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Title:
METHOD AND DEVICE FOR OPERATING AN ELECTRICAL SYSTEM, AND ELECTRICAL SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/016738
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating an electrical system (1) having a high-voltage section (2) and a low-voltage section (3) which are electrically connected to one another by means of a DC-DC converter (4), wherein the low-voltage section (3) has at least one rechargeable energy store (8) and at least one electrical consumer (9), wherein the DC-DC converter (4) is operated on the basis of an electrical load (P) acting on the low-voltage section (3). In order to determine the load (P), provision is made for all currents flowing through the DC-DC converter (4) to be recorded and added to one another.

Inventors:
ESTEGHLAL GHOLAMABAS (DE)
KRETSCHMER MARKUS (DE)
HAEFELE FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/063629
Publication Date:
February 02, 2017
Filing Date:
June 14, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
H02J7/14; B60R16/03; H02M3/158
Foreign References:
EP1143591A22001-10-10
DE102013001564A12013-08-29
US20040041473A12004-03-04
JPH11127573A1999-05-11
EP1578010A22005-09-21
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Systems (1), das einen

Hochspannungsabschnitt (2) und einen Niedrigspannungsabschnitt (3) aufweist, die durch einen Gleichspannungswandler (4) elektrisch miteinander verbunden sind, wobei der Niedrigspannungsabschnitt (3) wenigstens einen wiederaufladbaren Energiespeicher (8) und zumindest einen elektrischen Verbraucher (9) aufweist, wobei der Gleichspannungswandler (4) in

Abhängigkeit von einer auf den Niedrigspannungsabschnitt (3) wirkenden elektrischen Last (P) betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, das zum Bestimmen der Last (P) alle durch den Gleichspannungswandler (4) fließenden Ströme erfasst und miteinander addiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum

Bestimmen einer Grundlast (PG) der Last (P) eine Ausgangsspannung des Gleichspannungswandlers (4) erfasst wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass zum Bestimmen der Grundlast (PG) die addierten Ströme als Gesamtstrom mit der Ausgangsspannung (Uout) des

Gleichspannungswandlers (4) ohne Wechselanteile multipliziert werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass zum Bestimmen einer Spitzenlast (Ps) der Last (P) ein Gradient der addierten Ströme ermittelt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass aus dem Gradienten und der aktuellen Grundlast (PG) die Spitzenlast (Ps) prognostiziert wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Spitzenlast (Ps) mit einem vorgebbaren Grenzwert verglichen wird, um bei Überschreiten des Grenzwertes Maßnahmen zum Vermeiden der Spitzenlast (Ps) einzuleiten.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass zum Bestimmen einer Wechsellast (Pw) der Last (P) Spannungsänderungen in dem Niedrigspannungsabschnitt (3) überwacht werden.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass als Gleichspannungswandler (4) ein

Multiphasenwandler (4) mit mehreren parallel geschalteten

Gleichspannungswandlermodulen (4_1, 4_2, 4_N) betrieben wird.

9. Vorrichtung zum Betreiben eines elektrischen Systems (1), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, das einen Hochspannungsabschnitt (2) und einen Niedrigspannungsabschnitt (3) aufweist, die durch einen

Gleichspannungswandler (4) miteinander elektrisch verbunden sind, wobei der Niedrigspannungsabschnitt (3) wenigstens einen wiederaufladbaren Energiespeicher (8) und zumindest einen elektrischen Verbraucher (9) aufweist, mit einem Steuergerät, das in Abhängigkeit von einer auf den Niedrigspannungsabschnitt wirkenden elektrischen Last den

Gleichspannungswandler (4) ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät speziell dazu hergerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen.

10. Elektrisches System (1), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einem

Hochspannungsabschnitt (2) und mit einem Niedrigspannungsabschnitt (3), die durch einen Gleichspannungswandler (4) elektrisch miteinander verbunden sind, wobei der Niedrigspannungsabschnitt (3) wenigstens einen wiederaufladbaren Energiespeicher (8) und zumindest einen elektrischen Verbraucher (9) aufweist, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach Anspruch 9.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines elektrischen Systems, elektrisches System

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Systems, das einen Hochspannungsabschnitt und einen Niedrigspannungsabschnitt aufweist, die durch einen Gleichspannungswandler elektrisch miteinander verbunden sind, wobei der Niedrigspannungsabschnitt wenigstens einen wiederaufladbaren Energiespeicher und zumindest einen elektrischen

Verbraucher aufweist, und wobei der Gleichspannungswandler in Abhängigkeit von einer auf den Niedrigspannungsabschnitt wirkenden elektrischen Last betrieben wird.

Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Betreiben des elektrischen Systems, die ein Steuergerät aufweist, das den Gleichspannungswandler in Abhängigkeit von einer auf den Niedrigspannungsabschnitt wirkenden Last betreibt.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein elektrisches System mit einer derartigen Vorrichtung.

Stand der Technik

Elektrische Systeme mit Gleichspannungswandlern zur elektrischen Verbindung eines Niedrigspannungsabschnitts mit einem Hochspannungsabschnitt sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Der Gleichspannungswandler arbeitet dabei im Allgemeinen als Spannungssteiler, der den

Spannungsunterschied zwischen den beiden Abschnitten reguliert. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Regulierung in Abhängigkeit von einer tatsächlich auf den Niedrigspannungsabschnitt wirkenden elektrischen Last erfolgt. Bisher findet jedoch keine Abschätzung oder Erfassung der tatsächlich wirkenden Last statt. Stattdessen werden Informationen einer übergeordneten Instanz, die einen Verbraucher, der den Niedrigspannungsabschnitt belastet, ein- oder abschaltet, dazu genutzt, den Gleichspannungswandler anzusteuern.

Offenbarung der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass auf das Zurückgreifen auf Informationen einer übergeordneten

Instanz verzichtet werden kann. Stattdessen wird eine aktuell wirkende Last direkt ermittelt beziehungsweise abgeschätzt, und zwar auf Basis von einfach zu erfassenden Daten. Dadurch kann auf einen Informationsaustausch mit der übergeordneten Instanz verzichtet und die Ansteuerung des

Gleichspannungswandlers in Kenntnis der ermittelten Last präzise durchgeführt werden. Die Erfindung sieht dazu vor, dass zum Bestimmen der Last alle durch den Gleichspannungswandler fließenden Ströme erfasst und addiert werden. Die auf den Niedrigspannungsabschnitt wirkende Last wird somit in Abhängigkeit von den von dem Gleichspannungswandler geleiteten Strömen ermittelt. Dabei wird nicht zwischen Verbrauchern oder Energieerzeugern beziehungsweise

Energiespeichern unterschieden. Wird der wiederaufladbare Energiespeicher beispielsweise aufgeladen, so zieht er ebenfalls Energie aus dem

Gleichspannungswandler und stellt insofern ebenfalls einen Verbraucher dar. Die auf Basis der Ströme ermittelte Last entspricht somit nicht der real mit dem Niedrigspannungsabschnitt verbundenen elektrischen und aktivierten

Verbraucher. Dies ist jedoch kein Nachteil, weil aus Sicht des

Gleichspannungswandlers der Energiespeicher ebenfalls an den Verbraucher, wie oben bereits erläutert, darstellt. Beim Einschalten mehrerer Verbraucher werden mehrere Teillasten erzeugt, die auf den Niedrigspannungsabschnitt wirken. Diese werden zusammen als (Gesamt-) Last verstanden. Die Last wird durch das Aufaddieren der Ströme des Gleichspannungswandlers und multiplizieren mit der Ausgangsspannung des Gleichspannungswandlers berechnet. In Kenntnis der so ermittelten (Gesamt-) Last lässt sich nun der Gleichspannungswandler optimal ansteuern, beispielsweise um

Spannungseinbrüche zu vermeiden. Insbesondere ist vorgesehen, dass zwischen einer Grundlast (insbesondere nach Ein- beziehungsweise Ausschalten eines Verbrauchers mehr als eine Sekunde abgelaufen), einer Wechsellast (insbesondere nach Ein- beziehungsweise Ausschalten eines Verbrauchers weniger als eine Sekunde und mehr als eine Millisekunde abgelaufen) und einer Spitzenlast (insbesondere nach Ein- beziehungsweise Ausschalten eines Verbrauchers wenigster als eine Millisekunde abgelaufen) unterschieden wird.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zum Bestimmen der Grundlast eine Ausgangsspannung des

Gleichspannungswandlers erfasst wird. Aus der Ausgangsspannung des

Gleichspannungswandlers und den Strömen lässt sich die Grundlast berechnen.

Insbesondere ist dazu vorgesehen, dass zum Bestimmen der Grundlast die addierten Ströme als Gesamtstrom mit der Ausgangsspannung des

Gleichspannungswandlers ohne Wechselanteile multipliziert werden. Bevorzugt werden die Ströme auf die Niederspannungsseite umgerechnet, wenn sie auf der Hochspannungsseite gemessen werden. Eine Umstellung auf die

Hochspannungsseite ist jedoch ebenfalls denkbar, wenn die Eingangsspannung anstelle der Ausgangsspannung des Gleichspannungswandlers gemessen wird. Die Grundlast wird bevorzugt durch eine geeignete Filterung aus der Gesamtlast berechnet.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass zum Bestimmen einer Spitzenlast ein Gradient der addierten Ströme ermittelt wird. Die Spitzenlast wird aus dem Gradienten des (Gesamt-) Stroms und der Ausgangsspannung und einem

Umrechnungsfaktor berechnet. Die Berechnung findet dabei bevorzugt in einem sehr schnellen Zeitraster von beispielsweise 100 is statt. Auf Basis des

Gradienten lässt sich eine mögliche zukünftige elektrische Belastung

vorhersagen und bereits vor Eintreten dieses Ereignisses eine entsprechende Gegenmaßnahme einleiten, um dem Ereignis entgegenzuwirken. Wird eine zu große positive beziehungsweise zu große negative Spitzenlast erkannt, kann beispielsweise der Betrieb des Gleichspannungswandlers durch Vorgabe der Soll-Spannung angepasst werden. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Spitzenlast mit einem

vorgebbaren Grenzwert verglichen wird, und dass bei Überschreiten des

Grenzwertes Maßnahmen zum Verringern der Spitzenlast eingeleitet werden.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass als Gleichspannungswandler ein Multiphasenwandler mit mehreren Gleichspannungswandlermodulen betrieben wird. Damit handelt es sich bei dem Gleichspannungswandler um einen skalierbaren Gleichspannungswandler, bei dem insbesondere in Abhängigkeit einer geforderten Leistung mehr oder weniger Gleichspannungswandlermodule betrieben werden. Insbesondere hier ergeben sich Vorteile des

erfindungsgemäßen Verfahrens. Dann, wenn in einem aktuellen Normalbetrieb nicht alle Gleichspannungswandlermodule des Multiphasenwandlers betrieben werden und eine kritische Spitzenlast erfasst wird, kann durch das Hinzuschalten weiterer Gleichspannungswandlermodule die Spitzenlast auf alle aktivierten Gleichspannungswandlermodule verteilt werden. Durch das vorteilhafte

Bestimmen der Last des Niedrigspannungsabschnitts beziehungsweise der Niederspannungsseite lässt sich somit der Multiphasenwandler derart betreiben, dass eine Spitzenlast besser verteilt und dadurch die Lebensdauer und

Belastung des Gleichspannungswandlers verbessert werden.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass zum Bestimmen einer Wechsellast Spannungsänderungen in dem Niedrigspannungsabschnitt überwacht werden. Durch das Erfassen der Spannungsänderungen lässt sich das Einschalten oder Ausschalten von Verbrauchern, die mit dem Niedrigspannungsabschnitt verbunden sind, ermitteln. In Kenntnis der Wechsellast lässt sich somit der Betrieb des Gleichspannungswandlers an aktuelle Änderungen des Betriebs des Niedrigspannungsabschnitts anpassen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 zeichnet sich dadurch aus, dass das Steuergerät speziell dazu hergerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile. Das erfindungsgemäße elektrische System mit den Merkmalen des Anspruchs 10 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Vorrichtung aus. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen

Figur 1 eine schematische Darstellung eines elektrischen Systems eines

Kraftfahrzeugs,

Figur 2 einen Aufbau eines Regelsystems des elektrischen Systems,

Figur 3 eine schematische Darstellung eines vorteilhaften

Betriebsstrategie-Moduls des elektrischen Systems und

Figur 4 ein Verfahren zum Bestimmen einer Last des elektrischen

Systems.

Figur 1 zeigt in einer vereinfachten Darstellung ein elektrisches System 1 eines hier nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugs. Das elektrische System 1 weist einen Hochspannungsabschnitt 2 und einen Niedrigspannungsabschnitt 3 auf, die elektrisch durch einen als Multiphasenwandler 4 ausgebildeten

Gleichspannugswandler miteinander verbunden sind. Der

Hochspannungsabschnitt 2 umfasst vorliegend einen wiederaufladbaren

Hochspannungsenergiespeicher 5, einen Wechselrichter 6 sowie eine elektrische Maschine 7, die durch den Wechselrichter 6 betrieben wird. Die elektrische Maschine 7 kann dabei motorisch oder generatorisch betrieben werden und ist insbesondere als Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs ausgebildet. Der

Niedrigspannungsabschnitt 3 umfasst einen Niedrigspannungsenergiespeicher 8, der ebenfalls wiederaufladbar ausgebildet ist, sowie einen oder mehrere

Verbraucher 9. Zusammen bilden der Energiespeicher 8 und die Verbraucher 9 das Bordnetz 10 des Kraftfahrzeugs.

Figur 2 zeigt eine weitere Darstellung des elektrischen Systems 1 mit einem Regler- Komplex 11, mit dem Multiphasenwandler 4, der N parallel geschalteten Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2, 4_N aufweist. Der

Multiphasenwandler 4 weist eine hochspannungsabschnittsseitige

Eingangsspannung U in sowie eine niedrigspannungsabschnittsseitige

Ausgangsspannung U ou t auf, die sich aus der Parallelschaltung und dem Betrieb der Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2 bis 4_N ergibt. Durch das

Ansteuern der Gleichspannungswandlermodule des Multiphasenwandlers 4 ergibt sich eine Ist-Spannung U ist , die dem Bordnetz 10 zur Verfügung gestellt wird. Dem Reglerkomplex 11 werden ein Soll-Strom l so n sowie eine Soll- Spannung U S oii sowie ein Ist-Strom des Multiphasenwandlers 4 auf der

Hochspannungsseite l hv sowie der Niedrigspannungsseite l nv zugeführt.

Insbesondere hieraus und aus dem Ist- Strom l ou t ergibt sich die Ansteuerung des Multiphasenwandlers 4.

Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Betriebsstrategieinstanz, die als Betriebsstrategiemodul 12 eines Steuergeräts des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Das Betriebsstrategie-Modul 12 entscheidet in Abhängigkeit von einem aktuellen Betriebspunkt des elektrischen Systems 1, wie viele

Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2 ... 4_N beziehungsweise welche Teile eines Moduls, wie beispielsweise ein Tiefsatzsteller, aktiv sein sollen. Die

Betriebsstrategieinstanz erhält als Zustandsgröße die gewünschte Spannung im

Ausgang U so n extrem, die aktuellen Ströme l hv und/oder l nv auf der

Niedrigspannungsseite und/oder der Hochspannungsseite den Betriebsmodus des Multiphasenswandlers 4 (lückender- oder nicht lückender Betrieb), die aktuell am Ausgang des Multiphasenwandlers 4 gemessene Spannung U ist sowie interne Regelgrößen (Vorsteuerung, Adaptionen und Regelausgangssignal des

Regler- Komplexes 11). Optional wird dem Betriebsstrategie- Modul 12 außerdem der Sollstrom l so n als Eingangswert l S oii_extem sowie eine Sollspannung U so n extem zugeführt. Damit kann eine externe Instanz einen gewünschten Sollstrom für ein oder mehrere der Module beziehungsweise Gleichspannungswandlermodulen 4_1, 4_2, 4_N vorgeben. Der Ausgang der Betriebsstrategieinstanz stellt neben den Sollströmen l so n und Spannungen U so n auch Modulzustände M zu bereit.

Das Betriebsstrategie-Modul 12 umfasst ein Modul 13 zur Bestimmung von Sollwerten der Spannung, des Stroms und der Modulzustände, ein Modul 14 zur Lastabschätzung, ein Modul 15 zur Modulzustandsbestimmung, ein Modul 16 zur Stromgleichstellung/Leistungsgleichstellung sowie ein Modul 17 zur Ermittlung eines Ladezustands oder Alterungszustands des

Niederspannungsenergiespeichers 8.

Die Betriebsstrategieinstanz erfüllt somit in Kurzform folgende Aufgaben:

Stromgleichstellung/Leistungsgleichstellung: die Module können aufgrund der Toleranz der Bauelemente bei gleicher Belastung unterschiedliche Ströme und/oder Leistungen liefern. Um unterschiedliche Belastungen der

Module/Gleichspannungswandler zu verhindern, wird durch eine Modifizierung der Sollströme/Sollleistungen für verschiedene Module der gleiche

Strombetrag/Leistungsbetrag erreicht.

Abschätzung Batterieladespannung: wenn die Ladespannung des

Niedrigspannungsenergiespeichers 8 nicht zur Verfügung steht, wird dieser durch das Modul 17 abgeschätzt.

Modulzustandsbestimmung: Die aktuellen Zustände der Module werden berechnet. In Abhängigkeit der erfassten Zustände werden diese aktiviert oder deaktiviert. Soll ein Modul nicht per Regler ein- oder abgeschaltet werden, sondern nach einer vorgegebenen Zeit oder Dynamik, dann wird diese Teilfunktion das betroffene Modul oder Teile davon ein- oder abschalten.

Lastabschätzung: Abhängig von den gemessenen Strömen und

Ausgangssignalen des Regler- Komplexes 11 wird die am Bordnetz 10 vorliegende eingeschaltete Last abgeschätzt.

Bestimmung Sollwerte: Abhängig von den errechneten Sollströmen, dem Laststrom, externen Sollspannungsvorgaben, eingeschätzter Ladespannung u optional externer Stromsollvorgabe, werden die Sollströme, Spannungen und Sollmodulzustände bestimmt und Reglern beziehungsweise Hardwaretreibern des Multiphasenwandlers 4 zur Verfügung gestellt.

Durch die Betriebsstrategieinstanz beziehungsweise durch das Betriebsstrateg Modul 12 werden die Gleichspannungswandler des Multiphasenwandlers 4 gleichmäßig belastet, Schaltvorgänge optimiert und die Lebensdauer des elektrischen Systems 1 und des Multiphasenwandlers 4 erhöht.

Werden mehrere der Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2, 4_N am Ausgang parallel geschaltet, oder bei Resonanzwandlern mit mehreren

Tiefsetzstellen (Bucks) am Ausgang, können aufgrund der unterschiedlichen Bauelementtoleranzen unterschiedliche Ströme fließen oder Leistungen erzielt werden. Dies bedeutet, dass die Bauelemente unterschiedlich belastet werden und damit unterschiedlich altern. Dabei hängt die Belastung und Alterung der Bauelemente auch von der die Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2, 4_N wirkende elektrische Last des Niedrigspannungsabschnitts 3 aus. In

Kenntnis der wirkenden Last wäre es daher möglich, den

Gleichspannungswandler optimiert anzusteuern.

Figur 4 zeigt hierzu in einer vereinfachten Darstellung ein Verfahren zum

Bestimmen einer Last P, die auf den Niedrigspannungsabschnitt 3 wirkt. Dabei wird angenommen, dass sich die Last P aus einer Grundlast P G , einer

Spitzenlast P s und einer Wechsellast P w zusammensetzt. Um die Last P beziehungsweise die Grundlast, die Spitzenlast und die Wechsellast zu bestimmen, wird folgendermaßen vorgegangen:

Zunächst werden die Ströme l 4 _i, l 4 2 , ···, U_N der einzelnen

Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2, 4_N aufaddiert. Zum Erfassen der Ströme können geeignete Sensoren oder Schaltungen des Multiphasenwandlers 4 genutzt werden, die gegebenenfalls sowieso bereits vorhanden sind. Dadurch, dass die Ströme des Multiphasenwandlers 4 erfasst und aufaddiert werden, wird nicht zwischen Verbrauchern 9 und Energiespeicher 8, der auch als

Energieversorger dienen kann, unterschieden. Damit entspricht die im Endeffekt ermittelte Last des Niedrigspannungsabschnitts 3 nicht der Last der

eingeschalteten Energie-Verbraucher 9, sondern der Gesamtlast aus

Verbraucher 9 und Energiespeicher 8. Aus Sicht des Multiphasenwandlers 4 stellt der Energiespeicher 8 letztendlich ebenfalls einen Verbraucher dar, insbesondere dann, wenn er aufgeladen wird, sodass diese Betrachtung des Niedrigspannungsabschnitts zur Bestimmung der Last keinen Nachteil darstellt. Zum Bestimmen der Grundlast P G wird die Summe der aufaddierten Ströme mit der Ausgangsspannung U ou t multipliziert und das Ergebnis durch einen geeigneten Filter F gefiltert. Bei dem Verfahren werden die Ströme I auf die Niedrigspannungsseite des Multiphasenwandlers 4 umgerechnet, wenn sie auf der Hochspannungsseite gemessen werden. Eine Umstellung auf die

Hochspannungsseite ist ebenfalls möglich, wenn die Eingangsspannung U in des Multiphasenwandlers 4 gemessen werden. Durch die Filterung wird aus der so berechneten Gesamtlast die Grundlast bestimmt.

Die Spitzenlast P s , die nur für eine kurze Zeit auftreten darf, wird aus dem Gradienten des erfassten Gesamtstroms berechnet. Zunächst wird der

Stromgradient G berechnet und anschließend mit einem geeigneten

Umrechnungsfaktor f skaliert und mit der Ausgangsspannung U ou t des

Multiphasenwandlers 4 multipliziert. Weil hier beispielsweise eine Stromänderung von 100 kA/s zugelassen wird, findet die Berechnung in einem sehr schnellen Zeitraster, bevorzugt von 100 is, statt. Durch die beschriebene Berechnung wird zukünftige Spitzenlast P s prognostiziert, sodass bereits vor Eintreten eines möglicherweise schädigenden Ereignisses Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Wird beispielsweise eine Spitzenlast P s erkannt, die größer als ein vorgebbarer Grenzwert ist, können oder müssen weitere

Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2, 4_N hinzugeschaltet, damit der Gesamtstrom über mehrere dieser Gleichspannungswandlermodule verteilt wird und die Belastung eines einzelnen Gleichspannungswandlermoduls verringert wird. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass zum Bestimmen der Spitzenlast P s ein Mittelwert gebildet, der sich aus (AI + ... AX) / X ergibt, wobei A für einen gemessenen/berechneten Wert und X für die Anzahl der Messwerte steht.

Zum Bestimmen der Wechsellast P w werden Stromänderungen im

Niedrigspannungsabschnitt 3 erfasst. Vorliegend wird von der Wechsellast dann gesprochen, wenn Verbraucher 9 im Bordnetz 10 ein- beziehungsweise abgeschaltet werden. Beim Ein- beziehungsweise Abschalten des jeweiligen Verbrauchers 9 beziehungsweise der damit zusammenhängenden Last, kann es im Bordnetz 10 zu einer Spannungsänderung kommen. Derartige

Spannungsänderungen werden bevorzugt vermieden, um unerwünschte

Spannungsschwankungen für Steuergerät oder auch für den Energiespeicher 8 zu vermeiden. In Abhängigkeit von der ermittelten Wechsellast P w wird daher die Ansteuerung der Gleichspannungswandlermodule 4_1, 4_2, 4_N angepasst, um die durch das Ein- beziehungsweise Ausschalten hervorgerufenen

Spannungsschwankungen zu reduzieren beziehungsweise zu kompensieren.