Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR JOINING COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/020687
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for joining a first (3) and a second (4) component, of which at least one comprises a fiber-reinforced plastic material. The components are disposed relative to each other so that a gap region (2) remains between the first (3) and the second (4) component. The gap region (2) is filled at least in segments with an uncured plastic filler material (5) in which nanoparticles (12) are dispersed. Energy is introduced locally into the nanoparticles (12) in order to cure the plastic filler material (5). The invention further relates to a device for joining two components.

Inventors:
LITZENBERGER KARSTEN (DE)
EDELMANN KLAUS (DE)
SCHWEIM MATTHIAS (DE)
SCHILDT RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/061076
Publication Date:
February 24, 2011
Filing Date:
July 30, 2010
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
AIRBUS OPERATIONS GMBH (DE)
LITZENBERGER KARSTEN (DE)
EDELMANN KLAUS (DE)
SCHWEIM MATTHIAS (DE)
SCHILDT RAINER (DE)
International Classes:
B29C65/14; B29C65/48
Domestic Patent References:
WO2009047010A22009-04-16
WO2005073329A12005-08-11
Foreign References:
DE102008044208A12010-06-10
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PECKMANN, RALF (DE)
Download PDF:
Claims:
Airbus Operations GmbH 30. Juli 2010

2009-115STPCT

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Zusammenfügen eines ersten (3) und eines zweiten (4) Bauteils, von denen wenigstens eines (3) einen faserverstärkten Kunststoffwerkstoff aufweist, mit den Schritten:

Anordnen der Bauteile (3, 4) zueinander unter Belassen eines Spaltbereichs (2) zwischen dem ersten (3) und zweiten (4) Bauteil;

Verfüllen des Spaltbereichs (2) zumindest abschnittweise mit einem unausgehärteten Kunststofffüllmittel (5), in welchem Nanopartikel (12) dispergiert sind; und

Lokales Einbringen von Energie in die Nanopartikel (12), um das Kunststofffüllmittel (5) auszuhärten.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet ,

dass der Spaltbereich (2) eine Weite von 0,3 mm bis 2 mm aufweist .

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

g e k e n n z e i ch n e t du r ch

einen Schritt des Erwärmens des Kunststofffüllmittels (5) durch das lokale Einbringen von Energie, insbesondere auf 40 0C bis 90 0C, um das Kunststofffüllmittel (5) auszuhärten .

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

gekennzeichnet durch

einen Schritt des Anregens, durch das lokale Einbringen von Energie, einer von den Nanopartikeln (12) katalysierten chemischen Reaktion im Kunststofffüllmittel (5), um das Kunststofffüllmittel (5) auszuhärten.

5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a du r c h g e k e n n z e i c hn e t ,

dass das lokale Einbringen von Energie durch Anregen der Nanopartikel (12) mittels Schallwellen, insbesondere Ultraschallwellen erfolgt. 6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet ,

dass das lokale Einbringen von Energie durch Anregen der Nanopartikel (12) mittels elektromagnetischer Strahlung, insbesondere Licht-, Infrarot- oder/und Mikrowellenstrahlung, erfolgt.

7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet ,

dass das lokale Einbringen von Energie durch Anregen der Nanopartikel (12) mittels eines elektromagnetischen Induktionsfelds (7) erfolgt. 8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet ,

dass das lokale Einbringen von Energie durch das erste (3) und/oder zweite (4) Bauteil hindurch erfolgt.

9 . Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet ,

dass die Nanopartikel (12) einen elektrisch leitfähigen Werkstoff aufweisen. - -

10. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet ,

dass die Nanopartikel (12) einen Werkstoff mit einer hö- heren Wärmeleitfähigkeit als das Kunststofffüllmittel (5) aufweisen.

11. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet ,

dass die Nanopartikel (12) beispielsweise ein Ferrit und/oder ein Böhmit aufweisen.

12. Vorrichtung (1, 19) zum Zusammenfügen zweier Bauteile (3, 4), von denen wenigstens eines einen faserverstärkten Kunststoffwerkstoff aufweist, wobei in einem Spaltbereich (2) zwischen den Bauteilen (3, 4) zumindest bereichsweise ein unausgehärtetes Kunststofffüllmittel (5) eingebracht ist, in welchem Nanopartikel (12) disper- giert sind; mit

einer Energieeinbringeinrichtung (6, 22) zum lokalen Einbringen von Energie in die Nanopartikel, um das

Kunststofffüllmittel (5) auszuhärten. 13. Vorrichtung (1, 19) nach Anspruch 12,

da du r ch ge ke nn z e i chn e t ,

dass die Energieeinbringeinrichtung (6, 22) eine Quelle elektromagnetischer Strahlung, insbesondere Licht, Infrarot- oder/und Mikrowellenstrahlung, aufweist.

14. Vorrichtung (1, 19) nach Anspruch 12 oder 13,

da du r ch ge ke nn z e i chn e t ,

dass die Energieeinbringeinrichtung (6, 22) eine Schallquelle, insbesondere eine Ultraschallquelle, aufweist.

15. Vorrichtung (1, 19) nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet ,

dass die Energieeinbringeinrichtung (6, 22) einen Induktor zur Erzeugung eines elektromagnetischen Induktionsfelds (7) aufweist.

16. Vorrichtung (1, 19) nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 15,

da du r ch ge ke nn z e i chn e t ,

dass die Energieeinbringeinrichtung (6, 22) mit einer Vielzahl von Segmenten (23-25) aufgebaut ist, um insbesondere eine zeitgleiche Aushärtung des Kunststofffüll- mittels (5) in einem Querstoßbereichs (21) zwischen einer Rumpfsektion (20) und einer an diese anzufügenden weiteren Rumpfsektion zur Herstellung einer Flugzeug- rümpfzelle zu ermöglichen.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenfügen von Bauteilen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusam- menfügen von Bauteilen, von denen wenigstens eines einen faserverstärkten Kunststoffwerkstoff aufweist. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Zusammenfügen von Bauteilen . Obwohl auf beliebige Bauteile anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik in Bezug auf RumpfSchalenbauteile eines Flugzeugs näher erläutert . Im modernen Flugzeugbau finden zunehmend faserverstärkte Verbundmaterialien wie zum Beispiel kohlefaserverstärkte Epoxidharze Verwendung. RumpfSektionen zur Herstellung von Flugzeugrümpfen werden beispielsweise mit Schalensegmenten gefertigt, die zum überwiegenden Teil mit faserverstärkten Ver- bundmaterialien hergestellt sind. Im Gegensatz zur klassischen Aluminiumbauweise ergeben sich jedoch bei solchen Verbundmaterialien unvermeidbare Fertigungstoleranzen, die beispielsweise aus einem nicht sicher reproduzierbaren Schrumpfungsverhalten bei der Aushärtung großformatiger Komponenten herrühren. Zwar entstehen auch im Fall der Aluminiumbauweise Maßabweichungen, die jedoch aufgrund der duktilen Eigenschaften der eingesetzten Aluminiumlegierungen, beispielsweise durch Drücken oder Ziehen, kompensiert werden können. Diese Vorgehensweise ist jedoch bei Verbundmaterialien aufgrund de- ren hoher Sprödigkeit nach erfolgter Aushärtung nicht anwendbar. Demzufolge müssen beim Zusammenfügen von Schalensegmenten zu RumpfSektionen und der anschließenden Bildung von kom- pletten Flugzeugrumpfzellen durch das Zusammenfügen mehrerer RumpfSektionen andere Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden.

Zum Ausgleich der fertigungsbedingt unvermeidbaren Maßabwei- chungen kommt zur Spaltfüllung und zum Toleranzausgleich zwischen den zu fügenden Verbundbauteilen in der Regel ein flüssiges Fugenfüllmittel (engl, liquid shim) zum Einsatz. Bei diesem flüssigen Fugenfüllmittel handelt es sich in der Regel um ein aushärtbares Kunststoffmaterial auf Zweikomponentenba- sis, z.B. ein Epoxidharz, das optional mit weiteren Füll- und/oder Zuschlagstoffen versetzt sein kann. Heutzutage erfolgt das Trocknen bzw. Aushärten des Fugenfüllmittels üblicherweise bei Raumtemperatur, sodass bei einem Zweikomponenten-Epoxidharz eine chemisch-physikalisch bedingte Prozess- zeit von mehreren Stunden (in der Regel zwischen vier und neun Stunden) gegeben ist.

Eine beschleunigte Aushärtung des in die unvermeidbaren Fügespalte eingebrachten Fugenfüllmittels erfolgt vereinzelt durch im Fügebereich aufgelegte und elektrisch beheizbare

Matten. Diese Matten erfordern jedoch einen hohen Energieeinsatz und führen zu einer unkontrollierten Erwärmung angrenzender Bereiche. Darüber hinaus ist der mittels Heizmatten im Spaltbereich erreichbare Temperaturverlauf aufgrund der ther- mischen Trägheit der Heizmatten nicht verzögerungsfrei zu steuern und die Anordnung der Heizmatten erfordert einen hohen Arbeitsaufwand.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schnel- Ie und präzise steuerbare Aushärtung flüssiger Fugenfüllmittel beim Zusammenfügen von Bauteilen zu ermöglichen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst. Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, in einem aushärtbaren Kunststofffüllmittel, das als flüssiges Fugenfüllmittel (liquid shim) zum Füllen des Spaltbereichs zwischen zwei oder mehr Bauteilen verwendet wird, Nanopartikel derart zu dispergieren, dass von außen gezielt Energie lokal in die Nanopartikel eingebracht werden kann, um das Kunststoffmaterial auszuhärten. Unter dem Begriff „Nanopartikel" sind hierbei Feststoffpartikel mit einem Durchmesser von ca. 1 nm bis 100 nm zu verstehen. Vorzugsweise sind die Nanopartikel und die Form der eingebrachten Energie so aufeinander abgestimmt, dass eine hohe Energieabsorption durch die Nanopartikel einer möglichst geringen Energieabsorption durch die Bauteile gegenübersteht. Die geringe Größe der Nanopartikel ermöglicht die Bildung einer besonders stabilen Dispersion mit dem Kunststofffüllmittel. Dadurch, dass die Energie lokal in die im Kunststofffüllmittel dispergierten Nanopartikel eingebracht wird, ist eine räumlich exakt begrenzte und schnelle Erwärmung im

Spaltbereich der zu fügenden Bauteile und damit eine punktgenaue Aushärtung des Kunststofffüllmittels, z.B. eines eingesetzten Zweikomponenten-Kunststoffes, innerhalb einer kurzen Zeit von weniger als 30 min möglich. Darüber hinaus lässt sich durch geeignetes Steuern der Energieeinbringung Wärme- einwirkung zeitlich exakt begrenzen.

Bei dem Kunststofffüllmittel handelt es sich z.B. um eine Füllmasse und/oder eine Dichtmasse wie ein Epoxidharz auf Zweikomponentenbasis, das optional mit weiteren Zuschlagstof- fen versetzt sein kann. Als Dichtmassen kommen beispielsweise herkömmliche Polyurethane auf Zweikomponentenbasis in Betracht .

In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltun- gen und Verbesserungen der Erfindung. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist der Spaltbereich eine Weite von 0,3 mm bis 2 mm.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung sind die Nanopartikel, das Kunststofffüllmittel und die Art der eingebrachten Energie so gewählt, dass das Kunststofffüllmittel durch das lokale Einbringen von Energie gezielt erwärmt wird und durch die Wirkung der Wärme beschleunigt aushärtet. Vorzugsweise wird das Kunststofffüllmittel auf 40 0 C bis 90 0 C erwärmt, um das Kunststofffüllmittel besonders schnell und schonend auszuhärten .

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung sind die Nanopartikel, das Kunststofffüllmittel und die Art der eingebrachten Ener- gie so gewählt, dass - zusätzlich oder alternativ zu einer

Erwärmung - durch das lokale Einbringen von Energie eine von den Nanopartikeln katalysierte chemische Reaktion im Kunststofffüllmittel angeregt wird, um das Kunststofffüllmittel auszuhärten. Auf diese Weise können besonders kurze Aushärt- zeiten erreicht werden.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt das lokale Einbringen von Energie durch Anregen der Nanopartikel mittels Schallwellen, vorzugsweise Ultraschallwellen.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt das lokale Einbringen von Energie durch Anregen der Nanopartikel mittels elektromagnetischer Strahlung. Bevorzugte Arten elektromagnetischer Strahlung sind z.B. Licht, Infrarot- oder/und Mikro- wellenstrahlung.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt das lokale Einbringen von Energie durch Anregen der Nanopartikel mittels eines elektromagnetischen Induktionsfelds.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt das lokale Einbringen von Energie durch das erste und/oder zweite Bauteil hindurch. Auf diese Weise kann auch in von außen schwer oder gar nicht zugänglichen Spalten das Kunststofffüllmaterial ausgehärtet werden. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weisen die Feststoffpartikel eine Partikelgröße von 1 nm bis 100 nm auf. Derartige Partikel werden üblicherweise als Nanopartikel oder Nano- teilchen bezeichnet. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weisen die Nanopartikel einen elektrisch leitfähigen, z.B. metallischen, Werkstoff auf, sodass durch das lokale Einbringen von Energie elektrische Ströme innerhalb des Kunststofffüllmittels erzeugbar sind. Vorzugsweise weist der Werkstoff eine geringe Dichte auf, um ein geringes Endgewicht der zusammengefügten Bauteile zu erreichen.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weisen die Nanopartikel einen Werkstoff mit einer hohen Wärmeleitfägigkeit auf, die vorzugsweise über der Wärmeleitfähigkeit des Kunststofffüllmittels ist. Auf diese Weise gelangt Wärme, die durch das lokale Einbringen von Energie in den Nanopartikeln entsteht, besonders rasch an die Oberfläche der Partikel und damit in das Kunststofffüllmittel .

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weisen die Nanopartikel ein Ferrit und/oder ein Böhmit als Werkstoff auf.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann wahlweise mit nur einer Energieeinbringeinrichtung oder auch mit einer Vielzahl von Energieeinbringeinrichtungen ausgestattet sein. Beim Einsatz nur einer Energieeinbringeinrichtung kann diese nach der erfolgten Aushärtung des jeweils bearbeiteten Abschnittes bzw. Bereiches in einen angrenzenden Abschnitt versetzt werden, wodurch sich der Arbeitsaufwand erhöht. Um dabei unvollständig ausgehärtete Zonen zu vermeiden, ist in der Regel eine überlappende Arbeitsweise erforderlich, wodurch der Zeitauf- - - wand weiter ansteigt. Demgegenüber ermöglicht eine Vorrichtung, die mit einer Vielzahl von gleichzeitig wirkenden Energieeinbringeinrichtungen ausgestattet ist, zwar die zeitgleiche Aushärtung großflächiger Spaltbereiche, erfordert im Ge- genzug jedoch einen erhöhten konstruktiven Aufwand.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert.

Von den Figuren zeigen:

Fig. 1 Eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Zusammenfügen zweier Bauteile gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und

Fig. 2 eine perspektivische Prinzipdarstellung einer

Vorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform zur simultanen Aushärtung eines vollständigen Querstoßbereichs zwischen zu fügenden Rumpfsektionen .

In den Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteili- ges angegeben ist.

Figur 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung 1 zum Zusammenfügen zweier Bauteile 3, 4, die hier beispielhaft einen Teil der Außenhaut einer Flugzeugrumpfstruktur bilden. Beide Bauteile 3,4 sind im Wesentlichen mit einer Schicht 8, 9 aufgebaut, die jeweils ein kohlefaserverstärktes Epoxidharz aufweist. Exemplarisch dargestellte, für die Funktion der vorliegenden Vorrichtung nicht erforderliche Kaschierungen 10, 11 insbesondere in Gestalt eines Kupfergewebes, einer Kupferkaschierung oder eines Kupfernetzes, dienen primär als Blitzschutzeinrichtung für das Flugzeug. Zwischen den Bauteilen 3, 4, ist in einem Spaltbereich 2 zumindest bereichsweise ein Kunststoffmaterial 5, z.B. eine Dichtmasse oder eine Füllmasse, eingebracht.

Das Kunststoffmaterial 5 ist mit einer Vielzahl von Nanopar- tikeln versetzt, von denen ein Partikel 12 repräsentativ mit einer Bezugsziffer versehen ist. Die Nanopartikel sind mit einem Durchmesser von ca. 1 nm biss 100 nm ausgebildet. In der vorliegenden Ausführungsform werden beispielhaft Partikel aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff mit guter Wärme- leitfähigkeit wie z.B. einem Ferrit verwendet. Das Kunst- stoffmaterial 5 selbst bzw. die die Nanopartikel 12 einschließende Matrix ist z.B. mit einem thermisch aushärtbaren Zweikomponenten-Epoxidharzsystem gebildet . Oberhalb des ersten Bauteils 3 befindet sich eine in der vorliegenden Ausführungsform beispielhaft als Mikrowellenstrahlungsquelle ausgestaltete Energieeinbringeinrichtung 6 zur lokalen Einbringung von Energie in die Feststoffpartikel 12. In alternativen Ausführungsformen kann die Energieeinbring- einrichtung 6 z.B. als Induktor zur Erzeugung eines Induktionsfelds, als Ultraschallquelle, als Lichtquelle für sichtbares und/oder infrarotes Licht, als Quelle von Terahertzstrah- lung oder eine Quelle einer anderen Form von Energie transportierender Strahlung ausgestaltet sein, wobei die Art der Energieeinbringeinrichtung und die Zusammensetzung der Nanopartikel jeweils derart aufeinander abgestimmt sind, dass die im Betrieb von der Energieeinbringeinrichtung abgestrahlte Energie von den Nanopartikeln lokal aufnehmbar ist. Vorzugsweise ist weiterhin der Typ der Energieeinbringeinrichtung 6 hinsichtlich des Werkstoffs und der Struktur der Bauteile 3, 4 einschließlich ggf. vorhandener Kaschierungen 10, 11 derart gewählt, dass ein hinreichender Teil der abgestrahlten Energie zumindest solche Abschnitte der Bauteile 3, 4 passiert, die zwischen der Energieeinbringeinrichtung 6 und dem Spalt- bereich 2 liegen.

In der vorliegenden Ausführungsform werden durch den Einsatz elektrisch leitfähiger Nanopartikel 12 unter Einwirkung der im Betrieb von der Energieeinbringeinrichtung 6 ausgehenden Mikrowellenstrahlung 7 Wirbelströme in den im Kunststofffüll- material dispergierten Nanopartikeln 12 erzeugt, die die Tem- peratur im Kunststoffmaterial 5 derart erhöhen, dass das Kunststoffmaterial 5 durch Erwärmung aushärtet.

Die Intensität der von der Energieeinbringeinrichtung 6 abgegebenen Energiestrahlung wird - in der vorliegenden Ausfüh- rungsform mittels der Stromstärke I eines zur Speisung der

Energieeinbringeinrichtung 6 dienenden Versorgungsstroms - so gewählt, dass sich im auszuhärtenden Kunststoffmaterial 5 eine Temperatur zwischen 40 0 C und 90 0 C über einen Zeitraum von bis zu einer Stunde einstellt. Bei dem verwendeten Kunst- Stoffmaterial 5 handelt es sich beispielsweise um Duroplaste mit den Bezeichnungen EA 9394 A/B von der Fa. Dexter Hyssol ® , Redux 870 A/B von der Fa. Hexcel ® , EA 9394.2 von der Fa. Dexter Hyssol ® oder Epibond 1590-3 A/B von der Fa. Vantico ® . Alternativ kann das Kunststoffmaterial 5 auch eine Dichtmasse bzw. ein Dichtmittel, wie zum Beispiel ein Polyurethan- Kunststoffmaterial auf Zweikomponentenbasis, sein. In dieser Konstellation ist im Allgemeinen eine Temperatur von etwa 50 0 C im Bereich des Dichtmittels für eine forcierte Aushärtung ausreichend.

Beim Einsatz der Energieeinbringeinrichtung 6 ist, insbesondere im Fall eines großflächigen Spaltbereichs 2, der von der abgestrahlten Energie (im vorliegenden Fall dem Mikrowellenstrahlung 7 der Mikrowellenstrahlungsquelle 6) nicht zeit- gleich durchsetzt wird, eine Positioniereinrichtung von Vorteil, mittels derer die Energieeinbringeinrichtung 6 über den Spaltbereich 2 automatisiert in definierten Bahnkurven hinweg führbar ist. Hierbei ist eine ausreichende Verweildauer der Energieeinbringeinrichtung 6 über den Spaltbereich 2 vorzuse- hen, um eine ausreichende thermische Härtung des Kunststoffmaterials 5 zu bewirken. Alternativ kann die Energieeinbringeinrichtung 6 - wie in der Fig. 1 mit der punktierten Umriss- darstellung angedeutet - auch eine Handhabe, wie beispielsweise einen Handgriff, aufweisen, die einen manuellen Einsatz der Energieeinbringeinrichtung 6 ermöglicht. In dieser Konstellation verfügt die Energieeinbringeinrichtung 6 bevorzugt über eine Laserzieleinrichtung, um den räumlichen Wirkungsbereich der von der Energieeinbringeinrichtung 6 generierten Energiestrahlung 7 für einen Anwender berührungslos optisch auf den Bauteilen 3,4 zu visualisieren . Hierdurch wird eine vollständige Aushärtung des Kunststoffmaterials 5 sicher ge- stellt.

Figur 2 illustriert eine Ausführungsvariante einer Vorrichtung, mit der die gleichzeitige Aushärtung eines in einen umlaufenden Querstoßbereich einer Rumpfsektion eingebrachten Kunststofffüllmittels möglich ist.

An eine Heck-RumpfSektion 20 als ein erstes Bauteil wird eine weitere, nicht dargestellte Rumpfsektion als ein zweites Bauteil angeschlossen. Die Vorrichtung 19 umfasst eine ringför- mige Energieeinbringeinrichtung 22, deren Außendurchmesser - abzüglich eines Luftspaltes zum Toleranzausgleich - in etwa an die Querschnittsabmessungen bzw. die Querschnittsgeometrie der RumpfSektion 20 im Querstoßbereich angepasst ist. Die Energieeinbringeinrichtung 22 ist im gezeigten Ausführungs- beispiel der Fig. 2 als ringförmige Mikrowellenstrahlungsquelle mit drei aneinander schließenden 120 "-Segmenten 23 bis 25 aufgebaut. In alternativen Ausführungsformen kann die ringförmige Energieeinbringeinrichtung 22 als Ringinduktor, ringförmige Quelle z.B. für Ultraschall, sichtbares und/oder infrarotes Licht, für Terahertz- und/oder Mikrowellensstrahlung oder einer anderen Form von Energie transportierender Strahlung ausgestaltet sein, wie in Bezug auf Fig. 1 beschrieben . Aufgrund der in der Regel großen Querschnittsabmessungen der zu fügenden RumpfSektionen, die in Abhängigkeit vom Flugzeugtyp einen Innenumfang von bis zu 25 m erreichen können und die eine ringförmige Energieeinbringeinrichtung 22 mit einem annähernd entsprechenden Außenumfang erfordern, kann es erforderlich sein, diese in Segmente wie die drei exemplarisch dargestellten Segmente 23 bis 25 oder eine höhere Zahl aufzu- teilen.

Durch eine höhere Anzahl von Segmenten kann darüber hinaus eine ggf. notwendige Wasserkühlung der einzelnen Segmente konstruktiv vereinfacht werden, da für jedes Segment eine Zu- leitung und eine Ableitung kleineren Durchmessers ausreichend ist. Durch die Segmentierung der Energieeinbringeinrichtung 22 wird zudem die zur Versorgung der einzelnen Segmente benötigte Versorgungsleistung verringert und die zur Ansteuerung feinstufige Regelung der Segmente z.B. durch eine Leistungs- elektronik vereinfacht. Ferner erlaubt die Segmentierung der Energieeinbringeinrichtung 22 eine Anpassung an lokal unterschiedlich große Krümmungsgrade der im Querstoßbereich 21 aneinander schließenden RumpfSektionen und zudem eine Anpassung an unterschiedliche Gegebenheiten im Baukastenprinzip. Das Baukastenprinzip ermöglicht durch die Kombination einer Auswahl von Energieeinbringeinrichtungssegmenten aus einem begrenzten Vorrat von standardisierten Segmenten eine flexible Zusammenstellung der ringförmigen Energieeinbringeinrichtung 22, die auf einfache Art und Weise unterschiedlichen Quer- Schnittsgeometrien und Querschnittsabmessungen von Rumpfsektionen anpassbar ist. Die einzelnen Segmente können mittels eines Stecksystems untereinander verbindbar sein, wobei ein optionales Verriegelungssystem vorhanden sein kann. Im Querstoßbereich 21 können innenseitig in den RumpfSektionen 20 Vorrichtungen zur Anordnung, Ausrichtung und zeitweisen Befestigung der Energieeinbringeinrichtungssegmente vorgesehen sein .

Die ringförmige Energieeinbringeinrichtung 22 kann ferner ei- ne optionale Zentralbefestigung 26, die mit insgesamt drei, sich in einem Mittelpunkt 27 kreuzenden Streben 28 bis 30 gebildet ist, aufweisen, um die Positionierung innerhalb der Rumpfsektion 20 zu erleichtern. Im Bereich des Mittelpunktes 27 ist eine Positioniereinrichtung 31 bzw. eine Sockelplatte angeordnet, die zur Ausrichtung und zum Aufstellen der ringförmigen Energieeinbringeinrichtung 22 innerhalb eines Innen- bereiches 32 der RumpfSektion 20 dient.

Als Vorbereitung für den Einsatz der Vorrichtung 19 wird in einer denkbaren Variante zunächst das flüssige Kunststofffüllmittel mit Nanopartikeln vermischt, deren Werkstoff auf die Form der von der Energieeinbringeinrichtung abgegebenen Energie abgestimmt ist. Im vorliegenden Fall werden z.B. wie im Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 aus einem Ferrit bestehende Nanopartikel verwendet. Das Kunststofffüllmittel mit den darin dispergierten Nanopartikeln wird im Querstoßbereich 21 der Rumpfsektion 20 zur Spaltfüllung und/oder zum Toleranzausgleich zwischen zu fügende Bauteile eingebracht, z.B. durch flächiges Auftragen mit anschließendem Fügen oder durch Einspritzen in Vorbohrlöcher. Anschließend wird die komplett montierte ringförmige Energieeinbringeinrichtung 22 mittels der Positioniereinrichtung 31 in Richtung des Pfeils 33 in den einseitig noch offenen Innenbereich 32 der Rumpfsektion 20 hinein verfahren, so dass der gesamte Querstoßbereich 21 möglichst vollständig von der abgestrahlten Energie der ringförmigen Energieeinbringeinrichtung 22, d.h. im vorliegenden Fall von der Mikrowellenstrahlung der Mikrowellenstrahlungsquelle, durchsetzt wird. Abschließend wird die anzufügende Rumpfsektion in Bezug zur Rumpfsektion 20 ausgerichtet bzw. mit dieser zusammen gefah- ren und mit dieser beispielsweise durch eine Stoßverbindung unter Einsatz einer Querstoßlasche verschraubt und/oder vernietet. Alternativ kann auch eine Überlappverbindung ohne Querstoßlasche erfolgen. Nachdem der Fügeprozess zumindest teilweise beendet ist, das heißt die RumpfSektionen zumindest zur Erzielung einer hinreichenden Lagesicherung provisorisch geheftet sind, kann mittels der ringförmigen Energieeinbringeinrichtung 22 das vorab in den Spaltbereich zwischen den RumpfSektionen eingebrachte Kunststoffmaterial ausgehärtet werden. Abschließend kann die ringförmige Energieeinbringeinrichtung 22 wieder in ihre drei Segmente 23 bis 25 zerlegt und einschließlich der Positioniereinrichtung 31 und der Streben 28 bis 30 aus den zusammengefügten RumpfSektionen entfernt werden.

Für den Fall, dass die zu fügenden RumpfSektionen sowohl vor als auch nach dem Einbringen und Aushärten des zur Spaltfüllung erforderlichen Kunststoffmaterials (liquid shim) ohnehin wieder auseinander gefahren werden müssen, kann die Energieeinbringeinrichtung 22 auch in die bereits zueinander positionierten und ausgerichteten RumpfSektionen hinein montiert werden. Da die RumpfSektionen zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem Passagier- und Frachtfußboden ausgerüstet sind, ergeben sich Abstützungs-, Montage- und Abstellmöglichkeiten für die einzelnen Segmente bzw. die gesamte ringförmige Energieeinbringeinrichtung 22. Die Zentralbefestigung 26 mit der Posi- tioniereinrichtung 31 und den Streben 28 bis 30 bzw. der Sockelplatte kann entfallen, wenn die RumpfSektionen im Querstoßbereich 21 über Vorkehrungen (z.B. Spanthalter für Ener- gieeinbringeinrichtungssegmente) zur zeitweisen Befestigung der Energieeinbringeinrichtungssegmente verfügen.

Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorliegend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar .

Beispielsweise können, in Abstimmung mit der Form der lokal eingebrachten Energie, Nanopartikel aus elektrisch nichtleitenden Werkstoffen oder aus mehreren Werkstoffen heterogen zusammengesetzte Nanopartikel verwendet werden. _

e z u g s z e i c h e n l i s t e

1, 19 Vorrichtung

2 Spaltbereich

3 erstes Bauteil

4 zweites Bauteil

5 Kunststofffüllmittel

6, 22 Energieeinbringeinrichtung

7 Magnetfeld

8 Schicht (CFK-Material)

9 Schicht (CFK-Material)

10 Kaschierung

11 Kaschierung

12 Nanopartikel

20 RumpfSektion

21 Querstoßbereich

23 120°-Segment

24 120°-Segment

25 120°-Segment

26 Zentralbefestigung

27 Mittelpunkt

28 Strebe

29 Strebe

30 Strebe

31 Positioniereinrichtung

32 Innenbereich (RumpfSektion)

33 Pfeil