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Title:
METHOD AND DEVICE FOR OPERATING A ROTATIONAL SPEED SENSOR, ROTATIONAL SPEED SENSOR DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/012744
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a rotational speed sensor, in particular of a motor vehicle, with a signal encoder ring which has a plurality of magnet elements arranged distributed uniformly over its circumference with alternating magnetic orientation, and with a signal receiver which has at least two sensor elements (SL,SM,SR) for sensing the magnetic fields of the magnets, wherein the sensor elements (SL,SM,SR) are arranged spaced uniformly apart from one another, and wherein information bits are generated as a function of the magnetic field strengths detected by the sensor elements (SL,SM,SR), and made available as a normal rotational speed information signal. There is provision that at a low rotational speed at least one additional rotational speed information signal is generated and is added to the rotational speed information signal. This additional signal is composed of additional rotational speed pulses which are inserted between two normal rotational speed pulses in each case. As a result, a plurality of rotational speed pulses are available per period of the encoder ring, and a higher resolution of the determination of the speed therefore becomes possible.

Inventors:
TEPASS BERND (DE)
WELSCH WOLFGANG (DE)
HAHN OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/061697
Publication Date:
January 26, 2017
Filing Date:
May 24, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G01P3/489
Domestic Patent References:
WO2016023769A22016-02-18
Foreign References:
US20120116664A12012-05-10
EP1393082A12004-03-03
DE102014107313A12014-12-04
US20080180090A12008-07-31
US20050179429A12005-08-18
DE19634715A11998-03-05
Other References:
None
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Drehzahlsensors, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einem Signalgeberring, der mehrere gleichmäßig über seinen Umfang mit abwechselnder magnetischer Orientierung verteilt angeordnete Magnetelemente aufweist, und mit einem Signalempfänger, der mindestens zwei Sensorelemente (SL,SM,SR) zum Erfassen der Magnetfelder der Magnete aufweist, wobei die Sensorelemente (SL,SM,SR) gleichmäßig beabstandet zueinander angeordnet sind, und wobei in Abhängigkeit der durch die

Sensorelemente (SL,SM,SR) erfassten Magnetfeldstärken Informationsbits erzeugt und als Drehzahlinformationssignal zur Verfügung gestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einer ermittelten Drehzahl des Signalgeberrings wenigstens ein Zusatzdrehzahlinformationssignal erzeugt und dem Drehzahlinformationssignal hinzugefügt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzdrehzahlinformationssignal nur solange erzeugt wird, bis die ermittelte Drehzahl eine vorgebbare Grenzdrehzahl überschreitet.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzdrehzahlinformationssignal in Abhängigkeit von der erfassten Magnetfeldstärke erzeugt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen des Drehzahlinformationssignals ein AK- Protokoll verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Stromstärke des

Zusatzdrehzahlinformationssignals von dem Drehzahlinformationssignal unterscheidet.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalempfänger mit drei Sensorelementen

(SL,SM,SR) ausgebildet wird, wobei Ausgangssignale der Sensorelemente (SL,SM,SR) zur Erhöhung der Auflösung des Drehzahlinformationssignals miteinander verknüpft werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils bei Erfassen eines Magnetfeldstärkenmaximums ein Zusatzdrehzahlinformationssignal erzeugt wird.

8. Vorrichtung zum Betreiben eines Drehzahlsensors, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, der einen Signalgeberring mit mehreren gleichmäßig über seinen Umfang mit abwechselnder magnetischer Orientierung verteilt angeordnete Magnetelemente und einen Signalempfänger mit mindestens zwei

Sensorelementen (SL,SM,SR) zum Erfassen der Magnetfelder der

Magnetelemente aufweist, wobei die Sensorelemente (SL,SM,SR) gleichmäßig beabstandet zueinander angeordnet sind, mit einem Steuergerät, das in

Abhängigkeit der durch die Sensorelemente (SL,SM,SR) erfassten

Magnetfeldstärken Informationsbits erzeugt und als Drehzahlinformationssignal zur Verfügung stellt, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät speziell dazu hergerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 durchzuführen.

9. Drehzahlsensoreinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einem

Drehzahlsensor, der einen Signalgeberring mit mehreren gleichmäßig über seinen Umfang mit abwechselnder magnetischer Orientierung verteilt angeordneten Magnetelementen und einen Signalempfänger mit mindestens zwei Sensorelementen (SL,SM,SR) zum Erfassen von Magnetfeldstärken der Magnetelemente aufweist, wobei die Sensorelemente (SL,SM,SR) gleichmäßig beabstandet zueinander angeordnet sind, gekennzeichnet durch eine

Vorrichtung nach Anspruch 8 zum Betreiben des Drehzahlsensors.

10. Drehzahlsensoreinrichtung nach Anspruch 9, dadurch

gekennzeichnet, dass der Signalempfänger drei Sensorelemente (SL,SM,SR) aufweist, die als Brückenschaltung ausgebildet sind.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Drehzahlsensors,

Drehzahlsensoreinrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Drehzahlsensors, insbesondere als Bestandteil eines Kraftfahrzeugs, der einen Signalgeberring mit mehreren über seinen Umfang mit abwechselnder Orientierung verteilt angeordneten Magnetelementen und einen Signalempfänger mit mindestens zwei Sensorelementen zum Erfassen der Magnetfelder der Magnetelemente aufweist, wobei die Sensorelemente gleichmäßig beabstandet zueinander angeordnet sind, und wobei in Abhängigkeit der durch die Sensorelemente erfassten Magnetfeldstärken Informationsbits erzeugt und als

Drehzahlinformationssignal zur Verfügung gestellt werden.

Weiterhin betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung zum Betreiben eines Drehzahlsensors sowie eine Drehzahlsensoreinrichtung mit dem beschriebenen Drehzahlsensor und mit der oben genannten Vorrichtung.

Stand der Technik

Im Automobilbau ist die Kenntnis aktueller Drehzahlen von Bedeutung für sicherheitsrelevante Systeme sowie zur korrekten Ansteuerung unterschiedlicher Antriebssysteme. Insbesondere bei der Ansteuerung elektrischer Maschinen ist ein Abgleich mit der Ist-Drehzahl von hoher Bedeutung. Üblicherweise wird die Drehzahl mittels eines Drehzahlsensors erfasst. Die Raddrehzahlinformation wird dabei insbesondere durch das Abtasten eines magnetischen Encoders oder eines ferromagnetischen Zahnrads ermittelt, der als Signalgeberring mit mehreren gleichmäßig über seinen Umfang verteilt angeordneten

Magnetelementen, insbesondere Permanentmagnete, ausgebildet ist, die eine abwechselnde magnetische Orientierung aufweisen. Mittels eines oder mehrerer Sensorelemente, die gehäusefest angeordnet sind, werden die Magnetfelder der Magnetelemente bei einer Rotation des Signalgeberrings erfasst, wobei in Abhängigkeit von der Stärke des jeweilig erfassten Magnetfelds ein

Ausgabestrom mittels einer Stromschnittstelle eines Steuergeräts zur weiteren Verwendung als Drehzahlinformationssignal zur Verfügung gestellt wird.

Die Drehzahlinformation wird dabei mit jedem Magnetfeldrichtungswechsel zur Verfügung gestellt. Die Auflösung des Drehzahlsignals hängt damit im

Wesentlichen von der Anzahl der Magnetelemente des Signalgeberrings ab.

Offenbarung der Erfindung

Durch das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 wird der Vorteil erreicht, dass die Signalauflösung beziehungsweise die

Auflösung der Drehzahlinformation, die grundsätzlich abhängig von der Anzahl und Anordnung der Magnetelemente ist, unabhängig von beziehungsweise relativ zu Anzahl und Anordnung der Magnetelemente des Signalgeberrings erhöht wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass dem

Drehzahlinformationssignal eine weitere Information hinzugefügt und zur Verfügung gestellt wird, wobei die weitere Information zu einer erhöhten

Wegauflösung führt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in Abhängigkeit von einer ermittelten Drehzahl insbesondere des Signalgeberrings wenigstens ein Zusatzdrehzahlinformationssignal erzeugt und dem Drehzahlinformationssignal hinzugefügt wird. Dadurch, dass das Zusatzdrehzahlinformationssignal in Abhängigkeit von der erfassten Drehzahl hinzugefügt wird, wird erreicht, dass in Bereichen, in welchen das Zusatzdrehzahlinformationssignal entweder nicht mehr von Nöten ist, aufgrund einer Überlagerung mit dem herkömmlichen Drehzahlinformationssignal, das Zusatzdrehzahlinformationssignal entfällt, und da, wo es benötigt wird, insbesondere in niedrigen Drehzahlbereichen, zur Verfügung steht. Bevorzugt wird das Zusatzdrehzahlinformationssignal als Zusatzinformationsbit, insbesondere in dem Drehzahlinformationssignal, bereitgestellt. Insbesondere ist dazu vorgesehen, dass das Zusatzdrehzahlinformationssignal nur so lange erzeugt wird, bis die ermittelte Drehzahl eine vorgebbare

Grenzdrehzahl oder Schwellgeschwindigkeit überschreitet. Damit wird die Drehzahlauflösung nur in einem unterhalb der Grenzdrehzahl liegenden

Drehzahlbereich zur Verfügung gestellt. Insbesondere dann, wenn der

Signalgeberring einer elektrischen Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs zugeordnet ist, können dadurch bei langsamen Fahrgeschwindigkeiten des Kraftfahrzeugs die Drehzahl der Antriebsmaschine sowie ein Fahrweg des Kraftfahrzeugs besonders genau bestimmt werden. Das Verfahren wird insbesondere dann durchgeführt, wenn ein Parkvorgang, insbesondere eine automatisierter Parkvorgang durchgeführt wird. Im niedrigen

Geschwindigkeitsbereich von beispielsweise 0 bis 50 km/h erfolgt durch das Verfahren eine vervielfachte Schnittstellenfrequenz, während im höheren

Geschwindigkeitsbereich, beispielsweise ab 50 km/h, also insbesondere oberhalb der Grenzdrehzahl, eine Grundschnittstellenfrequenz vorliegt, die auch bei weiter zunehmender Drehzahl/Geschwindigkeit ein sicheres Ergebnis liefert. Das Ausblenden der Zusatzinformation kann durch Wegfall des gesamten Informationspakets„Speedpuls inklusive Bitprotokoll" oder durch sukzessiven Wegfall der Datenbits/Informationsbits und abschließend des Speedpulses erfolgen.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Zusatzdrehzahlinformationssignal in Abhängigkeit von einer erfassten Magnetfeldstärke erzeugt wird. So kann durch Vorgabe von Grenzwerten erreicht werden, dass das Zusatzinformationsbit oder Zusatzdrehzahlinformationssignal bei einer oder mehreren

unterschiedlichen Magnetfeldstärken zusätzlich ausgegeben wird, um dadurch die Drehzahlinformation zu erhöhen.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Zusatzdrehzahlinformationssignal mit einer Stromstärke erzeugt wird, die sich von der Stromstärke der

Informationsbits unterscheidet, sodass bei dem Auswerten des

Drehzahlinformationssignals einfach zwischen Informationsbit und zusätzliches Zusatzinformationsbits unterschieden werden kann. Besonders bevorzugt wird zum Erzeugen des Drehzahlinformationssignals ein AK-Protokoll verwendet. Ein typischer Schnittstellenstrom, erzeugt durch den Drehzahlsensor, von beispielsweise k = 7 mA ergibt dann in dem

Drehzahlinformationssignal ein„low" als Signalinformation, ein typischer

Schnittstellenstrom von IM = 14 mA ergibt einen mittleren Strom für Bit-

Informationen und ein Schnittstellenstrom von IH = 28 mA ergibt einen

Synchronisationsimpuls als Signalinformation. Der Schnittstellenstrom des Zusatzinformationsbits liegt zweckmäßigerweise zwischen den genannten Stromwerten. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Zusatzinformationsbit zu einem Schnittstellenstrom von lz = 21 mA führt.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Drehzahlsensor beziehungsweise der Signalempfänger drei Sensorelemente aufweist, wobei Ausgangssignale der Sensorelemente zur Erhöhung der Auflösung des Drehzahlinformationssignals miteinander verknüpft werden. Dabei kann in Abhängigkeit von der gewählten

Verknüpfung die Auflösung des Drehzahlsignals unterschiedlich weit erhöht werden. Zusätzlich zu den Signalverläufen der einzelnen Brücken werden durch die gewählte Verknüpfung oder Verknüpfungen weitere Informationen

bereitgestellt, wie beispielsweise eine Drehrichtungsangabe, die die Auswertung des Drehzahlinformationssignals verbessern beziehungsweise erleichtern.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei Erfassen eines Magnetfeldstärkenmaximums (negativ und/oder positiv) ein Zusatzinformationsbit erzeugt wird. Dadurch stehen zusätzlich zu den

üblicherweise erfassten Nulldurchgängen das AK-Protokolls auch noch

Informationen über die Maxima der erfassten Magnetverstärkung zur Verfügung, sodass die Auflösung der Drehzahlinformation zumindest verdoppelt wird, was insbesondere bei den niedrigen Geschwindigkeiten, wie zuvor bereits erwähnt, zu den bereits genannten Vorteile führt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 zeichnet sich dadurch aus, dass das Steuergerät speziell dazu hergerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile. Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus dem zuvor beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Die erfindungsgemäße Drehzahlsensoreinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Vorrichtung aus. Es ergeben sich hierbei die bereits genannten Vorteile für die

Drehzahlsensoreinrichtung. Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus dem zuvor beschriebenen sowie aus den Ansprüchen.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Signalempfänger drei

Sensorelemente aufweist, die insbesondere als Brückenschaltung ausgebildet sind. Insbesondere durch eine Verknüpfung der Signalausgänge der

Brückenschaltung wird die Auflösung des Drehzahlinformationssignals weiter erhöht.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen

Figur 1 ein Verfahren zum Erzeugen eines zusätzlichen

Drehzahlinformationssignals,

Figur 2 eine vereinfachte Darstellung einer Drehzahlsensoreinrichtung,

Figur 3 ein bekanntes Verfahren und

Figur 4 eine Weiterbildung des Verfahrens.

Üblicherweise wird die Drehzahl eines Rads oder einer Antriebsmaschine mit Hilfe eines Drehzahlsensors berührungsfrei ermittelt. Dabei ist es bekannt, dem drehenden Element einen Encoder in Form eines Signalgeberrings zuzuordnen, der eine Vielzahl über seinen Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete

Magnetelemente aufweist, die mit abwechselnder magnetischer Orientierung angeordnet sind. Dem Signalgeberring sind gehäuseseitig mindestens zwei feststehende Sensorelemente zugeordnet, die die von den Magnetelementen erzeugten Magnetfelder erfassen können. Dreht sich der Signalgeberring, so ändern sich die durch die Sensorelemente erfassten Magnetfeldstärken, wodurch sich beispielsweise die in Figur 1 gezeigten Signalverläufe SR und Si_ ergeben. Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Drehzahlsensoreinrichtung, die zwei Sensorelemente SR, SL, ein rechtes Sensorelement (R) und ein linkes Sensorelement (L) umfasst. Aufgrund des Abstands der Sensorelemente zueinander sowie der benachbarten Magnetelemente zueinander ergeben sich die dargestellten Magnetfeldstärken. Durch Anwendung des bekannten AK- Protokolls wird mittels einer Stromschnittstelle in Abhängigkeit der erfassten Magnetfeldstärken ein Drehzahlinformationssignal zur Verfügung gestellt. Ein typischer Schnittstellenstrom, der von der Drehzahlsensoreinrichtung zur Verfügung gestellt wird, von mA ergibt im Steuergerät ein„low" als

Signalinformation, ein typischer Schnittstellenstrom von I mA ergibt einen mittleren Strom für Bit-Informationen und ein Schnittstellenstrom von IH=28 mA ergibt einen Synchronisationsimpuls als Signalinformation. Dies ist in Figur 3 beispielhaft dargestellt. Die Drehzahlinformation erfolgt mit jedem Wechsel von einem Nordpol- zu einem benachbarten Südpol S des Signalgeberrings beziehungsweise vom Südpol S zum Nordpol N, also bei einem Wechsel der Ausrichtung des magnetischen Feldes. Damit ist die Auflösung einer Drehzahl- und Weginformation durch die Anzahl der Magnetelemente des Signalgeberrings beschränkt. Durch das im Folgenden beschriebene Verfahren wird die Auflösung des Drehzahlinformationssignals erhöht, sodass eine genauere Information über eine zurückgelegte Wegstrecke auch bei langsamen Drehzahlen zur Verfügung gestellt wird, sodass das Verfahren beispielsweise bei einem automatisierten Einparkvorgang eines Kraftfahrzeugs oder bei einem sogenannten ferngesteuerten Einparken genutzt werden kann. Eines der

Informationsbits 0-8 kann dabei als Zusatzinformationsbit genutzt werden.

Um die Auflösung des Drehzahlinformationssignals zu erhöhen sind gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Sensorelemente vorgesehen, wobei in Bezug auf die zuvor bereits beschriebenen zwei Sensorelemente SR und SL ein weiteres Sensorelement SM vorhanden ist, das zwischen den beiden

Sensorelementen SR und SL liegt und gleich beabstandet zu beiden

Sensorelementen ist. Somit sind die drei Sensorelemente insbesondere räumlich voneinander getrennt und gleichmäßig voneinander beabstandet angeordnet. Vorteilhafterweise können auch noch weitere Sensorelemente hinzugefügt werden. Die Sensorelemente können dabei als Hall-, GM R-, AM R- oder TM R- Sensoren ausgelegt sein. Insbesondere ist vorgesehen, dass die zwei äußeren Sensorelemente mit einem definierten Abstand zu dem mittleren Sensorelement SM angeordnet sind. Werden weitere Sensorelemente ergänzt, so sind diese ebenfalls äquidistant zu den bereits vorhandenen Sensorelementen anzuordnen.

Die drei Sensorelemente sind gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form von Halbbrücken ausgebildet, wie in Figur 2 gezeigt. Die Ausgangssignale der einzelnen Brücken werden Analog-Digitalwandlern A/D einer

Stromschnittstelle SS zugeführt. Die Stromschnittstelle SS umfasst ein

Diagnosemodul D, eine Nulldurchgangserfassungseinrichtung N sowie eine Drehrichtungserkennung DR. Als Ergebnis wird ein Drehzahlfunktionssignal in Form eines Protokolls P zur Verfügung gestellt. Die Auswertung der einzelnen oder der Kombination der Sensorelemente Si_, SM und SR werden derart auf die Stromschnittstelle SS gelegt, dass nicht nur der Nulldurchgang im

Drehzahlinformationssignal abgebildet wird, sondern zudem auch das Ergebnis der einzelnen oder der Kombination der Sensorelemente. Dadurch ergibt sich eine Verdoppelung, Verdreifachung oder Vervierfachung der ursprünglichen Signalfrequenz und damit der Signalauflösung beziehungsweise des

Informationsgehalts des Drehzahlinformationssignals. Die Anwendung der erhöhten Signalauflösung wird insbesondere über ein AK-Protokoll Bit angezeigt. Dabei wird der Protokollübergang, wie er üblicherweise im AK-Protokoll definiert ist, bei hohen Geschwindigkeiten nicht beeinflusst. Zusätzlich oder alternativ werden vorteilhafterweise mehrere Schaltschwellen entweder fix oder in

Abhängigkeit der Stärke eines äußeren stimulierenden Signals eingeführt. Beim Überschreiten jeder der Schaltschwellen erzeugt die Drehzahlsensoreinrichtung dann einen weiten Ausgangspuls, durch welchen die Auflösung des

Drehzahlinformationssignals weiter erhöht wird. Die Schaltschwellen können programmierbar oder adaptiv vorgegeben sein.

Auch ist es denkbar, die Drehzahlsensoreinrichtung als Winkelsensor auszuführen, der von jedem Polpaar der Magnetelemente den aktuellen Winkel misst und an bestimmten Stellen, beispielsweise alle 30° (pro Polpaar 6

Flanken/Pulse, statt bisher 2) einen Flankenwechsel oder Puls ausgibt. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, verschiedene Sensortechnologien in der Drehzahlsensoreinrichtung zu vereinigen, wie beispielsweise Hall-Sensoren und xMR-Sensoren. Der Vorteil liegt darin, dass unterschiedliche Sensortechnologien auf unterschiedliche Komponenten des von den Magnetelementen jeweils bereitgestellten Magnetfeldes sensitiv sind und diese Komponenten einen Phasenversatz zueinander aufweisen. Dadurch ist es möglich, dass jeweils im magnetischen Nulldurchgang und somit an der steilsten Stelle des Signals geschaltet wird, was einen guten Jitter und eine Verdopplung der Wegauflösung ermöglicht. Zusätzlich ist es denkbar, sowohl im Nulldurchgang als auch auf den Maxima beziehungsweise Minima des magnetischen Signals, also der erfassten Magnetfeldstärke einen Puls beziehungsweis ein Bit als zusätzliche Information zu erzeugen.

Zum Erhöhen der Auflösung des Drehzahlinformationssignals werden die folgenden Lösungen vorgeschlagen:

Zur Verdopplung der Auflösung ist vorgesehen, dass zusätzlich zu dem Erfassen und Auswerten eines Nulldurchgangs, also des Wechsels der

Magnetfeldrichtung, das Erreichen eines Maximums oder Minimums detektiert und als Ausgangssignal ausgegeben wird.

Weiterhin ist zur Verdopplung der Auflösung alternativ oder zusätzlich

vorgesehen, dass der Signalverlauf der Sensorelemente Si_, SM und SR derart verknüpft wird, dass sich resultierend ein zusätzliches Ausgangssignal ergibt. Weitere Signalverknüpfungen und deren Auswertung ermöglicht die Festlegung der Drehrichtung. Durch die geeignete Verknüpfung der Signale der

Sensorelemente ist eine Verdopplung der Auflösung darstellbar und als

Ausgangssignal auszugeben. Für eine Verdreifachung der Auflösung ist ausgehend von dem Beispiel aus Figur 2 vorgesehen, dass der jeweilige Abgriff der Halbbrücken derart ausgewertet wird, dass der von dem jeweiligen

Sensorelement Si_, SM, SR erfasste Nulldurchgang als Ausgangssignal auf den Ausgang gegeben wird.

Für eine Versechsfachung der Auslösung basierend auf der Anordnung von Figur 2 ist vorgesehen, dass der jeweilige Abgriff der Halbbrücken derart ausgewertet wird, dass der nur von den Sensorelementen Si_, SM, SR jeweils erfasste

Nulldurchgang als Ausgangssignal und zudem das Erreichen des Maximums detektiert und als Ausgangssignal ausgegeben wird.

Für eine weitere Erhöhung der Auflösung basierend auf der Anordnung nach Figur 2 ist vorgesehen, dass weitere äquidistant angeordnete Sensorelemente vorgesehen werden. Zudem kann neben der Auswertung des Nulldurchgangs der einzelnen Sensorelemente ebenfalls das Maximum/Minimum erfasst und ausgewertet werden.

Insbesondere ist vorgesehen, dass eine Variable festgelegt wird, mit der eine Geschwindigkeitsschwelle vorgegeben werden kann. Die

Geschwindigkeitsschwelle kann vorteilhafterweise projektspezifisch im

Steuergerät beziehungsweise Bauelement festgelegt werden. Bei Festlegung einer Geschwindigkeitsschwelle ungleich 0 wird immer dann, wenn die

Geschwindigkeit kleiner oder gleich der Geschwindigkeitsschwelle ist, das oben beschriebene Verfahren zur Erhöhung der Auflösung des

Drehzahlinformationssignals umgesetzt und wenigstens ein

Zusatzinformationsbit gesetzt. Oberhalb der Geschwindigkeitsschwelle wird das Zusatzinformationsbit dem Drehzahlinformationssignal nicht mehr hinzugefügt. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass eine Hysterese für die

Geschwindigkeitsschwelle angewendet wird, um ein Oszillieren zwischen erhöhter Auflösung und normalem Betrieb zu vermeiden.

Durch die vorteilhafte Beschränkung des Verfahrens auf einen unteren

Geschwindigkeitsbereich, der durch die Geschwindigkeitsschwelle

beziehungsweise durch eine Grenzdrehzahl begrenzt ist, wird gewährleistet, dass bei niedrigen Drehzahlen oder Geschwindigkeiten eine hohe Auflösung des Drehzahlinformationssignals vorliegt, und bei hohen Geschwindigkeiten die sichere Übertragung der Drehzahlinformation noch gewährleistet werden kann. Ab einer magnetischen Frequenz von etwa 5 kHz kann ein AK-Protokoll die sichere Informationsübertragung nicht mehr gewährleisten. Dies liegt an der Signalbreite der Protokollbits von typischerweise 50 is. Wird ein„high" und ein „low" für ein Signal zugrunde gelegt, ergibt sich eine Periode von 100 is. Dies entspricht einer elektrischen Frequenz von 10 kHz an der AK-Schnittstelle und einer magnetischen Frequenz von 5 kHz.

Durch das Verfahren wird somit bei niedrigen Geschwindigkeiten/Drehzahlen ein Zusatzinformationsbit durch die Stromschnittstelle SS von der

Drehzahlsensoreinrichtung zur Verfügung gestellt und beispielsweise an ein Steuergerät übertragen, ohne dass das bisher verwendete AK-Protokoll beeinflusst wird. Das Zusatzinformationsbit führt zu einer erhöhten Wegauflösung (tick), abgeleitet vom Verlauf der magnetischen Flussdichte und der spezifischen Anordnung der Sensorelemente Si_, SM, SR (Anzahl und räumliche Position) im

Drehzahlsensor.

Figur 4 zeigt beispielhaft ein durch das vorgestellte Verfahren erzeugtes

Zusatzdrehzahlinformationssignal Z, das einen Schnittstellenstrom von lz 21 mA ergibt. Zur Bereitstellung des Zusatzdrehzahlinformationssignals kann, wie zuvor bereits erwähnt, einer der Informationsbits als Zusatzinformationsbit genutzt werden. Dies ist selbstverständlich nur beispielhaft, es können auch andere Stromwerte für das Zusatzinformationsbit gewählt werden. Wie bereits erwähnt, wird bei niedriger Drehzahl beziehungsweise

Geschwindigkeit das Drehzahlinformationssignal durch die weitere Information beziehungsweise das Zusatzdrehzahlinformationssignal Z beziehungsweise das Zusatzinformationsbit ergänzt, das die Wegauflösung im vorliegenden Beispiel um den Faktor 3 erhöht. Bei höheren Geschwindigkeiten, insbesondere oberhalb von 50 km/h, wird das Zusatzdrehzahlinformationssignal wieder aus dem

Signalfluss herausgenommen.

Das Zusatzdrehzahlinformationssignal oder der„weitere-lnformations-lmpuls" wird in die Signalinformation eingebaut, wie beispielsweise in Figur 3 gezeigt, bei physikalisch alle 60° Signalgeberringwinkel. Werden andere

Encoderwinkel/Signalgeberringwinkel gewählt, ergibt sich eine entsprechende Aufteilung über den Winkel beziehungsweise über die Zeit (je nach Frequenz). Der Drehzahlinformationspuls IH (Nulldurchgangspuls) und die Summe der Bits (14 mA) stellt bei typischer Schnittstellenfrequenz ein Impulspaket mit einem festen Zeitraster dar. Das Zusatzdrehzahlinformationssignal wird dem Encoderwinkel zugeordnet und an einer entsprechenden Position im AK- Protokoll mit entsprechender Amplitude (vorliegend 21 mA) hinzugefügt, bis die Geschwindigkeitsschwelle überschritten wird. Mit zunehmender Geschwindigkeit erhöht sich die Frequenz des Signals an der Stromschnittstelle SS. Dabei nähert sich mit zunehmender Schnittstellenfrequenz das

Zusatzdrehzahlinformationssignal dem AK-Impulspaket an. Dies liegt an der feststehenden Zeit für das AK-Impulspaket des AK-Protokolls. Nähert sich nun das Zusatzdrehzahlinformationssignal dem AK-Impulspaket bis auf 50 is an, wird als erstes das Zusatzdrehzahlinformationssignal aus der

Schnittstelleninformation ausgeblendet, wobei hierzu vorzugsweise eine

Frequenzhysterese vorgesehen ist, um ein wirres Zu- und Wegschalten des Zusatzdrehzahlinformationssignal zu vermeiden. Grundsätzlich ist für höhere Frequenzen auch ein„Hineinwandern" des Signals mit Zusatzinformationsbits in das Bitpaket möglich.