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Title:
METHOD AND DEVICE FOR ELECTRICAL FORCE MEASUREMENT BY MEANS OF AN INSULATING THIN LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/008784
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for electrically measuring a force (F) acting at least between two pressed-together metal electrodes (1) and metal electrode (3), characterised in that: the metal electrodes, made of hard metal, steel or low-resistance metal layers on ceramic, glass or plastic bodies with an electrical resistance in the region of a few milliohm to less than or equal to 10 ohm, and an average roughness depth Ra less than or equal to 400 nm, have a force-independent conductivity at the contact surfaces, and which applies force directly to an insulating thin layer (2) or a multi-layer insulating thin layer (2), interlockingly arranged between a metal electrode (1) and a metal electrode (3), which is formed of zinc oxide or stochastically reduced aluminium oxide Al2Ox, wherein x=2.4 to x=2.8 or silicon carbide or DLC layer (diamond-like carbon), at a lowest relative deformation in the region less than or equal to 0.1 permille of the metal electrode (1) and metal electrode (3); and in that a reference metal electrode (4), which is arranged independently of the force flux to be measured and is secured under constant retaining force of a securing element (5), acts electrically on the metal electrode (3) via the structurally identical insulating thin layer (2) or the multi-layer insulating thin layer (2) with exactly the same physical behaviour, such that this reference resistance of the insulating thin layer between metal electrode (3) and metal electrode (4) is used as a half-bridge or full-bridge under constant pressing force for the complete temperature compensation of the measuring assembly, wherein, in the current path in a series circuit, a defined current of a highly precise current source (6) flows via metal electrode (1), via the insulating thin layer (2) to metal electrode (3) and via the insulating thin layer (2) to metal electrode (4), such that, via the insulating thin layer, a force-dependent voltage (8) decreases between the metal electrode (1) and the metal electrode (3), and a reference voltage (9) decreases between the metal electrode (3) and metal electrode (4) of a referencing insulating thin layer (2), the voltage ratio of which is not temperature dependent, wherein the resulting bridge voltage of the measuring bridge or the directly measured voltage ratio defines a constant, high-resolution and exactly describable and repeatable function for the acting force, independent of the operating temperature of the device, for the electrical measuring of a force.

Inventors:
KLEMM JAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/100305
Publication Date:
January 19, 2017
Filing Date:
July 09, 2016
Export Citation:
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Assignee:
KLEMM JAN (DE)
International Classes:
G01L1/20; G01L1/18; G01L1/26
Foreign References:
DE102010024808A12011-12-29
US20030164047A12003-09-04
DE10253178A12004-03-11
DE19954164B42008-08-21
DE102006019942A12007-10-31
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Claims:
Patentansprüche

1.

Einrichtung zum elektrischen Messen einer Kraft F, die mindestens zwischen zwei zusammengepressten Metallelektroden 1 und Metallelektrode 3 wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallelektroden aus Hartmetall, Stahl oder niederohmigen Metallschichten auf Keramik-, Glas- oder Kunststoffkörpern mit einem elektrischen Widerstand im Bereich weniger Milliohm bis kleiner gleich zehn Ohm und einer mittleren Rautiefe Ra kleiner gleich 400 Nanometer eine kraftunabhängige Leitfähigkeit an den Kontaktflächen besitzen, und die Kraft direkt auf eine Isolationsdünnschicht 2 oder eine Mehrlagenisolationsdünnschicht 2, die zwischen einer Metallelektrode 1 und einer Metallelektrode 3 formschlüssig angeordnet ist, wirkt, die aus Zinkoxid oder stochastisch reduziertem Aluminumoxid A Ox , wobei x=2.4 bis x=2.8 oder Siliziumkarbid oder DLC- Schicht [diamond like carbon] besteht, bei geringster relativer Verformung im Bereich gleich, kleiner 0,1 Promille der Metallelektrode 1 und Metallelektrode 3, und dass eine Referenzmetallelektrode 4, die unabhängig vom zu messenden Kraftfluss angeordnet ist und unter konstanter Haltekraft eines Befestigungselementes 5 fixiert ist, durch die baugleiche Isolationsdünnschicht 2 oder die Mehrlagenisolationsdünnschicht 2 mit exakt gleichem physikalischen Verhalten elektrisch auf die Metallelektrode 3 wirkt, so dass dieser Referenzwiderstand der Isolationsdünnschicht zwischen Metallelektrode 3 und Metallelektrode 4 unter konstanter Andruckkraft zur vollständigen Temperaturkompensation der Messanordnung als Halbbrücke oder Vollbrücke angewendet wird, indem auf dem Strompfad in Reihenschaltung über die Metallelektrode 1 über die Isolationsdünnschicht 2 nach Metallelektrode 3 über die Isolationsdünnschicht 2 nach Metallelektrode 4 ein definierter Strom einer hochpräzisen Stromquelle 6 fließt, so dass über der Isolationsdünnschicht zwischen der Metallelektrode 1 und der Metallelektrode 3 eine kraftabhängige Spannung 8 und zwischen der Metallelektrode 3 und Metallelektrode 4 einer referenzierenden Isolationsdünnschicht 2 eine Referenzspannung 9 abfällt, deren Spannungsverhältnis temperaturunabhängig ist, wobei die resultierende Brückenspannung der Messbrücke oder das direkt gemessene Spannungsverhältnis eine stetige, hochauflösende und exakt beschreibare und wiederholbare Funktion zur einwirkenden Kraft unabhängig von der Betriebstemperatur der Einrichtung zum elektrischen Messen einer Kraft definiert, wobei das temperaturkompensierte Spannungsverhältnis oder die gemessene Brückenspannung direkt einer Signalaufbereitungs- und -auswerteeinheit über eine elektrische Verbindung zugeführt werden, so dass ein elektrisch entkoppelter und mechanisch robuster Aufbau der erfindungsgemäßen Kraftmesseinrichtung erreicht wird, wobei eine Geometrie der Metallelektroden 1 , 2 und 3 frei wählbar ist in Form planarer Flächen oder Freiformflächen.

2.

Einrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung der Kontaktflächen der mindestens zwei Metallelektroden einer mittleren Oberflächenrauheit Ra kleiner gleich 400 Nanometer ein Formschluss im Bereich kleiner 4 Mikrometer über die gesamte Kontaktfläche erreicht wird, wodurch der elektrische Widerstand zwischen den Kontaktflächen der mindestens zwei oder mehreren Metallelektroden 1 und Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 ohne Isolationsdünnschicht, die beispielsweise aus Hartmetall oder sehr festem Stahl, oder Metallpulverspritzguss, oder niederohmigen Metallschichten auf Keramik-, Glas- oder Kunststoffkörpern mit einem elektrischen Widerstand im Bereich weniger Milliohm bis kleiner gleich zehn Ohm gefertigt sind, unabhängig von der einwirkenden Kraft, unter der diese Metallkörper zusammengepresst werden, konstant bleibt innerhalb des Toleranzbandes von plus minus 3 Milliohm und sich je nach verwendetem Metall und Flächeninhalt der Kontaktfläche im Bereich zwischen 20 Milliohm bis maximal 160 Milliohm einstellt, wodurch die messtechnische Voraussetzung geschaffen wird, dass ausschließlich die Isolationsdünnschicht 2 eine kraftabhängige Widerstandsänderung nachweist.

3.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationsdünnschicht 2 auf Hartmetallelektroden, Stahlelektroden oder Metallschichtelelektroden auf Keramik, Glas- oder Kunststoffkörpern mit einem elektrischen Widerstand im Bereich weniger Milliohm bis kleiner gleich zehn Ohm aufgebracht ist, so dass der Elektrodengrundkörper von Metallelektrode 1 und Metallelektrode 3 und Metallelektrode 4 mindestens eine gleiche oder größere Festigkeit als die Isolationsdünnschicht 2 aufweist, wodurch die Deformation und Beschaedigung der Isolationsduennschicht gegenüber dem Trägermaterial durch Einpressen oder Abplatzen vermieden wird und dass die Messanordnung durch die Krafteinwirkung nicht oder extrem gering, das heißt bei einer relativen Verformung kleiner 0,1 Promille, verformt werden, so dass das gesamte Kraftmesssystem ohne Wegänderung aufgrund von Verformungen der mechanischen Metallelektroden 1 , der Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 arbeitet und somit die Krafteinwirkung auf die Isolationsdünnschicht in eine direkte Widerstandsänderung überführt wird, welche eine eindeutige, hochauflösende und stetige Funktion der Kraft ist.

4.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Übertragungselemente als Metallelektroden 1 , Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 zur Kraftweiterleitung zwischen der äußeren Kraftwirkstelle zur Isolationsdünnschicht 2 der Kraftmesseinrichtung und Referenz-Isolationsdünnschicht 2, die zwischen den Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 angeordnet ist, aus hochfesten Stählen oder Hartmetallen, Metallpulverspritzguss, Keramik- oder Glaswerkstoffen mit Aufbringung spezieller, hochfester Schichten beziehungsweise Schichtsysteme gefertigt sind, die aus Siliziumkarbid, DLC [diamond like carbon], Zinkoxid oder stochastisch reduziertem Aluminiumoxid A^Ox mit einem Sauerstoffverhältnis von x gleich größer 2.4 bis 2.8 bestehen, wodurch eine sehr hohe mechanische und chemische Robustheit, Formstabilität und Verschleißfreiheit der Elemente der Messzelle, bestehend aus den Metallelektroden 1 , Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 und der Isolationsdünnschicht 2, erreicht wird, und diese einer thermischen Belastung der Isolationsdünnschicht 2 und der elektrischen Kontaktierung zur elektronischen Messauswerteschaltung der Komponenten (6, 7, bis 17) in der Nähe der Messeinrichtung mit einem räumlichen Abstand kleiner gleich 200 Millimeter standhält, so dass die Messanordnung im Temperaturbereich von unter -80° C bis +300° C betrieben wird, wobei weit mehr als hunderttausend Schaltspiele keine Veränderung der eindeutigen Kraft-Widerstandsfunktion der Isolationsdünnschicht 2 oder Mehrlagenisolationsdünnschicht 2 bewirkt.

5.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesszelle bestehend aus den Metallelektroden 1 , Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 und mindestens einer Isolationsdünnschicht 2 als Hochtemperaturanwendungen im Temperaturbereich von -80°C bis +1 100°C, im Einzelfall bis +1200°C realisiert werden durch die Verwendung einer temperaturbeständigen elektrischen Verbindung zwischen Isolationsdünnschicht 2 und elektronischer Auswerteeinheit der Komponenten (6, 7 bis 17), wobei metallischer Leiter und Isolator und Kontaktflächen des Verbindungssystems temperaturbeständig bis 1200 °C sind mit Leitungslängen größer 20 Milimeter bis 5 Meter durch die gezielte Auswahl des Isolationsschichtsystems 2 [SiC, AI2Ox, ZnO].

6.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 in miniaturisierter und kompakter Bauweise zum elektrischen Messen einer Kraft F im Milli- bis Meganewtonbereich, dadurch gekennzeichnet, dass ein sehr robuster und dynamisch belastbarer Aufbau des Kraftmesssystems erreicht wird durch die mechanische Konstruktion der Metallelektroden 1 der Metallekeltroden 3 und Metallelektroden 4, wobei die mittlere Rautiefe Ra der Metallelektrodenkontaktflächen 1 und Metallelektrodenkontaktflächen 4 im Verhältnis 30:1 bis 2: 1 rauher sind gegenüber der mittleren Rautiefe der Metallelektroden 3 von Ra gleich kleiner 200 Nanometer, wodurch gezielt der Anstieg der stetigen Kraft-Widerstandskennlinie der Messzelle anwendungsspezifisch festgelegt wird, indem ein Rauheitsverhältnis 1 :1 der Elektroden einen wesentlich geringeren Anstieg der Kraft-Widerstandskennlinie hervorbringt, gegenüber einem höheren Verhältnis von X:1 bei X = 1.5 bis 30.0, das einen wesentlich steileren Anstieg der Kraft-Widerstandskennlinie bewirkt und weiterhin die Gestaltung der Metallelektrodenkontaktfläche als Formteil, wobei Planarflächen oder Freiformflächen zur Anwendung kommen mit definierter Oberflächenrauheit, die die Haftfestigkeit der hochfesten Beschichtungen an den Kraftübertragungsflächen erhöht, wodurch eine Festigkeit der Isolationsdünnschicht 2 oder der Mehrlagen-Isolationsdünnschicht 2 und der Grundkörper der Metallelektrode 1 , der Metallelektrode 3 und Metallelektrode 4 der Druckbelastbarkeit von Hartmetallen bis 2 Gigapascal oder sehr festen Stählen bis 1 ,2 Gigapascal erreicht wird, und weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass durch die Auswahl des Herstellungsverfahrens der Isolationsdünnschicht 2 hinsichtlich Werkstoffauswahl und Werkstoffbehandlung mit verfügbaren Beschichtungstechniken spezielle Widerstandskennwerte oder Arbeitsbereiche des kraftabhängigen Isolationsverhaltens im Milliohm-, Ohm- bis mehrere hundert Kiloohm-Bereich festgelegt werden, die in kleiner Bauweise mit einem Bauraum weniger Kubikmillimeter für den Millinewtonbereich, in mittlerer Baugröße im Bereich bis hunder Kubikzentimeter im Newton- bis Kilonewtonbereich und in großer Bauweise unterhalb eines Kubikmeters im Meganewtonbereich arbeiten.

7.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung der Elemente (1 , 2, 3 bis 17) durch Kombination von mehreren Isolationsdünnschichten 2 oder Mehrlagenisolationsdünnschichten 2, auch Multi-Layer- Schichten genannt, elektrisch als Halb- oder Vollmessbrücke betrieben wird, so dass durch die elektrische Verschaltung gezielt die Messempfindlichkeit mehrfach gesteigert wird und dass durch jeweils eine oder mehrere Referenzmetallelektroden 4 je Kraftmesszelle die temperaturbedingte Widerstandsabweichung vollständig kompensiert wird und weiterhin ermöglicht eine räumliche Anordnung der einen Messzellenkombination bestehend aus Metallelektroden 1 und Metallelektroden 3, Isolationsdünnschichten 2 und Referenzmetallelektroden 4 in Richtung der zu messenden Kraftwirkung und eine zweite räumliche Anordnung der Elemente (1 , 2, 3 und 4) der zweiten Messzellenkombination in Richtung der störenden Kraftkomponente, die beispielsweise als mechanische überlagerte Schwingung im System hervorrufen wird, den Betrieb einer Halb- bzw. Vollmessbrücke als elektrische Differenzschaltung, so dass gezielt Störsignale durch parasitäre mechanische Schwingnungen reduziert oder vollständig kompensiert werden.

8.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung durch Kombination von mehreren Isolationsdünnschichten (2.1 entspricht Kanal eins und 2.2 entspricht Kanal zwei) oder Mehrlagenisolationsdünnschichten (2.1 , 2.2, bis 2.n), auch Multi-Layer-Schichten genannt, elektrisch als Gruppenschaltung mehrerer Messkanäle durch eine oder mehrere Halb- oder Vollmessbrücken betrieben wird, deren räumliche oder geometrische Anordnung so ausgelegt ist, dass die zu messenden Kräfte als vektorielle Größe exakt in Betrag und Richtung je zugeordnetem Messkanal zeitgleich bestimmt werden kann durch separate Erfassung der Kraftwirkung als vektorielle Komponenten in den mindestens drei Raumdimensionen des kartesischen Koordinatensystems mit Breite-X, Länge-Y, Höhe-Z und / oder zusätzlich im Polarkoordiantensystem der Drehachse um den Normalenvektor der X-Y-Ebene, der Z- Achse und einer weiteren Drehachse, die den Neigungswinkel gegenüber X-Y-Ebene eineindeutig beschreiben.

9.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl einfache wie auch komplexe mechanische Konstruktionen der Elemente Metallelektroden 1 , Isolationsdünnschichten 2, Metallelektroden 3 und Referenzmetallelektroden 4 als elektrische Kraftmesseinrichtung erschaffen werden, die mittels Isolationsdünnschichten 2 als Kombination einer oder mehrerer elektrischer Kraftmesseinrichtungen aufgebaut werden, bestehend aus Einfach- (2) oder Mehrlagenschichten (2 bzw. 2.n), auch Multi-Layer-Schichten genannt, die auf einigen wenigen Formteilen als Plan- oder Freiformflächen aufgebracht werden in Makrobauweise, d.h. im Bereich größer 10 mm wie auch als Miniaturisierung in Mikrobauweise, d.h. im Submilimeterbereich, wobei mehrere Metall- und / oder Kermaik- oder Glasbauteile kraftschlüssig und / oder formschlüssig angeordnet sind und Momente wie auch Kräfte temperaturkompensiert erfassen, wobei durch Aufbringung hochohmiger Isolationsschichten im Megaohmbereich diese Bauteile gegenüber der äußern Umgebung elektrisch hochohmig isoliert und elektrisch gegeneinander ausreichend isoliert und mechanisch wie auch elektrisch wechselwirkungsfrei gegeneinander entkoppelt als Metallelektroden 1 , 3 und 4 betrieben werden.

10.

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Festlegung der Messempfindlichkeit der elektrischen Kraftmesseinrichtung definiert wird bezüglich des Kraftmessbereiches im Millinewton bis Meganewtonbereich, und dass weiterhin die Kraftrichtung vorgegeben wird durch konstruktive geometrische Gestaltung der Metallelektroden 1 , Metallelektroden 3 und Referenzmetallelektroden 4, indem diese als zusammensteckbare Körper frei wählbarer Regelgeometrien als Positiv- und Negativform konstruiert und gefertigt werden, deren Formabweichung kleiner gleich 6 Mikrometer bei einer mittleren Rautiefe der Elektrodenkontaktoberfläche von Ra kleiner gleich 400 Nanometer, wie beispielsweise als Innenkegelstumpf und Außenkegelstumpf formgleicher Mantelflächen zum Messen von Zug- oder Druckkräften, auf deren Mantelfläche die Isolationsdünnschicht 2 aufgebracht ist wobei der Kegelwinkel und damit das mechanische Übersetzungsverhältnis der Druck- oder Zugmesszelle frei wählbar ist und weiterhin wird durch ineinander gesetzte Zylinderflächen von Außen- und Innenzylinder mit aufgebrachten Isolationsdünnschichten auf der Zylindermantelfläche der Nachweis der radialen Spannkraft erreicht und somit wird das radiale und axiale Kraftübertragungsvermögen von Schrumpfverbindungen zwischen zylindrischen Spannsystemen direkt gemessen, wobei diese als Kraftwirkung zwischen beiden Körpern linear nachgewiesen wird oder im weiteren Anwendungsbeispiel ist für die konstruktive Gestaltungsfreiheit dieses Messsystems die direkte Messung von axialen Zug- oder Druckkräften mit Hilfe von abgestuften Zylindern möglich, wobei die Isolationsdünnschicht 2 der beiden oder mehreren Formteile auf die Stirnfläche der Zylinderringe aufgebracht wird und somit wird direkt und linear die axial wirkende Zug- oder Druckkraft der angepressten Formteile linear nachgewiesen, und ebenfalls wird die direkte Messung von Drehmomenten möglich, indem durch eine Plananlagefläche zwischen den Metallelektroden 1 und Metallelektroden 3 und zwischengelagerter Isolationsdünnschicht 2, deren Normalenvektor tangential zur Drehrichtung zeigt, der ineinandergreifenden rotationssymetrischen Formteile, wobei die Isolationsdünnschicht auf einer Planfläche oder Freiformfläche einer Welle aufgebracht ist, deren Normalenvektor in Richtung der zu messenden Kraft zeigt, die am Zylinderumfang beider Körper als Verdrehung wirkt.

1 1 .

Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Metallelektroden durch eine oder mehrere Isolationsdünnschichten (2 oder 2.n) elektrisch voneinander isoliert sind und mechanisch als Regelgeometrie oder Freiformgeometrie so ausgebildet sind, dass mindestens eine zwei- oder mehrkanalige gleichzeitige Messung von Druck- und Zugkräften möglich ist, indem das Aufbringen der Isolationsdünnschicht auf der Umfangsfläche von zwei miteinander verbundenen Kegelstümpfen auf der Außenfläche der jeweils inneren Elektrode durchgeführt wird, die gegenüber der passgenauen Einhausung, d.h. mit einer Oberflächenrauheit mittlerer Rautiefe kleiner 400 Nanometer und einer Formtoleranz kleiner 6 Mikrometer als zwei elektrisch voneinander isolierten äußeren Elektroden als Negativform montiert sind, wobei keine Verformung oder eine extrem geringfügige relative Verformung kleiner 0,01 Promille der beispielsweise aus Hartmetall gefertigten Metallektroden 1 , Metallelektroden 3 und Referenzmetallelektroden 4 stattfindet, und die Isolationdünnschicht 2 auf dem Kegelstumpf mit Spitze in Richtung Kraftwirkung eine Druckkraft misst und der Kegelstumpf mit der Spitze entgegen zur Kraftwirkung misst die Zugkraft und somit diese elektrische Kraftmesseinrichtung eine Kraftmessung entgegengesetzter Kraftrichtungen als positiv und negativ wirkende Kräfte gleichzeitig ermöglicht.

12.

Verfahren zum elektrischen Messen einer Kraft mittels der Isolationsdünnschicht 2 unter Einsatz einer Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Stromquelle 6 ein präziser elektronischer Signalgenerator eingesetzt wird, der entweder im Betriebsmodus als geregelte Gleichstromquelle oder weiterhin im Betriebsmodus als Wechselstromsignalquelle arbeitet, so dass klar definierte und als exakte Referenz nutzbare Ausgangsstromsignale in Form von beispielsweise Sinus-, Rechteck- oder Dreieckssignalen bei frei wählbaren Amplituden und Frequenzen der Widerstandsmessschaltung zugeführt werden und weiterhin eine Signalverarbeitungs- und -auswerteschaltung auf den jeweiligen Betriebsmodus abgestimmt ist, so dass je nach Anwendungsfall gezielt elektrische Störgrößen aus der Umgebung, d.h. starke elektrische oder elektromagnetische Felder, gezielt mittels Signalfilterung durch Bandpass oder Bandstop, deren Grenzfrequenzen anwendungsfallbezogen ausgelegt wurden, unterdrückt oder kompensiert werden und ebenfalls wird im Puls-Pause-Betrieb eine Reduzierung des Energieverbrauchs einer solchen Messanordnung um mehr als 2 bis 4 Zehnerpotenzen realisiert.

13.

Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dynamik des Dünnschichtkraftmesssystems bestehend aus den Metallelektroden 1 , den Isolationsdünnschichten 2, den Metallelektroden 3 und den Referenzmetallelektroden 4 oder der Kombination von elektrischen Kraftmesseinrichtungen mittels Isolationsdünnschichten der Elemente (1 , 2, 3, und 4) eine zeitliche Auflösung im Megahertz-Bereich von Kraftverläufen liefert, die ausschließlich durch die Auslegung der Isolationsdünnschichten 2 und Referenzdünnschichten 4 als niederohmiger Messwiderstand im Bereich kleiner, gleich hundert Ohm bis ein Ohm erfolgt, wordurch die Erhöhung der Messströme und im besonderen der Flankensteilheit der nachgewiesenen Messspannung, die als Spannungsabfall über dem Isolationsdünnschicht-Widerstand nachgewiesen wird und im unteren Mikro- bis Zehner-Nanosekundenbereich erzielt wird, und weiterhin gekennzeichnet durch die elektrische Anpassung der Messelektronik zum Erfassen der Spannungsabfälle über den Isolationsdünnschichten (2 bzw. 2n) mit einer Auflösung bis minimal dem dreistelligen Mikrovoltbereich bei einer Zeitverzögerung unterhalb achthundert Nanosekunden, so dass die Leistungsfähigkeit des gesamten Messsystems hinsichtlich des Zeitverhaltens und Empfindlichkeit ausschließlich durch diese Anpassung bestimmt wird und somit die zeitlich hochauflösende und verformungsfreie Kraftmessung möglich wird, die beispielsweise an Lagerschalen von Turbinen oder Starkstrom generatoren durchgeführt wird.

14.

Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Übertragungselemente zur Kraftweiterleitung auf die Metallelektroden 1 , Metallelektroden 3 und Referenzmetallelektroden 4 zwischen der äußeren Kraftwirkstelle auf die Isolationsdünnschicht 2 aus festen Kunststoffen oder hochfesten Verbundwerkstoffen als Formteile gefertigt sind, wobei das elektrische Kraftmesssystem durch die Aufbringung von hochfesten Metallschichten als elektrisch leitende Metallelektrode der Elemente (1 , 3 und 4), der Aufbringung der Isolationsdünnschichten (2 bzw. 2.n) auf diesen Metallelektroden (1 , 3 und 4) und weiterhin als niederohmige elektrische Kontaktierung dieser Elektroden mit dem elektronischen Messsystem im Widerstandsbereich kleiner fünfzig Milliohm der Elemente (6, 7 bis 17) auf dem Trägermaterial der Elektrodengrundkörper aus Kunststoff oder Verbundmaterial der Metallelektroden (1 , 3 und 4) geschaffen wird.

15.

Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallelektroden 1 , Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 durch eine Isolationsdünnschicht 2 elektrisch voneinander isoliert sind, so dass die Kapazität und / oder der Widerstand dieser elektrischen Messzelle bestehend aus den Elementen (1 , 2, 3 bis 17) eine eindeutige und stetige Funktion der einwirkenden Druckkraft darstellt, die von außen auf die Messzelle wirkt, wobei zum elektrischen Messen der kraftabhängigen Kapazität C oder der Impedanz Z als Stromquelle ein präziser elektronischer Signalgenerator eingesetzt wird, der als im Betriebsmodus geregelte Wechselstromsignalquelle arbeitet, so dass klar definierte und als exakte Referenz nutzbare Ausgangsstromsignale in Form von beispielsweise Sinus-, Rechteck- oder Dreieckssignalen bei frei wählbaren Amplituden und Frequenzen der Kapazitäts- oder Impedanzmessschaltung zugeführt werden und diese als Schwingkreis in der Resonanzfrequenz anregen, wobei durch die einwirkende Kraft zwischen den Metallelektroden (1 , 3 und 4) der Schwingkreis durch Kapaziäts- und / oder Impedanzänderung verstimmt wird, und ebenfalls die Amplitude des Wechselspannungsmesssignals über dem kapzitiv-resistiven Widerstand der Isolationsdünnschicht 2 abnimmt, deren Verlauf eine eineindeutige und stetige Funktion gegenüber der einwirkenden Druckkraft beschreibt und die elektronische Signalverarbeitungs- und -auswerteschaltung durch anwendungsspezifische Bandstopfilter oder Bandpassfilter die nahezu vollständige Unterdrückung oder Kompensation von Störsignalen in Folge parasitärer mechanischer Schwingungen oder elektrischer Felder aus der Umgebung umsetzt.

16.

Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallelektroden 1 , Metallelektroden 3 und Metallelektroden 4 durch eine Isolationsdünnschicht elektrisch voneinander isoliert sind, so dass die Impedanz Z, d.h. induktiver Wechselstromwiderstand oder kapazitiver Wechselstromwiderstand, dieser elektrischen Messzelle eine eindeutige und stetige Funktion der einwirkenden Presskraft darstellt, die von außen auf die Messzelle wirkt, wobei zum elektrischen Messen der kraftabhängigen Induktivität L oder Kapazität C als Stromquelle ein präziser elektronischer Signalgenerator eingesetzt wird, der als im Betriebsmodus geregelte Wechselstromsignalquelle arbeitet, so dass klar definierte und als exakte Referenz nutzbare Ausgangsstromsignale in Form von beispielsweise Sinus-, Rechteck- oder Dreieckssignalen bei frei wählbaren Amplituden und Frequenzen der Kapazitäts- oder Induktivitäts- Messschaltung zugeführt werden und diese als Schwingkreis in der Resonanzfrequenz anregen.

Description:
Verfahren und Einrichtung zur elektrischen Kraftmessung mittels Isolationsdünnschicht

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zum elektrischen Messen einer Kraft, die zwischen mindestens 2 Metallelektroden aufgebaut wird, wobei mindestens eine Isolationsdünnschicht als Sensorelement wirkt, deren elektrische Leitfähigkeit eine eindeutige und exakt rückführbare Funktion der einwirkenden Kraft beschreibt. Generell betrifft die Erfindung das Gebiet der Kraftmesstechnik, wobei erfindungsgemäß gegenüber dem Stand der Technik eine neuartige Anwendungsvielfalt erreicht wird, indem ein vereinfachter Aufbau der Kraftsensoren ohne Verformungskörper geschaffen wird. Hierbei kommt als neuartiges Gestaltungsmerkmal die Aufbringung von mindestens einer oder mehrerer homogener Isolationsdünnschichten auf den planaren oder Freiformflächen der mechanischen Kraftübertragungselemente zum Einsatz, so dass zwischen den elektrisch isolierten Kraftübertragungselementen und Metallelektroden ein Sensoraufbau möglich wird, der direkt und ohne nennenswerte Verformung dieser Elemente ein elektrisches Signal in Form einer kraftabhängigen Spannungsänderung bei gegebenem Strom erzeugt, das die eineindeutige hochauflösende und stetige Abbildung zur einwirkenden Kraft auf direktem mechanischen und elektrischen Weg beschreibt. Erstmals wird durch diese Technologie die Schaffung von Sensoren mit hoher Temperaturfestigkeit, je nach gewählter Isolationsdünnschicht, und in miniaturisierter Bauweise, d.h. im Bauraum von unter einem Kubikmillimenter für die Kraftmessung im Milli-Newton-Bereich und weiterhin in beliebig großer Makrobauweise im Newton- bis Mega-Newton-Bereich möglich, wobei je nach Messaufgabe eine beliebige geometrische Gestaltung der mechanischen Kraftübertragungselemente mit aufgebrachten Isolationsdünnschichten eine freie Wahl hinsichtlich Bauraum, Kraftwirkrichtung und mechanischer Übersetzungsverhältnisse erreicht wird. Beispielsweise wird durch die freie Wahl der Kegelsteilheit von Innen- und Außenkegelstumpf, auf dessen Außenkegelmantelfläche eine Isolationsdünnschicht aufgebracht wurde, eine freie konstruktive Wahl der zu erreichenden Messempfindlichkeit möglich, wobei je nach geometrischer Gestaltung ein Zug- oder Drucksensor möglich wird. Ein weiterer Freiheitsgrad bei der mechanischen und elektrischen Gestaltung der Kraftsensoren ist die Werkstoffauswahl, der Aufbau und die chemische Zusammensetzung der Isolationsdünnschicht bzw. des Schichtsystems, die auf den Kraftübertragungselementen aufgebracht wird, wobei die Temperaturfestigkeit, die Messempfindlichkeit der Isolationsdünnschicht je nach Anforderung der Messaufgabe frei wählbar ist. Auch die Gestaltung von miniaturisierten und größeren Kombinationen mehrerer Kraftsensoren mittels Isolationsdünnschichten in der Ausführung einer kombinierten Sensoreinheit wird möglich, um beispielsweise wechselwirkungsfrei die Kraftwirkung und Kraftrichtung hinsichtlich der 3 Raumdimensionen Breite (x-Komponente), Länge (y- Komponente), Tiefe (z-Komponente) im Raum zu erfassen.

Generell ist aus dem Stand der Technik und ersten Veröffentlichungen, die bereits um 1920 bekannt wurden, der piezoresistive Effekt hinreichend bekannt. Der piezoresistive Effekt beschreibt eine elektrische Widerstandsänderung des Materials durch hohe äußere Kraftbzw. Druckeinwirkung. Bei allen Materialien, die geringfügig bis stark elektrisch leitend sind, tritt dieser Effekt auf, jedoch ist die Druckempfindlichkeit von Halbleitern gegenüber Metallen um ein Vielfaches höher. Grundsätzlich ist festzustellen, dass diese Druckempfindlichkeit bezogen auf die Widerstandsänderung durch äußere Krafteinwirkung gesteigert werden kann, indem bei Halbleitern die Orientierung des Einkristalls, das bedeutet die elektrische Stromflussrichtung, und die Dotierung mit Fremdatomen im Trägermaterial gezielt angepasst wird. Zu beobachten ist der piezoresistive Effekt auch am Beispiel von amorphen Kohlenstoffschichten, mit einer diamantähnlichen Gitterstruktur, wie sie im Patent DE000019954164B4 beschrieben ist, wobei festzustellen ist, dass die Stärke des piezoresistiven Effekts nicht nur bei amorphen Kohlenstoffschichten durch gezielte chemische Zusammensetzung und Gestaltung der Gitterstruktur beieinflusst werden kann, sondern ebenfalls wird bei anderen Dünnschichten bzw. Mehrlagen-Schichtsystemen, den so genannten Multi-Layer-Schichten, wie sie beispielsweise Aluminium-Titan-Nitrit, Aluminium-Chrom-Nitrit, Zirkonium-Oxid-Nitrit oder Aluminium-Chrom-Nitrit-Oxid und viele weitere sein können, durch die Einbindung von Fremdatomen bzw. Molekülstrukturen als Körner in einer Nanokomposit-Trägerschicht eine hohe Stärkung des piezoresistiven Effekts erreicht. Das heißt, die Empfindlichkeit der elektrischen Widerstandsänderung gegenüber dem Maß der von außen mechanisch einwirkenden Kraft oder Druck wird sehr stark erhöht, da je nach Materialkombination und eingebrachten Störstellen in den Halbleitern druckabhängig zusätzliche Ladungsträger in Form von Ionen und / oder Elektronen freigesetzt werden. Dieser Effekt ist schon seit 1920 bekannt, jedoch bringt der technische Fortschritt und die Weiterentwicklung zur Anwendung und Herstellung von Schichtsystemen neuartige Werkstoffkombinationen und Schichtsysteme hervor, die einerseits auf verschiedensten Materialien wie beispielsweise Metall-, Keramik-, Glas- oder Kunststoffoberflächen aufzubringen sind und andererseites eine Materialzusammensetzung aufweisen, die hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften den Halbleitern sehr nahe kommen. Jedoch weisen solche piezoresistiven Schichten eine sehr starke temperaturabhängige Drift des Widerstandes auf, der als relative temperaturabhängige Widerstandsänderung im Bereich von -0.4 Prozent bis etwa -1.2 Prozent per Kelvin Temperaturerhöhung liegt, wie es ebenfalls im Stand der Technik beschrieben ist. Solche Schichten und Strukturen gestatten beispielsweise die Gestaltung von diskreten elektronischen Bauteilen und Schaltungen auf planaren Trägermaterialien, beispielsweise Glas, wie sie bei der Herstellung moderner Flachbildschirme zur Anwendung kommen. Ebenfalls zeichnen sich solche beschichteten Oberflächen durch eine extreme mechanische Festigkeit oberhalb der Hartmetalle mit über 2 Gigapascal Druckfestigkeit und einer Temperaturfestigkeit im Bereich von minus 100 Grad Celsius bis hin zu 1200 Grad Celsius, je nach Auswahl des Trägerkörpers und des aufgebrachten Schichtsystems.

Anlagenverzeichnis

Figur 1 : Schnittdarstellung der Isolationsdünnschicht-Kraftmesszelle mit

Referenzisolationsdünnschicht zur Temperaturkompensation als elektrische Halbmessbrücke.

Figur 2: Schnittdarstellung der Isolationsdünnschicht-Kraftmesszelle mit

Referenzdünnschicht zur Temperaturkompensation als Widerstandsmessung.

Figur 3: Schnittdarstellung der Isolationsdünnschicht-Kraftmesszelle mit

Referenzisolationsdünnschicht zur Temperaturkompensation in doppelter Ausführung als hochempfindliche Vollmessbrücke.

Figur 4: Schnittdarstellung der Isolationdünnschicht-Kraftmesszelle zur gleichseitigen

Erfassung zweier Kraftrichtungen F_x und F_y mit Referenzisolationdünnschicht zur Temperaturkompensation als elektrische mehrkanalige Widerstandsmessung.

Figur 5: Aufbau und Messschaltung eines N-dimesionalen Isolationsdünnschicht- Kraftsensors mit n-facher Messschaltung mit mehrkanaliger Referenzisolationsdünnschicht zur Temperaturkompensation; Oben - Schnittdarstellung eines 2D-lsolationsschichtsensor-Segmentes; Unten - Rotatorische Segmentanordnung als Ausführungsbeispiel bestehend aus n=4 mal 2D- Sensorblöcken und 4x2=8 Messkanälen, um die Kraftrichtung und deren Betrag komponentenbezogen zu messen.

Legende:

El-1 und El-2: Eletrodenpaar Fy+Fx Drehwinkel 0°;

E2-1 und E2-2: Elektrodenpaar Fy+Fx Drehwinkel 45°;

E3-1 und E3-2: Elektrodenpaar Fy+Fx Drehwinkel 90°;

E4-1 und E4-2: Elektrodenpaar Fy+Fx Drehwinkel 135°.

Figur 6: Kraft-Widerstandskennlinie der Isolationsdünnschichtmesszelle bestehend aus einer unbeschichteten Hartmetallelektrode und einer beschichteten Hartmetallelektrode vom Typ_01 . Figur 7: Kraft-Widerstandskennlinie der Isolationsdünnschichtmesszelle bestehend aus einer unbeschichteten Hartmetallelektrode und einer beschichteten Hartmetallelektrode vom Typ_03.

Figur 8: Kraft-Widerstandskennlinie der Isolationsdünnschichtmesszelle bestehend aus einer unbeschichteten Hartmetallelektrode und einer beschichteten Hartmetallelektrode vom Typ_01 .

Figur 9: Kraft-Widerstandskennlinie der Isolationsdünnschichtmesszelle bestehend aus zwei unbeschichteten Hartmetallelektroden, d.h. der Widerstand zwischen den Kontaktflächen liegt im unteren Milliohmbereich bei +/- 1 mOhm.

Figur 10: Kraft-Widerstandskennlinie der Isolationsdünnschichtmesszelle bestehend aus zwei unbeschichteten Hartmetallelektroden, d.h. der Widerstand zwischen den Kontaktflächen liegt im unteren Milliohmbereich bei +/- 1 mOhm.

Figur 11 : Kraft-Widerstandskennlinie der Isolationsdünnschichtmesszelle bestehend aus zwei beschichteten Hartmetallelektroden unterschiedlicher Rauhauheit [SiC_05 poliert auf SiC_03 unpoliert]

Figur 12: Kraft-Widerstandskennlinie der Isolationsdünnschichtmesszelle bestehend aus zwei beschichteten Hartmetallelektroden unterschiedlicher Rauhauheit [SiC_05 poliert auf SiC_03 unpoliert]

Erfindungsgemäß wird die Messung von Kräften gelöst, wie dies als Ausführungsbeispiel in Figur 1 , auf Seite A5, Figur 2 , auf Seite A6 und Figur 3, auf Seite A7 dargestellt sind, indem zwischen mindestens zwei mechanischen Kraftübertragungselementen, (1 und 3), die als elektrisch voneinander isolierte Elektroden ausgeführt sind, eine Isolationsdünnschicht (2) aufgebracht wird, deren elektrischer Widerstand eine eindeutig rückführbare Funktion der einwirkenden Kraft F ist und das weiterhin eine Referenzmetallelektrode (4) in baulicher Nähe außerhalb des Kraftflusses angeordnet ist, deren Halterung diese Elektrode (4) unter konstanter Haltekraft gegenüber der Quellenelektrode (3) fixiert. Somit kann eine Halb- oder Vollmessbrücke aufgebaut werden, die vollständig die Temperaturabhängigkeit der Messanordnung kompensiert, wodurch die resultierende Brückenspannung eine eineindeutig rückführbare Funktion der Kraftwirkung zwischen den Elektroden (1 und 3) beschreibt unabhängig von der Umgebungstemperatur. Dazu werden die mindestens zwei Elektroden (1 und 3) bzw. die gemeinsamen Quellenelktrode (E_q bzw. 3) und deren benachbarten Sensorelektroden (E_n) mit der Stromquelle (6) elektrisch verbunden, so dass der gegebene und bekannte Strom l_q der geregelten Stromquelle (6), der mittels Strommesser (7) als Strom I gemessen wird, so dass über der Isolationsdünnschicht einen Spannungsabfall U bzw. U_n beim mehrdimensionalen Sensor bewirkt, der mittels Spannungsmesser (8) hochaufgelöst gemessen wird und gegenüber einer oder mehreren Referenzmesselektroden (4 bzw. U.ref(n)) unter Anwendung einer Halb- oder Vollmessbrücke als Brückenspannung überführt wird, wodurch eine vollständige Kompensation der Temperaturabhängigkeit des Isolationsdünnschichtwiderstandes bzw. der Messanordnung erreicht wird. Gegenüber bisher bekannten Lösungen von Kraftmesssensoren und unter anderem im Bezug auf das Patent DE 000019954164 B4 und DE102006019942A1 ist entgegenzuhalten, dass:

• Sämtliche Kraftmessanordnungen auf der Grundlage piezoresistiver Isolationsdünnschichtsysteme, die im Stand der Technik beschrieben sind, enthalten keine Einrichtung, um die temperaturabhängige Drift des Isolationswiderstandes hochgenau und vollständig zu kompensieren.

• Verschiedenartige Isolationsdünnschichten und Mehrfachschichtsysteme mit Halbleiterverhalten angewandt werden, wobei deren Empfindlichkeit bezogen auf die kraftabhängige elektrische Leitfähigkeit bzw. Elektrischen Widerstand gezielt durch spezielle Herstellungsverfahren, chemische Stoffkombinationen und der Einbringung von Störstellen, die zusätzliche elektrische Ladungsträger freisetzen, die den kraftabhängigen piezoresistiven Effekt erheblich steigern. Beispiele für solche Isolationsdünnschichten bzw. Isolationsdünnschichtkombinationen sind Aluminium- Titan-Nitrit, Aluminium-Chrom-Nitrit, Zirkonium-Oxid-Nitrit oder Aluminium-Chrom- Nitrit-Oxid und viele weitere, die als Halbleiter eine starke Empfindlichkeit der kraftabhängigen Widerstandsänderung aufweisen.

• Die mechanischen Kraftübertragungselemente sind hinsichtlich Geometrie und Materialauswahl so gestaltet, dass keine Geometrieänderung oder vernachlässigbare Verformung der mechanischen Kraftübertragungselemente stattfindet und somit Kraftmessung ohne Fehler einer Wegänderung oder eines Verfahrweges auf direktem Wege in ein elektrisch messbares Signal überführt wird, d.h. das einzige Sensor-Koppel-Glied ist die Isolationsdünnschicht und weitere Bauteiltoleranzen und mechanische Störungen fließen in der Messkette nicht ein.

• Weiterhin werden beispielsweise in der Sensorausführung mit Hartmetall- Kraftübertragungselementen als Elektroden (1 und 3) elektrisch exakt definierte Übergangswiderstände zwischen den Grenzflächen der Metallelektroden (1 und 3) erreicht, deren Übergangswiderstand im Milliohm-Bereich exakt konstant ist, unabhängig von der einwirkenden Kraft, unter der diese Elemente zusammengepresst werden.

• Die beliebige auch miniaturisierte Ausführung der Kraftmesssensoren oder Kraftmess-Sensor-Kombinationen als mehrdimensionale Kraftmesseinheit ermöglicht eine extrem schnelle und hochauflösende Messeinheit, wobei die physikalischen Grenzen dieses Systems ausschließlich elektrisch durch die Umladezeiten der Mesströme bzw. Spannungsänderungen des Messkreises bis hin zum Analog- Digital-Wandler begrenzt werden. Moderne elektronische Signalverstärkungs- und -Verarbeitungsschaltungen erschließen hierbei eine bisher nicht gekannte Leistungsklasse in der dynamischen Kraftmessung.

• Je nach gewählter Isolationsdünnschicht bzw. Mehrfach-Isolationsdünnschichtsystem und deren Materialzusammensetzung und entsprechend robusten Kraftübertragungselementen wird eine bisher nicht gekannte Temperaturfestigkeit solcher Sensoren im Bereich von unter hundert Grad Celsius bis 1200 Grad Celsius möglich.

• Energiesparende Andwendungen und sehr kostengünstige miniaturisierte Kraftmesssysteme mit Batteriebetrieb über mehrere Jahre werden möglich, da die Messströme nur kurzzeitig im Aktiv-Schlaf-Betrieb mit extrem langen Ruhephasen geschaltet werden können, wobei sehr kurze Einschwingphasen des Messsystems eine sehr kurze Aktiv-Dauer ermöglichen.

• Die mechanische Robustheit und Verschleißfestigkeit der Isolationsdünnschicht liegt über der Belastungsgrenze der mechanischen Koppelelemente, beispielsweise bei

Hartmetall über 2 Gigapascal Druckfestigkeit.

Die vielfältige Gestaltungsmöglichkeit verbunden mit dem sehr hohen Freiheitsgrad hinsichtlich Miniaturisierung, normalen Baugrößen bei mechanischen Standardelementen, z.B. Verbindungselemente wie Bolzen, Schrauben, Druckscheiben etc. bis hin zu Anwendungen im Schwermaschinenbau ist durch diese Messtechnologie mittels Isolationsdünnschichten möglich.

Das Ausführungsbeispiel in Figur 4 unten auf Seite A5 zeigt als Schnittdarstellung die Kraftmessung in einer Richtung und auf Figur 4 oben die komponentenbezogene Kraftmessung in zwei Richtungen, d.h. im zweidimensionalen Raum (2D) mit den Kraftkomponenten F_x und F_y. Im weiteren Ausführungsbeispiel laut Figur 5 auf Seite A6 wird ein mehrdimensionaler Sensoraufbau exemplarisch dargestellt, wobei komponentenbezogen im zwei mal vier-dimensionalen Raum aus 4 unterschiedlichen Drehwinkeln im 3D-Raum (F_x + F_y) eine elektrische Kraftmessung erfolgt. Diese elektrische Messschaltung und der gewählte Sensoraufbau wird als Schnittdarstellung gezeigt, wobei beliebig viele rotatorisch anzufügenden (n-) Sensorelemente zusammengesetzt werden können, jedoch hier im konkreten Beispiel n=4 separate Einheiten für 4 Drehwinkel bestimmt sind, soll exemplarisch die Gestaltungsfreiheit hinsichtlicher mechanischer Konstruktion und elektronischer Auswertemöglichkeiten aufzeigen.

Legendenbeschriftung

(1 ) Elektrode bzw. Gemeinsame Elektrode bei mehrdimensionalen Messzellen

(2) Isolationsdünnschicht [beim mehrdimensionalen Aufbau 2-n bzw. 2.n], d.h. die n- te Isolationsdünnschicht

(3) Elektrode bzw. N-te Elektrode bei mehrdimensionalen Sensoren [beim mehrdimensionalen Aufbau 3-n bzw. 3.n]

(4) Referenzmetallelektrode bzw. N-te Elektrode bei mehrdimensionalen Sensoren

[beim mehrdimensionalen Aufbau 4-n bzw. 4.n]

(5) Halterung für Referenzmetallelektrode, die mit konstanter Haltekraft aus beiden gegenüberliegenden Richtungen unter konstanter Haltekraft die Referenzmetallelektrode fixiert.

(6) Stromquelle l_q

(7) Strommesser I bzw. Bei mehrdimensionaler Ausführung N-ter Strommesser der jeweiligen Kraftkomponente (-richtung) und des zugeordneten N-ten Strommesskanals.

(8) Spannungsmesser U bzw. U_n - bei mehrdimensionaler Ausführung N-ter

Spannungsmesser der jeweiligen Kraftkomponente (-richtung) und des zugeordneten N-ten Spannungsmesskanals [beim mehrdimensionalen Aufbau 8- n bzw. 8.n].

(9) Referenzspannungsmesser U_ref bzw. U_ref-m - bei mehrdimensionaler

Ausführung M-ter Spannungsmesser der jeweiligen Kraftkomponente (-richtung) und des zugeordneten M-ten Referenzspannungsmesskanals [beim mehrdimensionalen Aufbau 9-m bzw. 9.m]. Referenzstrommesser l_ref bzw. I_ref-m - bei mehrdimensionaler Ausführung M- ter Referenzstrommesser der jeweiligen Kraftkomponente (-richtung) und des zugeordneten M-ten Referenzstrommesskanals [beim mehrdimensionalen Aufbau 9-m bzw. 9.m].

Festwiderstand R_1 = constant der Halbmessbrücke. Festwiderstand R_2 = constant der Halbmessbrücke. Isolationsschichtwiderstand R_1 der Vollmessbrücke Isolationsrefernzwiderstand R_ref-1 der Vollmessbrücke Isolationswiderstand R_2 der Vollmessbrücke Isolationsrefernzwiderstand R ref-2 der Vollmessbrücke

Isolationsschichtwiderstand R_17 zwischen den beiden aufeinandergesetzten Messzellen, damit die Vollmessbrückenschaltung möglich wird. [R_ >= 500 * R_1 ]