren wei ¬ terhin derart weitergebildet sein, dass als Referenzdaten zu- mindest ein Grenzwert für zumindest eine der folgenden Größen verwendet wird: Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs während eines Umlaufs der jeweiligen Weiche, Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs während des Umlaufs der jewei ¬ ligen Weiche, von dem jeweiligen Weichenantrieb während des Umlaufs der jeweiligen Weiche aufgenommene Wirkleistung, Dau ¬ er des Umlaufs der jeweiligen Weiche, Dauer von einzelnen Phasen des Umlaufs der jeweiligen Weiche. Dies ist vorteil ¬ haft, da Grenzwerte für die genannten Größen eine zuverlässi ¬ ge Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche erlauben. Da- durch, dass als Referenzdaten lediglich zumindest ein Grenzwert für zumindest eine der genannten Größen verwendet wird, vereinfacht sich vorteilhafterweise der Vergleich, der für die jeweilige Weiche ermittelten Diagnosedaten mit den Referenzdaten und damit auch die Bewertung des Zustands der je- weiligen Weiche.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Rahmen der Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche auf das Wetter, die Witterung und/oder das Klima bezogene Umweltdaten berücksichtigt. Dabei können die Umweltdaten beispielsweise insbesonde ¬ re Angaben zur jeweiligen Temperatur und Luftfeuchtigkeit enthalten. Die Umweltdaten können sich hierbei einerseits auf das aktuelle Wetter beziehen. Andererseits ist es auch mög- lieh, dass sich die Umweltdaten auf die Witterung, das heißt das Wetter beziehungsweise das Wetterverhältnis über einen längeren Zeitabschnitt, beziehen. Darüber hinaus besteht wei ¬ terhin auch die Möglichkeit, dass sich die Umweltdaten auf das Klima beziehen und damit beispielsweise regelmäßig oder dauerhaft niedrige Temperaturen berücksichtigen. In der Regel wird es ausreichen, wenn die Umweltdaten für die Gruppe der Weichenantriebe beziehungsweise für einen größeren Bereich, etwa eine gesamte Bahnhofsanlage, erfasst werden. Dies bedeu ¬ tet, dass eine individuelle Erfassung von Umweltdaten für die einzelnen Weichenantriebe der Gruppe vorteilhafterweise nicht erforderlich ist, da die Umweltdaten in der Regel zumindest im Wesentlichen für alle Weichenantriebe der Gruppe gleich beziehungsweise anwendbar sein werden.

Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Erfassung der Messwerte sowie der Betriebsdaten grundsätzlich kontinuierlich erfolgen. In diesem Fall werden die entsprechenden Daten somit auch dann erfasst, wenn keiner der Weichenantrie ¬ be der Gruppe aktiv ist.

Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Messwerte zumindest wäh- rend eines Umlaufs zumindest einer der Weichen, die einem der Weichenantriebe der Gruppe zugeordnet sind, erfasst. So wird es in vielen Fällen ausreichen, die Messwerte sowie gegebe ¬ nenfalls auch die Betriebsdaten lediglich dann zu erfassen, wenn zumindest eine der Weichen umläuft beziehungsweise einer der Weichenantriebe der Gruppe aktiv ist. Hierdurch können sich Vorteile dahingehend ergeben, dass die erfasste Daten ¬ menge reduziert sowie eine mögliche Rückwirkung der Messung für den Fall, dass keiner der Weichenantriebe aktiv ist, zu ¬ verlässig vermieden wird.

Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass die Messwerte rückwirkungsfrei erfasst werden. Dies ist vorteilhaft, da eine Rückwirkung bei der Erfassung der Messwerte, die gegebenenfalls die Zuverläs- sigkeit oder Sicherheit der Ansteuerung des jeweiligen Weichenantriebs beeinträchtigen könnte, zuverlässig zu vermeiden ist. Eine entsprechende Rückwirkungsfreiheit kann beispiels ¬ weise durch eine galvanische Trennung gewährleistet werden, wobei entsprechende Verfahren und Vorrichtungen zur rückwirkungsfreien Messwerterfassung als solche bekannt sind.

Hinsichtlich der Vorrichtung zur Weichendiagnose wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung ausgebildet ist, für eine Gruppe von mehreren Weichenantrieben, die eine gemeinsame Stromversorgung aufweisen, Messwerte zu erfassen, die sich auf zumindest eine gemeinsame elektrische Messgröße beziehen, insbe- sondere in Form eines gemeinsamen Stellstroms der Weichenantriebe, einer gemeinsamen Stellspannung der Weichenantriebe und/oder einer von den Weichenantrieben aufgenommenen gemeinsamen Wirkleistung, auf einen jeweiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe der Gruppe bezogene Betriebsdaten zu erfassen und unter Berücksichtigung zumindest der erfass- ten Messwerte sowie der erfassten Betriebsdaten für zumindest eine Weiche, deren Weichenantrieb zu der Gruppe gehört, für einen Zustand der jeweiligen Weiche charakteristische Diagno ¬ sedaten zu ermitteln.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechend denjenigen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass diesbe ¬ züglich auf die entsprechenden vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Gleiches gilt hinsichtlich der im Folgenden ge- nannten bevorzugten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen

Vorrichtungen in Bezug auf die jeweilige entsprechend bevor ¬ zugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass auch diesbezüglich auf die entsprechenden vorstehenden Erläuterungen verwiesen wird.

Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung der ¬ art weitergebildet sein, dass die Vorrichtung ausgebildet ist, Diagnosedaten zu ermitteln, die sich auf zumindest eine der folgenden Größen beziehen: Stellstrom des jeweiligen Wei- chenantriebs während eines Umlaufs der jeweiligen Weiche,

Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs während des Um ¬ laufs der jeweiligen Weiche, von dem jeweiligen Weichenan- trieb während des Umlaufs der jeweiligen Weiche aufgenommene Wirkleistung .

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgebildet, anhand der für die jeweilige Weiche ermittelten Diagnosedaten eine Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche vorzunehmen.

Einer weiteren bevorzugten Weiterbildung entsprechend ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgebildet, die Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche anhand eines Vergleichs der für die jeweilige Weiche ermittelten Diagnosedaten mit Referenzdaten vorzunehmen. Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch aus ¬ gebildet sein, anhand der erfassten Messwerte sowie der er- fassten Betriebsdaten aktualisierte Referenzdaten zu ermitteln . Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist diese ausgebildet, als Referenzdaten zumindest einen Grenzwert für zumindest eine der fol ¬ genden Größen zu verwenden: Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs während eines Umlaufs der jeweiligen Weiche, Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs während des Um ¬ laufs der jeweiligen Weiche, von dem jeweiligen Weichenantrieb während des Umlaufs der jeweiligen Weiche aufgenommene Wirkleistung, Dauer des Umlaufs der jeweiligen Weiche, Dauer von einzelnen Phasen des Umlaufs der jeweiligen Weiche.

Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch ausgebildet sein, im Rahmen der Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche auf das Wetter, die Witterung und/oder das Klima bezogenen Umweltdaten zu berücksichtigen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhafterweise auch derart ausgestaltet sein, das sie ausgebildet ist, die Mess ¬ werte zumindest während eines Umlaufs zumindest einer der Weichen, die einem der Weichenantriebe zugeordnet sind, zu erfassen .

Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch ausge- bildet sein, die Messwerte rückwirkungsfrei zu erfassen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei ¬ spielen näher erläutert. Hierzu zeigt die Figur in einer schematischen Skizze eine Anordnung mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungs ¬ gemäßen Vorrichtung zur Weichendiagnose.

In der schematischen Darstellung der Figur sind Weichen Wl bis W5 erkennbar, bei denen es sich beispielsweise um Weichen in einem Bahnhofsbereich handeln kann. Die Weichen Wl bis W5 weisen Weichenantriebe WAl bis WA5 auf, die ein elektrisches Umstellen der jeweiligen Weiche Wl bis W5 ermöglichen. In der Figur ist weiterhin ein Stellteil ST angedeutet, das in erster Linie einem zuverlässigen An- und Abschalten der Weichenantriebe dient. Dabei stellt das Stellteil ST die Schnittstelle zwischen einem signaltechnisch sicheren Stellwerksrechner STR und den Weichenantrieben WAl bis WA5 dar. Hierbei nimmt das Stellteil ST Kommandos von dem Stellwerks ¬ rechner STR entgegen und leitet diese an den jeweiligen Weichenantrieb WAl bis WA5 weiter. Darüber hinaus empfängt das Stellteil ST Meldungen von dem jeweiligen Weichenantrieb WAl bis WA5, bereitet diese gegebenenfalls auf und leitet sie an den Stellwerksrechner STR weiter.

Die Weichenantriebe WAl bis WA5 weisen eine gemeinsame Strom ¬ versorgung SV auf, das heißt, die von den Weichenantrieben WAl bis WA5 benötigte elektrische Energie wird von der Strom- Versorgung SV bereitgestellt. Die Funktion des Stellteils ST beschränkt sich somit im Wesentlichen darauf, im Falle einer von dem Stellwerksrechner STR angeforderten Betätigung beziehungsweise Aktivierung eines der Weichenantriebe WAl bis WA5 eine elektrische Verbindung zwischen der Stromversorgung SV und dem jeweiligen Weichenantrieb WAl bis WA5 durchzuschal ¬ ten, so dass der für das Stellen der jeweiligen Weiche Wl bis W5 erforderliche Stellstrom sowie die dazugehörige Stellspan- nung seitens der Stromversorgung SV bereitgestellt werden.

Es sei darauf hingewiesen, dass anstelle des dargestellten Stellteils ST, das einer Anbindung der Weichenantriebe WAl bis WA5 an eine Innenanlage eines Stellwerks STW dient, auch für jeden Weichenantrieb WAl bis WA5 ein separates Stellteil beziehungsweise Weichenanschaltmodul vorgesehen sein könnte. Auch in diesem Fall würde jedoch für alle Weichenantriebe WAl bis WA5 die Stromversorgung mittels der dahingehend zentralen Stromversorgung SV erfolgen. Dies würde beispielsweise auch dann gelten, wenn das Stellteil ST beziehungsweise die ent ¬ sprechenden Stellteile dezentral im Bereich der Außenanlage angeordnet wären. Weiter ist beispielsweise auch der Fall denkbar, dass die Weichenantriebe WAl bis WA5 über einen Energiebus miteinander verbunden und mit Energie versorgt werden. In diesem Fall würde es sich bei der Stromversorgung SV somit um die den Energiebus speisende Stromversorgung han ¬ deln .

In der Figur ist weiterhin eine Messeinrichtung ME erkennbar, welche dazu dient, für die Gruppe der mehreren Weichenantrie ¬ be WAl bis WA5, welche die gemeinsame Stromversorgung SV auf ¬ weisen, auf zumindest eine gemeinsame elektrische Messgröße, insbesondere einen gemeinsamen Stellstrom und/oder eine gemeinsame Stellspannung, der Weichenantriebe WAl bis WA5 bezo- gene Messwerte zu erfassen. Vorteilhafterweise erfolgt die

Erfassung hierbei dahingehend rückwirkungsfrei, dass eine Be ¬ einträchtigung der Funktion des Stellteils ST beziehungsweise der Weichenantriebe WAl bis WA5 durch die vorgenommene Mess ¬ werterfassung ausgeschlossen ist.

Die Messeinrichtung ME ist mit einer Auswerteeinrichtung AE verbunden und bildet mit dieser zusammen eine Vorrichtung WD zur Weichendiagnose. Dabei überträgt die Messeinrichtung ME die erfassten Messwerte an die Auswerteeinrichtung AE . Diese ist weiterhin kommunikativ an den sicheren Stellwerksrechner STR angebunden und empfängt von diesem auf einen jeweiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe WA1 bis WA5 be- zogene Betriebsdaten. Hierbei wird ausgenutzt, dass dem Steu ¬ errechner STR im Regelbetrieb zu jedem Zeitpunkt bekannt ist, in welchem Betriebszustand sich die einzelnen Weichenantriebe WA1 bis WA5 befinden. Dabei beziehen sich die Betriebsdaten vorteilhafterweise insbesondere auf Angaben zu Zeitpunkten von Zustandswechseln der Weichenantriebe WA1 bis WA5, so dass den Betriebsdaten beispielsweise entnommen werden kann, welcher der Weichenantriebe WA1 bis WA5 zu welchem Zeitpunkt be ¬ ziehungsweise in welchem Zeitraum umgelaufen ist. Unter Berücksichtigung zumindest der durch die Messeinrichtung ME erfassten Messwerte sowie der vorliegend durch das Empfangen von dem Steuerrechner STR (beziehungsweise durch den Steuerrechner STR selbst) erfassten Betriebsdaten ist es der Auswerteeinrichtung AE nun vorteilhafterweise möglich, für einen Zustand der Weichen Wl bis W5 charakteristische Di ¬ agnosedaten zu ermitteln. Dabei gilt dies insbesondere für solche der Weichen Wl bis W5, die in dem jeweils betrachteten Zeitraum zumindest einmal umgestellt worden sind. Durch die Kombination der Messwerte mit den Betriebsdaten besteht somit vorteilhafterweise die Möglichkeit, trotz der für die Wei ¬ chenantriebe WA1 bis WA5 vorgesehenen gemeinsamen Stromversorgung SV Diagnosedaten zu ermitteln, die den Zustand der jeweiligen individuellen Weiche, zum Beispiel W3, kennzeichnen. Dabei können sich die ermittelten Diagnosedaten bei- spielsweise auf den Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs WA1 bis WA5 während des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5, die Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs WA1 bis WA5 während des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5 sowie insbesondere auf die von dem jeweiligen Weichenantrieb WA1 bis WA5 während des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5 aufgenommene elektrische Wirkleistung beziehen. Letztere kann beispielsweise aus erfassten Messdaten für den gemeinsamen Stellstrom und für die gemeinsame Stellspannung der Weichenantriebe WA1 bis WA5 ermittelt werden.

Anhand der für die jeweilige Weiche Wl bis W5 ermittelten Di- agnosedaten ist es der Auswerteeinrichtung AE nun möglich, eine Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche Wl bis W5 vorzunehmen. Dies kann beispielsweise anhand eines Vergleichs der für die jeweilige Weiche Wl bis W5 ermittelten Diagnose ¬ daten mit entsprechenden Referenzdaten geschehen. Dabei kön- nen als Referenzdaten beispielsweise ein Grenzwert oder meh ¬ rere Grenzwerte für den Stellstrom des jeweiligen Weichenantriebs WA1 bis WA5 während des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5, für die Stellspannung des jeweiligen Weichenantriebs WA1 bis WA5 während des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5, für die von dem jeweiligen Weichenantrieb WA1 bis WA5 während des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5 auf ¬ genommene Wirkleistung, die Dauer des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5 und/oder die Dauer von einzelnen Phasen des Umlaufs der jeweiligen Weiche Wl bis W5 verwendet werden.

Anhand der erfassten Messwerte sowie der erfassten Betriebs ¬ daten kann darüber hinaus eine Aktualisierung der Referenzdaten erfolgen. So ist es beispielsweise ausgehend von einer erfolgten Wartung der Weichen Wl bis W5 möglich, dass die Vorrichtung WD zur Weichendiagnose sukzessive die im Betrieb auftretenden Weichenlaufkonstellationen lernt und entsprechende Referenzdaten anlegt beziehungsweise aktualisiert. In der Regel werden sich die Referenzdaten hierbei auf Größen beziehen, die für eine einzelne Weiche Wl bis W5 gelten.

Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, dass beispielsweise für den Fall, dass mehrere Weichenantriebe WA1 bis WA5 regel ¬ mäßig zeitlich überlappend aktiv sind, etwa im Falle von meh ¬ reren Weichenantrieben einer Weiche, sich die Referenzdaten auf die Kombination der betreffenden Weichenantriebe bezie- hen.

Durch entsprechende (Langzeit- ) Beobachtungen können seitens der Auswerteeinrichtung AE anhand der Diagnosedaten insbeson- dere sich langfristig, etwa in Form einer Drift oder einer stetigen Verlangsamung des Umlaufs der betreffenden Weiche, in ihrer Tendenz abzeichnende Abweichungen zuverlässig und frühzeitig erkannt werden. Darüber hinaus können auch spontan auftretende akute Probleme oder Defekte, etwa in Form eines in der Weichenzunge eingeklemmten Steines, beispielsweise an ¬ hand einer damit verbundenen längeren Umlaufdauer sowie eines höheren Stromverbrauchs, durch die Auswerteeinrichtung AE der Vorrichtung WD zur Weichendiagnose erkannt werden.

Im Rahmen der Bewertung des Zustands der jeweiligen Weiche Wl bis W5 können vorteilhafterweise auf das Wetter, die Witte ¬ rung und/oder das Klima bezogenen Umweltdaten berücksichtigt werden. So kann insbesondere dadurch, dass sich die erfassten Messwerte auf alle Weichenantriebe WA1 bis WA5 der Gruppe be ¬ ziehen, unter Berücksichtigung von Umweltdaten ein gemeinsamer wetter- beziehungsweise witterungsbedingter, alle Weichenantriebe WA1 bis WA5 gleichermaßen betreffender Effekt erkannt werden. Dies gilt beispielsweise für den Fall, dass aufgrund von Kälte das Umlaufen von allen Weichen Wl bis W5 verzögert beziehungsweise verlangsamt ist. In diesem Fall er ¬ laubt es somit gerade erst eine Gesamtbetrachtung der erfass ¬ ten Messdaten, zu erkennen, dass nicht ein Fehlverhalten beziehungsweise Problem eines einzelnen Weichenantriebs WA1 bis WA5 vorliegt, sondern ein gemeinsamer wetter- beziehungsweise witterungsbedingter Effekt. Hierzu können sich die Umweltdaten insbesondere auf die jeweilige Temperatur und Luftfeuch ¬ tigkeit sowie gegebenenfalls vorhandenen Niederschlag, etwa in Form von Schnee und Eis, beziehen.

Die in der Figur dargestellte Vorrichtung WD zur Weichendiag ¬ nose weist insbesondere den Vorteil auf, dass für eine zuver ¬ lässige Weichendiagnose der Weichen Wl bis W5 lediglich eine Messeinrichtung ME erforderlich ist. Dies bedeutet, dass im Vergleich zu einer üblichen Anordnung, bei der jeweils zwischen dem Stellteil ST und dem jeweiligen Weichenantrieb WA1 bis WA5 eine Messeinrichtung ME angeordnet wäre, sich erheb ¬ liche Vorteile in Bezug auf eine Reduzierung der für eine In- stallation der Vorrichtung WD sowie ihren Betrieb anfallenden Kosten und Aufwände ergeben beziehungsweise ergeben können.

Darüber hinaus ist das Erfassen von Messwerten vor dem Wei- chenanschaltgerät in Form des Stellteils ST grundsätzlich sicherheitsunkritischer als eine Messwerterfassung für jeden einzelnen Weichenantrieb WA1 bis WA5 beziehungsweise den je ¬ weiligen Weichenmotor. Ursache hierfür ist, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Messwerte mit den auf den je- weiligen Betriebszustand der einzelnen Weichenantriebe WA1 bis WA5 der Gruppe bezogenen Betriebsdaten kombiniert werden. Hierdurch erfolgt somit eine Verknüpfung mit dem im Stellwerk STW ohnehin vorhandenen Wissen in Bezug auf Zustandsänderun- gen der Weichenlage der Weichen Wl bis W5. Durch die entspre- chende Verknüpfung beziehungsweise Kombination der Messwerte mit den Betriebsdaten ist somit vorteilhafterweise eine zu ¬ sätzliche Plausibilisierung möglich, so dass eventuelle Stö ¬ rungen besonders zuverlässig erkannt werden können. Vorteil ¬ hafterweise kann hierbei gegebenenfalls das Erfordernis einer Sicherheitsbetrachtung entfallen, die im Falle einer (galvanischen) Einbringung der Messeinrichtung ME in die Verbindungsleitung zwischen dem Stellteil ST und dem jeweiligen Weichenantrieb WA1 bis WA5 gegebenenfalls erforderlich ist beziehungsweise sein könnte.

Entsprechend den vorstehenden Ausführungen im Zusammenhang mit den beschriebenen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung WD sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Weichendiagnose weisen diese insbesondere den Vorteil auf, dass die Notwendigkeit einer individuellen Messwerterfassung für jeden der Weichenantriebe WA1 bis WA5 entfällt. Diese wird vorteilhafterweise ersetzt durch eine Messwerter ¬ fassung einer gemeinsamen elektrischen Messgröße, etwa des gemeinsamen beziehungsweise zentralen Stromverbrauchs oder der insgesamt aufgenommenen Wirkleistung, für die Gruppe der Weichen Wl bis W5. Diese Messwerterfassung wird verbunden mit dem Wissen der Steuerung in Form des Steuerrechners STR des Anschaltgerätes in Form des Stellteils ST in Bezug auf den zeitlichen Wechsel der Betriebszustände der Weichenantriebe WAl bis WA5. Dabei kann es sich bei entsprechenden Betriebs- zuständen beispielsweise um das Umlaufen der jeweiligen Weiche Wl bis W5 oder das Erreichen der Endlage handeln. Durch eine alle Weichen Wl bis W5 verknüpfende Auswertung können dabei vorteilhafterweise eine Abweichung im Betriebs- bezie ¬ hungsweise Laufverhalten des jeweiligen Antriebs WAl bis WA5, der Grad der Abweichung, die Tendenz der Abweichung sowie weitere Größen verwendet werden, um hieraus Alarme bezie- hungsweise Meldungen zu erzeugen und hierdurch im Ergebnis eine bedarfsgerechte Wartung der Weichen Wl bis W5 zu ermög ¬ lichen .