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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING CAST PARTS CONSISTING OF ALUMINIUM AND MAGNESIUM ALLOYS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/048770
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a crucible induction furnace for producing cast parts consisting of aluminium and magnesium alloys, especially particle-reinforced alloys. According to the invention, the material being melted is directly, inductively heated and stirred in an electrically non-conductive, refractory lining or crucible.

Inventors:
BRUNGS DIETER (DE)
KESSLER ANDREAS (DE)
DETTE MANFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/001255
Publication Date:
August 24, 2000
Filing Date:
February 16, 2000
Export Citation:
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Assignee:
HONSEL GMBH & CO KG (DE)
BRUNGS DIETER (DE)
KESSLER ANDREAS (DE)
DETTE MANFRED (DE)
International Classes:
B01F13/08; B22D18/04; B22D19/14; H05B6/24; B22D21/04; B22D41/015; B22D45/00; C22B9/00; C22B21/00; F27B14/06; F27B14/12; F27B14/14; F27B14/18; F27D3/14; F27D11/06; H05B6/44; F27B14/08; F27D3/00; (IPC1-7): B22D21/04; F27B14/06; B22D18/04
Foreign References:
DE19626175A11998-01-02
DE3815828A11988-11-17
EP0426350A21991-05-08
Other References:
J.BERGER: "Erfahrungen einer österreichischen Leichtmetallgiesserei mit dem Niederdruck-Kokillenguss", GIESSEREI, vol. 48, no. 19, 21 September 1961 (1961-09-21), pages 548 - 555, XP000907627
J.BERGER: "Das Niederdruck-Kokillengiessverfahren in heutiger Sicht", GIESSEREI, vol. 56, no. 4, 13 February 1969 (1969-02-13), pages 83 - 90, XP000907628
Attorney, Agent or Firm:
Rehders, Jochen (Velten Franz Mayer & Jakoby Kaistrasse 20 Düsseldorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung eines Induktionstiegelofens (1,2) mit direkter induktiver Beheizung des Schmelzguts in einem elektrisch nichtleitenden, feuerfesten Futter oder Tiegel (5) zum Schmelzen oder Warmhalten und Rühren für das Gießen von partikelverstärkten Aluminiumund Magnesiumlegierungen.
2. Verwendung eines Induktionstiegelofens (1,2) für den Niederdruckguß von partikelverstärkten Aluminiumund Magnesiumlegierungen mit direkter, induktiver Beheizung des Schmelzguts zum Schmelzen oder Warmhalten und Rühren in einem elektrisch nichtleitenden, feuerfesten Futter oder Tiegel (5).
3. Verfahren zum Herstellen von Gußteilen aus partikelverstärkten Aluminiumund Magnesiumlegierungen, bei dem die direkte, induktive Beheizung zum Schmelzen oder Warmhalten und Rühren des Schmelzgutes mit dem Niederdruckguß kombiniert ist.
4. Induktionstiegelofen zur Verwendung gemäß Anspruch 2 und zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 3, bei dem der Ofenraum (22) durch eine Abschlußplatte (12) verschlossen ist, die gegenüber dem Induktionstiegelofen (1,2) oder gegenüber dem Tiegel (5) abgedichtet ist, so daß eine unzulässige Erwärmung der Konstruktion vermieden wird.
5. Induktionstiegelofen nach Anspruch 4, der als Zweikammeroder Doppelofen ausgebildet ist, wobei die erste Kammer zum Schmelzen und Reinigen mit einer höheren Frequenz und die über ein Ausgleichsystem verbundene zweite Kammer mit niedrigerer Frequenz zum optimalen Warmhalten und Rühren beaufschlagt ist.
6. Induktionstiegelofen nach Anspruch 4 oder 5, bei dem ein an der Abschlußplatte (12) befestigtes Steigrohr (11) aus unmagnetischem Material in Wandnähe im Bereich großer Induktion angeordnet ist.
7. Induktionstiegelofen nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei dem die Induktionsspule (7,8,9) als mehrteilige Spule ausgebildet ist.
8. Induktionstiegelofen nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei dem die Induktionsspule (7,8,9) so angeordnet und geschaltet ist, daß sie zum Aufschmelzen über die gesamte Höhe des Ofenraums (22) und zum Warmhalten und Rühren nur im unteren Bereich des Ofenraums (22) einschaltbar ist.
9. Induktionstiegelofen nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei dem die Induktionsspule (7,8,9) zum Aufschmelzen mit einer hohen Frequenz und der Induktionsspulenteil (9) zum Warmhalten und Rühren mit einer niedrigen Frequenz beaufschlagbar ist.
10. Induktionstiegelofen nach Anspruch 9, bei dem die Aufschmelzfrequenz mehr als 500 Hz beträgt und die Warmhalteund Rührfrequenz gleich oder kleiner als 50 Hz ist.
11. Induktionstiegelofen nach einem der Ansprüche 2 bis 9, bei dem der möglichst turbulenzfreie Gießvorgang durch Unterdruckbeaufschlagung der Gießform (17) unterstützt wird.
Description:
"Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gußteilen aus Aluminium-und Magnesiumlegierungen" Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Gußteilen aus Aluminium-und Magnesiumlegierungen sowie die Verwendung eines Induktionstiegelofens mit ausreichender Schmelz-und Warmhalteleistung für das Herstellen von Gußteilen, insbesondere aus partikelverstärkten Aluminium-und Magnesiumlegierungen.

Beim Gießen von partikelverstärkten Aluminium-und Magnesiumlegierungen besteht das Problem, die Partikel in der Schmelze in Suspension zu halten, um im Gußteil eine homogene Verteilung der Partikel zu erhalten. Hierzu ist eine dauernde Schmelzebewegung erforderlich, die ein Absetzen der Partikel verhindert.

Dem steht das Bestreben entgegen, Gas-und Oxideinschlüsse aus der Schmelze zu entfernen bzw. derartige Einschlüsse zu vermeiden, was im wesentlichen dadurch erreichbar ist, daß die Schmelze möglichst ruhig gehalten wird und während des Gießvorgangs Turbulenzen vermieden werden. Das Niederdruck-Kokillengießverfahren mit fossiler oder Widerstandsbeheizung bzw. Induktionsrinne ist in dieser Hinsicht besonders geeignet, da die Schmelze sich in einem entsprechenden Ofen beruhigen kann und durch ein tief in die Schmelze eintauchendes Steigrohr mit geringer Geschwindigkeit mittels Gasdruck in eine oberhalb der Schmelze angeordnete Kokille oder Form gedrückt wird.

Aus dem Aufsatz :"Erfahrungen einer österreichischen Leichtmetallgießerei mit dem Nieder- druck-Kokillenguß"von Johann Berger, erschienen in"Gießerei", 21. September 1961 und dem Aufsatz :"Das Niederdruck-Kokillengießverfahren in heutiger Sicht"von Johann Berger, erschienen in"Gießerei", 13. Februar 1969 ist ersichtlich, daß das Prinzip des induktiven Schmelzens beim Niederdruckguß von Aluminium-Legierungen angewendet werden kann.

Die beschriebenen Schmelzanlagen werden jeweils nach dem Doppeltiegel-Prinzip betrieben.

Das elektromagnetische Feld des (Netzfrequenz-) Induktors führt hauptsächlich zum Aufheizen nur des äußeren Gußeisentiegels. Infolge Wärmeleitung wird der in dem Gußeisentiegel befindliche Graphittiegel ebenfalls aufgeheizt, wodurch das in diesem Tiegel befindliche Schmelzgut aufgeschmolzen wird, indem ein Energietransport vom Graphittiegel in das Metall stattfindet.

Der Graugußtiegel hat in dieser Anwendung die Funktion, infolge des elektromagnetischen Feldes der Spule aufgeheizt zu werden, wozu er absichtlich dickwandig ausgeführt wird, um diese induzierte Wärme an den Graphittiegel weiterzuleiten. Der Graphittiegel hat die Funktion, die Aluminiumschmelze vor unerwünschten Reaktionen mit dem Gußeisentiegel zu schützen. Aufgrund des großen Aufwandes stellt dieses Konzept nicht die ideale Lösung dar und hat keine große Verbreitung gefunden. Der dickwandige Graugußtiegel bewirkt, daß das Schmelzgut gegen die induzierten Ströme abgeschirmt ist, so daß die Badbewegung nicht ausreicht, um beim Schmelzen von partikelverstärkten Leichtmetallegierungen die Partikel in Suspension halten zu können.

Auf der Suche nach geeigneten Methoden und Verfahren zum Schmelzen und Gießen partikelverstärkter Aluminiumlegierungen laufen weltweit Entwicklungen mit dem Ziel, auch mit dem induktiven Schmelzen in Verbindung mit geeigneten Tiegelmaterialien in dem Schmelzbad ein Strömungsbild zu erzeugen, das ausreichen kann, Partikel bestimmter Charakteristika in Suspension zu halten.

In der europäischen Patentanmeldung 0 662 361 und der deutschen Offenlegungsschrift DE 196 26 175 A1 sind Verfahren und Vorrichtungen zum Gießen von partikelverstärkten Aluminiumlegierungen beschrieben, bei denen unterhalb einer Form ein Füllrohr mit einem Füllkolben angeordnet ist. In das Füllrohr wird eine vorportionierte Menge des Gießmaterials eingebracht und anschließend durch Induktion aufgeschmolzen oder warmgehalten, wobei aufgrund der Induktion eine Verwirbelung der Schmelze mit dem Partikelverstärkungsmaterial erreicht wird. Es handelt sich hierbei jeweils um Einzelschmelzverfahren, mit dem Nachteil, daß das zu schmelzende Metall für das jeweilige Gußteil portioniert werden muß und das Verfahren in seiner Schmelzkapazität beschränkt ist, so daß materialintensive Gußteile daher nicht gefertigt werden können. Auch ist die Produktivität dieser genannten Verfahren nicht sehr hoch, da sich die Taktzeit aus Schmelz- und Erstarrungszeit zusammensetzt und folglich niedrig liegt. Das eigentliche Gießen erfolgt, im Gegensatz zum Niederdruckguß, durch einen mechanischen Kolben, der die Schmelze bzw. das teigige Material von unten in die Form drückt.

Bei dem Lost Crucible Prozeß (LOC) wird ein Fasertiegel eingesetzt, der infolge der Formfüllung von unten beim Gießen zerstört wird, und folglich nur für einen Abguß verwendet werden kann, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinträchtigt wird.

Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine möglichst hohe Prozeßsicherheit, schnelle Taktzeit und hohes Ausbringen beim Herstellen von Gußteilen aus partikelverstärkten Aluminium-und Magnesiumlegierungen bei gleichzeitig möglichst großer Homogenität des Materials der Gußteile zu erreichen. Dieses Ziel wird erreicht, indem das induktive Schmelzen mit dem Gießverfahren für das Herstellen von Gußteilen aus partikelverstärkten Aluminium-und Magnesiumlegierungen kombiniert wird. Besonderes vorteilhaft ist das Niederdruckgießverfahren. Auch andere Gießverfahren können jedoch eingesetzt werden, wie z. B. das Druckgießen, Squeeze-Casting, Rheo-Casting u. a.

Die Erfindung bietet gegenüber dem Stand der Technik folgende Vorteile : 1. Gegenüber der konventionellen Schmelztechnik für partikelverstärktes Material kann auf die aufwendige Schmelzebehandlung mittels mechanischen Rührens verzichtet werden.

2. Die Prozeßführung ist derart gestaltet, daß Gas-und Oxydeinschlüsse gegenüber der bisherigen Schmelz-und Gießtechnik für partikelverstärkte Legierungen reduziert sind.

3. Gegenüber dem Gießen mit verlorenem Tiegel werden Kosten für die Tiegel eingespart, das Verfahren ist flexibler, da als Vormaterial nicht nur Stranggußbolzen eingesetzt werden können.

Ausgehend von dieser Problemstellung wird des weiteren erfindungsgemäß die Verwendung eines Induktionstiegelofens für die Fertigung von Gußstücken aus partikelverstärkten Aluminium-und Magnesiumlegierungen mit direkter, induktiver Beheizung des Schmelzguts und einem elektrisch nichtleitenden feuerfesten Futter oder Tiegel vorgeschlagen.

Induktionstiegelöfen mit direkter, induktiver Beheizung des Schmelzguts enthalten einen Vorrat an Schmelzgut, der für eine größere Anzahl von Gießvorgängen ausreicht.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die durch die induktive Beheizung bewirkte Bewegung der Schmelze zwar ausreicht, die Partikel in der Schmelze in Suspension zu halten, daß diese Bewegung der Schmelze jedoch nicht so intensiv ist, daß Gas-oder Oxydeinschlüsse vermehrt auftreten.

Der Induktionstiegelofen kann so gestaltet sein, daß das Schmelzgut in Form von Barren, Bolzen oder Vormaterialien eingegeben und aufgeschmolzen wird, so daß der Induktionstiegelofen sowohl zum Schmelzen als auch zum Warmhalten benutzt wird, oder daß bereits flüssiges Vormaterial eingegeben und im Induktionstiegelofen warmgehalten und gerührt wird.

Der Induktionstiegelofen kann so ausgestaltet sein, daß er das Schmelzgut direkt aufnimmt, jedoch ist es auch möglich, in den Induktionstiegelofen einen Tiegel für das Schmelzgut einzusetzen. Wesentlich ist in beiden Fällen, daß das Futter des Induktionstiegelofens bzw. der eingesetzte Tiegel aus einem unmagnetischen, elektrisch nichtleitenden, feuerfesten Material besteht, so daß die Wärmeentwicklung direkt im Schmelzgut eintritt.

Um den für das Niederdruck-Gießverfahren erforderlichen Gasdruck auf die Schmelzoberfläche aufbringen zu können, ist der Ofenraum durch eine Abschlußplatte verschlossen, die entweder gegenüber dem Induktionstiegelofen oder gegenüber dem in den Ofenraum eingesetzten Tiegel abgedichtet ist.

Der Induktionstiegelofen kann auch als Zwei-Kammer-oder Doppelofen ausgebildet sein, wobei die erste (Ofen-) Kammer zum Schmelzen und Reinigen mit einer höheren Frequenz und die über ein Ausgleichssystem verbundene zweite (Gieß-) Kammer mit niedriger Frequenz zum optimalen Warmhalten und Rühren beaufschlagt wird.

Das an der Abschlußplatte befestigte Steigrohr besteht aus unmagnetischem Material und kann zentral oder vorzugsweise in Wandnähe im Bereich großer Induktion angeordnet sein, so daß die Feldkräfte der Induktionsspule auch im Steigrohr für ein Durchmischen der Schmelze sorgen und die Partikel auch im Steigrohr in Suspension bleiben.

Die Induktionsspule kann als Voll-oder Kurzspule bzw. aus mehreren Teilspulen ausgebildet und so angeordnet und geschaltet sein, daß sie zum Aufschmelzen beispielsweise über die gesamte Höhe des Ofenraums und zum Warmhalten und Rühren nur im unteren Bereich des Ofenraums einschaltbar ist.

Des weiteren ist es möglich, die Induktionsspule zum Aufschmelzen mit einer hohen Frequenz, jedoch zum Warmhalten und Rühren mit einer niedrigen Frequenz zu beaufschlagen. Vorzugsweise kann dabei die Aufschmelzfrequenz über 500 Hz liegen und die Warmhalte-und Rührfrequenz kann gleich oder kleiner als 50 Hz sein.

Der möglichst turbulenzfreie Gießvorgang kann durch Unterdruckbeaufschlagung der Gießform unterstützt werden, so daß auf die Schmelzoberfläche nur ein geringerer Überdruck zu wirken braucht.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Schnittbild durch einen erfindungsgemäß verwendeten Induktionstiegelofen zur Verwendung mit dem Niederdruckgußverfahren zum Herstellen von Gußteilen aus partikelverstärkten Aluminium- und Magnesiumlegierungen.

Der Induktionstiegelofen weist einen äußeren Ofenmantel 1 und eine Ofengrundplatte 2 auf, die überwiegend der Dichtung, Isolierung und dem Berührungsschutz dienen. Eine Abschirmung für das Feld durch Joche ist zwischen dem äußeren Ofenmantel 1 und der Spule angeordnet. Die Induktionsspule besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus drei Teilen 7,8,9. Der Tiegel 5 besteht aus einem der Schmelzetemperatur widerstehenden, vorzugsweise unmagnetischen und elektrisch nichtleitenden Material.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der obere Rand des Tiegels 5 mittels einer Tiegeldichtung 6 gegenüber dem inneren Ofenmantel 3 abgedichtet, und durch entsprechende Auslegung wird eine unzulässige Erwärmung der Konstruktion vermieden. Die Spule aus den Teilen 7,8,9 wird über Kabelanschlüsse 10 mit Wechselstrom beaufschlagt, wobei die Spulenteile 7,8,9 einzeln, gemeinsam oder in verschiedenen Kombinationen mit Wechselstrom beaufschlagbar sind.

Auf die Oberkante des äußeren Ofenmantels 1 ist eine Ofenabschlußplatte 12 aufgelegt und mittels einer Dichtung 13 gegenüber dem Ofenraum 22 abgedichtet. An der Ofenabschlußplatte 12 ist ein Steigrohr 11 befestigt, das in die Schmelze eintaucht. Dieses Steigrohr 11 besteht vorzugsweise aus einem elektrisch nichtleitenden und unmagnetischen Material und ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel in Wandnähe des Tiegels 5 im Bereich großer Induktionen angeordnet, jedoch kann das Steigrohr auch zentral in den Tiegel 5 eintauchen.

Seitlich in dem äußeren Ofenmantel 1 ist eine Füllöffnung 14 mit Verschluß angeordnet, durch die sich Vormaterial in Form von Bolzen, Barren oder dergleichen oder auch bereits flüssiges Vormaterial in den Tiegel 5 einbringen läßt. In den Ofenraum 22 mündet eine Druckleitung 15, die sich mittels eines Drei-Wege-Ventils 16 mit einer Druckquelle bzw. mit der freien Atmosphäre verbinden läßt.

Auf der Ofenabschlußplatte 12 ist eine Form bzw. Kokille 17 angeordnet, in der ein Gußteil 18 dargestellt ist. Die Form oder Kokille ist vollständig von einer abgedichteten Haube 19 umgeben, die sich über eine Unterdruckleitung 20 und ein Drei-Wege-Ventil 21 wahlweise mit Unterdruck und dem Atmosphärendruck beaufschlagen läßt.

Zum Schmelzen von in Form von Bolzen, Barren oder dergleichen bei angehobenen Steig- rohr 11 und Ofenschlußplatte 12 eingebrachtem Vormaterial werden alle Spulenteile 7,8,9 mit einer Frequenz größer als 500 Hz beaufschlagt, bei dieser Frequenz ist die Rührwirkung nicht sehr stark ausgeprägt, reicht jedoch aus, um die im Tiegel 5 befindliche Schmelze so weit in Bewegung zu halten, daß die Partikel in Suspension verbleiben. Bevorzugterweise wird zum Warmhalten und Rühren der Schmelze nur der untere Teil 9 der Induktionsspule mit einer niedrigen Frequenz gleich oder kleiner als 50 Hz beaufschlagt. Bei dieser niedrigen Frequenz ist die Rührwirkung stärker, durch die Beaufschlagung des unteren Spulenteils 9 jedoch auf die Schmelze im unteren Bereich des Tiegels 5 beschränkt, so daß aus dem Ofenraum 22 keine Gaseinschlüsse und von der Schmelzeoberfläche her kein Eindringen von Oxyden zu befürchten ist. Das Steigrohr 11 befindet sich im Bereich hoher Feldkräfte in der Nähe der Induktionsspule, so daß auch im Steigrohr 11 selber eine ständige Durchmischung der Schmelze mit den Partikeln gewährleistet ist und während des Gießvorgangs eine homogene, partikelverstärkte Aluminium-oder Magnesiumlegierung in die Kokille 17 fließt.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Druckbeaufschlagung des Ofenraums 22 über die Druckleitung 15 durch eine Unterdruckbeaufschlagung der Form bzw. Kokille 17 unterstützt. Hierzu dient die abgedichtete Haube 19, deren Innenraum über die Unterdruckleitung 20 und das Drei-Wege-Ventil 21 mit Unterdruck beaufschlagbar ist. Der Gießvorgang wird durch Druckbeaufschlagung des Ofenraums 22 und Unterdruckbeaufschlagung der Form oder Kokille 17 eingeleitet, so daß die Schmelze im Steigrohr 11 aufsteigt und in die Form oder Kokille 17 fließt. Das Füllen der Form oder Kokille erfolgt möglichst turbulenzfrei und ergibt das dargestellte Gußteil 18. Wenn das Gußteil 18 erstarrt ist, werden die Drei-Wege-Ventile 16,21 mit der Atmosphäre verbunden, so daß die noch flüssige Schmelze im Steigrohr 11 in den Tiegel 5 zurückfließt. Danach wird das Gußteil 18 entformt, und ein weiterer Gießvorgang kann in derselben Weise ablaufen.

Die Unterdruckbeaufschlagung der Form bzw. Kokille 17 ist nicht zwingend erforderlich, sondern nur für bestimmte Gußteile und Legierungen vorteilhaft. Die Erfindung erstreckt sich daher auch auf die Verwendung eines Induktionstiegelofens für den Niederdruckguß und andere Gießverfahren, z. B. Druckgießverfahren, Squeeze-Casting, Rheo-Casting u. a.

Wenn der Überdruck im Ofenraum 22 nicht durch Druckluft, sondern mittels eines anderen, unter Druck gesetzten Gases, beispielsweise Stickstoff oder Edelgas erzeugt wird, kann es vorteilhaft sein, dieses Gas beim Umschalten des Drei-Wege-Ventils 16 nicht in die Atmosphäre, sondern in einen Auffangbehälter zu leiten, um es wiederverwenden zu können.