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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PREPARING A PROCESSING LIQUID ACCUMULATED IN THE COURSE OF A CONTAINER CLEANING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/066933
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of labels (3) which are obtained and prepared with a processing liquid (1) in the course of a container handling, in particular a container cleaning, as filtering aids (5) for the layered deposition filtration of the processing liquid (1) to be cleaned.

Inventors:
EVERS HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/007230
Publication Date:
June 09, 2011
Filing Date:
November 30, 2010
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
EVERS HARTMUT (DE)
International Classes:
B08B3/14; B01D29/00; B01D39/04; B08B9/20; B09B3/00
Domestic Patent References:
WO2009010164A12009-01-22
Foreign References:
DE3409861A11985-09-19
EP0460499A21991-12-11
DE735884C1943-05-31
US20090223190A12009-09-10
EP0423781A21991-04-24
BE413915A
DE102006026080A12007-12-06
EP0264586B11991-04-03
DE19625184A11998-01-08
DE102007038828A12009-02-19
EP0264596B11989-10-11
DE7703620U11978-08-03
DE102005028080A12006-12-21
DE2724161A11978-11-30
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Aufbereitung von im Zuge einer Behälterreinigung, anfallender Prozessflüssigkeit (1), wonach der Prozessflüssigkeit (1) ein Zusatzmittel hinzugefügt und die Mischung gefiltert wird, wobei als Zusatzmittel ein Filterhilfsmittel (5) zur Anschwemmfiltration der Prozessflüssigkeit (1) eingesetzt wird, d a d u rch g e ke n n ze i c h n et , d a ss

das Filterhilfsmittel (5) wenigstens teilweise aus im Zuge der Behälterbehandlung gewonnenen und ausgeschleusten Etiketten (3) gewonnen wird, indem mindestens ein Teil der ausgeschleusten Etiketten (3) gemahlen und einem Anschwemmfilter (4) als Filterhilfsmittel (5) zugeführt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Filterhilfsmittel (5) als externer Zusatzstoff der zu reinigenden Prozessflüssigkeit (1) zugegeben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterhilfsmittel (5) als interner Zusatzstoff der Behälterbehandlung entstammt und der zu reinigenden Prozessflüssigkeit (1) zugegeben wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterhilfsmittel (5) auf Basis von Zellulosefasern arbeitet.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die den Anschwemmfilter (4) als Filtrat verlassende und aufbereitete Prozessflüssigkeit (1) einer Behälter-Reinigungsmaschine (2) zugeführt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigende Prozessflüssigkeit (1) als Unfiltrat in den Anschwemmfilter (4) überführt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessflüssigkeit (1) im Kreislauf geführt wird.

8. Vorrichtung zur Aufbereitung von im Zuge einer Behälterreinigung anfallender Prozessflüssigkeit (1), mit einer Behälter-Reinigungsmaschine (2) (2), und mit einem Filter (4), dadurch gekennzeichnet, dass diese folgende Komponenten umfasst, einen Filter (4), der als Anschwemmfilter ausgebildet ist, welchem die zu reinigende Prozessflüssigkeit (1) inklusive einem Filterhilfsmittel (5) zur Anschwemmfiltration zugeführt wird,

[ehemals Anspruch 12] eine Mahlvorrichtung (6), sowie

eine Zuleitung für Abfalletiketten (3') von der Behälterreinigungsmaschine (2) zur Mahlvorrichtung (6), eine Zuleitung von der Mahlvorrichtung (6) zum Filter (4), eine Zuleitung von der Behälter-Reinigungsmaschine (2) zum Filter (4) für unfiltrierte Lauge.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Filterhilfsmittel (5) als Zellulose-Filterhilfsmittel (5) auf Basis von seitens der Behälter- Reinigungsmaschine (2) abgelösten Etiketten (3), ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (4) eine horizontale Anschwemmfiltereinrichtung (7) aufweist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (4) mit einem oder mehreren vertikalen Anschwemmfilterein- einrichtungen (7) ausgerüstet ist.

12. Verwendung von im Zuge einer Behälterreinigung mit Prozessflüssigkeit (1) gewonnenen und aufbereiteten Etiketten (3) als Filterhilfsmittel (5) zur Anschwemmfiltration der zu reinigenden Prozessflüssigkeit (1).

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von im Zuge einer

Behälterreinigung anfallender Prozessflüssigkeit

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von im Zuge einer Behälterbehandlung und insbesondere Behälterreinigung anfallender Prozessflüssigkeit, wonach der Prozessflüssigkeit ein Zusatzmittei hinzugefügt und die Mischung gefiltert wird. - Behälterbehandlung meint im Rahmen der Erfindung jedwede Behandlung eines Behälters mit einer Prozessflüssigkeit. Hierzu gehört insbesondere die Behälterreinigung. Dabei wird als Prozessflüssigkeit überwiegend mit Laugen arbeitet.

Bei der Behälterreinigung, insbesondere derjenigen von Flaschen und hier von Mehrwegflaschen, wird regelmäßig mit einem oder mehreren Laugebädern gearbeitet. Tatsächlich wird die Laugenbehandlung genutzt, um einerseits Verschmutzungen der Mehrwegflaschen bzw. Mehrwegbehälter abzuwaschen und andererseits etwaige Aufdrucke wie beispielsweise Etiketten anzulösen oder ganz zu entfernen. Als Ziel soll der entsprechend gereinigte Behälter im Anschluss hieran unmittelbar wieder befüllt und beispielsweise mit einem Etikett neu ausgerüstet werden. - Um die Ablösung der Etiketten vom äußeren Behältermantel zu erleichtern, wird im Stand der Technik u. a. auf Düseneinrichtungen zurückgegriffen, um die Etikettenablösung zu verbessern (vgl. DE 10 2005 026 080 A1). Die abgelösten und abgetrennten Etiketten werden ausgeschleust und üblicherweise als Abfall entsorgt.

Der Einsatz von beispielsweise Lauge als Prozessflüssigkeit hat sich grundsätzlich bewährt. Allerdings ist mit zunehmender Reinigungsdauer eine wachsende Verschmutzung der Lauge bzw. allgemein der Prozessflüssigkeit unvermeidbar. Aus diesem Grund hat es im Stand der Technik bereits verschiedene Ansätze gegeben, die Lauge respektive allgemein eine Prozessflüssigkeit bei solchen Reinigungsvorgängen aufzubereiten. So beschreibt beispielsweise die WO 2009/010164 A1 eine komplizierte Vorgehensweise mit verschiedenen Filtern, die zusätzlich und in unterschiedlicher Reihenfolge rückgespült werden. Das ist in Anbetracht des steigenden Kostendruckes eher kontraproduktiv, weil anlagentechnisch aufwändig.

Im Rahmen der gattungsbildenden Lehre nach der EP 0 264 596 B1 wird ein Verfahren zum Entsorgen von Lauge aus Reinigungsmaschinen vorgestellt, bei dem mit einer mehrstündigen Sedimentation von Schwebeteilen gearbeitet wird. Dabei werden der Schlamm und ein Teil der in Sedimentationstanks verbliebenen Lauge

BESTÄTIGUNGSKOPIE abgezogen und einer Eindickungsanlage zugeführt. In der Eindickungsanlage wird der Schlamm weiter eingedickt, wobei ein Flockungsmittel zum Einsatz kommen kann. Als Flockungsmittel schlägt die genannte Veröffentlichung ein polymeres Elektrolyt vor, dessen Einsatz relativ kostenaufwändig ist.

Bei einem vergleichbaren Verfahren zur Aufbereitung von Prozesswasser aus einer Flaschenreinigungsmaschine entsprechend der DE 196 25 184 A1 wird das Prozesswasser einer Reinigung in einem Filter der Umkehrosmose zugeführt. Auf diese Weise wird Reinwasser gewonnen und anschließend durch beispielsweise Kohlendioxid neutralisiert. Außerdem erfolgt eine Konditionierung mit Keimvernichtungsmitteln. Das so behandelte Reinwasser kann anschließend wieder in der Flaschenreinigungsmaschine zum Einsatz kommen. Allerdings ist auch in diesem Zusammenhang der Verfahrens- und anlagentechnische Aufwand groß. - Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur Aufbereitung von im Zuge einer Behälterbehandlung und insbesondere Behälterreinigung anfallender Prozessflüssigkeit der eingangs beschriebenen Prägung so weiter zu entwickeln, dass der Aufwand und die Kosten verringert sind. Außerdem soll eine geeignete Vorrichtung angegeben werden.

Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist bei einem gattungsgemäßen Verfahren zur Aufbereitung von im Zuge einer Behälterbehandlung, insbesondere Behälterreinigung, anfallender Prozessflüssigkeit vorgesehen, dass als der Prozessflüssigkeit hinzugefügtes Zusatzmittel ein Filterhilfsmittel zur Anschwemmfiltration der Prozessflüssigkeit eingesetzt wird.

Vorbekannt sind Vorrichtungen und Verfahren zur Reinigung von Flüssigkeiten mittels einer so genannten Anschwemmfiltration, die zur Reinigung des Produktes insbesondere bei der Bierherstellung weite Verbreitung haben. DE 10 2007 038 828 A1 zeigt beispielsweise ein derartiges Verfahren, bei welchem eine Mischung aus unterschiedlich langen Zellulosefasern als Filterhilfsmittel verwendet wird. Erfindungsgemäß erfährt also die im Zuge der Behälterbehandlung bzw. Behälterreinigung eingesetzte Prozessflüssigkeit eine spezielle Behandlung bzw. Reinigung, nämlich im Sinne einer Anschwemmfiltration. Hierbei sollte betont werden, dass Prozessflüssigkeit im Rahmen der Erfindung sämtliche Flüssigkeiten meint, die bei einer Behälterreinigung bzw. Behälterbehandlung zur Anwendung kommen. Zu diesen gehören nicht nur Reinigungsflüssigkeiten, sondern beispielsweise auch Spülflüssigkeiten, Kühlflüssigkeiten etc. sowie Mischungen der genannten Flüssigkeiten.

Grundsätzlich bekannt ist, dass bei einer Kuchenfiltration eine strömende Flüssigkeit durch einen porösen Körper geleitet wird. Die in der Flüssigkeit vorhandenen „Schmutzstoffe" werden entweder durch Adhäsion und/oder Absorption, jedoch überwiegend durch Siebwirkung im Filterkuchen zurückgehalten. Welche Art der Rückhaltung dominiert, hängt von der Zusammensetzung des Filterhilfsmittels ab. Beim Filtrieren bezeichnet man die geklärte Phase als Filtrat, der sich auf der Stützschicht abscheidende Feststoff als Filterkuchen.

Dabei wird im Gegensatz zum gattungsbildenden Stand der Technik nach der EP 0 264 596 B1 nicht mit einem Flockungsmittel als Zusatzmittel und anschließender Sedimentation sowie Filtration gearbeitet. Vielmehr fungiert das der aufzubereitenden Prozessflüssigkeit hinzugefügte Zusatzmittel als Filterhilfsmittel und dient zum Aufbau einer Anschwemmfilterschicht. Diese Anschwemmfilterschicht aus dem Zusatzmittel bzw. Filterhilfsmittel fungiert als eigentliche Filtrationsschicht. Die Zugabe von Flockungsmitteln ist nicht nur nicht erforderlich, sondern sogar störend.

Die beschriebene Anschwemmfiltration kann erfindungsgemäß unter Druckbeaufschlagung oder im Sinne einer Saugbeaufschlagung erfolgen. Bei der erstgenannten Druckvariante wird die zu reinigende Prozessflüssigkeit in einem geschlossen ausgeführten Filter durch die aus dem Zusatzmittel bzw. Filterhilfsmittel aufgebaute Filtrationsschicht hindurchgedrückt. Bei der Saugvariante wird dagegen die Prozessflüssigkeit in einem offenen oder geschlossenen Behälter bzw. Filter durch die fragliche Filtrationsschicht hindurch gesaugt. Beide grundsätzlichen Varianten sind im Rahmen der Erfindung denkbar und möglich.

Üblicherweise findet bei der Anschwemmfiltration keine Spülung wie bei anderen Filtersystemen statt. Vielmehr reicht es aus, die Flussrichtung der zu reinigenden Prozessflüssigkeit, des Unfiltrates, und der gereinigten Prozessflüssigkeit, des Filtrates, umzukehren. Denn diese Flussrichtungsumkehr sorgt allgemein dafür, dass die sich auf einer Stützstruktur bzw. Anschwemmfiltereinrichtung bildende Filtrationsschicht zusammen mit den darin eingelagerten Verschmutzungen, der sogenannte Filterkuchen, von der Stützstruktur abgesprengt respektive abgelöst wird. Im Anschluss hieran kann dann eine erneute Anschwemmfiltration durchgeführt werden.

Bei der Stützstruktur zum Aufbau der Filtrationsschicht aus dem Zusatzmittel bzw. Filterhilfsmittel kann es sich grundsätzlich um eine horizontale Stützstruktur oder auch eine vertikale Stützstruktur handeln. Im erstgenannten Fall weist der Filter eine horizontale Anschwemmfiltereinrichtung auf. Bei der letztgenannten Variante ist der Filter mit ein oder mehreren Vertikal-Anschwemmfiltereinrichtungen ausgerüstet. Hierbei mag es sich um ein oder mehrere Filterkerzen handeln, wie nachfolgend und mit Bezug auf das Ausführungsbeispiel noch näher erläutert wird.

Bei dem Filterhilfsmittel kann es sich grundsätzlich um einen externen Zusatzstoff handeln, welcher der Prozessflüssigkeit zugegeben wird. Ganz besonders bevorzugt ist jedoch eine Variante, bei welcher das Filterhilfsmittel als interner Zusatzstoff der Behälterreinigung entstammt und der Prozessflüssigkeit zugegeben wird. D. h., als Filterhilfsmittels wird ein Zusatzstoff eingesetzt, welcher bei der Behälterreinigung entsteht, bzw. dem Vorgang der Behälterreinigung entstammt. Dieser interne und gleichsam bisher als "Abfall" behandelte Zusatzstoff wird nun erfindungsgemäß der Prozessflüssigkeit zugegeben und als Filterhilfsmittel zur Anschwemmfiltration der Prozessflüssigkeit eingesetzt. In diesem Zusammenhang kann die Zugabe des Filterhilfsmittels zu der Prozessflüssigkeit in jeder Phase auf ihrem Weg zum Anschwemmfilter oder sogar erst im Anschwemmfilter erfolgen.

Auf diese Weise werden bisher ungenutzte Ressourcen vorteilhaft eingesetzt und sowohl der Verfahrens- als auch der vorrichtungsmäßige Aufwand deutlich reduziert. Tatsächlich empfiehlt die Erfindung, dass das Filterhilfsmittel vorteilhaft aus im Zuge der Behälterreinigung gewonnenen und ausgeschleusten Etiketten gewonnen wird. D. h., ein Teil oder sämtliche der im Zuge der Behälterreinigung von den zu reinigenden Behältern abgelösten Etiketten wird aufbereitet und - im Gegensatz zum Stand der Technik - nicht entsorgt. Vielmehr erfahren die aufbereiteten Etiketten eine zusätzliche Verwendung dergestalt, dass sie der zu reinigenden Prozessflüssigkeit als Filterhilfsmittel zugeführt werden. In diesem Zusammenhang beschränkt sich die Aufbereitung der Etiketten im Regelfall darauf, dass die Etiketten gemahlen werden, beispielsweise in einer Kegelmühle.

Im Allgemeinen arbeitet das Filterhilfsmittel auf Basis von Zellulosefasern. Solche Zellulosefasern sind ohnehin in den üblicherweise aus Papier hergestellten Etiketten überwiegend vorhanden bzw. bilden deren Hauptbestandteil. Folgerichtig können die fraglichen Zellulosefasern nach dem Ablösen und dem beschriebenen Aufbereiten der Etiketten vorteilhaft als Filterhilfsmittel für die beschriebene Anschwemmfiltration zur Aufbereitung der Prozessflüssigkeit genutzt werden.

Dabei wird meistens mit Zellulosefasern gearbeitet, deren Faserlänge im μηη-Bereich liegt. Typischerweise verfügen die Zellulosefasern über eine Faserlänge von weniger als 500 μιτι, insbesondere eine solche von ca. 400 μηι und darunter. Die Stützstruktur trägt der Faserlänge selbstverständlich Rechnung und ist mit einer zugehörigen Porengröße von beispielsweise 100 μιτι ausgerüstet, um sicherzustellen, dass die Zellulosefasern der angegebenen Faserlänge sicher von der Stützstruktur getragen werden und zum Aufbau des Filterkuchens genutzt werden können.

Die Verfahrensführung bei der Aufbereitung der Etiketten bzw. allgemein der Zellulosefasern trägt der Porengröße der Stützstruktur Rechnung. Zu diesem Zweck werden die aufzubereitenden Etiketten in einer Mahlvorrichtung so lange gemahlen bis eine mittlere Faserlänge von beispielsweise 400 μιη oder 500 μιη beobachtet wird. Jedenfalls wird die Mahlvorrichtung nach Maßgabe der Porengröße die Stützstruktur entsprechend gesteuert, damit sich die Zellulosefasern auf der Stützstruktur unter Bildung der Filtrationsschicht absetzen und aufbauen können.

Der grundsätzliche Einsatz von Zellulosefasern bei der Anschwemmfiltration ist seit Langem bekannt und wird beispielsweise in der DE 77 03 620 U1 neben anderen denkbaren Filterhilfsmitteln wie beispielsweise Kieselgur erwähnt. Allerdings hat es der Stand der Technik bisher nicht für möglich gehalten, die gleichsam im Zuge der Behälterreinigung anfallende Zellulose in Gestalt der abgelösten Etiketten als Filterhilfsmittel einsetzen zu können. Tatsächlich führt die beschriebene Vorgehensweise dazu, dass ein besonders großes Kosteneinsparungspotential genutzt werden kann. Dieses erklärt sich zum einen aus einem verringerten Laugeneinsatz und damit einer verminderten Abwasserbelastung und andererseits einem Erhalt der Aktivität der Lauge durch die beschriebene Reinigung mit Hilfe der Anschwemmfiltration. Außerdem wird ein geringerer Energieverbrauch beobachtet. Denn die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens gereinigte Lauge kann im Kreislauf geführt werden und erreicht nach ihrem Abzug aus dem Filter und ihrer Reinigung in relativ kurzer Zeit erneut eine zugehörige Reinigungsmaschine bzw. Behälter-Reinigungsmaschine.

Da die Lauge bzw. allgemein die Prozessflüssigkeit in der Regel für ihren Reinigungseinsatz erwärmt wird, ist eine lediglich minimale Erwärmung der erfindungsgemäß gereinigten Lauge bzw. Prozessflüssigkeit erforderlich. Demgegenüber setzt der mehrstündige Sedimentationsprozess nach dem Stand der Technik entsprechend beispielsweise der gattungsbildenden EP 0 264 596 B1 einen energieaufwändigen nachträglichen Erwärmungsprozess der sich zwangsläufig abkühlenden Lauge voraus.

Ganz abgesehen davon werden die abgelösten Etiketten einem Zusatznutzen zugeführt. Der auf diese Weise mit Hilfe der aufbereiteten Etiketten gebildete Filterkuchen kann anschließend auf bekannte Art und Weise zusammen mit den übrigen ausgeschleusten und abgelösten Etiketten entsorgt werden. Ein zusätzlicher Entsorgungsvorgang für den Filterkuchen ist also nicht (mehr) erforderlich. Vielmehr substituiert die Filterkuchenentsorgung unter Berücksichtigung des Filterhilfsmittels auf Basis der aufbereiteten Etiketten gleichsam deren Abfallentsorgung. Die Entsorgung als solche kann durch Verbrennen oder auch mikrobiologisch erfolgen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

Für die eigentliche Filtration wird die zu reinigende Prozessflüssigkeit als Unfiltrat in den Anschwemmfilter überführt. Die gereinigte Prozessflüssigkeit verlässt den Anschwemmfilter als Filtrat. Auf diese Weise lässt sich die Prozessflüssigkeit insgesamt im Kreislauf führen. - Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung, die zur Aufbereitung von im Zuge einer Behälterreinigung anfallender Prozessflüssigkeit besonders geeignet ist. Mit Hilfe dieser Vorrichtung kann das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden. Ebenfalls ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung von im Zuge einer Behälterreinigung mit Prozessflüssigkeit gewonnenen und aufbereiteten Etiketten als Filterhilfsmittel zur Anschwemmfiltration der zu reinigenden Prozessflüssigkeit.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung schematisch,

Fig. 2a und 2b verschiedene mögliche Varianten des eingesetzten Filters, und

Fig. 3a und 3b eine Filterbauart mit Filterstutzen.

In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Prozessflüssigkeit 1 dargestellt. Diese Prozessflüssigkeit 1 entstammt einer Behälter-Reinigungsmaschine 2. Die Prozessflüssigkeit 1 fällt im Zuge der Behälterreinigung an. Tatsächlich mag die Behälter-Reinigungsmaschine 2 im Innern so aufgebaut sein, wie dies die einleitend bereits in Bezug genommene DE 10 2005 026 080 A1 beschreibt.

Danach werden in der Behälter-Reinigungsmaschine 2 Behälter und insbesondere Mehrwegbehälter durch verschiedene sowie in Durchlaufrichtung hintereinander angeordnete Behandlungsabteilungen hindurch geführt. Hierbei mag es sich um Vorweichbäder, Laugebäder, Spritzstationen u. dgl. handeln. Die Behandlungsabteilungen werden von in Flaschenzellen oder anderen Transportsystemen aufgenommenen Mehrwegflaschen durchfahren. Außerdem ist eine mit den einzelnen Bädern zusammenwirkende Vorrichtung zum Entfernen von Etiketten vorgesehen. Auf weitere Details der Behälter-Reinigungsmaschine 2 kommt es vorliegend jedoch nicht an. Entscheidend ist der Umstand, dass die Behälter- Reinigungsmaschine 2 einerseits die im Zuge der Behälterreinigung anfallende Prozessflüssigkeit 1 und andererseits von den Behältern bzw. Mehrwegflaschen abgelöste Etiketten 3 verlassen.

Zum grundsätzlichen Aufbau der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung gehört neben der Behälter-Reinigungsmaschine 2 noch ein Filter 4. Dieser Filter 4 ist erfindungsgemäß als Anschwemmfilter 4 ausgebildet. Dem Anschwemmfilter 4 wird einerseits die zu reinigende Prozessflüssigkeit 1 und andererseits ein Filterhilfsmittel 5 zugeführt. Bei dem Filterhilfsmittel 5 handelt es sich um ein Zellulose-Filterhilfsmittel 5. D. h., das Filterhilfsmittel 5 arbeitet (überwiegend) auf Basis von Zellulosefasern. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels entstammt das Zellulose-Filterhilfsmittel 5 den von den Flaschen bzw. Behältern im Innern der Behälter-Reinigungsmaschine 2 abgelösten Etiketten 3. Tatsächlich handelt es sich bei dem Zellulose-Filterhilfsmittel 5 um die aufbereiteten Etiketten 3. Zur Aufbereitung der Etiketten 3 ist eine Mahlvorrichtung 6 vorgesehen, um die fraglichen Etiketten 3 als Filterhilfsmittel bzw. Zellulose- Filterhilfsmittel 5 ausgangsseitig zu konditionieren.

Zu diesem Zweck werden die im Zuge der Behälterreinigung gewonnenen und aus der Behälter-Reinigungsmaschine 2 ausgeschleusten Etiketten 3 ganz oder teilweise der fraglichen Mahlvorrichtung 6 zugeführt. Die Etiketten 3 teilen sich in einen ersten Teilstrom 3' und einen zweiten Teilstrom 3" auf. Die Etiketten des ersten Teilstromes 3' werden in der Mahlvorrichtung 6 aufbereitet. Die Etiketten des zweiten Teilstromes 3" werden im Ausführungsbeispiel unmittelbar entsorgt. Das ist selbstverständlich nicht zwingend. Bei der Mahlvorrichtung 6 handelt es sich beispielsweise um eine Rotor-Stator- Mahleinrichtung, wie sie grundsätzlich in der DE 27 24 161 A1 beschrieben wird. Hierauf ist die Erfindung selbstverständlich nicht beschränkt. Nachdem der erste Teilstrom 3' an Etiketten 3 in der Mahlvorrichtung 6 aufbereitet bzw. zu einem Zellulosebrei gemahlen worden ist, steht ausgangsseitig der Mahlvorrichtung 6 das gewünschte Filterhilfsmittel 5 zur Anschwemmfiltration in dem Anschwemmfilter 4 zur Verfügung. Dabei mag die Mahlvorrichtung 6 dafür sorgen, dass die einzelnen Zellulosefasern in dem aufbereiteten Filterhilfsmittel 5 eine Faserlänge von ca. 400 pm aufweisen, jedenfalls eine solche, die regelmäßig unterhalb von 500 pm angesiedelt ist. Die geringste Faserlänge beträgt regelmäßig ca. 100 pm.

Auf diese Weise wird gewährleistet, dass sich das Filterhilfsmittel 5 einwandfrei auf einer Stützstruktur 7 im Innern des Filters bzw. Anschwemmfilters 4 sammeln und aufbauen kann. Tatsächlich ist die Stützstruktur 7 mit Poren ausgerüstet, die im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von weniger als 100 μητι aufweisen. Dadurch gewährleistet die Erfindung, dass sich die Zellulosefasern mit einer minimalen Faserlänge von 100 pm auf der Stützstruktur ansammeln können. Hier bilden die Zellulosefasern bzw. bildet das Filterhilfsmittel 5 eine Filtrationsschicht 8 (vgl. Fig. 2a, 2b).

Die Filtrationsschicht 8 filtert im Innern der aufzubereitenden Prozessflüssigkeit 1 vorhandene Schmutzbestandteile aus. Diese sammeln sich in der Filtrationsschicht 8 und bilden zusammen mit dieser einen Filterkuchen, der durch einen Betrieb des Anschwemmfilters 4 in entgegen gesetzter Flussrichtung von der Stützstruktur 7 abgelöst werden kann, wie dies bereits einleitend beschrieben wurde.

Anhand einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2a und 2b erkennt man, dass erfindungsgemäß sowohl mit einer horizontalen Stützstruktur bzw. Anschwemmfiltereinrichtung 7 entsprechend der Darstellung nach Fig. 2a als auch mit einer vertikalen Stützstruktur bzw. Anschwemmfiltereinrichtung 7 gemäß Fig. 2b gearbeitet werden kann. Bei der horizontalen Stützstruktur 7 handelt es sich um ein waagerechtes Filtersieb, welches zum Aufbau der Filtrationsschicht 8 genutzt wird. Dagegen manifestiert sich die vertikale Stützstruktur 7 nach der Fig. 2b in hängend an beispielsweise einer Trennwand 9 im Innern eines Gehäuses angeordneten Filterkerzen 7. Bei diesen Filterkerzen 7 mag es sich nicht einschränkend um Spaltfilterkerzen handeln. Jedenfalls verfügen die Filterkerzen 7 im Beispielfall über einen Spaltabstand, welcher deutlich geringer als 100 pm bemessen ist, damit sich die Zellulosefasern an der Außenwandung der einzelnen Filterkerzen 7 problemlos ansammeln können und die Filtrationsschicht 8 bilden. Im Rahmen des dargestellten Beispiels wird die zu reinigende Prozessflüssigkeit 1 dem Anschwemmfilter 4 unter Druck zugeführt, wie entsprechende Pfeile in den Fig. 2a und 2b deutlich machen. Dabei gelangt die zu reinigende Prozessflüssigkeit 1 zunächst in einen Unfiltratraum 11 des Anschwemmfilters 4, welcher von einem Filtratraum 12 durch die bereits angesprochene Trennwand 9 im Rahmen der Fig. 2b bzw. durch die Stützstruktur 7 nach der Fig. 2a getrennt ist. Sobald die zu reinigende Prozessflüssigkeit 1 mit dem darin befindlichen Filterhilfsmittel 5 auf die Stützstruktur

7 trifft, baut sich die Filtrationsschicht 8 auf. Etwaige in der zu reinigenden Prozessflüssigkeit 1 vorhandene Schmutzstoffe werden entweder durch Adhäsion und/oder Absorption, überwiegend jedoch durch Siebwirkung in der Filtrationsschicht

8 zurückgehalten. Dadurch baut sich der bereits angesprochene Filterkuchen auf, welcher durch Änderung der Strömungsrichtung von der zugehörigen Stützstruktur 7 abgelöst werden kann. Dann steht der Anschwemmfilter 4 für einen erneuten Anschwemmfiltervorgang zur Verfügung.

Das Filtrat bzw. die gereinigte Prozessflüssigkeit 13 wird der Behälter-Reinigungsmaschine 2 wieder zugeführt, und zwar als gleichsam Recyclat bzw. recycelte Prozessflüssigkeit 1. Jedenfalls wird die Prozessflüssigkeit 1 entsprechend der Darstellung nach Fig. 1 im Kreislauf geführt. Etwaiger entstehender Schlamm bzw. von der Stützstruktur 7 abgelöster Filterkuchen wird ebenso wie die nicht zum Filterhilfsmittel 5 verarbeiteten Etiketten 3 des zweiten Teilstromes 3" als abgezogener Schlamm 14 einer Entsorgung zugeführt. D. h., die Entsorgung des Schlammes 14 bzw. Filterkuchens und der Etiketten 3 des zweiten Teilstromes 3" erfolgt gemeinsam, weil überwiegend gleiche Grundmaterialien (Zellulose) enthalten sind. Das reduziert die Kosten und möglichst eine Verbrennung oder einen mikrobiologischen Abbau.

Auf diese Weise lässt sich die Prozessflüssigkeit 1 größtenteils regenerieren, so dass durch einen verringerten Einsatz der Prozessflüssigkeit 1 bzw. deren Ersatz eine signifikante Kosteneinsparung beobachtet wird. Das alles gelingt vorteilhaft dadurch, dass die im Zuge der Behälterreinigung mit der Prozessflüssigkeit 1 gewonnenen und aufbereiteten Etiketten 3 ganz oder teilweise als Filterhilfsmittel 5 zur Anschwemmfiltration der Prozessflüssigkeit 1 genutzt werden.

Die Figuren 3a und 3b zeigen eine in Prinzip bekannte Anordnung von Filterstutzen, welche der in Figur 2b gezeigten Ausführungsform nahe kommt. Die Filterstutzen sind dabei auf einem Tragboden mittels einer Spannschraube (A) oder einem Gewinde (B) auf dem Tragboden befestigt (Figur 3a). Sie können weiterhin auch mit einer lateralen Ableitung in Verbindung sehen, die als stehende Anordnung (C) oder hängende Anordnung (D) ausgeführt sein kann (Figur 3b). Die jeweilige Ausführungsform ist dabei stark abhängig davon, welche Anzahl von Filterstutzen vorgesehen werden sollen, um eine effektive Zu- und Abströmung sicher zu stellen.

Das fragliche Filterhilfsmittel 5 mag mit einer Faserlänge von weniger als 500 μιη der enthaltenen Zellulosefasern ausgerüstet sein. Die Trockensubstanz im Filterhilfsmittel 5 beträgt ca. 6 Gew.%, üblicherweise weniger als 10 Gew.%. D. h., bei dem Filterhilfsmittel 5 handelt es sich um einen Brei, welcher entweder direkt in den Anschwemmfilter 4 entsprechend der Darstellung nach Fig. 1 eingefüllt wird oder auch der zu reinigenden Prozessflüssigkeit 1 vor Eintritt in den Anschwemmfilter 4 zugegeben werden kann. Selbstverständlich ist auch eine Kombination dieser beiden grundsätzlichen Vorgehensweisen denkbar und wird von der Erfindung umfasst.