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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING BOOK-LIKE IDENTIFICATION DOCUMENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/064096
Kind Code:
A1
Abstract:
The production method according to the invention is provided in order to reduce the handling complexity during the production of book-like identification documents 200 and in order to reduce the costs during the production of reject documents. A document of this type which is assigned to in each case one person comprises in each case one individualized data page 100 and at least one individualized book page 230. The method comprises the following method steps: (a) provision of the individualized data page 100; (b) provision of an individualization data set which comprises individualizing data contained in the individualized data page 100;(c) provision of a book page sheet 300 for producing the at least one book page 230; (d) separating of the at least one book page 230 from the book page sheet 300; (e) generation of reproductions 500 of individualizing data on and/or in the book page sheet 300 or the at least one book page 230 which is produced from the book page sheet 300; (f) gathering of the individualized data page 100 and the at least one individualized book page 230 to form a page stack; and (g) joining of the individualized data page 100 and the individualized book pages 230 to one another in the page stack. According to the invention, method step (e) is carried out before method step (g).

Inventors:
SEIJO BOLLIN HANS-PETER (DE)
ZERBEL JAMES (DE)
SILVERMAN FRANK (DE)
TSCHAKERT DANIEL (DE)
MATHEA ARTHUR (DE)
BRETERNITZ MARKO (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/074414
Publication Date:
April 20, 2017
Filing Date:
October 12, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BUNDESDRUCKEREI GMBH (DE)
International Classes:
B42D13/00; B41J3/28; B41J3/44; B42C19/00; B42D25/24
Domestic Patent References:
WO2005120858A12005-12-22
WO2016131882A12016-08-25
Foreign References:
EP0364730A21990-04-25
DE102008031654A12010-01-14
DE102006061214A12008-01-17
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BRESSEL UND PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200), die

jeweils einer Person zugeordnet sind und die jeweils ein individualisiertes Datenblatt (100) und mindestens ein individualisiertes Buchblatt (230) enthalten, wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfasst:

(a) Bereitstellen des individualisierten Datenblattes (100);

(b) Bereitstellen eines Individualisierungs-Datensatzes, der in dem

individualisierten Datenblatt (100) enthaltene individualisierende Daten enthält;

(c) Bereitstellen eines Buchblattbogens (300) zum Herstellen des mindestens einen Buchblattes (230);

(d) Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes (230) aus dem Buchblattbogen (300);

(e) Erzeugen von Wiedergaben (500) von individualisierenden Daten auf

und/oder in dem Buchblattbogen (300) oder dem mindestens einen aus dem Buchblattbogen (300) hergestellten Buchblatt (230);

(f) Zusammentragen des individualisierten Datenblattes (100) und des

mindestens einen Buchblattes (230) zu einem Blattstapel; und

(g) Verbinden des individualisierten Datenblattes (100) und des mindestens einen Buchblattes (230) in dem Blattstapel miteinander,

dadurch gekennzeichnet, dass Verfahrensschritt (e) vor Verfahrensschritt (f) stattfindet.

2. Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das individualisierte Datenblatt (100) und das mindestens eine individualisierte Buchblatt (230) auf einem Sammelplatz zu dem Blattstapel zusammengetragen werden.

3. Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchblätter (230) vor dem Vereinzeln aus dem Buchblattbogen (300) mit Wiedergaben (500) der die Buchblätter (230) individualisierenden Daten versehen werden.

4. Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner den folgenden Verfahrensschritt umfasst:

(b') Bereitstellen eines Stücklisten-Datensatzes zur Festlegung von zur

Herstellung des Identifikationsdokuments (200) benötigten

Dokumentenbestandteilen. Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Identifikationsdokuments (200) ferner durch eine Einbanddecke (210) gebildet ist. Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Individualisierungs-Datensatz ein Stücklisten-Datensatz zugeordnet ist, der eine Angabe über die Art der Einbanddecke (210) enthält.

Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem

Individualisierungs-Datensatz ein Stücklisten-Datensatz zugeordnet ist, der eine Angabe über die Anzahl des mindestens einen Buchblattes (230) enthält.

Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Blattstapel nach dem Zusammentragen lösbar fixiert wird.

Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200), die jeweils einer Person zugeordnet sind und die jeweils ein individualisiertes Datenblatt (100) und mindestens ein individualisiertes Buchblatt (230) enthalten, wobei die Herstellvorrichtung aufweist:

(i) mindestens ein Vorrichtungsmodul (3000) zum Bereitstellen des

individualisierten Datenblattes (100);

(ii) mindestens ein Steuerungsmodul (1000), das dazu ausgebildet ist, einen Individualisierungs-Datensatz, der im Datenblatt (100) enthaltene

individualisierende Daten enthält, zu speichern und bereitzustellen;

(iii) mindestens ein Vorrichtungsmodul (2100) zum Bereitstellen eines

Buchblattbogens (300) zum Herstellen des mindestens einen Buchblattes (230);

(iv) mindestens ein Vorrichtungsmodul (2200) zum Erzeugen von Wiedergaben von individualisierenden Daten auf und/oder in dem Buchblattbogen (300) und/oder dem mindestens einen aus dem Buchblattbogen (300) hergestellten mindestens einen Buchblatt (230);

(v) mindestens ein Vorrichtungsmodul (2300) zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes (230) aus dem Buchblattbogen (300);

(vi) mindestens ein Vorrichtungsmodul (5000) zum Zusammentragen des

individualisierten Datenblattes (100) und des mindestens einen

individualisierten Buchblattes (230) zu jeweils einem Blattstapel; und (vii) mindestens ein Vorrichtungsmodul (6000) zum Verbinden des individualisierten Datenblattes (100) und des mindestens einen individualisierten Buchblattes (230) in dem Blattstapel miteinander.

10. Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Vorrichtungsmodul

(2300) zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes (230) aus dem

Buchblattbogen (300) jeweils einen Ablagetisch (2310) aufweist, auf dem der Buchblattbogen (300) ablegbar ist.

1 1 . Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ablagetisch (2310) jeweils einen ersten (231 1 ), einen zweiten (2312) und einen dritten (2313)

Manipulationsbereich aufweist, wobei der Buchblattbogen (300) in dem ersten Manipulationsbereich (231 1 ) ablegbar, in dem zweiten Manipulationsbereich (2312) in mehrere Buchblätter (230) vereinzelbar und die durch Vereinzelung entstandenen Buchblätter (230) in dem dritten Manipulationsbereich (2313) von dem Ablagetisch

(2310) entnehmbar sind.

12. Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Vorrichtungsmodul (5000) zum Zusammentragen jeweils einen Sammelplatz zum Aufstapeln des individualisierten Datenblattes (100) und des mindestens einen individualisierten Buchblattes (230) aufweist.

13. Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Vorrichtungsmodul (5000) zum Zusammentragen jeweils einen Hub- und

Schwenkroboter aufweist.

14. Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten (200) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungsmodul (1000) dazu ausgebildet ist, einen Stücklisten-Datensatz zur Festlegung von zur Herstellung des Identifikationsdokuments (200) benötigten Dokumentenbestandteilen (100, 210, 220, 230) zu speichern und bereitzustellen.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten

Beschreibung: Gebiet der Erfindung:

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten, die jeweils ein individualisiertes Datenblatt, insbesondere eine individualisierte Datenkarte, sowie vorzugsweise mehrere buchartig angeordnete Buchblätter zur Aufnahme von Sichtvermerken (Visa) aufweisen.

Stand der Technik und Hintergrund der Erfindung:

Identifikationsdokumente, insbesondere Reisedokumente, wie Passbücher, dienen dazu, die Identität einer Person zu überprüfen. Reisedokumente werden von staatlichen Stellen in Ausübung ihrer hoheitlichen Aufgaben ausgegeben, beispielsweise um dem

Dokumenteninhaber einen Grenzübertritt in einen anderen Staat zu ermöglichen.

Passbücher weisen daher zusätzlich zu den die Person identifizierenden

(personalisierenden) Daten auf einer Datenkarte, die beim deutschen Reisepass das Format ID-3 gemäß ISO/IEC 7810 in der zum Zeitpunkt der Priorität der vorliegenden Anmeldung gültigen Fassung aufweist, weitere Buchblätter auf, auf deren Seiten sogenannte

Sichtvermerke (Visa) der Staaten angebracht werden können, in die die Person einreist. Die Datenkarte, die Passbuchblätter und eine Einbanddecke sind in einem Heftverfahren miteinander verbunden. Zusätzlich zu Passbüchern gibt es auch Passersatzdokumente, beispielsweise Ausweisdokumente. Ein derartiges Ausweisdokument ist der deutsche Personalausweis, der gegenwärtig in Form einer Ausweiskarte im Format ID-1 gemäß ISO/IEC 7810 in der zum Zeitpunkt der Priorität der vorliegenden Anmeldung gültigen Fassung ausgegeben wird. Das Datenblatt (Datenkarte), eines Passdokuments weist die den Inhaber des Dokuments individualisierenden (personalisierenden) Daten auf, wie Name, Geburtsdatum und -ort, Staatsangehörigkeit, ein Gesichtsbild und die Unterschrift des Dokumenteninhabers (das Dokument personalisierende Daten), ferner eine das Dokument identifizierende

Seriennummer, das Ausgabedatum des Dokuments sowie Angaben über die ausstellende Behörde und den Typ des Passdokuments (das Dokument individualisierende Daten). Des Weiteren ist die Datenkarte mit diversen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die es einem Dritten erlauben, die Echtheit des Identifikationsdokuments zu überprüfen „

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(Verifikationsmerkmale), beispielsweise mit einem Guillochendruck, mit einem beispielsweise das Bundeswappen zeigenden kinegrafischen Objekt und anderen Sicherheitsmerkmalen. Die Buchblätter eines deutschen Reisepasses weisen auf deren Buchseiten ebenfalls Echtheitsmerkmale auf, beispielsweise einen Guillochendruck und eine Wiedergabe des Bundeswappens. Darüber hinaus sind auch auf mindestens einem dieser Buchblätter individualisierende (personalisierende) Daten angegeben, nämlich Angaben über den Wohnort und biometrische Daten (Größe, Augenfarbe) des Dokumenteninhabers, über das Ausstellungsdatum und -ort sowie die Seriennummer des Reisepasses. Letztere ist als Punktperforation durch alle Passbuchblätter hindurch angebracht.

Es gibt unterschiedliche Typen von Passdokumenten. In Deutschland wird unterschieden zwischen einem normalen Reisepass, einem vorläufigen Reisepass, einem Kinderreisepass, einem Diplomatenpass, einem Dienstpass, einem Ausländerpass, einem Pass für Flüchtlinge und einem Pass für Staatenlose. Der Kinderreisepass und der vorläufige Reisepass weisen keine Datenkarte auf. In diesem Falle sind alle individualisierenden Daten auf den

Buchblättern des Identifikationsdokuments angebracht. Im Falle des normalen Reisepasses gibt es ferner unterschiedlich umfangreiche Buchteile mit 16 bzw. 24 Buchblättern, entsprechend 32 bzw. 48 Buchseiten. Die deutschen Reisepässe unterscheiden sich durch die Farbe der jeweiligen Einbanddecke sowie durch weitere unterschiedliche Arten der Einträge auf der Datenkarte.

Die Datenkarte von Passbüchern kann typischerweise in Form eines Kunststofflaminats mit einem einlaminierten Folienstück, in das die erforderlichen Informationen eingebracht sind, beispielsweise aus einem Polymermaterial, ausgebildet sein. Für die Herstellung der Passbücher kann die Datenkarte beispielsweise mit einer sogenannten Passlasche versehen sein, die seitlich über das vorgesehene Format der Datenkarte vorsteht und mit den

Passbuchblättern zusammengeheftet wird. Hierzu geht aus DE 10 2008 031 654 A1 hervor, dass sich derartige Datenkarten, die ausschließlich aus Polycarbonat-Schichten hergestellt sind, nicht dazu eignen, diese in ein Passbuch einzuarbeiten. Daher ist es üblich,

Datenkarten mit einem Kartenkörper herzustellen, in den mindestens eine Schicht eingearbeitet ist, die aus einem anderen Kunststoffmaterial besteht, welches sich zum Einbinden in ein Passbuch eignet und ein problemloses Umblättern der Datenkarte in dem Passbuch ermöglicht. Diese Kunststoffschicht wird so eingearbeitet, dass sie die Lasche bildet, mit der die Datenkarte in das Passbuch eingebunden wird.

Zum Anbringen von personenbezogenen Angaben auf Reisepässen wird in

DE 10 2006 061 214 A1 eine Vorrichtung beschrieben, mit der die personenbezogenen Angaben auf die Datenseite von ansonsten fertig gestellten buchartigen Dokumenten aufgedruckt werden. Hierzu wird das Dokument an der zu bedruckenden Seite

aufgeschlagen. Zum Bedrucken weist die Vorrichtung ein Farbdrucksystem, das

beispielsweise auf dem Prinzip des Inkjet-Druckverfahrens beruht, auf. Ferner weist die Vorrichtung ein Laminierungsmodul auf, das eine Laminierung der Oberfläche der Datenseite des Reisepassbuches mit einer holografischen Folie erlaubt.

Bei der Herstellung von Passprodukten werden, wie in DE 10 2006 061 214 A1 erkennbar ist, Produktionsanlagen eingesetzt, bei denen die einzelnen Dokumentenbestandteile in langen Durchlaufanlagen sequenziell im Durchlauf zusammengetragen und gefalzt werden. Jedes einzelne Zusammentragmodul derartiger Anlagen zum Aufschichten eines Blattes hat eine Länge von beispielsweise 2 m. Diese Anlagen müssen jeweils auf die jeweilige

Produktart eingerüstet werden. Im Print-on-Demand-Bereich werden Durchlaufanlagen eingesetzt, in denen Einzelblätter (weiß, ohne Artwork oder Wasserzeichen) bedruckt und die Blätter im Durchlauf sequenziell aufeinander aufgeschichtet werden.

Der Erfindung zugrunde liegende Aufgaben:

In der Vorrichtung aus DE 10 2006 061 214 A1 wird die Datenseite erst am fertig

gebundenen Reisepassbuch personalisiert. Dies ist allerdings nachteilig, weil die

nachträgliche Lamination zum Abdecken der personalisierenden Druckdaten auf der Datenseite keine sichere Verbindung der Laminationsfolie mit der Datenseite erlaubt, sodass eine Ablösung dieser Folie möglich bleibt und das Dokument dann leicht gefälscht werden kann. Au ßerdem besteht das Problem, dass eine fehlerhafte Personalisierung des gesamten Dokuments zum Ausschuss führt. Dies ist insbesondere dann, wenn das Dokument einen RFID-Chip in einer RFID-Schaltung (Transponder) enthält, aufwändig und teuer. Ausschuss kann auch dann entstehen, wenn mit einer Inspektionskamera ein Pseudofehler festgestellt wird, der zum Verwerfen des zumindest teilweise fertig gestellten Passbuches führen würde.

Im Übrigen haben die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten, insbesondere Reisepässen, den Nachteil, dass die Vorrichtungen sehr groß sind, da die Buchseiten wie bei der herkömmlichen Buch- oder Zeitschriftenherstellung auf einer langgestreckten Zusammentragstrecke aufeinander gestapelt werden. Dadurch sind diese Anlagen sehr groß und damit aufwändig und Raum greifend. Au ßerdem stellt sich das Problem, dass eine schnelle Umstellung bei der _

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Produktion von buchartigen Dokumenten mit unterschiedlichen Buchbestandteilen, d.h. beispielsweise mit unterschiedlichen Einbanddecken und/oder Buchblättern mit

unterschiedlicher Druckunterlage (Artwork) oder variierender Anzahl der einzubindenden Buchblätter, praktisch nicht möglich ist. In diesem Falle ist die Anlage vor der Umstellung leerzufahren und anschließend umzurüsten. Dies erfordert Zeit und Arbeitskraft, sodass erhöhte Kosten und längere Produktionszeiten für die einzelnen Fertigungslose in Kauf zu nehmen sind. Falls zum Zwecke einer kurzen Produktionszeit mehrere Anlagen für die unterschiedlichen Arten von Dokumenten vorgehalten werden, stellt sich ohnehin das Problem erhöhter Kosten.

Es hat sich schließlich auch herausgestellt, dass die herkömmlichen Verfahren zum

Herstellen der buchartigen Identifikationsdokumente fehleranfällig sind, sodass gelegentlich Dokumente mit fehlerhaften Angaben auf dem Datenblatt und/oder den Buchblättern produziert werden. Dies führt zwangsläufig zum Ausschuss, was im Falle von beispielsweise mit einem elektronischen Halbleiterchip ausgerüsteten Datenkarten aus Kostengründen ebenfalls nicht akzeptabel ist.

Von daher liegen der vorliegenden Erfindung die folgenden Aufgaben zugrunde: Schaffung eines flexiblen Herstellverfahrens, das die Herstellung unterschiedlicher Arten von buchartigen Identifikationsdokumenten, insbesondere auch bei wechselnder (schwankender) Kapazitätsauslastung erlaubt; Schaffung eines fehlerresistenten Herstellverfahrens, mit dem der Ausschuss der buchartigen Identifikationsdokumente minimiert werden soll; Schaffung einer kleinen und kompakten Herstellvorrichtung, mit der unterschiedliche Arten von buchartigen Identifikationsdokumenten ohne Umrüstung herstellbar sind; Schaffung eines Herstellverfahrens, das eine lediglich kurze Durchlaufzeit zur Herstellung der buchartigen Identifikationsdokumente erfordert.

Definitionen: Soweit nachfolgend jeweils Begriffe in der Singularform verwendet werden, beispielsweise , Buchblatt', ,Buchblattbogen', , Datenblatt-Bereitstellungsmodul', ,Steuerungsmodul',

,Buchblattbogen-Bereitstellungsmodul', .Erzeugungsmodul für Datenwiedergaben',

,Zusammentragmodul', .Sammelplatz' usw., so können darunter jeweils auch die

entsprechenden Pluralformen zu verstehen sein, nämlich , Buchblätter', ,Buchblattbögen', , Datenblatt-Bereitstellungsmodule', ,Buchblattbogen-Bereitstellungsmodule',

, Erzeugungsmodule für Datenwiedergaben', ,Zusammentragmodule', Sammelplätze' usw., sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist. Wenn ein entsprechender Begriff im _.

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Singular oder im Plural verwendet wird, ist demnach jeweils mindestens ein entsprechender Gegenstand gemeint.

Soweit nachfolgend die Begriffe .individualisiert' und .individualisierend' verwendet werden, so ist darunter eine Eigenschaft des Identifikationsdokuments, beispielsweise eines

Reisepasses, zu verstehen, der zufolge sich das Identifikationsdokument von anderen Identifikationsdokumenten eindeutig unterscheidet, beispielsweise durch eine

Seriennummer. Diese Eigenschaft ergibt sich aus vorgegebenen Sicherheitsmerkmalen des Identifikationsdokuments. Soweit nachfolgend die Begriffe .personalisiert' und

.personalisierend' verwendet werden, so ist darunter zu verstehen, dass das

Identifikationsdokument einer Person zuordenbar ist. Hierzu enthält das

Identifikationsdokument mindestens eine (biografische) Angabe, die sich auf die Person bezieht, beispielsweise ihren Namen oder eine Eigenschaft dieser Person, wie ihre

Augenfarbe.

Soweit nachfolgend die Begriffe .Datenblatt' und .Datenkarte' verwendet werden, so ist darunter ein bestimmter Teil eines Identifikationsdokuments zu verstehen, nämlich der Teil, der Wiedergaben der wesentlichen personenbezogenen Angaben der Person, der das Identifikationsdokument zugeordnet ist, enthält. Es handelt sich um einen flachen, vorzugsweise rechteckigen Träger für anzuzeigende individualisierende Informationen. Unter einem Datenblatt ist sowohl ein steifer als auch ein flexibler Gegenstand zu verstehen, also sowohl ein nicht oder wenig bieg- und verwindbarer Gegenstand (Datenkarte) als auch ein leicht biegbarer und verwindbarer Gegenstand. Das Format des Datenblattes (der

Datenkarte) richtet sich nach der Art des Identifikationsdokuments, in das das Datenblatt einzubinden ist. Beispielsweise kann das Datenblatt eines der Formate ID-1 , ID-2 oder ID-3 gemäß ISO/IEC 7810 in der zum Zeitpunkt der Priorität der vorliegenden Anmeldung gültigen Fassung haben. Das Datenblatt kann aus einem für den erfindungsgemäßen Zweck geeigneten Material hergestellt sein, beispielsweise aus einem Kunststoff (Polymer), aus Papier, Pappe, Glas oder anderen Materialien oder Mischungen dieser Materialien, und gegebenenfalls mit Verstärkungsmaterialien gefüllt sein. Das Datenblatt ist vorzugsweise durch Lamination aus Laminatlagen hergestellt, die beispielsweise aus einem oder mehreren Materialien bestehen, die sich für eine Lamination eignen. Das Datenblatt kann aus einem Polymer gebildet sein, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, umfassend Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), deren Derivate, wie Glykol-modifiziertes PET (PETG), Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB),

Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), thermoplastische Elastomere Λ

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(TPE), insbesondere thermoplastisches Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol- Copolymer (ABS) sowie deren Derivate, Polyamid (PA) und/oder Papier (Cellulose) und/oder Pappe und/oder Glas und/oder Metall und/oder eine Keramik. Außerdem kann das

Datenblatt auch aus mehreren dieser Materialien hergestellt sein, insbesondere wenn die einzelnen Lagen aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind. Bevorzugt besteht das Datenblatt aus PC oder PC/TPU/PC. Die Polymere können entweder gefüllt oder ungefüllt vorliegen. Im letzteren Falle sind sie vorzugsweise transparent oder transluzent. Falls die Polymere gefüllt sind, sind sie opak. Die Dicke des Datenblattes beträgt vorzugsweise 250 bis 950 μηι.

Soweit nachfolgend der Begriff , buchartiges Identifikationsdokument' verwendet wird, so ist darunter ein Sicherheitsdokument zu verstehen, das mehr als nur ein Blatt aufweist, die zu einem Buch oder Heft zusammengefalzt und/oder -gefügt sind. Soweit nachfolgend der Begriff , Buchblatt' verwendet wird, so ist darunter entweder ein einzelnes, einer„Buchseite" entsprechendes Blatt oder, wenn die„Buchseiten" in Form von Doppelblättern in ein buchartiges Identifikationsdokument eingefügt werden, ein Doppelblatt zu verstehen. Jedenfalls ist unter einem Buchblatt jeweils ein aus einem Buchblattbogen durch Vereinzeln erhaltenes Blattstück zu verstehen.

Grundzüqe der Erfindung und bevorzugte Ausführunqsformen:

Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die vorstehenden Aufgaben mit einem Verfahren zum Herstellen von buchartigen Identifikationsdokumenten, die jeweils einer Person zugeordnet sind und die jeweils ein individualisiertes Datenblatt und

mindestens ein individualisiertes Buchblatt enthalten, gelöst. Das buchartige

Identifikationsdokument kann ferner nicht individualisierte Buchblätter enthalten.

Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die vorstehenden

Aufgaben auch mit einer Vorrichtung zum Herstellen der buchartigen

Identifikationsdokumente gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst folgende Verfahrensschritte: (a) Bereitstellen des individualisierten Datenblattes;

(b) Bereitstellen eines Individualisierungs-Datensatzes, der in dem

individualisierten Datenblatt enthaltene individualisierende Daten enthält; (c) Bereitstellen eines Buchblattbogens zum Herstellen des mindestens einen Buchblattes;

(d) Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes aus dem Buchblattbogen;

(e) Erzeugen von Wiedergaben von individualisierenden Daten auf und/oder in dem Buchblattbogen oder dem mindestens einen aus dem Buchblattbogen hergestellten Buchblatt;

(f) Zusammentragen des individualisierten Datenblattes und des mindestens einen Buchblattes zu einem Blattstapel; und

(g) Verbinden des individualisierten Datenblattes und des mindestens einen

Buchblattes in dem Blattstapel miteinander.

Erfindungsgemäß wird Verfahrensschritt (e) vor Verfahrensschritt (f) durchgeführt, d.h. die Wiedergaben von individualisierenden Daten auf und/oder in dem Buchblattbogen oder dem mindestens einen Buchblatt werden vor dem Zusammentragen des individualisierten Datenblattes mit dem mindestens einen Buchblatt erzeugt.

Vorbehaltlich der vorgenannten Reihenfolge der Verfahrensschritte (e) und (f) können die vorstehenden Verfahrensschritte in der angegebenen Reihenfolge nacheinander oder zumindest teilweise auch gleichzeitig durchgeführt werden, wobei aber zusätzliche

Verfahrensschritte vor und/oder nach und/oder zwischen diesen Verfahrensschritten durchgeführt werden können. Insbesondere kann Verfahrensschritt (d) in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens nach Verfahrensschritt (e) durchgeführt werden, d.h. die den Buchblättern entsprechenden Bereiche des

Buchblattbogens werden vorzugsweise vor dem Vereinzeln der Buchblätter aus dem

Buchblattbogen mit Wiedergaben der individualisierenden Daten versehen. Dadurch wird ein wenig fehleranfälliges Verfahren erreicht, beispielsweise hinsichtlich von Fehlern beim lagerichtigen Zusammentragen der Buchblätter, der Auswahl der zum Datenblatt zugehörigen Buchblätter, der Anzahl der Buchblätter und deren Reihenfolge im Stapel, weil zusammengehörige Buchblätter bis kurz vor dem Zusammentragen noch in dem

Buchblattbogen zusammengehalten werden. Insbesondere wird damit auch vermieden, dass einzelne Buchblätter doppelt oder gar nicht in das buchartige Identifikationsdokument aufgenommen werden.

Es ist ferner möglich, dass die Verfahrensschritte (a) und (c) gegeneinander vertauscht werden. Des Weiteren findet die Vereinzelung der Buchblätter aus dem Buchblattbogen gemäß Verfahrensschritt (d) für den Fall, dass die aus dem Buchblattbogen durch

Vereinzelung hergestellten Buchblätter, nicht aber zuvor der Buchblattbogen, mit den Λ

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individualisierenden Daten versehen werden, vor dem Erzeugen der Wiedergaben von individualisierenden Daten auf und/oder in den Buchblättern gemäß Verfahrensschritt (e) statt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stehen zunächst die in dem individualisierten (personalisierten) Datenblatt enthaltenen Daten zur Verfügung, bevor das mindestens eine Buchblatt oder der Buchblattbogen mit den individualisierenden Daten versehen wird, damit die Buchblätter mit den korrekten Daten versehen werden können.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist folgende Vorrichtungsmodule auf:

(i) mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen des individualisierten Datenblattes;

(ii) mindestens ein Steuerungsmodul, das dazu ausgebildet ist, einen

Individualisierungs-Datensatz zu speichern und bereitzustellen, der im Datenblatt enthaltene individualisierende Daten enthält, d.h. dass der

Individualisierungs-Datensatz abgerufen werden kann;

(iii) mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen eines Buchblattbogens zum Herstellen des mindestens einen Buchblattes;

(iv) mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Erzeugen von Wiedergaben von individualisierenden Daten auf und/oder in dem Buchblattbogen und/oder dem mindestens einen aus dem Buchblattbogen hergestellten mindestens einen Buchblatt; hierzu ist dieses Modul vorzugsweise dazu ausgebildet, folienartiges Material bearbeiten zu können;

(v) mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes aus dem Buchblattbogen;

(vi) mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Zusammentragen des

individualisierten Datenblattes und des mindestens einen individualisierten Buchblattes zu jeweils einem Blattstapel; und

(vii) mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Verbinden des individualisierten Datenblattes und des mindestens einen individualisierten Buchblattes in dem

Blattstapel miteinander.

Somit werden individualisierte Buchblätter hergestellt und gegebenenfalls zusammen mit nicht individualisierten Buchblättern sowie mit dem individualisierten Datenblatt, ferner gegebenenfalls einem Vorsatzblatt, auf einem Sammelplatz zusammengetragen und aufgestapelt, beispielsweise in einer Kassette, und vorzugsweise gegeneinander ausgerichtet, lösbar miteinander fixiert, beispielsweise durch Klammern, und schließlich Λ

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miteinander verbunden, vorzugsweise durch Nähen. Der Sammelplatz ist dadurch gekennzeichnet, dass er ortsfest ist und die Dokumentenbestandteile daher nicht wie in herkömmlichen Zusammentragvorrichtungen sukzessive entlang einer

Zusammentragstrecke aufgestapelt werden. Zum Zusammentragen werden daher vorzugsweise Hub- und Schwenkroboter verwendet, die die Dokumentenbestandteile sukzessive auf dem Sammelplatz aufstapeln. Soweit hier angegeben ist, dass der

Sammelplatz ortsfest ist, ist darunter zu verstehen, dass sich der Sammelplatz beim Ablegen der Dokumentenbestandteile auf dem Sammelplatz nicht bewegt, dagegen aber nach dem Herstellen eines Stapels aus den Dokumentenbestandteilen bewegt werden kann, um ihn näher an eine Transportvorrichtung, beispielsweise einen Roboter, heranzuführen, damit diese den Stapel von dem Sammelplatz abnehmen und zu dem Vorrichtungsmodul zum Verbinden der Dokumentenbestandteile befördern kann, oder um den Stapel direkt zu dem Vorrichtungsmodul zum Verbinden der Dokumentenbestandteile zu befördern.

Mit der vorliegenden Erfindung wird insbesondere erreicht, dass das hergestellte Dokument fälschungssicherer ist als ein mit bekannten Herstellverfahren produziertes buchartiges Identifikationsdokument. Die mit dem in DE 10 2006 061 214 A1 beschriebenen Verfahren hergestellten Dokumente weisen wie oben erläutert den Nachteil auf, dass die

personenbezogenen Angaben erst nach der Herstellung des Passbuches auf einer

Datenseite angebracht werden, woraufhin zum Schutz dieser Daten eine Laminationsfolie auf die Datenseite aufgebracht wird. Dies führt dazu, dass eine Fälschung des Dokuments nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, weil die aufgebrachte Folie durch einen geschickten Fälscher wieder entfernt werden kann, sodass die personenbezogenen

Angaben manipuliert werden können. Im Gegensatz hierzu werden die Daten auf bzw. in dem Datenblatt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vor dem Zusammentragen und Verbinden des Datenblattes mit den weiteren Bestandteilen des buchartigen Dokuments erzeugt, sodass eine sehr sichere Versiegelung dieser Daten möglich ist.

Außerdem ergibt sich bei dem bekannten Verfahren der weitere Nachteil, dass eine fehleranfällige Personalisierung zu einem Totalverlust des Dokuments führen kann, was insbesondere im Falle von mit RFID-Schaltungen mit RFID-Chip versehenen Dokumenten zu einem kostspieligen Ausfall führt. Dieser Nachteil wird mit der Erfindung vermieden, da eine fehlerhafte Personalisierung lediglich dazu führt, dass der fehlerhaft bedruckte

Buchblattbogen verworfen werden muss, sodass die Wertschöpfung im Buchprozess erhalten bleibt. Darüber hinaus wird auch vermieden, dass das Buch zum Individualisieren wieder aufgeblättert werden muss, wodurch sich ein verringerter Handhabungsaufwand und zudem ein verringerter Ausschuss beim Aufblättervorgang ergibt. Da es nicht notwendig ist, 1 das Identifikationsdokument erneut vollständig herzustellen, wird beispielsweise auch erreicht, dass sich die durchschnittliche Herstellungszeit des Dokuments erniedrigt.

Durch die Aufschichtung der einzelnen Dokumentenbestandteile auf jeweils einem

Sammelplatz der Vorrichtung zum Zusammentragen der Dokumentenbestandteile wird überdies eine sehr flexible Verfahrensdurchführung ermöglicht, da die Bestandteile in beliebiger Reihenfolge zusammengetragen werden können. Au ßerdem können auch verschiedene Arten von buchartigen Identifikationsdokumenten im Mix hergestellt werden. Ein buchartiges Identifikationsdokument ist vorzugsweise aus einem individualisierten

Datenblatt (Datenkarte) und mehreren Buchblättern (Visaseiten) gebildet, von denen eines oder einige ebenfalls individualisiert sind. Zusätzlich kann ein Teil des

Identifikationsdokuments ferner durch eine Einbanddecke gebildet sein, die den Stapel aus Datenblatt und Buchblättern einfasst. Ferner kann das Identifikationsdokument auch ein Vorsatzblatt aufweisen, das sich in dem Dokument vor dem Datenblatt und hinter den

Buchblättern befindet, sodass der durch die Buchblätter und die Datenkarte gebildete Stapel von dem Vorsatzblatt eingefasst wird. Der deutsche Bürger-Reisepass enthält entweder 16 oder 24 Buchblätter. Die Einbanddecke weist eine vorgegebene Farbe auf, die eine eindeutige schnelle Identifizierung dieser Art des Passbuches erlaubt. Sie besteht beispielsweise aus einem Pappdeckel, der mit einem Leinentuch überzogen ist. Alternativ kann die Einbanddecke auch ohne Gewebe hergestellt sein. Das Datenblatt enthält

Wiedergaben der wesentlichen personalisierenden Daten der Person, der das Dokument zugeordnet ist, sowie weitere das Dokument individualisierende Daten. Außerdem kann das Datenblatt Sicherheitsmerkmale, die eine Authentifizierung des Dokuments zulassen, beispielsweise ein Hologramm und ein kinegrafisches Element, sowie gegebenenfalls einen elektronischen Speicher, beispielswei se einen RFID-Chip, der sich in einer RFID-Schaltung (Transponder) befindet, aufweisen. Die Buchblätter befinden sich vorzugsweise in Form von Doppelblättern in dem Passbuch, sodass im Falle des deutschen Bürger-Passbuches entweder 8 oder 12 derartige Doppelblätter in das Passbuch eingebunden sind. Eines oder einige der Buchblätter des buchartigen Identifikationsdokuments enthalten ebenfalls

Wiedergaben der personalisierenden Daten der Person, der das Dokument zugeordnet ist, beispielsweise die Augenfarbe, die Größe und den Wohnort, sowie weitere das Dokument individualisierende Daten, beispielsweise eine Seriennummer und Angaben über den Ausgabetag und -ort sowie die ausgebende Stelle. Die Buchblätter und das Vorsatzblatt bestehen vorzugsweise aus Papier (Vorsatzpapier) und sind bevorzugt mit einer

Druckunterlage (Artwork) bedruckt. Es kann sich um einen Sicherheitsdruck handeln, vorzugsweise um einen Guillochendruck. Außerdem können weitere Muster, insbesondere Embleme, Wappen und dergleichen, auf den Buchblättern und dem Vorsatzblatt angebracht sein. Alle Buchblätter sind mit derselben Druckunterlage versehen. Zusätzlich können einige der Buchblätter einen Aufdruck aufweisen, der eine Beschriftung mit individualisierenden Daten erlaubt, beispielsweise Zeilenanordnungen mit Beschriftungslegenden (beispielsweise „Wohnort",„Augenfarbe",„Größe" und dergleichen). Das individualisierte Datenblatt ist vorzugsweise mittels einer Montagelasche (Passlasche) mit den übrigen Bestandteilen des Passbuches verbunden. Das Vorsatzblatt ist vorzugsweise mittels eines Fälzelbandes mit den übrigen Bestandteilen des Passbuches verbunden. Das Fälzelband verstärkt das Vorsatzblatt im Nahtbereich, um ein Ausreißen der Naht beim Gebrauch zu verhindern. Das Datenblatt und die Buchblätter sind miteinander und gegebenenfalls mit dem Vorsatzblatt vorzugsweise durch Nähen und dieses wiederum durch Kleben mit der Einbanddecke verbunden. Grundsätzlich können alle diese Bestandteile auch mit einem Klebeverfahren miteinander verbunden sein. Das Vorsatzblatt, das Datenblatt sowie die Buchblätter werden in einem Arbeitsgang miteinander verbunden. Nach dem Verbinden dieser

Dokumentenbestandteile kann auch die Einbanddecke mit dem so hergestellten Vorprodukt verbunden werden.

Das mindestens eine Steuerungsmodul, das dazu ausgebildet ist, einen Individualisierungs- Datensatz zu speichern und bereitzustellen, der durch im individualisierten Datenblatt enthaltene individualisierende Daten gebildet ist, kann durch eine digitale Rechenanlage, die mit einem programmierbaren und auslesbaren Speichermedium ausgerüstet ist, gebildet sein. Durch die Bereitstellung des Individualisierungs-Datensatzes, der durch das bereitgestellte individualisierte Datenblatt eindeutig vorgegeben ist, ist es möglich, die Anbringung der individualisierenden Daten auf den Buchblättern anzusteuern. Die

Information dieses Datensatzes kann verwendet werden, um die dem Datenblatt

zugeordneten Buchblätter mit den individualisierenden Daten zu beschriften. Dadurch wird eine Fehlzuordnung verhindert, sodass das Datenblatt und die Buchblätter

zusammengetragen werden, die derselben Person zugeordnet sind. Der vollständige Individualisierungs-Datensatz kann von dem Steuerungsmodul beim Bereitstellen des Datenblattes durch Einlesen der Daten aus dem Speichermedium

(Datenbank) der digitalen Rechenanlage abgerufen werden. Alternativ können die Daten auch aus dem Datenblatt ausgelesen werden, wobei die Daten in diesem Falle vorzugsweise mit einem bereits gespeicherten Individualisierungs-Datensatz abgeglichen und damit verifiziert werden. Der Individualisierungs-Datensatz wird in letzterem Falle aus dem

Datenblatt vorzugsweise von einem sich in dem Datenblatt befindenden elektronischen Speichermedium, beispielsweise einem Speicherchip, abgerufen. Dieser Speicherchip kann _„

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sich in einer elektronischen RFID-Schaltung befinden und damit kontaktlos oder alternativ über elektrische Kontakte am Datenblatt auslesbar sein. Alternativ kann ein individualisiertes Datenblatt aufgrund einer Anforderung bereitgestellt werden, die von einem

Identifizierungscode ausgelöst wird, der dem Individualisierungs-Datensatz zugeordnet ist. Dieser Identifizierungscode kann beispielsweise durch eine Markierung auf und/oder in dem individualisierten Datenblatt gebildet sein. Auch in diesem Falle kann der Individualisierungs- Datensatz aus dem Speichermedium des Steuerungsmoduls ausgelesen werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das

Herstellverfahren ferner den folgenden Verfahrensschritt:

(b') Bereitstellen eines Stücklisten-Datensatzes zur Festlegung von zur

Herstellung des Identifikationsdokuments benötigten

Dokumentenbestandteilen.

Hierzu ist das Steuerungsmodul in einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung dazu ausgebildet, einen Stücklisten-Datensatz zur Festlegung von zur Herstellung des Identifikationsdokuments benötigten Dokumentenbestandteilen zu speichern und bereitzustellen, d.h. dass diese Information abgerufen werden kann. Zur Speicherung dient vorzugsweise das Speichermedium des Steuerungsmoduls.

Als Dokumentenbestandteile kommen zum einen das individualisierte Datenblatt sowie die Buchblätter und au ßerdem eine Einbanddecke und gegebenenfalls ein Vorsatzblatt in Betracht. Da die Art und die Anzahl dieser Dokumentenbestandteile von

Identifikationsdokument zu Identifikationsdokument unterschiedlich sein können, variiert auch die Stückliste der zusammenzutragenden Dokumentenbestandteile und damit der entsprechende Stücklisten-Datensatz. Beispielsweise kann die Stückliste je nach Art eines herzustellenden deutschen Passbuches Angaben über jeweils eine Einbanddecke mit einer Einbanddeckenfarbe, ein Vorsatzblatt, ein Datenblatt (Datenseite) und eine bestimmte Anzahl von Buchblättern enthalten. Im Falle von Passbüchern anderer Länder können in der Stückliste noch Angaben über andere variierende Parameter dieser Dokumentenbestandteile und/oder andere Dokumentenbestandteile enthalten sein.

Die Stückliste und damit der Stücklisten-Datensatz werden zusammen mit dem

Individualisierungs-Datensatz erstellt und in dem Speichermedium des Steuerungsmoduls abgespeichert. Beim Bereitstellen eines Datenblattes kann der Individualisierungs-Datensatz zusammen mit dem Stücklisten-Datensatz aus dem Speichermedium des Steuerungsmoduls 1 ausgelesen (aktiviert) werden. Alternativ kann der Stücklisten-Datensatz nach dem Auslesen des Individualisierungs-Datensatzes aus dem Datenblatt (beispielsweise aus dessen elektronischem Speichermedium) und Verifizieren mit dem in dem Speichermedium des Steuerungsmoduls gespeicherten Individualisierungs-Datensatz ebenfalls aus dem

Speichermedium im Steuerungsmodul ausgelesen werden.

Demnach ist dem Individualisierungs-Datensatz in einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ein Stücklisten-Datensatz zugeordnet, der eine Angabe über die Art der Einbanddecke enthält. Dadurch wird dem ermittelten Individualisierungs-Datensatz der Stücklisten-Datensatz eindeutig zugeordnet. Dementsprechend kann dem

Individualisierungs-Datensatz in einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ein Stücklisten-Datensatz zugeordnet sein, der Angaben über die Anzahl des mindestens einen Buchblattes enthält. Mit diesen Weiterbildungen der vorliegenden

Erfindung kann das buchartige Identifikationsdokument, ausgehend von dem bereitgestellten individualisierten Datenblatt, fehlerlos zusammengestellt werden.

Das mindestens eine Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen des individualisierten

Datenblattes ist vorzugsweise durch ein Magazin gebildet, aus dem die Datenblätter

(Datenkarten) einzeln ausgebbar sind. Beispielsweise kann es sich hierbei um einen Schacht handeln, in den die Datenblätter aufgestapelt eingelegt sind. Alternativ können die

Datenblätter auch einzeln, beispielsweise über ein Förderband zugeführt werden. Zur Zuführung der Datenblätter mit diesem Vorrichtungsmodul dienen auf dem Gebiet übliche Transportvorrichtungen, beispielsweise Saugleisten und -bänder. Ferner weist die erfindungsgemäße Herstellvorrichtung mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen eines Buchblattbogens zum Herstellen des mindestens einen Buchblattes auf. Dieses Buchblattbogen-Bereitstellungsmodul kann durch ein Magazin gebildet sein, in dem sich nicht individualisierte Buchblattbögen befinden. Da es möglich sein soll, dass mit der Herstellvorrichtung buchartige Identifikationsdokumente unterschiedlicher Art hergestellt werden, die unterschiedliche Arten von Buchblättern aufweisen, kann das Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen der Einbanddecken vorzugsweise in Form eines Mehrfachmagazins, beispielsweise eines Paternostermagazins, mit einem Fahrstuhl für die Fächer, die unterschiedliche Arten von Buchblattbögen enthalten, oder eines anderen Magazins zur Aufbewahrung unterschiedlicher Arten von Buchblattbögen ausgebildet sein. Zur Ausgabe der Buchblattbögen aus diesem Vorrichtungsmodul dienen auf dem Gebiet übliche

Transportvorrichtungen, beispielsweise Saugleisten oder -bänder. Zur Abtrennung eines _ _

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obersten Buchblattbogens von darunter liegenden Bögen können übliche Trenneinrichtungen vorgesehen sein, beispielsweise Blasvorrichtungen oder Reibrollensysteme.

Gegebenenfalls kann die erfindungsgemäße Herstellvorrichtung auch mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen von Einbanddecken aufweisen. Für den Fall, dass mit der Herstellvorrichtung buchartige Identifikationsdokumente unterschiedlicher Art hergestellt werden sollen, die unterschiedliche Einbanddecken aufweisen, kann das Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen der Einbanddecken vorzugsweise in Form eines Mehrfachmagazins, beispielsweise eines Paternostermagazins, mit einem Fahrstuhl für die Fächer, die unterschiedliche Arten von Einbanddecken enthalten, oder eines anderen Magazins zur Aufbewahrung unterschiedlicher Arten von Einbanddecken ausgebildet sein. Zur Ausgabe der Einbanddecken aus diesem Vorrichtungsmodul dienen auf dem Gebiet übliche

Transportvorrichtungen, beispielsweise Greifer.

Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Herstellvorrichtung auch mindestens ein

Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen von Vorsatzblättern aufweisen. Da es auch möglich sein soll, dass mit der Herstellvorrichtung buchartige Identifikationsdokumente mit unterschiedlichen Vorsatzblättern hergestellt werden, kann dieses Vorrichtungsmodul ebenfalls in Form eines Mehrfachmagazins, beispielsweise eines Paternostermagazins, mit einem Fahrstuhl für die Fächer, die unterschiedliche Arten von Vorsatzblättern enthalten, oder eines anderen Magazins zur Aufbewahrung unterschiedlicher Arten von Vorsatzblättern ausgebildet sein. Zur Ausgabe der Vorsatzblätter aus diesem Vorrichtungsmodul dienen auf dem Gebiet übliche Transportvorrichtungen, beispielsweise Saugleisten oder -bänder. Zur Abtrennung eines obersten Vorsatzblattes von darunter liegenden Bögen können übliche Trenneinrichtungen vorgesehen sein, beispielsweise Blasvorrichtungen oder

Reibrollensysteme.

Das Vorrichtungsmodul zum Erzeugen der Wiedergaben von individualisierenden Daten auf und/oder in dem Buchblattbogen und/oder in mindestens einem aus dem Buchblattbogen hergestellten Buchblatt kann durch eine Druckvorrichtung verwirklicht sein. Da die zu erzeugenden Wiedergaben individualisierend, insbesondere personalisierend, sind, ist eine digitale Druckvorrichtung (Non-Impact-Druckvorrichtung) vorteilhaft, da hiermit die erforderliche Flexibilität hinsichtlich der zu druckenden individuellen Wiedergaben erreicht wird. Eine für diesen Zweck besonders geeignete Druckvorrichtung ist eine Tintenstrahl- Druckvorrichtung oder eine Xerografie-Druckvorrichtung. Da gegebenenfalls beide Seiten des Buchblattbogens oder eines Buchblattes oder mehrerer Buchblätter bedruckt werden müssen, kann es vorteilhaft sein, jeweils einen derartigen Drucker für die beiden Seiten , _.

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vorzusehen. Alternativ kann der Buchblattbogen nach dem Bedrucken einer Vorderseite auch gewendet und dann auf der Rückseite bedruckt werden, sodass nur ein Drucker benötigt wird. Hierzu ist der Drucker in geeigneter Weise ausgebildet. Nach dem Drucken wird der Druck vorzugsweise mittels einer Qualitätsüberwachungsvorrichtung geprüft. Hierzu kann eine Kamera installiert sein, mit der der Druck aufgenommen wird und das

aufgenommene Bild in einer Rechenanlage ausgewertet wird.

Ferner ist das Vorrichtungsmodul zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes aus dem Buchblattbogen durch eine mechanische Trennvorrichtung, vorzugsweise eine

Schneidvorrichtung, gebildet. Alternativ kann auch eine Stanzvorrichtung eingesetzt werden. Als Schneidvorrichtungen (Schneidpiotter) haben sich solche mit bevorzugt angetriebenen Rundmessern sowie Laserschneidvorrichtungen als besonders geeignet herausgestellt.

In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist das mindestens eine Vorrichtungsmodul zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes aus dem Buchblattbogen jeweils einen Ablagetisch auf, auf dem der Buchblattbogen ablegbar ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der mindestens eine Ablagetisch jeweils einen ersten, einen zweiten und einen dritten Manipulationsbereich (Pickpositionen) auf. Der Buchblattbogen ist in dem ersten Manipulationsbereich ablegbar und in dem zweiten Manipulationsbereich in mehrere Buchblätter vereinzelbar. Die durch Vereinzelung entstandenen Buchblätter sind in dem dritten Manipulationsbereich von dem Ablagetisch entnehmbar. Da sich der Buchblattbogen zunächst im Buchblattbogen-Bereitstellungsmodul oder in dem Vorrichtungsmodul zum Erzeugen der Wiedergaben von individualisierenden Daten befindet, von dort zu dem Ablagetisch des Vorrichtungsmoduls zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes aus dem Buchblattbogen befördert, danach in Buchblätter vereinzelt wird und die vereinzelten Buchblätter schließlich von dem Ablagetisch zu einem von gegebenenfalls mehreren Sammelplätzen der Zusammentragmodule zum Aufstapeln der

Dokumentenbestandteile befördert werden, ist es vorteilhaft, diese verschiedenen

Verfahrensschritte auf dem Ablagetisch räumlich voneinander zu trennen, um eine unabhängige Bearbeitung in diesen Verfahrensschritten zu gewährleisten. Hierzu kann der Buchblattbogen zunächst in dem ersten Manipulationsbereich abgelegt, dann in den zweiten Manipulationsbereich befördert und dort geschnitten werden. Anschließend können die durch Vereinzelung entstandenen Buchblätter in den dritten Manipulationsbereich weiterbefördert werden, von wo aus sie zu einem der Sammelplätze überführt werden. Die Überführung des _ Λ

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Buchblattbogens von der ersten zur zweiten Pickposition kann beispielsweise mittels Saugleisten oder -bändern, die auf dem Ablagetisch translatorisch bewegbar sind, verwirklicht werden oder mittels eines Werkstückträgersystems mit umlaufenden Tischen bzw. Tellern, auf denen der Buchblattbogen oder die Buchblätter durch Vakuumanwendung gehalten werden.

Bei dem Vorrichtungsmodul zum Erzeugen der Wiedergaben der individualisierenden Daten kann es sich um eine Druckvorrichtung, vorzugsweise um eine Tintenstrahl-Druckvorrichtung handeln. Der Buchblattbogen ist vorzugsweise mit einem Sicherheitsdruck (Artwork) sowie gegebenenfalls mit einem Aufdruck, der eine Beschriftung mit individualisierenden Daten erlaubt, beispielsweise mit Zeilenanordnungen mit Beschriftungslegenden, bedruckt. Der Sicherheitsdruck und die weiteren Aufdrucke bilden auf dem Buchblattbogen vorzugsweise eine Feldmatrix mit Feldbereichen, die den daraus zu vereinzelnden Buchblättern entsprechen.

Des Weiteren weist das Vorrichtungsmodul zum Zusammentragen in einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zum einen jeweils mindestens einen Sammelplatz zum Aufstapeln des individualisierten Datenblattes und des mindestens einen Buchblattes auf. Auf dem mindestens einen Sammelplatz werden das individualisierte Datenblatt und die individualisierten und nicht individualisierten Buchblätter zusammengetragen und zu einem Blattstapel aufeinander gestapelt. Gegebenenfalls wird dort auch das Vorsatzblatt in den Stapel aufgenommen.

Ein Sammelplatz ist vorzugsweise durch einen Werkstückträger gebildet, auf dem die Dokumentenbestandteile ablegbar sind. Der Werkstückträger kann in üblicher Art und Weise eine Ablagefläche für die Dokumentenbestandteile aufweisen. Der Sammelplatz kann in Form einer Kassette, insbesondere in Form einer Schwenkkassette, die zwischen zwei Endpositionen bewegbar ist, ausgebildet sein, d.h. als eine Vorrichtung, in der die

Dokumentenbestandteile nacheinander aufeinandergestapelt und dabei beispielsweise auf einer schrägen Ablageebene mit mindestens einer Bezugskante, beispielsweise

Anschlagleiste, angeordnet werden, gegen die die Dokumentenbestandteile unter dem Einfluss der Schwerkraft rutschen. Dadurch können die Dokumentenbestandteile

kantengenau gegeneinander ausgerichtet werden. Insbesondere können zwei

Anschlagleisten, die in einem rechten Winkel zueinander angeordnet sind, vorgesehen sein, gegen die die Dokumentenbestandteile unter dem Einfluss der Schwerkraft stoßen. Die Anschlagebene kann in diesem Falle im Bereich des Kontaktwinkels der beiden

Anschlagleisten ein niedrigstes Niveau mit einer Referenzecke ausbilden, sodass die 1

Dokumentenbestandteile kantengenau zueinander ausgerichtet werden. Gegebenenfalls kann der Sammelplatz auch mit einem Rüttler ausgebildet sein, um die einzelnen dort aufgestapelten Dokumentenbestandteile forciert auszurichten. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Schiebemechanismus mit mechanischen Schiebern oder Bürsten vorgesehen sein, der die aufgestapelten Dokumentenbestandteile gegen die Anschlagleiste(n) schiebt und dadurch eine kantengenaue Ausrichtung herbeiführt. Ferner kann auch eine

Kameravorrichtung vorgesehen sein, mit deren Hilfe die Aufstapelung der

Dokumentenbestandteile positionsgenau aufeinander überwacht und gesteuert wird. Zur Überführung der aus einem Buchblattbogen durch Vereinzeln erhaltenen und individualisierten Buchblätter vom Ablagetisch zum Sammelplatz kann das mindestens eine Zusammentragmodul jeweils einen Hub- und Schwenkroboter aufweisen, beispielsweise einen SCARA-Roboter (Selective Compliance Assembly Robot Arm), oder einen Fastpicker oder einen Portalkran. Insbesondere kann jedes Zusammentragmodul einen Hub- und Schwen kroboter aufweisen .

Die aufeinander gestapelten Dokumentenbestandteile (gegebenenfalls Vorsatzblatt, Datenblatt, Buchblätter) können nach dem Zusammentragen vorzugsweise lösbar gegeneinander fixiert werden, um die relativen Positionen der einzelnen Bestandteile festzuhalten. Der Stapel kann vorzugsweise bereits auf dem Sammelplatz fixiert werden. Hierzu können auf dem Gebiet geläufige Vorrichtungen eingesetzt werden, beispielsweise Greifvorrichtungen, mit denen der Stapel beidseitig gegriffen und die Bestandteile im Stapel eingeklemmt werden. Beispielsweise können zwei oder drei derartige Greifvorrichtungen oder andere Fixiervorrichtungen verwendet werden, die jeweils einen Blattstapel greifen. Diese Fixiervorrichtungen sind vorzugsweise nicht an dem Sammelplatz stationär angeordnet, sondern können zusammen mit dem durch diese fixierten Stapel bedarfsweise zu einem weiteren Ort in der Herstellvorrichtung befördert werden, an dem sich mindestens ein Vorrichtungsmodul zum Verbinden des individualisierten Datenblattes und der

Buchblätter in dem Blattstapel miteinander befindet. Somit stellen das Vorrichtungsmodul zum Zusammentragen des individualisierten Datenblattes und des mindestens einen individualisierten Buchblattes und das Vorrichtungsmodul zum Verbinden dieser

Dokumentenbestandteile separate Vorrichtungen dar. Ein derartiger Aufbau ist vorteilhaft, weil auch mehrere Vorrichtungsmodule zum Zusammentragen und mehrere

Vorrichtungsmodule zum Verbinden vorgesehen sein können, zwischen den wechselseitig Dokumentenstapel ausgetauscht werden können. Dadurch wird ein sehr flexibler Aufbau erreicht. 1

Zum Überführen des fixierten Stapels der Dokumentenbestandteile von dem Sammelplatz zu dem Vorrichtungsmodul zum Verbinden, beispielsweise zu einer Nähmaschine, dient vorzugsweise eine Transportvorrichtung, die beispielsweise durch einen Roboter gebildet sein kann, insbesondere ein SCARA-Roboter, Fastpicker oder Portalroboter. Damit die Transportvorrichtung den Stapel von dem Sammelplatz übernehmen kann, kann der Sammelplatz von einer ersten Position, in der die Dokumentenbestandteile auf dem

Sammelplatz aufeinander gestapelt werden, zu einer zweiten Position überführt werden, in der die Transportvorrichtung den Stapel übernehmen kann. Diese beiden Positionen können Endpositionen sein, die eine Schwenkkassette einnehmen kann, wenn der Sammelplatz als Schwenkkassette ausgebildet ist.

Das Vorrichtungsmodul zum Verbinden der Dokumentenbestandteile miteinander kann als Nähmaschine ausgebildet sein. Derartige Vorrichtungen sind auf dem Gebiet des

Buchbindens allgemein bekannt. Alternativ kann auch eine Vorrichtung zum Verbinden durch Kleben eingesetzt werden. Diese Klebevorrichtung kann auch bereits am Sammelplatz angeordnet und dazu ausgebildet sein, die jeweils aufzustapelnden Dokumentenbestandteile vor dem Auflegen auf einen bereits abgelegten Bestandteil auf dem Sammelplatz randseitig mit einem Klebemittel zu versehen (beispielsweise zu bestreichen) und anschließend passergenau auf den dort bereits befindlichen Dokumentenbestandteil so abzulegen, dass der dort befindliche Bestandteil mit dem neu abgelegten Bestandteil durch Kleben verbunden wird.

Falls das Identifikationsdokument ferner eine Einbanddecke aufweist, kann die

Herstellvorrichtung auch mindestens eine Zuführ- und Montagevorrichtung für die

Einbanddecken aufweisen. Diese Vorrichtung ist dazu ausgebildet, eine Einbanddecke aus einem Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen der Einbanddecken zu dem bereits hergestellten Stapel aus dem Datenblatt, den Buchblättern und gegebenenfalls einem Vorsatzblatt zuzuführen und mit diesem unlösbar zu verbinden. In dieser Vorrichtung kann der Stapel über ein außenliegendes Vorsatzblatt mit der Einbanddecke verbunden werden.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zunächst ein Datenblatt (eine Datenkarte) auf Anforderung bereitgestellt werden. Das Datenblatt enthält individualisierende Angaben, die sich auf die Person beziehen, der das Datenblatt zugeordnet ist. Das

Datenblatt kann beispielsweise ein elektronisches Speichermedium, beispielsweise einen Speicherchip, enthalten, in dem die personenbezogenen und dokumentenspezifischen Angaben gespeichert sind. Dieser Speicherchip kann sich in einer elektronischen RFID- Schaltung befinden und damit kontaktlos oder alternativ über elektrische Kontakte am _ Λ

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Datenblatt auslesbar sein. Alternativ kann hierzu auch ein visueller Code, wie eine

Dokumentennummer oder ein Barcode, dienen, der mit einer dafür geeigneten optischen Lesevorrichtung ausgelesen werden kann. In einer ersten Verfahrensalternative kann der Individualisierungs-Datensatz bereitgestellt und hierzu aus dem Speichermedium des Steuerungsmoduls ausgelesen werden. Ferner kann auch der in dem Datenblatt gespeicherte Individualisierungs-Datensatz ausgelesen und mit dem aus dem Speichermedium des Steuerungsmoduls ausgelesenen Datensatz abgeglichen und damit verifiziert werden. Falls in dem Datenblatt gemäß einer zweiten Verfahrensalternative kein Individualisierungs-Datensatz gespeichert ist, wird der

Individualisierungs-Datensatz aus dem Speichermedium des Steuerungsmoduls auf die Anforderung hin ausgelesen, aufgrund der das Datenblatt bereitgestellt wird. Diese

Anforderung kann mittels eines Identifizierungscodes ausgelöst werden. Beispielsweise kann der Identifizierungscode die Seriennummer des herzustellenden Identifikationsdokuments sein.

Dem Individualisierungs-Datensatz kann in einer bevorzugten Weiterbildung der

vorliegenden Erfindung ferner ein Stücklisten-Datensatz zugeordnet werden, der

beispielsweise für spätere Prozessschritte eine Angabe über die Art der Einbanddecke enthält. Dadurch kann dem ermittelten Individualisierungs-Datensatz der Stücklisten- Datensatz eindeutig zugeordnet werden. Dementsprechend kann dem Individualisierungs- Datensatz in einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung auch ein Stücklisten-Datensatz zugeordnet sein, der eine Angabe über die Anzahl des mindestens einen Buchblattes enthält. Mit diesen Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung kann das buchartige Identifikationsdokument, ausgehend von dem bereitgestellten individualisierten Datenblatt, fehlerlos zusammengestellt werden. Schließlich können in dem Stücklisten- Datensatz auch Angaben über weitere Dokumentenbestandteile enthalten sein,

beispielsweise darüber, ob das herzustellende Identifikationsdokument auch ein Vorsatzblatt oder noch einen anderen Bestandteil enthält.

Aufgrund des Stücklisten-Datensatzes können die einzelnen Dokumentenbestandteile bereitgestellt werden:

Falls eine Einbanddecke Bestandteil des herzustellenden Identifikationsdokuments ist, kann diese in Form der angeforderten Art aus dem hierfür vorgesehenen Magazin bereitgestellt werden. Die Einbanddecke kann in einer Verfahrensvariante mit dem gebundenen Stapel aus dem Datenblatt und den Buchblättern sowie gegebenenfalls einem Vorsatzblatt _

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zusammengeführt und danach verbunden werden. Hierzu kann die Einbanddecke beispielsweise nach dem Nähen des Stapels auf diesen aufkaschiert werden. Der Nähfaden wird dabei abgedeckt. Alternativ kann die Einbanddecke in einer anderen Verfahrensvariante zu dem Sammelplatz eines Zusammentragmoduls befördert und dort abgelegt werden, sodass die Einbanddecke mit dem Datenblatt, den Buchblättern und gegebenenfalls einem Vorsatzblatt zu einem Stapel zusammengetragen wird.

Zuerst wird gegebenenfalls ein Vorsatzblatt in Form der angeforderten Art aus dem hierfür vorgesehenen Magazin bereitgestellt. Anschließend kann das angeforderte individualisierte Datenblatt (die Datenkarte) aus dem Magazin entnommen und ebenfalls zum Sammelplatz des Zusammentragmoduls befördert werden. Das Datenblatt kann dort ebenfalls abgelegt und mit seiner Montagelasche zur Anlage auf der Innenseite des Vorsatzblattes gebracht werden, sodass sich der Übergang von der Montagelasche zum Datenblatt an der Falzlinie des Vorsatzblattes befindet, die an der Stelle der später hinzuzufügenden Einbanddecke angeordnet ist.

Ferner kann ein Buchblattbogen der angeforderten Art aus dem entsprechenden Magazin entnommen und in einer ersten Verfahrensvariante zu dem Vorrichtungsmodul zum

Erzeugen der Wiedergaben von individualisierenden Daten auf und/oder in dem

Buchblattbogen befördert werden. In diesem Falle werden die Buchblätter vor dem

Vereinzeln aus dem Buchblattbogen mit Wiedergaben der die Buchblätter

individualisierenden Daten versehen.

Auf dem Buchblattbogen kann zur weiteren Verfolgung der daraus zu vereinzelnden

Buchblätter in deren Feldbereichen und gegebenenfalls auf dem Datenblatt jeweils eine Markierung, beispielsweise in Form eines Barcode, angebracht werden, beispielsweise auf einem Randbereich der jeweils den Buchblättern entsprechenden Feldbereiche auf dem Buchblattbogen, wobei diese Randbereiche bei einem späteren Beschnitt des fertig gebundenen buchartigen Identifikationsdokuments gegebenenfalls wieder abgetrennt, beispielsweise abgeschnitten, werden. Diese Markierung kann beispielsweise eine

Dokumenten-Identifikationsnummer (Seriennummer) mit einer zusätzlichen Nummerierung der einzelnen Buchblätter codieren. Durch diese Markierungen werden die Buchblätter und das Datenblatt gekennzeichnet und mittels Kameras oder anderer Lesegeräte gegen Vertauschung oder Fehlablage gesichert. Die Markierungen können insbesondere mit einem Druckverfahren angebracht werden. _

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In dieser ersten Verfahrensvariante kann der Buchblattbogen dann, gegebenenfalls beidseitig, mit Wiedergaben der individualisierenden Daten aus dem Individualisierungs- Datensatz versehen werden. Hierzu sind aber nur einige der Feldbereiche der Feldmatrix zu bedrucken, da die meisten der Feldbereiche Buchblättern entsprechen, die im fertiggestellten buchartigen Identifikationsdokument typischerweise zur Aufnahme von Visa dienen und daher keine Wiedergabe von individualisierenden Daten aufweisen. Beispielsweise können die ersten 3 Buchblätter, die sich in dem fertiggestellten buchartigen Identifikationsdokument befinden, mit den individualisierenden Daten versehen werden. Diese Wiedergaben können mit dem hierfür vorgesehenen Vorrichtungsmodul auf die Seite(n) des Buchblattbogens auf- und/oder eingebracht werden, beispielsweise mit einem Tintenstrahl-Druckverfahren.

Anschließend werden aus dem Buchblattbogen mehrere Buchblätter durch Vereinzeln gebildet, die dann in der gewünschten Anzahl zusammen mit dem individualisierten

Datenblatt und gegebenenfalls einem Vorsatzblatt zu einem Stapel zusammengetragen werden.

Das Herstellverfahren ist mit dieser Vorgehensweise bereits mit einer sehr kompakten Herstellvorrichtung durchführbar, weil beispielsweise keine langen Zusammentragstrecken für die einzelnen Dokumentenbestandteile benötigt werden. Vielmehr ist es möglich, die einzelnen Bestandteile zu einem gemeinsamen Sammelplatz zusammenzuführen. Hierzu können herkömmliche automatisierte Handhabungsvorrichtungen, beispielsweise Pick-and- place-Robotersysteme mit Greif- oder Saugvorrichtungen, eingesetzt werden. Außerdem wird dadurch auch eine sehr flexible Fertigung ermöglicht, weil unterschiedliche Arten von Dokumentenbestandteilen aus jeweiligen Fächern von Magazinen, beispielsweise

Paternostermagazinen, gezielt entnehmbar und dem Zusammentragprozess zuführbar sind. Damit wird ermöglicht, dass unterschiedliche Arten von buchartigen

Identifikationsdokumenten in einer Herstellvorrichtung ohne Umrüstung herstellbar sind. Dies hat den weiteren Vorteil, dass die Durchlaufzeit der Herstellung eines buchartigen

Identifikationsdokuments deutlich verringert werden kann, weil die Kapazitätsauslastung wegen der nicht mehr erforderlichen Umrüstzeiten erheblich ansteigen kann.

Zur Vereinzelung der Buchblätter aus dem Buchblattbogen gemäß dieser ersten

Verfahrensvariante kann der bedruckte Buchblattbogen in dem ersten Manipulationsbereich auf dem Ablagetisch abgelegt werden. Dort kann die Position des Buchblattbogens für nachfolgende Bearbeitungsschritte feinjustiert werden. Danach kann der Buchblattbogen in den zweiten Manipulationsbereich überführt werden. Hierzu kann der Buchblattbogen von einer Saugleiste gehalten und mittels dieser verschoben werden. In dem zweiten _

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Manipulationsbereich können einzelne Buchblätter aus dem Buchblattbogen durch

Vereinzeln erhalten werden. Hierzu kann insbesondere ein Schneidverfahren eingesetzt werden, beispielsweise ein Schneidverfahren mit bevorzugt angetriebenen Rundmessern oder ein Laserschneidverfahren.

Die derart hergestellten Buchblätter können dann von dem zweiten Manipulationsbereich in den dritten Manipulationsbereich befördert werden, von wo aus sie nacheinander zum Sammelplatz überführt und dort auf die bereits vorhandenen Dokumentenbestandteile aufgestapelt werden.

Falls ein buchartiges Identifikationsdokument mehr Buchblätter enthalten soll als aus einem Buchblattbogen durch Vereinzeln gewonnen werden können, kann ein zweiter

Buchblattbogen aus dem Magazin entnommen werden und in der vorstehend angegebenen Art und Weise behandelt werden, wobei Wiedergaben von individualisierenden Daten in diesem Falle vorzugsweise nicht auf den Buchblattbogen auf- und/oder einzubringen sind.

Gemäß einer zweiten Verfahrensvariante werden die Buchblätter nach dem Vereinzeln aus einem Buchblattbogen mit den Wiedergaben der individualisierenden Daten versehen. Auch in diesem Falle ergeben sich daraus die vorstehend zur ersten Verfahrensvariante erläuterten Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren. Wie im Falle der ersten

Verfahrensvariante können auch hier Identifizierungsmarkierungen auf den Buchblättern angebracht werden. Die diesbezüglichen Ausführungen gelten entsprechend auch in diesem Falle. Während ein Buchblattbogen mit den Wiedergaben versehen wird, können bereits andere mit Wiedergaben versehene Buchblätter zu dem Vorrichtungsmodul zum

Zusammentragen befördert und dort mit den anderen Dokumentenbestandteilen aufgestapelt werden.

Bei dieser Verfahrensvariante kann der Buchblattbogen ohne Erzeugung der Wiedergaben und gegebenenfalls Markierungen auf und/oder in dem Buchblattbogen von dem

Buchblattbogen-Bereitstellungsmodul unmittelbar in den ersten Manipulationsbereich auf dem Ablagetisch der Vereinzelungsvorrichtung überführt werden. Dort kann die Position des Buchblattbogens wie bei der ersten Verfahrensvariante zunächst feinjustiert werden.

Anschließend kann der Buchblattbogen in den zweiten Manipulationsbereich befördert werden. Dort können die Buchblätter durch Vereinzeln aus dem Buchblattbogen gebildet werden. Einige dieser Buchblätter können dann zunächst einzeln zu dem Vorrichtungsmodul zum Erzeugen von Wiedergaben, beispielsweise durch Auf- oder Eindrucken, von

individualisierenden Daten auf und/oder in den Buchblättern befördert, dort ein- oder _

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beidseitig mit den Wiedergaben versehen und nach dem Erzeugen der Wiedergaben in den dritten Manipulationsbereich des Ablagetisches befördert werden, von wo sie nacheinander zum Sammelplatz überführt und dort aufeinander gestapelt und gegebenenfalls lösbar gegeneinander fixiert werden können. Danach kann der Stapel zu dem Vorrichtungsmodul zum Verbinden der Dokumentenbestandteile in dem Blattstapel befördert werden.

Alle Dokumentenbestandteile, die schließlich auf dem Sammelplatz zu einem Stapel zusammengetragen sind, können mittels geeigneter Greifvorrichtungen oder anderer Fixiervorrichtungen lösbar fixiert werden. Damit werden deren relative Lagen zueinander festgelegt.

Danach werden die Dokumentenbestandteile (Datenblatt, Buchblätter, gegebenenfalls Vorsatzblatt) in dem fixierten Stapel miteinander verbunden, vorzugsweise mit dem

Nähverfahren. Alternativ kann auch ein Klebeverfahren eingesetzt werden.

Schließlich kann noch eine weitere Wiedergabe von individualisierenden Daten in die Buchblätter eingebracht werden, beispielsweise mit mindestens einer durch alle Buchblätter gemeinsam hindurchgreifenden Perforation. Diese Perforationen können beispielsweise mit einem Stanzverfahren in den Buchblätterstapel eingebracht werden.

Falls mehrere Zusammentragmodule mit jeweils einem Sammelplatz vorgesehen sind, können mehrere Stapel von Dokumentenbestandteilen, beispielsweise für unterschiedliche buchartige Identifikationsdokumente, parallel hergestellt werden. Hierzu sind auch jeweils ein Hub- und Schwenkroboter vorgesehen, mit denen die Dokumentenbestandteile auf die einzelnen Stapel aufgestapelt werden.

Danach kann der gebundene Blattstapel beschnitten werden, sodass beispielsweise die Randbereiche, in denen sich die oben erläuterten Markierungen befinden, abgetrennt werden und der Stapel auf ein Normmaß reduziert wird.

Anschließend wird die Einbanddecke aus einem Vorrichtungsmodul zum Bereitstellen von Einbanddecken zu dem gebundenen Blattstapel zugeführt, sodass er diesen von außen einfasst. Die Einbanddecke wird mit dem Stapel vorzugsweise durch Kleben verbunden. Insbesondere kann ein Vorsatzblatt in dem Stapel mit der Innenseite der Einbanddecke verklebt werden. „ _

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Falls sich beim Erstellen, beispielsweise der Buchblätter, oder beim Aufstapeln der

Dokumentenbestandteile des Identifikationsdokuments am Sammelplatz, ein Fehler einstellen sollte, so kann ein bisher nicht zugeführtes Datenblatt auf eine Parkposition befördert werden. Bei einem erneuten Zusammentragen der diesem Datenblatt zugehörigen Dokumentenbestandteile kann das Datenblatt dann von der Parkposition aus in das

Verfahren eingeschleust werden. In diesem Falle können bei der erneuten Bereitstellung des Datenblattes wie oben beschrieben der Individualisierungs-Datensatz und der Stücklisten- Datensatz zum Anbringen der zugehörigen individualisierenden Daten und zur Auswahl der erforderlichen Dokumentenbestandteile des herzustellenden Identifikationsdokuments ausgelesen werden .

Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die nachfolgend erläuterten Figuren und Beispiele, wobei diese lediglich Anschauungsbeispiele für bestimmte Ausführungsformen darstellen, nicht jedoch Beschränkungen des Umfangs der Erfindung. Es zeigen im

Einzelnen:

Fig. 1 eine Dokumentenkarte in einer schematischen Schnittansicht;

Fig. 2 ein buchartiges Identifikationsdokument (Reisepass) in einer schematischen

Schnittansicht;

Fig. 3 einen Buchblattbogen mit darauf angeordneten Feldbereichen zur Ausbildung von Buchblättern mit darauf angebrachter Individualisierung;

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Herstellvorrichtung zur

Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Verfahrensvariante;

Fig. 5 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Herstellvorrichtung zur

Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer zweiten

Verfahrensvariante;

Fig. 6 einen Schneidpiotter in einer schematischen Draufsicht;

Fig. 7 ein Verfahrensschema der ersten Verfahrensvariante.

In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente und/oder Elemente mit derselben Funktion. Die Figuren zeigen die Gegenstände nicht in jedem Falle maßstäblich zueinander. Ferner sind auch die Größenverhältnisse einzelner Elemente zu denen anderer in einer Figur oder zwischen den Figuren nicht in jedem Falle maßstäblich zueinander dargestellt. ^

In Fig. 1 ist eine individualisierte Dokumentenkarte (Datenblatt, Passkarte) 100, die mit dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt ist, gezeigt. In der nachfolgenden Beschreibung der Figuren wird exemplarisch jeweils ein Reisepass als

Identifikationsdokument genannt. Grundsätzlich sind aber in allen Fällen jeweils auch andere Identifikationsdokumente gemeint.

Die Passkarte 100 ist durch ein Laminat aus mehreren Polymerlagen 1 10, 120, 131 , 132, 133 gebildet, beispielsweise aus Polycarbonatfolien. Die Darstellung zeigt die Lagen zwar aus Veranschaulichungszwecken durch Grenzlinien begrenzt. Jedoch sind diese nach einer Durchführung einer Lamination nicht mehr sichtbar, da sie miteinander verschmolzen sind. Die Dokumentenlage ist ganz oben durch eine transparente Polymer-Abschlusslage 1 10, beispielsweise aus Polycarbonat, darunter eine Lage eines individualisierten

Folienabschnittes 120 und ganz unten einen Lagenverbund eines Polymerlagenstapel- Stückes 130 gebildet. Dieser Lagenverbund ist durch eine zentrale RFID-Lage auf Basis einer opaken Polymer-Trägerlage 131 mit einer RFID-Schaltung aus RFID-Chip 135 und RFID-Antenne (nicht dargestellt) auf der Trägerlage, einer den RFID-Chip in einer

Ausnehmung aufnehmenden Ausgleichslage 132 und darunter einer opaken Decklage 133 gebildet. Die Passkarte hat beispielsweise das Format ID-3 gemäß ISO/IEC 7810 in der zum Prioritätstag der vorliegenden Anmeldung geltenden Fassung, wenn die Karte in einen Reisepass eingebunden wird. Seitlich vorstehend an dem Kartenmaterial ist eine

Dokumentenkartenlasche 140 angebracht, die aus einem textilen Material, das schmelzbar ist oder mit einem schmelzbaren Material durchsetzt ist, besteht. Diese Lasche ist mit dem Kartenmaterial durch Heißschmelzschweißen verbunden. Die individualisierte Passkarte 100 ist in Fig. 2 in einen Reisepass 200 eingebunden gezeigt. Der Reisepass ist durch eine Einbanddecke 210, ein Vorsatzblatt 220 mit Fälzelband 221 , die die individualisierenden Wiedergaben von Daten versehene Passkarte sowie mehrere Passbuchblätter (Buchblätter, Visaseiten) 230 (hier nur drei gezeigt) gebildet. Das

Vorsatzblatt, die Passkarte und die Passbuchblätter sind mittels eines Heftfadens 240 miteinander verbunden. In Fig. 2 ist nur die Lage dieses Fadens angedeutet. Das Fälzelband verstärkt den Verbund im Bereich der Naht. Das Vorsatzblatt ist mit der Einbanddecke durch flächiges Kleben verbunden.

Die Visaseiten 230 werden aus einem Buchblattbogen 300 (nachfolgend Visaseitenbogen), beispielsweise aus Papier, gebildet, indem sie aus diesem vereinzelt werden. Ein derartiger Buchblattbogen ist in Fig. 3 gezeigt. Der Buchblattbogen enthält vorliegend 16 Feldbereiche 400, die in einer 4 x 4-Feldmatrix angeordnet sind. Der Buchblattbogen ist in einigen der _

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Feldbereiche bereits individualisiert, indem in diese Feldbereiche Wiedergaben 500 individualisierender Daten, beispielsweise die Augenfarbe und Größe des Passinhabers, der Ausgabetag und -ort des Passes und die ausstellende Behörde, eingedruckt sind. Die erfindungsgemäße Herstellvorrichtung ist in Fig. 4 schematisch dargestellt. Sie ist durch eine Modulreihe 2000 zur Herstellung der Visaseiten 230, ferner ein Vorrichtungsmodul 3000 zum Bereitstellen der individualisierten Passkarte 100, ein Vorrichtungsmodul 4000 zum Bereitstellen des Vorsatzblattes 220 sowie ein Vorrichtungsmodul 5000 zum

Zusammentragen der individualisierten Passkarte, der individualisierten Visaseiten und gegebenenfalls des Vorsatzblattes gebildet. Darüber hinaus weist die Herstellvorrichtung weitere nachgeordnete Vorrichtungsmodule auf, nämlich die Nähmaschine 6000, mit der die Dokumentenbestandteile im Blattstapel gebunden werden können, ein Vorrichtungsmodul 7000 zum Beschneiden des gebundenen Blattstapels und ein Vorrichtungsmodul 8000 zum Zuführen einer Einbanddecke 210 und zum Verbinden der Einbanddecke mit dem

gebundenen Blattstapel. Diesem Vorrichtungsmodul ist ein Vorrichtungsmodul 8100 zum Bereitstellen von Einbanddecken zugeordnet. Die einzelnen Vorrichtungsmodule werden mittels eines übergeordneten Steuerungsmoduls 1000 gesteuert. Aus Gründen der

Übersichtlichkeit ist die Kommunikation zwischen den Vorrichtungsmodulen 6000, 7000, 8000 einerseits und dem Steuerungsmodul 1000 andererseits nicht gezeigt.

Das Steuerungsmodul 1000 ist durch eine herkömmliche Anlagensteuerung (beispielsweise SPS-Steuerung) verwirklicht, die Ausführungsbefehle an die einzelnen Vorrichtungsmodule übermittelt. Daten von Sensoren sowie unmittelbar von den zugeführten

Dokumentenbestandteilen gelieferte Daten (beispielsweise durch Auslesen von Daten aus dem Chip 135) werden an das Steuerungsmodul übermittelt.

Das Steuerungsmodul 1000 ist logisch mit einem Magazin 2100 zum Bereitstellen eines Visaseitenbogens 300 verbunden. Falls in der Herstellvorrichtung unterschiedliche Arten von Passbüchern hergestellt werden sollen, in die Visaseiten 230 unterschiedlicher Art eingebunden werden sollen, steht hierzu ein Wechselmagazin zur Verfügung, beispielsweise ein Paternostermagazin, aus dem unterschiedliche Typen von Buchblattbögen entnommen werden können. Beispielsweise können sich die Formate der Buchblattbögen unterscheiden, etwa weil Buchblattbögen zur Herstellung des Reisepasses 200 mit einer unterschiedlichen Anzahl von Visaseiten für einen Reisepass 200 gebildet werden sollen. Dieses Magazin kann durch übliche Vorrichtungen auf dem Gebiet der Blattzuführung verwirklicht sein. Zur einzelnen Entnahme der Buchblattbögen kann das Magazin eine Vereinzelungsvorrichtung aufweisen, beispielsweise eine Blasvorrichtung oder eine Reibrollenvorrichtung, mit der ein oberster (oder alternativ unterster) Bogen von den in einem Blattstapel aufgeschichteten Bögen entnommen werden kann.

Diesem Magazin 2100 für die Buchblattbögen ist ein Vorrichtungsmodul 2200 zum Erzeugen von Wiedergaben 500 von individualisierenden Daten nachgeordnet. Dieses

Vorrichtungsmodul kann durch einen Drucker gebildet sein, insbesondere einen

Tintenstrahldrucker. Es kann jeder übliche Drucker bzw. Tintenstrahldrucker eingesetzt werden. Dieses Vorrichtungsmodul kann zusätzlich eine Wendestation aufweisen, um den Buchblattbögen nach dem Bedrucken einer Vorderseite auch auf der Rückseite mit

Wiedergaben der individualisierenden Daten zu versehen.

Dem Drucker 2200 ist ein Vorrichtungsmodul 2300 zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes aus dem Buchblattbögen nachgeordnet. Dieses Vorrichtungsmodul kann durch einen Schneidpiotter gebildet sein.

Ein Beispiel für einen Schneidpiotter 2300 ist in Fig. 6 schematisch dargestellt. Der

Schneidpiotter weist einen Ablagetisch 2310 auf, auf dem ein Visaseitenbogen 300 ablegbar ist. Damit dieser auf dem Ablagetisch fixiert werden kann, kann der Ablagetisch

beispielsweise eine Vakuumvorrichtung mit zoniertem Vakuum (erreichbar durch Öffnungen in der Tischoberfläche, nicht dargestellt) aufweisen. Der Ablagetisch weist drei

Manipulationsbereiche auf, nämlich einen ersten Manipulationsbereich 231 1 , in dem der Buchblattbögen zunächst abgelegt wird, einen zweiten Manipulationsbereich 2312, in dem der Buchblattbögen in einzelne Visaseiten 230 vereinzelt wird, und einen dritten

Manipulationsbereich 2313, von dem aus die einzelnen Visaseiten von dem Ablagetisch abgenommen werden.

Ferner sind auf dem Ablagetisch 2310 in diesem Beispiel verfahrbare Klemmleisten 2320, 2320', 2320" angeordnet, die parallel zur Längsseite des Ablagetisches zwischen den Manipulationsbereichen verfahrbar sind. Eine erste Klemmleiste 2320 ist zwischen dem ersten Manipulationsbereich 231 1 und dem zweiten Manipulationsbereich 2312 verfahrbar, eine zweite Klemmleiste 2320' ist zwischen dem ersten, dem zweiten und dem dritten Manipulationsbereich 2313 verfahrbar, und eine dritte Klemmleiste 2320" ist zwischen dem zweiten Manipulationsbereich und dem dritten Manipulationsbereich verfahrbar. Mittels der Klemmleisten können die Visaseitenbogen 300 von dem ersten zum zweiten und die Visaseiten 230 von dem zweiten zum dritten Manipulationsbereich überführt werden. _

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Des Weiteren weist der Schneidpiotter 2300 eine Vereinzelungsvorrichtung 2330 auf, die oberhalb des zweiten Manipulationsbereiches 2312 verfahrbar angeordnet ist. Es kann sich beispielsweise um einen verfahrbaren Wagen mit einem Rundmesser aus einem mit Polyurethan getränkten Filz handeln. Alternativ kann die Vereinzelungsvorrichtung auch durch eine Laserschneidvorrichtung gebildet sein.

Die in Fig. 4 gezeigte Anordnung der Vorrichtungsmodule 2100, 2200, 2300 (erste

Vorrichtungsvariante) dient zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einer ersten

Verfahrensvariante, bei der die Visaseitenbögen 300 zunächst mit den Wiedergaben 500 der individualisierenden Daten versehen werden, bevor die einzelnen Visaseiten 230 aus einem Buchblattbogen vereinzelt werden. Falls ein Verfahren gemäß einer zweiten

Verfahrensvariante durchgeführt werden soll, bei der die Buchblattbogen zunächst in die einzelnen Visaseiten vereinzelt und diese dann mit den Wiedergaben der

individualisierenden Daten bedruckt werden, ist eine alternative Anordnung der Module vorzusehen (zweite Vorrichtungsvariante). Diese ist in Fig. 5 gezeigt. Anders als im Falle der in Fig. 4 gezeigten Herstellvorrichtung sind die beiden Vorrichtungsmodule 2200 und 2300 im Falle der Herstellvorrichtung gemäß Fig. 5 vertauscht. Ansonsten bestehen keine

Unterschiede zwischen den Herstellvorrichtungen, die in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellt sind. Im Falle der zweiten Vorrichtungsvariante ist der Schneidpiotter 2300 dem Bereitstellungsmodul 2100 für die Buchblattbogen nachgeordnet, und das Vorrichtungsmodul zum Erzeugen der Wiedergaben von individualisierenden Daten (Drucker) 2200 ist dem Schneidpiotter nachgeordnet.

Zur Beförderung der einzelnen Dokumentenbestandteile zwischen den Vorrichtungsmodulen 2100, 2200, 2300 dienen herkömmliche Transportvorrichtungen, beispielsweise

Transportbänder, Greifer, Saugvorrichtungen, Reibrollensysteme und dergleichen, die die Dokumentenbestandteile jeweils translatorisch bewegen (nur schematisch durch Pfeile dargestellt). Beispielsweise können die Visaseitenbögen 300 bzw. Visaseiten 230 mittels eines entlang einer Transportbahn angeordneten Reibrollensystems von dem Magazin 2100 zu dem Drucker 2200 und von dem Drucker zu dem Schneidpiotter 2300 (erste

Vorrichtungsvariante) bzw. von dem Magazin zu dem Schneidpiotter und von dort zu dem Drucker (zweite Vorrichtungsvariante) befördert werden.

Das Magazin 3000 zum Bereitstellen der individualisierten Passkarte 100 kann durch einen Schacht zur Aufnahme mehrerer Passkarten gebildet sein. Falls mit der Herstellvorrichtung unterschiedliche Arten von Reisepässen 200 hergestellt werden sollen, kann dieses Magazin auch ein Wechselmagazin sein, beispielsweise ein Paternostermagazin, in dem sich in _

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unterschiedlichen Fächern Passkarten unterschiedlicher Typen, beispielsweise

unterschiedlicher Kartengrößen, befinden. Derartige Magazine sind bekannt.

Das Magazin 4000 zum Bereitstellen des Vorsatzblattes 220 kann ebenso wie die vorgenannten Magazine durch ein herkömmliches System zur Bereitstellung von blattartigem Gut ausgebildet sein. Da die Vorsatzblätter typischerweise aus Papier hergestellt sind, kann dieses Magazin wie das Magazin 2100 zum Bereitstellen eines Visaseitenbogens 300 eine Trenneinrichtung aufweisen, beispielsweise eine Blasvorrichtung oder eine

Reibrollenvorrichtung, mit der ein oberstes Vorsatzblatt von den in einem Blattstapel aufgeschichteten Blättern entnommen werden kann.

Zum Zusammentragen der Dokumentenbestandteile, nämlich des Vorsatzblattes 220, der Passkarte 100 und der Visaseiten 230, auf dem Sammelplatz des Vorrichtungsmoduls 5000 kann beispielsweise ein Pick-and-place-Robotersystem mit Greif- oder Saugvorrichtungen, insbesondere ein SCARA-Roboter oder ein Portalkran, eingesetzt werden (nur schematisch durch Pfeile dargestellt). Um die Bearbeitungskapazität der Herstellvorrichtung zu erhöhen, können mehrere derartige Sammelplätze mit Robotern vorgesehen sein, die parallel beschickt werden. Der Sammelplatz des Vorrichtungsmoduls 5000 ist mit Vorrichtungen versehen, die eine passergenaue Aufstapelung der einzelnen Dokumentenbestandteile erlauben (nicht dargestellt). Der Sammelplatz ist vorzugsweise durch eine Kassette, beispielsweise eine Schwenkkassette, gebildet. Es ist besonders bevorzugt, zuerst das Vorsatzblatt 220 in der Kassette abzulegen, darauf dann die Passkarte 100 abzulegen, und schließlich die

Visaseiten 230 auf die Passkarte zu platzieren. Gegebenenfalls werden die sich in dem Stapel befindenden Dokumentenbestandteile bereits nach dem Ablegen eines Teils dieser Bestandteile durch Rütteln kantengenau gegeneinander ausgerichtet. Jedenfalls findet abschließend eine kantengenaue Ausrichtung des gesamten Blattstapels statt. Zur

Ausrichtung ist der Sammelplatz bzw. die Kassette schräg angeordnet, vorzugsweise derart, dass sich der Sammelplatz zu einer Ecke hin neigt, sodass die Dokumentenbestandteile in dem darin befindlichen Blattstapel über diese Ecke bzw. die diese Ecke bildenden

Sammelplatz-ZKassettenränder kantengenau zueinander ausgerichtet werden. Zusätzlich kann ein Kamerasystem vorgesehen sein, mit dem die Aufstapelung überprüft wird (ebenfalls nicht dargestellt). Die von dem Kamerasystem gewonnenen Daten können in das

Steuerungsmodul 1000 eingespeist werden, beispielsweise um die Richtigkeit der ausgewählten Dokumentenbestandteile zu überprüfen und deren Reihenfolge beim

Aufstapeln mit den im Steuerungsmodul gespeicherten Daten abzugleichen. Damit eine _

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passergenaue Aufstapelung ermöglicht wird, ist das Transport- und Stapelungssystem, beispielsweise der SCARA-Roboter, dazu ausgebildet, die Position des jeweiligen

Dokumentenbestandteils feinzujustieren. Ferner kann dieses Vorrichtungsmodul 5000 eine Vorrichtung zum lösbaren Fixieren der Dokumentenbestandteile in dem gebildeten Blattstapel aufweisen (nicht dargestellt). Diese Fixiervorrichtung kann beispielsweise durch herkömmliche Klemmvorrichtungen gebildet sein, die insbesondere verfahrbar sein können. Dadurch können sie zusammen mit dem fixierten Blattstapel zu der nachgeschalteten Nähmaschine 6000 befördert werden. Zu diesem Zweck können übliche Transportvorrichtungen vorgesehen sein. Beispielsweise können die Klemmvorrichtungen an einer verfahrbaren Kette als Transportvorrichtung angebracht sein, sodass sie zwischen der Position am Sammelplatz und der Position an der Nähmaschine hin und her verfahren werden können. Die Nähmaschine 6000 ist vorzugsweise in üblicher Art und Weise zum Binden des

Blattstapels unter Ausbildung des fertigen Reisepasses 200 ausgebildet.

Der Nähmaschine 6000 können weitere Bearbeitungsmodule nachgeordnet sein,

beispielsweise eine individualisierende Stanzeinrichtung zum Einbringen der Serienn des Reisepasses 200 durch alle Visaseiten 230 (nicht dargestellt).

Ferner ist der Nähmaschine 6000 vorzugsweise ein Vorrichtungsmodul 7000 zum

Beschneiden des gebundenen Blattstapels nachgeordnet, das dazu dient, den gebundenen Blattstapel auf das gewünschte Normmaß zu beschneiden. Außerdem werden dabei eventuell vorhandene Markierungen, die zum Identifizieren der assemblierten

Dokumentenbestandteile während des Herstellungsverfahrens dienen, entfernt.

Dem Vorrichtungsmodul 7000 zum Beschneiden des gebundenen Blattstapels ist schließlich ein Vorrichtungsmodul 8000 zum Zuführen einer Einbanddecke 210 und zum Verbinden der Einbanddecke mit dem gebundenen Blattstapel nachgeordnet. Diesem Vorrichtungsmodul ist ferner ein Vorrichtungsmodul 8100 zum Bereitstellen der Einbanddecken zugeordnet.

Das Magazin 8100 zum Bereitstellen der Einbanddecke 210 kann ebenso wie das Magazin 3000 für die Passkarten 100 durch ein herkömmliches System gebildet sein. Beispielsweise können die Einbanddecken in einem Schacht in dem Magazin aufgestapelt vorliegen. Falls mit der Herstellvorrichtung unterschiedliche Arten von Reisepässen 200 hergestellt werden sollen, kann dieses Magazin auch ein Wechselmagazin sein, beispielsweise ein Paternostermagazin, in dem sich in unterschiedlichen Fächern Einbanddecken unterschiedlicher Typen, beispielsweise mit unterschiedlicher Farbe, befinden. Das

Vorrichtungsmodul 8000 ist dazu ausgebildet, eine Einbanddecke von dem Magazin aufzunehmen, sodass der gebundene Blattstapel aus Vorsatzblatt 220, Passkarte 100 und Visaseiten 230 auf dessen Innenseite aufliegen kann, und den Blattstapel mit der

Einbanddecke flächig zu verkleben.

Den vorstehend beschriebenen Vorrichtungsmodulen 2000, 3000, 4000, 5000, 6000, 7000, 8000, 8100 können ferner Qualitätsüberwachungsvorrichtungen, mit denen

Zwischenprodukte und der fertig gestellte Reisepass auf seine Korrektheit überprüft werden, nachgeordnet sein (nicht dargestellt). Auch zwischen diesen Vorrichtungsmodulen kann das zu bearbeitende Produkt mittels herkömmlicher Transportvorrichtungen befördert werden.

Mit der erfindungsgemäßen Herstellvorrichtung kann das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden. In Fig. 7 ist die erste Verfahrensvariante in mehreren Verfahrensschritten schematisch dargestellt. Das Verfahren umfasst in bevorzugten Ausführungsformen die folgenden Verfahrensschritte:

Zunächst wird eine Passkarte 100 aus dem die Passkarten enthaltenden Magazin 3000 entnommen (Schritt 1 ). Die in dem elektronischen Chip 135 in der Passkarte gespeicherten Daten werden ausgelesen und an das Steuerungsmodul 1000 übertragen (Schritt 2).

Daraufhin werden der Individualisierungs-Datensatz und der Stücklisten-Datensatz, die der Passkarte zugeordnet sind, aus dem Speicher des Steuerungsmoduls ausgelesen und an die einzelnen Module 2100, 2200, 2300, 3000, 4000, 5000, 6000, 7000, 8000 der

Herstellvorrichtung übertragen (Schritt 3). Der Individualisierungs-Datensatz enthält die Angaben zur Person, der der Reisepass zugeordnet ist, sowie

Passindividualisierungsparameter, wie die Seriennummer, den Ausgabetag und -ort des Reisepasses sowie die ausstellende Behörde. Der Stücklisten-Datensatz enthält die

Stückliste der Dokumentenbestandteile 100, 210, 220, 230, die für die Herstellung des Reisepasses 200 benötigt werden. Dazu gehören beispielsweise Angaben über die Art der Einbanddecke 210 (Einbanddeckenfarbe), des Vorsatzblattes 220 und der Visaseiten 230. Im Falle von Passbüchern anderer Länder können in der Stückliste noch Angaben über andere variierende Parameter dieser Dokumentenbestandteile und/oder andere

Dokumentenbestandteile enthalten sein.

Alternativ kann auch ein eindeutiger die Passkarte 100 individualisierender Code, beispielsweise ein Barcode auf der Passkarte, gelesen werden und nach Einlesen dieses _

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Codes daraufhin der Individualisierungs-Datensatz und der Stücklisten-Datensatz aus dem Speicher des Steuerungsmoduls 1000 ausgelesen und an die Module 2100, 2200, 2300, 3000, 4000, 5000, 6000, 7000, 8000, 8100 der Herstellvorrichtung übertragen werden. Nochmals alternativ dazu können die in dem Chip 135 der Passkarte 100 gespeicherten Daten in Form eines Individualisierungs-Datensatzes und eines Stücklisten-Datensatzes vorliegen und ausgelesen werden und an das Steuerungsmodul 1000 übergeben werden. Dort können diese Daten mit den in dem Speicher des Steuerungsmoduls gespeicherten Daten verglichen werden. Die abgeglichenen Daten werden daraufhin an die Module 2100, 2200, 2300, 3000, 4000, 5000, 6000, 7000, 8000, 8100 der Herstellvorrichtung übertragen.

Nach Erfassung der erforderlichen Daten zum Herstellen der Visaseiten 230 wird

anschließend ein Visaseitenbogen 300 aus dem hierfür vorgesehenen Magazin 2100 bereitgestellt (Schritt 4). Der Visaseitenbogen weist bei dem ausgewählten Typ

beispielsweise bereits ein standardisiertes Layout (Artwork) auf, zum Beispiel einen

Sicherheitsdruck, insbesondere einen Guillochendruck, sowie einen Vordruck für

aufzudruckende individualisierende Daten, wie vorgedruckte Felder und Legenden.

In der hier beschriebenen ersten Verfahrensvariante wird der Visaseitenbogen 300 dann einem Drucker 2200 zugeführt. Dort wird der Visaseitenbogen mit Wiedergaben 500 der individualisierenden Daten bedruckt (Schritt 5). Vorzugsweise werden lediglich Felder einiger Visaseiten auf dem Visaseitenbogen mit den Daten bedruckt, während die meisten Seiten frei bleiben. Gegebenenfalls wird der Visaseitenbogen gewendet, um auch auf der Rückseite Wiedergaben von Daten anbringen zu können.

Danach wird der bedruckte Visaseitenbogen 300 mittels eines Schneidpiotters 2300 weiter bearbeitet, um die einzelnen Visaseiten 230 aus dem Visaseitenbogen zu vereinzeln (Schritt 6). In einer zweiten Verfahrensvariante (in Fig. 7 nicht dargestellt) wird der Visaseitenbogen 300 zunächst mittels des Schneidpiotters 2300 in einzelne Visaseiten 230 vereinzelt. Danach werden einige dieser Visaseiten mittels des Druckers 2200 mit den Wiedergaben 500 der individualisierenden Daten versehen. Falls bereits eine Visaseite mit Wiedergaben individualisierender Daten versehen ist, kann diese schon dann zu dem Sammelplatz des Vorrichtungsmoduls 5000 befördert werden, während noch andere Visaseiten mit

Wiedergaben versehen werden. Daher können diese Schritte teilweise auch gleichzeitig durchgeführt werden. Parallel dazu wird aufgrund der von dem Steuerungsmodul 1000 an das Magazin 4000 zum Bereitstellen von Vorsatzblättern ein sich aus dem Stücklisten-Datensatz der ausgewählten Passkarte 100 zugehöriges Vorsatzblatt 220 entnommen (Schritt 7) und zu dem

Sammelplatz des Vorrichtungsmoduls 5000 zum Zusammentragen überführt (Schritt 8).

Danach wird die aus dem Magazin 3000 entnommene Passkarte 100 ebenfalls zu dem Sammelplatz des Vorrichtungsmoduls 5000 zum Zusammentragen überführt (Schritt 9). Die Passkarte wird lagerichtig auf das dort bereits angeordnete und aufgeschlagene Vorsatzblatt 220 aufgelegt.

Schließlich werden die individualisierten Visaseiten 230 ebenfalls lagerichtig auf den Stapel aus Vorsatzblatt 220 und Passkarte 100 aufgelegt (Schritt 10). Die einzelnen Dokumentenbestandteile 100, 220, 230 werden in dem Stapel mittels hierfür vorgesehener Klemmeinrichtungen lösbar fixiert (Schritt 1 1 ). Der derart fixierte Stapel wird dann zu einer Nähmaschine 6000 überführt und dort zu einem Reisepass gebunden (Schritt 12). Dabei wird ein Inlet gebildet. Anschließend können die Visaseiten 230 mit Wiedergaben weiterer individualisierender Daten, beispielsweise der Seriennummer des Reisepasses 200 durch Einstanzen der Nummer durch alle Visaseiten versehen werden (Schritt 13). Hierzu wird der Stapel so aufgeschlagen, dass nur die Visaseiten gestapelt übereinander liegen. Danach kann das mit der Perforation versehene Inlet auf ein Normmaß beschnitten werden (Schritt 14). Dabei können gegebenenfalls Randbereiche abgeschnitten werden, auf denen sich Markierungen, die zur Identifizierung der Dokumentenbestandteile des Inlets während dessen Herstellung gedient haben, befinden. Anschließend wird das gebundene und gegebenenfalls mit der Perforation versehene Inlet mit der Einbanddecke 210 zusammengeführt. Hierzu wird die Einbanddecke aus einem entsprechenden Magazin 8100 entnommen (Schritt 15) und beispielsweise aufgeschlagen in eine Kassette des Vorrichtungsmoduls 8000 gelegt, sodass die Innenseite der Einbanddecke nach oben weist. Das von dem Vorsatzblatt 220 eingeschlagene Inlet wird au ßenseitig flächig mit einem Kleber bestrichen (Schritt 16) und dann aufgeschlagen auf die

Einbanddecke aufgelegt, sodass sich das Inlet mit der Einbanddecke verbindet (Schritt 17). Bezugszeichen:

100 Datenblatt, Datenkarte, Passkarte

1 10 Polymer-Abschlusslage

120 individualisierter Folienabschnitt

130 Polymerlagenstapel-Stück

131 Polymer-Trägerlage

132 Ausgleichslage

133 opake Decklage

135 Chip

140 Dokumentenkartenlasche

200 Reisepass, buchartiges Identifikationsdokument

210 Einbanddecke

220 Vorsatzblatt

221 Fälzelband

230 Visaseite, (Pass-)Buchblatt

240 Heftfaden

300 Buchblattbogen, Visaseitenbogen

400 Feldbereich einer Feldmatrix

500 Wiedergabe individualisierender Daten

1000 Steuerungsmodul

2000 Modulreihe zur Herstellung der Buchblätter

2100 Vorrichtungsmodul (Magazin) zum Bereitstellen eines Buchblattbogens

2200 Vorrichtungsmodul zum Erzeugen von Wiedergaben von individualisierenden

Daten, (Tintenstrahl-)Drucker

2300 Vorrichtungsmodul zum Vereinzeln des mindestens einen Buchblattes aus dem

Buchblattbogen, Schneidpiotter

2310 Ablagetisch

231 1 erster Manipulationsbereich

2312 zweiter Manipulationsbereich

2313 dritter Manipulationsbereich

2320 Klemmleiste

2330 Vereinzelungsvorrichtung

3000 Vorrichtungsmodul (Magazin) zum Bereitstellen des individualisierten

Datenblattes, Magazin zum Bereitstellen von Passkarten

4000 Vorrichtungsmodul (Magazin) zum Bereitstellen des Vorsatzblattes _

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5000 Vorrichtungsmodul zum Zusammentragen des individualisierten Datenblattes und der individualisierten Buchblätter

6000 Vorrichtungsmodul zum Verbinden des individualisierten Datenblattes und der

Buchblätter, Nähmaschine

7000 Vorrichtungsmodul zum Beschneiden des gebundenen Blattstapels

8000 Vorrichtungsmodul zum Zuführen einer Einbanddecke und Verbinden der

Einbanddecke mit dem gebundenen Blattstapel

8100 Vorrichtungsmodul (Magazin) zum Bereitstellen von Einbanddecken