HENZLER MARKUS (DE)
KLEWS MATTHIAS (DE)
WAHL ANJA (DE)
JUNG HORST (DE)
MAYER FLORIAN (DE)
DE102011017623A1 | 2012-10-31 | |||
DE102014215259A1 | 2016-02-04 | |||
EP2993333A1 | 2016-03-09 | |||
US20160137261A1 | 2016-05-19 | |||
US20160160763A1 | 2016-06-09 | |||
EP2233388A2 | 2010-09-29 | |||
JP2006214345A | 2006-08-17 | |||
DE102013001666A1 | 2014-07-31 |
Ansprüche Verfahren zur Beeinflussung der Motorsteuerung eines einspurigen Kraftfahrzeugs, bei dem die vorliegende Fahrsituation ermittelt wird (101, 102, 103), abhängig von der vorliegenden Fahrsituation (101, 102, 103) aus einer vorgegebenen Klasse von vordefinierten Fahrsituationen (104) eine vordefinierte Fahrsituation ausgewählt wird (105, 106) und die Motorsteuerung abhängig von der ausgewählten vordefinierten Fahrsituation (105, 106) fahrerunabhängig beeinflusst wird (107, 108). Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorliegende Fahrsituation anhand von aktuellen fahrdynamischen Daten des Kraftfahrzeugs (101) und/oder anhand von aktuellen Positionsdaten des Kraftfahrzeugs (103) und/oder anhand von das aktuelle Fahrerverhalten beschreibenden Fahrerdaten (102) ermittelt wird. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den aktuellen fahrdynamischen Daten um Raddrehzahlen und/oder die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit und/oder die Drosselklappenstellung und/od den Bremsdruck und/oder Beschleunigungswerte und/oder Dreh ratenwerte handelt (101). Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Positionsdaten um GPS-Daten und/oder Videodaten und/oder Magnetfelddaten handelt (103). Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Fahrerdaten um Ausgangssignale eines Sitzbelegungserkennungssensors oder um Ausgangssignale eines Handgriffberührungserkennungssensors oder um Ausgangssignale eines Fußrastenbelegungserkennungssensors handelt (102). 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den vordefinierten Fahrsituationen um eine außerörtliche Fahrt (105) und/oder eine innerörtliche Fahrt (106) und/oder eine Abbiegesituation und/oder eine Wendesituation und/oder eine Fahrt in einer verkehrsberuhigten Zone und/oder stockenden Verkehr handelt. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beeinflussung der Motorsteuerung über eine Reduktion oder eine Erhöhung des mittels des Gasgriffs angeforderten Motormoments oder eine Ansteuerung der Auspuffklappen erfolgt (107, 108). 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorliegens einer bevorstehenden Wende- oder Abbiegesituation das mittels des Gasgriffs angeforderte Motormoment reduziert wird. 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorliegens einer Fahrt in einer verkehrsberuhigten Zone oder des Vorliegens einer Fahrt in stockendem Verkehr das mittels des Gasgriffs angeforderte Motormoment reduziert wird. 10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorliegens einer innerörtlichen Fahrt eine derartige Ansteuerung der Auspuffklappen erfolgt, dass die Geräuschemissionen reduziert werden. 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug um ein Motorrad handelt. 12. Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der vorstehend beanspruchten Verfahren ausgestaltet sind. |
Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Motorsteuerung eines einspurigen Kraftfahrzeugs
Stand der Technik
Aus der DE 10 2013 001 666 AI sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Anpassung des Fahrverhaltens eines Fahrzeugs bekannt. Dort wird z.B.
zwischen Stadtverkehr und Autobahnfahrt unterschieden und abhängig davon erfolgt eine automatisierte Anpassung von Kennlinien.
Offenbarung der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung der Motorsteuerung eines einspurigen Kraftfahrzeugs, bei dem
die vorliegende Fahrsituation ermittelt wird,
abhängig von der vorliegenden Fahrsituation aus einer vorgegebenen Klasse von vordefinierten Fahrsituationen eine der vordefinierten
Fahrsituationen ausgewählt wird und
die Motorsteuerung abhängig von der ausgewählten vordefinierten
Fahrsituation fahrerunabhängig beeinflusst wird.
Damit soll insbesondere eine sichere und der Fahrsituation angemessene Fahrweise für den Fahrer erleichtert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die vorliegende Fahrsituation anhand von aktuellen fahrdynamischen Daten des Kraftfahrzeugs und/oder anhand von aktuellen Positionsdaten des Kraftfahrzeugs und/oder anhand von das aktuelle Fahrerverhalten beschreibenden Fahrerdaten ermittelt wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den aktuellen fahrdynamischen Daten um Raddrehzahlen und/oder die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit und/oder die Drosselklappenstellung und/oder den Bremsdruck und/oder Beschleunigungswerte und/oder Dreh ratenwerte handelt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Positionsdaten um GPS-Daten und/oder Videodaten und/oder Magnetfelddaten handelt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Fahrerdaten um Ausgangssignale eines
Sitzbelegungserkennungssensors oder um Ausgangssignale eines
Handgriffberührungserkennungssensors oder um Ausgangssignale eines Fußrastenbelegungserkennungssensors handelt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den vordefinierten Fahrsituationen um eine außerörtliche Fahrt und/oder eine innerörtliche Fahrt und/oder eine Abbiegesituation und/oder eine Wendesituation und/oder eine Fahrt in einer verkehrsberuhigten Zone und/oder stockenden Verkehr handelt. In den genannten Situationen kann zur Sicherheit des Fahrers sowie zur bestmöglichen Berücksichtigung der Umgebung eine fahrerunabhängige Beeinflussung der Motorsteuerung sinnvoll eingesetzt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Beeinflussung der Motorsteuerung über eine Reduktion oder eine Erhöhung des mittels des Gasgriffs angeforderten Motormoments oder eine Ansteuerung der Auspuffklappen erfolgt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorliegens einer bevorstehenden Wende- oder Abbiegesituation das mittels des Gasgriffs angeforderte Motormoment reduziert wird. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorliegens einer Fahrt in einer verkehrsberuhigten Zone oder des Vorliegens einer Fahrt in stockendem Verkehr das mittels des Gasgriffs angeforderte Motormoment reduziert wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass im Falle des Vorliegens einer innerörtlichen Fahrt eine derartige Ansteuerung der Auspuffklappen erfolgt, dass die Geräuschemissionen reduziert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug um ein Motorrad handelt.
Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur
Durchführung der vorstehend beanspruchten Verfahren ausgestaltet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Steuergerät, in welchem der
Programmcode zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren hinterlegt ist.
Die Zeichnung umfasst Figur 1.
Fig. 1 zeigt die Grundstruktur der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung betrifft das Erkennen von Fahrsituationen und den Einsatz einer entsprechenden Software zur automatischen Anpassung der Motorsteuerung z.B. bei erkannter innerörtlicher Fahrt. Zweiräder mit hoher Motorleistung lassen sich in verkehrsberuhigten Zonen, engen Straßen bzw. Kreuzungen oder stockendem Verkehr oft nur schwer beherrschen und die Leistung lässt sich nur schwer dosieren. Durch eine automatische Anpassung der Motorsteuerung zur temporären Reduktion der Leistung und Gasannahme können ungewollte ruckartige Beschleunigungen abgefangen oder verhindert werden. Weiter kann bei erkannter innerörtlicher Fahrt die Motorsteuerung so angepasst werden, dass möglichst wenig Geräusche und Schadstoffe emittiert werden, da in der Regel hier die volle Leistung des Fahrzeugs nicht benötigt wird. Das System erkennt verschiedene Fahrsituationen auf Basis von aktuellen Fahrzeugdaten wie z.B. Raddrehzahlen, Geschwindigkeit,
Drosselklappenstellung, Bremsdruck, Beschleunigungs- und Drehratenwerten, welche über den CAN-Bus vorliegen sowie der Bestimmung der
Fahrzeugposition über GPS-Daten, der Erkennung der Fahrerposition bzw. - bewegung z.B. über eine Belegungserkennung der Fußrasten. Diese
Fahrsituationen werden klassifiziert und bewertet, um die Motorsteuerung optimal anzupassen.
Beispielsituation 1:
Erkennt das System, dass sich das Fahrzeug auf einer engen Straße bewegt und signalisiert der Fahrer durch seine Handlungen, z.B. der Reduzierung der Geschwindigkeit, Brems- oder Lenkeingriffe, dass ein Abbiege- bzw.
Wendemanöver bevorsteht, dann passt das System die Motorsteuerung automatisch so an, dass während des Abbiege- bzw. Wendemanövers die Leistung des Fahrzeugs reduziert und leichter zu dosieren ist.
Beispielsituation 2:
Erkennt das System, dass sich das Fahrzeug in einer verkehrsberuhigten Zone, einer Tempo-30-Zone oder in stockendem Verkehr bewegt und signalisiert dies der Fahrer durch seine Handlungen, z.B. durch eine schleifende Kupplung oder eine Diskrepanz von Motorleistung und tatsächlichem Bedarf, dann passt sich die Motorsteuerung automatisch an die Situation an, z.B. durch einen langsamen Abfall des Motormomentengradienten, und verhindert so starke Lastwechsel. Setzt der Lastwechsel abrupt und insbesondere während einer langsamen Kurvenfahrt ein, dann kann dies zu kritischen Situationen bis hin zum Sturz führen.
Beispielsituation 3:
Erkennt das System, dass sich das Fahrzeug auf einer innerörtlichen Straße bewegt, dann passt sich das System automatisch an die Situation an, z.B. durch eine Anpassung der Motorsteuerung zur Reduktion der Schadstoffemissionen und/oder eine Ansteuerung der Auspuffklappen zur Geräuschreduktion.
Fig. 1 zeigt die Grundstruktur der vorliegenden Erfindung. Als Eingang dienen die Blöcke 101, 102 und 103. Block 101 liefert dabei die aktuelle Fahrdynamik beschreibende Sensorsignale, z.B. von
Beschleunigungssensoren, Drehratensensoren oder Raddrehzahlsensoren. Block 102 liefert die Fahrerhaltung bzw. Fahrerposition beschreibende Daten, z.B. von Sitzbelegungserkennungssensoren,
Fußrastenbelegungserkennungssensoren oder
Handgriffbelegungserkennungssensoren. In Block 103 werden die
geographische Position des Fahrzeugs und die Fahrzeugumgebung
beschreibende Positionsdaten z.B. mittels eines GPS-Systems, eines
Videokamerasystems oder eines Magnetfeldsensorsystems ermittelt.
Die Ausgangsdaten der Blöcke 101, 102 und 103 werden Block 104 zugeführt, in welchem eine Situationsbewertung. Dies können z.B. die beiden Situationen „innerörtlich" und„außerörtlich" sein, Block 105 kennzeichnet einen
außerörtlichen Fahrzustand, Block 106 einen innerörtlichen Fahrzustand.
Die Blöcke 107 und 108 stellen das Motorsteuergerät dar, welches in Block 108 z.B. in einen leistungsreduzierten oder einen geräuscharmen oder einen schadstoffarmen Betrieb umgeschaltet wird, weil eine innerörtliche Fahrsituation vorliegt. In Block 107 arbeitet das Motorsteuergerät im Normalbetrieb.