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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING COATED, AND IN PARTICULAR PAINTED, BUILDING BOARDS AND ASSOCIATED PAINTED BUILDING BOARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/018592
Kind Code:
A1
Abstract:
The subject matter of the present invention is a method for producing coated, and in particular painted, building boards (1), preferably for the interior finishing of buildings. First, the respective building board (1) is provided on its longitudinal edges (2) and/or transverse edges with a bevel (4). Then, the respective building board (1) is transferred to a rubber-like transporting belt (7) in such a way that the edges (2) respectively provided with the bevels (4) are arranged transversely in relation to the conveying direction (F) of the transporting belt (7) and the bevels (4) are arranged adjacent to a visible side (6) of the building board (1), facing away from the transporting belt (7). Finally, a coating material, and in particular paint (13), is applied to the visible side (6) of the building board (1) and respective bevel areas (5) of the bevels (4) in one operation with the aid of at least one roller (11) arranged above the transporting belt (7) and rotating substantially transversely in relation to the conveying direction (F).

Inventors:
FLORENSKE OLIVER (DE)
MITTNACHT SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/064773
Publication Date:
February 12, 2015
Filing Date:
July 09, 2014
Export Citation:
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Assignee:
KNAUF GIPS KG (DE)
International Classes:
B05C1/02; B05C1/08; B27N3/00; B28B11/04; E04C2/04
Foreign References:
EP2022568A22009-02-11
US20080075913A12008-03-27
US4403384A1983-09-13
US20030211305A12003-11-13
DE3214655A11982-12-16
DE2314531A11974-10-03
EP2423403A22012-02-29
DE29915401U11999-11-11
Attorney, Agent or Firm:
NUNNENKAMP, Jörg et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zur Herstellung von beschichteten und insbesondere lackierten Bauplatten (1 ), vorzugsweise für den Innenausbau von Gebäuden, mit folgenden Verfahrensschritten: 1 .1 ) die jeweilige Bauplatte (1 ) wird an ihren Längskanten (2) und/oder

Querkanten mit einer Fase (4) ausgerüstet;

1 .2) die jeweilige Bauplatte (1 ) wird auf ein gummiartiges Transportband (7) derart überführt, dass die jeweils mit den Fasen (4) ausgerüsteten Kanten (2) quer zur Förderrichtung (F) des

Transportbandes (7) und die Fasen (4) benachbart zu einer Sichtseite (6) der Bauplatte (1 ) sowie vom Transportband (7) wegweisend angeordnet sind; 1 .3) mit Hilfe wenigstens einer oberhalb des Transportbandes (7) angeordneten und um eine im Wesentlichen quer zur Förderrichtung (F) rotierenden Walze (1 1 ) wird ein Beschichtungsmaterial, insbesondere ein Lack (13), auf die Sichtseite (6) der Bauplatte (1 ) und jeweilige Fasenflächen (5) der Fasen (4) in einem Zug aufgetragen.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bauplatte (1 ) an ihren beiden Längskanten (2) mit den Fasen (4) unter jeweiliger Berücksichtigung eines Fasenwinkels (a) zwischen 20° und 40°, vorzugsweise zwischen 30° und 35°, ausgerüstet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasenfläche (5) der Fase (4) eben oder im Querschnitt geringfügig konvex nach außen gewölbt ausgebildet ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Walze (1 1 ) zum Auftragen der Beschichtung und insbesondere des Lackes (13) mit einer nachgiebigen Oberfläche, beispielsweise einer Gummibeschichtung (16), ausgerüstet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierende Walze (1 1 ) einerseits und das Transportband (7) andererseits vergleichbare Elastizitäten aufweisen. 6. Vorrichtung zur Herstellung von beschichteten und insbesondere lackierten Bauplatten (1 ), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit wenigstens einer Hobeleinheit (3) zur Ausrüstung der jeweiligen Bauplatte (1 ) an ihren Längskanten (2) und/oder Querkanten mit einer jeweiligen Fase (4), ferner mit wenigstens einem gummiartigen Transportband (7) zur Aufnahme der jeweiligen Bauplatte (1 ) derart, dass die jeweils mit den Fasen (4) ausgerüsteten Kanten (2) quer zur Förderrichtung (F) des Transportbandes (7) und die Fasen (4) benachbart zu der Sichtseite (6) der Bauplatte (1 ) vom Transportband (7) wegweisend angeordnet sind, und mit einer oberhalb des Transportbandes (7) angeordneten und um eine im Wesentlichen quer zur Förderrichtung (F) rotierenden Walze (7) zum Auftrag eines Beschichtungsmaterials und insbesondere Lackes (13) auf die Sichtseite (6) der Bauplatte (1 ) und die jeweiligen Fasenflächen (5) der Fasen (4) in einem Zug. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das gummiartige Transportband (7) und die wenigstens eine Walze (1 1 ) zum Auftragen des Beschichtungsmaterials und insbesondere des Lackes (13) jeweils eine nachgiebige Oberfläche aufweisen.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das gunnnniartige Transportband (7) und die nachgiebige Oberfläche, beispielsweise Gummibeschichtung (6) der Walze (1 1 ), vergleichbare Elastizitäten besitzen. 9. Beschichtete Bauplatte (1 ), welche an ihren jeweiligen Längskanten (2) und/oder Querkanten jeweils mit einer Fase (4) ausgerüstet ist, wobei eine Fasenfläche (5) der jeweiligen Fase (4) und eine Sichtseite (6) eine in einem Zug aufgetragene Beschichtung aufweisen. 10. Bauplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Dickenrichtung der Bauplatte (1 ) ein Fasenbereich (1 b) oberhalb eines Basisbereiches (1 a) angeordnet ist, wobei der Fasenbereich (1 b) eine Stärke (B) aufweist, welche weniger als die Hälfte der Stärke (A) des Basisbereiches (1 a) beträgt.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von beschichteten und insbesondere lackierten Bauplatten und zugehörige lackierte Bauplatte

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten und insbesondere lackierten Bauplatten, vorzugsweise zur Verwendung für den Innenausbau von Gebäuden. Derartige Bauplatten werden im Allgemeinen für den so genannten Trockenbau eingesetzt. Das heißt, die Bauplatten werden zur Verkleidung von Decken, Wänden und in Einzelfällen auch von Böden eingesetzt. Außerdem können hiermit Trockenbauwände realisiert werden. Dabei meint Bauplatte in obigem Sinne im Regelfall eine Gipsfaserplatte und insbesondere eine Gips- kartonplatte. Grundsätzlich kann es sich bei der Bauplatte aber auch um eine Faserzementplatte, eine Holzwerkstoffplatte oder sogar eine Kunststoffplatte handeln. Darüber hinaus werden aus verschiedenen Schichten bzw. Schichtwerkstoffen zusammengesetzte Bauplatten umfasst. Für den Innenausbau und insbesondere Trockenbau mit Hilfe solcher Bauplatten werden zunehmend bedruckte Oberflächen und insbesondere lackierte Oberflächen auf der jeweiligen Sichtseite der Bauplatte, also raumseitig, gefordert. Bekanntermaßen handelt es sich bei dem auf die Sichtseite aufgetragenen Lack um einen flüssigen oder auch pulverförmigen Beschichtungsstoff. Dieser Beschichtungsstoff bzw. Lack wird dünn auf die Sichtseite der Bauplatte aufgetragen und durch chemische oder physikalische Vorgänge zu einem festen Film aufgebaut.

Im Falle von Lacken für Bauplatten, insbesondere für den Innenausbau, übernimmt der Lack im Wesentlichen zwei Aufgaben. Zunächst einmal dient der Lack zur Dekoration, weil die Bauplatten oftmals über eine wenig ansprechende

Oberflächenfarbe (typischerweise grau) verfügen. Hinzu kommt eine Schutzwirkung des Lackes respektive der mit Hilfe des Lackes hergestellten Beschichtung vor etwaigen Beschädigungen. Grundsätzlich kann der Lack darüber hinaus auch noch bestimmte Oberflächeneigenschaften der Bauplatte einstellen, beispielsweise deren elektrische Leitfähigkeit gezielt verändern. Im Regelfall geht es jedoch primär um eine bestimmte optische Ausrüstung der fraglichen Bauplatte.

Im Stand der Technik nach der EP 2 423 403 A2 wird eine bedruckte Gips- kartonplatte zur Verwendung im Innenausbau beschrieben. Dabei wird auf der Sichtseite der Gipskartonplatte ein mehrfarbiger Druck mittels einer mehrfarbigen Tinte aufgebracht. Darüber hinaus sind die bekannten Gipskartonplatten mit einem Randbereich ausgerüstet, welcher eine Fase aufweisen kann. Der an dieser Stelle vorgenommene mehrfarbige Druck mit Hilfe von UV-Tinte, die nachfolgend mit UV-Licht ausgehärtet wird, ist kosten- und zeitaufwendig.

Aus diesem Grund werden in der Praxis oftmals Walzenauftragsverfahren eingesetzt, also Vorgehensweisen, mit deren Hilfe Lack auf Bauplatten durch Walzen aufgetragen wird. An dieser Stelle können beispielsweise Vorrichtungen zum Einsatz kommen, wie Sie in der DE 299 15 401 U1 beschrieben werden. Die bekannte Vorrichtung wird primär für flächige Werkstücke eingesetzt, die an ihrer Unterseite und speziell an quer verlaufenden Rändern einen Rücksprung aufweisen. Hierbei handelt es sich typischerweise um Möbelteile. Sofern Bauplatten insbesondere für den Innenausbau respektive zur Realisierung von Trockenwänden mit beispielsweise einem Lackauftrag ausgerüstet werden sollen, besteht bei den bisherigen Vorgehensweisen das Problem, dass beim Lackauftrag beispielsweise mit einer Vorrichtung entsprechend der DE 299 15 401 U1 die Randbereiche und die an dieser Stelle

vorgesehen Fasen vom Lack nicht erreicht werden. Das setzt vor- oder nachgeschaltete Bearbeitungsschritte voraus. Alternativ hierzu arbeitet man in der Praxis auch mit Kantenumleimern. Das alles ist relativ aufwendig, weil zusätzliche Herstellungs- und Verarbeitungsschritte erforderlich sind. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Verfahren so weiter zu entwickeln, dass eine Beschichtung der Bauplatte auf ihrer Sichtseite auch im Randbereich mit einer dort vorgesehenen Fase schnell, problemlos und kostengünstig ermöglicht wird.

Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten und insbesondere lackierten Bauplatten, vorzugsweise für den Innenausbau von Gebäuden, mit folgenden Verfahrensschritten: die jeweilige Bauplatte wird an ihren Längskanten und/oder Querkanten mit einer Fase ausgerüstet; die jeweilige Bauplatte wird auf ein gummiartiges Transportband derart überführt, dass die jeweils mit den Fasen ausgerüsteten Kanten quer zur Förderrichtung des Transportbandes und die Fasen benachbart zu einer Sichtseite der Bauplatte sowie vom Transportband wegweisend angeordnet sind; mit Hilfe wenigstens einer oberhalb des Transportbandes angeordneten und um eine im Wesentlichen quer zur Förderrichtung rotierenden Walze wird ein Beschichtungsmaterial und insbe-

sondere ein Lack auf die Sichtseite der Bauplatte und gleichzeitig jeweilige Fasenflächen der Fasen in einem Zug aufgetragen.

Bei der Bauplatte handelt es sich vorteilhaft um eine Gipskartonplatte, wenn- gleich von der Erfindung auch andere Bauplatten umfasst werden, beispielsweise die einleitend beschriebenen Varianten. Solche Gipskartonplatten werden typischerweise derart hergestellt, dass der die Sichtseite der Gipskartonplatte bildende Karton von einem Rollenvorrat abgezogen wird. Anschließend wird der Karton zu einer Gipsbrei aufnehmenden flachen rechteckigen Wanne geformt.

Etwaige hochstehende Kartonränder werden bei der so genannten Kalibrierung der Gipskartonplatte auf die freie Oberfläche des Gipsbreies niedergedrückt. Zum Abschluss wird ein Rückseiten karton aufgebracht. Nach Einsetzen des Abbindevorganges des Gipsbreies wird der solchermaßen gebildete Platten- sträng auf bestimmte Längen bzw. Breiten geschnitten.

Heutige Produktionsstraßen für Gipskartonplatten fertigen die fraglichen Bauplatten meistens so, dass der Plattenstrang eine Breite aufweist, welche der bei der Verarbeitung der Gipskartonplatten benötigten Länge entspricht. Sobald also der Plattenstrang in Querrichtung geschnitten wird, steht die gewünschte Bauplatte mit entsprechend geschnittenen Längsrändern bzw. Längskanten zur Verfügung. Durch die Schnittfläche ist an den Längskanten kein Karton vorhanden, so dass in der Praxis an dieser Stelle oftmals ein Kantenschutzprofil angebracht wird. Erfindungsgemäß wird auf ein solches Kantenschutzprofil jedoch verzichtet, werden die fraglichen Kanten vielmehr abgefast, erhalten also eine Fase.

Da die fraglichen Gipskartonplatten beispielsweise bei der Herstellung von Trockenbauwänden Stoß an Stoß an einem Gerüst bzw. Ständerwerk befestigt

werden, werden ohne Nachbearbeitung in dem Stoßbereich Sprünge in der Ebenheit und/oder gegebenenfalls Materialdicke von einer Gipskartonplatte zur folgenden Gipskartonplatte in der Draufsicht beobachtet. Das ist optisch störend und wird vom Markt nicht akzeptiert. Aus diesem Grund arbeitet man in der Praxis an den Längskanten mit beispielsweise gerundeten Falzen, um den Stoßbereich mit Spachtel aufzufüllen und einen glatten Übergang zur Verfügung zu stellen.

Im Rahmen der Erfindung ist ein solcher aufwendiger Nachbearbeitungsschritt an den Schnittkanten nicht (mehr) erforderlich. Denn die fraglichen Schnittkanten werden - wie bereits beschrieben - abgefast bzw. mit der bereits angesprochenen Fase ausgerüstet. Tatsächlich werden die Bauplatten nach vorteilhafter Ausgestaltung an ihren beiden Längskanten mit den Fasen ausgerüstet, und zwar unter jeweiliger Berücksichtigung eines Fasenwinkels zwischen 20° und 40°, vorzugsweise zwischen 30° und 35°. Der Fasenwinkel bezeichnet dabei allgemein den Winkel einer zugehörigen Abschrägung bzw. der Fasenfläche an der fraglichen Kante, der mit einer Horizontalen respektive der Sichtseite eingeschlossen wird. Außerdem hat es sich bewährt, wenn die Fase mit einer ebenen oder allenfalls geringfügig konvex nach außen gewölbten Fasenfläche ausgerüstet ist. Im Übrigen ist die rotierende und das Beschichtungsmaterial bzw. den Lack auf die Bauplatte auftragende Walze vorteilhaft mit einer nachgiebigen Oberfläche und beispielsweise einer Gummibeschichtung ausgerüstet.

Dadurch besteht die Möglichkeit, dass die fragliche rotierende Walze einerseits und das gummiartige Transportband andererseits vergleichbare Elastizitäten aufweisen. Meistens ist die Auslegung in diesem Zusammenhang so gewählt, dass sich die fragliche Walze und das Transportband gegenüberliegen, wobei

die zu beschichtende Bauplatte im Spalt zwischen der Walze und dem Transportband hindurchgeführt wird. Zur Unterstützung des Transportbandes mag in diesem Bereich noch eine Gegenwalze unterhalb des Transportbandes vorgesehen sein.

Jedenfalls stellen die vergleichbaren Elastizitäten von einerseits der rotierenden Walze für den Auftrag des Beschichtungsmatenals und andererseits des gummiartigen Transportbandes sicher, dass die gleichsam quer durch den Spalt durchlaufende Bauplatte mit ihren ebenfalls quer zur Förderrichtung orientierten Fasen auf der Sichtseite und an den Längskanten in einem Zug beschichtet wird und auch beschichtet werden kann. Das geschieht durch das spezielle Walzenauftragsverfahren. Die jeweilige Nachgiebigkeit zwischen der Walze respektive Auftragswalze einerseits bzw. deren Gummibeschichtung und derjenigen des gummiartigen Transportbandes andererseits ermöglicht eine vollflächige Beschichtung der jeweiligen Fasenflächen der Längskanten ebenso wie der dazwischen befindlichen Sichtseite der Bauplatte, und zwar in einem Zug.

Dadurch lässt sich die Bauplatte besonders kostengünstig mit der gewünschten Beschichtung ausrüsten, bei der es sich beispielhaft um einen Lack bzw. Lackauftrag handelt. Dabei kann es sich grundsätzlich um jedwede Art von Lack handeln, also solche, die durch Verdampfen von Lösemittel aushärten oder auch solche, die mit UV-Licht zur Härtung bestrahlt werden. Die Gummibeschichtung der rotierenden Walze zum Auftragen des Lackes und das gummiartige Transportband verfügen - wie bereits beschrieben - über vergleichbare Elastizitäten. An dieser Stelle hat sich ein jeweiliger E-Modul im Bereich von 0,01 bis 0,1 · 10 9 N/m 2 als günstig erwiesen. Dadurch gehen das Transportband einerseits und die rotierende Walze zum Auftrag des

Beschichtungsmaterials andererseits nach und können sich sowohl an die Fasenfläche im Bereich der Fase als auch die Sichtseite zwischen den beiden Fasen anschmiegen, so dass der vollflächige Auftrag des Beschichtungsmaterials in einem Zug gelingt.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung, welche zur Herstellung von beschichteten Bauplatten besonders geeignet ist und sich zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens anbietet. Die fragliche Vorrichtung ist mit wenigstens einer Hobeleinheit zur Ausrüstung der jeweiligen Bauplatte an ihren Längskanten und/oder Querkanten mit der Fase ausgerüstet. Ferner verfügt die Vorrichtung über das gummiartige Transportband und die oberhalb des Transportbandes angeordnete Walze mit den weiteren Spezifikationen.

Schließlich ist Gegenstand der Erfindung eine lackierte Bauplatte, welche an ihren Längskanten und/oder Querkanten jeweils mit einer Fase ausgerüstet ist. Die zu der Fase gehörige jeweilige Fasenfläche und die Sichtseite der Bauplatte weisen dabei eine in einem Zug aufgetragene Beschichtung auf. Außerdem ist die Bauplatte dadurch gekennzeichnet, dass in ihrer Dickenrichtung ein Fasenbereich oberhalb eines Basisbereiches angeordnet ist. Das heißt, der Fasenbereich schließt an den Basisbereich in Richtung auf die Sichtseite der Bauplatte an. Dabei ist die Auslegung insgesamt so getroffen, dass der Fasenbereich eine Stärke respektive Materialstärke aufweist, die weniger als die Hälfte der Stärke bzw. Materialstärke des Basisbereiches beträgt.

Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Elastizitäten von einerseits der Walze zum Auftrag des Beschichtungsmaterials und andererseits des gummiartigen Transportbandes insgesamt ausreichen, um die Bauplatte sowohl im Sichtbereich als auch im Bereich ihrer beiden Längskanten mit den Fasen

sicher zwischen sich aufnehmen und halten sowie fördern zu können und zugleich die Beschichtung im Bereich der Fasenflächen und der dazwischen befindlichen Sichtseite zu gewährleisten. Im Ergebnis werden ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung zur Herstellung von beschichteten und insbesondere lackierten Bauplatten beschrieben, die einen besonders kostengünstigen Auftrag des Beschichtungs- materials auf die fragliche Bauplatte ermöglichen. Als Folge hiervon kann die ebenfalls zum Schutzgegenstand gehörige beschichtete Bauplatte kosten- günstig angeboten werden. Gleichwohl verfügt die Bauplatte über eine einwandfreie dekorative Ausrüstung sowohl an ihrer Sichtseite wie auch im Bereich der Fasenflächen an den Längskanten. Dadurch eignet sich die erfindungsgemäße Bauplatte zur unmittelbaren Verarbeitung bei der Herstellung von Trockenbauwänden.

Tatsächlich werden in diesem Zusammenhang die einzelnen Bauplatten mit ihren Längskanten Stoß an Stoß an dem Ständerwerk festgelegt. Aufgrund der Fasen im Stoßbereich werden etwaige Unebenheiten oder Sprünge in Draufsicht praktisch nicht (mehr) beobachtet. Da darüber hinaus die jeweilige Fasenfläche zusammen mit der Sichtseite eine durchgängige Beschichtung aufweist, kann eine einwandfreie vollflächige Wanddekoration zur Verfügung gestellt werden, und zwar ohne Nachbearbeitung. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen. Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von beschichteten Bauplatten und

Fig. 2 die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Bauplatte im

Randbereich im Schnitt. In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Herstellung von beschichteten und insbesondere lackierten Bauplatten 1 dargestellt. Bei den Bauplatten 1 handelt es sich vorliegend um Gipskartonplatten 1 , die aus einem Plattenstrang hergestellt worden sind. Dazu ist der Plattenstrang in Querrichtung zur Darstellung jeweiliger Längskanten 2 der Bauplatte 1 geschnitten worden. Im Bereich der Längskante 2 ist folglich wegen der dortigen Schnittfläche kein Karton vorhanden. Da die Bauplatten 1 Stoß an Stoß mit ihren Längskanten 2 beispielsweise bei der Herstellung einer Trockenbauwand angeordnet werden, muss der Stoßbereich bearbeitet werden, um einen einwandfreien Übergang zur Verfügung zu stellen

Zu diesem Zweck ist die Vorrichtung mit wenigstens einer Hobeleinheit 3 ausgerüstet. Tatsächlich sind ausweislich der Darstellung nach der Fig. 1 zwei der jeweiligen Längskante 2 zugeordnete und sich gegenüberliegend Hobeleinheiten 3 realisiert, die zur Ausrüstung der jeweiligen Bauplatte 1 an ihrer Längskante 2 mit einer Fase 4 ausgelegt und eingerichtet sind.

Bei der Fase 4 handelt es sich wie üblich um eine abgeschrägte Fläche an einer Werkstückkante, vorliegend an der Längskante 2 der Bauplatte bzw. Gipskartonplatte 1 . Mit Hilfe der beiden sich gegenüberliegenden Hobel- einheiten 3 wird die Bauplatte 1 also an ihren die jeweiligen Längskanten 2 definierenden Schnittkanten abgefast. Dabei entsteht eine entlang der Schräge und der Längskante 2 verlaufende Fasenfläche 5.

Man erkennt, dass im Rahmen des Ausführungsbeispiels und besonders bevorzugt die Fase 4 mit einem jeweiligen Fasenwinkel α zwischen ca. 20° und ca. 40° ausgerüstet wird. Der Fasenwinkel α ist an beiden Längskanten 2 gleichgroß ausgelegt. Wie üblich wird der Fasenwinkel α zwischen der Fasenfläche 5 und einer Horizontalen eingeschlossen.

Bei der Horizontalen handelt es sich im Ausführungsbeispiel und ausweislich der Fig. 2 um eine Sichtseite 6 bzw. eine hierzu parallele Ebene der Bauplatte respektive Gipskartonplatte 1 . Die Fasenfläche 5 ist insgesamt eben ausgebildet. Grundsätzlich kann die Fasenfläche 5 aber auch im dargestellten Querschnitt nach der Fig. 2 über eine (geringfügige) konvex nach außen gewölbte Gestaltung verfügen, wie dies gestrichelt in der Fig. 2 angedeutet ist. - Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Fasenwinkel α zwischen 30° und 35° angesiedelt.

Nachdem mit Hilfe der wenigstens einen bzw. der beiden Hobeleinheiten 3 die jeweiligen Längskanten 2 der Bauplatte respektive Gipskartonplatte 1 wie beschrieben abgefast worden sind, wird die Bauplatte 1 auf ein Transportband 7 überführt bzw. auf das betreffende Transportband 7 aufgelegt. Tatsächlich wird die jeweilige Bauplatte 1 auf das gummiartige Transportband 7 derart überführt, dass die jeweils mit den Fasen 4 ausgerüsteten Kanten und insbesondere Längskanten 2 nach dem Ausführungsbeispiel quer zur Förderrichtung F des Transportbandes 7 angeordnet sind. Darüber hinaus ist die Auslegung so getroffen, dass die Bauplatte 1 mit ihren Fasen 4 an der Sichtseite 6 bzw. benachbart zur Sichtseite 6 der Bauplatte 1 vom Transportband 7 wegweisend angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel weisen die beiden benachbart zur Sichtseite 6 verlaufenden Fasen 4 der Bauplatte 1 jeweils nach oben. Demgegenüber liegt die Rückseite 10 der Bauplatte 1 auf dem Förderband 7 auf.

Man erkennt, dass das Förderband 7 über zwei Umlenkrollen 8, 9 gespannt und mit Hilfe der Umlenkrollen 8, 9 angetrieben wird. Als Folge hiervon wird die Bauplatte bzw. Gipskartonplatte 1 in der Förderrichtung F transportiert. Zum weiteren grundsätzlichen Aufbau gehört wenigstens eine Walze 1 1 , die oberhalb des Transportbandes 7 angeordnet ist. Tatsächlich sind im Ausführungsbeispiel zwei Walzen 1 1 , 12 realisiert, die vorliegend als Auftragswalze 1 1 und ihr vorgeschaltete Dosierwalze 12 ausgelegt sind und eine Anordnung oberhalb des Förderbandes 7 erfahren. Beide Walzen 1 1 , 12 bilden einen mit Lack 13 gefüllten oberen Zwickelraum. Ein schmaler Spalt zwischen den beiden Walzen 1 1 , 12 stellt sicher, dass der Lack 13 in gewünschter Menge auf die Lackauftragswalze 1 1 und von dort aus auf die Bauplatte 1 gelangt. Die Walze bzw. Auftragswalze 1 1 rotiert ebenso wie die Dosierwalze 12 jeweils um eine im Wesentlichen quer zur Förderrichtung F ausgerichtete Achse, wie entsprechende Pfeile in der Fig. 1 andeuten. Außerdem ist die Auslegung so getroffen, dass die Walze bzw. Auftragswalze 1 1 und das Transportband 7 insgesamt einen Spalt 14 zwischen sich definieren, durch welchen die Bauplatte bzw. Gipskartonplatte 1 zum Zwecke der Beschichtung hindurchgeführt wird. Gegenüberliegend zu der Auftragswalze 1 1 und unterhalb des Transportbandes 7 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel noch eine Gegenwalze 15 vorgesehen, mit deren Hilfe das Transportband 7 zusammen mit der durch den Spalt 14 geführten Bauplatte 1 gegenüber dem Anpressdruck seitens der Auftragswalze 1 1 abgestützt wird.

Im Spalt 14 wird mit Hilfe der oberhalb des Transportbandes 7 angeordneten und im Wesentlichen quer zur Förderrichtung F rotierenden Walze respektive Auftragswalze 1 1 im Ausführungsbeispiel der Lack 13 nicht nur auf die

Sichtseite 6 der Bauplatte 1 aufgetragen, sondern auch auf die jeweiligen Fasenflächen 5 der Fasen 4 an den Längskanten 2, und zwar in einem Zug. Als Folge hiervon verfügt die solchermaßen mit der betreffenden Beschichtung ausgerüstete Bauplatte 1 nach Passieren des Spaltes 14 über eine in einem Zug auf die jeweilige Fase 4 bzw. deren Fasenfläche 5 und die Sichtseite 6 aufgetragene Lackschicht oder allgemein die Beschichtung.

Um dies im Detail zu ermöglichen, ist die rotierende Walze bzw. Auftragswalze 1 1 zum Auftragen des Lackes 13 mit einer in der Fig. 1 angedeuteten nachgiebigen Oberfläche 16 ausgerüstet. Bei dieser nachgiebigen Oberfläche 16 handelt es sich um eine Gummibeschichtung der fraglichen Walze bzw. Auftragswalze 1 1 . Das Transportband 7 ist seinerseits gummiartig ausgelegt. Dabei hat es sich insgesamt bewährt, wenn die rotierende Walze bzw. Auftragswalze 1 1 einerseits und das Transportband 7 andererseits vergleichbare Elastizitäten aufweisen. Im Ausführungsbeispiel ist der jeweilige E-Modul der Gummibeschichtung 16 ebenso wie derjenige des Materials des Transportbandes 7 im Bereich von 0,01 bis 0,01 · 10 9 N/m 2 angesiedelt. Das gilt selbstverständlich nur beispielhaft und ist insgesamt nicht zwingend. Anhand der Fig. 2 erkennt man, dass die Bauplatte 1 in Dickenrichtung mit einem Basisbereich 1 a und einem oberhalb des Basisbereiches 1 a angeordneten Fasenbereich 1 b ausgerüstet ist. Der Basisbereich 1 a verfügt über eine Materialstärke bzw. Dicke A. Der Fasenbereich 1 b ist mit einer Materialstärke bzw. Dicke B ausgerüstet.

Dabei ist die Auslegung insgesamt so getroffen, dass die Stärke bzw. Dicke B des Fasenbereiches 1 b weniger als halb so groß im Vergleich zur Stärke bzw. Dicke A des Basisbereiches 1 a ausgelegt ist. Das heißt, es gilt:

B < 0,5 A.

Meistens ist sogar die Relation B < 0,4 A erfüllt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich die Fase 4 der Bauplatte 1 lediglich über einen Dickenbereich der Bauplatte 1 erstreckt, welcher 50 % und weniger, insbesondere sogar 40 % und weniger der Dicke beträgt. Die damit verbundene "Stufe" kann folglich beim Durchtritt der Bauplatte 1 durch den Spalte 14 problemlos von einerseits der Gummibeschichtung 16 der Walze respektive Auftragswalze 1 1 und anderseits dem gummiartigen Transportband 7 aufgenommen und ausgeglichen werden. Als Folge hiervon wird die Bauplatte 1 mit Hilfe der rotierenden Walze bzw. Auftragswalze 1 1 sowohl auf der Sichtseite 6 als auch im Bereich ihrer jeweiligen Fasenflächen 5 der Fasen 4 an den zugehörigen Längskanten 2 in einem Zug mit dem Lack 13 beim Passieren des Spaltes 14 beschichtet werden. Ein etwaiges Nachbearbeiten der Fasenflächen 5 ist folglich nicht (mehr) erforderlich.

Hinzukommt, dass die jeweils abgefasten Längskanten 2 bei ihrer Vereinigung Stoß an Stoß zu beispielsweise einer Trockenbauwand einen optisch durch- gängigen Gesamteindruck ohne etwaige Sprünge oder Unebenheiten vermitteln. Denn die beiden Fasen 4 bzw. deren Fasenflächen 5 nehmen die dazwischen befindliche Sichtseite 6 auf. Die Fasen 4 und die Sichtseite 6 sind sämtlich und in einem Zug beschichtet worden bzw. weisen eine in einem Zug aufgetragene Beschichtung aus dem Lack 13 auf. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.