ZILLMER MICHAEL (DE)
POTT EKKEHARD (DE)
ZILLMER MICHAEL (DE)
WO2000034631A1 | 2000-06-15 |
US5910096A | 1999-06-08 |
1. | Verfahren zum Betreiben eines magerlauffähigen und schichtladefähigen Ottomotors, insbesondere eines direkteinspritzenden Ottomotors, mit einem nachgeschalteten NOxSpeicherkatalysator durch lastund drehzahlabhängige Einstellung einer geschichtetmageren oder homogenen, insbesondere stöchiometrischen Betriebsweise, dadurch gekennzeichnet, daß der Ottomotor innerhalb eines Kennfeldbereiches mit den Werten Drehzahlbereich zwischen 1500 und 3000 min'und effektiver Mitteldruck zwischen 1 und 4 bar zu zumindest 30% mit einem geschichteten Mageranteil betrieben wird, wobei die Katalysatortemperatur durch Kühlung der dem NOX Speicherkatalysator zugeführten Abgase und/oder des NOxSpeicherkatalysators so gesteuert wird, daß die NOxEmission hinter dem NOxSpeicherkatalysator höchstens 10 g/h und/oder der mittlere NOxKonvertierungsgrad des NOX Speicherkatalysators zumindest 70% beträgt. |
2. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ottomotor mit einem geschichteten Mageranteil über zumindest 40 % des Kennfeldes betrieben wird. |
3. | Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ottomotor mit einem geschichteten Mageranteil über zumindest 50 % des Kennfeldes betrieben wird. |
4. | Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ottomotor und der NOxSpeicherkatalysator so betrieben werden, daß die NOxEmission hinter dem NOxSpeicherkatalysator höchstens 6 g/h und/oder der mittlere NOxKonvertierungsgrad des NOxSpeicherkatalysators zumindest 85 % beträgt. |
5. | Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Katalysatortemperatur eine Kühlvorrichtung mit einer steuerbaren Kühlleistung und/oder Führungseinrichtungen für eine Kühlluftströmung und/oder einem anderen Kühlmittel als die Umgebungsluft und/oder einer zumindest um 50 % höheren Kühlleistung als eine dem Ottomotor zugeordnete herkömmliche Abgasanlage ohne zusätzliche Kühlvorrichtung verwendet wird. |
6. | Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Führungseinrichtungen für die Luftströmung Luftleitbleche und/oder NACADüsen und/oder speziell ausgebildete strömungsbeeinflussende SchallschluckUnterbodenkapseln verwendet werden. |
7. | Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühlvorrichtung mit einer gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzlichen Kühlleistung von zumindest 0,8 kW verwendet wird und/oder die dem NOxSpeicherkatalysator zugeführten Abgase auf < 425°C abgekühlt werden. |
8. | Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühlvorrichtung mit einer gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzlichen Kühlleistung von zumindest 1,0 kW verwendet wird und/oder die dem NOxSpeicherkatalysator zugeführten Abgase auf ungefähr s 415°C abgekühlt werden. |
9. | Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühlvorrichtung mit einer gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzlichen Kühlleistung von zumindest 1,5 kW verwendet wird und/oder die dem NOxSpeicherkatalysator zugeführten Abgase auf ungefähr s 395°C abgekühlt werden. |
10. | Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung bei Vollast des Ottomotors mit einer gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzlichen Kühlleistung von bis zu 30 kW oder 22 kW pro Liter Hubraum oder 0,5 kW pro kW Motorleistung erfolgt. |
11. | Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatortemperatur kontinuierlich bestimmt und als Steuergröße zur Einstellung der Motorbetriebsweise verwendet wird. |
12. | Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der geschichtete Magerbetrieb durch einen TumbleDrall oder SwirlDrall, insbesondere TumbleDrall, in zumindest einem Zylinder des Ottomotors erzeugt wird. |
13. | Kraftfahrzeug mit einem magerlauffähigen und schichtladefähigen Ottomotor, insbesondere direkteinspritzender Ottomotor ; einer zugeordneten Steuerungseinrichtung zur lastund drehzahlabhängigen Einstellung einer geschichtetmageren oder homogenen, insbesondere stöchiometrischen Motorbetriebsweise ; und einer dem Ottomotor nachgeschalteten Abgasanlage mit einem NOX Speicherkatalysator, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung so ausgelegt ist, daß sie in einem mittleren Drehzahlbereich zwischen 1500 und 3000 min'und bei einem effektiven Mitteldruck zwischen 1 und 4 bar zumindest zu einem Anteil von 30% eine geschichtet magere Betriebsweise einstellt und daß die Abgasanlage eine Kühlvorrichtung zur Kühlung des NOxSpeicherkatalysators und/oder der ihm zugeführten Abgase umfaßt. |
14. | Kraftfahrzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der geschichtete Mageranteil zumindest 40 % beträgt. |
15. | Kraftfahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der geschichtete Mageranteil zumindest 50 % beträgt. |
16. | Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung eine Steuerungseinrichtung für die Kühlleistung und/oder Führungseinrichtungen für eine Kühlluftströmung und/oder ein anderes Kühlmittel als Luft umfaßt und/oder zumindest eine um 50% höhere Kühlleistung als eine dem Ottomotor zugeordnete herkömmliche Abgasanlage ohne zusätzliche Kühlvorrichtung besitzt. |
17. | Kraftfahrzeug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtungen für eine Kühlluftströmung Luftleitbleche und/oder NACADüsen und/oder speziell ausgebildete strömungsbeeinflussende SchallschluckUnterbodenkapseln umfassen. |
18. | Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung eine gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzliche Kühlleistung von zumindest 0,8 kW besitzt. |
19. | Kraftfahrzeug nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung eine gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzliche Kühlleistung von zumindest 1,0 kW besitzt. |
20. | Kraftfahrzeug nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung eine gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzliche Kühlleistung von zumindest 1,5 kW besitzt. |
21. | Kraftfahrzeug nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung bei Vollast des Ottomotors eine gegenüber herkömmlichen Abgasanlagen zusätzliche Kühlleistung von bis zu 30 kW oder 22 kW pro Liter Hubraum oder 0,5 kW pro kW Motorleistung besitzt. |
22. | Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasanlage zumindest einen dem NOxSpeicherkatalysator vor und/oder nachgeschalteten Temperatursensor umfaßt und/oder der NOX Speicherkatalysator mit zumindest einem Temperatursensor versehen ist. |
23. | Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 22, gekennzeichnet durch einen magerlauffähigen Ottomotor nach Anspruch 24. |
24. | Magerlauffähiger und schichtladefähiger Ottomotor, insbesondere direkteinspritzender Ottomotor, gekennzeichnet durch eine softwaremäßige und/oder konstruktive Auslegung für einen Betrieb mit einem geschichteten Mageranteil von zumindest 30% in einem Drehzahlbereich zwischen 1500 und 3000 min'und bei einem effektiven Mitteldruck zwischen 1 und 4 bar. |
Magerlauffähige Ottomotoren, insbesondere Direkteinspritzer, zeichnen sich zwar durch besonders günstige Verbrauchswerte aus, sind jedoch zur Einhaltung scharfer" Abgasgrenzwerte auf eine katalytische Abgasnachbehandlung durch NO,- Speicherkatalysatoren angewiesen, die einen großserienmäßigen Einsatz entsprechender Motoren und eine konsequente Ausnutzung des mit ihnen verbundenen sehr großen Verbrauchseinsparpotentials sehr erschwert und dazu geführt hat, daß auf dem Markt (insbesondere in Japan) bisher erst sehr wenige Fahrzeugmodelle mit einer entsprechenden Motorisierung erschienen sind. Diese beruhen im wesentlichen auf Mager/Mix-Konzepten mit entsprechenden Kompromissen zwischen Emission und Kraftstoffverbrauch oder ausschließlich auf einer relativ verbrauchsungünstigen homogen-stöchiometrischen Betriebsweise, um mit konventionellen 3-Wege- Abgasnachbehandlungstechnologien auszukommen.
Die Hauptprobleme der NOx-Speicherkatalysator-Technologie bestehen zum einen in einer (bei gewissen Betriebsbedingungen allerdings im wesentlichen reversiblen) schleichenden Vergiftung und Desaktivierung der Katalysatoren durch den im Kraftstoff enthaltenen Schwefel, die regelmäßige Katalysatorregenerationen erforderlich macht, und zum anderen in ihrem eingeschränkten Arbeitstemperaturfenster zwischen einer Anspringtemperatur von etwa 200°C und einer maximalen Arbeitstemperatur von etwa 500°C, oberhalb der keine effiziente Einlagerung der Stickoxide mehr erfolgt, so daß keine ordnungsgemäße Abgasreinigung mehr gewährleistet ist. Für einen Magerbetrieb müssen somit nicht nur brennverfahrensseitige Randbedingungen eingehalten werden sondern es müssen insbesondere stets auch hinreichend niedrige Katalysatortemperaturen gewährleistet sein, um die vorgeschriebenen"scharfen" Abgasnormen erfüllen zu können. Bei Alterung der NOx-Speicherkatalysatoren wird das Arbeitstemperaturfenster der Mager-NOx-Einlagerung eingeengt. Insbesondere die obere Temperaturgrenze kann bei thermischer Überlastung des NOx- Speicherkatalysators auf unter 400°C einbrechen.
Bei niedrigen Drehzahlen und Lasten können magerlauffähige Ottomotoren oder Magermotoren geschichtet-mager betrieben werden. Bei sehr niedrigen Lasten (< 2 bar eff. Mitteldruck) sind die Abgas-und Katalysatortemperatur noch hinreichend niedrig, um eine ordnungsgemäße Abgasreinigung zu gewährleisten, wobei sich durch diese Betriebsweise die günstigsten Verbrauchswerte erreichen lassen.
Bei hoher Motorlast oder bei geforderter hoher Beschleunigung mit entsprechend hohen Abgas-und Katalysatortemperaturen wird jedoch auf einen homogenen insbesondere stöchiometrischen Betriebsmodus und eine 3-Wege-Abgasnachbehandlung umgeschaltet, wobei sich unter Inkaufnahme relativ hoher Stickoxidrohemissionen nach wie vor recht günstige Verbrauchswerte realisieren lassen.
In einem etwas höheren Lastbereich (bis ca. 4 bar) ist brennverfahrensseitig je nach Katalysatorzustand noch ein eingeschränkter Schichtbetrieb möglich. Besonders eingeschränkt ist dies bei gealterten Katalysatorsystemen, deren Grenztemperatur der Mager-NOx-Einlagerungsfähigkeit unter den Werten eines frischen Systems liegt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines entsprechenden Betriebsverfahrens für einen magerlauffähigen Ottomotor, insbesondere Direkteinspritzer, das nicht nur durch günstigere Verbrauchswerte als die herkömmlichen Verfahren gekennzeichnet ist sondern auch die Einhaltung schärfster Abgasgrenzwerte (z. B. D4) gewährleistet, wie sie beispielsweise bereits bis zum Jahre 2005 verbindlich vorgeschrieben sind. Die Aufgabe besteht zudem in der Schaffung eines Ottomotors und eines Kraftfahrzeugs zur Durchführung dieses Verfahrens.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Katalysatortemperatur in einem Betriebsbereich, in dem infolge der hohen Abgas-und Katalysatortemperaturen herkömmlicherweise lediglich ein homogen- stöchiometrischer Betrieb mit relativ ungünstigen Verbrauchswerten möglich ist, durch Kühlung der dem NOx-Speicherkatalysator zugeführten Abgase und/oder des NOX Speicherkatalysators selbst gezielt abgesenkt und stattdessen ein deutlich verbrauchsgünstigerer Schichtladungs-Betriebsmodus eingestellt wird. In einem mittleren, im Realverkehr häufig angefahrenen kundenrelevanten Drehzahlbereich zwischen etwa 1500 und 3000 min-'und einem effektiven Mitteldruck zwischen etwa 1 und 4 bar, insbesondere 1-3,5 bar, wird hierbei ein Schichtladungsanteil von zumindest etwa 30% eingestellt, was zu einer merklichen Verbrauchsabsenkung führt. Bei einer bevorzugten Verfahrensvariante mit besonders günstigen Verbrauchswerten wird sogar ein Schichtladungsanteil von zumindest etwa 40%, insbesondere jedoch zumindest etwa 50%, eingestellt.
Zur Einhaltung der aktuellen sowie der zumindest in den nächsten 5 Jahren vorgesehenen oder zu erwartenden Abgasnormen wird die Katalysatortemperatur hierbei so gesteuert, daß die NOx-Emission hinter dem NOx-Speicherkatalysator in mindestens 70% des genannten Kennfeldbereiches höchstens etwa 10 g/h und/oder der mittlere NOx-Konvertierungsgrad des NOx-Speicherkatalysators zumindest etwa 70% beträgt, so daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur sehr verbrauchsgünstig ist sondern auch äußerst günstige Emissionswerte ermöglicht. Der Ottomotor und der NOx- Speicherkatalysator werden vorzugsweise sogar so betrieben, daß die NOx-Emission hinter dem NOx-Speicherkatalysator höchstens etwa 6 g/h und/oder der mittlere NOx- Konvertierungsgrad des NOx-Speicherkatalysators zumindest etwa 85% beträat.
Der geschichtet-mager Betrieb kann im Swirl-Verfahren (Drehachse der im Zylinder rotierenden Gase liegt in etwa auf der Zylinderrotationsachse), insbesondere jedoch im Tumble-Verfahren erfolgen (Drehachse der im Zylinder rotierenden Gase liegt in etwa senkrecht zur Kolbenbewegungsrichtung).
Zur Steuerung der Katalysatortemperatur wird hierbei vorzugsweise eine Kühlvorrichtung mit einer steuerbaren oder schaltbaren Kühlleistung verwendet, um einerseits erforderliche Kühlmaßnahmen bedarfsgerecht und effektiv durchführen zu können und um andererseits notwendige Katalysator-Heizmaßnahmen, wie beispielsweise bei der Durchführung anstehender Regenerations-oder De- Sulfatierungsvorgänge oder beim schnellen Aufheizen auf die Anspringtemperatur, nicht durch eine für einen Aufheizvorgang kontraproduktive Wärmeabfuhr zu behindern und zu verzögern. Die Durchströmung der Kühlvorrichtung mit Abgas oder einem Kühlmedium ist hierbei gegenüber einer durch Konstruktion, Einbaulage im Fahrzeug und momentanem Fahrzustand vorgegebenen maximalen Durchströmung je nach Bedarf gezielt einstellbar oder steuerbar, was auch eine Zu-und Abschaltbarkeit der Kühlvorrichtung zur selektiven Durchführung von Kühlmaßnahmen umfaßt.
Zur Steigerung der Kühlleistung wird hierbei vorzugsweise eine Kühlvorrichtung oder ein Wärmetauscher mit vorzugsweise schaltbar ausgebildeten Führungseinrichtungen für eine Kühlluftströmung, wie beispielsweise Luftleitbleche und/oder NACA-Düsen und/oder speziell ausgebildete strömungsbeeinflussende Schallschluck- Unterbodenkapseln, verwendet, mit denen die Luftströmung im Kfz-Unterbodenbereich gezielt um und/oder durch die Kühlvorrichtung oder den Wärmetauscher geleitet wird und dadurch für eine deutliche Verbesserung der Wärmeabfuhr sorgt.
Alternativ oder ergänzend zu einer Luftkühlung kann auch ein spezielles Kühlmittel, wie z. B. Wasser, eingesetzt werden, mit dem sich eine spürbar bessere Wärmeabfuhr als bei einer Luftkühlung erreichen läßt.
Zur Kühlung der Abgase und/oder des NOx-Speicherkatalysators auf das gewünschte Temperaturniveau wird vorzugsweise eine Kühlvorrichtung verwendet, deren Kühlleistung um zumindest 50% höher ist als die Kühlleistung einer dem Ottomotor zugeordneten herkömmlichen Abgasanlage, die keine zusätzliche Kühlvorrichtung umfaßt und lediglich durch die normale Luftströmung im Kfz-Unterbodenbereich passiv gekühlt wird.
Vorzugsweise wird eine Kühlvorrichtung mit einer gegenüber einer herkömmlichen Abgasanlage zusätzlichen Kühlleistung von zumindest etwa 0,8 kW, insbesondere zumindest etwa 1,0 kW, verwendet. Unter einer bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen üblichen Abgasanlage wird die konstruktiv kürzestmögliche Verbindung zwischen Zylinderkopf, Vorkatalysator (sofern vorhanden) und NOx-Speicherkatalysator verstanden. Bei einer bevorzugten Verfahrensvariante mit einer besonders effektiven Abgas-und Katalysatorkühlung wird eine Kühlvorrichtung mit einer Kühlleistung von zumindest etwa 1,5 kW zusätzlich verwendet.
Bei Vollast des Ottomotors erfolgt die Kühlung vorzugsweise mit einer zusätzlichen Kühlleistung von bis zu etwa 30 kW oder etwa 22 kW pro Liter Hubraum oder bis zu etwa 0,5 kW pro kW Motorleistung.
Die dem NOx-Speicherkatalysator zugeführten Abgase bzw. der Katalysator selbst werden durch die genannten Kühlmaßnahmen mit den angegebenen Kühlleistungen vorzugsweise auf < 425°C, insbesondere < 415°C, abgekühit, um eine möglichst hohe Katalysatoraktivität mit einer entsprechend hohen Stickoxideinlagerung zu gewährleisten. Bei der angegebenen bevorzugten Verfahrensvariante mit einer besonders effektiven Abgas-und Katalysatorkühlung werden die Abgase durch die hohe Kühlleistung von zumindest etwa 1,5 kW sogar auf < 395°C abgekühlt.
Zur Überprüfung und zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Einhaltung der erforderlichen katalysatorseitigen Randbedingungen wird die Katalysatortemperatur vorzugsweise kontinuierlich bestimmt, mit vorgegebenen oder gewünschten Temperaturwerten verglichen und als Steuergröße zur Einstellung der Motorbetriebsweise verwendet. Die Bestimmung der Katalysatortemperatur erfolgt hierbei vorzugsweise mittels je eines dem NOx-Speicherkatalysator vor-bzw. nachgeschalteten Temperatursensors und/oder mittels zumindest eines direkt an dem NOx-Speicherkatalysator angebrachten Temperaturfühlers, deren Temperatursignale einer zugeordneten Motorsteuerungseinrichtung zur Erfassung und Auswertung zugeführt werden. Die Katalysatortemperatur kann jedoch auch durch geeignete Modellierungen oder Mode)) rechnungen bestimmt werden.
Zur präzisen Regelung des Mager-und NOx-Regenerationsbetriebes, insbesondere zur Erfassung eventueller NOx-Durchbrüche und zur Erkennung eventueller Katalysatorunregelmäßigkeiten oder-schädigungen, wird zudem noch vorzugsweise die NOx-Konzentration im Abgas mittels eines hinter dem NOx-Speicherkatalysator angeordneten NOx-Sensors gemessen, dessen Meßsignale ebenfalls an der Motorsteuerungseinrichtung anliegen.
Zur Durchführung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise ein durch ein softwaremäßiges und/oder konstruktive Auslegung für eine Schichtladungs- Betriebsbereichserweiterung zu höheren Drehzahlen und Lasten hin speziell ausgelegter Ottomotor verwendet.
Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens umfaßt : einen magerlauffähigen Ottomotor, insbesondere einen schichtladefähigen Direkteinspritzer, der vorzugsweise durch eine softwaremäßige und/oder konstruktive Auslegung speziell für die oben beschriebene Betriebsweise ausgelegt ist ; eine dem Ottomotor nachgeschaltete Abgasanlage mit einem NOX- Speicherkatalysator und einer Kühlvorrichtung zur Kühlung des NO,- Speicherkatalysators und/oder der ihm zugeführten Abgase, wobei die Abgasanlage vorzugsweise noch zumindest einen dem NOx-Speicherkatalysator vor-und/oder nachgeschalteten Temperatursensor und/oder zumindest einen an dem NOx-Speicherkatalysator angebrachten Temperatursensor sowie einen dem NOx-Speicherkatalysator nachgeschalteten NOx-Sensor umfaßt ; und eine zugeordnete Motor-Steuerungseinrichtung zur Steuerung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Motor-und Katalysatorbetriebsweise sowie zur Erfassung und Auswertung der Meßsignale der genannten Sensoren und zur betriebspunktabhängigen Durchführung von Emissions-und Temperaturmodellierungen.
Die Kühlvorrichtung kann alle bekannten passiv wirksamen und aktiv schaltbaren Abgas- und/oder Katalysatorkühlungsmaßnahmen, wie z. B. eine Krümmerkatkühlung, mehrflutige Vorrohre, luft-oder wassergekühlte Wärmetauscher stromauf des NOx Speicherkatalysators umfassen. Sie ist jedoch vorzugsweise durch - eine Steuerungseinrichtung für die Kühlleistung ; - Führungseinrichtungen für eine Kühlluftströmung, wie z. B. geeignet ausgebildete vorzugsweise schaltbare Luftleitbleche und/oder NACA-Düsen und/oder speziell ausgebildete strömungsbeeinflussende Schallschluck-Unterbodenkapseln ; - ein anderes Kühlmittel als Luft, das alternativ oder zusätzlich zu einer Luftkühlung eingesetzt werden kann ; und/oder - eine um etwa 50% höhere Kühlleistung als eine dem Ottomotor zugeordnete herkömmliche Abgasanlage ohne zusätzliche Kühlvorrichtung gekennzeichnet, da sich hierdurch eine äußerst effektive und bedarfsgerechte Kühlung der Abgase und/oder des NOx-Speicherkatalysators erreichen läßt. Die zusätzliche Kühlleistung liegt vorzugsweise bei zumindest etwa 0,8 kW, insbesondere jedoch bei zumindest etwa 1,0 kW. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform besitzt sogar eine zusätzliche Kühlleistung von zumindest etwa 1,5 kW. Bei Vollast des Ottomotors beträgt die zusätzliche Kühlleistung vorzugsweise bis zu etwa 30 kW, oder etwa 22 kW pro Liter Hubraum oder etwa 0,5 kW pro kW Motorleistung.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich nicht nur aus den zugehörigen Ansprüchen-für sich und/oder in Kombination-sondern auch aus der nachgeschalteten Beschreibung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in Verbindung mit Fig. 1, die die unterschiedlichen Arbeitsbereiche eines DI-Ottomotors in Abhängigkeit von Drehzahl, Last und Katalysatortemperatur und die Auswirkung einer erfindungsgemäßen Katalysatortemperaturabsenkung auf die Einstellbarkeit einer homogen-mageren Betriebsweise schematisch darstellt.
Wie oben bereits erwähnt wurde, werden DI-Ottomotoren vorzugsweise geschichtet mager betrieben, da sich durch diese Betriebsweise die niedrigsten Verbrauchswerte erreichen lassen. Der bevorzugte Schichtbetrieb ist jedoch nicht nur vom Brennverfahren her auf niedrige Drehzahlen und Lasten beschränkt sondern auch von der Katalysatortemperatur, da durch die mit zunehmender Drehzahl und Last rasch ansteigende Abgastemperatur der thermische Arbeitsbereich eines nachgeschalteten NOx-Speicherkatalysators rasch überschritten wird, oberhalb dessen die Katalysatoraktivität bzw. der Katalysatorwirkungsgrad stark abnehmen, so daß keine ordnungsgemäße Stickoxideinlagerung mehr gewährleistet ist. Die geschichtet magere Betriebsweise gemäß dem Stand der Technik ist daher in Fig. 1 auf den entsprechend gekennzeichneten ursprungsnahen Bereich beschränkt.
In einem Drehzahlbereich zwischen 1500 und 2500 min'und bei einem effektiven Mitteldruck zwischen 1,5 und 2,5 bar beträgt der vom Brennverfahren her mögliche Schichtanteil noch 100%. Hierbei ergibt sich eine NO-Emission vor dem NO,- Speicherkatalysator von etwa 20-60 g/h und hinter dem NOx-Speicherkatalysator im Magerbetrieb von etwa 0,2-1 g/h. Die Temperatur des NOx-Speicherkatalysators liegt zwischen etwa 200 und 280°C, so daß bezüglich des einzuhaltenden Arbeitstemperaturfensters von etwa 200-500°C ein unkritischer Katalysatorzustand vorliegt und auch im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Abgasreinigung ein Schichtanteil von 100% einstellbar ist.
Bei höheren Drehzahlen und Lasten ist brennverfahrensseitig nur noch ein eingeschränkter Schichtbetrieb möglich, so daß teilweise auf die etwa um 10-15% verbrauchsungünstigere homogen-stöchiometrische Betriebsweise ausgewichen werden muß, deren Arbeitsbereich sich in Fig. 1 zu höheren Drehzahlen, Lasten und Katalysatortemperaturen hin demgemäß unmittelbar an dem geschichtete mageren Arbeitsbereich anschließt.
In dem wichtigen Drehzahlbereich zwischen etwa 1500 und 2500 min-'und bei einem effektiven Mitteldruck zwischen etwa 2-3,5 bar beträgt der vom Brennverfahren mögliche Schichtanteil noch über 80%. Die NOx-Emissionen betragen hier vor dem NOX- Speicherkatalysator etwa 20-70 g/h und hinter dem Speicherkatalysator im Magerbetrieb etwa 0,3-20 g/h.
Dieses Betriebsfenster ist jedoch auch mit einer höheren Abgas-und Katalysatortemperatur verbunden, so daß die Temperatur des NOx-Speicherkatalysators zwischen etwa 300 und 450°C liegt.
Da bei einer Katalysatortemperatur von 450°C und einer NOx-Rohemission von zugleich 70 g/h nur noch eine unzureichende NOx-Konvertierung möglich ist, beträgt der von der Abgasreinigung erforderliche homogen-stöchiometrische Anteil (Lambda = 1-Anteil) bei frischen Katalysatorsystemen bereits etwa 20% und bei gealterten Katalysatorsystemen bis zu 70%. In diesem verbrauchsungünstigeren Arbeitsmodus, dessen Arbeitsbereich den Schichtladungs-Arbeitsbereich in Fig. 1 im Bereich höherer Drehzahlen, Lasten und Katalysatortemperaturen umgibt, arbeitet der NOx-Speicherkatalysator mit 3-Wege- Eigenschaften.
Die angegebenen Temperatur-und Emissionswerte sowie der von der Abgasreinigung her erforderliche Lambda = 1-Anteil und die damit verbundene Unzulässigkeit einer Schichtladungs-Betriebsweise beziehen sich auf eine herkömmliche Abgasanlage ohne Zusatzkühfung, die lediglich durch die normale Luftströmung im Kfz-Unterbodenbereich gekühlt wird.
Ein Kraftfahrzeug mit einem 1,4 Liter DI-Ottomotor (Direkteinspritzer) und Fünfganggetriebe hat bei 80 km/h im 5. Gang bei k = 1,0 einen Abgasmassenstrom von 40 kg/h, eine Abgastemperatur nach Vorkatalysator von 600°C und eine Abgas- Eintrittstemperatur in den NOx-Speicherkatalysator von 490°C, so daß die Wärmeabgabe der Abgasanlage bei einer Umgebungstemperatur von 25°C und einer Luftfeuchte von 60% Pab = mAb-CPAB delta TAB = 40/3600 1,05 * (600-490) kW = 1,283 kW beträgt (Ab = Abgas).
Bei erfindungsgemäßer Verwendung einer Kühlvorrichtung der oben beschriebenen Art mit 0,8 kW zusätzlicher Kühlleistung bei den angegebenen Bedingungen für Abgasmassenstrom, Temperatur und Luftfeuchte ergibt sich eine Absenkung der Abgas- Eintrittstemperatur auf etwa 422°C.
Da mit dieser Eingangstemperatur der NOx-Speicherkatalysator deutlich unterhalb seiner maximalen Mager-NOx-Arbeitstemperatur von 500°C liegt, kann ein magerer Schichtladebetrieb des Motors zugelassen werden. Bei einem Schichtbetrieb mit Lambda = 1,9 steigt der Abgasmassenstrom auf 75 kg/h und die Abgastemperatur nach dem Vorkatalysator sinkt auf 520°C. Die Eintrittstemperatur in den NOX- Speicherkatalysator beträgt bei der herkömmlichen Abgasanlage 460°C. Die Kühlleistung der herkömmlichen Abgasanlage beträgt somit 1,313 kW und ändert sich nur geringfügig. Die NOx-Speicherkatalysatortemperatur liegt an der Obergrenze des Mager-NOx-Arbeitsfensters, so daß der Schichtbetrieb wegen der insbesondere bei gealterten Speicherkatalysatoren sehr hohen NOx-Emission stromab des NOX- Speicherkatalysators nur eingeschränkt, mit 0% bis 20% Anteil zugelassen werden kann.
Bei erfindungsgemäßer Verwendung einer Kühlvorrichtung der oben beschriebenen Art mit 0,8 kW zusätzlicher Kühlleistung ergibt sich im Magerbetrieb eine Absenkung der Abgas-Eintrittstemperatur auf etwa 423°C, durch die sich ein deutlich höherer Katalysatorwirkungsgrad mit einer entsprechend merklichen Verringerung der NOX- Emissionswerte auf < 10 g/h erreichen läßt. Zudem ist im Unterschied zu einer herkömmlichen, ungekühlten Abgasanlage ein Schichtanteil von zumindest etwa 30% einstellbar, der mit einer spürbaren Verbrauchssenkung verbunden ist. Die entsprechende Vergrößerung des Schicht-Arbeitsbereiches ist in Fig. 1 schematisch dargestellt.
Mit einer zusätzlichen Kühlleistung von 1,0 kW läßt sich eine Absenkung der Abgas- Eintrittstemperatur auf 414°C und mit 1,5 kW zusätzlicher Kühlleistung sogar auf 391°C erreichen. Hierdurch lassen sich Schichtanteile von zuminest 40% bzw. zumindest 50% einstellen, die durch eine noch deutlichere Verbrauchsabsenkung gekennzeichnet sind.
Der Ottomotor und der zugeordnete NOx-Speicherkatalysator sind hierbei so betreibbar, daß die NOx-Emission hinter dem NOx-Speicherkatalysator nur noch höchstens etwa 6 g/h und der NOx-Konvertierungsgrad des NOx-Speicherkatalysators zumindest etwa 85% beträgt, so daß durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur alle derzeit gültigen sondern auch alle für die nächsten Jahren festgelegten Abgasvorschriften eingehalten werden.
Next Patent: DEVICE FOR FILTERING THE INTAKE AIR OF COMBUSTION ENGINES