Durch die DE 196 21 507 C1, sind Papierbahnen mittels Papierbahn- Einzugsvorrichtungen in Rollenrotationsdruckmaschinen für das einzuziehen bekannt.

Die DE 26 57 789 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Einziehen einer Papierbahn, wobei die Einzugsspitze der Bahn von einem Einzugsmittel mittels einer Schneideinrichtung neben dem Längsfalztrichter abgetrennt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Einziehen einer Materialbahn zu schaffen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1,2,4,5,10 oder 11 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass nach dem automatischen Einziehen einer Materialbahn das Befestigungsmittel, z. B. eine angeformte Papierbahnspitze, vom Einzugsmittel, z. B. einer Einzugskette, an einem vorwählbaren Ort einer Arbeitsmaschine, z. B. einer Rollenrotationsdruckmaschine selbsttätig abgetrennt wird.

Das Abtrennen erfolgt an einem festgelegten Ort, z. B. an einer vor dem Einlauf der Materialbahn in einen Längsfalztrichter befindlichen Vereinigungswalze. Die Einzugsgeschwindigkeit kann erhöht werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen : Fig. 1 die schematische Darstellung einer Seitenansicht einer Einrichtung ohne Lagerstellen ; Fig. 2 eine Vorderansicht der Einrichtung nach Fig. 1, jedoch mit Lagerstellen und wobei die Achse der Leitwalze um die Achse des oberen Schneidmessers gedreht dargestellt ist ; Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Einzugsmittels mit der Spitze eines Befestigungsmittels.

Eine Leitwalze 01, z. B. eine Papierleitwalze 01 ist beidseitig in einem Seitengestell 02 ; 03 gelagert. Das linke Ende 04 der mit einer Ballenlänge a versehenen Papierleitwalze 01 ist mittels eines Wellenzapfens 06 drehbar im Seitengestell 02 gelagert, während das rechte Ende 07 der Papierleitwalze 01 einen verlängerten Wellenzapfen 08 aufweist, welcher mittels Lagern 09, z. B. Kugellagern 09, in einer seitengestellfest gelagerten, koaxial zum Wellenzapfen 08 angeordneten Hülse 11 gehalten ist. Die Hülse 11 ragt mit ihrem walzenfernen Ende 12 aus dem Seitengestell 03 heraus und trägt ein Zahnrad 13. Das walzenferne Ende 14 des Wellenzapfens 08 ragt wiederum aus der Hülse 11 heraus und ist über eine Muffe 16 mit der Antriebswelle 17 eines Motor 18, z. B. eines Elektromotors 18, drehfest verbunden. Der Motor 18 ist an der Außenseite eines Gehäuses 19 angeflanscht, welches auf der walzenfernen Seite des Seitengestells 03 befestigt ist.

Eine außerhalb der Ballenlänge a und an einem Ende 07 der Papierleitwalze 01 befindliche Längsschneideeinrichtung 21 besteht zumindest aus einem oberen Schneidmesser 22, z. B. Kreismesser 22, welches auf einer zum Wellenzapfen 08 achsparallel verlaufenden, sowohl im Seitengestell 03 als auch in einer Wand 23 eines auf der walzennahen Seite des Seitengestells 03 befestigten Gehäuse 24 gelagerten, antreibbaren Welle 26 befestigt ist.

Eine Schneide des Schneidmessers 22 wirkt mit einem unteren Gegenschneidmesser 27, z. B. in Form eines auf dem walzennahen Ende der Hülse 11 befindlichen Schneidringes zusammen.

Während die Papierleitwalze 01 über ihren Wellenzapfen 08 mittels des Motors 18 permanent antreibbar ist, kann das auf der Welle 26 befindliche obere Schneidmesser 22 sowie das auf der Hülse 11 angeordnete untere Gegenschneidmesser 27 mittels einer schaltbaren Kupplung 28, z. B. Magnetkupplung 28, ebenfalls angetrieben werden.

Die Kupplung 28 befindet sich innerhalb des Gehäuses 19 zwischen einem auf der Welle 26 befestigten Zahnrad 29 und einem drehbar auf der Welle 26 gelagerten Zahnrad 31.

Das Zahnrad 31 kämmt mit einem auf der Muffe 16 unverdrehbar angeordneten Zahnrad 32. Alle Lager sind mit 09 bezeichnet.

Die Funktionsweise der Längsschneideeinrichtung 21 ist wie folgt : Durch Einschalten des Motors 18 wird die Papierleitwalze 01 angetrieben. Gleichzeitig dreht sich das auf der Muffe 16 befindliche Zahnrad 32 und kämmt mit dem auf der Welle 26 frei drehbaren Zahnrad 31. Nach dem Einschalten der Kupplung 28 wird die Welle 26 mit dem oberen Schneidmesser 22 in Rotation versetzt. Gleichzeitig wird das Drehmoment von dem fest auf der Welle 26 angeordneten Zahnrad 29 auf das auf der Hülse 11 befestige Zahnrad 13 übertragen, so dass das untere Gegenschneidmesser 27 ebenfalls mitläufig angetrieben wird.

Das Einschalten der Kupplung 28 kann durch einen nicht dargestellten Sensor veranlasst werden, wobei die Einschaltdauer zeitlich begrenzt ist.

Die Längsschneideeinrichtung 21 oder die Papierleitwalze 01 mit Längsschneideeinrichtung ist in Produktionsrichtung gesehen, z. B. vor einer nicht dargestellten Trichtereinlaufwalze eines Längsfalztrichters angeordnet, so dass die Papierleitwalze 01 als Vereinigungswalze für die in den Längsfalztrichter einlaufenden Materialbahnen 33 ; 34 ; 36 ; 37, z. B. Papierbahnen 33 ; 34 ; 36 ; 37 dient. Die Papierbahnen 33 ; 34 ; 36 ; 37 gelangen während ihres Einziehvorganges jeweils einzeln mittels eines, z. B. in einer seitengestellfesten, vereinigten Führungsschiene 38 geführten Einzugsmittels 39, z. B. einer endlichen, angetriebenen Rollenkette 39, jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten zur Papierleitwalze 01. Dabei weist jede der Papierbahnen 33 ; 34 ; 36 ; 37 an ihrer Spitze ein Befestigungsmittel 41, z. B. eine angeklebte oder angeformte Papierbahnspitze 41 auf, die mit ihrem Anfang 59 seitlich über eine Seitenkante 42 bzw. Fluchtlinie 61 der Seitenkante 42 der Papierbahnen 33 ; 34 ; 36 ; 37 hinausragt und somit auch den Bereich der Ballenlänge a der Papierleitwalze 01 überschreitet. Der Anfang 59 der Papierbahnspitze 41 ist an einem verlängerten Kettenbolzen 43 der Rollenkette 39 befestigt.

Wenn nun die Papierbahnspitze 41 die eingekuppelte und somit angetriebene Längsschneideeinrichtung 21 erreicht, wird ein durch die erzeugte strichpunktiert dargestellte Schnittlinie 44 begrenztes, am Kettenbolzen 43 befestigtes Teil 46 von der Papierbahnspitze 41 längs, d. h. in Produktionsrichtung abgetrennt und mit der Rollenkette 39 entsorgt.

Die Schnittlinie 44 des Schneidmessers 22 und des Gegenschneidmessers 27 verläuft außerhalb der Papierbahn 33 ; 34 ; 36 oder 37 und in unmittelbarer Nähe der Seitenkante 42. Es ist auch möglich, als Einzugsmittel 39 ein Bandsystem zu verwenden.

Nach einen zweiten Ausführungsbeispiels ist auf der Welle 26 in einem Abstand c ein zweites, walzenfernes oberes Schneidmesser 47 angeordnet, welches mit einem auf der Hülse 11 befindlichen unteren Gegenschneidmesser 48 zusammenwirkt. Das Schneidmesser 47 und das Gegenschneidmesser 48 sind analog des bereits beschriebenen Schneidmessers 22 und des Gegenschneidmessers 27 ausgebildet.

Nach Eintreffen einer Papierbahnspitze 41 wird durch die angetriebene Längsschneideeinrichtung 21 aus der Papierbahnspitze 41 ein etwa trapezförmiger Streifen 49 herausgeschnitten, welcher sowohl längs durch die bekannte Schnittlinie 44 des Schneidmessers 22 und des Gegenschneidmessers 27 als auch durch die von den Schneidmesser 47 und den Gegenschneidmesser 48 weiterhin erzeugte, dazu parallel verlaufende, strichpunktiert dargestellte Schnittlinie 51 begrenzt ist (Fig. 3).

Die Schnittlinien 44 ; 51 verlaufen so, dass weder die Seitenkante 42 der Papierbahnen 33 ; 34 ; 36 ; 37 noch der Kettenbolzen 43 beschädigt wird.

Dieser Streifen 49 oder das am Einzugsmittel 39 befestigte Teil 46 kann nach einem weiteren Ausführungsbeispiel mittels zweier, den Streifen 49 erfassender bzw. einklemmender endloser Transport-oder Bandsysteme 52 ; 53, z. B. einer Entsorgungsstation 54 zugeleitet werden. Die Entsorgungsstation 54 kann z. B. aus einer nicht dargestellten Absaugeinrichtung mit einem vorgeschalteten Zerkleinerer bestehen.

Die Transport-oder Bandsysteme 52 ; 53 sind mit einem ihrer Trümer jeweils zwischen Schneidmessers 22 und Gegenschneidmessers 27 bzw. Schneidmessers 47 und Gegenschneidmessers 48 geführt und laufen jeweils über Umlenkrollen 55 ; 56 sowie über eine Antriebs-und Spannstation 57 ; 58.

Die Zahnräder 31 ; 32 des Antriebs der Längsschneideeinrichtung 21 sind so bemessen, dass die Umfangsgeschwindigkeit des Schneidmesser 22 und des Gegenschneidmesser 27 ; des Schneidmessers 47 und des Gegenschneidmessers 48 etwa bis zu 10% größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Papierleitwalze 01.

Es können nacheinander und in beliebiger Reihenfolge die Anfänge 59 der Papierbahnspitzen 41 von den Papierbahnen 33 ; 34 ; 36 ; 37 abgetrennt werden.

Nach einem dritten Ausführungsbeispiel ist es auch möglich, mit dem Schneidmesser 22 und dem Gegenschneidmesser 27 eine Schnittlinie 44 zu erzeugen und das nur noch am Kettenbolzen 43 befestigte Teil 46 der Papierbahnspitze 41 von dem Kettenbolzen 43 abzustreifen. Das Abstreifen kann dadurch geschehen, dass der Kettenbolzen 43 eine nicht dargestellte, bis auf die freie Länge des Kettenbolzens 43 ansteigende sowie seitengestellfeste Auffahrtrampe durchfährt.

Bezugszeichenliste 01 Leitwalze, Papierleitwalze 02 Seitengestell 03 Seitengestell 04 Ende, linkes (01) 05- 06 Wellenzapfen (01) 07 Ende, rechtes (01) 08 Wellenzapfen 09 Lager, Kugellager 10 11 Hülse 12 Ende (11) 13 Zahnrad 14 Ende (08) 15 16 Muffe 17 Antriebswelle 18 Motor, Elektromotor 19 Gehäuse 20- 21 Längsschneideeinrichtung 22 Schneidmesser, oberes, Kreismesser (21) 23 Wand (24) 24 Gehäuse 25 26 Welle 27 Gegenschneidmesser, unteres 28 Kupplung, Magnetkupplung 29 Zahnrad (26) 30 31 Zahnrad (26) 32 Zahnrad (16) 33 Materialbahn, Papierbahn 34 Materialbahn, Papierbahn 35- 36 Materialbahn, Papierbahn 37 Materialbahn, Papierbahn 38 Führungsschiene (03) 39 Einzugsmittel, Rollenkette (38) 40 41 Befestigungsmittel, Bahnspitze (33 ; 34 ; 36 ; 37) 42 Seitenkante (33 ; 34 ; 36 ; 37) 43 Kettenbolzen (39) 44 Schnittlinie (22 ; 27) 45 46 Teil (59) 47 Schneidmesser, oberes 48 Gegenschneidmesser, unteres 49 Streifen (59) 50- 51 Schnittlinie (22 ; 27) 52 Transport-oder Bandsystem 53 Transport-oder Bandsystem 54 Entsorgungsstation 55 Umlenkrolle (52) 56 Umlenkrolle (53) 57 Antriebs-und Spannstation 58 Antriebs-und Spannstation 59 Anfang (41) 60- 61 Fluchtlinie (42) a Ballenlänge c Abstand, Breite