Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR MONITORING THE COMBUSTION OF FUEL IN A POWER STATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/055020
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for monitoring the combustion of fuel in a power station, according to which the actual concentration distribution of a material in an associated combustion chamber is measured, the actual concentration distribution is evaluated, taking into consideration the combustion stoichiometry, and conclusions are drawn regarding the composition of the fuel on the basis of the evaluation that has been carried out.

Inventors:
MEERBECK BERNHARD (DE)
SPEH RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/064872
Publication Date:
May 20, 2010
Filing Date:
November 10, 2009
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
MEERBECK BERNHARD (DE)
SPEH RAINER (DE)
International Classes:
F23N3/00; F23D1/00; F23N5/00; F23N5/02
Domestic Patent References:
WO1999039137A11999-08-05
WO2007062019A22007-05-31
Foreign References:
DE19714073A11998-10-08
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Überwachen der Verbrennung von Brennmaterial in einem Verbrennungsraum (10) eines Kraftwerks mit den Schritten:

- Messen (28, 30) einer realen Konzentrationsverteilung eines Stoffes im Verbrennungsraum (10),

- Auswerten (32) der realen Konzentrationsverteilung mit Berücksichtigung der Verbrennungsstöchiometrie und - Rückschließen (34) auf die Zusammensetzung des Brennmaterials auf der Grundlage der vorgenommenen Auswertung (32).

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem beim Auswerten (32) ein Mittelwert in mindestens ei- ner Dimension einer gemessenen zweidimensionalen Konzentrationsverteilung gebildet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem beim Messen (28, 30) in zwei Ebenen des Verbrennungs- raums je eine Konzentrationsverteilung ermittelt wird und zwischen diesen Messungen eine Plausibilitätskontrolle erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem beim Auswerten (32) ferner eine gemessene reale Temperaturverteilung berücksichtigt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem beim Rückschließen (34) auf die Zusammensetzung des Brennmaterials ein Vergleich zwischen einer mit einem Musterbrennmaterial ermittelten Konzentrationsverteilung und dessen Verbrennungsstöchiometrie und der gemessenen realen Konzentrationsverteilung erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem beim Rückschließen (34) auf die Zusammensetzung des Brennmaterials ein Vergleich mit mindestens einer gespeicher- ten charakteristischen Konzentrationsverteilung eines Musterbrennmaterials erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das Rückschließen (34) auf die Zusammensetzung des Brennmaterials zeitgleich mit dem Messen (28, 30) erfolgt.

8. Vorrichtung zum Überwachen der Verbrennung von Brennmaterial in einem Verbrennungsraum (10) eines Kraftwerks mit - einer Einrichtung (16) zum Messen einer realen Konzentrationsverteilung eines Stoffes im Verbrennungsraum (10), - einer Einrichtung zum Auswerten der realen Konzentrationsverteilung mit Berücksichtigung der Verbrennungsstöchiometrie und - einer Einrichtung (22) zum Rückschließen auf die Zusammensetzung des Brennmaterials auf der Grundlage der vorgenommenen Auswertung.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen der Verbrennung von Brennmaterial in einem Kraftwerk

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überwachen der Verbrennung von Brennmaterial in einem Verbrennungsraum eines Kraftwerks bei dem eine reale Konzentrationsverteilung eines Stoffes im Verbrennungsraum gemessen wird.

Bei Kraftwerken ist es das grundlegende Ziel, die in einem Verbrennungsraum des Kraftwerks, beispielsweise einem Kessel mit einer quadratischen Grundfläche von 10 Meter mal 10 Me- ter, stattfindende Verbrennung möglichst großflächig zu überwachen, um daraus die notwendigen Größen für die Optimierung des Verbrennungsprozesses ableiten zu können.

So ist als Verfahren die Absorptionsspektroskopie bekannt. Als alternative Messtechnik ist die Schall-Pyrometrie bekannt. Mit Absorptionsspektroskopie oder Schall-Pyrometrie können nur Mittelwerte einer Linie im Kesselraum bzw. Verbrennungsraum gemessen werden.

Zum Berechnen der Temperatur- und Konzentrationsverteilung in einer Ebene eines Verbrennungsraums aus gemessenen Mittelwerten an verschiedenen Stellen des Verbrennungsraumes eines Kraftwerks ist die CAT-Messtechnik, die Computer Aided Tomographie, bekannt.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine weitergehende Überwachung der Verbrennung in einem Kraftwerk zu ermöglichen, um damit die Grundlage für die Optimierung des Verbrennungsprozesses zu liefern.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 und einer Vorrichtung gemäß Anspruch 8 gelöst. Vor- teilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben .

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Überwachen der Verbrennung von Brennmaterial in einem Verbrennungsraum eines Kraftwerks umfasst die Schritte: Messen einer realen Konzentrationsverteilung eines Stoffes im Verbrennungsraum, Auswerten der realen Konzentrationsverteilung mit Berücksichtigung der Ver- brennungsstöchiometrie und Rückschließen auf die Zusammenset- zung des Brennmaterials auf der Grundlage der vorgenommenen Auswertung.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Überwachen der Verbrennung von Brennmaterial in einem Verbrennungsraum eines Kraft- werks umfasst entsprechend eine Einrichtung zum Messen einer realen Konzentrationsverteilung eines Stoffes im Verbrennungsraum, eine Einrichtung zum Auswerten der realen Konzentrationsverteilung mit Berücksichtigung der Verbrennungsstö- chiometrie und eine Einrichtung zum Rückschließen auf die Zu- sammensetzung des Brennmaterials auf der Grundlage der vorgenommenen Auswertung.

Mit anderen Worten liegt der Grundgedanke der Erfindung darin, dass mittels einer Konzentrationsmessung mindestens eines Stoffes, wie beispielsweise einem Gasbestandteil des Abgases der Verbrennung, eine quantitative Eigenschaft von Brennmaterial festgestellt werden kann. Es kann mit der Berücksichtigung der Verbrennungsstöchiometrie festgestellt werden, ob ein bestimmter Bestandteil in dem untersuchten Stoff in jener Quantität vorkommt, wie sich aufgrund der Verbrennungsstöchiometrie ergeben müsste.

So kann insbesondere vorteilhaft auf der Grundlage mehrerer gemessener Konzentrationswerte für bevorzugt die Stoffe CO2 (Kohlendioxid) , CO (Kohlenmonoxid) , O2 (Sauerstoff) , H 2 O

(Wasser) und/oder N 2 (Stickstoff) eine quantitative Bestimmung der Zusammensetzung von Brennmaterial, wie insbesondere Kohle, erfolgen. Bevorzugt wird dabei die Verbrennungsstöchi- ometrie wie folgt verwendet:

CH a S b O c N d + fH 2 O + B(I + E) (O 2 + 3,76N 2 + wH 2 0)

= (1 - x - m)C0 o + xC + mCO + [— + f + B(I + E) w] H 0 O + bS0 o

2

+ [BE + x + —]0 0 + [3,76B(I + E) + —]N 0 2 2 2 2

wobei ein Luftüberschuss von λ = 1 + E angenommen wird und die Parameter a, b und c anhand der gemessenen Konzentrationen ermittelt werden, während bevorzugt zur Vereinfachung d = 0 angenommen wird.

Bei einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird beim Auswerten ein Mittelwert in mindestens einer Dimension einer gemessenen zweidimensionalen Konzentrationsverteilung gebildet.

Bei einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird beim Messen in zwei Ebenen des Verbrennungsraums je eine Konzentrationsverteilung ermittelt und zwischen diesen Messungen erfolgt zur Erhöhung der Messsi- cherheit eine Plausibilitätskontrolle .

Bei einer dritten vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird beim Auswerten ferner eine gemessene reale Temperaturverteilung berücksichtigt. Die erfindungsgemäße Auswertung kann auf diese Weise abgesichert und verfeinert werden .

Bei einer vierten vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung erfolgt zum Schaffen eines rechnertechnisch besonders einfachen Vorgehens beim Rückschließen auf die Zusammensetzung von verbranntem Brennmaterial ein Vergleich zwischen einer mit einem Musterbrennmaterial ermittelten Kon- zentrationsverteilung und dessen Verbrennungsstöchiometrie und der gemessenen realen Konzentrationsverteilung.

Bei einer fünften vorteilhaften Weiterbildung der erfindungs- gemäßen Lösung erfolgt beim Rückschließen auf die Zusammensetzung von verbranntem Brennmaterial ein Vergleich mit mindestens einer gespeicherten charakteristischen Konzentrationsverteilung eines Musterbrennmaterials. Es ist auf diese Art und Weise ein rechnertechnisch besonders schnelles Vorge- hen möglich.

Bei einer sechsten vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung erfolgt das Rückschließen auf die Zusammensetzung des Brennmaterials zeitgleich mit dem Messen. Ins- gesamt kann so auf einfache Weise eine zwar nur genäherte, dafür aber sehr zeitnahe Erkennung der quantitativen Zusammensetzung von Brennmaterial auf kostengünstige, einfache und zugleich prozesssichere Art erzielt werden.

Bei der obigen Definition der Erfindung wird unter "Stoff" allgemein jede Art von Verbrennungsprodukt verstanden, insbesondere in Form von Gas als Bestandteil des Abgases. Ferner wird unter dem Begriff Brennmaterial jede Art von Material verstanden, welches bei Kraftwerken zur Verbrennung gelangt. Für die vorliegend besonders relevanten Kohlekraftwerke sind dies unterschiedliche Kohlen bzw. unterschiedliche Kohlesorten .

Die genannten vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsge- mäßen Verfahrens sind bevorzugt in Gestalt entsprechend ange- passter Einrichtungen auch in den erfindungsgemäßen Vorrichtungen realisiert.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä- ßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen :

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens .

In Fig. 1 ist ein Verbrennungsraum 10 eines weiter nicht ver- anschaulichten Kohlekraftwerks dargestellt, in dem beim Betrieb des Kohlekraftwerks ein Kohlefeuer brennt. In dem Verbrennungsraum 10 befinden sich dabei das Brennmaterial Kohle mit zugehörigen Brenngasen, mehrere Flammen 11 sowie Abgase .

Im Verbrennungsraum 10 sind zwei Messebenen 12 und 14 vorgesehen, an deren Rand sich jeweils beabstandet von einander Messinstrumente 16 befinden. Jeweils zwei der Messinstrumente 16 ermöglichen eine linienförmige Messung in der zugehörigen Messebene 12 bzw. 14, wobei mit Hilfe der Messinstrumente 16 und einer zugehörigen Auswerteeinrichtung 18 z. B. die Konzentration der Stoffe O2 (Sauerstoff) und CO (Kohlenmonoxid) gemessen werden können.

Ferner kann mit den Messinstrumenten 16 und der Auswerteeinrichtung 18 die Temperaturverteilung in der zugehörigen Messebene 12 bzw. 14 ermittelt werden. Die Messung beruht dabei auf einer Kombination von Messtechnik und CAT-Berechnung.

Die Auswerteeinrichtung 18 ist über einen Datenbus 20 mit einer Optimierungseinrichtung 22, einer Bedieneinrichtung 24 und einer Leiteinrichtung bzw. Leittechnik 26 betrieblich gekoppelt. Über die Bedieneinrichtung 24 können die von der Auswerteeinrichtung 18 gemessenen realen Konzentrationsver- teilungen sowie Temperaturverteilungen in den Ebenen 12 und

14 derart genutzt werden, dass die Optimierungseinrichtung 22 daraus auf die quantitative Zusammensetzung des im Verbren- nungsraum 10 aktuell verbrannten Brennmaterials, vorliegend auf die dortige quantitative Kohlezusammensetzung, schließen kann .

Die quantitative Zusammensetzung des Brennmaterials wird ermittelt, z. B. um die in dem Verbrennungsraum 10 brennenden Flammen 11 insbesondere im Hinblick auf einen geringen Ausstoß von NO x (Stickoxid) zu optimieren.

Zur Ermittlung der quantitativen Zusammensetzung des Brennmaterials verwendet bzw. berücksichtigt die Optimierungseinrichtung 22 die allgemeine Verbrennungsstöchiometrie, wie sie in der oben genannten Formel wiedergegeben ist. Die real gemessenen Verteilungen von Konzentration und Temperatur werden dazu zunächst längs einer Dimension insbesondere in einer Ebene gemittelt und gegenseitig auf ihre Plausibilität geprüft .

Das zugehörige Verfahren ist in Fig. 2 veranschaulicht. Es umfasst den Schritt 28 des Messens der Konzentrationsverteilung der Stoffe N 2 , SO 2 , CO 2 , O 2 und CO und der Temperaturverteilung in der Ebene 12. Im Schritt 30 wird zeitgleich die Konzentrationsverteilung der Stoffe N 2 , SO 2 , CO 2 , O 2 und CO in der Ebene 14 sowie die dortige Temperaturverteilung gemessen.

Nicht gemessene Konzentrationen können dabei durch die Gleichungen der Verbrennungsstöchiometrie oder Messungen an anderer Stelle ermittelt werden.

In den Schritten 28 und 30 erfolgt dabei auch eine Plausibi- litätskontrolle der in den beiden Ebenen 12 und 14 des Verbrennungsraums 10 ermittelten Konzentrationsverteilungen sowie eine Mittelwertbildung über die jeweils zweidimensional gemessenen Konzentrationen.

Im Schritt 32 wird, wie oben erläutert, die Konzentrationsverteilung sowie die Temperaturverteilung in den Ebenen 12 und 14 unter Berücksichtigung der Verbrennungsstöchiometrie derart ausgewertet, dass in einem Schritt 34 auf die quantitative Zusammensetzung des Brennmaterials im Verbrennungsraum 10 rückgeschlossen werden kann.

Auf der Grundlage dieses Rückschlusses erfolgt dann in einem Schritt 34 eine Optimierung der Verbrennung, beispielsweise durch eine Änderung der Luftschichtung und/oder ein abschnittsweises Ändern des Luftüberschusses.