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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR HANDLING A HOSE SUPPLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/072052
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a method for extinguishing a fire, comprising the following steps: a dimensionally stable hose and a reel comprising a central water connection that is rotatable relative to the reel are provided, the hose being wound on the reel; the dimensionally stable hose is designed in such a way as to have a second connection; furthermore, a transport device is provided in which the reel is rotatably mounted in order for the hose to be unwound; the hose is connected to the water supply conduit; the hose is unwound from the reel only by the length required to reach and extinguish the fire. The disclosed method dispenses with the time-consuming installing of hoses in bays and eliminates the associated risk of tripping over the hose. In the disclosed method, the wound dimensionally stable hose forms the hose supply. Moreover, the system can be filled with water and pressurized without any preparation at any time. The hose supply can remain in the bag. Also disclosed is a corresponding device, which can additionally be used as a rescue device.

Inventors:
GEISEL ARON FABIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/075447
Publication Date:
May 04, 2017
Filing Date:
October 21, 2016
Export Citation:
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Assignee:
ATTACK- AND RESCUEBAG UG (DE)
International Classes:
A62B35/00; A62C8/00; A62C31/28; A62C33/00; A62C33/04; A62C99/00; B65H49/38; B65H75/44
Foreign References:
EP0397461A11990-11-14
US3942636A1976-03-09
JP2013039380A2013-02-28
Attorney, Agent or Firm:
DENNEMEYER & ASSOCIATES S.A (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Handhaben einer Schlauchreserve beim Löschen eines Brandes mit folgenden Schritten:

1 .1 eine Wasserversorgungsleitung wird mit Hilfe mindestens eines Schlauchs verlegt oder durch ein Löschfahrzeug zur Verfügung gestellt;

1 .2 ein Schlauch (7) wird zur Verfügung gestellt;

1 .3 eine Haspel (1 ) wird zur Verfügung gestellt;

1 .3.1 wobei die Haspel (1 ) einen zentralen Wasseranschluss (2) aufweist;

1 .3.2 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) relativ zur Haspel (1 ) drehbar ist;

1 .3.3 wobei der Schlauch (7) auf der Haspel (1 ) aufgewickelt wird;

1 .3.4 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) eine Fluidverbindung zu dem Schlauch (7) gewährleistet;

1 .4 wobei der Schlauch (7) derart ausgestaltet wird, dass er an seinem nicht mit dem zentralen

Wasseranschluss (2) verbundenen Ende einen zweiten Anschluss aufweist;

1 .5 eine Transporteinrichtung (3) für die Haspel wird zur Verfügung gestellt;

1 .5.1 wobei die Haspel (1 ) zum Abwickeln des Schlauchs (7) in der Transporteinrichtung (3) drehbar gelagert ist;

1 .6 die Transporteinrichtung (3) wird im Bereich des Endes der Wasserversorgungsleitung fixiert;

1 .7 die Wasserversorgungsleitung wird mit dem zentralen Wasseranschluss (2) der Haspel (1 ) verbunden; und

1 .8 der Schlauch (7) wird nur so weit von der Haspel abgewickelt, wie es zum Erreichen des

Brandes nötig ist;

1 .8.1 wodurch der Schlauch (7) als Angriffsschlauch zum Löschen des Brandes verwendet wird.

2. Verfahren zum Handhaben einer Schlauchreserve beim Löschen eines Brandes mit folgenden Schritten:

2.1 eine Wasserversorgungsleitung wird mit Hilfe mindestens eines Schlauchs verlegt oder durch ein Löschfahrzeug zur Verfügung gestellt;

2.2 ein Schlauch (7) wird zur Verfügung gestellt;

2.3 eine Haspel (1 ) wird zur Verfügung gestellt;

2.3.1 wobei die Haspel (1 ) einen zentralen Wasseranschluss (2) aufweist;

2.3.2 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) relativ zur Haspel (1 ) drehbar ist;

2.3.3 wobei der Schlauch (7) auf der Haspel (1 ) aufgewickelt wird;

2.3.4 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) eine Fluidverbindung zu dem Schlauch (7) gewährleistet;

2.4 wobei der Schlauch (7) derart ausgestaltet wird, dass er an seinem nicht mit dem zentralen

Wasseranschluss (2) verbundenen Ende einen zweiten Anschluss aufweist;

2.5 eine Transporteinrichtung (3) für die Haspel wird zur Verfügung gestellt;

2.5.1 wobei die Haspel (1 ) zum Abwickeln des Schlauchs (7) in der Transporteinrichtung (3) drehbar gelagert ist;

2.6 die Wasserversorgungsleitung wird mit dem zweiten Anschluss des Schlauchs (7) verbunden;

2.7 ein Angriffsschlauch wird mit dem zentralen Wasseranschluss (2) der Haspel (1 ) verbunden; und

2.8 der Angriffsschlauch wird zum Brand geführt;

2.8.1 wobei die Transporteinrichtung (3) mit der Haspel (1 ) mit dem Schlauch (7) mitgeführt wird;

2.8.2 wobei der Schlauch (7) nur so weit von der Haspel (1 ) abgewickelt wird, wie es zum Erreichen des Brandes nötig ist.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

3.1 dass ein formstabiler Schlauch (7) zur Verfügung gestellt wird; und

3.2 dass als Transporteinrichtung eine Tasche (3) zur Verfügung gestellt wird;

3.2.1 wobei die Tasche (3) eine an die Form der Haspel (1 ) angepasste Form aufweist;

3.2.2 wobei die Oberfläche der Tasche zu mehr als 50 % aus flexiblem Material besteht; und

3.2.3 wobei die Tasche mindestens einen Griff und/oder Riemen (12, 13) aufweist, an dem sie getragen werden kann.

4. Verfahren zum Handhaben einer Schlauchreserve beim Löschen eines Brandes mit folgenden Schritten:

4.1 eine Wasserversorgungsleitung wird mit Hilfe mindestens eines Schlauchs verlegt oder durch ein Löschfahrzeug zur Verfügung gestellt;

4.2 ein Schlauch (7) wird zur Verfügung gestellt;

4.3 eine Haspel (1 ) wird zur Verfügung gestellt;

4.3.1 wobei die Haspel (1 ) einen zentralen Wasseranschluss (2) aufweist;

4.3.2 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) relativ zur Haspel (1 ) drehbar ist;

4.3.3 wobei der Schlauch (7) auf der Haspel (1 ) aufgewickelt wird;

4.3.4 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) eine Fluidverbindung zu dem Schlauch (7) gewährleistet;

4.4 eine Tasche (3) zum Transport der Haspel wird zur Verfügung gestellt;

4.4.1 wobei die Oberfläche der Tasche zu mehr als 50 % aus flexiblem Material besteht;

4.4.2 wobei die Tasche (3) mindestens einen Griff und/oder Riemen (12, 13) aufweist, an dem die Tasche getragen werden kann; und

4.4.3 wobei die Haspel (1 ) zum Abwickeln des Schlauchs (7) in der Tasche (3) drehbar gelagert ist;

4.5 der Schlauch (7) wird an die Wasserversorgungsleitung angeschlossen; und

4.6 der Schlauch (7) wird nur so weit von der Haspel abgewickelt, wie es zum Erreichen des

Brandes nötig ist.

5. Haspel zur Aufnahme eines formstabilen Schlauchs (7);

gekennzeichnet durch

5.1 mindestens zwei flache Streben (22), welche von der Achse (20) der Haspel (1 ) nach außen verlaufen;

5.2 wobei die Streben (22) in mindestens einer Ebene senkrecht zur Achse (20) der Haspel (1 ) angeordnet sind;

5.3 wobei die mindestens eine Ebene derart entlang der Achse (20) der Haspel (1 ) angeordnet ist, dass ein Schlauchdurchmesser (7) zwischen die Ebene und das benachbarte Ende der Haspel passt;

5.4 und wobei, falls mehr als eine solche Ebene vorliegt, die Ebenen zur jeweils benachbarten

Ebene den Abstand eines Schlauchdurchmessers (7) einhalten.

6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Verfahrensansprüche.

7. Vorrichtung zum sicheren und geordneten Nachführen der Schlauchreserve bei der Brandbekämpfung mit:

7.1 einem Schlauch (7);

7.2 einer Haspel (1 );

7.2.1 wobei die Haspel (1 ) einen zentralen Wasseranschluss (2) aufweist;

7.2.2 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) relativ zur Haspel (1 ) drehbar ist;

7.2.3 wobei der Schlauch (7) auf der Haspel (1 ) aufwickelbar ist;

7.2.4 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) eine Fluidverbindung zu dem Schlauch (7) gewährleisten kann;

7.3 einer Tasche (3) zum Transport der Haspel;

7.3.1 wobei die Oberfläche der Tasche zu mehr als 50 % aus flexiblem Material besteht;

7.3.2 wobei die Tasche (3) mindestens einen Griff und/oder Riemen (12, 13) aufweist, an dem die Tasche getragen werden kann; und

7.3.3 wobei die Haspel (1 ) zum Abwickeln des Schlauchs (7) in der Tasche (3) drehbar gelagert ist.

8. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Vorrichtung an Stelle der Tasche (3) einen Hartschalenbehalter zum Transport der Haspel (1 ) aufweist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Schlauch (7) formstabil ist.

10. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Haspel (1 ) gemäß Anspruch 5 ausgestaltet ist.

1 1 . Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

1 1 .1 dass der zentrale Wasseranschluss (2) einer Norm entspricht; und

1 1 .2.1 dass der Schlauch (7) an seinem nicht mit dem zentralen Wasseranschluss (2) verbundenen Ende einen zweiten Anschluss aufweist;

1 1 .2.2 wobei der zweite Anschluss derselben Norm entspricht.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der zentrale Wasseranschluss (2) und/oder ein Ende des Schlauchs (7) ein Absperrorgan aufweist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Tasche (3) ein Loch für den zentralen Wasseranschluss (2) aufweist.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der aufgewickelte Schlauch (7) eine Länge von zwischen 15 und 45 m, vorzugsweise zwischen 25 und 35 m, aufweist.

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Haspel (1 ) aus einem Leichtmetall und/oder einem Kunststoff besteht.

16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass am zentralen Wasseranschluss (2) ein formstabiler Kurzschlauch (6) angeschlossen ist.

17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der zentrale Wasseranschluss (2) fest mit der Tasche (3) verbunden ist.

18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass an der Außenseite der Tasche (3) mindestens eine Befestigungsmöglichkeit (10) für Zubehör (9) vorhanden ist.

19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

19.1 dass die Tasche (3) eine an die Form der Haspel (1 ) angepasste Form aufweist;

19.2 dass die Tasche (3) eine Vorder- und eine Rückseite aufweist; und

19.3 dass die Tasche zwischen Vorder- und Rückseite einen umlaufenden Klett- oder Reißver- schluss aufweist.

20. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass der umlaufende Verschluss zwischen der Vorder- und Rückseite der Tasche (3) eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen aufweist.

21 . Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine ausreichende Anzahl Tragegriffe und/oder Riemen (12, 13) vorhanden sind, um eine bewusstlose Person in der aufgeklappten Tasche transportieren zu können.

22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Vorder- und/oder die Rückseite der Tasche (3) mit einer Platte (1 1 ) verstärkt ist.

23. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Vorrichtungsanspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass die verstärkende Platte (1 1 ) auf der von der Tasche abgewandten Seite Gleitkufen und/oder Rollen aufweist.

24. Vorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die verstärkende Platte (1 1 ) abnehmbar ist.

25. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Vorrichtungsanspruch,

dadurch gekennzeichnet,

dass die verstärkende Platte (1 1 ) Befestigungsmöglichkeiten für eine zu rettende Person aufweist.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 25,

dadurch gekennzeichnet,

dass an der verstärkenden Platte (1 1 ) eine ausklappbare Kopfplatte (14) angebracht ist.

27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Verbindungsbereich (15) zwischen der Vorder- und der Rückseite der Tasche (3) als Gelenk verstärkt ist.

28. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass auf der Seite der Tasche (3), auf der der zentrale Wasseranschluss (2) der Haspel (1 ) angeordnet ist, ein Klettverschluss (16) vorhanden ist, um ein schnelles Öffnen der Tasche (3) und Entfernen der Haspel (1 ) zu ermöglichen.

29. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

29.1 dass eine Sicherungsleine an der Tasche (3) angebracht ist;

29.2 wobei die Sicherungsleine mit Mitteln zum selbsttätigen Aufrollen versehen ist.

30. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnseite und/oder der Innenseite (4) der Tasche (3) eine Beleuchtung vorgesehen ist.

31 . Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Tasche (3) mit Mitteln zum selbsttätigen Aufwickeln der Haspel (1 ) versehen ist.

32. Verwendung einer Vorrichtung mit

32.1 einem Schlauch (7);

32.2 einer Haspel (1 );

32.2.1 wobei die Haspel (1 ) einen zentralen Wasseranschluss (2) aufweist;

32.2.2 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) relativ zur Haspel (1 ) drehbar ist;

32.2.3 wobei der Schlauch (7) auf der Haspel (1 ) aufwickelbar ist;

32.2.4 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) eine Fluidverbindung zu dem Schlauch (7) gewährleistet;

32.3 wobei der Schlauch (7) an seinem nicht mit dem zentralen Wasseranschluss (2) verbundenen Ende einen zweiten Anschluss aufweist; und

32.4 einer Transporteinrichtung (3) zum Transport der Haspel (1 );

32.4.1 wobei die Haspel (1 ) zum Abwickeln des Schlauchs (7) in der Transporteinrichtung drehbar gelagert ist;

zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Verfahrensansprüche.

33. Verwendung einer Vorrichtung mit

33.1 einem formstabilen Schlauch (7);

33.2 einer Haspel (1 );

33.2.1 wobei die Haspel (1 ) einen zentralen Wasseranschluss (2) aufweist;

33.2.2 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) relativ zur Haspel (1 ) drehbar ist;

33.2.3 wobei der formstabile Schlauch (7) auf der Haspel (1 ) aufwickelbar ist;

33.2.4 wobei der zentrale Wasseranschluss (2) eine Fluidverbindung zu dem formstabilen Schlauch (7) gewährleistet;

33.3 wobei der formstabile Schlauch (7) an seinem nicht mit dem zentralen Wasseranschluss (2) verbundenen Ende einen zweiten Anschluss aufweist; und

33.4 einem Gestell mit Rädern zum Transport der Haspel (1 );

33.4.1 wobei die Haspel (1 ) zum Abwickeln des Schlauchs (7) in dem Gestell drehbar gelagert ist;

zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Verfahrensansprüche.

34. Verwendung einer Vorrichtung mit einer Haspel nach Anspruch 5 zur Durchführung des

Verfahrens nach einem der Verfahrensansprüche.

35. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Vorrichtungsansprüche zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Verfahrensansprüche.

36. Verwendung der Tasche (3) aus einer Vorrichtung nach einem der Vorrichtungsansprüche als Rettungsgerät.

Description:
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM HANDHABEN EINER

SCHLAUCHRESERVE

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Handhaben einer Schlauchreserve beim Löschen eines Brandes, genauer eines Wohnungs- oder Etagenbrandes oder eines anderen nicht direkt von einem Löschfahrzeug oder einer anderen Wasserquelle aus zugänglichen Brandes, sowie eine Vorrichtung zum sicheren und geordneten Nachführen der Schlauchreserve (Schlauch- Management) bei der Brandbekämpfung.

Stand der Technik

Das Verlegen von Schlauchleitungen im Feuerwehreinsatz und vor allem das Bilden von Schlauchreserven in Gebäuden stellt sich oft sehr schwierig dar. Es gibt zwar nach dem heutigen Stand im Feuerwehrwesen viele verschiedene Methoden und Verfahrensweisen, um Schlauchleitungen und -reserven vor Brandwohnungen zu bilden, jedoch sind diese meist mit einem größeren Zeitaufwand verbunden, was wiederum oftmals zu Abstrichen im Schlauchmanagement führt. Dabei ist das richtige Schlauchmanagement für den schnellen und sicheren Einsatzerfolg entscheidend.

Bisher erfolgt das Verlegen von Schlauchleitungen mittels Rollschläuchen oder Schlauchtragekörben. Beim Verlegen der Schlauchleitungen durch Rollschläuche müssen zunächst die Schläuche außerhalb des Gebäudes ausgerollt, miteinander verbunden und anschließend mit der Hand zum Ereignisort verlegt werden. Am Ereignisort muss ebenfalls manuell die Schlauch- reserve gebildet werden, um in den verrauchten Gefahrenbereich vordringen zu können.

Ähnlich verhält es sich beim Verlegen der Schlauchleitung mittels Schlauchtragekörben. Zwar gestaltet sich das Verlegen der Schlauchleitung bis zum Ereignisort um ein Vielfaches einfacher als bei den Rollschläuchen, da sich der Schlauch nach dem Ankuppeln an einen Festpunkt (z. B. Verteiler) und Wegtragen des Schlauchtragekorbes quasi selbst aus dem Schlauchtragekorb abrollt und verlegt. Am Ereignisort angekommen, muss jedoch zunächst der Schlauch zur Bildung von Schlauchreserven mit der Hand aus dem Schlauchtragekorb entnommen und fachgerecht verlegt werden. Aufgrund der Bauart des Schlauchtragekorbes wird das Tragegestell beim Herausziehen der Schlauchleitung sehr instabil, wodurch das gleichzeiti- ge Entnehmen sowie Verlegen der Schlauchleitung durch eine Person nur schwer umsetzbar ist.

Als Alternative zu Schlauchtragekörben ist eine Reihe von Vorrichtungen bekannt, bei denen auf eine Haspel aufgewickelte Schläuche beim Tragen von der Haspel abgewickelt werden können. Beispiele hierfür sind in den Druckschriften AT 36548, DE 867 954 und US 3,722,823 zu finden. Nachteilig ist hierbei vor allem, dass die Schläuche vor der eigentlichen Verwendung vollständig abgerollt werden müssen. Die Schlauchreserve muss nach wie vor manuell gebildet werden.

Bei all diesen Varianten erfolgt das Verlegen der Schlauchleitung drucklos, d. h. die Schlauchleitung ist noch nicht mit Wasser befüllt. Werden anschließend die Schlauchleitungen mit Wasser befüllt und unter Druck gesetzt, so schlägt der Schlauch oft umher - dadurch können sich Knoten in der Schlauchreserve bilden oder im schlimmsten Fall ein Feuerwehrmann verletzt werden. Um dem entgegenzuwirken, erfolgt die Wasserzufuhr meist nur zögerlich und behutsam, wodurch kostbare Zeit verloren geht.

Bevor jedoch endgültig in die Brandwohnung vorgegangen werden kann, muss die Schlauchreserve ein zweites Mal wegen der Druckstöße kontrolliert und eventuell korrigiert werden. Ist die Schlauchreserve nicht korrekt verlegt, ist ein Nachziehen der Schlauchleitung aufgrund der hohen Reibung nur bedingt bis überhaupt nicht möglich.

Des Weiteren kommt es häufig vor, dass sich Schlauchkupplungen bauartbedingt an Kanten verkeilen, was ein Nachziehen der Schlauchleitung ebenfalls unmöglich macht. Dies bedeu- tet für den vorgehenden Trupp, dass die Brandbekämpfung oder im schlimmsten Fall die Personensuche abgebrochen werden muss. Der Trupp muss zunächst zurückgehen, um die Schlauchkupplung zu lösen, sodass die Schlauchleitung wieder nachgezogen werden kann.

Zudem stellt die Schlauchreserve, die z. B. im Treppenraum verlegt wurde, eine Stolperfalle dar. Personen oder Feuerwehrangehörige, die den verrauchten Bereich passieren müssen, nehmen die Schlauchreserve nicht wahr, wodurch es zu Verletzungen (u. a. durch Stürze) kommen kann.

Aufgabe

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, die die Brandbekämpfung, hierbei insbesondere das Schlauchmanagement, verbessern.

Lösung Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.

Im Folgenden werden einzelne Verfahrensschritte näher beschrieben. Die Schritte müssen nicht notwendigerweise in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden, und das zu schildernde Verfahren kann auch weitere, nicht genannte Schritte aufweisen.

Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zum Handhaben einer Schlauchreserve beim Löschen eines Brandes vorgeschlagen, bei dem zunächst eine Wasserversorgungsleitung mit- hilfe mindestens eines Schlauchs verlegt oder durch ein Löschfahrzeug zur Verfügung gestellt wird. Typischerweise wird zunächst vom Hydranten oder vom Löschfahrzeug aus eine Hauptversorgungsleitung gelegt, die in einem Verteiler endet. Dort wird eine weitere Versorgungsleitung angeschlossen, die bis ins Ereignisgeschoss bzw. bis kurz vor den Brandort reicht. Übli- cherweise werden für diese Leitungen Schläuche verwendet, welche nicht formstabil sind. Bei zugänglicheren Bränden kann alternativ direkt am Löschfahrzeug angesetzt werden.

Für das vorgeschlagene Verfahren werden nun die folgenden Schritte ausgeführt: Ein vorzugsweise formstabiler Schlauch wird zur Verfügung gestellt, ebenso eine Haspel, welche einen zentralen Wasseranschluss aufweist, der relativ zur Haspel drehbar ist und eine Fluidver- bindung zu dem Schlauch gewährleistet, der auf der Haspel aufgewickelt ist. Der Schlauch wird derart ausgestaltet, dass er an seinem nicht mit dem zentralen Wasseranschluss verbundenen Ende einen zweiten Anschluss aufweist. Weiterhin wird eine Transporteinrichtung für die Haspel zur Verfügung gestellt. Die Haspel ist zum Abwickeln des Schlauchs in der Transporteinrichtung drehbar gelagert. Die Transporteinrichtung wird im Bereich des Endes der Wasserversorgungs- leitung fixiert, beispielsweise an einem Geländer in einem Treppenhaus. Die Wasserversorgungsleitung wird mit dem zentralen Wasseranschluss der Haspel (z. B. über einen Kurzschlauch) verbunden. Der Schlauch wird als Angriffsschlauch lediglich so weit von der Haspel abgewickelt, wie es zum Erreichen des Brandes nötig ist, und schließlich wird der Brand gelöscht. Der aufgewickelte Teil des Angriffsschlauchs bildet hierbei die Schlauchreserve.

Bei diesem Verfahren muss keine zusätzliche Schlauchreserve mehr gebildet werden, wodurch das zeitaufwändige Verlegen von Schlauchleitungen in Buchten und die daraus entstehenden Stolperfallen wegfallen. Durch das in sich geschlossene System wird auch vermieden, dass sich Schlauchkupplungen verkeilen oder an Kanten hängen bleiben. Zudem kann das System zu jedem Zeitpunkt und ohne Vorbereitung mit Wasser befüllt und unter Druck gesetzt werden. Die Schlauchreserve kann hierbei in der Transporteinrichtung verbleiben. Auch Druckstöße beeinträchtigen die Schlauchreserve nicht und es ist immer ein knotenfreies Nachführen der Schlauchleitung gewährleistet. Von Vorteil ist hierbei zusätzlich, dass der vorrückende Brandbekämpfer besonders wenig Gewicht mit sich führen muss.

Bei einer Variante des vorgeschlagenen Verfahrens wird die Wasserversorgungsleitung mit dem zweiten Anschluss des formstabilen Schlauchs verbunden. Weiterhin wird ein Angriffsschlauch mit dem zentralen Wasseranschluss der Haspel verbunden. Beispielsweise dient ein kurzer Schlauch, der außenliegend montiert und mit dem zentralen Wasseranschluss der Haspel verbunden ist, als Angriffsschlauch. Dieser kann wahlweise formstabil sein oder auch nicht, wobei die formstabile Ausführung bevorzugt wird, und ist zwischen 1 und 3 m, bevorzugt zwi- sehen 1 ,5 und 2,5 m, besonders bevorzugt 2 m lang. Die Länge des Angriffsschlauchs ist hierbei derart gewählt, dass dieser von einer Person gehandhabt werden kann, und dass die Gefahr, dass der Angriffsschlauch abknickt oder sich verknotet, sehr gering ist. Dieser Angriffsschlauch wird zum Brand geführt, wobei die Transporteinrichtung mit der Haspel mit dem formstabilen Schlauch mitgeführt wird. Dabei wird der formstabile Schlauch so weit von der Haspel abgewickelt, wie es zum Erreichen des Brandes nötig ist. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine besonders gute Handhabung und Kontrolle des Angriffsschlauchs und der Schlauchreserve.

Vorzugsweise wird der Schlauch formstabil ausgeführt und als Transporteinrichtung wird eine Tasche zur Verfügung gestellt, die eine an die Form der Haspel angepasste Form hat, deren Oberfläche zu mehr als 50 % aus flexiblem Material besteht und die mindestens einen Griff und/oder Riemen aufweist, an dem sie getragen werden kann.

Bei entsprechender Ausgestaltung der Tasche hat dieses Verfahren den zusätzlichen Vorteil, dass die Tasche bei Bedarf als Rettungsgerät verwendet werden kann.

Zur Lösung der Aufgabe trägt zudem eine Haspel zur Aufnahme eines formstabilen Schlauchs bei, die mindestens zwei flache Streben hat, welche von der Achse der Haspel nach außen verlaufen. Diese Streben sind in mindestens einer Ebene senkrecht zur Achse der Haspel angeordnet. Diese Ebene wiederum ist entlang der Achse der Haspel so positioniert, dass ein Schlauchdurchmesser zwischen die Ebene und das benachbarte Ende der Haspel passt. Sollten mehrere solcher Ebenen vorhanden sein, haben sie auch zur jeweils benachbarten Ebene den Abstand eines Schlauchdurchmessers. Vorzugsweise sind in jeder Ebene drei oder vier Streben angeordnet, wobei die Anzahl der Ebenen von der Länge der Haspel (in Schlauchdurchmessern) abhängt.

Mit einer solchen Haspel wird erreicht, dass sich der Schlauch jederzeit - unabhängig davon, ob er befüllt und unter Druck ist oder nicht - problemlos von der Haspel abrollen lässt. Druckstöße beim Befüllen des Schlauchs führen nicht dazu, dass sich einzelne Wicklungen lösen, abwickeln oder verhaken. Vielmehr wird der Schlauch beim Abwickeln durch die Streben geführt und bleibt stets vollständig unter Kontrolle.

Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung zum sicheren und geordneten Nachführen der Schlauchreserve bei der Brandbekämpfung, mit einem Schlauch und einer Haspel. Die Haspel weist einen zentralen Wasseranschluss auf, welcher relativ zur Haspel drehbar ist und eine Fluidverbindung zu dem Schlauch gewährleistet, der auf der Haspel aufwickelbar ist. Die Vorrichtung weist zudem eine Tasche zum Transport der Haspel auf, wobei die Oberfläche der Tasche zu mehr als 50 % aus flexiblem Material besteht und die Tasche min- destens einen Griff und/oder Riemen aufweist, an dem sie getragen oder auch mitgeschleift werden kann. Die Haspel ist zum Abwickeln des Schlauchs in der Tasche drehbar gelagert.

Im Übungs- oder Einsatzfall kann die Tasche sofort an den vorgesehenen Platz (z. B. auf den Treppenabsatz vor einer Brandwohnung) gebracht und dort sofort angeschlossen werden. Alternativ zu einer Tasche kann auch ein Hartschalenbehälter zum Einsatz kommen.

Bei dieser Vorrichtung wird ein formstabiler Schlauch bevorzugt. Dann kann das komplette System aufgrund der formstabilen Schläuche jederzeit direkt mit Wasser befüllt und unter Druck gesetzt werden.

Besonders günstig ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Haspel wie oben beschrieben ausgestaltet ist.

Günstig ist zudem, wenn der zentrale Wasseranschluss einer Norm entspricht und der Schlauch an seinem nicht mit dem zentralen Wasseranschluss verbundenen Ende einen zweiten Anschluss aufweist, welcher derselben Norm entspricht wie der zentrale Wasseranschluss. Besonders bevorzugt ist hierbei, wenn die Anschlüsse feuerwehrübliche C- oder D-Kupplungen sind.

Vorteilhafterweise ist die innenliegende Verbindung des Schlauchs mit dem zentralen Wasseranschluss ebenso genormt, vorzugsweise eine C- oder D-Kupplung.

Bei einer weiteren Ausführung können Absperrorgane an den jeweiligen Kupplungen (außen am zentralen Wasseranschluss und/oder am Ende des Schlauchs und/oder am innenliegenden Ende des zentralen Wasseranschlusses) angeschlossen oder verbaut sein, die als Ventil, Schieber, Klappe oder Hahn ausgeführt werden. Besonders einfach lässt sich die Tasche gestalten und handhaben, wenn sie ein Loch für den zentralen Wasseranschluss aufweist.

Die Schlauchreserve hat eine optimale Länge, wenn der aufgewickelte Schlauch eine Länge von zwischen 15 und 45 m, vorzugsweise zwischen 25 und 35 m, besonders bevorzugt 30 m, aufweist.

Der Transport der Vorrichtung wird zusätzlich erleichtert, wenn die Haspel aus einem Leichtmetall und/oder einem Kunststoff besteht, wodurch ihr Gewicht möglichst niedrig ausfällt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist am zentralen Wasseranschluss ein formstabiler Kurzschlauch angeschlossen. Dieser ist zwischen 1 und 3 m, bevorzugt zwischen 1 ,5 und 2,5 m, besonders bevorzugt 2 m lang und kann als Angriffsschlauch verwendet werden.

Ist der zentrale Wasseranschluss fest mit der Tasche verbunden, so ist die Haspel gegen unerwünschtes Herausfallen gesichert.

Für den Alltagseinsatz bei der Feuerwehr ist es zudem von Vorteil, wenn an der Außen- seite der Tasche mindestens eine Befestigungsmöglichkeit für Zubehör vorhanden ist. Typischerweise werden hierfür Bänder mit Klettverschlüssen vorgesehen.

Ein sehr sinnvolles Zubehör ist ein Verteiler. Damit wird es ermöglicht, im Ereignisge- schoss mit mehreren Angriffsleitungen vorzugehen. Die Wasserversorgungsleitung wird dazu an den Verteiler angeschlossen. An einem der Abgänge des Verteilers ist der Kurzschlauch angeschlossen, der mit dem zentralen Wasseranschluss verbunden ist. Während die Vorrichtung im Einsatz ist, kann eine weitere Leitung an den Verteiler angeschlossen und einsatzbereit gemacht werden, beispielsweise für einen zweiten Trupp oder den Sicherheitstrupp.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführung weist die Tasche eine an die Form der Has- pel angepasste Form auf, ist also im Wesentlichen ein flacher Zylinder. Dies erleichtert das Abrollen der Haspel im Inneren der Tasche. Zudem ist die Tasche mit einer Vorder- und einer Rückseite ausgestattet und weist zwischen Vorder- und Rückseite einen umlaufenden Klettoder Reißverschluss auf. Dieser kann zum Abrollen des Schlauchs leicht geöffnet werden, oder auch vollständig geöffnet werden, um die Tasche aufzuklappen und die Haspel zu entnehmen bzw. einzusetzen. Der umlaufende Verschluss zwischen der Vorder- und Rückseite der Tasche kann eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen aufweisen. Dabei kann es sich z.B. um einen Karabiner-Haken handeln. Um eine bewusstlose Person schnell aus dem Gefahrenbereich zu retten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Da ein schnelles Absuchen der Räumlichkeiten mit einer Vielzahl von Rettungsgeräten oder Hilfsmitteln (z. B. Schleifkorbtrage) nicht möglich ist, müssen diese während des Einsatzes angefordert werden. So beschränkt sich die Rettung von Personen in den meisten Fällen auf das sehr kraftaufwändige Herausziehen per Hand oder mittels Endlosschlinge. Besonders beim Überwinden von Höhenunterschieden oder dem Retten von verunglückten Atemschutzgeräteträgern sind schnell die körperlichen Grenzen erreicht.

Die in der Druckschrift JP 2013-039380 A offenbarte Vorrichtung ermöglicht es, eine Schlauchtragetasche, die analog einem Schlauchtragekorb zu verwenden ist, nach Entfernung der Schläuche als Rettungsgerät zu verwenden. Dazu lassen sich zwei solche Taschen mit zwei mitgeführten Stangen zu einer Trage kombinieren. Diese Vorgehensweise ist relativ umständlich und erfordert unbedingt eine zweite Person, so dass der Vorteil gegenüber dem Anfordern eines zusätzlichen Rettungsgeräts (welcher Bauart auch immer) in der Praxis eher gering ausfallen dürfte.

Viel einfacher wäre es, wenn die vorgeschlagene Tasche als Rettungsgerät verwendet würde. Die Tasche lässt sich als Rettungsgerät verwenden, wenn eine ausreichende Anzahl Tragegriffe und/oder Riemen vorhanden sind, um eine bewusstlose Person in der aufgeklappten Tasche transportieren zu können.

Für den Einsatz der Tasche als Rettungsgerät ist es günstig, wenn die Vorder- und/oder die Rückseite der Tasche mit einer Platte verstärkt ist. Die Platte erhöht die Stabilität und kann als Rückenschutz für die zu transportierende Person dienen. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine Kunststoffplatte.

Falls die verstärkende Platte auf der von der Tasche abgewandten Seite Gleitkufen und/oder Rollen aufweist, erleichtert dies das Mitführen der Tasche erheblich, vor allem, wenn der Schlauch bereits mit Wasser befüllt wurde.

Ist die verstärkende Platte abnehmbar ausgeführt, ergibt sich eine größere Flexibilität beim Einsatz als Rettungsgerät, insbesondere, wenn die Platte Befestigungsmöglichkeiten für eine zu rettende Person aufweist. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Rettungstuch bzw. um Rettungsschiingen handeln. Die Befestigung der Platte an der Tasche wird typischerweise durch große Klettflächen realisiert. Zudem ist es von Vorteil, wenn an der verstärkenden Platte eine ausklappbare Kopfplatte angebracht ist, die den Kopf der zu transportierenden Person besonders stützt und schützt. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die aufgeklappte Tasche wie eine Trage verwendet wer- den soll.

Günstig ist es außerdem, wenn ein Verbindungsbereich zwischen der Vorder- und der Rückseite der Tasche als Gelenk verstärkt ist. Eine solcherart gestaltete Tasche kann insbesondere wie eine Rettungswindel eingesetzt werden.

Um den Einsatz der Tasche als Rettungsgerät zu erleichtern, kann auf der Seite der Tasche, auf der der zentrale Wasseranschluss der Haspel angeordnet ist, ein Klettverschluss vorhanden sein, um ein schnelles Öffnen der Tasche und Entfernen der Haspel zu ermöglichen, auch ohne vorher den ggf. angeschlossenen Schlauch lösen zu müssen.

Die Orientierung der Nutzer bei sehr schlechten Sichtverhältnissen (z.B. bedingt durch starke Rauchentwicklung in geschlossenen Räumen) kann dadurch erleichtert werden, dass an der Tasche eine Sicherungsleine angebracht ist, welche mit Mitteln zum selbsttätigen Aufrollen versehen ist.

Eine weitere Erleichterung bei schlechter Sicht ergibt sich, wenn an der Stirnseite und/oder der Innenseite der Tasche eine Beleuchtung vorgesehen ist. Die Beleuchtung an der Innenseite ist vor allem für den Einsatz der Tasche als Rettungsgerät vorteilhaft. Der Kraft- und Arbeitsaufwand beim Einsatz der vorgeschlagenen Vorrichtung verringert sich, wenn die Tasche mit Mitteln zum selbsttätigen Aufwickeln der Haspel versehen ist.

Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei kön- nen die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein. Die Möglichkeiten, die Aufgabe zu lösen, sind nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. So umfassen beispielsweise Bereichsangaben stets alle - nicht genannten - Zwischenwerte und alle denkbaren Teilintervalle.

Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt. Gleiche Bezugszif- fern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente. Im Einzelnen zeigt: eine Haspel, wie sie bei der vorliegenden Erfindung Verwendung findet, in Seitenansicht;

die Rückseite einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör;

die Haspel aus Fig. 1 in einer erfindungsgemäßen Tasche;

die Vorderseite einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Kurzschlauch;

eine stirnseitige Ansicht der Haspel mit aufgewickeltem Schlauch; eine stirnseitige Ansicht der Tasche, leicht geöffnet zum Abrollen des Schlauchs; die Rückseite der Tasche mit feuerwehrüblichem Zubehör;

die Tasche in aufgeklapptem Zustand mit Haspel sowie Verstärkungsplatten; die aufgeklappte Tasche ohne Haspel mit herausgeklappter Kopfplatte;

den Einsatz der Tasche als Schleiftrage oder Rettungswindel;

den Einsatz der Tasche als Schleiftrage oder Rettungswindel, wobei das Gelenk verstärkt ist;

die Stirnseite einer erfindungsgemäßen Tasche mit Schnellverschluss;

die Vorderseite einer erfindungsgemäßen Tasche mit Schnellverschluss;

den Beginn des Öffnens des Schnellverschlusses;

das weitere Öffnen der Tasche mittels Schnellverschluss;

einen dritten Schritt beim Öffnen der Tasche mittels Schnellverschluss;

einen schematischen Schnitt durch eine Ebene einer erfindungsgemäßen Haspel für einen formstabilen Schlauch; und

einen schematischen Längsschnitt durch eine solche Haspel.

Das Folgende bezieht sich auf die Figuren 1 bis 6. Bei der vorgeschlagenen Erfindung wird eine Schlauchhaspel 1 mit zentralem Wasseranschluss 2 mit einer passenden Tragetasche 3 kombiniert. Die Schlauchhaspel 1 liegt dabei im Inneren 4 der Tasche und ist auf einer Lagervorrichtung montiert, die mit dem zentralen Wasseranschluss 2 kombiniert ist. Das Wasseranschlussrohr verläuft durch eine Öffnung in der Tasche nach außen. An dessen Ende kann ein formstabiler Kurzschlauch 6 angebracht sein, der außen liegend an der Tasche für den Trans- port fixiert werden kann. Dieser kann als Angriffsschlauch Verwendung finden. Am Ende des Kurzschlauches ist typischerweise eine feuerwehrgebräuchliche C- oder D-Kupplung 5 angebracht. Auf der in der Tasche 3 liegenden Schlauchhaspel 1 ist ein ebenfalls formstabiler Schlauch 7 angeschlossen und aufgewickelt. Der innenliegende Schlauch 7 ist je nach Ausführung 15 bis 35 Meter lang. Das Schlauchende ist an einer Öffnung 8 stirnseitig der Tasche fi- xiert. So kann der formstabile Schlauch einfach gelöst und von der Schlauchhaspel abgezogen werden. Die Tasche besteht aus einem sehr robusten und reißfesten Material. Auf der Vorderseite der Oberfläche können, wie in Fig. 7 dargestellt, verschiedene Einsatzhilfsmittel 9 (z.B. Hohlstrahlrohr, Feuerwehraxt, mobiler Rauchvorhang, Verteiler, usw.) und auf einer Klettfläche 10 diverse Sets, Holster und/oder Taschen befestigt werden. Auf der Vorder- und Rückseite sind jeweils zwei Handschlaufen 12, die mit einem Karabiner verbunden werden können. Die Karabiner können individuell mit einer Endlosschlinge 13 verbunden werden - je nachdem, ob die Tasche getragen, nachgezogen, aufgehängt oder als Rettungsgerät eingesetzt werden soll.

In Fig. 8 ist zu sehen, dass an der Rückseite der Tasche 3 eine Kunststoffplatte 1 1 ange- bracht ist. Diese kann die Außenseite der Tasche 3 bilden. Sie kann aber auch auf der Innenseite 4 der Tasche 3 befestigt sein. Möglich ist auch, dass die Kunststoffplatte 1 1 an der Rückseite der Tasche 3 zwischen zwei Stoffschichten eingenäht ist.

Die Kunststoffplatte 1 1 sorgt für mehr Stabilität, dient aber vor allem als Rückenschutz für darauf liegende Personen, vermindert ggf. den Haft- bzw. Gleitreibungskoeffizienten beim Nachziehen der Tasche und wirkt ggf. zugleich als Schutz vor Abnutzungen.

Durch die spezielle Anordnung der Handschlaufen 12 auf der Tasche lassen sich zu rettende Personen für den Transport schnell und einfach fixieren. Um den Transport durchzuführen, ist es jedoch sinnvoll, zunächst die Schlauchhaspel aus der Tasche zu entnehmen. Eine zusätzliche Kunststoffplatte 14 zur Unterstützung des Kopfes wird dann ausgeklappt. Dies ist in Fig. 9 zu sehen. Hier ist die Tasche komplett aufgeklappt. Nach dem Positionieren der Person auf der aufgeklappten Tasche 4 kann diese als Trage verwendet werden. Durch die herausgeklappte Kopfstütze 14 ist ein bequemes Positionieren möglich. Die Handschlaufen 12 dienen als Tragegriffe.

In Fig. 10 und 1 1 wird eine alternative Variante des Einsatzes der Tasche als Rettungsgerät dargestellt: Die Person wird auf dem oberen Teil 17 (mit der Verstärkungsplatte 1 1 ) der aufgeklappten Tasche positioniert. Das Kopfteil 14 ist ebenfalls ausgeklappt. Anschließend wird der untere Teil 18 der Tasche zwischen den Beinen der zu rettenden Person nach oben geführt und über diese gelegt (Sandwich-Technik). Die Handschlaufen von Vorder- und Rückseite werden zusammengeführt und mit den Karabinern verbunden. Die Endlosschlinge 13, die ebenfalls mit den Karabinern verbunden ist, dient dabei als Zugseil, um die entstandene Schleiftrage aus dem Gefahrenbereich zu ziehen. Für diese Anwendungsmöglichkeit ist der Gelenkbereich 15 der Tasche zusätzlich verstärkt.

Zum besseren Transportieren von Personen kann die Schlauchhaspel einfach aus der Tasche entnommen werden. Dies ist in den Figuren 12 bis 15 dargestellt. Durch eine spezielle Schnellverschluss-Öffnung 16 mit Klettflächen, durch die sich die Tasche auch auf der Seite neben dem Anschlussrohr öffnen lässt, ist eine Entnahme der Schlauchhaspel auch ohne Abkuppeln der Schlauchleitung in wenigen Sekunden möglich. Fig. 12A und B zeigen die geschlossene Tasche von außen.

In Fig. 13 wird der überlappende Teil der Oberseite von der Klettfläche 10 gelöst. Das weitere Öffnen ist in Fig. 14 zu sehen - die Klettfläche 10 liegt hier bereits frei. In Fig. 15 ist der Öffnungsvorgang noch weiter fortgeschritten, die Tasche öffnet sich auch an der Stirnseite, so dass die Haspel 1 entnommen werden kann.

Eine verbesserte Haspel für einen formstabilen Schlauch ist in Fig. 16 und 17 zu sehen. Fig. 16 zeigt, wie die vorzugsweise vier Streben 22 in der Schnittebene angeordnet sind, nämlich mit gleichem Winkelabstand um die Mittelachse 20 der Haspel 1 herum. Die Streben ordnen und kontrollieren den Verlauf der Wicklungen eines auf die Haspel aufgewickelten, formstabilen Schlauchs. Dies ist im Längsschnitt durch die Haspel 1 in Fig. 17 dargestellt. Die Streben 22 sind in Ebenen angeordnet, die in Abständen, die dem Durchmesser des formstabilen Schlauchs 7 entsprechen, an der Mittelachse 20 der Haspel positioniert sind. Der Schlauch kann wie Garn auf einer Garnrolle aufgewickelt werden, da in den Zwischenräumen zwischen den Streben problemlos von einer Windungsebene zur nächsten gewechselt werden kann.

Glossar

Angriffsschlauch

Dieser Ausdruck bezeichnet den Schlauch bzw. Schlauchabschnitt, an dem das Strahl- rohr angeschlossen wird und aus dem bei der Brandbekämpfung das Löschmittel austritt.

Haspel

Die Haspel ist ein technisches Hilfsmittel zum Auf- und Abwickeln von langgestreckten Materialien wie Garnen, Seilen, Drähten und Bändern - in diesem Fall von Schläuchen, wes- halb man auch von einer Schlauchhaspel spricht. Diese hat einen spulenformigen Aufbau, der drehbar um eine Mittelachse gelagert ist, wie bei einer Kabeltrommel für Stromkabel.

Schlauchreserve

Dieser Ausdruck bezeichnet eine Schlauchlänge (typischerweise 15-30 m), die in geeig- neter Entfernung zum Brandherd zusätzlich bereitgestellt wird, um mit dem Angriffsschlauch (s.o.) ohne großen Widerstand zum Brandherd vordringen zu können.

Tasche

Eine Tasche ist ein Behältnis zum Transportieren von Gegenständen. Eine Tasche be- steht überwiegend aus flexiblem Material und hat mindestens einen Griff, Henkel oder Riemen, an dem die Tasche getragen werden kann.

Bezugszeichen

Haspel

zentraler Wasseranschluss

Tasche

Innenseite der Tasche

Schlauchkupplung

formstabiler Kurzschlauch

formstabiler Schlauch

Öffnung in Stirnseite der Tasche

Zubehör

Klettfläche

Kunststoffplatte

Handschlaufen

Endlosschlinge

Kopfplatte

verstärkter Bereich

Öffnung zur Schnellentnahme

Unterseite der Schleiftrage bzw. Rettungswindel

Oberseite der Schleiftrage bzw. Rettungswindel

Mittelachse der Haspel

Strebe

zitierte Literatur zitierte Patentliteratur

AT 36548

DE 867 954

US 3,722,823

JP 2013-039380 A