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Title:
METHOD AND DEVICE FOR GALVANIZING PLATE-SHAPED PRODUCTS IN HORIZONTAL CONTINUOUS PLANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/024707
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a method and device for galvanizing plate-shaped products (4), in particular printed boards, in horizontal continuous plants through which the products pass in any order. Circulating contacting means are used to connect a bath current source electrically via slide rails to the product to be treated. Sensors detect the beginning and end of each individual product when it enters the galvanizing plant and determine the conveying speed of the product. The sensors (24) deliver sensor signals to a control system which establishes whether or not the contacting means find a product to be treated at the gripping point. The contacting means are connected to the bath current source electrically and with low impedance, in the galvanic sense, only when a product to be treated is in the contact region of the contacting means.

Inventors:
KOPP LORENZ (DE)
SCHARRER HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/000261
Publication Date:
August 15, 1996
Filing Date:
February 12, 1996
Export Citation:
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Assignee:
ATOTECH DEUTSCHLAND GMBH (DE)
KOPP LORENZ (DE)
SCHARRER HELMUT (DE)
International Classes:
C25D17/06; C25D21/00; C25D17/08; C25D21/12; H05K3/18; H05K3/24; (IPC1-7): C25D17/06; H05K3/24
Foreign References:
DE9102321U11991-05-16
EP0517349A11992-12-09
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zum Galvanisieren von plattenförmigem Behandlungs gut, insbesondere von Leiterplatten und Leiterfolien, in horizon¬ talen Durchlaufanlagen mit beliebiger Behandlungsgutfolge, wobei umlaufende Kontaktiermittel zur elektrischen Verbindung einer Badstromquelle über Schleifschienen mit dem Behand¬ lungsgut dienen, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe von Sensoren Anfang und Ende jedes einzelnen Behandlungsgutes am Einlauf der Galvanisieranlage und die Transportgeschwin¬ digkeit des Behandlungsgutes ermittelt werden, die Sensoren Sensorsignale einem Steuerungssystem zuführen, welches feststellt, ob im Greif punkt (10) das Kontaktiermittel Behand lungsgut vorfindet oder nicht, wobei das Kontaktiermittel nur dann mit den Badstromquellen elektrisch und im galvanotech¬ nischen Sinne niederohmig verbunden wird, wenn sich in dem Bereich von Kontakten (31 , 32) der Kontaktiermittel Behand¬ lungsgut befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß sich das Kontaktiermittel zum Ergreifen des Behandlungsgutes nur dann schließt, wenn sich im Bereich der Kontakte (31 , 32) Behandlungsgut befindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerungssystem in Abhängigkeit vom Vorhandensein des Behandlungsgutes eine SchließSperre in der Klammer (8) durch Ansteuerung betätigt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß Kräfte zum Öffnen der Klammern (8) gegen die Federschließkräfte vom Klammerantrieb abgeleitet werden und nur zur Steuerung der Sperre Hilfsenergie verwendet wird. Verfahren nach einem der Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Kräfte zum Bewegen der Kontaktiermittel über schiefe Ebenen und dafür ausgebildeten Gleitschuhe oder über gleitende formschlüssige Verbindungen eingeleitet werden. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Kontaktiermittel durch die eingerastete Sperre ohne Hilfsenergie und ohne weiteren Antriebskraftaufwand offen gehalten wird.
5. 7 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß durch Unterbrechen der niederohmigen elek¬ trischen Verbindung des Kontaktiermittels mit der Badstrom¬ quelle das Kontaktiermittel in dem Metallisierungsabteil ein galvanotechnisch hochohmiges und gegenüber den nicht unter¬ brochenen Kontaktiermitteln niedrigeres Anoden / Kathoden¬ potential zur Vermeidung einer elektrolytischen Abscheidung von Metall auf dem Kontaktiermittel auch wenn dieses metal¬ lisch blanke Stellen aufweist, eingestellt wird.
6. 8 Vorrichtung zum Galvanisieren von plattenförmigem Behand lungsgut, insbesondere von Leiterplatten und Leiterfolien in horizontalen Durchlaufanlagen mit an einem Transportband befestigten, gezogenen bzw. geschobenen, außerhalb des Kontaktierbereiches mit einer Isolierschicht versehenen, Kontak¬ tiermitteln für das Behandlungsgut, die endlos umlaufen und zum Öffnen und Schließen auf schiefen Ebenen auf und ablau¬ fen, insbesondere zur Realisierung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch Sensoren (24) am Einlauf (9) der Galvanoanlaged ), ein Steuerungssystem zur logischen Verknüpfung von Sensorsignalen der Sensoren, eine zweiteilige Klammer (8) zur Aufnahme des Behand¬ lungsgutes (4, 33), umfassend im wesentlichen eine Feder (38), die ein Klammerunterteil (36) gegen ein Klammeroberteil (37) drückt, so daß deren Kontaktberei ehe (31 , 32) das Behandlungsgut elektrisch kontaktieren und mechanisch halten, eine bewegliche Klinke (46) an der Klammer zur Freigabe des Schließens der Klammer (8) oder zur Blockade im geöffneten Zustand, einen gesteuerten Antrieb für die Bewegung der Klinke (46) in eine Schließstellung und in eine Blockadestellung der Klammer (8), einen Gleitschuh (45) mit Hebelübersetzung auf einen in einer Lagerstelle (40) drehbar gelagerten Bügel (41 ) mit einer Schleif bürste (1 2) zum Abheben der Schleif bürste von einer Schleifschiene (1 3) im geöffneten Zustand der Klammer (8).
7. 9 Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Blockade der Klammer die Klinke (46) mit einer Ausstellung (47) versehen ist, die in den Gleitschuh (45) einrastet.
8. 10 Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, gekennzeich¬ net durch einen gesteuerten Antrieb der Klinke (46) mittels Druckluft, Schwerkraft, Federkraft, Magnetkraft oder Form¬ schluß zur Bewegung derselben in die Schließstellung und in die Blockadestellung der Klammer (8).
9. 1 1 . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekenn¬ zeichnet durch elektrische Verbindungen von der Schleifbürste ( 1 2) zu den Klammerhälften (36, 37) in Form von flexiblen elektrischen Leitern (52) .
10. 1 2. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 1 1 , gekenn¬ zeichnet durch eine Länge des obersten Niveaus der schiefen Ebenen (19), die zur Vermeidung von unnötig lang andauernden Reibkräften so gewählt wird, wie sie zum Steuern der Klinke (46) gerade noch ausreicht.
11. 13 Verfahren zum Galvanisieren von plattenförmigem Behandlungs¬ gut, gekennzeichnet durch einzelne oder alle neuen Merkmale oder Kombinationen von offenbarten Merkmalen.
12. 14 Vorrichtung zum Galvanisieren von plattenförmigem Behand¬ lungsgut, gekennzeichnet durch einzelne oder alle neuen Merk¬ male oder Kombinationen von offenbarten Merkmalen.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Galvanisieren von plattenförmigem Be¬ handlungsgut in horizontalen Durchlaufanlagen

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Galva¬ nisieren von plattenförmigem Behandlungsgut in horizontalen Durch¬ laufanlagen, insbesondere zur elektrolytischen Behandlung von Leiter- platten und Leiterfolien.

In der europäischen Patentschrift 0254030 B1 wird eine derartige Anordnung beschrieben. Das Behandlungsgut wird horizontal durch die Galvanoanlage transportiert. Entlang der Transportbahn befinden sich die Anoden in Form von Platten oder Körben, die mit dem ab¬ zuscheidenden Metall befüllt sind. Mit diesem Metall wird das Be¬ handlungsgut während des Durchlaufes durch die Galvanoanlage in bekannter Art und Weise beschichtet. Transportorgane in Form von Klammern ergreifen beim Einlaufen in die Galvanoanlage das plattenförmige Behandlungsgut an dessen

Rand. Am Ende der Elektrolysekammer geben die Klammern das Behandlungsgut wieder frei. Die an einem endlos umlaufenden Transportmittel befestigten Klammern werden zum Einlauf der Galva¬ noanlage zurückgefördert. Außer zum Transport dienen die Klammern auch zur kathodischen Kontaktierung des Behandlungsgutes während des horizontalen Durchlaufes durch die Galvanoanlage. Deshalb bestehen die Klam¬ mern aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff. Ferner ist jede Klammer außerhalb der Elektrolysezelle, d. h. oberhalb des Bad- spiegeis, zur Übertragung des Galvanisierstromes mit einer Bürsten¬ anordnung versehen.

Durch die kathodische Polarität der Klammer wird sie innerhalb der Elektrolysezelle ebenso wie das Behandlungsgut mit dem abzuschei- denden Metall beschichtet. Zur Vermeidung einer fortgesetzten Beschichtung je Umlauf werden die Klammern während des Rück¬ laufes in einer Entmetallisierungskammer wieder entmetallisiert. Die Entmetallisierungskammer kann aus anlagentechnischen Gründen nur den Elektrolyt enthalten, der sich auch in der Elektrolysezelle befindet. Für die Metallisierung ist der Elektrolyt optimiert, nicht jedoch für die Entmetallisierung. Der massive Metallauftrag wird häufig durch elektrolytische Entmetallisierung nicht vollständig entfernt. Bei der Leiterplattenfertigung erweist es sich auch als Nachteil, daß die elektrisch sehr gut leitenden und kathodisch gepolten Klammern als "Raubkathode" wirken. Die Folge davon ist, daß die abgeschiedene Schicht auf der Leiterplatte in der Nähe der Klammern zu gering ist. Aus der unerwünschten Metallabscheidung ergibt sich ein zusätzlicher

Anodenverbrauch und zusätzlicher Energieverbrauch, insbesondere zum Entmetallisieren.

In der DE 42 12 567 A1 wird eine weitere horizontale Durchlauf- anläge zum Galvanisieren von Leiterplatten beschrieben. Als Kontak¬ tiermittel dienen hier Stangen mit Greifern, die die Platten nicht seitlich, sondern an der Vorderkante fassen und durch die Anlage ziehen. Die Stangen sind ebenfalls kathodisch gepolt. Infolgedessen werden sie ebenso wie das Behandlungsgut galvanisiert. Auch hier erfolgt die Entmetallisierung während des Rücklaufs der Stangen zum Ausgangspunkt hin. Die genannten Nachteile treffen auch für dieses Kontaktiermittel zu.

Zur Vermeidung der genannten Nachteile werden nach dem Stand der Technik die Klammern bzw. Stangen mit einem elektrisch isolierenden

Werkstoff überzogen. Der Überzug erfaßt mindestens den Bereich der Klammern bzw. der Stangen, der in die Elektrolysezelle hineinragt.

Nur der Bereich des eigentlichen Kontaktes zum Behandlungsgut, z.B. einer Leiterplatte, bleibt ohne Isolierung. Als Isolierwerkstoffe kommen die bei galvanotechnischen Gestellen bekannten Werkstoffe wie PTFE in Frage; geeignet sind auch Glas, Keramik und Email.

In der Praxis zeigt es sich nun, daß trotz der elektrischen Isolation auf den Klammern bzw. Stangen partiell elektrolytisch Metall abgeschie- den wird. Ursachen hierfür sind Störstellen in der Isolierschicht, Beschädigungen in dieser Schicht während des Gebrauches und der notwendigerweise metallisch blanke Kontakt. An diesen Stellen sind die Felddichten so konzentriert, daß eine überproportionale Metallisie-

rung erfolgt. Diese ist dann in der anschließenden Entmetallisierung nicht vollständig abtragbar, selbst wenn versucht wird, hier mit einer hohen Stromdichte zu arbeiten. Bei zu hoher Stromdichte brennt die elektrisch leitende Verbindung von der abzutragenden Schicht zur Klammer bzw. Stange durch, d. h. die unerwünschten Abscheidungen auf der Isolierschicht stellen eine elektrolytisch nicht mehr zu entfer¬ nende metallische Insel dar, weil sie nur noch eine hochohmige Verbindung zum metallischen Grundkörper hat. Diese Verbindung bewirkt jedoch, daß bei jedem Durchlauf durch die Elektrolysezelle ein Wachstum der Insel zu beobachten ist. Trotz der Isolierschicht auf den Kontaktiermitteln und der Entmetallisierung nach jedem Metalli¬ sieren führt dies dazu, daß die Kontaktiermittel wegen massiver Metallabscheidungen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden müssen. Weil diese Abstände in der Größenordnung von wenigen Wochen liegen, bedeutet dies neben den hohen Kosten für Arbeitszeit und Ersatzmaterial auch Produktionsausfall.

In der Praxis kommt es vor, daß die Galvanisieranlage nicht perma¬ nent mit Behandlungsgut beschickt wird. Die Anlage wird oft in Betrieb genommen und nach Produktionsende wieder stillgelegt. In diesen Fällen muß der endlose Transport der Kontaktiermittel minde¬ stens so lange weiterlaufen, bis die letzte Platte die Anlage verlassen hat. Streckenweise oder zeitweise befinden sich daher nur noch Kontaktiermittel aber kein Behandlungsgut in der Anlage. Die Kontaktiermittel, die eine ideale kathodische Kontaktierung haben, galvanisieren dann an allen metallischen, offenen Stellen infolge der elektrischen Spitzenwirkung besonders intensiv. Nicht selten führt dies zu Anbrennungen der abgeschiedenen Metallschichten, ins-

besondere um den eigentlichen Kontaktpunkt herum, der in diesem Falle kein Behandlungsgut greift. Die Anbrennungen verunreinigen den Elektrolyt durch kleinste Metallpartikel. Die Partikel sind nur sehr aufwendig auszufiltem. Partikel im Elektrolyten bilden Pickel in der elektrolytischen Schicht des Behandlungsgutes.

Zur Vermeidung von Anbrennungen bzw. von zu starken Abscheidun¬ gen auf dem Behandlungsgut und an den Kontaktiermitteln ist ein Verfahren aus der DE 30 39 681 C2 bekannt. Mit Rücksicht auf die Lage des Behandlungsgutes unter bzw. über den Anoden werden diese mittels elektromagnetischer Hochstromschaltgeräte zugeschal¬ tet oder abgeschaltet, so daß unzulässig hohe Feldliniendichten am Behandlungsgut bei größeren Lücken in der Behandlungsgutfolge vermieden werden. Befindet sich kein Behandlungsgut im Bereich der Anode, so wird sie abgeschaltet. Die dort zufällig anwesenden

Kontaktiermittel sind dann auch keiner Feldlinienkonzentration ausge¬ setzt. Diese wirkungsvolle, aber auch technisch aufwendige Ma߬ nahme hat in Bezug zu Galvanisieranlagen mit Klammerorganen immer noch einen Nachteil: Leiterplatten beispielsweise, durchfahren der- artige Horizontalanlagen in einem Abstand von ca. 20 Millimetern. Die Plattenlängen sind in der Praxis unterschiedlich. Eine Synchroni¬ sation der Lage der umlaufenden Klammern mit der Lage der Leiter¬ platten, die zu beliebigen Zeitpunkten in die Anlage eingefahren werden, ist ohne Nachteil für eine homogene Schichtdickenverteilung des abgeschiedenen Metalles nicht möglich. Dies führt dazu, daß sporadisch Klammern in eine derartige Lücke zwischen den Werk¬ stücken greifen. Sie sind kathodisch gepolt und befinden sich im Wirkbereich der eingeschalteten Anoden. Störstellen in der Isolier-

Schicht der Klammern und die Kontakte werden dann besonders intensiv galvanisiert, was trotz aller Gegenmaßnahmen zu den beschriebenen Nachteilen führt.

Die Übertragung des Kathodenpotentiales der stationären Badstrom¬ quellen an die umlaufenden Klammern erfolgt mittels Schleifbürsten. Entlang der horizontalen Galvanoanlage befindet sich parallel zur Bahn der umlaufenden Klammern eine langgestreckte Schleifschiene. Jede Klammer hat eine Schleifbürste, die auch als Schleifkontakt bezeich- net wird. Die Schleifbürste stellt die elektrische Verbindung von der stationären Schleifschiene zur umlaufenden Klammer her. An den Umkehrpunkten des die Klammern transportierenden Bandes wird die Kontaktierung nicht benötigt. Deshalb endet die Schleifschiene vor der Umkehrung. Zur Entmetallisierung werden die Klammern während des Rücklaufes über eine zweite Schleifschiene kontaktiert. In die¬ sem Falle erhalten die Klammern Anodenpotential von einer weiteren Badstromquelle. Vor dem zweiten Umkehrpunkt endet diese Schleif¬ schiene. Danach werden die Klammern wieder an die beschriebene Schiene mit dem Kathodenpotential zur Metallisierung gekoppelt. Während eines vollständigen Umlaufes einer Klammer läuft die

Schleifbürste somit zweimal auf eine Schleifschiene auf und wieder herunter. In dieser Weise wird die elektrische Badstromversorgung sichergestellt. Zusätzlich muß jede Klammer nach dem Umkehrpunkt am Ende der Einlaufstrecke das einlaufende Behandlungsgut durch Schließen der Klammer ergreifen. Vor Beginn des Auslaufumkehr¬ punktes muß die Klammer durch Öffnen das Gut wieder freigeben. Diese Schließ- und Öffnungsbewegungen werden durch stationäre schiefe Ebenen an den Umkehrpunkten, über die entsprechend

geformten Nocken der Klammern zwangsgeführt werden, erzwungen. Dies bedeutet, daß das Schließen und Öffnen vom Antrieb der um¬ laufenden Klammern mit bewirkt wird. Die Schließkraft selbst erzeugt eine Feder in der Klammer. In bekannten horizontalen Durchlauf- anlagen sind an einem umlaufenden Band, z. B. an einem Zahnriemen, ca. 160 Klammern im Abstand von jeweils 80 Millimetern befestigt. Die Zwangsführung ist unabhängig davon, ob sich im Bereich der Klammer Behandlungsgut befindet oder nicht, das heißt, ob das Klammerschließen sowie die elektrische Kontaktierung benötigt wird oder nicht. Folge dieser zwangsgeführten Anordnung sind die be¬ schriebenen Verfahrensnachteile.

In der GB-A- 22 66 727 wird ein System zum kontinuierlichen Galva- nisieren von Leiterplatten offenbart. Ein Behandlungsgut wird in gleichbleibender Folge fortlaufend elektrisch kontaktiert. Ein gesteuer¬ tes Zu- und Abschalten der Kontaktiermittel in Abhängigkeit von Behandlungsgutlücken ist nicht vorgesehen.

In DE-B- 25 12 762 ist eine Tauchbad-Galvanisieranlage bekannt, bei der Behandlungsgut an einer umlaufenden Kette befestigt ist. An bestimmten Umlaufstellen im Bereich des elektrolytischen Bades wird der Werkstückträger kontaktiert, unabhängig davon, ob sich am Werkstückträger Behandlungsgut befindet oder nicht. Beim Einlauf des elektrolytischen Bades wird kein Werkstück individuell ergriffen, sondern ist am Werkstückträger (Kontaktiermittel) befestigt und durchläuft so die gesamte Anlage mit einer Vielzahl von Behandlungs¬ stationen, ohne zwischendurch von der Kette abgenommen zu

werden.

Zum Schutz der Kontaktiermittel gegen unzulässiges Galvanisieren am Kontakt ist eine in der DE 39 39 256 C2 beschriebene Einrichtung bekannt. Befindet sich keine Leiterplatte im Kontaktbereich, so wird das Kontaktiermittel derart geschlossen, daß der Kontakt mit Hilfe eines Dichtungselementes elektrisch völlig isoliert ist. In der Praxis haben die Leiterplatten unterschiedliche Längen. Die Kontaktiermittel sind nicht mit dem Leiterplattentransport synchronisiert. Infolgedes- sen ergreifen die Kontaktiermittel auch ab und zu nur teilweise den Rand der Leiterplatte. Somit wird die Wirkung des Dichtelementes aufgehoben. Der Kontakt galvanisiert zumindest partiell. Des weiteren kommt es vor, daß das Kontaktiermittel so ungünstig an der Kante einer Leiterplatte greift, daß das Dichtelement und/oder die Isolier- schichten im Kontaktbereich zerstört werden. Die glasfaserverstärk¬ ten Leiterplatten sind an ihren Schnittkanten sehr rauh und zusammen mit der großen Kontaktkraft zerstören sie die daran anliegenden Isoliermittel.

Der Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, die es ermöglichen Behandlungsgut in beliebig unterbrochener Folge durch eine elektrolytische horizontale Durchlaufanlage so zu transportieren und dabei die be¬ schriebenen Nachteile zu vermeiden, insbesondere die Kontaktier- mittel nicht zu metallisieren.

Gelöst wird das Problem durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8, vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü¬ chen erfaßt.

Durch das gezielte Zu- und Abschalten jedes einzelnen, an einem Transportband befestigten und endlos umlaufenden Kontaktiermittels an das Kathodenpotential der Badstromversorgung in Abhängigkeit von der Position des Behandlungsgutes im Bereich der greifenden Kontakte dieser Mittel wird die unerwünschte Metallisierung vermie- den. Die Position des Behandlungsgutes wird vor dem Einlauf in die Gaivanoanlage mit einem Sensor detektiert. Ein Steuerungssystem verfolgt das Gut logisch bis zu dem Greifpunkt der Kontaktiermittel, d. h. der Klammern. Dieser Punkt ist für alle Klammern der Anlage an derselben Einlaufstelle. Die endlos umlaufenden Klammern werden vom Steuerungssystem am Greifpunkt so gesteuert, daß die Klammer bei vorhandener Leiterplatte an diesem Punkt im galvanotechnischen Sinne niedrigohmig auf das Kathodenpotential geschaltet wird und gleichzeitig die Platte ergreift. Befindet sich keine einlaufende Leiter¬ platte an diesem Punkt, so wird das Kathodenpotential nicht an die dort momentan befindliche Klammer angelegt. Zugleich wird das Schließen der Klammer verhindert. Dieser Zustand bleibt während des Durchlaufes der Klammer durch das Metallisierungsabteil erhalten. Der Vorgang wiederholt sich fortlaufend von Klammer zu Klammer.

Dieses Verfahren stellt sicher, daß eine Klammer nur dann niedrigoh¬ mig kathodisches Potential erhält, wenn sie es zum Galvanisieren des Behandlungsgutes benötigt. Fehlstellen in der Isolierschicht der Klammern oder im Bereich des metallischen Kontaktes zur Leiterplatte

wirken dann nicht konzentrierend auf die Feldlinien. Diese Stellen galvanisieren nur so dick wie auch das Behandlungsgut. Für derartige Metallisierungen ist die vorhandene Entmetallisierung ausreichend wirksam. Wird eine Klammer gerade nicht benötigt, so wird die Schleifbürste der Klammer im Greifpunkt auch nicht an das Kathoden¬ potential angelegt. Die Klammer befindet sich jedoch örtlich mit dem metallisch blanken Kontakt im Elektrolyten zwischen den beiden positiven Anoden. Wegen des fehlenden niedrigohmigen Kathoden¬ potentiales nimmt jetzt die isoliert im Elektrolyten befindliche metalli- sehe Klammer über die offenen Kontakte und über den Elektrolyten im galvanotechnischen Sinne ein hochohmiges Potential an, das un¬ terhalb des Kathodenpotentiales liegt. Dies bedeutet, daß die abge¬ schaltete Klammer hochohmig an einer niedrigeren Anoden- / Katho¬ denspannung liegt, als niedrigohmig zugeschaltete Klammern. Beides zusammen bewirkt, daß abgeschaltete Klammern gegenüber den kathodisch niederohmig kontaktierten Klammern und Leiterplatten leicht anodisch wirken und keinen galvanisierenden Badstrom auf¬ nehmen. Eine elektrolytische Metallabscheidung findet damit auf Fehlstellen der Isolierschicht und an den Kontakten dieser Klammern während des Durchlaufes durch das Metallisierungsabteil nicht statt.

Zum elektrolytischen Behandeln werden in den bekannten Galvano¬ anlagen Gleichströme bis zu einigen kA verwendet. Niederohmige Widerstände im galvanotechnischen Sinne liegen deshalb im Bereich von unter einem Milliohm. Hochohmige Widerstände beginnen bereits unterhalb von einem Ohm.

Das erfindungsgemäße gezielte Zu- und Abschalten der Klammern erfolgt mittels der nachfolgend beschriebenen Vorrichtung:

Die Schleifbürste ist an der Klammer an einem beweglichen Bügel befestigt. Eine Feder drückt diesen Bügel in seine Schleifposition, das heißt in Richtung zur Schleifschiene. Am Einlaufumkehrpunkt wird die an dem endlos umlaufenden Transportband befestigte Klammer geöffnet. Dies geschieht mittels einer schiefen Ebene und einem darauf auflaufenden Gleitschuh, der an der Klammer befestigt ist. Gleichzeitig wird die Hubbewegung genutzt, um den Bügel gegen seinen Federdruck und über seine Schleifposition hinaus anzuheben. Wird die Klammer wegen eines vorhandenen Behandlungsgutes im Klammergreifpunkt benötigt, so schließt die Klammer beim Ablaufen von der schiefen Ebene. Zugleich geht der Bügel in seine Schleifposi¬ tion. Wird vom Steuerungssystem ermittelt, daß kein Behandlungs¬ gut am Klammergreifpunkt ankommt, so soll die Klammer nicht schließen und der Bügel soll mit seiner Schleifbürste nicht in die Schleifposition gehen. In diesem Falle sorgt eine vom Steuerungs¬ system beeinflußbare Sperre dafür, daß die Klammer trotz eines von der schiefen Ebene ablaufendem Gleitschuhes nicht schließt. Zu¬ gleich verhindert die Sperre, daß der Bügel die Schleifposition er¬ reicht. Die Kraft für das Öffnen und Schließen der Klammern sowie das Abheben des Bügels gegen die Federkräfte wird vom leistungs¬ starken Klammerantrieb mittels Gleitschuh und schiefer Ebene oder durch andere, gleitende formschlüssige Verbindungen, wie zum Beispiel durch eine Kulissensteuerung, erzeugt. Die gesteuerte Sperre benötigt dagegen nur minimale Kräfte zu ihrer Bewegung. Deshalb eignet sich hier der Einsatz von Hilfsenergie, wie zum Beispiel Druck¬ luft.

Die Sperre besteht aus einem beweglichen Teil, das zwei Zustände annimmt, nämlich "Klammer geöffnet und Bügel nicht in Schleifposi¬ tion" sowie "Klammer geschlossen und Schleifbürste in Schleifposi¬ tion" . Zur Einnahme dieser Zustände dienen Geräte bzw. Kräfte, die vom Steuerungssystem beeinflußbar, d. h. schaltbar sind. Hierzu gehören Elektromagnete und Druckluftdüsen. Einseitig können auf die Sperre auch eine Federkraft oder die Schwerkraft einwirken. Es ist auch möglich, mit Hilfe einer Schaltfahne die Sperre berührend zu betätigen. Die Sperre ist so gestaltet, daß sie im geöffneten Zustand der Klammer leichtgängig die beiden Schaltzustände einnehmen kann. In einem Schaltpunkt blockiert die Sperre die Klammerschließbewe¬ gung. Die beiden federkraftbetriebenen Klammerteile stützen sich auf die Sperre ab. Zum Offenhalten wird keine weitere Energie benötigt. Im anderen Schaltpunkt der Sperre schließt die Klammer ungehindert.

In einer erfindungsgemäßen Ausführung der Vorrichtung besteht die Sperre aus einer aufrechtstehenden und beweglichen Klinke. Die Klinke wird durch ein Gewicht in der Schließposition gehalten. Jede Klammer schließt ohne weitere Betätigungen. Soll eine Klammer geöffnet bleiben, so wird die leichtgängige Klinke gegen die Schwer¬ kraft während des Vorbeibewegens an einer Luftdüse mittels Druck¬ luft in die Blockadeposition bewegt. Die Druckluft wird zum Beispiel mittels Magnetventil geschaltet. Der Ort der Lufteinwirkung auf die Klinke sowie die Dauer der Luftströmung je Schaltung sind im Bezug zur schiefen Ebene so abgestimmt, daß sich die Klammerteile auf der Klinke sicher abstützen können. Somit wird das Schließen verhindert.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, im wesentlichen schematischen Zeichnungen weiter erläutert.

Figur 1 zeigt in der Draufsicht eine horizontale Durchlaufanlage nach dem Stand der Technik;

Figur 2 zeigt die Durchlaufanlage gemäß Fig. 1 mit erfindungs¬ gemäß abgeschalteten Klammern in den Lücken zwischen Leiterplatten;

Figur 3 zeigt das Zusammenwirken von Sensoren und Aktoren zur Steuerung der Sperre auf den Klammern;

Figur 4 zeigt in der Draufsicht den Bereich der Leiterplatten, der von den Klammern nicht gegriffen werden soll, sowie das Greifen einer Leiterplatte in der Seitenansicht;

Figur 5 zeigt eine Klammer in den drei wesentlichen Schaltzustän- den, nämlich geschlossen, geöffnet mit freier Klinke, geöffnet mit eingerasteter Klinke;

Figur 6 zeigt eine Klammer gemäß der Erfindung in per¬ spektivischer Darstellungeiner realen Bauform;

Figur 1 zeigt die Galvanoanlage 1 . Diese ist unterteilt in das Metalli¬ sierungsabteil 2 und in das Entmetallisierungsabteil 3. Das einlaufen¬ de plattenförmige Behandlungsgut, zum Beispiel Leiterplatten, ist mit der Ziffer 4, das auslaufende Behandlungsgut ist mit 4' bezeichnet. Ein umlaufendes endloses Transportband 5, zum Beispiel ein Zahn- riemen, wird vom Antriebsrad und Umlenkrad 6 in eine Richtung angetrieben und vom Umlenkrad 7 in die andere Richtung umgelenkt. An dem Transportband 5 sind in gleichmäßigen Abständen von z. B. 80 mm Kontaktiermittel in Form von Klammern 8 befestigt. Die

Klammern ergreifen nach dem Einlauf 9 der Leiterplatten 4 in die Galvanoanlage 1 im Greifpunkt 10 nacheinander diese Platten 4 an ihrem Rand. Sie werden zwischen den ober- und unterseitigen Ano¬ den 1 1 , die löslich oder unlöslich sein können, horizontal durch die Anlage gefördert. An jeder Klammer 8 ist eine Schleifbürste 1 2 befestigt, die im Metallisierungsabteil über die erste Schleifschiene 1 3 eine gleitende elektrische Verbindung zum Minuspol der Galvanisier¬ stromquelle 14 herstellt. Der Pluspol dieser Galvanisierstromquelle 14 ist elektrisch mit den Anoden 1 1 verbunden. Im Entmetallisie- rungsabteil 3 stellen die Schleifbürsten 1 2 der Klammern 8 über die zweite Schleifschiene 1 5 eine elektrische Verbindung zur Entmetallisierungsstromquelle 16 her. Am Öffnungspunkt 17 geben die Klammern 8 die Leiterplatten 4' wieder frei. Sie verlassen rollen¬ geführt am Auslauf 18 die Galvanoanlage 1 . Das Schließen und Öffnen der Klammern wird durch Ablaufen bzw. Auflaufen derselben auf schiefen Ebenen 19 und 19' bewirkt. Die schiefen Ebenen befin¬ den sich entlang der Transportbahn. Sie reichen bis in die Umlenkun- gen 6, 7 hinein. Im unteren Teil der Figur 1 ist die Lage der schiefen Ebenen in Bezug zum Greif punkt 10 und zum Öffnungspunkt 17 dargestellt. Im Einlaufbereich befindet sich die schiefe Ebene 1 9 und im Auslaufbereich 19' . Auf der schiefen Ebene läuft eine Hälfte der Klammer 8 auf. Dabei öffnet sich die Klammer gegen die Schließkraft der Klammerfeder. Am Greif punkt 10 ist die Klammer wieder ge¬ schlossen, unabhängig davon, ob sich eine Leiterplatte am Greifpunkt 10 befindet oder nicht. Desgleichen erfolgt danach am Kon- taktierungspunkt 20 der Schleifschiene der Schleifbürste auch die elektrische Verbindung zur Galvanisierstromquelle 14. Nach dem Durchlauf der Klammer 8 durch die Galvanoanlage 1 wird die Klam-

mer durch Auflaufen auf die schiefe Ebene 19' wieder geöffnet. Im Öffnungspunkt 17 wird die Leiterplatte 4' wieder freigegeben, sofern sich überhaupt eine Platte in der Klammer befand. Zuvor wurde am Ende der Schleifschiene, dem Kontaktöffnungspunkt 21 das elek- trische Potential von der Klammer abgeschaltet.

Das Entmetallisierungsabteil 3 durchfahren die Klammern 8 im Bei¬ spiel der Figur 1 entsprechend dem Stand der Technik in geschlosse¬ nem Zustand. Als Ablagerungskathode wirken Bleche 22, die mit der Entmetallisierungsstromquelle 16 elektrisch verbunden sind. Das Problem einer derartigen Galvanisieranlage ist das eingangs beschrie¬ bene Metallisieren der Klammern. Trotz massiver elektrolytischer Entmetallisierung im Entmetallisierungsabteil 3 gelingt es nicht immer, alle metallischen Abscheidungen wieder zu entfernen. Deshalb wird auch versucht, die Klammern geöffnet durch das Entmetallisierungs¬ abteil zu transportieren, damit die Metallabscheidungen an den die Leiterplatten fassenden Kontakten für die Feldlinien zugänglicher werden. Die geöffnete Klammer ist ebenfalls über die Schleifbürste 12 mit der Entmetallisierungsstromquelle 16 elektrisch verbunden. Zur Klammeröffnung im Entmetallisierungsabteil 3 wird das obere

Niveau der schiefen Ebene 19' vom Auslaufbereich der Galvanoanlage bis zum Einlaufbereich derselben verlängert. Auch diese Maßnahme bringt keine entscheidende Verbesserung. Sie hat außerdem den Nachteil, daß sich die Reibung jeder Klammer auf der schiefen Ebene durch die gesamte Anlage bis zum Einlauf fortsetzt. Die Folge hier¬ von ist eine Schwergängigkeit des Antriebes, verbunden mit erhöh¬ tem Abrieb der Nocken.

Die Figur 2 zeigt eine horizontale Durchlaufanlage entsprechend der Figur 1 , jedoch mit erfindungsgemäß geöffneten und abgeschalteten Klammern. Soweit Teile identisch oder wirkungsgleich sind, werden damit übereinstimmende Bezugsziffern der Figur 1 wieder verwendet. Die Leiterplatten 4 werden nacheinander am Einlauf 9 in die Galvano¬ anlage 1 eingefahren. In dieser Einfahrfolge sind zwischen den einzelnen Leiterplatten Abstände eingezeichnet. Zwischen jeder Leiterplatte besteht aus transporttechnischen und galvanotechnischen Gründen ein Leiterplatten-Normalabstand 22. Bei fehlendem Behandlungsgut entstehen Leiterplattenlücken 23. Die Leiterplatten 4 haben in der Praxis mindestens in Transportrichtung unterschiedliche Längen und die Beschickung der Anlage erfolgt zu beliebigen Zeit¬ punkten. Deshalb ist eine Synchronisation des Klammerantriebes mit der Behandlungsgutfolge nicht möglich. Klammern 8 sind somit auch zwischen den Leiterplatten 4, das heißt in den Abständen 22 und in den Lücken 23positioniert. Die Klammern 8 in den Bereichen 22 und 23 bleiben erfindungsgemäß geöffnet und elektrisch abgeschaltet. Die Klammeröffnung ist im unteren Teil der Figur 2 dargestellt, die Klammerabschaltung vom Kathodenpotential wird durch in der Zeich- nung fehlende Schleif bürsten 12 an den betreffenden Klammern dargestellt.

Die Figur 3 zeigt die zur Klammerabschaltung erforderlichen Kompo¬ nenten. Ein Leiterplattensensor 24 im Einlaufbereich der Galvano- anläge, z. B. eine Lichtschranke, detektiert die Länge jeder Leiter¬ platte. Dies bedeutet zugleich, daß er die Leiterplatten-Normalabstän- de 22 und die Leiterplattenlücken 23 erfaßt. Der Motor 25 treibt über das Getriebe 26 und das Antriebsrad 6 die Klammern an. Diese

Einheiten werden gemeinsam kurz als Klammerantrieb bezeichnet. Der Motor 25 treibt auch synchron die nicht dargestellten Transport¬ rollen am Einlauf 9 und am Auslauf 18 der Galvanoanlage an. Die Leiterplatten-Transportgeschwindigkeit richtet sich im wesentlichen nach der erforderlichen Behandlungszeit der Leiterplatten in der

Galvanoanlage. Sie liegt in der Praxis bei 0,5 bis 3 Meter pro Minute. Die aktuelle Transportgeschwindigkeit mißt ein weiterer Sensor. Im Beispiel der Figur 3 ist es ein incrementaler Weggeber 27. Er gibt beispielsweise je Millimeter Leiterplatten-Transportweg einen Impuls ab. Diese Weggeberkonstante wird im Steuerungssystem 28 als

Parameter hinterlegt. Das Steuerungssystem ist zum Beispiel eine für sich bekannt speicherprogrammierbare Steuerung, handelsüblich auch SPS benannt. Die momentanen Signale der Sensoren 24 und 27 erfaßt das Steuerungssystem 28 fortlaufend. Als weiterer Parameter ist die Distanz D hinterlegt. Die Distanz D ist der konstante Abstand der vom Leiterplattensensor 24 detektierten Leiterplattenkanten vom Greifpunkt 10 der Klammern. Die beiden Parameter dienen zur Berechnung, wieviele Impulse des incrementalen Weggebers 27 in das Steuerungssystem 28 einlaufen müssen, bis eine vom Leiter- plattensensor 24 detektierte Leiterplattenkante am Greifpunkt 10 angekommen ist. Dies gilt sowohl für die ansteigende Flanke, z. B. für den Beginn einer Leiterplatte, wie auch für die abfallende Flanke. Bei einem Transportweg von 1 mm pro Impuls ist die Anzahl der Impulse gleich der Distanz D in Millimetern. Mit Kenntnis der Leiter- plattensituation am Greifpunkt 10 steuert das Steuerungssystem 28 eine Sperre, die sich auf jeder Klammer befindet. Als Steuerungs¬ energie dient beispielsweise Druckluft 29, die durch das von der SPS angesteuerte Magnetventil 30 geschaltet wird. Die Sperre gibt in

einem Schaltzustand die Klammer zum Schließen frei oder sie blok- kiert sie im anderen Schaltzustand. Im blockierten Zustand wird zugleich ein Aufsetzen der Schleifbürste 1 2 auf die Schleifschiene 1 3 verhindert.

Die Figur 4 zeigt vergrößert die Situation an einem Leiterplatten- Normalabstand 22 in der Draufsicht sowie die Klammerkontakte in der Seitenansicht. Der Abstand zwischen zwei Leiterplatten 4 variiert in der Praxis zwischen etwa 0 und 30 Millimetern. Das Klamm- eroberteil hat den oberen Klammerkontakt 31 und das Unterteil den unteren Klammerkontakt 32. Diese greifen die Leiterplatte 33. Im schraffiert dargestellten Bereich 34 soll die Klammer nicht geschlos¬ sen werden. Nur wenn die Kontakte 31 und 32 voll auf der Leiter¬ platte 4, 33 aufsitzen, sollen sie schließen. Der Bereich 34 wird so gewählt, daß auch Toleranzen nicht zu Fehlgriffen führen. Damit wird auch sichergestellt, daß an der Leiterplattenkante 35 kein Kon¬ takt angreift. Er könnte eine einlaufende Leiterplatte 4 aus ihrer ausgerichteten Position auf der Transportbahn verschieben. Das Verschieben kann einen Leiterplattenstau verursachen.

Am Beispiel der Figur 5 sollen die Schaltzustände der Klammer erläu¬ tert werden. Die Klammer 8 besteht aus dem Klammerunterteil 36 und dem Klammeroberteil 37. Eine Druckfeder 38 drückt die Kontak¬ te 31 und 32 beider Teile aufeinander. Daraus resultiert die Schließ- kraft der Klammer. Das Klammerunterteil 36 wird von einer Gleitfüh¬ rung 39 geführt, und es ist am endlos umlaufenden Transportband 5 befestigt. Am Teil 36 befindet sich eine Lagerstelle 40 für den Bügel 41 , der die Schleifbürste 12 trägt. Zur sicheren elektrischen Strom-

Übertragung ist die Schleifbürste mittels Hochstromlitzen 52 (Fig. 6) mit den Klammerteilen 36 und 37 verbunden. Der Kontaktbügel 41 , die Lagerstelle 40 sowie die Zugfeder 43 übernehmen dann nur noch mechanische Funktionen. Die als Beispiel dargestellte Zugfeder 43 bewirkt die Schleifkontaktkraft zur Schleifschiene 13. Führungen 44 ermöglichen das vertikale Verschieben des Klammeroberteils 37 im Bezug zum Klammerunterteil 36. Der Antrieb hierfür wird über einen Gleitschuh 45, der auf der schiefen Ebene 19 aufläuft, eingeleitet. Damit hebt die Schleif bürste 12 von der Schleifschiene 13 ab, so wie es im mittleren Teil der Figur 5 dargestellt ist. Zugleich öffnet die Klammer im Bereich ihrer Kontakte 31 , 32. Auf dem Klammerunter¬ teil 36 steht eine bewegliche Sperre in Form einer Klinke 46 mit einer Ausstellung 47. Das Gewicht 48 hält die Klinke, die durch den Gleitschuh 45 hindurchragt, an ihrem linken Anschlag. Die Öffnung 49 ist so groß, daß sich bei links angeschlagener Klinke 46 das

Klammeroberteil 37 von der schiefen Ebene 19 angetrieben auf und ab bewegen kann. Wird die Klinke von einem Luftstrom 50 aus der eingezeichneten Richtung angeströmt, so bewegt sie sich gegen die Schwerkraft des Gewichtes 48 nach rechts. Beim gleichzeitigen Absenken des Klammeroberteiles 37 rastet die Ausstellung 47 der Klinke 46 im Bereich 51 am Gleitschuh 45 ein. Die Klammer 8 ist blockiert. So wie in Figur 5 rechts dargestellt bleibt sie offen, auch wenn die schiefe Ebene am Gleitschuh 45 nicht mehr angreift. Wird der Gleitschuh 45 ohne Luftstrom 50 wieder von der schiefen Ebene angehoben, so fällt die Klinke 46 zurück. Beim darauffolgenden Absenken schließt die Klammer wieder.

Die Abläufe der Figur 5 sind nur ein Beispiel der Erfindung. So lassen sich die Funktionen auch umkehren. Der Luftstrom an die Klinke bewirkt die Klammerschließung, und die Schwerkraft des Gewichtes wird zum Einrasten genutzt. Das Gewicht der Klinke kann auch durch eine Federkraft ersetzt werden. Auch die berührende Betätigung der Sperre ist möglich.

Die Figur 6 zeigt ein praktisches Ausführungsbeispiel einer Klammer 8, so wie sie in einer Galvanoanlage verwendet werden soll und deren Bezugsziffern und Beschreibung dem Schemata gemäß den Fig. 1 - 5 entspricht.