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Title:
METHOD AND DEVICE FOR MONITORING A PHOTOVOLTAIC UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/094631
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and a device (10), for monitoring at least one unit part of a photovoltaic unit (20). According to the invention, determination of a temperature-compensated daily solar irradiated energy is carried out and a comparison of the determined temperature-compensated power ratio with a power ratio set value is carried out for the at least one plant part. A comparison of the power ratios determined on differing days or different times of year can by achieved for the photovoltaic unit (20).

Inventors:
NEY JOERG-WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/051797
Publication Date:
August 26, 2010
Filing Date:
February 12, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
NEY JOERG-WERNER (DE)
International Classes:
G05B11/00
Domestic Patent References:
WO2004090559A12004-10-21
Foreign References:
US20080106250A12008-05-08
Other References:
M. D'SOUZA; L. HERZOG: "Überwachung/Monitoring von Photovoltaikanlagen", BULLETIN SEV/VSE 10/94, pages 27 - 28
H. HÄBERLEIN; C. BEUTLER: "Analyse des Betriebsverhaltens von Photovoltaikanlagen durch normierte Darstellung von Energieeintrag und Leistung", BULLETIN SEV/VSE 4/95, pages 25 - 33
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Überwachung zumrndest ernes Anlagenterls einer Photovoltaikanlage (20) mit folgenden Schritten: - Ermittlung einer temperaturkompensierten Tages-Solarstrah- lungsenergie HTagkOmp in Wh/m2 des mindestens einen Anlagen- teils, wobei

Sonnenuntergang

Hτagkomp = \G * (± - {T -25K)* γPupp{T))dt

Sonnenaufgang mit G = Solarstrahlungsleistung in W/m2,

T = Temperatur des mindestens einen Anlagenteils in K, γ p (r) = Temperaturkoeffizient mindestens eines Photovol- taikmoduls des mindestens einen Anlagenteils in l/K bei Ma¬ ximal Ie istung; - Ermittlung eines temperaturkompensierten Leistungsverhalt-

mi t

Eϊag = Tagesenergie des mindestens einen Anlagenteils in kWh, Ptheo = maximal mögliche Leistung in kW der Photovoltaikanlage bei Standardtestbedingungen; und

- Vergleich des ermittelten temperaturkompensierten Leis- tungsverhaltnisses PRTagkomp mit einem Leistungsverhaltnis- Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anlagenteil umfassend mindestens ein Photovoltaikmodul (21, 22, 23, 24) mit einer Vielzahl an photovoltaischen Zellen und/oder umfas- send mindestens einen Wechselrichter (25) gewählt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Tagesenergie ETag eine beruhrungslose Gleichstrommessung durchgeführt wird und ein dabei ermitteltes aktuelles Stromsignal mit einer an dem mindestens einen Anlagenteil aktuell gemessenen Gleichspannung multipliziert wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des temperatur- kompensierten Leistungsverhaltnis PRTagkOmp und der Vergleich zwischen dem ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PRTagkomp und dem Leistungsverhaltnis-Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil automatisch durchgeführt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich zwischen dem ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PRTagkOmp und dem Leistungsverhaltnis-Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil nur dann durchgeführt wird, wenn ein festgelegter Minimalwert für HTagkomp erreicht oder überschritten wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer negativen Abweichung des ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PRragkomp vom Lei stungsverhal tnis -SoI lwert für den mindestens einen Anlagenteil mindestens ein Warnsignal ausgegeben wird.

7. Vorrichtung (10) zur Durchfuhrung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend

- mindestens eine erste Einrichtung (1) zur Ermittlung einer Temperatur T des mindestens einen Anlagenteils;

- mindestens eine zweite Einrichtung (2) zur Ermittlung einer Solarstrahlungsleistung G im mindestens einen Anlagenteil; - mindestens eine dritte Einrichtung (3) zur Ermittlung von

Werten zur Berechnung einer Tagesenergie ETag des mindestens einen Anlagenteils; und - mindestens eine vierte Einrichtung (4) zur Berechung der Tagesenergie ETag des mindestens einen Anlagenteils und/oder zur Berechnung einer temperaturkompensierten Tages- Solarstrahlungsenergie HTagkomp des mindestens einen Anlagen- teils und/oder zur Berechnung eines temperaturkompensierten Leistungsverhaltnisses PRTagkomp des mindestens einen Anla¬ genteils und/oder weiterhin zum Vergleich des temperaturkompensierten Leistungsverhaltnisses PRTagkomp mit einem Leistungsverhaltnis-Sollwert für den mindestens einen AnIa- genteil.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine vierte Einrichtung (4) eingerichtet ist, folgende Berechnungen auszu- fuhren:

- Ermittlung der temperaturkompensierten Tages-Solarstrah- lungsenergie HTagkomp in Wh/m2, wobei

H Tagkomp mit G = Solarstrahlungsleistung in W/m2,

T = Temperatur des mindestens einen Anlagenteils in K, γ p (r) = Temperaturkoeffizient mindestens eines Photovol- taikmoduls des mindestens einen Anlagenteils in l/K bei Ma- ximalleistung; und - Ermittlung eines temperaturkompensierten Leistungsverhaltnisses PRTagkomp in % , wobei

PRTagkomp = 100% , mi t

ETag = Tagesenergie des mindestens einen Anlagenteils in kWh, Ptheo = maximal mögliche Leistung in kW der Photovoltaikan- lage bei Standardtestbedingungen; und - Vergleich des ermittelten temperaturkompensierten Leis- tungsverhaltnisses PRTagkomp mit einem Leistungsverhaltnis- Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin mindestens eine fünfte Einrichtung (5) zur Ausgabe mindestens eines Warnsignals bei Auftreten einer negativen Abweichung des ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PRτagkomP vom Leistungs- verhaltnis-Sollwert vorhanden ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine erste Einrichtung (1) und die mindestens eine zweite Einrichtung (2) der Photovoltaikanlage (20) zugeordnet sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine dritte Einrichtung (3) zur Ermittlung von Werten zur Berechnung einer Tagesenergie ETag einem Wechselrichter (25) der Photovoltaikanlage (20) zugeordnet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine vierte Em- πchtung (4) durch mindestens eine Recheneinheit bereitgestellt ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der mindestens einen vierten Einrichtung (4) und/oder der mindestens einen fünften Einrichtung (5) eine Fernüberwachung der Photovoltaikanlage (20) durchfuhrbar ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Überwachung einer Photovol¬ taikanlage mit einer Leistung im Bereich mehrerer Megawatt an zwei oder mehr Stellen der Photovoltaikanlage erste und/oder zweite Einrichtungen installiert sind.

15.Verwendung einer Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 14 unter Durchfuhrung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als Selbstdiagnoseeinrichtung zur Erkennung mindestens eines Defekts in mindestens einem Anlagenteil einer Photovoltaikanlage (10) oder einer gesamten Photovoltaik- anlage (10) .

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer Photovoltaik- anlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung zumindest eines Anlagenteils einer Photovoltaik- anlage oder einer kompletten Photovoltaikanlage .

Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung im Bereich mehre ¬ rer Megawatt ist ein Kraftwerk, in dem mittels photovoltai- scher Zellen die Strahlungsenergie der Sonne in elektrische Energie in Form von Gleichstrom umgewandelt wird. Eine photo- voltaische Zelle dient als Wandler der Strahlungsenergie durch Ausnutzung des photovoltaischen Effektes. Aufgrund der geringen elektrischen Spannung einer einzelnen photovoltaischen Zelle (ca. 0,5 Volt) werden mehrere Zellen zu Photovol- taikmodulen zusammengefasst . Mehrere Photovoltaikmodule wer ¬ den zu in Reihe geschalteten Strings verschaltet.

Eine Photovoltaikanlage umfasst somit üblicherweise eine Anzahl an Photovoltaikmodulen, welche jeweils eine Vielzahl elektrisch miteinander verschalteter photovoltaischer Zellen umfassen. Zur Einspeisung des von der Photovoltaikanlage er- zeugten Gleichstroms in das öffentliche Stromnetz muss der Gleichstrom gegebenenfalls mittels Wechselrichtern in Wechselstrom umgewandelt werden. Zur Verbindung einzelner Photo ¬ voltaikmodule miteinander und/oder mit dem öffentlichen Stromnetz und/oder einem Verbraucher ist mindestens ein elektrisches Leitungssystem, gegebenenfalls weiterhin Koppelkasten und/oder Generatorkasten, in denen elektrisch ein Zu- sammenschluss von Photovoltaikmodulen erfolgt, vorgesehen.

Dabei nehmen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung im Be- reich mehrerer Megawatt eine große Anlagenflache ein, die meist großer als ein Quadratkilometer ist. Häufig sind Photovoltaikanlagen auch stark verzweigt, wobei gegebenenfalls voneinander beabstandete freie und einer hohen Sonnenein- Strahlung unterliegende Areale zur Aufstellung von Photovol- taikmodulen umfassend eine Vielzahl photovoltaischer Zellen genutzt werden. Der Abstand zwischen einzelnen Photovoltaik- modulen einer Photovoltaikanlage kann dabei mehr als einen Kilometer betragen. Die Geometrie einer Photovoltaikanlage und die Abstande zwischen einzelnen Photovoltaikmodulen han ¬ gen von der oder den zur Verfugung stehenden Grundstucksflache (n) ab. Dabei wird die Anordnung und Anzahl von Betπebs- gebauden bevorzugt so gewählt, dass die Abstände der emzel- nen Photovoltaikmodule zu Betπebsgebauden möglichst gleich ¬ mäßig ausgeführt und die stromführenden Leitungen zwischen Photovoltaikmodulen und Betπebsgebauden möglichst gleich oder ähnlich lang ausgebildet sind. Die stromführenden Leitungen werden bis zu einer Lange von maximal etwa 1200 m, be- vorzugt nicht langer als etwa 500 m, ausgeführt.

Derartige Photovoltaikanlagen sind meist personell nicht besetzt, so dass ein Defekt in einem Teil der weitläufigen Pho ¬ tovoltaikanlage, sei es durch eine Anzahl defekter photovol- taischer Zellen und/oder durch ein oder mehrere defekte Photovoltaikmodule und/oder durch einen oder mehrere Bruche von elektrischen Leitungen im Leitungssystem der Anlage und/oder durch einen Defekt an einem oder mehreren Wechselrichtern, oft über einen längeren Zeitraum unerkannt bleibt und ein verminderter Ertrag der Anlage resultiert. Eine Überwachung aller Bereiche einer weitläufigen Photovoltaikanlage, insbesondere mittels Bedienpersonais, bedarf eines hohen finan ¬ ziellen und/oder technischen Aufwands und ist daher unrentabel.

Um dennoch eine Überwachung von Photovoltaikanlagen zu ermöglichen, werden bereits verschiedene Selbstdiagnosesysteme eingesetzt, die nachfolgend aufgeführt sind.

Ein erstes bekanntes Selbstdiagnosesystem beruht darauf, dass die Summenstrome einzelner Photovoltaikmodule, die an einem Wechselrichter zusammengeführt werden, miteinander verglichen werden. Sobald ein Summenstrom im Vergleich mit den weiteren Summenstromen als zu niedrig erkannt wird, wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Dabei Treten im Tagesverlauf häufig Feh ¬ lermeldungen auf, da es aufgrund von Teilverschattung der Photovoltaikanlage aufgrund wechselnder Bewölkung immer wie- der zu einer Abweichung eines oder mehrerer Summenstrome von einem in einem anderen, starker von der Sonne beschienenen Teil der Anlage produzierten Summenstroms kommt.

Em zweites bekanntes Selbstdiagnosesystem beruht darauf, dass die aktuellen Leistungen von unterschiedlichen Wechselrichtern miteinander verglichen werden. Sobald eine aktuelle Leistung im Vergleich mit den weiteren Leistungen als zu niedrig erkannt wird, wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Es tritt hierbei allerdings das gleiche Problem auf wie beim ersten Selbstdiagnosesystem.

Em drittes bekanntes Selbstdiagnosesystem basiert auf der Bildung eines Verhältnisses zwischen der aktuell erzielten Leistung und der theoretisch erzielbaren Leistung der Photo- voltaikanlage aufgrund einer gemessenen Solarstrahlungsleis- tung. Problematisch ist hierbei, dass aufgrund wechselnder Umweltbedingungen, insbesondere wechselnder Windgeschwindigkeiten und/oder witterungsbedingter und/oder jahreszeitlich bedingter Sonneneinstrahlung, eine Vergleichbarkeit von an unterschiedlichen Tagen des Jahres ermittelten Leistungsverhaltnissen nicht möglich ist.

Em viertes bekanntes Selbstdiagnosesystem beruht darauf, dass normierte Energien unterschiedlicher Wechselrichter mit- einander verglichen werden. Es tritt hierbei allerdings das gleiche Problem auf wie beim dritten Selbstdiagnosesystem.

Die Veröffentlichung „Überwachung/Monitoring von Photovol- taikanlagen", M. D'Souza, L. Herzog, Bulletin SEV/VSE 10/94, S. 27 - 28, beschreibt ein Konzept für eine Uberwachungsem- πchtung zur Ertragssicherung von Photovoltaikanlagen . Die Veröffentlichung „Analyse des Betriebsverhaltens von Pho- tovoltaikanlagen durch normierte Darstellung von Energieein ¬ trag und Leistung", H. Haberlein, C. Beutler, Bulletin SEV/VSE 4/95, S. 25 - 33, beschreibt eine Möglichkeit, Photo- voltaikanlagen verschiedener Großen und örtlicher Anbringung miteinander zu vergleichen.

Erfahrungen aus Photovoltaikanlagen in der Größenordnung von mehreren Megawatt haben allerdings gezeigt, dass Teilver- schattungen der Photovoltaikanlage durch Bewölkung in einem automatisierten Uberwachungssystem zu viele Falschfehlermeldungen produzieren, wenn der Quotient aus Istwert zu Sollwert auf Leistungsebene, bzw. auf Leistungsmittelwerten mit kurzen Zeitintervallen, mit einem anlagenspezifischen Referenzwert verglichen werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein demgegenüber verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur Überwachung zumindest eines Anlagenteils einer Photovoltaikanlage bereit ¬ zustellen .

Die Aufgabe wird für das Verfahren zur Überwachung zumindest eines Anlagenteils einer Photovoltaikanlage mit folgenden Schritten gelost: - Ermittlung einer temperaturkompensierten Tages- Solarstrahlungsenergie H Tagkomp in Wh/m 2 des mindestens einen Anlagenteils, wobei

Sonnen un tergang

Hτa gk o mp = lG*(l-{T-25K)*γ PMpp(τ) )dt

Sonnenaufgang

mit G = Solarstrahlungsleistung in W/m 2 ,

T = Temperatur des mindestens einen Anlagenteils in K, γ p (r) = Temperaturkoeffizient mindestens eines Photovol- taikmoduls in l/K des mindestens einen Anlagenteils bei Maximal Ie istung; - Ermittlung eines temperaturkompensierten Leistungsverhalt- nisses PR Tagkomp in % , wobei PRτ T a agkomp mi t

E Tag = Tagesenergie des mindestens einen Anlagenteils in kWh,

P theo = maximal mögliche Leistung in kW der Photovoltaikan- läge bei Standardtestbedingungen; und

- Vergleich des ermittelten temperaturkompensierten Leis- tungsverhaltnisses PR Tagkomp mit einem Leistungsverhaltnis- Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil.

Em Temperaturkoeffizient γ p eines Photovoltaikmoduls in l/K bei Maximalleistung ist häufig in einem Hersteller- Datenblatt zu einem Photovoltaikmodul als Konstante über einen bestimmten Temperaturbereich angegeben. Dieser Temperaturbereich umfasst häufig alle Temperaturen, denen ein Photo- voltaikmodul üblicherweise ausgesetzt ist. Im Hinblick auf hocheffiziente Photovoltaikmodule, die in bestimmten Temperaturbereichen unterschiedliche Temperaturkoeffizienten γ p aufweisen können, ist in der Formel die Temperaturabhangig- keit des Temperaturkoeffizienten γ Pupp{T) von der Temperatur T des mindestens einen Anlagenteils berücksichtigt.

Im Unterschied zum Stand der Technik wird erfmdungsgemaß die Strahlungsleistung auf Basis des Temperaturverhaltens des verwendeten Photovoltaikmoduls temperaturkorrigiert, und nicht die Solargeneratorleistung. Die temperaturkorrigierte Strahlungsleistung wird zur temperaturkorrigierten Tages- strahlungsenergie aufsummiert. Die Tagesbasis ist ein Erfahrungswert der gezeigt hat, dass sich die Unterschiede aus der bewolkungsbedmgten Teilverschattung einer Photovoltaikanlage üblicherweise ausreichend ausgleichen.

Der Wert Ptheo wird aus Leistungsangaben zu in der Photovol ¬ taikanlage eingesetzten Photovoltaikmodulen, die unter Stan- dardtestbedingungen gelten, aufsummiert . Als Standardtestbe ¬ dingungen gelten dabei eine Solarstrahlungsleistung von 1000 W/m 2 , eine Temperatur des Photovoltaikmoduls von 25 °C und weiterhin eine relative Luftmassenzahl AM = 1,5, wobei AM ei- ne Dicke der vom Sonnenlicht durchdrungenen Atmosphäre repräsentiert .

Die Aufgabe wird für die Vorrichtung zur Durchfuhrung des er- findungsgemaßen Verfahrens gelost, indem sie folgendes um- fasst:

- mindestens eine erste Einrichtung zur Ermittlung einer Temperatur T des mindestens einen Anlagenteils ;

- mindestens eine zweite Einrichtung zur Ermittlung einer Solarstrahlungsleistung G im mindestens einen Anlagenteils; - mindestens eine dritte Einrichtung zur Ermittlung von Werten zur Berechnung einer Tagesenergie E Tag des mindestens einen Anlagenteils; und

- mindestens eine vierte Einrichtung zur Berechung der Tagesenergie E Tag des mindestens einen Anlagenteils und/oder zur Berechnung einer temperaturkompensierten Tages-

Solarstrahlungsenergie H Tagkomp des mindestens einen Anlagenteils und/oder zur Berechnung eines temperaturkompensierten Leistungsverhaltnisses PR Tagkomp des mindestens einen Anla ¬ genteils und/oder weiterhin zum Vergleich des temperatur- kompensierten Leistungsverhaltnisses PR Tagk0ITip mit einem

Leistungsverhaltnis-Sollwert für den mindestens einen AnIa- genteil .

Eine Verwendung einer erfindungsgemaßen Vorrichtung unter Ausfuhrung eines erfindungsgemaßen Verfahrens als Selbstdiag- noseemπchtung zur Erkennung mindestens eines Defekts in mindestens einem Anlagenteil einer Photovoltaikanlage oder einer gesamten Photovoltaikanlage ist ideal.

Das erfmdungsgemaße Verfahren und die erfmdungsgemaße Vor ¬ richtung ermöglichen eine weitgehende Kompensation der sich ändernden Umwelteinflusse, so dass eine Vergleichbarkeit von an unterschiedlichen Tagen oder zu unterschiedlichen Jahres- zeiten bestimmten Leistungsverhaltnissen möglich ist, wobei der Ertrag einer Photovoltaikanlage oder eines Anlagenteils der Photovoltaikanlage über einen langen Zeitraum kontinuierlich verfolgt werden kann. Es können nicht nur wie bisher An- lagenteile miteinander verglichen werden, sondern es werden die Werte der Anlagenteile mit für das jeweilige Anlagenteil typischen Sollwerten verglichen.

Em für einen Anlagenteil oder die gesamte Photovoltaikanlage typischer Sollwert weicht dabei von 100% um die naherungswei- se als konstant zu betrachtenden Verluste in Leitungen oder sonstigen Bauteilen der Anlage ab. Da der Vergleich nicht anhand von aktuellen Werten des erzeugten Stroms und der Leistung erfolgt, sondern auf Basis von Tageswerten, heben sich über den Tag hinweg auftretende Umwelteinflusse, wie zum Beispiel wechselnde Bewölkung, auf und es werden weniger Fehlermeldungen produziert.

Es wurde erkannt, dass die wechselnden Umgebungseinflusse sich insbesondere in einer merklichen Änderung der Umgebungstemperatur der Photovoltaikanlage bemerkbar machen. Dabei hangt die Temperatur T eines Photovoltaikmoduls eines AnIa- genteils im Wesentlichen von der Solarstrahlung, der Umge ¬ bungstemperatur und der Windsituation ab. Der Einfluss der Solarstrahlung auf die Temperatur T eines Photovoltaikmoduls kann weiterhin unterteilt werden in einen direkten Einfluss aufgrund einer Erwärmung durch Absorption der Solarstrahlung und einen indirekten Einfluss aufgrund einer Erwärmung des Halbleitermateπals aufgrund eines der Solarstrahlung ent- sprechenden Stromflusses im Halbleitermaterial .

Der Wirkungsgrad einer photovoltaischen Zelle ändert sich bei Temperaturwechseln in Abhängigkeit vom Temperaturkoeffizienten γ p MPp(T) . Im Temperaturkoeffizienten γ PMPP(T) spiegeln sich zwei gegenläufige Effekte wieder. Bei einem Anstieg der Tem- peratur T tritt einerseits ein Anstieg des Innenwiderstands des Halbleitermateπals der photovoltaischen Zellen und ande ¬ rerseits ein Ansteigen der Eigenleitfahigkeit des Halbleiter- mateπals der photovoltaischen Zellen auf. Üblicherweise liegt der Temperaturkoeffizient γ Pupp{T) einer photovoltaischen

Zelle im Bereich von ca. -0,43 %/K bis -0,5 %/K bei Maximal- leistung. Die Leistung einer photovoltaischen Zelle reduziert sich demnach beispielsweise bei einem Anstieg der Temperatur T eines Photovoltaikmoduls um 30 K etwa um 12,9 bis 15 %.

Die mittels des erfmdungsgemaßen Verfahrens und der erfin- dungsgemaßen Vorrichtung erzielbare Kompensierung des Einflusses der Umgebung, insbesondere der Umgebungstemperatur, Windstarke und Solarstrahlung, auf die von photovoltaischen

Zellen erzeugte Leistung ermöglicht es, unmittelbar die Ände ¬ rungen in der Leistungsfähigkeit von zumindest ein Photovol- taikmodul umfassenden Anlagenteilen einer Photovoltaikanlage zu detektieren. Lediglich die tatsächlich auf einem Defekt in der Photovoltaikanlage basierenden Änderungen werden erfasst und die auf einer Änderung der Umwelteinflusse beruhenden Fehlermeldungen vermieden.

Ein Anlagenteil umfasst dabei bevorzugt mindestens ein Photo- voltaikmodul und mindestens einen Wechselrichter.

Eine Verwendung der erfmdungsgemaßen Vorrichtung bzw. des erfmdungsgemaßen Verfahrens in einem oder jeweils mehreren Anlagenteilen einer Photovoltaikanlage ermöglicht eine Selbstdiagnose der Anlage, wobei ein Defekt erkannt und gegebenenfalls örtlich lokalisiert und einem Anlagenteil unmittelbar zugeordnet werden kann. Dadurch kann die Notwendigkeit einer Überprüfung und gegebenenfalls Reparatur des betroffe ¬ nen Anlagenteils rasch erkannt und in Folge schnell und un- kompliziert vor Ort durchgeführt werden. Aufgrund der zeitnahen Erkennung von tatsächlich vorliegenden Defekten m der Photovoltaikanlage und der Tatsache, dass Fehlmeldungen hin ¬ sichtlich des Anlagenzustands so gut wie nicht mehr auftreten, ergeben sich ein gesteigerter Ertrag und ein deutlich verminderter Wartungsaufwand für die Photovoltaikanlage.

In einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung im Bereich mehrerer Megawatt werden bevorzugt an mehr als einer, insbe- sondere an mehr als zwei Stellen erste und/oder zweite Ein ¬ richtungen der Vorrichtung installiert.

Prinzipiell genügt die Erfassung der Temperatur T mittels ei- ner einzigen ersten Einrichtung an einem Photovoltaikmodul in einem Anlagenteil und die Erfassung der Solarstrahlungsleis- tung G mittels einer zweiten Einrichtung in einem Anlagenteil, insbesondere für ein Photovoltaikmodul, sofern der jeweilige Anlagenteil hinsichtlich seiner Temperatur und Solar- Strahlungsleistung G repräsentativ auch für alle anderen An- lagenteile, insbesondere Photovoltaikmodule, der Photovol- taikanlage ist. Häufig ist es aber der Fall, dass aufgrund der ortlichen Gegebenheiten eine einzige Messung der Temperatur T und eine einmalige Erfassung der Solarstrahlungsleis- tung G nicht auf alle anderen Anlagenteile, insbesondere Photovoltaikmodule, übertragbar ist. In diesem Fall ist es von Vorteil, alle Anlagenteile, insbesondere Photovoltaikmodule, deren Temperaturen T signifikant voneinander abweichen können, separat mit jeweils einer ersten Einrichtung zur Messung der Temperatur T auszustatten. Weiterhin ist es von Vorteil, alle Anlagenteile, insbesondere Photovoltaikmodule, für welche die Sonnenbestrahlung signifikant unterschiedlich ausfallen kann, mit jeweils einer zweiten Einrichtung zur Ermitt ¬ lung der Solarstrahlungsleistung G auszustatten. Em signifi- kanter Unterschied in der Temperatur T oder in der Sonnenbestrahlung liegt dabei insbesondere dann vor, wenn das Ergebnis für Hiagkomp um mehr als etwa 1,5 % verfälscht wird.

Die mindestens eine erste Einrichtung der Vorrichtung zur Er- mittlung einer Temperatur T eines Photovoltaikmoduls des mindestens einen Anlagenteils ist bevorzugt der Photovoltaikan- lage unmittelbar örtlich zugeordnet. Als eine erste Einrichtung wird insbesondere ein digitales Thermometer oder eine Temperatursensor mit normiertem Analogsignal eingesetzt, um die Temperatur T im Bereich der Photovoltaikanlage oder eines ihrer Anlagenteile zu ermitteln. Bevorzugt befindet sich eine erste Einrichtung an einem Photovoltaikmodul, insbesondere in Form eines PT 100-Temperatursensors an der Ruckseite, d.h. der Sonneneinstrahlung abgewandten Seite, eines Photovoltaik- moduls. Die gemessenen Temperaturen T, gegebenenfalls pro Messstelle, werden an die mindestens eine vierte Einrichtung der Vorrichtung übermittelt.

Es hat sich bewahrt, wenn je eine erste Einrichtung für je ein Photovoltaikmodul umfassend eine Vielzahl von photovol- taischen Zellen der Photovoltaikanlage oder je eine erste Einrichtung je String der Photovoltaikanlage vorhanden ist. Dadurch lassen sich bestimmte Lagen von Photovoltaikmodulen an Berghangen, beispielsweise unterschiedliche Temperaturen eines Moduls an einem nach Osten oder Westen ausgerichteten Berghang gegenüber einem Modul an einem nach Süden ausgerichteten Berghang usw. ausreichend berücksichtigen.

Für das Verfahren hat es sich bewahrt, wenn der mindestens eine Anlagenteil umfassend mindestens ein Photovoltaikmodul mit einer Vielzahl an photovoltaischen Zellen und/oder umfassend mindestens einen Wechselrichter gewählt wird. Es kann aber auch die gesamte Photovoltaikanlage mittels des Verfahrens überwacht werden, insbesondere wenn es sich um Anlagen mit einer geringen Flachenausdehnung von bis zu 0,5 km 2 handelt.

Die mindestens eine zweite Einrichtung zur Ermittlung der So- larstrahlungsleistung G des mindestens einen Anlagenteils ist bevorzugt der Photovoltaikanlage örtlich unmittelbar zugeord ¬ net, insbesondere einem Photovoltaikmodul. Zur Ermittlung der Solarstrahlungsleistung G umfasst eine zweite Einrichtung vorzugsweise mindestens einen Solarstrahlungssensor, insbesondere mit normiertem Analogsignal. Mittels eines Solar- strahlungssensors werden Einzelwerte der Solarstrahlungsleistung G über einen bestimmten Zeitraum hinweg erfasst und an die mindestens eine vierte Einrichtung der Vorrichtung uber- mittelt.

Die mindestens eine dritte Einrichtung zur Ermittlung von Werten zur Berechnung der Tagesenergie E Tag umfasst Vorzugs- weise mindestens ein, insbesondere beruhrungslos arbeitendes, Gleichstrommessgerat und mindestens ein Gleichspannungsmess- gerat. Jeweils mindestens eine dritte Einrichtung ist dabei bevorzugt je einem Wechselrichter der Photovoltaikanlage zu- geordnet.

Es werden bevorzugt Wechselrichter mit einem oder mehreren DC-Emgangen, insbesondere vier DC-Emgangen, eingesetzt. Bei einem Wechselrichter mit nur einem DC-Eingang werden insbe- sondere eine Gleichstrom- und eine Gleichspannungsmessung durchgeführt. Bei einem besonders bevorzugten Wechselrichter mit vier DC-Emgangen werden insbesondere vier Gleichstrom- messungen und eine Gleichspannungsmessung durchgeführt. Die erfassten Strom- und Spannungssignale werden an die mindes- tens eine vierte Einrichtung der Vorrichtung übertragen. Dort werden die über einen Tag ermittelten Produkte aus Strom und Spannung zur Tagesenergie E Tag aufsummiert.

Die mindestens eine vierte Einrichtung der Vorrichtung, bei- spielweise eine Recheneinheit wie ein PC, ist insbesondere mit einer Software ausgestattet, welche eine Berechnung der Werte für E Tag und/oder H ragkO m P und/oder PR ragkO m P , sowie gegebe ¬ nenfalls zum Vergleich von aktuellen Werten für PR Tagkomp mit früher gemessenen Werten für PR Tagkomp , ermöglicht. Die Werte für den Leistungsverhaltnis-Sollwert sowie P theo und

Y PMPP(T) • sind dazu m der mindestens einen vierten Einrichtung hinterlegt .

Die Ermittlung von E Tag , weiterhin des temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PR Tagkomp und der Vergleich zwischen dem ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PR Tag _ komp und dem Leistungsverhaltnis-Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil umfassend mindestens eine Photovoltaikmodul wird bevorzugt automatisch mittels der mindestens einen vier- ten Einrichtung durchgeführt. Alternativ können die Berechnungen selbstverständlich auch von Bedienpersonal der Photovoltaikanlage manuell oder halbautomatisch mittels der mindestens einen vierten Einrichtung durchgeführt werden. Dabei können zur Erfassung der von der/den ersten, zweiten und dritten Einrichtung (en) übermittelten Messwerte eine einzige oder mehrere vierte Einrichtungen, insbesondere Recheneinheiten, eingesetzt werden. Die Berechnungen können mittels einer einzigen vierten Einrichtung, insbesondere auf der gleichen Recheneinheit, durchgeführt werden.

Der Vergleich zwischen dem ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PRragkomp und dem Leistungsverhaltnis- Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil wird insbeson ¬ dere nur dann durchgeführt, wenn ein festgelegter Minimalwert für H Tagkomp erreicht oder überschritten wird. Es wird damit erreicht, dass die in der Photovoltaikanlage auftretenden, oben erwähnten Verluste, wie zum Beispiel Leitungsverluste, Verluste an Transformatoren oder Verluste an Wechselrichtern, als naherungsweise konstant betrachtet werden können.

Im Rahmen der Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage wird der Leistungsverhaltnis-Sollwert hinsichtlich der einwandfrei funktionierenden Anlage oder zumindest eines Anlagenteils festgelegt. Dabei werden von einem, auf Basis der Leistungsangaben der vorhandenen Photovoltaikmodule berechenbaren, theoretisch möglichen Leistungsverhaltnis-Wert die auftreten ¬ den Verluste abgezogen, die z.B. auf der Geometrie der Anlage beruhen und sich vor allem in Form von Leitungsverlusten äußern. Die Verluste können in der Praxis bis zu 3% betragen. Dazu tragen neben den Leitungsverlusten aber auch Toleranzen in der Messwerterfassung, Toleranzen in den tatsächlichen Leistungen der Photovoltaikmodule, Verluste im Bereich der Wechselrichter, Anpassungsverluste usw. bei. Vom dem daraus berechneten, mit der Anlage oder einem Anlagenteil tatsachlich erreichbaren Leistungsverhaltnis-Wert werden als Sicherheit üblicherweise nochmals 1 bis 2% abgezogen, um die Dynamik, welche sich aufgrund unterschiedlicher Klimabedingungen ergibt, zu kompensieren. Das Ergebnis bildet den Leistungs ¬ verhaltnis-Sollwert . Sofern auch an Tagen mit besonders geringer Sonneneinstrahlung gemessen werden soll, muss der Wert für den Leitungsver- haltnis-Sollwert korrigiert werden, da die auftretenden Verluste hier nicht mehr als konstant zu betrachten sind.

Bevorzugt wird bei einer negativen Abweichung des ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PR ragkOm p vom Leis- tungsverhaltnis-Sollwert für den mindestens einen Anlagenteil mindestens ein Warnsignal ausgegeben. Dies kann über ein op- tisches und/oder akustisches Warnsignal erfolgen.

Es wird bevorzugt auch der Anlagenteil angezeigt und/oder benannt, der die Ursache für das Warnsignal darstellt.

Bevorzugt weist die erfindungsgemaße Vorrichtung zur Ausgabe des mindestens einen Warnsignals bei Auftreten einer negativen Abweichung des ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnis PR Tagk omp vom Leistungsverhaltnis-Sollwert wei ¬ terhin mindestens eine fünfte Einrichtung auf. Bei der funf- ten Einrichtung handelt es sich insbesondere um einen Bildschirm oder dergleichen zur optischen Ausgabe und/oder eine Hupe oder dergleichen zur akustischen Ausgabe des Warnsignals .

Ein Warnsignal kann alternativ oder zusätzlich aber auch mittels der mindestens einen vierten Einrichtung generiert werden .

Es ist besonders bevorzugt, wenn mittels der mindestens einen vierten Einrichtung und/oder der mindestens einen fünften Einrichtung eine Fernüberwachung der Photovoltaikanlage durchfuhrbar ist. Dazu ist die mindestens eine vierte Einrichtung und/oder die mindestens eine fünfte Einrichtung räumlich getrennt von der Photovoltaikanlage aufgestellt, so dass eine Anwesenheit einer Bedienperson vor Ort im Bereich der Photovoltaikanlage überflüssig ist. Dies spart Kosten für das Bedienpersonal und ermöglicht dennoch ein schnelles Eingreifen bei Defekten in der Anlage. Das nachfolgende Beispiel soll die Erfindung für eine Photo- voltaikanlage mit einer maximalen Leistung P theo von 15 MW naher erläutern. Die Anlage überspannt dabei eine Flache von etwa 1 km 2 . Es ist eine Anzahl von 69340 Photovoltaikmodulen mit einer mittleren Leistung von etwa 216,5 W pro Modul vor ¬ handen. Weiterhin sind 36 Wechselrichter mit 400 kVA Leistung und 4 DC-Eingangen sowie 6 Wechselrichter mit 100 kVA Leistung und einem DC-Eingang vorhanden, denen die Module zuge- ordnet sind. Jedem der 150 vorhandenen DC-Eingange sind durchschnittlich 23 sogenannte Stπngs in Parallelschaltung zugeordnet, wobei ein jeder Stπng aus 20 in Reihe geschalteten Photovoltaikmodulen besteht. Die Photovoltaikanlage befindet sich auf einem ebenen, rechteckigen Grundstuck mit 1,2 km x 0,8 km Flache. Es sind zwei Betπebsgebaude vorhanden, in welchen sich jeweils die Hälfte der vorhandenen Wechselrichter befindet.

Weiterhin sind zwei erste Einrichtungen zur Messung der Tem- peratur T im Bereich der Photovoltaikanlage in Form digitaler Temperaturfühler installiert. Zudem sind zwei zweite Einrichtungen zur Erfassung der Solarstrahlungsleistung G im Bereich der Anlage vorhanden. Pro Wechselrichter ist jeweils eine dritte Einrichtung installiert. Jede dritte Einrichtung um- fasst dabei jeweils ein Gleichspannungsmessgerat und pro DC- Eingang des Wechselrichters je ein Messgerat zur beruhrungs- losen Gleichstrommessung des von den Photovoltaikmodulen er ¬ zeugten Summenstroms.

Beispiel :

Es erfolgt eine Berechnung der temperaturkompensierten Tages- Solarstrahlungsenergie H Ta g kO mp eines Anlagenteils, welcher ei ¬ nem der zwei Betπebsgebaude zugeordnet ist: Sonnen un tergang tWomp = JG * (l - (T -25K)* γ Piσrlτ) )dt = 6220 Wh/m 2

Sonnenaufgang mit γ p (T) = 0,0045 l/K im auftretenden Temperaturbereich; und Messwerte gemäß FIG 1 für G, E Tag und T

Nun erfolgt eine Ermittlung des temperaturkompensierten Leis- tungsverhaltnisses PR Ta gkomp : 100% = 95 , 6 mi t

E Tag = 599,35 kWh, P theo = 100,8 kW, H Tagkomp = 6220 Wh/m 2 Nachfolgend wird ein Vergleich des ermittelten temperaturkompensierten Leistungsverhaltnisses PR ra gkomp mit einem Leis- tungsverhaltnis-Sollwert für den ausgewählten Anlagenteil vorgenommen :

PRragkomp = 95, 6 % Leistungsverhaltnis-Sollwert = 92 %

Fall 1: PR ragkO mp ≥ Leistungsverhaltnis-Sollwert Sofern ein Vorliegen von Fall 1 festgestellt wird, wird dies als volle Funktionsfahigkeit des ausgewählten Anlagenteils gewertet.

Fall 2: PR Tagkomp < Leistungsverhaltnis-Sollwert Sofern ein Vorliegen von Fall 2 festgestellt wird, wird ein Defekt für den ausgewählten Anlagenteil angenommen und eine Warnmeldung ausgegeben, die den Anlagenteil identifiziert und eine Überprüfung und gegebenenfalls Wartung bzw. Reparatur des Anlagenteils durch Bedienpersonal auslost.

Hier liegt für den ausgewählten Anlagenteil der Fall 1 vor, so dass keine Überprüfung der Photovoltaikanlage im überwachten Anlagenteil erfolgt. Die Figuren 1 und 2 sollen die Messwerterfassung sowie den Aufbau einer Vorrichtung beispielhaft erläutern. So zeigt:

FIG 1 ein Diagramm, welches die über einen Tag erfassten Messwerte an einer Photovoltaikanlage aufzeigt; und

FIG 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur

Überwachung mindestens eines Anlagenteils einer

Photovoltaikanlage .

FIG 1 zeigt ein Diagramm, welches die über einen Tag zwischen 8:00 Uhr und 18:00 Uhr erfassten Messwerte an einer Photovoltaikanlage aufzeigt. Dabei werden die Temperatur eines Photo- voltaikmoduls T in 0 C (noch umzurechnen in Kelvin) , die Summe der Energiewerte E des Photovoltaikmoduls in kWh, die um 18:00 Uhr die Tagesenergie E Tag in kWh ergeben, und die Solarstrahlungsleistung G in W/m 2 eines Anlagenteils aufgezeichnet .

FIG 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zur Überwachung mindestens eines Anlagenteils einer Photovoltaikanlage 20. Der Anlagenteil der Photovoltaikanlage 20 umfasst die Photovoltaikmodule 21, 22, 23, 24, die mit einem Wechselrichter 25 verbunden sind. Im Wechselrichter 25 wird der in den Photovoltaikmodulen 21, 22, 23, 24 erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und in ein Stromnetz 50 eingespeist. Die Vorrichtung 10 umfasst eine erste Einrichtung 1 in Form eines Temperatursensors zur Erfassung der Temperatur T der Photovoltaikmodule 21, 22, 23, 24. Weiterhin umfasst die Vorrichtung 10 eine zweite Einrichtung 2 zur Mes- sung der Solarstrahlungsleistung G im Bereich der Photovoltaikmodule 21, 22, 23, 24. Die erste Einrichtung 1 und die zweite Einrichtung 2 sind der Photovoltaikanlage 20 räumlich unmittelbar zugeordnet bzw. an einem oder in unmittelbarer Nahe eines Photovoltaikmoduls 21, 22, 23, 24 platziert.

Die Vorrichtung 10 umfasst zudem eine dritte Einrichtung 3 zur Erfassung von Strom- und Spannungswerten zur Berechnung der Tagesenergie E Tag . Der Wert E Tag entspricht hier dem Sum- menwert E gemäß FIG 1 um 18:00 Uhr. Die dritte Einrichtung 3 weist dazu ein Gleichspannungsmessgerat 3b auf, das die Gleichspannung am Wechselrichter 25 erfasst. Weiterhin weist die dritte Einrichtung vier beruhrungslos arbeitende Gleich- strommessgerate 3a auf, die jeweils einem DC-Eingang des

Wechselrichters 25 zugeordnet sind und die von den Photovol- taikmodulen 21, 22, 23, 24 erzeugten Gleichströme erfassen. Die von der ersten Einrichtung 1, der zweiten Einrichtung 2 und der dritten Einrichtung 3 erfassten Werte werden an eine vierte Einrichtung 4 der Vorrichtung 10 übermittelt. Die vierte Einrichtung 4 ist hier eine Recheneinheit, in welcher die zur Berechnung des temperaturkompensierten Leistungsver- haltnisses PR Tagkomp benotigten Daten hinterlegt und mittels der ersten Einrichtung 1, zweiten Einrichtung 2 und dritten Einrichtung 3 erfassten Messwerte erfasst und verarbeitet werden. Die Berechnungen, die zur Ermittlung des temperaturkompensierten Leistungsverhaltnisses PR Tagkomp erforderlich sind, werden mittels der Recheneinheit durchgeführt. Das Er ¬ gebnis der Berechnungen, d.h. die Feststellung, ob und gege- benenfalls in welchem Anlagenteil der Photovoltaikanlage 20 ein Defekt vorliegt, wird beispielsweise optisch und/oder akustisch über ein Warnsignal ausgegeben. Sofern dazu nicht bereits die vierte Einrichtung 4 geeignet ist, kann die Vor ¬ richtung 10 optional eine fünfte Einrichtung 5 zur Ausgabe des Warnsignals aufweisen.

Bei einem Vorhandensein einer vierten Einrichtung 4 in Form eines PCs und einer fünften Einrichtung 5 in Form einer Hupe kann beispielsweise mittels des üblicherweise an einem PC vorhandenen Bildschirms ein optisches Warnsignal und mittels der Hupe ein akustisches Warnsignal erzeugt werden. Die dritte Einrichtung 3 ist der Photovoltaikanlage 20, wie bereits die erste Einrichtung 1 und die zweite Einrichtung 2, unmittelbar zugeordnet. Dagegen sind die vierte Einrichtung 4 und gegebenenfalls die fünfte Einrichtung 5 der Photovoltaik ¬ anlage 20 häufig nicht unmittelbar zugeordnet, sondern in einer größeren Entfernung dazu angeordnet, um eine Fernüberwachung der Photovoltaikanlage 20 durchfuhren zu können. Es ist offensichtlich, dass es für das Funktionieren des er- findungsgemaßen Verfahrens oder der erflndungsgemaßen Vorrichtung unbedeutend ist, welche Große eine Photovoltaikanla- ge aufweist oder welche Anlagenteile oder welcher Zusammen- schluss von Anlagenteilen mittels des erfindungsgemaßen Ver ¬ fahrens überprüft bzw. mittels der erfindungsgemaßen Vorrichtung ausgestattet werden. Das erfmdungsgemaße Verfahren und Vorrichtung können für unterschiedlichste Arten von Photovol- taikanlagen, beispielsweise mit photovoltaischen Zellen auf Siliziumbasis oder auf organischer Basis, insbesondere auf Polymerbasis, eingesetzt werden. Weiterhin ist es auch ohne Belang, ob wie viele Photovoltaikmodule, Wechselrichter, usw. vorhanden sind.

Generell kann ein Fachmann einen Anschluss der Photovoltaik- anlage an lediglich einen Verbraucher oder mehrere Verbraucher oder aber an ein öffentliches Netz vorsehen, ohne dass der Grundgedanke der Erfindung verlassen wird.