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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR AN OVERTAKING ASSISTANCE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/154214
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for an overtaking assistance system for a vehicle. The vehicle is fitted with surroundings detecting sensor systems for detecting objects in a vehicle's own lane and an adjacent lane laterally behind the vehicle. The space in front of the vehicle is preferably also detected by surroundings detecting sensors. An autonomous entry to an adjacent lane is only initiated when a first vehicle is detected in the adjacent lane. The first vehicle is taken as reference for a speed of vehicles in the overtaking lane. In addition, it is assumed that a second vehicle rapidly approaching the first vehicle from behind in the same lane has noted the first vehicle and will adapt its speed to the speed of the first vehicle.

Inventors:
HEINRICH STEFAN (DE)
HEGEMANN STEFAN (DE)
FISCHER MARC (DE)
Application Number:
PCT/DE2014/200120
Publication Date:
October 02, 2014
Filing Date:
March 11, 2014
Export Citation:
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Assignee:
CONTI TEMIC MICROELECTRONIC (DE)
International Classes:
B60W30/18
Foreign References:
DE102011016770A12011-11-03
DE102012001405A12012-11-22
EP1958840A22008-08-20
US20120296522A12012-11-22
Other References:
None
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Claims:
Ansprüche

1 ) Verfahren für einen Überholassistenten für ein Fahrzeug mit

Umfelderfasungssensorsystemen zur Erfassung von Objekten auf der eigenen und einer benachbarten Fahrspur hinter und ggf. vor dem Fahrzeug,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein autonomes Einscheren auf die Überholspur nur dann eigeleitet wird, wenn auf der Überholspur ein erstes Fahrzeug erkannt wird.

2) Verfahren Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

autonomer Überholvorgang nur dann eigeleitet wird, wenn der Wert der

Relativgeschwindkeit von dem Fahrzeug und dem ersten Fahrzeug einen Wert in einem vorgebenen Bereich einnimmt.

3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Einscheren des Fahrzeugs vor dem ersten Fahrzeug vorgesehen ist, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer oder gleich der Geschwindigkeit des ersten Fahrzeugs ist.

4) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Einscheren nur dann vorgesehen ist, wenn zusätzlich zu dem ersten Fahrzeug ein zweites Fahrzeug auf der Überholspur hinter dem ersten Fahrzeug erkannt wird und eine Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten Fahrzeug hinreichend groß für einen Einschervorgang des Fahrzeugs ist. Verfahren nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

autonomer Überholvorgang nur dann eigeleitet wird, wenn der Wert für eine Relativgeschwindigkeit zwischen dem Fahrzeug und dem zweiten Fahrzeug in einem vorgegebenen Bereich liegt, wobei der Schwellwert insbesondere von der

Fahrzeuggeschwindigkeit abhängt.

Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 4 oder 5,

daurch gekennzeichnet, dass

die Lücke zwischen dem erstem und dem zweiten Fahrzeug größer als ein vorgegebener Schwellwert ist, insbesondere ist der Schwellwert 40, 50, 60, 70 oder 80 m.

Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Lücke zwischen dem erstem und dem zweiten Fahrzeug größer als ein vorgegebener Schwellwert ist, wobei der Schwellwert in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder von der Relativgeschwindigkeit zum ersten Fahrzeug oder in Abhängigkeit von der Relativgeschwindigkeit zum zweiten

Fahrzeug gewählt wird.

Vorrichtung zum Einleiten eines autonomen Überholvorgangs für ein Fahrzeug mit Umfelderfasungssensorsystemen zur Erfassung von Objekten auf der eigenen und einer benachbarten Fahrspur vor und hinter dem Fahrzeug, die

eine Steuereinheit mit einem elektronischen Speicher umfasst, auf der ein Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche hinterlegt ist.

Fahrzeug mit Vorrichtung nach Anspruch 8.

Description:
Verfahren und Vorrichtung für einen Überholassistenten

Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Fahrerassistenzsystem für Kraftfahrzeuge und zumindest teilweise autonom fahrende Fahrzeuge.

Überholassistenten für Fahrzeuge sind Stand der Technik. Dazu wird der seitlich-rückwärtige Raum eines Fahrzeugs mit zumindest einem Sensorsystemen überwacht. Das

Sensorsystem ist insbesondere als Kamera-, Radar- oder Lidarsystem bzw. als eine

Kombination der genannten Sensoren ausgestaltet. Bei Erkennung einer Überholabsicht des Fahrer z.B. bei Blinkerbetätigung wird eine Warnung an den Fahrer ausgegeben, wenn sich ein anderes Fahrzeug im seitlich-rückwärtige Raum eines Fahrzeugs auf der Überholspur befindet.

Eine Übertragung des beschriebenen Verfahrens auf Fahrzeuge, die einen Überholvorgang autonom durchführen, hat den Nachteil, dass Fahrzeuge auf der Überholspur die sich mit einer hohen Relativgeschwindigkeit dem Fahrzeug annähern erst sehr spät von den

Umfelderfassungssystem mit einer vorgegebenen Reichweite erfasst werden. Eine Kollision ist in diesem Fall wahrscheinlich oder sogar unvermeidlich. Die Problematik soll im

Folgenden anhand eines Zahlenbeispiels verdeutlicht werden.

Ein Fahrzeug fährt auf einer Autobahn mit ca. 130 km/h. Hinter einem langsam fahrenden Lkw kann die Fahrzeuggeschwindigkeit z.B. auch nur 80 km/h betragen. In Deutschland zulassungsfähige Fahrzeuge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 430km/h. Es kann während eines Überholvorgangs auf der Autobahn also eine Differenzgeschwindigkeit von bis zu 350 km/h (97,7 m/s) auftreten. Heute übliche Sensorreichweiten für die Erfassung eines Bereichs seitlich hinter dem Fahrzeug betragen zwischen 60 und 200 m.

Im Extremfall beträgt die Zeitspanne bis zu einer Kollision weniger als drei Sekunden, wenn ein langsames Fahrzeug auf die Überholspur einschert. Selbst wenn der Fahrer des herannahenden Fahrzeuges schnell reagiert und noch bremsen kann, ist diese Verkehrssituation risikoreich und sollte vermieden werden.

Es ist die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung für einen sicheren autonomen Einschervorgang eines Fahrzeugs auf eine Nachbarspur anzugeben.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Erfindungsgemäß wird ein Verfahren für einen Überholassistenten für ein Fahrzeug angegeben. Das Fahrzeug ist mit Umfelderfasungssensorsystemen zur Erfassung von Objekten auf der eigenen und einer benachbarten Fahrspur seitlich-hinter dem Fahrzeug ausgestattet. Vorzugsweise wird auch der Raum vor dem Fahrzeug durch

Umfelderfassungssensoren erfasst. Im Stand der Technik sind

Umfelderfassungssensorsysteme für eine adaptive Geschwindigkeitsregelung,

Spurverlassenswarnung, Totwinkelüberwachung, Rückraumüberwachung o.ä.

Fahrerassistenzsysteme bekannt, die auch für einen Überholassistenten verwendet werden können.

Ein autonomes Einscheren auf eine benachbarte Fahrpur wird nur dann eigeleitet, wenn auf der benachbarten Spur ein erstes Fahrzeug erkannt wird. Das erste Fahrzeug wird als Referenz für eine Geschwindigkeit von Fahrzeugen auf der Überholspur genommen. Zudem wird angenommen, dass ein schnell von hinten an das erste Fahrzeug auf derselben Spur herannahendes zweites Fahrzeug, das erste Fahrzeug wahrgenommen hat und seine Geschwindigkeit an die Geschwindigkeit des ersten Fahrzeug anpassen wird.

In einer positiven Ausgestaltung der Erfindung wird ein autonomer Überholvorgang nur in Abhängigkeit von der Relativgeschwindkeit zwischen dem Fahrzeug und dem erstem Fahrzeug eingeleitet. Der Wert der Relativgeschwindkeit muß in einem vorgebbaren Bereich liegen. Der vorgebbare Bereich für die Relativgeschwindigkeit kann auch von der

Fahrzeuggeschwindigkeit von den Straßenverhältnissen und er Witterung abhängig sein.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Einscheren des Fahrzeugs auf die Überholspur z.B. vor dem ersten Fahrzeug, wobei das Fahrzeug ggf. die Fahrt beschleunigt, um vor dem ersten Fahrzeug einzuscheren. Dieses Vorgehen ist insbesondere dann zweckmässig, wenn das erste Fahrzeug auf der Überholspur deutlich langsamer als das Fahrzeug fährt oder zumindest nicht schneller als das Fahrzeug fährt.

Weiterhin ist diese Ausgestaltung ist insbesondere vorteilhaft, wenn das erste Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit kleiner oder gleich der vorgegebene Sollgeschwindigkeit des

Fahrzeugs fährt. Die Sollgeschwindigkeit des Fahrzeugs wird z.B. in Abhängigkeit vom Straßentyp oder von Geschwindigkeitsbegrenzungen bestimmt oder vom Fahrer gesetzt. Eine typische Sollgeschwindigkeit für eine Fahrt auf einer Autobahn ist 130 km/h. Fahren langsamere Fahrzeuge vor dem Fahrzeug wird die tatsächliche Geschindigkeit entsprechend angepasst, um eine Kollision mit dem vorausfahrenden Fahrzeug zu verhindern. Eine solche Geschwindigkeitsregelung wird auch Adaptive Cruise Control genannt. Alternativ kann ein Einscheren hinter dem ersten Fahrzeug vorgesehen sein, wobei das Fahrzeug ggf. die Fahrt verlangsamt um hinter dem ersten Fahrzeug einzuscheren. Dieses Vorgehen ist insbesondere zweckmäßig, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs und des ersten Fahrzeugs ähnlich sind. Als ähnlich werden Geschwindigkeiten angesehen, die sich um nicht mehr als 20km/h oder 15km/h oder 10km/h oder 5 km/h oder 1 km/h unterscheiden.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird ein autonomes Einscheren auf eine andere Spur nur dannausgeführt, wenn zusätzlich zu dem ersten Fahrzeug ein zweites Fahrzeug auf der Überholspur hinter dem ersten Fahrzeug erkannt wird und eine Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten Fahrzeug hinreichend groß für einen

Einschervorgang des Fahrzeugs ist.

Vorzugsweise wird ein autonomer Überholvorgang nur dann ausgeführt, wenn der Wert einer Relativgeschwindigkeit zwischen dem Fahrzeug und dem zweiten Fahrzeug in einem vorgegebenen Bereich liegt. Insbesondere sollte das Fahrzeug nicht langsamer als das zweite Fahrzeug fahren bzw. sollte die Sollgeschwindigkeit des Fahrzeugs nicht kleiner als die Geschwindigkeit des zweiten Fahrzeugs sein, da das Fahrzeug vor dem zweiten Fahrzeug einscheren wird.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Lücke zwischen erstem und zweiten Fahrzeug größer als ein vorgegebener Schwellwert, insbesondere größer als ein

Schwellwert von 40, 50, 60, 70 oder 80 m.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Schwellwert für die Lücke zwischen erstem und zweitem Fahrzeug abhängig von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder von der Relativgeschwindigkeit zum ersten Fahrzeug oder von der Relativgeschwindigkeit zum zweiten Fahrzeug. Bei kleineren Geschwindigkeiten darf in eine kleinere Lücke eingeschert werden, bei großen Geschwindigkeiten nur in größere Lücken.

Die Größe der Lücke wird insbesondere so gewählt, daß ein ausreichender

Sicherheitsabstand zum ersten und zweiten Fahrzeug gegeben ist. Der Sicherheitsabstand wiederum kann aus der Geschwindigkeit des Fahrzeugs berechnet werden. Die Berechnung des Sicherheitsabstands ist dem Fachmann geläufig. Eine Faustformel besagt, dass der Abstand gleich dem halben Tacho sein soll. Der Sicherheitsabstand ist stark von den Straßenverhältnissen und er Witterung abhängig. Auch diese können bei der Berechnung berücksichtigt werden. Bei nasser Fahrbahn sollte ein erhöhter Sicherheitsabstand eingehalten werden, da sich der Bremsweg verlängert. Zudem wird eine Vorrichtung zum Ausführen eines autonomen Überholvorgangs für ein Fahrzeug angegeben. Das Fahrzeug ist mit Umfelderfasungssensorsystemen zur Erfassung von Objekten auf der eigenen und einer benachbarten Fahrspur vor und hinter dem

Fahrzeug und mit Mittel zur automatischen Längs- und Querregelung ausgestattet. Die Vorrichtung umfasst eine Steuereinheit mit einem elektronischen Speicher, auf dem ein Verfahren wie zuvor beschrieben hinterlegt ist.