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Title:
METHOD AND DEVICE FOR OPENING CONTAINERS THAT HAVE BEEN SEALED WITH A SEALING FILM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/071425
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for opening at least one chamber which has been sealed by a film. The inventive method is characterized by the heating of said film and/or a gas inside said chamber during a short period, whereby the film is torn apart and/or at least partially melted or burnt.

Inventors:
IVANOV IGOR (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/004513
Publication Date:
November 30, 2000
Filing Date:
May 18, 2000
Export Citation:
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Assignee:
GPC BIOTECH AG (DE)
IVANOV IGOR (DE)
International Classes:
B01L3/00; B65B69/00; (IPC1-7): B65B69/00
Domestic Patent References:
WO1998052861A11998-11-26
Foreign References:
US5622471A1997-04-22
US3765990A1973-10-16
US3648428A1972-03-14
US3792567A1974-02-19
US4001075A1977-01-04
US5679392A1997-10-21
US5613346A1997-03-25
Attorney, Agent or Firm:
VOSSIUS & PARTNER (Siebertstrasse 4 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Öffnen von mindestens einer mit einer Folie verschlossenen Kammer, gekennzeichnet durch kurzzeitiges Erhitzen der Folie und/oder eines in der Kammer vorhande nen Gases, wobei die Folie zum Aufreißen gebracht wird und/oder mindestens teilweise einschmilzt oder verbrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in der Kammer ein Gut mit einer darüber angeordneten Gasschicht enthalten ist und beim Erhitzen des Gases das in der Kammer vorhandene Gut nicht oder nur geringfügig erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ausdehnung des Gasvolumens mindestens so groß ist, daß die Folie auf reißt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei durch das Erhitzen das Folienmaterial erweicht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei durch das Erhitzen die Entzündungstemperatur des Folienmateri als erreicht wird und die Folie mindestens teilweise ein schmilzt oder verbrennt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei beim Erhitzen der Folie ein Träger, in dem die Kammer aus gebildet ist, und vorzugsweise das darin enthaltene Gut gekühlt werden.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Erhitzen innerhalb einer Zeit von 0,5 s bis 5 s durchge führt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Erhitzen durch relatives Annähern des Trägers an eine Hit zequelle erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Erhitzen mit einer offenen Flamme erfolgt, vorzugsweise unter Verwendung eines Gasbrenners.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Erhitzen mit Hilfe eines Heißluftstromes erfolgt, vorzugs weise unter Verwendung einer Heißluftpistole.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Folie ein thermoplastisches Material aufweist und der Trä ger eine mehrere Kammern aufweisende Mikrotiterplatte oder Microtape ist, die mit der Folie heißversiegelt worden sind.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die entstehenden Gase, insbesondere die durch eine Verbrennung der Folie entstehenden Gase in einem Gasstrom abgeführt werden.
13. Vorrichtung zum Öffnen von mindestens einer mit einer Fo lie verschlossenen Kammer, gekennzeichnet durch eine Hit zequelle zum kurzzeitigen Erhitzen der Folie und/oder ei nes in der Kammer vorhandenen Gases, wobei die Hitzequelle im Abstand von der Folie angeordnet ist und wobei die Fo lie zum Aufreißen gebracht wird und/oder mindestens teil weise verbrennt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, wobei in der Kammer ein Gut mit einer darüber angeordneten Gasschicht enthalten ist und die Hitzequelle das in der Kammer vorhandene Gut nicht oder nur geringfügig erwärmt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, wobei durch die Hit zequelle das Gasvolumen so weit ausgedehnt wird, daß die Folie aufreißt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, wobei die Temperatur der Hitzequelle und der Abstand so eingestellt sind, daß das Folienmaterial erweicht.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, wobei die Hitzequelle das Folienmaterial auf die Entzündungstempera tur erwärmt und die Folie mindestens teilweise einschmilzt oder verbrennt.
18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit ei ner Einrichtung, die die Kammer und vorzugsweise das darin enthaltene Gut kühlt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, wobei Eis oder Trockeneis oder eine Kühleinrichtung die Kammer und/oder einen Trä ger, in dem die Kammer ausgebildet ist, kühlt.
20. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine Einrichtung die Hitzequelle für eine Zeit von 0,5 s bis 5 s aktiviert.
21. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche mit ei ner Einrichtung zum relativen Annähern der Hitzequelle an die Folie.
22. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Hitzequelle eine offene Flamme aufweist und vorzugs weise ein Gasbrenner ist.
23. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Hitzequelle einen Heißluftstrom bereitstellt und vor zugsweise eine Heißluftpistole ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Folie ein thermoplastisches Material aufweist und der Träger eine mehrere Kammern aufweisende Mikrotiterplatte oder Microtape ist, die mit der Folie heißversiegelt wor den sind.
25. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche mit ei ner Einrichtung zum Ableiten von entstehenden Gasen, ins besondere der durch eine Verbrennung der Folie entstehen den Gase.
26. Verwendung einer mit einer Folie verschlossenen Kammer, die gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 112 oder mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 25 geöffnet werden kann zum Lagern von chemischen oder biologischen Proben.
27. Verwendung von Anspruch 26, wobei mehrere Kammern in einer Mikrotiterplatte bzw. einem Microtape angeordnet sind.
28. Verwendung nach Anspruch 26 oder 27, wobei als biologische Proben eukariotische oder prokariotische Zellen, Viren, Proteine oder Nukleinsäuren gelagert werden.
29. Verwendung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, wobei das Lagern bei einer Temperatur von20°C bis70°C erfolgt.
30. Verwendung nach einem der Ansprüche 26 bis 29, wobei in einem ersten Schritt Proben in den Vertiefungen einer Mikrotiterplatte oder einem Microtape angeordnet werden, in einem zweiten Schritt die Vertiefungen der Mikrotiter platte oder dem Microtape mit einer Folie vorzugsweise durch Heißversiegeln verschlossen werden, in einem dritten Schritt die Mikrotiterplatte oder das Microtape gelagert wird, in einem vierten Schritt eine oder mehrere der Vertiefung, vorzugsweise eine oder mehrere Reihen der Vertiefungen ei ner Mikrotiterplatte oder einem Microtape geöffnet werden, und in einem fünften Schritt die Proben der freigelegten Ver tiefungen untersucht bzw. für eine anschließende Untersu chung entnommen werden, wobei die Schritte 3 bis 5 einmal oder mehrmals wiederholt werden.
31. Verwendung nach Anspruch 30, wobei Proben und/oder Vertie fungen bei dem zweiten Schritt und/oder dem vierten Schritt gekühlt werden.
32. Verwendung einer mit einer Folie verschlossenen Kammer, die gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 112 oder mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 25 geöffnet werden kann zum Lagern von Bauteilen in der Elektronikindustrie.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Öffnen von mit einer Siegelfolie verschlossenen Behältern Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor- richtung zum Öffnen von mit einer Siegelfolie verschlossenen Behältern.

Das gas-und/oder flüssigkeitsdichte Versiegeln. von Hohlräumen und Oberflächen ist eine Aufgabe die sich in vielen Bereichen der Technik stellt. Es gibt verschiedene Verfahren und Vor- richtungen, die diese Aufgabe erfüllen. Eine der am häufigsten eingesetzten Methoden besteht in der Verwendung von thermo- plastischem Material, meist in Form eines dünnen Films, mit dem das zu versiegelnde Objekt so um-oder abgeschlossen wird, daß an allen verbleibenden Öffnungen zwei Oberflächen aus thermoplastischem Material in Berührung stehen. Diese werden anschließend kurzzeitig dergestalt über den Schmelzpunkt des thermoplastischen Materials erhitzt, daß die Oberflächen an den erhitzten Stellen verschmelzen und sich ein abgeschlosse- ner, kontinuierlicher Behälter bzw. eine hermetische Versiege- lung ergibt (siehe z. B. US 3765990, US 3648428, US 3792567, US 4001075). Das thermoplastische Versiegeln wird beispiels- weise auch in der Mikro-und Molekularbiologie bzw.-genetik auf Mikrotiterplatten angewendet, teils für die Lagerung von Proben bei tiefen Temperaturen oder zur Verhinderung des Was- serzutritts bei der parallelen Durchführung von Polymerase- Kettenreaktionen (PCR) im großen Maßstab, bei der die Mikroti- terplatten in Wasserbäder getaucht werden. Vorrichtungen zum Heiß-Versiegeln von Microtiterplatten werden z. B. von Advanced Biotechnologies, Epsom, UK oder Genetix Ltd., Christchurch, UK angeboten.

Nicht immer ist eine permanente Versiegelung das Ziel. In vie- len Fällen soll die Versiegelung das Gut z. B. vor Beschädigung beim Transport oder vor dem Zutritt oder Austritt von Wasser, Sauerstoff oder Mikroorganismen während Transport und Lagerung oder der Sterilisation (vgl. US 5679392) schützen, sie muß je- doch vor einer weiteren Nutzung des Gutes entfernt werden.

Während bei unempfindlichen Gütern die Versiegelung durch Zer- reißen oder Zerschneiden des thermoplastischen Materials ent- fernt werden kann (z. B. WO 98/52861, US 5613346), sind solche Methoden nicht in allen Fällen anwendbar.

Insbesondere bei den beschriebenen Anwendungen in der Mikro- und Molekularbiologie bzw.-genetik wird das Entfernen der Versiegelung zwar in der Literatur als leicht durchführbar be- schrieben (E. Maier, Robotic technology in library screening, Laboratory Robotics and Automation 7 (1995), 123-132), es stellt sich jedoch in der Praxis als problematisch heraus.

Wenn zur Probenentnahme die Versiegelung durch Aufreißen ent- fernt wird, besteht die Gefahr von umfangreichen Probenverlu- sten und/oder Kreuzkontaminationen. Für die Rückgewinnung von Proben aus mit Polypropylen-film versiegelten Mikrotiterplat- ten ist ein Werkzeug mit der Bezeichnung"Pierce Plate"bei Advanced Technologies erhältlich, das mittels in eine Kunst- stoffplatte eingelassenen Dornen den thermoplastischen Film perforieren soll, um den Zugang zu den Proben zu ermöglichen.

Hierbei besteht stets die Gefahr, die Proben zu kreuzkontami- nieren oder Fremdstoffe einzutragen.

Als Alternative hierzu wurde vorgeschlagen, anstelle der Poly- propylenfolie eine Kunststoff/Aluminium-laminierte Folie zu verwenden. Dieses Folienlaminat wird mit einem dafür entwik- kelten Werkzeug ("Foil Stripper") entfernt, indem an einer Seite beginnend die Folie auf einen Stab aufgewickelt und da- bei vom Träger gelöst wird. Aufgrund der unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Aluminium und Kunst- stoff ist jedoch die Versiegelung bei dieser Methode nicht im- mer flüssigkeits-und gasdicht, und löst sich insbesondere un- ter den Bedingungen der PCR, bei der das Probengut zyklischen Temperaturveränderungen ausgesetzt ist, oft ab.

Ein weiterer Vorschlag besteht darin, die mit Polypropylen- Film versiegelten Platten nach Gebrauch in derselben Vorrich- tung, die für das Versiegeln benützt wird (Temperatur ca.

170 °C), erneut kurz zu erhitzen und anschließend die Folie abzulösen. Das Versiegeln der Mikrotiterplatten benötigt nach Angabe des Herstellers bei 170 °C ca. 3-4 s (Q-Sealer Heat Sealing Machine : Users Guide, Genetix Ltd.). Um ein Wiederab- lösen der Folie zu erreichen, muß man häufig deutlich länger erhitzen. Dies führt oft dazu, daß die Proben zum Sieden ge- langen, was unter anderem zu Probenverlusten führen kann oder Mikroorganismen abtöten wurde. Zudem muß man die noch heiße Versiegelung nach dem Erhitzen von der Mikrotiterplatte inner- halb so kurzer Zeit ablösen, daß viele Anwender zu schnellem Reißen neigen. Dies kann wiederum zu Probenverlusten und Kreuzkontaminationen führen.

Eine der neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet des Ultra High Throughput Screening stellen Microtapes dar (TW Astle ; Micro- Tape-A 384-Well Ultra High Throughput Screening System ; LabAutomation'99, Final Conference Program, S. 122 ; Associa- tion for Laboratory Automation, Charlottesville, USA ; 1999).

Dies sind Bänder einer elastischen Folie die dergestalt mit einer Prägung versehen wurden, daß Hohlräume ähnlich einer Mi- krotiterplatte zur Verfügung gestellt werden, die sich aber, nach Befüllen und Versiegeln, zur Aufbewahrung aufrollen las- sen. Sie sind damit besonders zur platzsparenden Aufbewahrung einer großen Zahl von Proben wie auch zu einer kontinuierli- chen Arbeitsweise beim Beproben durch Abrollen des Bandes ge- eignet. Gerade bei einer kontinuierlichen Arbeitsweise stellt sich aber das Problem, die Versiegelung möglichst kurz vor der Beprobung und in ebenfalls kontinuierlicher Weise zu entfer- nen. Hierfür zeigen sich die oben beschriebenen Lösungsvor- schläge als wenig geeignet.

Das Prinzip der Microtapes stammt ursprünglich aus der Elek- tronikindustrie, wo sie für die Verpackung von Bauelementen Verwendung fanden. Auch hier besteht Badarf für ein kostengün- stiges, schnelles, und ein das verpackte Gut nicht gefährden- des Verfahren zum Entpacken der Bauteile, sowie eine Vorrich- tung zu seiner Durchführung. Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung können auch hier einge- setzt werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Öffnen von mit einer Folie verschlossenen Behältern bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge- löst.

Die Erfindung stellt ein Verfahren bereit zum Entfernen von Versiegelungen, welche insbesondere unter Verwendung ther- moplastischer Materialien mittels des Verfahrens der Hitzever- siegelung hergestellt wurden, wobei die Versiegelung mittels einer Hitzequelle, die im Abstand von der Versiegelung ange- ordnet ist, zum Aufplatzen gebracht wird und/oder mindestens teilweise verbrennt, wodurch das versiegelte Gut zugänglich wird. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung die zur Durchführung eines solchen Verfahrens geeignet ist.

Die Erfindung ermöglicht insbesondere ein einfaches und scho- nendes Öffnen bzw. Entfernen von Versiegelungen. Erfindungsge- mäß wird die Folie und eine darunterliegende Gasschicht in dem Behälter durch Annähern an eine Hitzequelle für kurze Zeit stark erhitzt. Vorzugsweise wird die Temperatur der Hitze- quelle und die Dauer der Einwirkung dabei so gewählt, daß sich a) die Gaschicht unter der Versiegelung an der Grenzfläche zum thermoplastischen Material soweit ausdehnt und das ther- moplastische Material soweit erweicht, daß es zu einem Auf- platzen der Versiegelung kommt ; und b) die Erwärmung so schnell geschieht, daß das darunter lie- gende Gut nicht oder nur geringfügig erwärmt wird.

Dies läßt sich vorzugsweise durch Erhitzen mit einer Gasflamme für 0,5-5 s erreichen. Die Dauer der Einwirkung und die Tem- peratur der Hitzequelle müssen dabei auch auf das thermopla- stische Material der Versiegelung abgestimmt werden. Die bei der teilweisen Verbrennung des thermoplastischen Materials entstehenden Gase können dabei in einem Gasstrom abgeführt werden. Es ist dabei von Vorteil, wenn die Temperatur der Hit- zequelle über dem Entzündungspunkt des thermoplastischen Mate- rials liegt, so daß die nach dem Aufplatzen der Versiegelung verbleibenden Reste zumindest teilweise abbrennen oder ein- schmelzen und den Hohlraum freigeben.

Als Hitzequelle eignet sich eine offene Flamme, ein Wär- mestrahler, z. B. eine Infrarotlampe, eine Heißgaserzeugungs- einrichtung oder ein Laser. Vorzugsweise werden Folien mit be- sonders guten Absorptionseigenschaften für die ausgestrahlte Energie verwendet. Beispielsweise absorbiert eine dunkel ein- gefärbte Polypropylenfolie Energie im Frequenzspektrum des sichtbaren Lichtes besser als eine nichteingefärbte Folie.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird beim Entfernen der Versiegelung der Behälter und vorzugsweise das darin enthaltene Gut gekühlt. Es wird der Boden des Behälters oder der Behälter vollständig gekühlt. Die Kühlung erfolgt mit einer Kühleinrichtung oder in dem der Behälter auf Trockeneis gestellt wird.

Die Erfindung hat mehrere Vorteile gegenüber den bisher ver- wendeten Verfahren. Zum Ersten lassen sich Versiegelungen we- sentlich schneller und zuverlässiger entfernen als mit den bisher verwendeten Methoden. Das versiegelte Gut wird weiter- hin bei erfindungsgemäßer Ausführung deutlich weniger erwärmt und damit geschont. Da kein weiteres manuelles Entfernen der Versiegelung mehr nötig ist, ist dieses Verfahren einfacher und anwenderfreundlicher, während gleichzeitig die Gefahr von Verlusten an versiegeltem Gut und der unerwünschte Eintrag von Fremdkörpern oder-substanzen minimiert werden. Weiterhin bie- tet sie gerade bei den beschriebenen Anwendungen in Mikro-und Molekularbiologie bzw.-genetik die Möglichkeit, unter steri- len Bedingungen zu arbeiten.

Die Erfindung ermöglicht insbesondere ein neues Verfahren zum Lagern von biologischem Material. Vor allem vermeidet sie eine Kreuzkontamination der in einer Mikrotiterplatte bzw. einem Microtape enthaltenen Proben. Die hohe Temperatur der oberen Schicht beim Hitzeversiegeln führt zu einer Sterilisation.

Weiterhin ist die Zeit beim Versiegeln und beim Öffnen der Fo- lie so kurz, daß die enthaltenen Proben nicht aufgeheizt wer- den. Wenn die Mikrotiterplatte bzw. das Microtape gekühlt wird, wird nur die oberste Schicht der Mikrotiterplatte bzw. des Microtapes durch den Heißgasstrom aufgeheizt. Das Öffnen erfolgt in wenigen Sekunden. Der dabei auftretende Wärmetrans- port sowohl von Kunststoff als auch von wasserbasierenden Lö- sungen ist gering. Die drei vorstehend genannten Faktoren er- öffnen die Möglichkeit Polypropylenplatten zum Lagern von bio- logischem Material, wie Bakterien, Viren, Zellen, Verbindungen etc. einzusetzen.

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht darin, hitzeversie- gelte Mikrotiterplatten bzw. Microtapes zur Lyse von Bakterien oder Hefe durch Erhitzen zu verwenden. Eine vorteilhafte Ver- wendungsmöglichkeit besteht zur weiteren Analyse, z. B. durch PCR.

Das Verfahren kann ebenso zum Öffnen von Platten eingesetzt werden, in welchen Banken von Verbindungen gelagert werden.

Hierbei ist bisher das Hauptproblem der Kontamination, das mit der vorliegenden Erfindung vermieden werden kann. Ein zusätz- licher Vorteil besteht beim Einsatz von DMSO (Dimethyl- sulfoxid), eine chemische Verbindung, die zum Lagern von bio- logischem Material eingesetzt wird. Der Schmelzpunkt von DMSO beträgt etwa 12°C. Dies erleichtert die Handhabung von Lösun- gen und Gemischen, welche gefroren oder flüssig gehalten wer- den sollen.

Üblicherweise werden zum Lagern von Verbindungen Miktrotiter- platten mit 96 Vertiefungen (Kammern oder Aufnahmebehältern) eingesetzt. Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Handha- bung von Mikrotiterplatten, die eine höhere Anzahl von Vertie- fungen aufweisen. Das Verfahren zum Öffnen von Mikrotiterplat- ten unter Verwendung eines Gasbrenners eröffnet die Möglich- keit, Verbindungen in Mikrotiterplatten zu lagern, die 384 oder mehr Vertiefungen bis zu 1536 Vertiefungen aufweisen.

Das Verfahren eignet sich weiterhin zum Öffnen der Versiege- lung bei Microtapes for Transport, Lagerung und Einsatz von biologischen Proben wie auch elektronischen Bauteilen. Hier kann insbesondere beim kontinuierlichen Arbeiten durch Abrol- len des Bandes eine erfindungsgemäße Vorrichtung so in den Prozeß eingegliedert werden, daß genau die Anzahl Probenkam- mern/Bauteilkammern geöffnet werden, die im nächsten Bepro- bungszyklus beprobt werden. Hierdurch, und durch die hohe Ge- schwindigkeit beim Entfernen der Versiegelung, werden insbe- sondere bei biologischen und chemischen Proben Materialverlu- ste durch Verdunstung minimiert und Varianzen zwischen Proben aufgrund unterschiedlicher Zeiten zwischen Entfernen der Ver- siegelung und Beprobung vermieden. Die Entnahme von elektroni- schen Bauteilen gelingt schnell und ohne Gefährdung der Bau- teile, beispielsweise durch Kanten von Schneidwerkzeugen. Be- sonders eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren aber auch bei diskontinuierlichem Arbeiten mit Mikrotapes, da es ermög- licht, gezielt und einzeln nur die Versiegelung derjenigen Probenkammern/Bauteilkammern zu entfernen, denen Material ent- nommen werden sollen, unabhängig von ihrer Position auf dem Band.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren wie folgt durchgeführt. In einem ersten Schritt wer- den in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte bzw. eines Microtapes jeweils Proben abgelegt. In einem zweiten Schritt werden die Vertiefungen in der Mikrotiterplatte bzw. dem Microtape mit einer Versiegelungsfolie beispielsweise durch Heißversiegeln verschlossen. In einem dritten Schritt wird die Mikrotiterplatte bzw. das Microtape mit den Proben an einen anderen Ort transportiert und dort gelagert, z. B. bei kühlen Temperaturen. In einem vierten Schritt werden eine oder meh- rere beliebige der Vielzahl von Vertiefungen in der Mikroti- terplatte bzw. dem Microtape freigelegt, indem die entspre- chende Versiegelung mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren geöffnet wird. Optional kann eine oder auch zwei und mehrere Reihen der auf einer der Mikrotiterplatte bzw. auf einem Microtape vorhandenen Reihen in diesem vierten Schritt geöffnet werden. In einem fünften Schritt werden die Proben aus den freigelegten Vertiefungen z. B. für eine nachfolgende Untersuchung entnommen. Anschließend können die Schritte 3-5 einmal oder mehrmals wiederholt werden. Das heißt die verbleibenden Proben können wieder gelagert werden und in einem weiteren Schritt einige oder mehrere der Proben durch freilegen von einzelnen Vertiefungen oder von einer oder mehreren Reihen für eine nachfolgende Untersuchung entnommen werden. Beispielsweise können in sechs aufeinanderfolgenden Vorgängen jeweils zwei Reihen einer Mikrotiterplatte geöffnet werden, die insgesamt 12 Reihen aufweist.

Das mit einer Versiegelungsfolie verschließbare System mit ei- ner Vielzahl von Vertiefungen ermöglicht den Einsatz von au- tomatisierten Systemen.

Unter Heißversiegeln hierin kann auch das berührungsfreie Er- hitzen der Versiegelungsfolie durch Strahlung verstanden wer- den. Anstelle von Heißversiegeln kann eine Versiegelungsfolie zum Verschließen einer Vertiefung in einer Mikrotiterplatte bzw. einem Microtape durch Kleben aufgebracht werden. Das Öff- nen oder Freilegen der Vertiefung erfolgt in der gleichen Weise wie zuvor beschrieben. Das vorliegende System ist nicht auf ein bestimmtes Material beschränkt, insbesondere können die Mikrotiterplatten bzw. Microtapes aus Kunststoff wie Poly- propylen, Polycarbonat und Polystyrol bestehen. Die Versiege- lungsfolien können aus Kunststoff bestehen, z. B. aus Polypro- pylen, Polystyrol oder Polyethylen oder EVA. Außerdem können Mehrschichtfolien und Laminate Verwendung finden, z. B. metall- beschichtete Folien, z. B. mit Aluminium beschichtete Folien.

Die vorliegende Erfindung ermöglicht den Einsatz von Systemen, bei denen die Vertiefung mit einer Folie verschlossen wird, z. B. Polypropylenplatten zum Lagern von biologischen und che- mischen Proben. Die biologischen Proben können eukariotische oder prokariotische Zellen, Viren, Proteine oder Nukleinsäuren (Genome, RNA, cDNA, PCR-Fragmente) sein.

Die vorliegende Erfindung hat vor allem den Vorteil, daß die einzelnen Proben in einer Mikrotiterplatte bzw. einem Micro- tape sicher gelagert werden können und beim Offnen von einzel- nen oder mehreren der Vertiefungen eine Kontamination der Pro- ben untereinander sicher vermieden wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie- len und der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen : Figuren 1A, B und C Aufsichten von Mikrotiterplatten nach dem Heißversiegeln mit unterschiedlichen Versiegelungszeiten Figuren 2A, B, C und D Aufsichten von Mikrotiterplatten, von denen die Versiegelungsfolie zumindest teilweise entfernt wor- den ist, wobei die Versiegelung nach einem bekannten Verfahren durch Erhitzen mittels einer Heizplatte nach unterschiedlichen Aufheizzeiten erfolgte, und Figuren 3A und B die Aufsicht einer Mikrotiterplatte mit Ver- siegelung bzw. nachdem die Versiegelungen mit Hilfe des erfin- dungsgemäßen Verfahrens geöffnet worden sind, Figur 4 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Öffnen von Versiege- lungen und Figur 5 eine Vorderansicht der Ausführungsform von Figur 4.

Polypropylen PP Mikrotiterplatten mit 384 Vertiefungen (Kat. # X5005, Genetix) und Polypropylen-Film (Heat Seal Film, cat# X5151, Genetix) wurden mit Hilfe einer Hitzeversiegelungsvor- richtung von Genetix (Kat. #X5161), bestehend aus einer hitze- ableitenden Basisplatte und einer elektrisch beheizten oberen Platte, an der ein Griff zum Ausüben von Druck auf die zu ver- siegelnde Oberfläche befestigt ist, mit einer Folie versie- gelt. Die Hitzeversiegelungsvorrichtung wurde jeweils für min- destens 15 Minuten vorgewärmt und bei einer Temperatur von 170 °C betrieben.

Zur Optimierung der Bedingungen beim Versiegeln von Mikro- titerplatten wurden folgende Versuche durchgeführt : 40ul einer 1 mM Lösung von Kresolrot (C-9877, Sigma) in 0.1 mM TrisHCl, pH 8.8, wurden in die Vertiefungen von neun Mikro- titerplatten bzw. Microtapes pipettiert. Die Platten wurden mit Heat Seal Film bedeckt und je drei Platten durch Absenken und Andrücken der vorgewärmten oberen Platte für 1,2, oder 4 s versiegelt. Um ungleichmäßiges Erhitzen weitgehendst auszu- schließen wurden die Mikrotiterplatten anschließend um 180 ° gedreht und erneut für denselben Zeitraum erhitzt. Zwei mal 4 s entspricht den Empfehlungen des Herstellers.

Um die Güte der Versiegelung festzustellen wurden die so ver- siegelten Platten drei mal für 10 min in ein Wasserbad bei 85°C getaucht und unmittelbar anschließend für 5 min in einem Eisbad abgekühlt. Abschließend wurden die Platten unter flie- ßendem Wasser gewaschen, auf einen Transilluminator überführt und mittels eines Herolab E. A. S. Y System ausgewertet.

Kresolrot ist ein pH-Indikator, und wechselt seine Farbe von einem intensiven Rot bei pH > 8.8 zu blaßgelb bei pH < 7.2.

Die Güte der Versiegelung war daher an dem Verschwinden der roten Farbe in den Vertiefungen der Mikrotiterplatte zu erken- nen. Im Transilluminator-Bild sind intakt versiegelte Vertie- fungen als dunkle Punkte zu erkennen, während helle oder farb- lose Punkte Vertiefungen darstellen, deren Inhalt wegen einer unvollständigen Versiegelung oder einer Verletzung der Versie- gelung ausgewaschen werden konnte. Figuren 1A, B und C zeigen typische Ergebnisse für die verwendeten Versiegelungsdauern von 2x1 s, 2x2 s und 2x4 s. Wie Figur 1C zeigt, ergaben nur die für 2x4 s erhitzten Platten eine zuverlässig dichte Ver- siegelung. Nach Erhitzen für 2x1 s blieben 15 8 Vertiefungen je Platte und nach je 2x2 s 5 6 Vertiefungen unversiegelt.

Zum Entfernen der Versiegelung nach einem bekannten Verfahren unter Verwendung einer Versiegelungsvorrichtung wurden fol- gende Versuche durchgeführt : 40ul einer 1 mM Lösung von Kresolrot (C-9877, Sigma) in 0.1 mM TrisHCl, pH 8.8, wurden in die Vertiefungen von zwölf Mikro- titerplatten pipettiert. Die Platten wurden mit Heat Seal Film bedeckt und durch Absenken und Andrücken der vorgewärmten obe- ren Platte für 4 s versiegelt, die Platten um 180° gedreht und erneut für 4 s erhitzt. Um die Versiegelung aller Vertiefungen sicherzustellen, wurden die so versiegelten Platten drei mal für 10 min in ein Wasserbad bei 85°C getaucht, unmittelbar an- schließend für 5 min in einem Eisbad abgekühlt und abschlie- ßend auf einem Transilluminator auf entfärbte Vertiefungen überprüft.

Zum Entfernen der Versiegelung wurden die Platten in die Ver- siegelungsvorrichtung eingebracht, je drei Platten unter An- drücken wie oben beschrieben für jeweils 10,20,40 oder 80 s erhitzt und anschließend die Versiegelung in einem Ruck abge- zogen. Nach dem Entfernen der Versiegelung wurden die Platten unter fließendem Wasser gewaschen, auf einen Transilluminator überführt und mittels eines Herolab E. A. S. Y System ausgewer- tet.

Zur Bestimmung der Effizienz der Entfernung des Polypropylen- films wurde das Vorliegen von im Transilluminator als dunkle Punkte erscheinenden, mit Kresolrotlösung gefüllten Vertiefun- gen bewertet. Figuren 2A, B, C und D zeigt typische Beispiele für die mit den untersuchten Heizzeiten erhaltenen Ergebnisse.

Nur wenn die Platten 40 s (Fig. 2C) oder vorzugsweise 80 s (Fig. 2D) erhitzt wurden, wurde die Versiegelung zuverlässig entfernt.

Die folgenden Beobachtungen wurden bei Anwendung dieser Me- thode gemacht : a) Erhitzen der Platte für 40 s reichte aus, um die gesamte Platte auf über 50°C zu erhitzen ; b) Beim Abreißen des Films waren Kreuzkontaminationen häufig.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wur- den die Versiegelungen unter Verwendung eines Bunsenbrenners entfernt.

40ul einer 1 mM Lösung von Kresolrot (C-9877, Sigma) in 0.1 mM TrisHCl, pH 8.8, wurden in die Vertiefungen von drei Mikro- titerplatten pipettiert. Die Platten wurden mit Heat Seal Film bedeckt und durch Absenken und Andrücken der vorgewärmten obe- ren Platte für 4 s versiegelt, die Platten um 180° gedreht und erneut für 4 s erhitzt. Um die Versiegelung aller Vertiefungen zu prüfen, wurden die so versiegelten Platten drei mal für 10 min in ein Wasserbad bei 85°C getaucht, unmittelbar anschlie- ßend für 5 min in einem Eisbad abgekühlt und abschließend auf einem Transilluminator auf entfärbte Vertiefungen überprüft.

Die Platten wurden auf eine flache Oberfläche gelegt und ein Bunsenbrenner in einer gleichförmigen Bewegung in 5-10 cm Abstand so über die Platte geführt, daß die Flamme jede Stelle der Platte für nicht langer als 1 s bestrich. Das Offnen der Versiegelung konnte als Aufplatzen und schnelles Schmelzen und Abbrennen des Polypropylenfilms beobachtet werden. Nach dem Entfernen der Versiegelung wurden die Platten unter fließendem Wasser gewaschen, auf einen Transilluminator überführt und mittels eines Herolab E. A. S. Y System ausgewertet.

Zur Bestimmung der Effizienz der Entfernung des Polypropylen- films wurde das Vorliegen von im Transilluminator als dunkle Punkte erscheinenden, mit Kresolrotlösung gefüllten Vertiefun- gen bewertet. Fig. 3 zeigt ein typisches Beispiel für die er- haltenen Ergebnisse : Figur 3A zeigt eine Mikrotiterplatte nach Versiegeln und Waschen, Abbildung 3B dieselbe Platte nach Be- handlung mit dem Bunsenbrenner. Alle Vertiefungen wurden je- weils zuverlässig in weniger als 3 s eröffnet.

In den Figuren 4 und 5 ist eine Prinzipdarstellung einer er- findungsgemäßen Vorrichtung zum Öffnen von Versiegelungen an Mikrotiterplatten gezeigt. Eine Mikrotiterplatte 1 ist auf ei- nem Förderband 2 angeordnet und wird mit Hilfe des Förderbands durch ein Gehäuse 5 hindurch transportiert. Oberhalb des För- derbands ist eine Gasbrennereinrichtung 3 angeordnet, die in dieser bevorzugten Ausführungsform als Hitzequelle dient. Wie in der Vorderansicht von Figur 5 gezeigt, sind mehrere Gas- und Luftzufuhranschlüsse 4 vorgesehen. In dem gezeigten Bei- spiel sind insgesamt fünf Gasflammen dargestellt, die quer zur Transportrichtung des Förderbands angeordnet sind und in Rich- tung auf die Mikrotiterplatte 1 weisen. In einer besonders be- vorzugten Ausführungsform ist die Hitzequelle 3 schwenkbar an- geordnet, wodurch die Richtung der auf die Mikrotiterplatte weisenden Gasflammen einstellbar ist. Bevorzugt ist der Winkel gegenüber der Senkrechten zum Förderband um einen Winkel in- nerhalb eines Bereichs von +/-45 ° verschwenkbar.

Anstelle eines Gasbrenners kann mit Hilfe einer Heißluftpi- stole über die Einrichtung 3 ein Heißluftstrom auf die Mikro- titerplatte bzw. das Microtape gerichtet werden.

Mit Hilfe der Vorrichtung sind unterschiedliche Parameter ein- stellbar. Die Temperatur sowie die Geschwindigkeit der Erwär- mung der Siegelfolie kann durch eine entsprechende Regelung der Gas/Luftzufuhr erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann der Abstand und/oder der Winkel der Gasbrennereinrichtung zur Lage der Mikrotiterplatte bzw. des Förderbandes eingestellt werden. Weiterhin kann durch Einstellen der Transportgeschwin- digkeit die Einwirkdauer der Hitzequelle auf die Mikrotiter- platte bestimmt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Dauer der Wärmezufuhr einzustellen, indem z. B. die Gas/Luftzufuhr nur während einer bestimmten Heizdauer erfolgt.

Die Erfindung ist nicht auf das vorgeschriebenen Ausführungs- beispiel beschränkt, vielmehr kann das erfindungsgemäße Ver- fahren und die Vorrichtung vielseitig eingesetzt werden zum Öffnen von mit Folien verschlossenen Behältern, wobei unter- schiedliche Folien oder Versiegelungen geöffnet und entfernt werden können. Alternativ zu einer offenen Flamme ist auch eine Heißluftpistole einsetzbar, insbesondere eine Heißluft- pistole, die mit Temperaturen bis 600°C arbeitet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden von einer Mikrotiterplatte bzw. eines Micro- tape nicht gleichzeitig alle Versiegelungen geöffnet, sondern nur jeweils bestimmte gewünschte Vertiefungen freigelegt. Bei- spielsweise können die Vertiefungen einer einzelnen Reihe oder mehrerer Reihen von einer solchen Mirkotiterplatte in einem ersten Vorgang geöffnet werden. Die Proben der freigelegten Vertiefungen können untersucht werden, beispielsweise mit Hilfe eines automatischen Systems entnommen werden. Anschlie- ßend kann die Mikrotiterplatte bzw. das Microtape mit den darin verbliebenen Proben wieder gelagert werden, z. B. über Nacht oder eine Woche oder für längere Zeit. Die Lagerung kann abhängig von den in der Mikrotiterplatte bzw. dem Microtape vorhandenen Proben bei tiefen Temperaturen, z. B.-20°C bis zu -70°C erfolgen. In einem nächsten Vorgang werden die Versie- gelungen von weiteren Vertiefungen entfernt, z. B. wird die nächste oder mehrere der nächstfolgenden Reihen von einer Mi- krotiterplatte bzw. einem Microtape geöffnet. Die Proben kön- nen wieder entnommen werden und beispielsweise auf Agar über- tragen werden. Der Vorgang, d. h. Lagern der verbleibenden Proben und anschließendes Öffnen von bestimmten der vorhande- nen Vertiefungen kann gegebenenfalls mehrfach wiederholt wer- den.