EP0169450A2 | 1986-01-29 | |||
US4211368A | 1980-07-08 | |||
US6814306B1 | 2004-11-09 |
Verfahren zur Desinfektion von Duschwasser, dadurch gekennzeichnet, dass dem Duschwasser über eine Dosiereinheit (2) eine Desinfektionsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter (3) an einer zu einer Dusche (1 ) gehörenden Mischbatterie (9) oder stromabwärts der Mischbatterie (9) beigemischt wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Desinfektionsflüssigkeit aus einem im Bereich der Dusche (1 ) vorgesehenen Vorratsbehälter (3) zugeführt wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Vorratsbehälter (3) eine Desinfektionsflüssigkeit auf Chlorbasis eingefüllt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beimischung der Desinfektionsflüssigkeit mittels der Dosiereinheit (2) durch das strömende Duschwasser erfolgt. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beimischung durch die Saugwirkung des strömenden Duschwassers erfolgt. Einrichtung zur Desinfektion von Duschwasser in einer Dusche (1 ), wobei die Dusche (1 ) wenigstens eine Mischbatterie (9), einen Duschkopf (5) und eine Verbindungsleitung (6) aufweist, die den Duschkopf mit der Mischbatterie verbindet, wobei die Einrichtung zur Desinfektion von Duschwasser wenigstens eine mit dem Duschkopf (5), der Verbindungsleitung (6) und/oder der Mischbatterie (9) verbindbare Dosiereinheit (2) und einen Vorratsbehälter (3) für Desinfektionsflüssigkeit aufweist, der über eine Flüssigkeitsleitung (4) mit der Dosiereinheit (2) verbunden ist, wobei die Dosiereinheit (2) zur dosierten Abgabe von Desinfektionsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter (3) in das durch die Mischbatterie (9) oder aus der Mischbatterie (9) strömende Duschwasser eingerichtet ist. 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (3) im Bereich der Dusche (1 ) angeordnet ist. 8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (3) Desinfektionsflüssigkeit auf Chlorbasis aufweist. 9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinheit (2) eine oder mehrere Düsen aufweist, die dazu eingerichtet sind, durch Saugwirkung des strömenden Duschwassers dem Duschwasser eine Menge von Desinfektionsflüssigkeit beizumischen. 10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen der Dosiereinheit (2) einstellbar sind, so dass der beigemischte Anteil der Desinfektionsflüssigkeit einstellbar. ist. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (3) transparent ist. 12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (3) mittels einer Schnellkupplung (7) mit der Flüssigkeitsleitung (4) verbindbar ist. |
Für Menschen sind diese Bakterien nur beim Einatmen mit feinsten, verseuch- ten Wassertröpfchen (Aerosol) gefährlich. Wenn sie in dieser Form in die Lunge eindringen, können sie allerdings Ursache einer schwersten Lungenentzündung sein, die häufig zum Tod führt (so genannte Legionärskrankheit).
Die besagten Bakterien lieben Wassertemperaturen von ca. +25° C und mehr und halten sich deshalb vorzugsweise in Warmwasserboilern und -leitungen auf. Durch gesetzliche Bestimmungen wird verursacht, sie durch tägliches Hochfahren der Warmwassertemperatur auf +70° C abzutöten, um die Gesundheit der Benutzer zu schützen. Diese außerordentlich energieaufwendige Maßnahme ist allerdings nur in geringem Maße wirkungsvoll, weil die Legionellen ihre Kolonien, in denen sie sich vermehren, vorzugsweise in den Brauseschläuchen und den Duschköpfen bilden und nicht in den Warmwasserboilern. Wegen der drohenden Verbrühungsgefahr scheidet aber die Desinfizierung durch Erhitzung des Wassers in den Brauseschläuchen und Duschköpfen aus. Ein weiteres Verfahren sieht vor, dass mittels einer Filterpatrone, die vor dem Brausekopf platziert wird, das Duschwasser durch Filtration desinfiziert wird.
BESTÄTIGUNGSKOPIE Nachteilig ist allerdings, dass die Standzeit des Filters nur kurz und sehr schwer bestimmbar ist, weshalb es immer wieder zu Durchbrüchen und neuen Koloniebildungen von Legionellen im Brauseschlauch und/oder Duschkopf kommt. Zudem sind die Kosten dieser Desinfektion unverhältnismäßig hoch.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine wirkungsvolle, zuverlässige und kostensparende Desinfektion des Duschwassers in den Brauseschläuchen und Duschköpfen anzugeben. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 und die Einrichtung gemäß Anspruch 6 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.
Hierbei wird von einer Dusche ausgegangen, die wenigstens eine Mischbatte- rie, einen Duschkopf und einen Verbindungsleitung aufweist. Hierbei verbindet der Verbindungsleitung den Duschkopf mit der Mischbatterie. Die Mischbatterie ist die eigentliche Wasserabgabestelle, die mit in der Wand eines Gebäudes verlegten Wasserrohren verbunden ist, üblicherweise mit einer Warmwasser- und einer Kaltwasserleitung. Der Duschkopf ist die Stelle, an der das Dusch- wasser austritt. Der Duschkopf weist häufig zu diesem Zweck eine ggf. einstellbare Brause auf. Die Verbindungsleitung kann z.B. als Brauseschlauch o- der als auf oder in der Wand verlegte Rohrleitung ausgebildet sein. Soweit in dieser Anmeldung der Brauseschlauch genannt ist, gelten die entsprechenden Ausführungen auch für andere Realisierungen der Verbindungsleitung.
Die Erfindung erlaubt einen praktisch 100%igen Schutz vor einer Legionellen- Erkrankung. Zudem werden im Vergleich zu bekannten Verfahren die enormen Energiekosten vermieden, die durch das tägliche nutzlose Hochfahren der Brauchwassertemperaturen in den Warmwasserboilern vergeudet werden. Mit- tels der Erfindung können durch gezielte Injektion von Desinfektionsmittel in das Duschwasser, z. B. unmittelbar vor dem Brauseschlauch und dem Dusch- köpf, die Bakterien sicher abgetötet werden und so effizient und energiesparend auf einfache Weise der Schutz des Benutzers sichergestellt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die benötigten Bauteile, nämlich die Dosiereinheit, der Vorratsbehälter und die Flüssigkeitsleitung, schnell und einfach an bereits vorhandenen Duschen installiert werden können. Die genannten Bauteile lassen sich einfach und kostengünstig herstellen, so dass einem einfachen und schnellen Einsatz der Erfindung auch in Regionen, in denen größere Investitionen nicht in Frage kommen, nichts im Wege steht.
Die Dosiereinheit kann dabei z. B. zwischen der Mischbatterie der Dusche und deren Brauseschlauch angebracht werden, oder an anderen geeigneten Stellen der Mischbatterie, des Brauseschlauchs oder des Duschkopfs. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Vorratsbehälter im Bereich der Dusche angeordnet, insbesondere in geringer Entfernung von der Mischbatterie, was den Vorteil hat, dass die Leitungslänge der Flüssigkeitsleitung, die den Vorratsbehälter mit der Dosiereinheit verbindet, gering gehalten werden kann. Vorteilhaft ist es, wenn die Länge der Flüssigkeitsleitung 1 m oder ggf. 1 ,5 m nicht überschreitet.
Als Desinfektionsflüssigkeit kommen alle gängigen flüssigen Desinfektionsmittel in Frage, wie z. B. Peressigsäure, Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit, Ozon oder Jod.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine Desinfektionsflüssigkeit auf Chlorbasis verwendet. Insbesondere können freies Chlor, Chlordioxid oder Chloramin T verwendet werden. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Desinfektionsflüssigkeit mittels der Dosiereinheit beigemischt. Die Beimischung erfolgt durch Ausnutzung des strömenden Duschwassers. Hierdurch ist eine Beimischung der Desinfektionsflüssigkeit ohne externe Energiezufuhr möglich. Insbesondere kann die Saugwirkung des Duschwasserstroms (Bernoulli-Effekt) hierzu genutzt werden. Dies erlaubt eine Beimischung der Desinfektionsflüssigkeit in präzise definierter Menge. Zudem wird eine 100%ige Desinfektion des Duschwassers erzielt. Hierzu kann die Dosiereinheit eine oder mehrere Düsen aufweisen, die dazu eingerichtet sind, durch Saugwirkung des strömenden Duschwassers dem Duschwasser die gewünschte Menge von Desinfektionsflüssigkeit beizumischen. Die Düsen der Dosiereinheit können einstellbar sein, so dass der bei- gemischte Anteil der Desinfektionsflüssigkeit einstellbar ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Vorratsbehälter transparent. Dies erlaubt eine einfache und schnelle Kontrolle, ob noch ausreichend Desinfektionsflüssigkeit im Vorratsbehälter vorhanden ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Vorratsbehälter mittels einer Schnellkupplung mit der Flüssigkeitsleitung verbindbar. Dies hat den Vorteil, dass ein leerer Vorratsbehälter einfach und sicher gegen einen gefüllten Vorratsbehälter ausgetauscht und an die Flüssigkeitsleitung ange- schlössen werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die Figur 1 zeigt eine Dusche 1 mit einer Mischbatterie 9, einer an die Mischbatterie 9 angeschlossenen Verbindungsleitung in Form eines Brauseschlauchs 6 und einem an dem Brauseschlauch 6 angeschlossenen Duschkopf 5. An einem Verbindungsabschnitt zwischen der Mischbatterie 9 und dem Brauseschlauch 6 ist eine Dosiereinheit 2 vorgesehen, die über eine Flüssig- keitsleitung 4 mit einem Vorratsbehälter 3 verbunden ist. Im Vorratsbehälter 3 befindet sich Desinfektionsflüssigkeit. Der Vorratsbehälter 3 wird in einer Halte- rung 8 gehalten, die z. B. an einer Wand der Dusche 1 angebracht sein kann. Über eine Schnellkupplung 7 ist der Vorratsbehälter 3 mit der Flüssigkeitsleitung 4 verbunden. Die Schnellkupplung 7 kann z. B. nach Art von Schlauchkupplungen ausgestaltet sein.
Alternativ kann der Vorratsbehälter 3 auch z. B. direkt an der Mischbatterie 9 bzw. der Dosiereinheit 2 angebracht sein. In diesem Fall ist die Flüssigkeitsleitung 4 sehr kurz ausgebildet, insbesondere kann die Flüssigkeitsleitung 4 dann als ein geräteinterner Flüssigkeitskanal ausgebildet sein.
Die Flüssigkeitsleitung 4 kann z. B. als Schlauch oder Rohr ausgebildet sein.