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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRINT ENHANCEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/002010
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention provides a method for enhancing printed products (3), in the case of which method a substrate (2) is coated partially with a varnish (4) on one side (20), in such a way that there are at least one coated region (22) and at least one uncoated region (21) on the side (20). Subsequently, a film (6) is applied on the side (20) which is coated with the varnish (4), and is adhesively bonded to the substrate (2), wherein the film (6) is configured in such a way that it adheres to the material of the substrate, but not to the varnish (4), with the result that the adhesive bonding of the film (4) takes place selectively in the at least one uncoated region (21). After adhesive bonding, the film (4) is severed at the dividing line (23) between the coated and uncoated region (21, 22), with the result that a substrate (2) is obtained which has at least one region (22) of a side (20), which region (22) is coated with varnish (4), and an adjoining region (21) which is not coated with said varnish (4), wherein, in said region which is not coated with the varnish (4), a film (6) is adhesively bonded to the substrate, the edge (60) of which adjoins the region (22) which is coated with varnish (4).

Inventors:
SCHLATTERBECK DIRK (CH)
RÜEDI ROLAND (CH)
LUDWIG PETER ELADIO (CH)
WYLER DIETER (CH)
Application Number:
PCT/EP2019/065804
Publication Date:
January 02, 2020
Filing Date:
June 17, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SCHMID RHYNER AG (CH)
International Classes:
B44C1/17; B44C1/14
Foreign References:
DE19951404A12001-05-17
DE4440762C11996-04-04
US20130032283A12013-02-07
US20100212821A12010-08-26
Attorney, Agent or Firm:
BLUMBACH ZINNGREBE PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Veredelung von Druckerzeugnissen, bei welchem eine Unterlage (2) auf einer Seite (20) mit einem Lack (4) teilweise beschichtet wird, derart, dass auf der Seite (20) zumindest ein beschichteter Bereich (22) und zumindest ein unbeschichteter Bereich (21) vorhanden ist, und wobei anschließend eine Folie (6) auf der mit dem Lack (4) beschichteten Seite (20) aufgebracht und mit der Unterlage (2) verklebt wird, wobei die Folie (6) so ausgebildet ist, dass diese mit dem Material der Unterlage, aber nicht mit dem Lack (4) verklebt, so dass die Verklebung der Folie (4) selektiv im zumindest einen unbeschichteten Bereich (21 ) erfolgt, und wobei die Folie (4) nach Verklebung an der Trennlinie (23) zwischen dem beschichteten und unbeschichteten Bereich (21 , 22) aufgetrennt wird, so dass eine Unterlage (2) erhalten wird, welche zumindest einen mit Lack (4) beschichteten Bereich (22) einer Seite (20) und einen benachbarten, nicht mit diesem Lack (4) beschichteten Bereich (21 ) aufweist, wobei in diesem nicht mit dem Lack (4) beschichteten Bereich eine Folie (6) mit der Unterlage verklebt ist, deren Rand (60) an den mit Lack (4) beschichteten Bereich (22) angrenzt.

2. Verfahren gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (6) auf einer Trägerfolie (7) aufgebracht ist, wobei zum Verkleben der Folie (6) die Trägerfolie (7) mit der Seite, auf welcher die Folie (6) angeordnet ist, an die Unterlage (2) angepresst wird.

3. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei verschiedene Lacke (4, 5) verwendet werden, die auf unterschiedliche Bereiche (22) der Seite (20) der Unterlage (2) aufgetragen werden.

4. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die teilweise Beschichtung der Unterlage (2) mit einem Lack (4) durch Ausstoss von Tröpfchen des Lacks (4) aus einem Tintenstrahl-Druckkopf (9) unter Ansprechen von Steuersignalen einer Steuereinrichtung (8) erfolgt, während die Unterlage (2) relativ zum Tintenstrahl-Druckkopf (9) bewegt wird.

5. Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung der Unterlage (2) mit einem Lack mittels zumindest einem der Verfahren Flexodruck, Tampondruck, Tiefdruck oder Siebdruck erfolgt.

6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, bei welchem die Unterlage (2) ein Hilfssubstrat bildet und der nicht mit der Unterlage (2) verklebte Teil der Folie (6) zumindest teilweise mit einer weiteren Unterlage (25) verklebt wird, so dass die weitere Unterlage mit Folie versehene Bereiche (66) aufweist, die zumindest teilweise komplementär zu den mit Folie versehenen Bereichen (65) der ein

Hilfssubstrat bildenden Unterlage (2) sind.

7. Verfahren gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (6) von einer Trägerfolie (7) auf die weiteren Unterlage (25) übertragen wird, wobei die Trägerfolie (7) einen ersten Oberflächenabschnitt (70), der mit der Folie (6) versehen ist, sowie einen zweiten, nicht mit Folie (6) versehenen

Oberflächenabschnitt (71 ) aufweist, wobei der zweite Oberflächenabschnitt (71 ) der Trägerfolie (7) teilweise mit dem Lack (4) beschichtet wird, so dass auf diesem Oberflächenabschnitt (71 ) zumindest ein beschichteter Bereich (22) und zumindest ein unbeschichteter Bereich (21 ) vorhanden ist, und wobei die Folie (6) vom ersten Oberflächenabschnitt (70) auf den zweiten Oberflächenabschnitt (71 ) an dessen unbeschichteten Bereich (21 ) übertragen wird, so dass ein Teil der Folie (6) auf dem ersten Oberflächenabschnitt (70) verbleibt, und wobei dann die verbleibende Folie auf dem ersten Oberflächenabschnitt mit der weiteren Unterlage (25) verklebt wird.

8. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Lack (4) ein lichthärtender Lack verwendet und durch Einstrahlung von Licht, vorzugsweise UV-Licht zu einer Beschichtung (40) verfestigt wird.

9. Vorrichtung zur Veredelung von Druckerzeugnissen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend -eine Einrichtung zur teilweisen Beschichtung einer Seite (20) einer Unterlage (2) für ein Druckerzeugnis mit einem Lack (4), so dass auf der Seite (20) zumindest ein beschichteter Bereich (22) und zumindest ein unbeschichteter Bereich (21 ) vorhanden ist, eine

- Folie (6) zum Verkleben mit der Unterlage, sowie eine

- Einrichtung zum Aufbringen und Verkleben der Folie (6) mit der Unterlage (2) auf der mit dem Lack (4) beschichteten Seite (20),

- wobei die Folie (6) so ausgebildet ist, dass diese mit dem Material der Unterlage (2), aber nicht mit dem Lack (4) verklebt, so dass die Verklebung der Folie (4) selektiv im zumindest einen unbeschichteten Bereich (21 ) erfolgt, sowie

- eine Einrichtung, um die Folie (6) nach Verklebung an der Grenze (23) zwischen dem beschichteten und unbeschichteten Bereich (21 , 22) aufzutrennen, so dass eine Unterlage (2) eines Druckerzeugnisses erhalten wird, welche zumindest einen mit Lack (4) beschichteten Bereich (22) einer Seite (20) und einen benachbarten, nicht mit diesem Lack (4) beschichteten Bereich (21 ) aufweist, wobei in diesem nicht mit dem Lack (4) beschichteten Bereich eine Folie (6) mit der Unterlage verklebt ist, deren Rand (60) an den mit Lack (4) beschichteten Bereich (22) angrenzt.

10. Vorrichtung gemäß dem vorstehenden Anspruch, gekennzeichnet durch eine

Fördereinrichtung (12), um die Unterlagen (2) an den Einrichtungen zur teilweisen Beschichtung mit einem Lack (4) und zum Aufbringen und Verkleben der Folie (6) mit der Unterlage (2) auf der mit dem Lack (4) beschichteten Seite (20)

vorbeizu bewegen.

1 1 . Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur teilweisen Beschichtung einer Seite (20) einer Unterlage (2) einen Ink-Jet-Druckkopf (9) umfasst, welcher den Lack (4) tröpfchenweise unter Ansprechen von Steuersignalen einer Steuereinrichtung (8) auf die Unterlage (2) abgibt.

12. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur teilweise Beschichtung einer Seite (20) einer Unterlage (2) eine Einrichtung zum Auftrag des Lacks (4) mittels zumindest einem der Verfahren Tiefdruck, Flexodruck, Tampondruck oder Siebdruck umfasst.

13. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (6) metallisiert ist.

14. Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Einrichtung aufweist, um eine Trägerfolie (7), auf welcher die Folie (6) aufgebracht ist, an die Unterlage (2) anzupressen, um die Folie (6) von der Trägerfolie (7) auf die Unterlage (2) zu übertragen.

15. Vorrichtung gemäß dem vorstehenden Anspruch, eingerichtet, um die Trägerfolie (7) auf einem nicht mit Folie (6) versehenen zweiten Oberflächenabschnitt (71 ) mit einer Lackschicht (40) zu versehen und die Folie (6) von einem mit Folie 6 versehenen ersten Oberflächenabschnitt (70) auf den zweiten Oberflächenabschnitt (71 ) auf dessen nicht mit Lack (4) versehenen Bereiche zu übertragen.

16. Druckerzeugnis (3), herstellbar mit einem Verfahren oder einer Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, mit einer Lackschicht (40) auf einer Seite (20) einer Unterlage (2), wobei die Lackschicht (40) die Oberfläche der Seite (20) der Unterlage (2) bereichsweise bedeckt, so dass zumindest ein Bereich (22) mit der Lackschicht (40) beschichtet und zumindest ein angrenzender Bereich (21 ) der Seite (20) frei von der Lackschicht (40) ist, wobei die Lackschicht (40) erhaben ist, so dass die Oberfläche des benachbarten Bereichs (21 ) tiefer liegt, als die Oberfläche der Lackschicht (40), und wobei in diesem benachbarten Bereich (21 ) eine Folie (6) auf der Unterlage (2) aufgebracht und mit dieser verbunden ist, wobei der Rand (60) der Folie (6) an der Grenze (23) zwischen beschichtetem Bereich (22) und

benachbartem unbeschichteten Bereich (21 ) liegt.

17. Druckerzeugnis (3) gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (6) den Höhenunterschied zwischen der Oberfläche der Lackschicht (40) und der Oberfläche der Unterlage (2) im unbeschichteten Bereich (21 ) zumindest verringert.

18. Druckerzeugnis (3) gemäß einem der beiden vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (6) dicker als die Lackschicht (40) ist, so dass die Oberfläche der Folie (6) höher liegt, als die Oberfläche der Lackschicht (40).

19. Druckerzeugnis (3) gemäß einem der beiden vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (6) metallisiert ist. 20. Druckerzeugnis (3) gemäß einem der beiden vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtdicke der Lackschicht (40) im Bereich von 1 bis 100 Mikrometern liegt.

21 . Druckerzeugnis (3) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Unterlage (2) aus Papier oder Karton.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Druckveredelung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Herstellung von Druckerzeugnissen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Druckveredelung von Druckerzeugnissen mit Folien.

Als Druckveredelung wird allgemein die Veränderung der Oberfläche von

Druckerzeugnissen verstanden. Typischerweise hat eine solche Veredelung ästhetischen Charakter, um die Oberfläche haptisch und optisch zu verändern. Auch kann beispielsweise die Oberfläche gegen Abnutzung, Verblassen oder Aufnahme von Schmutz geschützt werden, um die Haltbarkeit des Druckerzeugnisses zu verbessern. Ein Beispiel für ein solches Verfahren ist die Einsiegelung, bei welchem das Druckerzeugnis vollflächig und beidseitig mit einer

Kunststoffolie kaschiert wird. Auch die einseitige, vollflächige Laminierung mit Kunsstoffolien wird in der grafischen Industrie breit angewendet.

Ein Verfahren zur Druckveredelung ist ein lokaler Lackauftrag, um beschichtete Bereiche zu glätten, oder der Oberfläche mit der Lackschicht Glanz zu verleihen. Unter anderem wird für dieses Verfahren der Auftrag mit Siebdruck und Tintenstrahl-Druck verwendet. Für das

Tintenstrahl-Druckverfahren sind UV-härtende Lacke besonders geeignet, da diese nach dem Auftrag schnell ausgehärtet werden können und zudem die Gefahr einer Verfestigung des Lacks in den Düsen des Druckkopfs vermieden wird.

Ein weiteres in der Druckveredelung eingesetztes Verfahren ist das Aufbringen von Folien auf das Druckerzeugnis. Besondere optische Effekte können dabei mit metallisierten Folien erzielt werden, unter anderem um gold- oder silberfarbene Schriftzüge und Dekorationen herzustellen. Hierbei wird gerne auch ein Prägeeffekt einbezogen, um die metallisierten Bereiche optisch und haptisch zusätzlich hervorzuheben. Ein gängiges Verfahren hierzu ist die

Heißfolienprägung. Dabei wird eine Beschichtung auf der Unterseite der Trägerfolie mittels eines beheizten Metallstempels unter Druck mit der Unterlage verklebt. Gleichzeitig wird mit dem Metallstempel eine Prägung der Unterlage bewirkt. Die Trägerfolie wird nach der Prägung abgezogen und nur die Beschichtung verbleibt auf dem zu veredelnden Substrat. Zur Erzeugung einer metallisierten Veredelung ist mindestens eine Lage der Beschichtung auf der Trägerfolie eine Metallschicht, meist erzeugt durch die Bedampfung mit Aluminium. Die US 2010/0212821 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Reliefs mit einer Folienkaschierung. Dabei wird ein härtbarer Klebstoff auf das Substrat aufgetragen und eine Folie aufgepresst, so dass diese mit dem Klebstoff in Kontakt kommt. Durch Einbringen von Energie während des Aufpressens wird der Klebstoff mit der Folie verklebt.

Wie bei dem vorgenannten Verfahren stellt die Folie im Allgemeinen die oberste Schicht dar, beziehungsweise bildet die Oberfläche des veredelten Druckerzeugnisses. Dies ist aus ästhetischen Gründen in vielen Fällen auch gewünscht. Andererseits wäre es auch

wünschenswert, wenn folienkaschierte Oberflächen mit lackierten Oberflächenbereichen kombiniert werden könnten. Dieser Prozess ist jedoch häufig nur in zwei Schritten möglich, wenn z.B. die Station für den Klebstoffauftrag für die Folie auch für den Lackauftrag verwendet wird.

Soll die Folie in einem zweiten Verfahrensschritt auf eine bereits lackierte Fläche geprägt werden, ist dies entweder durch einen prägbaren Lack lösbar, auf dem die Folie haftet. Oder der Lack muss in dem Bereich, der für die Folienprägung vorgesehen ist, ausgespart werden. Das Hauptproblem im letzteren Fall ist, dass bei Passerungenauigkeiten sich die Folie in den

Randbereichen mit dem Lack überschneidet.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit welchem eine Druckveredelung mit einer Kombination lackierter und folienkaschierter Bereiche ermöglicht wird, die die genannten Probleme vermeidet. Diese Aufgabe wird durch den

Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Demgemäß sieht die Erfindung ein Verfahren zur Veredelung von Druckerzeugnissen vor, bei welchem eine Unterlage auf einer Seite mit einem Lack teilweise beschichtet wird, derart, dass auf der Seite zumindest ein beschichteter Bereich und zumindest ein unbeschichteter Bereich vorhanden ist, und wobei anschließend eine Folie auf der mit dem Lack beschichteten Seite aufgebracht und mit der Unterlage verklebt wird, wobei die Folie so ausgebildet ist, dass diese mit dem Material der Unterlage, aber nicht mit dem Lack verklebt, so dass die Verklebung der Folie selektiv im zumindest einen unbeschichteten Bereich erfolgt, und wobei die Folie nach Verklebung an der Trennlinie zwischen dem beschichteten und unbeschichteten Bereich aufgetrennt wird, so dass eine Unterlage erhalten wird, welche zumindest einen mit Lack beschichteten Bereich einer Seite und einen benachbarten, nicht mit diesem Lack beschichteten Bereich aufweist, wobei in diesem nicht mit dem Lack beschichteten Bereich eine Folie mit der Unterlage verklebt ist, deren Rand an den mit Lack beschichteten Bereich angrenzt. Mit der Erfindung kann also eine in lackbeschichtete und folienkaschierte Bereiche untergliederte Oberfläche eines Druckerzeugnisses geschaffen werden, wobei sowohl der Lack, als auch die Folie direkt mit dem Material der Unterlage verbunden sind. Dies erlaubt auch neue ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten, sowohl mit transparentem, als auch opakem Lack.

Allgemein kann in Weiterbildung der Erfindung daher ein transparenter oder ein opaker Lack verwendet werden. Gemäß noch einer Weiterbildung der Erfindung können zumindest zwei verschiedene Lacke verwendet werden, die auf unterschiedliche Bereiche der Seite der

Unterlage aufgetragen werden.

Die erfindungsgemäß verarbeitete Unterlage kann das Druckerzeugnis selbst repräsentieren. Es kann aber auch eine Weiterverarbeitung bis zum fertigen Druckerzeugnis erfolgen. Eine solche Weiterverarbeitung kann einen Zuschnitt, aber auch ein Bedrucken, insbesondere aber auch noch weitere Veredelungsschritte umfassen. Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung dient die Unterlage als Zwischensubstrat und wird dazu verwendet, anhand der Musterung des Lacks die Folie auf dem Träger zu strukturieren, indem Bereiche der Folienbeschichtung auf das Zwischensubstrat übertragen werden. Die so strukturierte Folie wird dann in einem weiteren Schritt auf eine zweite Unterlage übertragen. Das Muster der übertragenen Folie entspricht dann dem Muster des Lacks auf dem Zwischensubstrat.

Demgemäß sieht die Erfindung auch ein Verfahren zur Veredelung von

Druckerzeugnissen vor, bei welchem eine Unterlage auf einer Seite mit einem Lack teilweise beschichtet wird, derart, dass auf der Seite zumindest ein beschichteter Bereich und zumindest ein unbeschichteter Bereich vorhanden ist, und wobei anschließend eine Folie auf der mit dem Lack beschichteten Seite aufgebracht und mit der Unterlage verklebt wird, wobei die Folie so ausgebildet ist, dass diese mit dem Material der Unterlage, aber nicht mit dem Lack verklebt, so dass die Verklebung der Folie selektiv im zumindest einen unbeschichteten Bereich erfolgt, und wobei die Folie nach Verklebung an der Trennlinie zwischen dem beschichteten und

unbeschichteten Bereich aufgetrennt wird, so dass zwei komplementäre Teile der erhalten werden, wobei ein erster Teil mit der Unterlage verbunden ist, und wobei der zweite Teil nach dem Auftrennen mit einer zweiten, beziehungsweise weiteren Unterlage verbunden wird. Die erste Unterlage weist zumindest einen mit Lack beschichteten Bereich einer Seite und einen benachbarten, nicht mit diesem Lack beschichteten Bereich auf, wobei in diesem nicht mit dem Lack beschichteten Bereich die Folie mit der Unterlage verklebt ist, deren Rand an den mit Lack beschichteten Bereich angrenzt. Der zweite Teil der Folie muss nicht vollständig mit der zweiten Unterlage verklebt werden. Vielmehr kann auch die zweite Unterlage selektiv mit Lack beschichtete Bereich aufweisen, an denen die Folie nicht haftet, so dass ein weiterer Teil der Folie zurückbleibt und auf der zweiten Unterlage zumindest einen mit Lack beschichteten Bereich und einen benachbarten, nicht mit diesem Lack beschichteten Bereich aufweist, wobei in diesem nicht mit dem Lack beschichteten Bereich die Folie mit der Unterlage verklebt ist, deren Rand an den mit Lack beschichteten Bereich angrenzt. Kurz gesagt wird der nicht mit der ein Hilfssubstrat bildenden Unterlage verklebte Teil der Folie zumindest teilweise mit einer zweiten Unterlage verklebt, so dass die zweite Unterlage mit Folie versehene Bereiche aufweist, die zumindest teilweise komplementär zu den mit Folie versehenen Bereichen der ein Hilfssubstrat bildenden Unterlage sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Unterlagen für Druckerzeugnisse,

Fig. 2 ein Beispiel eines Verbunds aus Trägerfolie 7 und Folie 6,

Fig. 3 ein Druckerzeugnis,

Fig. 4 Schritte bei der Herstellung eines Druckerzeugnisses mit Verwendung eines Hilfssubstrats.

Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des

erfindungsgemäßen Verfahrens. Entsprechend dem Verfahren umfasst die Vorrichtung zur Veredelung von Druckerzeugnissen

-eine Einrichtung zur teilweisen Beschichtung einer Seite 20 einer Unterlage 2 für ein

Druckerzeugnis mit einem Lack 4, so dass auf der Seite 20 zumindest ein beschichteter Bereich 22 und zumindest ein unbeschichteter Bereich 21 vorhanden ist, eine

- Folie 6 zum Verkleben mit der Unterlage, sowie eine

- Einrichtung zum Aufbringen und Verkleben der Folie 6 mit der Unterlage 2 auf der mit dem Lack 4 beschichteten Seite 20,

- wobei die Folie 6 so ausgebildet ist, dass diese mit dem Material der Unterlage 2, aber nicht mit dem Lack 4 verklebt, so dass die Verklebung der Folie 4 selektiv im zumindest einen unbeschichteten Bereich 21 erfolgt, sowie - eine Einrichtung, um die Folie 4 nach Verklebung an der Trennlinie, beziehungsweise Grenze 23 zwischen dem beschichteten und unbeschichteten Bereich 21 , 22 aufzutrennen, so dass eine Unterlage 2 erhalten wird, welche zumindest einen mit Lack 4 beschichteten Bereich 22 einer Seite 20 und einen benachbarten, nicht mit diesem Lack 4 beschichteten Bereich 21 aufweist, wobei in diesem nicht mit dem Lack 4 beschichteten Bereich eine Folie 6 mit der Unterlage verklebt ist, deren Rand 60 an den mit Lack 4 beschichteten Bereich 22 angrenzt.

Besonders bevorzugte Unterlagen 2 sind allgemein solche aus Papier oder Karton, wie sie üblicherweise für Druckerzeugnisse verwendet werden. Denkbar sind aber auch andere Materialien, wie etwa Etikettensubstrate, Kunststoff-Platten- oder Folien, Verbundmaterialien, Stoffe oder Vliese.

Typischerweise ist die Folie 6 sehr dünn und reißt leicht ein. Dies ist alleine deshalb bereits sinnvoll, um das Auftrennen an der Grenze des unbeschichteten Bereichs 21 zu erleichtern. Um die dünne Folie 6 handhaben zu können, ist allgemein, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Folie 6 auf einer Trägerfolie 7 aufgebracht ist, wobei zum Verkleben der Folie 6 die Trägerfolie mit der Seite, auf welcher die Folie 6 angeordnet ist, an die Unterlage 2 angepresst wird. Allgemein ist also in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Einrichtung aufweist, um eine Trägerfolie 7, auf welcher die Folie 6 aufgebracht ist, an die Unterlage 2 anzupressen, um die Folie 6 von der Trägerfolie 7 auf die Unterlage 2 zu übertragen.

Bei dem Beispiel der Fig. 1 ist die Trägerfolie 7 mit der zu verklebenden Folie 6 zu einer Rolle aufgewickelt und wird abgewickelt während die Unterlagen 2 durch die Vorrichtung 1 geführt werden. Das Anpressen erfolgt mittels einer Andruckwalze 17, über welche die

Trägerfolie 7 geführt wird. Durch die Führung der Trägerfolie 7 über die Andruckwalze 17 wird die Trägerfolie auch wieder von der Unterlage 2 abgehoben, nachdem die Folie 6 sich mit der Unterlage 2 verbunden hat. Dies führt dazu, dass die Folie 6 aufgetrennt wird, wobei nicht mit der Unterlage2 verklebte Bereiche auf der Trägerfolie 7 haften bleiben. Die Andruckwalze 17 dient mithin auch als Einrichtung, um die Folie 6 nach Verklebung an der Grenze 23 zwischen dem mit Lack 4 beschichteten und unbeschichteten Bereich 21 , 22 aufzutrennen.

Allgemein kann wie auch bei dem dargestellten Beispiel eine Fördereinrichtung 12 vorgesehen sein, um die Unterlagen 2 an den Einrichtungen zur teilweisen Beschichtung mit einem Lack 4 und zum Aufbringen und Verkleben der Folie 6 mit der Unterlage 2 auf der mit dem Lack 4 beschichteten Seite 20 vorbeizu bewegen. Die Fördereinrichtung 12 umfasst gemäß einer Ausführungsform wie in Fig. 1 dargestellt ein Förderband 15. Die Unterlagen 2 in Form von Bögen, vorzugsweise aus Papier oder Karton werden mit einem Bogenanleger 13 auf das Transportband 15 aufgelegt und nach der

Bearbeitung mit einem Bogenausleger 14 wieder abgenommen und gestapelt.

Anders als dargestellt ist auch eine Rolle-zu-Rolle-Verarbeitung denkbar, bei welcher nicht einzelne bogenförmige Unterlagen zugeführt werden, sondern eine aufgewickelte bahnförmige Unterlage 2 von einer Rolle abgewickelt, erfindungsgemäß durch Aufbringen von Lack 4 und Folie 6 verarbeitet und wieder aufgewickelt wird. Auch die Auftrennung in Bögen nach der Verarbeitung des bahnförmigen Substrats ist gemäß einer Ausführungsform möglich.

Das Herstellen einer Lackschicht 40 durch bereichsweises Aufbringen des Lacks 4 erfolgt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mittels eines

Digitaldruckverfahrens. Insbesondere ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Einrichtung zur teilweisen Beschichtung einer Seite 20 der Unterlage 2 einen Ink-Jet-Druckkopf 9 umfasst, welcher den Lack 4 tröpfchenweise unter Ansprechen von Steuersignalen einer Steuereinrichtung 8 auf die Unterlage 2 abgibt. Die teilweise Beschichtung der Unterlage 2 mit einem Lack 4 durch Ausstoss von Tröpfchen des Lacks 4 aus dem Tintenstrahl-Druckkopf 9 unter Ansprechen von Steuersignalen der Steuereinrichtung 8 erfolgt insbesondere, während die Unterlage 2 relativ zum Tintenstrahl-Druckkopf 9 bewegt wird. Auf diese Weise werden die Tröpfen nebeneinander auf die Oberfläche gesetzt und können eine größere

zusammenhängende Fläche der Unterlage 2 bedecken. Gegebenenfalls ist es nicht notwendig, dass die Tröpfchen eine geschlossene Schicht bilden, solange der Lack die Anhaftung der Folie 6 im beschichteten Bereich 22 verhindert.

Prinzipiell sind für den Zweck der Erfindung aber alle Verfahren möglich, die einen strukturierten Lackauftrag ermöglichen. Unter anderem sind Flexodruck, Tampondruck, Tiefdruck oder Siebdruck geeignet. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt der Lackauftrag daher mit einem der vorgenannten Verfahren. Prinzipiell können auch verschiedene

Druckverfahren miteinander kombiniert werden. So kann zunächst Lack mit Siebdruck aufgebracht und dann weitere Musterelemente mit einem anderen Druckverfahren,

beispielsweise dem genannten Tintenstrahldruck ergänzt werden.

Die Einrichtung zur teilweise Beschichtung einer Seite 20 einer Unterlage 2 kann also alternativ oder zusätzlich zum Auftrag mittels des Tintenstrahl-Verfahren auch eine Einrichtung zum Auftrag des Lacks 4 mittels zumindest einem der Verfahren Tiefdruck, Flexodruck, Tampondruck oder Siebdruck umfassen. Es können auch verschiedene Druckverfahren miteinander kombiniert werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Lack 4 ein strahlenhärtender Lack verwendet und durch Einwirkung energierreicher Strahlung, vorzugsweise UV-Licht zu einer Lackschicht 40 verfestigt. Dazu ist im dargestellten Beispiel eine UV-Lichtquelle 1 1 vorgesehen, deren Licht auf die Unterlage 2 gerichtet ist.

Fig. 2 zeigt ein Beispiel eines Verbunds aus Trägerfolie 7 und Folie 6. Die Folie 6 kann ihrerseits ein Verbund mit mehreren Schichten sein. Besonders bevorzugt ist allgemein eine Metallisierung 62 auf einer Folienschicht 61. Die Metallisierung 62 kann von einer Abdeckschicht 64 abgedeckt sein. Auf einer Seite der Folie 6 ist eine Klebstoffschicht 63 vorgesehen. Diese kann unter anderem als Heißsiegelschicht ausgebildet sein und verklebt die Folie 6 mit einer Unterlage unter Temperatur- und Druckeinwirkung.

Die Folie 6 ist an der Trägerfolie 7 mit einem Trennmittel 59 befestigt. Dies ermöglicht einerseits eine Fixierung an der Trägerfolie, andererseits auch eine Ablösung, wenn die

Klebstoffschicht 63 mit der Unterlage verbunden ist. Ein geeignetes Trennmittel ist beispielsweise eine Wachsschicht.

In Fig. 3 ist im Querschnitt ein Druckerzeugnis 3 dargestellt, wie es mit der Erfindung erhältlich ist.

Das Druckerzeugnis 3, welches mit einem Verfahren oder einer Vorrichtung gemäß der Erfindung herstellbar ist, weist eine Lackschicht 40 auf einer Seite 20 der Unterlage 2 auf, wobei die Lackschicht 40 die Oberfläche der Seite 20 der Unterlage 2 bereichsweise bedeckt, so dass zumindest ein Bereich 22 mit der Lackschicht 40 beschichtet und zumindest ein angrenzender Bereich 21 der Seite 20 frei von der Lackschicht 40 ist, wobei die Lackschicht 40 erhaben ist, so dass die Oberfläche des benachbarten Bereichs 21 tiefer liegt, als die Oberfläche der Lackschicht 40, und wobei in diesem benachbarten Bereich 21 eine Folie 6 auf der Unterlage 2 aufgebracht und mit dieser verbunden ist, wobei der Rand 60 der Folie 6 an der Grenze 23 zwischen beschichtetem Bereich 22 und benachbartem unbeschichteten Bereich 21 liegt.

Die Oberfläche des Druckerzeugnisses ist also mit sich einander abwechselnden Bereichen, die entweder mit dem Lack 4 beschichtet oder mit der Folie 6 kaschiert sind, ausgestattet. Durch das Herstellungsverfahren wird dabei eine präzise Einpassung der Folie 6 in die Form der unbeschichteten Bereiche 21 erreicht. Mit diesem Druckerzeugnis lassen sich gegenüber beispielswseise dem Verfahren gemäß der US 2010/0212821 A1 neue Gestaltungsmöglichkeiten erreichen. So ist bei Verfahren, bei denen die Folie auf einer

Lackschicht aufgebracht und mit der Lackschicht verbunden wird, die Folie selbst erhaben. Werden aber die Folie 6 und die Lackschicht nebeneinander und aneinandergrenzend aufgebracht, so kann eine Reliefstruktur auch ausgeglichen werden. So ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Folie 6 den Höhenunterschied zwischen der Oberfläche der Lackschicht 40 und der Oberfläche der Unterlage 2 im unbeschichteten Bereich 21 zumindest verringert, gegebenenfalls auch völlig ausgleicht, so dass eine im Wesentlichen ebene Oberfläche geschaffen wird. Weist die Lackschicht gemäß einer weiteren

Ausführungsform der Erfindung eine höhere Schichtdicke auf als die Dicke der Folie 6, kann auch ein Effekt erzeugt werden, der sonst nur mit einer Tiefprägung der Folie erzeugt werden kann. Wie bereits erwähnt, kann die Erfindung besonders auch für metallisierte Folien verwendet werden. In diesem Fall ergibt sich ein Erscheinungsbild, bei welchem metallisierte und lackierte Bereiche direkt aneinander grenzen.

Vorzugsweise liegt die Schichtdicke der Lackschicht 40 im Bereich von 1 bis 100 Mikrometer, besonders bevorzugt 2 bis 50 Mikrometer. Allgemein, besonders aber bei kleineren Schichtdicken kann die Folie 6 auch dicker als die Lackschicht 40 sein,, so dass die Oberfläche der Folie 6 höher liegt, als die Oberfläche der Lackschicht 40, beziehungsweise, so dass die Folienelemente erhabene Bereiche bilden.

Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die Beispiele der Figuren beschränkt ist, sondern in vielfältiger Weise im Rahmen des Gegenstandes der nachfolgenden Ansprüche variiert werden kann. So können für die Erfindung auch zwei oder mehr verschiedene Lacke und/oder zwei oder mehr verschiedene Folien miteinander kombiniert werden, um die Gestaltungsmöglichkeiten der Druckveredelung zu erweitern.

Anders als bei den oben erläuterten Ausführungsformen kann auch der nicht mit der Unterlage 2 verklebte Teil der Folie 6 für eine Druckveredelung genutzt werden. Bei dieser Ausführungsform wird das Lackmuster auf der Unterlage dazu genutzt, eine wie das Lackmuster geformte Folie auf eine weitere Unterlage aufzubringen. Die weitere Unterlage kann dann das eigentliche veredelte Druckerzeugnis bilden. Das Verfahren basiert wie auch bei anderen Ausführungsformen darauf, dass eine Unterlage 2 auf einer Seite 20 mit einem Lack 4 teilweise beschichtet wird, derart, dass auf der Seite 20 zumindest ein beschichteter Bereich 22 und zumindest ein unbeschichteter Bereich 21 vorhanden ist, und wobei anschließend die Folie 6 auf der mit dem Lack 4 beschichteten Seite aufgebracht und mit der Unterlage verklebt wird, wobei die Folie 6 so ausgebildet ist, dass diese mit dem Material der Unterlage, aber nicht mit dem Lack verklebt, so dass die Verklebung der Folie selektiv im zumindest einen unbeschichteten Bereich 21 erfolgt, und wobei die Folie nach Verklebung an der Trennlinie zwischen dem beschichteten und unbeschichteten Bereich aufgetrennt wird. Teilbild (a) der Fig. 4 zeigt die so mit der Folie 6 bereichsweise versehene Unterlage 2. Diese bildet ein Hilfssubstrat dahingehend, dass für die Veredelung nun der nicht mit der Unterlage 2 verklebte Teil 65, sondern der verbliebene, komplementäre Teil 66 der Folie 6 verwendet wird. Dieser zweite, komplementäre Teil 66 ist in Teilbild (b) dargestellt. Wie bereits beschrieben ist es günstig, die Folie 6 auf einer Trägerfolie 7 bereitzustellen. Nach dem Ablösen des Teils 65 verbleibt also der komplementäre Teil 66 der Folie 6, wie in Teilbild (b) gezeigt, auf der Trägerfolie 7.

Dieser Teil 66 der Folie 6 wird in einem zweiten Schritt dann zumindest teilweise mit einer weiteren Unterlage 25 verklebt, so dass die weitere Unterlage 25 mit Folie 6 versehene Bereiche 66 aufweist, die zumindest teilweise komplementär zu den mit Folie versehenen Bereichen 65 der das Hilfssubstrat bildenden Unterlage 2 sind. Diese komplementär gemusterte Unterlage 25 ist in Teilbild (c) gezeigt.

Gemäß einer Weiterbildung der Ausführungsform mit einem Hilfssubstrat ist vorgesehen, dass die Folie wie bereits beschrieben auf einer Trägerfolie aufgebracht ist, wobei zum Verkleben der Folie 6 die Trägerfolie 7 mit der Seite, auf welcher die Folie 6 angeordnet ist, an die Unterlage 2 angepresst wird. Wenn sich nun die Oberfläche der Folie mehrfach mit der gleichen Folie überprägen lässt, kann ein und dasselbe Hilfssubstrat mehrfach verwendet werden. Dann wird die noch unbenutzte Folie auf dem Hilfssubstrat in einem ersten Schritt von den im Hilfssubstrat unlackierten Bereichen von der Folie 6 befreit und in einem zweiten Schritt der verbleibende Rest der Folie 6 von der Trägerfolie 7 auf das zu veredelnde Substrat übertragen. So kann z.B. in einer dafür vorgesehenen Maschine das Hilfssubstrat in einer Station fest eingebaut werden und die Folie wird immer um die Formatlänge verfahren, am Hilfssubstrat vorstrukturiert, zur nächsten Station verfahren und dort das Zielsubstrat veredelt. Besonders für kleine Auflagen kann so billig ein Klischee zur Folienveredelung hergestellt und verwendet werden.

Gemäß einer zusätzlichen Weiterbildung wird wie im vorigen Beispiel die Folie 6 auf der Trägerfolie 7 durch Anpressen an die Unterlage 2 verklebt. Dabei bildet die Trägerfolie 7 auch die Unterlage, die wiederum hier das Hilfssubstrat ist. Die Folie 6 wird zu diesem Zwecke auf einen anderen Bereich der Trägerfolie übertragen. An diesem anderen Bereich ist zweckmäßig keine weitere Folie 6 vorhanden. Dieser andere Bereich kann beispielsweise die nicht mit der Folie 6 io

versehene Rückseite der Trägerfolie sein. Gemäß einer Alternative ist der andere Bereich ein Bereich, an welchem zuvor die Folie 6 durch Übertragung entfernt worden ist.

Das Verfahren gemäß diesen Ausführungsformen sieht also vor, dass die Folie von einer Trägerfolie auf die weiteren Unterlage 25 übertragen wird, wobei die Trägerfolie einen ersten Oberflächenabschnitt, der mit der Folie 6 versehen ist, sowie einen zweiten, nicht mit Folie 6 versehenen Oberflächenabschnitt aufweist, wobei der zweite Oberflächenabschnitt der

Trägerfolie 7 teilweise mit dem Lack beschichtet wird, so dass auf diesem Oberflächenabschnitt zumindest ein beschichteter Bereich 22 und zumindest ein unbeschichteter Bereich 21 vorhanden ist, und wobei die Folie vom ersten Oberflächenabschnitt auf den zweiten

Oberflächenabschnitt an dessen unbeschichteten Bereich 21 übertragen wird, so dass ein Teil der Folie auf dem ersten Oberflächenabschnitt verbleibt, und wobei dann die verbleibende Folie auf dem ersten Oberflächenabschnitt mit der weiteren Unterlage 25 verklebt wird.

Fig. 5 zeigt dazu eine Vorrichtung, mit welcher Unterlagen 25 gemäß dieser

Ausführungsform mit einer Folie 6 versehen werden können. Die Folie 6 ist wie bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform auf einer Trägerfolie 7 aufgebracht. Die Trägerfolie 7 stellt hier gleichzeitig die Unterlage 2 dar, die mit Lack 4 beschichtet wird, und zwar auf der nicht mit Folie 6 versehenen Seite der Trägerfolie 7. Die gegenüberliegenden Seiten der Trägerfolie 7 bilden damit einen ersten Oberflächenabschnitt 70 mit Folie 6 und einen zweiten Oberflächenabschnitt 71 ohne Folie. Das Beschichten mit Lack 4 geschieht wie bei der in Fig. 1 gezeigten

Ausführungsform mit einem Tintenstrahl-Druckkopf 9. Die Trägerfolie 7 wird über mehrere Walzen 27 so geführt, dass die beiden Seiten, also die Oberflächenabschnitte 70, einander zugewandt sind. Mit einer Andruckwalze 17 werden die beiden Oberflächenabschnitte 70, 71 aufeinandergepresst und die Folie 6 auf den zweiten Oberflächenabschnitt 71 in den Bereichen, die nicht mit Lack 4, beziehungsweise der Lackschicht 40 versehen ist, übertragen. Die

Trägerfolie 7 mit der auf den zweiten Oberflächenabschnitt 71 übertragenen Folie 6 wird dann mittels einer weiteren Andruckwalze auf die mit dem Förderband 15 transportierten weiteren Unterlagen 25 gepresst und übertragen. Wie bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform können die mit dem Förderband transportierten Unterlagen Druckerzeugnisse und/oder Bögen aus Papier oder Pappe sein. Mit dieser Ausführungsform wird ein Muster der Folie 6 auf der weiteren Unterlage 25 erzeugt, welches dem Muster des Lacks 4 auf der Unterlage 2, beziehungsweise hier speziell der Trägerfolie 7 entspricht. Die Vorrichtung 1 ist also allgemein, ohne Beschränkung auf das dargestellte Beispiel in dieser Ausführungsform dazu ausgebildet, die Trägerfolie 7 auf einem nicht mit Folie 6 versehenen zweiten Oberflächenabschnitt 71 mit einer Lackschicht 40 zu versehen und die Folie 6 von einem mit Folie 6 versehenen ersten Oberflächenabschnitt 70 auf den zweiten Oberflächenabschnitt 71 auf dessen nicht mit Lack 4 versehenen Bereiche zu übertragen. Dann kann die Vorrichtung 1 wie erläutert auch weiter dazu eingerichtet sein, diese übertragene Folie 6 auf eine weitere Unterlage 25, insbesondere ein Druckerzeugnis und/oder einen Bogen aus Papier oder Pappe zu übertragen.

Beide Ausführungsformen können auch miteinander kombiniert werden, indem die Folie 6 in zwei Schritten auf Unterlagen 2 übertragen wird. Dabei sind im ersten Schritt die Unterlagen 2 mit Lack versehen, so dass ein Teil der Folie 6 auf die nicht mit Lack beschichteten Bereiche übertragen wird. In einem zweiten Schritt wird ein weiterer Teil der Folie auf weitere Unterlagen übertragen. Wenn diese weiteren Unterlagen keine Lackschicht aufweisen, welche die

Übertragung verhindern, ergibt sich auf diesen weiteren Unterlagen dann ein komplementäres Muster der Folie. Vorteilhaft ist ein solcher mehrfacher und insbesondere komplementärer Übertrag, da die auf der Trägerfolie 7 bereitgestellte Folie 6 vollständig oder zumindest zu einem großen Teil ausgenutzt werden kann.

Statt die Folie 6 im ersten Schritt auf sich selbst zu übertragen wie im vorangegangenen Beispiel ausgeführt, kann die Folie 6 im ersten Schritt auch partiell auf ein Hilfssubstrat und dann die verbleibenden Bereiche in einem zweiten Schritt, wie im Beispiel aufgezeigt, auf die Unterlage 25 übertragen werden.

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