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Title:
METHOD AND DEVICE FOR FINISHING NATURAL STONE SLABS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/173583
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for finishing natural stone slabs, in particular marble slabs, having the steps of: a) providing a natural stone slab, b) capturing at least one image of the natural stone slab, c) detecting at least one defect using the at least one image, d) cutting out the at least one defect using laser radiation, wherein a depression (V) is formed in the natural stone slab, and e) filling the depression (V) by introducing and hardening one or more liquids. The invention additionally relates to a device (1) for finishing natural stone slabs, in particular marble slabs, and to a natural stone slab produced using the method and/or the device according to the invention.

Application Number:
PCT/EP2019/075545
Publication Date:
September 03, 2020
Filing Date:
September 23, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BOEHM FERTIGUNGSTECHNIK SUHL GMBH (DE)
International Classes:
B44C3/10; C04B41/00; E04G23/00
Foreign References:
US7388063B22008-06-17
US20150030817A12015-01-29
ES2573342A12016-06-07
ES2573342A12016-06-07
Attorney, Agent or Firm:
SCHLOEGL, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Veredlung von Natursteinplatten, insbesondere Marmorplatten, umfassend :

a) Bereitstellen einer Natursteinplatte,

b) Aufnehmen mindestens eines Bildes der Natursteinplatte,

c) Detektion zumindest einer Fehlstelle anhand des mindestens einen Bildes, d) Ausschneiden der zumindest einen Fehlstelle mittels Laserstrahlung, wobei eine Vertiefung (V) in der Natursteinplatte gebildet wird,

e) Füllen der Vertiefung (V) durch Einbringen und Aushärten einer oder mehrerer Flüssigkeiten.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Einbringen zumindest einer der Flüssig keiten mittels eines Tintenstrahldruckers erfolgt und/oder wobei zumindest ei ner der Flüssigkeiten mittels UV-Licht ausgehärtet wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest eine der Flüssigkeiten ein

Harz (H) ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Harz (H) als Farbstoff ein Pulver aus ei nem gleichen Naturstein wie die zu veredelnde Natursteinplatte enthält.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest eine der Flüs sigkeiten eine erste, insbesondere weiße Tinte ist und der Schritt e) folgende Schritte umfasst: Aufbringen und Aushärten der ersten Tinte auf einen Boden der Vertiefung (V); Verschließen der Vertiefung (V) mit einem Harz.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei zumindest eine der Flüssigkeiten eine

zweite, insbesondere farbige Tinte ist und der Schritt e) zwischen dem Auf bringen und Aushärten der ersten Tinte und dem Verschließen der Vertiefung (V) mit dem Harz (H) folgenden Schritt umfasst: Aufbringen und Aushärten der zweiten Tinte auf der ersten Tinte, und optional, wobei der Schritt e) vor dem Aufbringen und Aushärten der zweiten Tinte folgende Schritte umfassen : Farb- auswertung eines die Vertiefung (V) umgebenden Bereichs der Naturstein platte, insbesondere durch Aufnehmen eines Bildes, das einen die Vertiefung (V) umgebenden Bereichs der Natursteinplatte enthält, und Festlegung einer Durchschnittsfarbe; Auswahl und/oder Zusammenstellung der zweiten Tinte derart, dass die Farbe der zweiten Tinte zumindest weitgehend der Durch schnittsfarbe entspricht.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Detektion zumindest einer Fehlstelle anhand des mindestens einen Bildes mittels einer Bilderken nungssoftware durchgeführt wird, welche optional eine manuelle Korrektur und/oder eine Optimierung der Bilderkennungssoftware mittels maschinellem Lernen umfasst, und/oder

wobei nach der Detektion zumindest einer Fehlstelle anhand des mindestens einen Bildes ein mittels des Lasers auszuschneidendes Profil berechnet wird und wobei mittels des Lasers die Fehlstelle gemäß dem berechneten Profil aus geschnitten wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Verfahren weiterhin umfasst:

Durchführen der Schritte b), d) und e) in unterschiedlichen Stationen (30, 40, 50, 60, 70), welche vorzugsweise als Produktionsstraße angeordnet sind, wo bei die Natursteinplatte jeweils vor der Durchführung des jeweiligen Verfah rensschritts in der jeweiligen Station (30, 40, 50, 60, 70) positioniert wird, wo- bei zur Positionierung insbesondere eine Positionierungsmarkierung verwendet wird.

9. Vorrichtung zur Veredlung von Natursteinplatten (1), insbesondere zur Durch führung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend zumin- dest

- eine Auflage (2) für eine Natursteinplatte,

- eine Bildaufnahmeeinrichtung (4, 400), - eine mit der Bildaufnahmeeinrichtung (4, 400) verbundene Auswerteeinrich tung,

- einen Laser (5, 500),

- eine oder mehrere Flüssigkeitsauftragseinrichtungen (6, 600, 610, 700), wobei Bildaufnahmeeinrichtung (4, 400), Laser (5, 500) und Flüssigkeitsauf tragseinrichtung (6, 600, 610, 700) so oberhalb der Auflage (2) für die Natur steinplatte angeordnet sind, das ein Bild einer von der Auflage (2) abgewand ten Seite der Natursteinplatte aufgenommen werden kann, die von der Auflage abgewandte Seite der Natursteinplatte mittels des Lasers bearbeitet werden kann und auf die von der Auflage abgewandte Seite der Natursteinplatte die Flüssigkeit oder die Flüssigkeiten mittels der oder den Flüssigkeitsauftragsein richtungen (6, 600, 610, 700) aufgetragen werden kann/können.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei zumindest eine der Flüssigkeitsauftrags einrichtungen (6, 600, 610, 700) einen Digitaldrucker und/oder Tintenstrahl drucker umfasst.

11. Natursteinplatte, insbesondere Marmorplatte, vorzugsweise hergestellt mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 und/oder vorzugsweise her gestellt mit der Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, umfassend eine künst lich, insbesondere mittels eines Lasers, hergestellte, sich linienartig an einer Oberseite der Natursteinplatte erstreckende Vertiefung, insbesondere eine Nut, die mit zumindest einer ausgehärteten Flüssigkeit gefüllt ist.

12. Natursteinplatte nach Anspruch 11, wobei zumindest eine der ausgehärteten Flüssigkeiten ein Harz (H) ist.

13. Natursteinplatte nach Anspruch 12, wobei das Harz (H) als Farbstoff ein Pulver aus einem gleichen Naturstein wie die restliche Natursteinplatte enthält.

14. Natursteinplatte nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Vertiefung mit mindestens drei Schichten aus ausgehärteten Flüssigkeiten gefüllt ist, wobei eine unterste Schicht am Boden der Vertiefung (V) eine erste, insbesondere weiße Tintenschicht ist, auf die eine zweite, insbesondere farbige Tinten schicht und eine Harzschicht folgen.

15. Natursteinplatte nach Anspruch 14, wobei die Farbe der zweiten Tintenschicht zumindest weitgehend der Farbe eines die Vertiefung (V) umgebenden Be reichs der Oberseite der Natursteinplatte entspricht.

Description:
VERFAH REN UND VORRICHTUNG ZUR VEREDLUNG VON NATURSTEIN PLATTEN

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Veredlung von Natur steinplatten, insbesondere Marmorplatten. Ferner betrifft die Erfindung eine insbe sondere mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und/oder der erfindungsgemäßen Vorrichtung veredelte Natursteinplatte.

Natursteine werden mit verschiedenen Maserungen und Farbmustern abgebaut. Da her können an der Oberfläche von Natursteinplatten Bereiche auftreten, die sich von der Farbgebung und Musterung ihrer Umgebung deutlich unterscheiden. Solche Bereiche werden im Weiteren als Fehlstellen bezeichnet. Solche Bereiche können sich insbesondere venenartig über eine Natursteinplatte erstrecken. In diesem Fall wird die Fehlstelle auch als Vene bezeichnet. Solche Fehlstellen werden insbeson dere durch Mineraleinschlüsse gebildet, so dass an den Fehlstellen auch die mecha nischen und chemischen Eigenschaften des Natursteins abweichen können. Aus ES 2 573 342 Al ist ein Verfahren zum Einfärben von Naturstein bekannt, bei dem der Naturstein in möglichst kleine Abschnitte (Punkte) unterteilt wird und nur die Abschnitte des Natursteins, die gegenüber umgebenden Abschnitten eine Farbdifferenz aufweisen, die größer als ein Schwellenwert ist, durch Aufbringen von Mikrotröpfchen einer Tinte eingefärbt werden. Hierzu können die zu färbenden Ab- schnitte mittels eines Lasers mit einer Mikroperforation versehen werden. Die Mik roperforation nimmt beim Einfärben die Mikrotröpfchen der Tinte auf. Auf diese Weise lassen sich unregelmäßige Verfärbungen des Natursteins korrigieren, obwohl nur ein kleiner Prozentsatz der betroffenen Oberfläche mittels der Mikrotröpfchen eingefärbt wird. Allerdings führt dieses Verfahren insbesondere bei starken Farbab- weichungen, beispielsweise bei Venen in der Natursteinoberfläche, nicht zum ge wünschten Erfolg. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren zur Ver edlung von Natursteinplatten und eine Vorrichtung zur Veredlung von Naturstein platten anzugeben, mit der bzw. dem sich Venen, also deutlich sichtbare venenar tige verlaufende Fehlstellen, an der Natursteinoberfläche beseitigen oder zumindest hinsichtlich ihrer Sichtbarkeit deutlich reduzieren lassen. Ferner soll eine entspre chend veredelte Natursteinplatte angegeben werden.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 1, hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 9 und hinsichtlich der Natursteinplatte durch die Merkmale des Anspruchs 11 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Veredlung von Natursteinplatten, insbeson dere Marmorplatten, umfasst:

a) Bereitstellen einer Natursteinplatte,

b) Aufnehmen mindestens eines Bildes der Natursteinplatte,

c) Detektion zumindest einer Fehlstelle anhand des mindestens einen Bildes, d) Ausschneiden der zumindest einen Fehlstelle mittels Laserstrahlung, wobei eine Vertiefung in der Natursteinplatte gebildet wird,

e) Füllen der Vertiefung durch Einbringen und Aushärten einer oder mehrerer Flüssigkeiten.

Unter einer Natursteinplatte soll insbesondere eine Platte aus Marmor, Gneis oder Granit verstanden werden, welche aus einem im Steinbruch abgebauten Naturstein- Block geschnitten wurde. Solche Platten haben beispielsweise eine Dicke von 0,5 - 10 cm, insbesondere 0,5 - 3 cm und Abmessungen im Bereich von 1 - 4 m. Abwei chende Größen, insbesondere natürlich geringere Abmessungen sind möglich.

In Schritt b) wird von einer Oberseite der Natursteinplatte zumindest ein Bild aufge nommen. Dazu kann mit einem Scanner, der über die Oberfläche der Naturstein platte verfahren wird, ein Bild der kompletten Oberfläche oder aber auch nur von vorher bestimmten Bereichen der Oberfläche erstellt werden. Alternativ kann ein Bild mit einer oder mehreren Digitalkameras aufgenommen werden. Wenn solche Bilder in ihren Randbereichen überlappen, können die Bilder mittels bekannter Bild zusammensetzungsverfahren zu einem Bild zusammengesetzt werden.

In Schritt c) wird zumindest eine Fehlstelle anhand des oder der Bilder erkannt. Zur Erkennung einer solchen Fehlstelle wird zum Beispiel der Kontrast überhöht und/o der ein Helligkeitsgradient gebildet. Verfahren zur Erkennung insbesondere linienar tiger Defekte sind in handelsüblicher Bildverarbeitungssoftware verfügbar. Diese sind auch zur Erkennung venenartiger Fehlstellen in Natursteinplatten geeignet.

In Schritt d) wird der Bereich der Fehlstelle mittels eines Lasers weggeschnitten. Dabei entsteht eine Vertiefung in der Natursteinplatte. Dazu wird zum Beispiel im Falle einer Vene mit dem Laser eine Nut in die Natursteinplatte geschnitten. Die Breite der Nut wird vorzugsweise so gewählt, dass die Vene an der Oberfläche der Natursteinplatte vollständig erfasst und damit entfernt wird. Die Tiefe der Nut wird vorzugsweise so gewählt, dass sie geringer als die Dicke der Natursteinplatte ist, insbesondere deutlich geringer als die Dicke der Natursteinplatte, beispielsweise maximal 30% der Dicke der Natursteinplatte. Vorzugsweise hat die Nut eine Tiefe von etwa 1 bis 5 mm, insbesondere 1 bis 3 mm. Andere Abmessungen sind selbst verständlich möglich. In der Tiefe kann die Vene aufgrund der Tiefe der Nut voll ständig entfernt werden. Dies muss jedoch nicht der Fall sein, eine lediglich teil weise Entfernung entsprechend der Tiefe der Nut ist ausreichend. Unschädlich ist auch, wenn sich die Vene seitlich im Inneren der Natursteinplatte (nicht jedoch an der Oberfläche der Natursteinplatte) über die Nut hinaus erstreckt, da diese Venen abschnitte nach dem Füllen der Nut nicht sichtbar sind.

Nach Schritt d) und vor Schritt e) kann als Zwischenschritt eine Reinigung der Na tursteinplatte vorgesehen werden, um bei der Laserbearbeitung entstandene Verun reinigungen, beispielsweise Staub, von der Natursteinplatte, insbesondere aus der Vertiefung der Natursteinplatte zu entfernen.

In Schritt e) wird die Vertiefung durch Einbringen und anschließendes Aushärten ei ner oder mehrerer Flüssigkeiten gefüllt. Bei der Flüssigkeit oder den Flüssigkeiten kann es sich um Tinte, d.h. eine Flüssigkeit mit Farbmitteln und/oder um mit Farb stoffen versetztes Harz und/oder um dursichtiges Harz und/oder um eine, insbeson dere durchsichtige oder farbige, Grundierung handeln. Die Flüssigkeit bzw. jeder der Flüssigkeiten bildet nach dem Aushärten eine Schicht bzw. eine Füllung der Ver tiefung. Das Einbringen und anschließende Aushärten kann mehrfach hintereinander mit gleichen oder unterschiedlichen Flüssigkeiten wiederholt werden, so dass die Vertiefung mit mehreren Schichten ausgehärteter Flüssigkeit gefüllt wird.

Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen insbesondere darin, dass sich Venen an der Natursteinoberfläche beseitigen oder zumindest hinsichtlich ihrer Sichtbarkeit deutlich reduzieren lassen. Dadurch werden die Natursteinplatten vere delt und lassen sich somit einer hochwertigen Verwendung zuführen. Der für eine hochwertige Verwendung ungeeignete Ausschuss wird reduziert.

In Ausgestaltung kann in Schritt c) der Schritt des Erkennens zumindest einer Fehl stelle eine manuelle Korrektur der erkannten Fehlstellen umfassen. Eine solche ma nuelle Korrektur kann zum Trainieren einer Bildverarbeitungssoftware genutzt wer den, um eine automatisierte Erfassung der Fehlstellen zu verbessern.

In weiterer Ausgestaltung kann zwischen dem Schritt c) und dem Schritt d) ein Be rechnungsschritt eingefügt sein, mittels dem aus der erkannten Fehlstelle ein Profil berechnet wird, wie die Fehlstelle weggeschnitten werden soll. Der Berechnungs schritt kann optional noch eine manuelle Korrektur umfassen.

In einer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Einbringen zumindest einer der Flüssigkeiten mittels eines Tintenstrahldruckers. Zumindest einer der Flüssigkeiten kann, insbesondere wenn es sich um eine UV-härtbare Flüssigkeit, insbesondere eine UV-härtbare Tinte, handelt, mittels UV-Licht ausgehärtet werden.

Zweckmäßigerweise ist zumindest eine der Flüssigkeiten ein Harz. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Acrylharz handeln. Das Harz kann als Farbstoff ein Pulver aus einem gleichen Naturstein wie die zu veredelnde Natursteinplatte enthalten. Zweckmäßigerweise ist zumindest eine der Flüssigkeiten eine erste Tinte, insbeson dere eine weiße Tinte. Diese erste Tinte kann dazu dienen, eine gleichmäßige, da runterliegende Fehlstellen abdeckende Oberfläche für einen weiteren Farbauftrag bereitzustellen. Schritt e) kann folgende Schritte umfassen : Aufbringen, insbeson dere vollflächiges Aufbringen und Aushärten der ersten Tinte auf einen Boden der Vertiefung (dieser Boden kann vor dem Aufbringen der ersten Tinte auch zunächst mit einer Grundierung, und zwar einer durchsichtigen wie auch einer farbigen Grun dierung, versehen werden); Verschließen der Vertiefung mit einem Harz. Hierzu kann Harz als eine der Flüssigkeiten eingebracht und ausgehärtet werden. Optional ist zumindest eine der Flüssigkeiten eine zweite, insbesondere farbige Tinte und Schritt e) umfasst zwischen dem Aufbringen und Aushärten der ersten Tinte und dem Verschließen der Vertiefung mit dem Harz folgenden Schritt: Aufbringen und Aushärten der zweiten Tinte auf der ersten Tinte. Das Aufbringen des Harzes kann auch entfallen. In diesem Fall sollte die erste und/oder die zweite Tinte die verblei bende Vertiefung verschießen, das heißt die Vertiefung bis zum Rand füllen. Es kann auch nur eine erste Tinte, vorzugsweise in diesem Fall eine farbige erste Tinte eingebracht werden, mit und auch ohne zusätzliche Schicht aus Harz.

Schritt e) kann ferner vor dem Aufbringen und Aushärten der zweiten Tinte fol gende Schritte umfassen : Farbauswertung eines die Vertiefung umgebenden Be reichs der Natursteinplatte, insbesondere durch Aufnehmen eines Bildes, das einen die Vertiefung umgebenden Bereichs der Natursteinplatte enthält, und Festlegung einer Durchschnittsfarbe; Auswahl und/oder Zusammenstellung der zweiten Tinte derart, dass die Farbe der zweiten Tinte zumindest weitgehend der Durchschnitts farbe entspricht. Die Farbe der zweiten Tinte wird somit insbesondere farblich pas send zur Farbe des die Nut umgebenden Bereichs der Natursteinplatte ausgewählt. Es ist auch möglich, anhand einer Bildauswertung eines die Vertiefung umgebenden Bereichs eine theoretische Fortsetzung der Oberflächenstruktur im Bereich der Ver tiefung zu ermitteln und diese dann durch entsprechende Farbvariation der zweiten Tinte nachzubilden. Gegebenenfalls kann auch in diesem Fall das vorherige Aufbrin gen einer ersten weißen Tinte entfallen, eine Grundierung kann, muss aber nicht vorab aufgebracht werden. Eine anschließende Versiegelung mit einem insbeson dere durchsichtigen Harz ist möglich, muss allerdings nicht erfolgen. Beispielsweise ermöglichen die vorbeschriebenen Verfahrensschritte, je nach Zu sammenstellung, folgende Varianten des Schichtaufbaus innerhalb der Vertiefung (angegeben ist jeweils die Schichtfolge beginnend am Boden der Vertiefung):

Variante 1 :

Folge an Verfahrensschritten :

Schritte a, b, c, d, Reinigung der Natursteinplatte von Verunreinigungen, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer ersten weißen Tinte, Aufbringen und gegebe nenfalls Aushärten einer zweiten farbigen Tinte, Verschließen der Vertiefung mit Harz (Versiegelung)

Schichtaufbau innerhalb der Vertiefung :

Weiße Tinte, farbige Tinte, Harzversiegelung

Variante 2:

Folge an Verfahrensschritten :

Schritte a, b, c, d, Reinigung der Natursteinplatte von Verunreinigungen, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer ersten weißen Tinte, Aufbringen und gegebe nenfalls Aushärten einer zweiten farbigen Tinte, bis die Vertiefung mit der zweiten farbigen Tinte bis zum Rand gefüllt und somit verschlossen ist.

Schichtaufbau innerhalb der Vertiefung :

Weiße Tinte, farbige Tinte

Variante 3:

Folge an Verfahrensschritten :

Schritte a, b, c, d, Reinigung der Natursteinplatte von Verunreinigungen, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer Grundierung (insbesondere durchsichtig), Auf bringen und gegebenenfalls Aushärten einer ersten weißen Tinte, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer zweiten farbigen Tinte, Verschließen der Vertiefung mit Harz (Versiegelung)

Schichtaufbau innerhalb der Vertiefung :

Grundierung (insbesondere durchsichtig), weiße Tinte, farbige Tinte, Harzversiege lung

Variante 4:

Folge an Verfahrensschritten :

Schritte a, b, c, d, Reinigung der Natursteinplatte von Verunreinigungen, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer Grundierung (insbesondere durchsichtig), Auf bringen und gegebenenfalls Aushärten einer ersten farbigen Tinte, Verschließen der Vertiefung mit Harz (Versiegelung)

Schichtaufbau innerhalb der Vertiefung :

Grundierung (insbesondere durchsichtig), farbige Tinte, Harzversiegelung

Variante 5:

Folge an Verfahrensschritten :

Schritte a, b, c, d, Reinigung der Natursteinplatte von Verunreinigungen, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer Grundierung (insbesondere durchsichtig), Auf bringen und gegebenenfalls Aushärten einer ersten weißen Tinte, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer zweiten farbigen Tinte, bis die Vertiefung mit der zweiten farbigen Tinte bis zum Rand gefüllt und somit verschlossen ist.

Schichtaufbau innerhalb der Vertiefung :

Grundierung (insbesondere durchsichtig), weiße Tinte, farbige Tinte Variante 6:

Folge an Verfahrensschritten :

Schritte a, b, c, d, Reinigung der Natursteinplatte von Verunreinigungen, Aufbringen und gegebenenfalls Aushärten einer farbigen Grundierung, Aufbringen und gegebe nenfalls Aushärten einer ersten weißen Tinte, Aufbringen und gegebenenfalls Aus härten einer zweiten farbigen Tinte, bis die Vertiefung mit der zweiten farbigen Tinte bis zum Rand gefüllt und somit verschlossen ist. Schichtaufbau innerhalb der Vertiefung :

Grundierung (insbesondere farbig), weiße Tinte, farbige Tinte

Schritt e) kann ferner vor dem Aufbringen und Aushärten der zweiten Tinte fol gende Schritte umfassen: Farbauswertung eines die Vertiefung umgebenden Be- reichs der Natursteinplatte, insbesondere durch Aufnehmen eines Bildes, das einen die Vertiefung umgebenden Bereichs der Natursteinplatte enthält, und Festlegung einer Durchschnittsfarbe; Auswahl und/oder Zusammenstellung der zweiten Tinte derart, dass die Farbe der zweiten Tinte zumindest weitgehend der Durchschnitts farbe entspricht.

Wie vorstehend beschrieben, kann die erste und/oder zweite Tinte nachfolgend mit einem Harz abgedeckt sein. Wenn bereits eine farblich passende Tinte gewählt wurde, ist es zweckmäßig, ein durchsichtiges Harz zu wählen, andernfalls wird zweckmäßigerweise ein farblich passendes Harz gewählt, wobei das Harz mit einem Pulver aus Naturstein, insbesondere dem gleichen Naturstein, aus dem auch die Na tursteinplatte gebildet ist, gefärbt sein kann.

Generell kann als Flüssigkeit, die in die Vertiefung eingebracht wird, ein farblich an die Farbe des die Nut umgebenden Bereichs der Natursteinplatte angepasstes Harz gewählt werden, wobei das Harz mit einem Pulver aus Naturstein, insbesondere dem gleichen Naturstein, aus dem auch die Natursteinplatte gebildet ist, gefärbt sein kann. Diese Flüssigkeit kann die einzige Flüssigkeit sein, mit der die Vertiefung gefüllt wird. Es ist aber auch möglich, dass diese Flüssigkeit auf eine zunächst in die Vertiefung eingebrachte weiße Tinte aufgebracht wird.

Als weiterer Verfahrensschritt kann nach dem Füllen der Vertiefung das Schleifen und/oder Polieren der Natursteinplatte vorgesehen sein.

Das Verfahren kann weiterhin umfassen :

Durchführen der Schritte b), d) und e) in unterschiedlichen Stationen, welche vor zugsweise als Produktionsstraße angeordnet sind, wobei die Natursteinplatte jeweils vor der Durchführung des jeweiligen Verfahrensschritts in der jeweiligen Station po sitioniert wird, wobei zur Positionierung insbesondere eine Positionierungsmarkie rung verwendet wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Veredlung von Natursteinplatten umfasst zu mindest

- eine Auflage für eine Natursteinplatte,

- eine Bildaufnahmeeinrichtung,

- eine mit der Bildaufnahmeeinrichtung verbundene Auswerteeinrichtung,

- einen Laser,

- eine oder mehrere Flüssigkeitsauftragseinrichtungen,

wobei Bildaufnahmeeinrichtung, Laser und Flüssigkeitsauftragseinrichtung(en) so oberhalb der Auflage für die Natursteinplatte angeordnet sind, dass ein Bild einer von der Auflage abgewandten Seite der Natursteinplatte aufgenommen werden kann, die von der Auflage abgewandte Seite der Natursteinplatte mittels des Lasers bearbeitet werden kann und auf die von der Auflage abgewandte Seite der Natur steinplatte eine oder mehrere Flüssigkeiten mittels der oder den Flüssigkeitsauf tragseinrichtungen aufgetragen werden kann/können.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Verfahrens geeignet. Zweckmäßigerweise umfasst die Bildaufnahmeeinrichtung einen Scanner und/oder eine oder mehrere Digitalkameras. Die Auswerteeinrichtung kann auch als Steuer einrichtung des Scanners und/oder der Digitalkameras verwendet werden.

Die Auswerteeinrichtung ist in einer Ausgestaltung dazu ausgelegt, die Venenver läufe zu erkennen. Der Nutzer kann in einer Ausgestaltung über eine Eingabeein richtung die erkannten Venenverläufe manuell korrigieren. Zweckmäßigerweise ist die Auswerteeinrichtung zum maschinellen Lernen ausgelegt, so dass die Erkennung der Venenverläufe trainiert werden kann. Aus den erkannten Venenverläufen kön nen zweckmäßigerweise mit der Auswerteeinrichtung die mittels Laser auszuschnei denden Bereiche berechnet werden. Zweckmäßigerweise kann auch die Berechnung der auszuschneidenden Bereiche manuell korrigiert werden und/oder über maschi nelles Lernen trainiert werden.

Der Laser wird zweckmäßigerweise über die Auswerteeinrichtung oder eine mit der Auswerteeinrichtung verbundenen Steuereinrichtung gesteuert. Bei einer separaten Steuereinrichtung werden von der Auswerteeinrichtung zur Steuereinrichtung die Daten für die auszuschneidenden Bereiche übermittelt.

Zumindest eine der Flüssigkeitsauftragseinrichtungen umfasst zweckmäßigerweise einen Digitaldrucker und/oder Tintenstrahldrucker, insbesondere Farbdrucker oder Weißdrucker.

Zumindest einer der Flüssigkeitsauftragseinrichtungen kann eine Versiegelungsein richtung zum Aufträgen von Harz sein.

In Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung zum Aushärten der Flüssigkeit oder der Flüssigkeiten weiterhin eine oder mehrere Trockenvorrichtungen, insbesondere UV- Trocknungsvorrichtungen und/oder IR-Trocknungsvorrichtungen.

Die Auflage ist vorzugsweise mit zumindest einem Transfersystem und mit zumin dest einem Positionierungssystem ausgestattet. Insbesondere können mehrere Transfersysteme und Positioniersysteme modulartig aneinandergekoppelt sein zur Ausbildung einer Produktionsstraße. Insbesondere sind die Bildaufnahmeeinrich tung, der Laser und die Flüssigkeitsauftragseinrichtungen in aufeinanderfolgenden Stationen an der Auflage positioniert. Jede Station weist vorzugsweise ein Transfer system und ein Positioniersystem auf. Die Natursteinplatte wird mittels der jeweils zugeordneten Transfersysteme von einer Station in die jeweils nachfolgende Station bewegt. Dort erfolgt vor der Ausführung des jeweiligen Verfahrensschritts jeweils die Positionierung mittels des jeweiligen Positioniersystem.

Die Vorrichtung kann weiterhin eine oder mehrere Hubsysteme zum Anheben der Natursteinplatte umfassen. Vorzugsweise ist wiederum jede Station mit einem

Hubsystem ausgestattet. Mittels des Hubsystems kann die Natursteinplatte vor der Positionierung mittels des jeweiligen Positioniersystems von der Auflage abgehoben werden. In Ausgestaltung ist die Vorrichtung durch eine Mehrzahl von Gestellen, die jeweils als Komponenten der Auflage ein Transfersystem und/oder ein Positioniersystem und/oder ein Hubsystem umfassen, gebildet. Zweckmäßigerweise sind diese Ge stelle in einer Reihe angeordnet, wobei jedes Gestell zumindest eine weitere Bear beitungseinrichtung, beispielsweise die Bildaufnahmeeinrichtung, den Laser, eine der Flüssigkeitsauftragseinrichtungen und/oder eine der Aushärtungs- und/oder Trocknungseinrichtungen umfasst. Auf diese Weise bildet die Gesamtheit der Ge stelle eine Produktionsstraße, die vorzugsweise automatisiert betreibbar ist, bei spielsweise durch Vorsehen entsprechender Steuervorrichtungen. Die Vorrichtung kann auch eine Reinigungsstation umfassen, beispielsweise eine Absaugeinrichtung und/oder Bürsten und/oder Düsen zum Aufbringen einer Reini gungsflüssigkeit und/oder eine Vorrichtung zur Reinigung mittels Druckluft, mit der die Oberfläche der Natursteinplatte von Verunreinigungen einer vorausgehenden La serbehandlung gereinigt wird. Auch diese kann als Bestandteil der vorgenannten Produktionsstraße ausgebildet sein und ein entsprechendes Gestell umfassen.

Auch kann die Vorrichtung eine Sandstrahlstation umfassen, mit der die Oberfläche der Natursteinplatte mittels Sandstrahlen bearbeitet werden kann. Auch diese kann als Bestandteil der vorgenannten Produktionsstraße ausgebildet sein und ein ent sprechendes Gestell umfassen.

Weiterhin kann die Vorrichtung eine Polierstation umfassen, mit der die Oberfläche der Natursteinplatte geschliffen und/oder poliert werden kann. Auch diese kann als Bestandteil der vorgenannten Produktionsstraße ausgebildet sein und ein entspre chendes Gestell umfassen.

Vorzugsweise ist die Vorrichtung modular aufgebaut. Insbesondere kann jeder der vorstehend genannten Stationen als Modul bereitgestellt werden und die Vorrich tung kann in unterschiedlicher Kombination der Module, je nach gewünschtem Ver fahrensablauf, zusammengestellt werden. Vorzugsweist die Vorrichtung eine Steuer software auf, die an die jeweilige Modulzusammenstellung anpassbar ist. Hierzu kann beispielsweise per Auswahlmenü angegeben werden, in welcher Reihenfolge die Module angeordnete sind. Der modulare Aufbau der Vorrichtung ermöglicht die einfache Anpassung der Vorrichtung an den gewünschten Verfahrensablauf bzw. an den gewünschten Schichtaufbau.

In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist die Vorrichtung dazu geeignet, die Vered- lung der Natursteine vollautomatisiert durchzuführen.

Die erfindungsgemäße Natursteinplatte umfasst eine künstlich, also nicht natürlich im Naturstein vorhandene, sondern insbesondere mittels eines Lasers hergestellte, sich linienartig an einer Oberseite der Natursteinplatte erstreckende Vertiefung, ins- besondere eine Nut, die mit zumindest einer ausgehärteten Flüssigkeit gefüllt ist.

Bei der Natursteinplatte handelt es sich insbesondere um eine Marmorplatte. Die Natursteinplatte ist vorzugsweise hergestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und/oder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Zumindest eine der ausgehärteten Flüssigkeiten kann ein Harz sein. Das Harz kann als Farbstoff ein Pulver aus einem gleichen Naturstein wie die restliche Naturstein platte enthalten. Dieses Harz kann auch als einzige ausgehärtete Flüssigkeit vorge sehen sein, das heißt dieses Harz kann die gesamte Vertiefung ausfüllen. Die Vertiefung kann mit mindestens drei Schichten aus ausgehärteten Flüssigkeiten gefüllt sein, wobei eine unterste Schicht am Boden der Vertiefung eine erste, insbe sondere weiße Tintenschicht ist, auf die eine zweite, insbesondere farbige Tinten schicht und eine Harzschicht folgen. Die Farbe der zweiten Tintenschicht entspricht hierbei zweckmäßigerweise zumindest weitgehend der Farbe eines die Vertiefung umgebenden Bereichs der Oberseite der Natursteinplatte.

Beispielhaft sind nachfolgend mehrere Varianten des Schitaufbaus innerhalb der Vertiefung angegeben, jeweils beginnend am Boden der Vertiefung bis hin zu deren oberen Rand :

Variante 1 :

Weiße Tinte, farbige Tinte, Harzversiegelung

Variante 2:

Weiße Tinte, farbige Tinte

Variante 3:

Grundierung (insbesondere durchsichtig), weiße Tinte, farbige Tinte, Harzversiege lung

Variante 4:

Grundierung (insbesondere durchsichtig), farbige Tinte, Harzversiegelung

Variante 5:

Grundierung (insbesondere durchsichtig), weiße Tinte, farbige Tinte

Variante 6:

Grundierung (insbesondere farbig), weiße Tinte, farbige Tinte

Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:

Fig. 1 a, b: eine Abbildung einer Marmorplatte vor und nach Anwendung des er findungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 a-d : ein Ablaufschema eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemä ßen Verfahrens,

Fig. 3: eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Veredlung einer Naturstein platte nach einer ersten Ausgestaltung,

Fig. 4: eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Veredlung einer Naturstein platte nach einer zweiten Ausgestaltung,

Fig. 5: eine Beladestation der Vorrichtung nach der zweiten Ausgestaltung und

Fig. 6: eine Transfervorrichtung der Vorrichtung nach der zweiten Ausge staltung.

Fig. la und b zeigen Abbildungen eine Natursteinplatte, beispielsweise eine Mar morplatte, vor und nach der Veredlung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. In Fig. la wird die Natursteinplatte von einer Vene V durchzogen. Diese Vene ist, wie in Fig. lb gezeigt, nach der Veredelung nicht mehr sichtbar.

Fig. 2 stellt in den Abbildungen a-d schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. In Fig. 2a ist ein Ausschnitt einer Oberfläche einer Natursteinplatte mit einer Vene V dargestellt. Zumindest von dem Bereich um die Vene V wird ein Bild aufgenommen und der Verlauf und die Position der Vene V wird darauffolgend detektiert. Die Vene V wird nachfolgend mittels eines Lasers ausgeschnitten, so dass eine Nut N in der Oberfläche der Natursteinplatte erzeugt wird (Fig. 2b). Die Nut N muss nun nachfolgend gefüllt werden. Dazu wird in einer ersten Alterna tive die Nut N mit einem Harz gefüllt, das als Farbstoff ein Pulver aus einem glei chen Naturstein wie die zu veredelnde Natursteinplatte enthält (nicht dargestellt). Alternativ wird ein Boden der Nut N zunächst mit einer weißen Tinte bedruckt, so dass ein Bodenbereich bedeckt ist (in Fig. 2c symbolisch dargestellt durch eine Spur der Tinte TI, die am Ende des Druckvorgangs vollflächig den Boden der Nut be deckt). Dazu wird insbesondere ein Tintenstrahldrucker für weißen Tinte, d.h. nur eine Farbe, verwendet. Die Tinte härtet anschließend aus, wobei hierzu optional UV-Licht zur Beschleunigung der Aushärtung eingesetzt werden kann.

Danach wird zweckmäßigerweise ein Bild eines die Nut umgebenden Bereichs ange fertigt und hinsichtlich Farbe und/oder Farbverlauf ausgewertet. In die Nut, und zwar konkret auf die erste Tinte, wird nunmehr eine zweite Tinte gedruckt und aus gehärtet, wobei das Aushärten wiederum optional durch UV-Licht beschleunigt wer den kann. Die zweite Tinte wird so ausgewählt oder gemischt, dass sie farblich auf die Umgebung der Nut N angepasst ist. Bei Verwendung eines Mehrfarbentinten strahldruckers können insbesondere auch Farbverläufe oder Muster der Umgebung aufgenommen und in der Nut fortgesetzt werden. Mit der zweiten Tinte entsteht eine Tintenlage, die hinsichtlich Farbgebung quasi unsichtbar in die Umgebung der Nut einpasst ist.

Zweckmäßigerweise wird die Tinte anschließend mittels eines vorzugsweise transpa renten Harzes zur Versiegelung der Oberfläche überdeckt. Fig. 2d zeigt die mit Harz H abgedeckte Nut N. Durch die gestrichelte Darstellung des mit Harz H abgedeckten Bereiches soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die Vene V und die Nut N nun mehr nicht mehr sichtbar sind.

Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Veredlung von Natursteinen nach einer ersten Ausgestaltung. Die Vorrichtung weist eine Auflage 2 auf, die auf einem Ständer 3 angeordnet ist. Die Auflage 2 kann mit einem Transfersystem und/oder Positionie rungssystem versehen sein (nicht dargestellt). Oberhalb der Auflage 2 ist eine Bildaufnahmeeinrichtung 4 an einem ersten Arm 7 angeordnet. Der erste Arm 7 ist im Raum insbesondere mit einem, zwei oder drei Gelenken verschwenkbar, so dass die Bildaufnahmeeinrichtung 4 an einer ge wünschten Position über der Auflage 2 positioniert werden kann.

Weiterhin ist oberhalb der Auflage 2 ein Laser 5 an einem zweiten Arm 8 angeord net. Der zweite Arm 8 ist, wie der erste Arm 7, so ausgestaltet, dass der Laser 5 an einer gewünschten Position über der Auflage 2 positioniert werden kann. An einem dritten Arm 9 ist eine Flüssigkeitsauftragseinrichtung 6, beispielsweise ein Tinten strahldrucker oder eine Versiegelungseinrichtung, angeordnet, welche mit dem drit ten Arm 9 über einer gewünschten Stelle der Auflage 2 positioniert werden kann.

Mit der Flüssigkeitsauftragseinrichtung 6 kann eine Flüssigkeit, insbesondere Tinte oder Harz, an einer gewünschten Stelle abgegeben werden. Der erste, zweite und dritte Arm 7, 8, 9 sind insbesondere an eine Steuereinrichtung angeschlossen (nicht dargestellt), mit der sie motorisiert positionierbar sind. Die Vorrichtung 1 ist geeig net, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.

Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung zur Veredlung von Natursteinen nach einer zweiten Ausgestaltung. Die Vorrichtung zur Veredlung von Natursteinen nach der zweiten Ausgestaltung ist in Form einer Prozessstraße aufgebaut. Sie umfasst eine Auflage 2, die sich über mehrere Stationen erstreckt. Jede dieser Stationen weist einen Fuß bereich z. B. in Form eines Ständers oder Gestells auf, auf dem die Station z. B. auf einem Boden einer Halle aufgestellt wird. Weiterhin weist zumindest ein Teil der Stationen ein oberes Gestell 13 auf, welches auf einer dem Boden abgewandten Seite der Auflage 2 angeordnet ist und zur Befestigung von Vorrichtungen, z. B. ei nes Lasers, ausgelegt ist, welche auf eine Oberseite einer auf der Auflage 2 befind lichen Natursteinplatte gerichtet sind.

Die Vorrichtung zur Veredlung von Natursteinen umfasst an ihrer Eingangsseite eine Beladestation 10 zum Einbringen von Natursteinplatten, gegebenenfalls ist hier im Vorlauf und/oder im Nachgang zusätzlich eine Hubstation zum Anheben der Natur steinplatten auf die gewünschte Höhe angeordnet (nicht dargestellt). Weiterhin um- fasst die Vorrichtung eine Bildaufnahmestation 30 mit einer Bildaufnahmeeinrich tung 400, eine Laserstation 40 mit einem Laser 500, eine Reinigungsstation 50, eine erste Flüssigkeitsauftragsstation 60 mit einer ersten Flüssigkeitsauftragseinrichtung 600, eine zweite Flüssigkeitsauftragsstation 70 mit einer zweiten Flüssigkeitsauf tragseinrichtung 610, eine Versiegelungsstation 80 mit einer dritten Flüssigkeitsauf tragseinrichtung 700, eine Polierstation 90 und eine Entladestation 100 zum Ent nehmen der veredelten Natursteinplatten, gegebenenfalls in Verbindung mit einer nicht dargestellten Absenkstation zum Absenken der Natursteinplatten im Vorlauf und/oder im Nachgang. In einer solchen Ausgestaltung kann die Veredlung vollauto matisiert durchgeführt werden.

Fig. 5 zeigt eine mögliche Basiseinheit 10, aus der die vorstehend beschriebenen und weitere Stationen aufgebaut werden können. Diese Basiseinheit umfasst einen Ständer 3 und ein Obergestell 13 sowie ein Handling-System für verschiedene Ein zelvorrichtungen wie beispielsweise einen Laser oder einen Scanner oder eine Digi talkamera oder eine Flüssigkeitsauftragseinrichtung wie einen Tintenstrahldrucker, mit dem die jeweilige Einzelvorrichtung oberhalb einer Natursteinplatte bewegt und/oder positioniert werden kann. Diese Basiseinheit 10 ermöglicht das Herstellen der verschiedenen Stationen als einzelne Module, die in unterschiedlichster Kombi nation zur individuell gewünschten Vorrichtung zusammengesetzt werden können.

Die Auflage 2 ist modular aus mehreren Transfer- und/oder Positionierungssyste men 11 ausgestaltet. Beispielsweise kann jede Station, insbesondere jede vorste hend beschriebene Station, ein Modul dieses Transfer- und/oder Positioniersystems 11 umfassen. Ein Beispiel für ein derartiges Transfer- und/oder Positioniersystem 11 ist in Fig. 6 gezeigt, es umfasst zweckmäßigerweise zwei auf Rollen bewegliche Endlosbänder. Jedes der Endlosbänder kann über zumindest eine Antriebsrolle an getrieben werden, welche zweckmäßigerweise durch eine Steuereinrichtung gesteu ert wird.

Die Beladestation 10 ist so ausgestaltet, dass eine Natursteinplatte auf die Auflage 2 aufgelegt werden kann. Mittels des Transfer- und/oder Positioniersystems 11 wird die Natursteinplatte zur Bildaufnahmestation 30 transportiert. Dazu kann in der Be ladestation 10 oder der Bildaufnahmestation 20 eine Vorrichtung zum Aufbringen ei ner Positionierungsmarkierung vorgesehen sein, und in den nachfolgenden Statio nen jeweils eine Vorrichtung zum Auslesen der Positionierungsmarkierung vorgese- hen sein.

Die Bildaufnahmestation 30 umfasst eine Bildaufnahmeeinrichtung 400. Diese Bild aufnahmeeinrichtung kann eine oder mehrere Digitalkameras oder einen Scanner umfassen. Der oder die Digitalkameras können an der Bildaufnahmestation 30 fest oder verfahrbar angeordnet sein. Insbesondere sind sie oberhalb der Auflage 2 an einem oberen Gestell 13 angeordnet, so dass eine Oberfläche einer auf der Auflage 2 angeordneten Natursteinplatte damit erfasst werden kann. In der Bildaufnahmes tation werden ein oder mehrere Bilder der Oberfläche der Natursteinplatte aufge nommen. Die Bilder werden an eine mit der Bildaufnahmeeinrichtung 400 verbunde- nen Auswerteeinrichtung übergeben, in der mittels Auswerteverfahren Fehler in der Natursteinplatte, insbesondere Venen, erkannt werden können. In einer Ausgestal tung ist eine manuelle Nachbearbeitung der Fehlererkennung möglich.

Auf die Bildaufnahmestation 30 folgt die Laserstation 40. Eine Natursteinplatte kann auf der Auflage 2 von der Bildaufnahmestation 30 zur Laserstation 40 mittels dem Transfer- und/oder Positionierungssystem 11 verschoben und insbesondere auch positioniert werden. Die Laserstation 40 umfasst einen Laser 500. Der Laser 500 ist zweckmäßigerweise an dem oberen Gestell 13 der Laserstation angeordnet. Mit dem Laser werden die in der Bildaufnahmestation 30 erkannten Fehler ausgeschnitten, so dass in der Natursteinplatte eine oder mehrere Vertiefungen, insbesondere eine oder mehrere Nuten N, entstehen. Die auszuschneidenden Bereiche können aus den erkannten Fehlern vollautomatisiert und teilautomatisiert berechnet werden.

Bei dem Ausschneiden der Fehler wird die Oberfläche insbesondere durch Staub, der bei der Laserbearbeitung erzeugt wird, verunreinigt. Diese Verunreinigungen der Oberfläche können in einer Reinigungsstation 50, welche auf die Laserstation 40 folgt, entfernt werden. Die Reinigungsstation 50 umfasst eine Reinigungsvorrich- tung 550. Auch die Reinigungsstation 50 kann ein Transfer- und/oder Positionie rungssystem 11 umfassen. Die Reinigungsvorrichtung 550 kann eine Absaugeinrich tung im Sinne eines Staubsaugers und/oder Bürsten und/oder Düsen zum Aufbrin gen einer Reinigungsflüssigkeit, insbesondere einer wässrigen Reinigungsflüssigkeit oder Wasser, oder zur Reinigung mittels Druckluft umfassen.

In dieser Ausgestaltung folgt auf die Reinigungsstation 50 die erste Flüssigkeitsauf tragsstation 60. Die erste Flüssigkeitsauftragsstation 60 umfasst eine erste Flüssig keitsauftragsvorrichtung 600 und eine erste Trocknungsvorrichtung 650. Die erste Flüssigkeitsauftragsvorrichtung 600 ist dazu ausgelegt, weiße Farbe in die mit dem Laser erzeugten Vertiefungen, insbesondere Nuten N auf der Oberfläche der Natur steinplatte aufzubringen. Die erste Flüssigkeitsauftragsvorrichtung 600 kann insbe sondere als Tintenstrahldrucker für eine Farbe, insbesondere als Weißdrucker, aus gestaltet sein. Die Trocknungsvorrichtung 650 ist so ausgewählt, dass der Trocken- prozess der ersten Flüssigkeit beschleunigt oder initiiert wird. Dazu kann Sie als IR- oder UV-Lampe ausgestaltete sein. Alternativ kann es sich um ein Heißluftgebläse handeln. Die erste Flüssigkeitsauftragsstation 60 kann weiterhin mit einer oder mehreren weiteren Bildaufnahmevorrichtungen ausgestattet sein, um eine weitere Aufnahme der Oberfläche der Natursteinplatte aufzunehmen und z. B. mittels einer an die Bildaufnahmevorrichtung angeschlossenen Auswerteeinheit ein Farbprofil für den Farbauftrag in der zweiten Flüssigkeitsauftragsstation 70 zu erzeugen. Alterna tiv kann auch zwischen der ersten Flüssigkeitsauftragsstation 60 und der zweiten Flüssigkeitsauftragsstation 70 eine nicht dargestellte weitere Bildaufnahmestation, die analog zur Bildaufnahmestation 60 ausgestaltet ist, angeordnet sein.

Die zweite Flüssigkeitsauftragsstation 70 umfasst eine zweite Flüssigkeitsauftrags vorrichtung 610 und eine zweite Trocknungsvorrichtung 660. Die zweite Flüssig keitsauftragsvorrichtung 610 ist dazu ausgelegt, Farbe in die mit dem Laser erzeug ten Vertiefungen, insbesondere Nuten, auf der Oberfläche der Natursteinplatte und die bereits vorhandene weiße Farbe aufzubringen. Die zweite Flüssigkeitsauftrags vorrichtung 610 kann insbesondere als Tintenstrahldrucker für mehrere Farben, ins besondere als Farbdrucker ausgestaltet sein. Die zweite Trocknungsvorrichtung 660 ist so ausgewählt, dass der Trockenprozess der zweiten Flüssigkeit beschleunig oder initiiert wird. Dazu kann sie als IR- oder UV-Lampe ausgestaltete sein. Alternativ kann es sich um ein Heißluftgebläse handeln.

Auf die zweite Flüssigkeitsauftragsstation 70 folgt in diesem Ausführungsbeispiel die Versiegelungsstation 80, welche eine Versiegelungsvorrichtung 700 und eine dritte Trocknungsvorrichtung 670 umfasst. Die Versiegelungsvorrichtung 700 ist dazu aus gelegt, ein Harz in die bereits mit der zweiten Flüssigkeit teilgefüllten Vertiefungen und Nuten N einzubringen. Eine solche Versiegelungsstation 80 umfasst zweckmäßi gerweise eine Dosierzelle und eine Steuerungseinrichtung. Die dritte Trocknungs vorrichtung 670 ist so ausgewählt, dass der Trockenprozess des Harzes beschleu nigt oder initiiert wird. Dazu kann Sie als IR- oder UV-Lampe ausgestaltete sein. Al ternativ kann es sich um ein Heißluftgebläse handeln.

Auf die Versiegelungsstation 80 folgt in diesem Ausführungsbeispiel eine Poliersta tion 90, welche eine Poliervorrichtung 800 umfasst. Die Poliervorrichtung 800 kann als Trockenpoliereinrichtung oder Nasspoliereinrichtung ausgestaltet sein. In der Poliervorrichtung 800 wird die Oberfläche der Natursteinplatte final behandelt, so dass die nun aufgefüllten Vertiefungen oder Nuten eingeebnet sind und optisch zu mindest im Wesentlichen nicht mehr von der anderen Oberfläche der Naturstein platte zu unterscheiden sind. Optional ist es möglich, dass mehrere Polierstationen 90 aufeinanderfolgend angeordnet sind, so dass die Oberfläche in mehreren Schrit ten nachbehandelt wird.

Auf die Polierstation 90 folgt eine Entnahmestation 100. Die Entnahmestation 100 ist so ausgestaltet, dass die Natursteinplatte von der Auflage 2 aus der Vorrichtung entnommen werden kann. Dazu umfasst die Entnahmestation 100 zweckmäßiger weise auch ein Hubsystem 12. Bezugszeichen liste

80 Versiegelungsstation

1 Vorrichtung zur Veredlung 90 Polierstation

von Natursteinen 100 Entladestation

2 Auflage

3 Ständer 400 Bildaufnahmeeinrichtung

4 Bildaufnahmeeinrichtung 500 Laser

5 Laser 550 Reinigungsvorrichtung

6 Versiegelungseinrichtung 600 erste Flüssigkeitsauftragsein

7 erster Arm richtung

8 zweiter Arm 610 zweite Flüssigkeitsauftrags

9 dritter Arm einrichtung

650 erste Trocknungsvorrichtung

10 Beladestation 660 zweite Trocknungsvorrichtung

11 Transfersystem 670 dritte Trocknungsvorrichtung

12 Hubsystem 700 Versiegelungseinrichtung

13 oberes Gestell 800 Poliervorrichtung

30 Bildaufnahmestation

40 Laserstation V Vene

50 Reinigungsstation N Nut

60 erste Flüssigkeitsauftragsta- TI erste Flüssigkeit

tion T2 zweite Flüssigkeit

70 zweite Flüssigkeitsauftrags H Harz

station