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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR PERFORMING A RISK EVALUATION FOR A JOURNEY WITH A ROAD VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/048131
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method (10) for performing a risk evaluation of a journey with a road vehicle, characterised by the following characteristics: a driving data packet (18) that describes a downstream part of the journey is transmitted (11) to a back end during the journey of the road vehicle; the transmitted driving data packet (18) is enriched by information (19) on different stretches by a map alignment (12) in the back end; and the risk evaluation is updated (14) on the basis of the enriched driving data packet (18).

Inventors:
ZWISSLER FABIAN (DE)
WESTENDORF ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/070417
Publication Date:
March 14, 2019
Filing Date:
July 27, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60W40/09
Foreign References:
US20130244210A12013-09-19
US20150054934A12015-02-26
US20080252487A12008-10-16
US20130166326A12013-06-27
DE102015109135A12015-12-31
DE102005044771A12007-03-29
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren (10) zur Risikobewertung einer Fahrt mit einem Straßenfahrzeug, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

- ein Fahrdatenpaket (18), welches einen zurückliegenden Teilverlauf der Fahrt beschreibt, wird während der Fahrt vom Straßenfahrzeug an ein Backend übertragen (11),

- das übertragene Fahrdatenpaket (18) wird durch einen

Kartenabgleich (12) im Backend um Streckeninformationen (19) angereichert (20) und

- anhand des angereicherten Fahrdatenpaketes (18) wird die Risikobewertung aktualisiert (14).

2. Verfahren (10) nach Anspruch 1,

gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

- das Verfahren (10) wird derart wiederholt (16, N), dass die während der Fahrt übertragenen Fahrdatenpakete (18) gemeinsam einen

Gesamtverlauf der Fahrt beschreiben.

3. Verfahren (10) nach Anspruch 2,

gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

- das Übertragen (11) der Fahrdatenpakete (18) erfolgt periodisch.

4. Verfahren (10) nach Anspruch 3,

gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

- das periodische Übertragen (11) der Fahrdatenpakete (18) erfolgt mit einer konfigurierbaren Frequenz.

5. Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,

gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

- die angereicherten Fahrdaten pakete (18) werden jeweils an ein Rechenzentrum eines Dritten übertragen (13) und

- das Aktualisieren (14) der Risikobewertung erfolgt jeweils im Rechenzentrum des Dritten.

6. Verfahren (10) nach Anspruch 5,

gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

- die jeweils aktualisierte Risikobewertung wird Kunden des Dritten mittels einer Anwendungssoftware oder einem Kundenportal (22) angezeigt (15).

7. Verfahren (10) nach Anspruch 6,

gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

- ein mögliches Ende der Fahrt (16) wird durch das Straßenfahrzeug erkannt (Y) und dem Backend signalisiert (17) und

- nach dem Ende der Fahrt (16, Y) wird die angezeigte Risikobewertung der Fahrt als endgültig gekennzeichnet (23).

8. Computerprogramm, welches eingerichtet ist, das Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.

9. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 8 gespeichert ist.

10. Vorrichtung (30), die eingerichtet ist, das Verfahren (10) nach einem der

Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren und Vorrichtung zur Risikobewertung einer Fahrt mit einem

Straßenfahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Risikobewertung einer Fahrt mit einem Straßenfahrzeug. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus eine entsprechende Vorrichtung, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium.

Stand der Technik

Auf dem Gebiet der angewandten Informatik bezeichnet der Begriff

Verkehrstelematik {intelligent transportation Systems, ITS) das Erfassen, Übermitteln, Verarbeiten und Nutzen verkehrsbezogener Daten mit dem Ziel der Organisation, Information und Lenkung des Verkehrs unter Nutzung von

Informations- und Kommunikationstechnologien.

In DE102005044771A1 wird eine Vorrichtung zur Bereitstellung von

Informationen über eine Fahrzeugfahrt mit einer Erfassungseinheit zur Erfassung von Fahrzeugfahrtdaten, einer Auswerteeinrichtung zur Verarbeitung der Fahrzeugfahrtdaten und einer Ausgabeeinrichtung zur Anzeige von

Informationen auf Grundlage der erfassten Fahrzeugfahrtdaten vorgeschlagen. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ist die Auswerteeinheit ausgebildet, anhand eines erfassten Fahrzeugfahrtdatums mittels einer Bewertungsregel ein

Verkehrsgefährdungspotential zu bestimmen, wobei der Fahrzeugführer über das Verkehrsgefährdungspotential informiert wird. Diese Informationen werden an einen Versicherer manipulationssicher übermittelt und diesem detailliert zur Verfügung gestellt, um z. B. die Versicherungsbeiträge zu bestimmen bzw.

Rabatte oder Aufschläge festzusetzen. Die ermittelten Fahrzeugfahrtdaten werden hierzu an eine Computereinheit weitergeleitet, welche anhand eines Auswertealgorithmus eine Risikobewertung durchführt.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Risikobewertung einer Fahrt mit einem Straßenfahrzeug, eine entsprechende Vorrichtung, ein entsprechendes

Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium gemäß den unabhängigen Ansprüchen bereit.

Der vorgeschlagene Ansatz fußt auf der Erkenntnis, dass viele Anbieter von Telematik- Systemen ein eigenes, festverbautes Telematik- Steuergerät

{Connectivity control unit, CCU) verwenden, um Daten im Fahrzeug zu sammeln und an einen nachgestellten Zentralrechner {back end, back-end, backend) weiterzuleiten. Diese Rohwerte können mittels verschiedener

Filterfunktionalitäten im Backend geglättet oder gefiltert werden und werden anschließend über durch einen Kartenabgleich oder eine Karteneinpassung (map matching) mit weiteren Daten angereichert. Diese gesammelten und

angereicherten Daten werden an eine Versicherung oder ein anderweitiges Unternehmen, das an einer Risikobewertung interessiert ist, weitergeleitet, die dann wiederum diese Daten für die Risikobewertung analysiert.

Aus Kundensicht wird eine Risikobewertung zum Ende einer Fahrt erwartet. Somit stellt sich die Frage, wann eine Fahrt beendet ist, da dies eine Bedingung ist, die Fahrt anzureichern und schließlich die Daten an die Versicherung zu übergeben. Ein herkömmliches Fahrzeug gibt keine zuverlässige Auskunft darüber, ob eine Fahrt endgültig abgeschlossen ist; deshalb lassen sich hierzu unterschiedliche Annahmen treffen. In Betracht kommt insbesondere eine Stillstands- Erkennung, die beim Ausbleiben einer Bewegung des Fahrzeugs über längere Zeit annimmt, dass die Fahrt beendet wurde.

Äußere Einflüsse wie unzureichender Mobilfunkempfang können zudem verhindern, dass ein konventionelles Telematik- Steuergerät dem Backend ein vom Auto bereits erkanntes Fahrtende signalisieren kann. Deshalb kann zwischen dem tatsächlichen Fahrtende und der Übermittlung der Daten an die Versicherung sehr viel Zeit vergehen.

Ein Vorzug der erfindungsgemäßen Lösung liegt dementsprechend darin, die Risikobewertung deutlich schneller liefern zu können.

Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen Grundgedankens möglich. So kann vorgesehen sein, dass noch während der zu bewertenden Fahrt regelmäßig Fahrdatenpakete an das Rechenzentrum eines Versicherungsunternehmens übertragen werden, die gemeinsam den Gesamtverlauf der Fahrt beschreiben. Im Rechenzentrum des Versicherungsunternehmens kann die Risikobewertung so nach

versicherungsmathematischen Grundsätzen fortwährend aktualisiert werden. Nutzer von Versicherungs-Telematik können auf diese Weise bereits kurz nach der Fahrt erkennen, ob ihre aktuelle Fahrt als risikoreich oder sicher bewertet wurde.

Gemäß einem weiteren Aspekt kann vorgesehen sein, dass die jeweils aktualisierte Risikobewertung Kunden des Versicherungsunternehmens mittels einer Anwendungssoftware {application, app) angezeigt wird. Somit bekommen sie ein unmittelbares Feedback zu ihrer Fahrweise und können diese entsprechend anpassen. Durch die dargestellten Veränderungen kann sehr zeitnah - im besten Fall bereits während der Fahrt - eine Rückmeldung zum Fahrstil in Form eines Risikowerts gegeben und so der Fahrstil aktiv beeinflusst werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 das Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer ersten

Ausführungsform.

Figur 2 schematisch ein Telematik- Steuergerät gemäß einer zweiten

Ausführungsform.

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 illustriert den grundlegenden Ablauf eines erfindungsgemäßen

Verfahrens (10) zur Risikobewertung einer Fahrt mit einem Straßenfahrzeug. Letzteres überträgt hierzu noch während der Fahrt in einer konfigurierbaren Frequenz - zum Beispiel in einem Abstand von 15 Minuten - Fahrdatenpakete (Daten 18) an ein Backend (Prozess 11), welche den jeweils zurückliegenden Teilverlauf der Fahrt etwa anhand von Geschwindigkeit, Beschleunigung oder geostationären Positionskoordinaten beschreiben. Das Backend reichert seinerseits jedes Fahrdaten paket (18) durch einen

Kartenabgleich (Prozess 12) um einschlägige Streckeninformationen (externe Daten 19) - etwa Art und zulässige Höchstgeschwindigkeit der genutzten Straßen - an (Zusammenführen 20).

Jedes der solchermaßen angereicherten Fahrdatenpakete (18) wird sodann an das Rechenzentrum des verbundenen Versicherungsunternehmens übertragen (Prozess 13), welches die Risikobewertung anhand des Datenpaketes (18) umgehend aktualisiert (Prozess 14) und dem Versicherungskunden oder anderweitigen Nutzer mittels App oder Kundenportal (Feedback 22) anzeigt (Prozess 15). Die aggregierten Fahrdatenpakete (18) ergänzen sich somit inhaltlich mit zunehmendem Fahrtfortschritt zu einer Beschreibung des vollständigen Fahrtverlaufes, erlauben aber bereits eine - schrittweise zu verfeinernde - vorläufige Risikobewertung. Zur abschließenden Bewertung der Gesamtfahrt bedarf es somit lediglich einer Erkennung des Fahrtendes (Entscheidung 16). Hiervon ist auszugehen

(Zweig Y), wenn innerhalb eines gleitenden Zeitfensters von beispielsweise fünf Minuten keine Fahrbewegungen zu verzeichnen sind. Das Straßenfahrzeug signalisiert diesen Umstand sogleich dem Backend (Prozess 17), sodass die dem Kunden angezeigte Risikobewertung in App oder Kundenportal als endgültig gekennzeichnet werden kann (Ausgabe 23).

Dieses Verfahren (10) kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Telematik- Steuergerät (30) implementiert sein, wie die schematische Darstellung der Figur 2 verdeutlicht.