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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING A COMPONENT FROM A FIBER COMPOSITE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/032703
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing an at least partially curved component (1) having a convex outer side from a fiber composite material, said method comprising the steps of: introducing a fiber (1) impregnated with a matrix on an inner mould (7) of a mould space formed between the inner mould (7) and an outer mould (8), introducing a separating membrane (14) on the fiber (1) impregnated with the matrix such that a cavity (15) forms between the outer mould (8) and the separating membrane (14), said cavity extending along the surface (13) of the outer mould (8), wherein the separating membrane (14) has a surface structure on its side facing the fiber (1) impregnated with the matrix, and subjecting the cavity (15) to a thermal oil (17) at a temperature greater than the melting point of the matrix and at a pressure greater than the ambient pressure such that the thermal oil (17) acts with the pressure on the separating membrane (14) in such a manner that a structuring of the outer side of the component (1), which faces the separating membrane (14), is caused by the surface structure of the separating membrane (14). The invention also relates to a device for carrying out the above method.

Inventors:
KÖFFERS FABIAN (DE)
SCHÖLER MICHAEL (DE)
SCHÜRMANN KLAUS (DE)
SEBASTIAN LOTHAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/073046
Publication Date:
February 25, 2021
Filing Date:
August 18, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SIEMPELKAMP MASCHINEN & ANLAGENBAU GMBH (DE)
International Classes:
B29C33/42; B29C43/02; B29C70/46
Foreign References:
DE102017113595A12018-12-20
EP2774738A12014-09-10
DE102017204967A12018-09-27
DE102004034930A12005-02-17
EP2184149A12010-05-12
Attorney, Agent or Firm:
MICHALSKI HÜTTERMANN & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen eines wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils (1) mit einer konvexen Außenseite aus einem Faserverbundwerkstoff, mit den Schriten: Einbringen einer mit einer Matrix imprägnierten Faser (1) auf eine Innenform (7) eines zwischen der Innenform (7) und einer Außenform (8) gebildeten Formraums,

Einbringen einer Trennmembran (14) auf die mit der Matrix imprägnierten Faser (1) derart, dass sich zwischen der Außenform (8) und der Trermmembran (14) eine sich entlang der Fläche (13) der Außenform (8) erstreckende Kavität (15) bildet, wobei die Trennmembran (14) auf ihrer der mit der Matrix imprägnierten Faser (1) zuwandten Seite eine Oberflächenstruktur aufweist, und

Beaufschlagen der Kavität (15) mit einem Thermoöl (17) mit einer Temperatur größer dem Schmelzpunkt der Matrix und mit einem Druck größer Umgebungsdruck derart, dass das Thermoöl (17) mit dem Druck auf die Trennmembran (14) derart ein- wirkt, dass durch die Oberflächenstruktur der Trennmembran (14) eine Strukturierung der der Trermmembran (14) zugewandten Außenseitseite des Bauteils (1) bewirkt wird.

2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Oberflächenstruktur pilzar- tige, wabenartige, rillenartige und/oder fingerartige Oberflächenstrukturen im Mikrome- ter oder Millimeterbereich aufweist und/oder mit dem Schritt

Erzeugen einer pilzartigen, wabenartigen, schuppenartig, haifischhautartig, rillen- artigen und/oder fingerartigen Strukturierung im Mikrometerbereich oder Millimeterbe- reich auf der Außenseitseite des Bauteils (1). 3. Verfahren nacheinem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Oberflächenstruktur ein regelmäßiges Muster aufweist und/oder als Haifischhaut ausgebildet ist und/oder mit dem Schritt

Erzeugen einer Strukturierung mit einem regelmäßigen Muster und/oder als Hai- fischhaut auf der Außenseitseite des Bauteils (1).

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Strukturierung des

Bauteils (1) ausgeführt ist, einen Reibungswiderstand, eine Hydrophilie, eine Hydropho- bie und/oder eine Lärmemission des Bauteils (1) zu reduzieren und/oder eine Stabilität des Bauteils (1) zu erhöhen

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trennmembran (14) aus Metall ausgeführt ist und mit dem Schritt:

Erzeugen der Oberflächenstruktur der Trennmembran (14) mittels eines mechani- schen und/oder eines chemischen Verfahrens.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit dem Schritt

Aufbringen insbesondere Sprühen eines Trennmitels (11) auf die Innenform (7), die Außenform (8) und/oder die Trennmembran (14), insbesondere vor dem Einbringen der mit der Matrix imprägnierten Faser (1).

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Matrix des Faserver- bundwerkstoffes aus einem Thermoplasten ausgefuhrt ist und/oder die Faser (1) im Fa- serverbundwerkstoff einen Massenanteil von wenigstens 50% bezogen auf den Faserver- bundwerkstoff umfasst.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das gekrümmte Bauteil (1) auf seiner Außenseite einen geringeren Faseranteil aufweist als auf seiner Innenseite.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Innenform (7) und/oder die Außenform (8) ausgebildet ist, ein Flugzeugbauteil, ein Schiffsbauteil oder ein Fahrzeugbauteil auszuformen.

10. Vorrichtung zum Herstellen eines wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils (1) mit einer konvexen Außenseite aus einem Faserverbundwerkstoff, mit einer Innenform (7), auf der eine mit einer Matrix imprägnierten Faser (1) aufge- bracht ist, einer Trennmembran (14), die auf der mit der Matrix imprägnierten Faser (1) auf- gebracht ist, wobei die Trennmembran (14) auf ihrer der mit der Matrix imprägnierten Faser (1) zugewandten Seite eine Oberflächenstruktur aufweist, einer Außenform (8), die auf der Innenform (7) mit der darauf aufgebrachten mit der Matrix imprägnierten Faser (1) und der Trennmembran (14) derart abdichtend auf- liegt, dass entlang der Fläche (13) der Außenform (8) eine Kavität (15) gebildet ist, und einer Thermoöltemperier- und Druckeinrichtung (16), welche ausbildet ist, die Kavität (15) mit einem Thermoöl (17) mit einer Temperatur größer dem Schmelzpunkt der Matrix und mit einem Druck größer Umgebungsdruck derart zu beaufschlagen, dass das Thermoöl (17) mit dem Druck auf die Trenmnembran (14) einwirkt, so dass durch die Oberflächenstruktur der Trennmembran (14) eine Strukturierung der der Trennmemb- ran (14) zugewandten Außenseitseite des Bauteils (1) bewirkt wird,

11. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Vorrichtungs anspruch, wobei die Oberflä- chenstruktur pilzartige, wabenartige, rillenartige und/oder fmgerartige Oberflächenstruk- turen im Mikrometer oder Millimeterbereich aufweist und/oder durch die Beaufschla- gung eine pilzartige, wabenartige, rillenartige und/oder fingerartige Strukturierung im Mikrometerbereich oder Millimeterbereich auf der Außenseitseite des Bauteils (1) be- wirkt wird.

12. Vorrichtung nacheinem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüchen, wobei die Oberflächenstruktur ein regelmäßiges Muster aufweist und/oder als Haifischhaut ausge- bildet ist und/oder durch die Beaufschlagung eine Strukturierung mit einem regelmäßi- gen Muster und/oder als Haifischhaut auf der Außenseitseite des Bauteils (1) bewirkt wird.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, wobei die mit der Matrix imprägnierten Faser (1) eine vorkonsolidierte Halbzeugschale und/oder vor- konsolidierte Einzellagen umfasst.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, wobei die In- nenform (7) und/oder die Außenform (8) aus Invar ausgestaltet ist

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, wobei die Au- ßenseite des Bauteils (1) einer konvexen Fläche des Bauteils (1) entspricht.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Bauteils aus einem Faserverbundwerkstoff

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines wenigstens teilweise ge- krümmten Bauteils mit einer konvexen Außenseite aus einem Faserverbundwerkstoff mit dem Schritt Einbringen einer mit einer Matrix imprägnierten Faser auf eine Innenform eines zwischen der Innenform und einer Außenform gebildeten Formraums. Die Erfin- dung betrifft zudem eine Vorrichtung zum Herstellen des teilweise gekrümmten Bauteils aus dem Faserverbundwerkstoff mit der Innenform, auf der die mit der Matrix impräg- nierte Faser aufgebracht ist.

Hintergrund der Erfindung

Zu Faserverbundwerkstoffen gehörende Organobleche sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden vor allem im Flugzeug-, Schiffs- und Automobilbau verwendet, um gegenüber herkömmlichen Materialien bei vergleichbarer oder sogar besserer Steifigkeit wesentlich leichtere Bauteile zu erhalten. Derartige Organobleche weisen in der Regel ein Fasergewebe oder ein Fasergelege auf, welches in eine thermoplastische Kunststoff- matrix eingebettet ist. Oftmals liegen als Faserwerkstoffe in dem Faser-Matrix-Halbzeug Glas-, Aramid- oder Kohlenstofffasem vor. Da sich Organobleche in einfacher Weise mittels bekannter Methoden der Metallverarbeitung warm umformen lassen, resultieren im Vergleich zu konventionellen duroplastischen Faserverbundwerkstoffen kürzere Pro- zesszeiten.

In der Regel werden solche Organobleche im Bereich des Flugzeug-, Schiffs-, oder Fahr- zeugbaus verwendet, um im Schnitt halbkreisförmige Rumpfsektionen aus Faserver- bundwerkstoff als Unterschale und Oberschale einzeln vorzufertigen und in einer an- schließenden Endmontage zu einem fertigen Bauteil zusammengesetzt. Die Rumpfsekti- onen werden oftmals mittels einer Innenform und einer Außenform in einer C- Rahmenpresse umgeformt, wobei die Innenform und die Außenform zylinderartig ge- formt sind.

Die Oberflächen der erhaltenen Bauteile sind naturgemäß durch ihre Nutzung im Flug- zeug-, Schiffs-, oder Fahrzeugbau starken Beanspruchungen ausgesetzt. Oberflächen von Schiffsrümpfen werden im Wasser von Muscheln besiedelt, die einen Reibungswider- stand erzeugen und somit den Treibstoffverbrauch des Schiffes erhöhen. Oberflächen von Flugzeugen müssen hohen Temperaturschwankungen mit einhergehender Vereisung standhalten. Die Oberflächenstruktur der Bauteile beeinflusst also nicht nur das Erschei- nungsbild sondern auch die technischen Eigenschaften, wie die Fahrdynamik, den Rei- bungswiderstand oder den Treibstoffverberbrauch. Oftmals werden die erhaltenen Bau- teile somit nach ihrer Herstellung mit Lacken oder Folien versehen, um die Oberflächen- struktur des Bauteils zu modifizieren und beispielsweise besonders glatte Oberflächen zu erhalten. Allerdings haben derartige Lacke und Folien nur eine begrenzte Lebensdauer, da sich die Folie oder der Lack mit der Zeit ablösen.

Beschreibung der Erfindung

Ausgehend davon ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Lebensdauer der Oberflächenstruktur zu erhöhen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfah- ren und eine Vorrichtung anzugeben, mittels derer ein Bauteil aus einem Faserverbund- werkstoff mit einem vermindertem Strömungswiederstand und/oder einer robusteren Oberflächenstruktur in besonders einfacher Weise herstellbar ist.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche ge- löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils mit einer konvexen Außenseite aus einem Faserverbundwerkstoff, mit den Schritten: Einbringen einer mit einer Matrix imprägnierten Faser auf eine Innen- form eines zwischen der Innenform und einer Außenform gebildeten Formraums, Ein- bringen einer Trennmembran auf die mit der Matrix imprägnierten Faser derart, dass sich zwischen der Außenform und der Trennmembran eine sich entlang der Fläche der Au- ßenform erstreckende Kavität bildet, wobei die Trennmembran auf ihrer der mit der Mat- rix imprägnierten Faser zuwandten Seite eine Oberflächenstruktur aufweist, und Beauf- schlagen der Kavität mit einem Thermoöl mit einer Temperatur größer dem Schmelz- punkt der Matrix und mit einem Druck größer Umgebungsdruck derart, dass das Ther- moöl mit dem Druck auf die Trennmembran derart einwirkt, dass durch die Oberflächen- struktur der Trennmembran eine Strukturierung der der Trennmembran zugewandten Außenseitseite des Bauteils bewirkt wird.

Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wird die Strukturie- rung der Außenseite des Bauteils nicht nach dem Formen des Bauteils beispielsweise als zusätzliche Schicht auf die Oberfläche des Bauteils aufgebracht, sondern während des Formprozesses beim Herstellen des Bauteils gebildet. Die Strukturierung der Oberfläche des Bauteils ist somit integrativer Bestandteil des Bauteils. Die Lebensdauer einer derart erzeugten Strukturierung ist um ein Vielfaches höher als bei einem nachträglich aufge- brachten Strukturlack oder einer nachträglich aufgebrachten Strukturfolie, da sich die mit dem Bauteil erzeugte Strukturierung nicht vom Bauteil ablösen kann. Des Weiteren wird durch dieses Verfahren ein Arbeitsschritt, nämlich das nachträgliche Aufbringen der Strukturierung, sowie zusätzliches Material, wie beispielsweise Strukturlack oder Struk- turfolie, eingespart. Zudem kann durch eine solche Strukturierung der Strömungswider- stand der Außenseite des Bauteils in vorteilhafter Weise verändert werden.

Die Außenseite des wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils entspricht der konvexen Fläche und/oder nach außen gewölbten Oberfläche des Bauteils. Beispielsweise handelt es sich bei einem Schiffsrumpf als Bauteil um die Oberfläche als Außenseite, die bei dem fertig erstellten Schiff mit Wasser in Berührung kommt. Die Strukturierung der Oberflä- che kann grundsätzlich über die gesamte Oberfläche des Bauteils erzeugt werden. Alter- nativ kann nur ein Teil der Oberfläche strukturiert werden.

Die Strukturierung findet beim erfindungsgemäßen Verfahren nach dem Prinzip des Stempelns oder Einprägens während des Umformprozesses des Bauteils statt. Die auf der Oberfläche des Bauteils erzeugte Strukturierung entspricht somit bevorzugt dem Negativ der Oberflächenstruktur der Trennmembran. Eine Vertiefung in der Oberflächenstruktur der Trennmembran fuhrt bevorzugt zu einer Erhöhung auf der Oberfläche des Bauteils und umgekehrt. Durch Wahl der Oberflächenstruktur der Trennmembran können beliebi- ge Strukturierungen der Oberfläche des Bauteils erzeugt werden. Beispielsweise kann das Bauteil derart auch mit einem Schriftzug oder einer Identifikationskennung versehen werden.

Strukturierung im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Oberfläche des Bauteils nicht glatt ist, sondern einen Mittenrauwert Ra von wenigstens 0.05 mm aufweist. Es besteht die Möglichkeit, dass die Strukturierung einen derart hohen Mittenrauwert aufweist, dass die Strukturierung von Auge oder haptisch von einem Menschen wahrgenommen wird. Alternativ kann die Strukturierung einen derart geringen Mittenrauwert aufweisen, dass sich die Oberfläche für einen Menschen glatt anfühlt, obwohl die Oberfläche den vorge- nannten Mittenrauwert aufweist.

Bei dem vorliegenden Umformverfahren wirkt der Pressdruck, aufgrund des Thermoöls, an jeder Stelle der Trennmembran in Richtung der Normalen der Trennmembran und damit ebenso in Richtung der Normalen des zu erhaltenen Bauteils bzw. der mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkten Faser. Somit wird nicht nur ein Press- druck mit ausschließlicher Vertikalkomponente erzeugt, wie sonst bei aus dem Stand der Technik bekannten Pressen, beispielsweise einer C-Rahmenpresse mit ortsfester Innen- form und sich ausschließlich in vertikaler Richtung verfahrbaren Außenform. Gegenüber einer bekannten Presse wird der zum Umformen notwendige Press- bzw. Konsolidie- rungsdruck jedoch nicht oder nur zum Teil durch die Presse sondern stattdessen vollstän- dig oder zum Wesentlichen durch das Thermoöl bewirkt. Um die Kavität für das Ther- moöl zu erzeugen wird die Trennmembran in die Außenform eingebracht. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Trennmembran auf die mit der Matrix imprägnierten Faser derart eingebracht wird, dass sich zwischen der Außenform und der Trennmembran die Kavität bildet. Die Trennmembran dient der Trennung von Thermoöl und Organoblech einerseits sowie andererseits zur Ausbildung der Kavität zum Aufhehmen des Thermoöls. Bevor- zugt weist die Trennmembran eine besonders gute Wärmeleitung und Druckübertragung auf. Da der Pressdruck, aufgrund des Thermoöls, an jeder Stelle der Trennmembran in Richtung der Normalen der Trennmembran und damit ebenso in Richtung der Normalen des zu erhaltenen Bauteils wirkt, lässt sich auf besonders einfacher Weise die Trenn- membran als Prägestempel nutzten, um die Strukturierung der Oberfläche des Bauteils zu erzeugen. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht somit in besonders einfacher Weise, ein Bauteil mit einer strukturierten Oberfläche zu erzeugen, wobei die Strukturierung integrativer Bestandteil des Bauteils und somit sehr langlebig ist.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist die die Oberflächenstruktur pilzartige, wabenartige, rillenartige und/oder fingerartige Oberflächenstrukturen im Mikrometer oder Millimeterbereich auf und/oder das Verfahren umfasst den Schritt Erzeugen einer pilzartigen, wabenartigen, rillenartigen und/oder fingerartigen Strukturierung im Mikro- meterbereich oder Millimeterbereich auf der Außenseitseite des Bauteils. Wie bereits erwähnt, kann die Strukturierung der Trennmembran grundsätzlich beliebig sein. Bevor- zugt ist allerdings vorgesehen, dass die Trennmembran pilzartige, wabenartige, rillenarti- ge und/oder fingerartige Oberflächenstrukturen umfasst, wobei diese als Vertiefungen und/oder als Erhebungen in der Trennmembran ausgefuhrt sein können. Die pilzartigen, wabenartigen, rillenartigen und/oder fingerartigen Oberflächenstrukturen weisen Grö- ßenordnungen im Bereich von Mikrometern bis Millimetern auf. Dies bedeutet bevor- zugt, dass eine Ausdehnung der Oberflächenstruktur der Trennmembran, also die Höhe bzw. Tiefe der Erhebung bzw. Vertiefung der Strukturierung zwischen 0.05 mm und 5 mm +/- 10% beträgt. Besonders bevorzugt beträgt die Höhe bzw. Tiefe der Erhebung bzw. Vertiefung der Strukturierung zwischen 0.5 mm und 500 mm +/- 10%. Da die Ober- flächenstruktur mittels des Prinzips des Stempelns bzw. Einprägens beim Herstellen des Bauteils auf die Außenseite des Bauteils eingebracht wird, entspricht dies auch den Aus- dehnungen der auf der Außenseite des Bauteils erzeugten Strukturierung.

Grundsätzlich kann die Oberflächenstruktur als eine singuläre Erhebung oder Vertiefung auf der Außenseite des Bauteils erzeugt werden. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass die Oberflächenstruktur ein regelmäßiges Muster aufweist und/oder als Haifischhaut ausgebildet ist und/oder das Verfahren den Schritt Erzeugen einer Strukturierung mit einem regelmäßigen Muster und/oder als Haifischhaut auf der Außenseitseite des Bau- teils umfasst. Es ist also insbesondere vorgesehen, dass die Oberflächenstruktur nicht nur eine einzige Erhöhung oder Vertiefung der Oberfläche umfasst, sondern eine Vielzahl Erhöhungen und/oder Vertiefungen umfasst. Diese Erhöhungen und/oder Vertiefungen sind bevorzugt nicht zufällig über die Oberfläche des Bauteils verteilt, sondern weisen eine regelmäßig Anordnung auf. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Strukturierung eine Translationssymmetrie aufweist, es sich also um ein sich regelmäßig widerholendes Muster handelt.

Bevorzugt handelt es sich um eine wabenartige Strukturierung, wobei eine sechseckige Erhöhung und/oder Vertiefung translationssymmetrisch die Fläche ausfüllt. Weiter be- vorzugt handelt es sich um eine fingerartige oder pilzartige Erhöhung und/oder Vertie- fung, wobei das Muster der Erhöhungen und/oder Vertiefungen durch eines der fünf zweidimensionalen Bravais-Gitter beschrieben werden kann. Die fmgerartigen oder pilz- artigen Strukturen bilden ein schiefwinkliges, ein quadratisches, ein rechteckiges, ein hexagonales oder ein rechteckig-flächenzentriertes Gitter. Weiter bevorzugt umfasst die Strukturierung feine Rippen mit scharfen Spitzen. Die Außenfläche des Bauteils ist be- vorzugt derart gerippt, dass die Strukturierung einem Riblet entspricht, ebenso als Hai- fischhaut bezeichnet. Demnach umfasst das Verfahren bevorzugt den Schritt Erzeugen einer Strukturierung als Haifischhaut auf der Außenseitseite des Bauteils. Weiter bevor- zugt umfassen die Haufischhaut u-formige Längsrillen. Bevorzugt sind die Rippen der Längsrillen ca. 10 bis 100 mm voneinander beabstandet. Weiter bevorzugt beträgt die Höhe der Rippen 10 bis 100 mm. Besonders bevorzugt entspricht die Höhe der Rippen dem Abstand zwischen den Rippen +/-20%.

Im Hinblick auf die Strukturierung ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgese- hen, dass die Strukturierung des Bauteils ausgeführt ist, einen Reibungswiderstand, eine Hydrophilie, eine Hydrophobie und/oder eine Lärmemission des Bauteils zu reduzieren und/oder eine Stabilität des Bauteils zu erhöhen. Insbesondere sind die fingerartigen und/oder pilzartigen Strukturen geeignet die Affinität der Oberfläche des Bauteils zu Wasser zu verändern. So kann beispielsweise eine wasserabperlende und/oder wasserab- weisende Oberfläche (hydrophob) erzeugt werden. Insbesondere ist die Oberflächen- struktur derart gestaltet, dass ein Wassertopfen auf der Oberfläche im Wesentlichen ku- gelförmig ist. Weiterhin ist ein Kontaktwinkel, also der Winkel, den ein Wassertropfen auf der Oberfläche zu dieser Oberfläche bildet, bevorzugt größer als 120°. Bevorzugt ist die Oberflächenstruktur derart gestaltet, dass ein Lotoseffekt erzielt wird. Eine hydro- phobe Struktur kann beispielsweise die Besiedlung eines Schiffrumpfes mit Muscheln reduzieren, wodurch Treibstoff eingespart werden kann.

Alternativ kann die Strukturierung des Bauteils ausgeführt sein, die Hydrophilie der Oberfläche des Bauteils zu verändern. Bevorzugt ist die Strukturierung derart gestaltet, dass die Oberfläche des Bauteils aufgrund der Strukturierung mit einem dünnen, bevor- zugt nicht von Auge sichtbaren Wasserfilm bedeckt ist. Weiter ist der Kontaktwinkel bevorzugt nahe 0°, insbesondere 0° +/- 20°.

Weiter alternativ kann die Strukturierung des Bauteils ausgeführt sein, einen Reibungs- widerstand des Bauteils in vorteilhafter Weise zu verringern, oder gegebenenfalls auch zu erhöhen. Dies kann insbesondere mit der Riblet-Struktur, auch Haifischhaut genannt, ermöglicht werden. So kann beispielsweise durch die u- oder schuppenförmigen Rillen der Reibungswiderstand beeinflusst werden, da an der Oberfläche bevorzugt eine lamina- re Strömung erzeugt wird. Die Dimensionierung der Riblet-Struktur kann auf die Visko- sität des Mediums, beispielsweise Luft oder Wasser, sowie auf die zu erwartende Fort- bewegungsgeschwindigkeit des Flugzeugs, Fahrzeugs oder Schiffes abgestimmt werden.

Des Weiteren kann die Strukturierung die Stabilität des Bauteils in vorteilhafter Weise beeinflussen. Insbesondere mit wabenartigen Erhöhungen und/oder Vertiefungen kann die Stabilität des Bauteils erhöht werden. Die wabenartigen Strukturen weisen bevorzugt Vertiefungen und/oder Erhöhungen im Millimeterbereich, besonders bevorzugt 1 bis 3 mm, auf. Weiter bevorzugt misst eine Längsseite der sechseckigen wabenartigen Struktur bevorzugt zwischen 0,1 bis 20 mm.

Weiter bevorzug lässt sich durch die Strukturierung der Oberfläche die Lärmemission des Bauteils verringern. Eine Verringerung der Lärmemission ist insbesondere für Flug- zeuge oder Rotorblätter von Windkraftanlagen vorteilhaft. Bevorzugt ist die Strukturie- rung der Oberfläche derart ausgestaltet, dass eine Position des Grenzschichtumschlags von einer laminaren Grenzschicht zu einer turbulenten Grenzschicht verändert wird. Al- ternativ kann die Position und die Art der Strukturierung auf dem Bauteil derart gewählt werden, dass die Strukturierung einem Turbulator entspricht, womit ermöglicht wird, die Grenzschichtströmung gezielt turbulent werden zu lassen. Wie bereits erwähnt wird die Strukturierung auf der Außenseite des Bauteils nach dem Prinzip des Stempelns oder Einprägens mittels der Oberflächenstruktur der Trennmemb- ran erzeugt. Im Zuge dessen ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass die Trennmembran aus Metall ausgeführt ist und dass das Verfahren den Schritt Erzeu- gen der Oberflächenstruktur der Trennmembran mittels eines mechanischen und/oder eines chemischen Verfahrens umfasst. Zur einfachen Umsetzung können alle aus der Bearbeitung von Metallen bekannten Strukturierungsverfahren eingesetzt werden. Bei- spielsweise kann vorgesehen sein, dass die Trennmembran mit einer Walze zur Ausbil- dung der Oberflächenstruktur strukturiert wird. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Trennmembran ziseliert, punziert und/oder mittels Treiben zur Ausbildung der Oberflä- chenstruktur strukturiert wird. Weiter bevorzugt können chemische Verfahren wie Ätzen, elektrochemisches Mikrofräsen und/oder elektrochemisches Abtragen zur Erhalten der Oberflächenstruktur der Trennmembran verwendet werden.

Zwecks Lösen des fertigen Bauteils nach dem Umformprozess umfasst das Verfahren gemäß einer bevorzugten Weiterbildung den Schritt Aufbringen insbesondere Sprühen eines Trennmittels auf die Innenform, die Außenform und/oder die Trennmembran, ins- besondere vor dem Einbringen der mit der Matrix imprägnierten Faser. Das Trennmittel wirkt als Antihaftschicht und ermöglicht, nach dem Kühlen der mit der Matrix impräg- nierten Faser, ein einfaches Lösen der Trennmembran, der Außenform und der mit der Matrix imprägnierten Faser voneinander.

Während das Verfahren grundsätzlich mit beliebigen mit der Matrix imprägnierten Faser durchgeführt werden kann, sind die Fasern bevorzugt als Glasfasern, Aramidfasem und/oder Karbonfasem bzw. Kohlefasern ausgeführt. Ganz besonders bevorzugt ist die mit der Matrix getränkte Faser als Faser-Matrix-Halbzeug, als Faserverbundwerkstoff und/oder als Organoblech ausgeführt, wobei diese Begriffe im Rahmen der Erfindung teils synonym verwendet werden. Die mit der Matrix imprägnierte Faser ist bevorzugt als eine mit einer thermoplastischem Kunststoffmatrix getränkte Faser und/oder als glasfa- serverstärktes Aluminium, auch GLARE, als Hybridwerkstoff ausgeführt. Glasfaserver- stärktes Aluminium weist in der Regel viele, jeweils nur wenige Zehntel Millimeter di- cke Schichten auf, welche abwechselnd aus Aluminium und einem Glasfaserlaminat, beispielsweise glasfaserverstärkter Kunststoff, ausgeführt sind.

Die Faser kann ein sogenanntes Prepregmaterial umfassen und/oder als Tape ausgebildet sein. Bevorzugt wird die Faser als Endlosmaterial bereitgestellt. Bei der Matrix kann es sich um eine Epoxidharz- oder Thermoplastmatrix wie auch Mischungen derselben han- deln. Beispielsweise kann die Matrix Polyphenylensulfide, Polyaryletherketone, oder Polyetheretherketone als Thermoplaste umfassen. Bevorzugt ist die Temperatur wenigs- tens 10 °C, 20 °C, 50 °C, 100 °C oder 200 °C größer dem Schmelzpunkt der Matrix. Der Druck ist während des Verfahrens bevorzugt wenigstens 10 bar, 20 bar, 30 bar oder 40 bar größer dem Umgebungsdruck. Die Temperatur wird während des Verfahrens bevor- zugt der verwendeten Matrix angepasst. Weiter bevorzugt wird die Faser vor dem Ein- bringen oder Ablegen in die Innenform mit der Matrix imprägniert und/oder getränkt. Im Rahmen der Erfindung, beispielsweise in der Figurenbeschreibung, werden die Begriffe mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkte Faser und mit der Matrix impräg- nierte Faser synonym verwendet. Das Prepregmaterial hat bevorzugt eine Dicke von 180 gm, wobei darin enthaltene Kohlefasem bevorzugt eine Dicke zwischen 6 und 9 mm auf- weisen. Eine Deckschicht der Außenseite kann so gelegt sein, dass bei nachfolgender Verwendung des Bauteils die Fasern in Richtung einer zu erwartenden Strömungshaupt- richtung ausgerichtet sind. Ferner kann die Deckschicht aus einem anderen Material ge- bildet sein als wenigstens eine andere Schicht der mit der Matrix imprägnierte Faser und/oder keine Fasern insbesondere keine durchgehend verlaufenden Kohlefasem auf- weist. Beispielsweise kann die Deckschicht aus einem hochfesten Kunststoff gebildet sein, der eine hohe Formbeständigkeit und keinen oder nun einen geringen Armierungs- anteil aufweist, beispielsweise PEEK. Ferner kann diese Deckschicht mit der darunter liegenden Schicht über eine Haftvermittlerschicht verbunden sein, da keine Gefahr einer Delaminierung der auf eine Strukturfestigkeit des Bauteils besonderen Einfluss nehmen- den Deckschicht besteht.

Weiter bevorzugt kann die mit der Matrix imprägnierte Faser als Fasergelege oder Ge- webe ausgestaltet sein, bei dem Verstärkungsfasem in einer Kunststoffmatrix eingebettet sind. Ebenso kann ein Fadengelege als Faser vorgesehen sein, insbesondere als monoaxi- ales oder unidirektionales Fadengelege, welches durch Fixieren einer Schar von paralle- len Fäden erhalten werden kann, als biaxiales Fadengelege, bei welchem zwei Scharen von parallelen Fäden in Richtung von zwei Achsen fixiert werden sind, oder als multi- axiales Fadengelege, bei dem mehrere Scharen aus parallelen Fäden in Richtung ver- schiedener Achsen fixiert werden. Gegenüber Geweben zeichnen sich Gelegen durch eine höhere Festigkeit bedingt durch Wegfall der bei Geweben unvermeidbaren Ondula- tion aus. Ferner kann bei Geweben eine Mehrzahl von Bindungsarten wie Leinenbindung oder Köperbindung beinhaltet sein.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die Matrix des Faserverbundwerkstoffes aus einem Thermoplasten, vorzugsweise aus einem Polyaryletherketon (PAEK), ausgeführt und/oder die Faser im Faserverbund Werkstoff einen Massenanteil von wenigstens 50% bezogen auf den Faserverbundwerkstoff umfasst. Bevorzugt wird als Faser Karbonfaser verwendet. Diese Zusammensetzung hat sich als besonders vorteilhaft zum Erzeugen der strukturierten Oberfläche des Bauteils mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erwie- sen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das gekrümmte Bauteil auf sei- ner Außenseite einen geringeren Faseranteil als auf seiner Innenseite auf. Dies hat insbe- sondere den Vorteil, dass die Strukturierung der Oberfläche nicht durch die Ausmaße bzw. Dimensionierung der verwendeten Faser beeinflusst wird. So kann beispielsweise eine Karbonfaser mit einem Durchmessen von etwa 6 mm verwendet werden und trotz- dem fingerartige Strukturen mit einem Durchmesser < 6 mm in die Außenfläche des Bau- teils eingebracht werden. Beispielsweise können die fmgerartigen Strukturen 3 mm als Durchmesser aufweisen.

Hinsichtlich des zu formenden Bauteils ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vor- gesehen, dass das Verfahren mit einer die Innenform und die Außenform aufweisenden Presse durchgeführt wird, wobei die Innenform und/oder die Außenform ausgebildet ist, ein Flugzeugbauteil, ein Schiffsbauteil oder ein Fahrzeugbauteil auszuformen. Innenform und Außenform können grundsätzlich eine beliebige Form aufweisen, insbesondere eine Negativform des zu erhaltenen Bauteils, als Ebene, als Zylinder und/oder im Querschnitt als Halbkreis oder halbkreisartig, wobei im Folgenden oftmals angenommen wird, dass Innenform und Außenform zum Herstellen eines Bauteils eines Flugzeugs, eines Schiffes oder eines Fahrzeuges ausgebildet sind. Des Weiteren kann es sich beim Bauteil um ein Rotorblatt eines Flugzeuges oder einer Windkraftanlage handeln.

Im Falle einer Presse kann die Innenform das Unterwerkzeug und die Außenform das Oberwerkzeug darstellen. Noch weiter bevorzugt schließen aufeinander aufliegende In- nenform und Außenform an ihren Rändern druckdicht und/oder abdichtend ab und/oder liegen an ihren Rändern berührend aufeinander auf. In diesem Zusammenhang weist das Verfahren bevorzugt den weiteren Schritt Aufsetzen der Außenform auf die Innenform derart, dass Außenform und Innenform an ihren Rändern abdichtend zum Ausbilden des Formraums aufeinander aufliegen und/oder Fixieren und/oder Verspannen der aufeinan- der aufliegenden Außenform und Innenform gegeneinander, insbesondere mittels der Presse.

Nach einer bevorzugten Weiterbildung ist eine die Innenform und die Außenform auf- weisende Presse vorgesehen, insbesondere eine C-Rahmenpresse, und/oder das Verfah- ren den Schritt, nach dem Einbringen der Trennmembran, Verspannen der Innenform und der Außenform gegeneinander, bis dass der Formraum ausgebildet ist, aufweist. Au- ßenform und Innenform sind bevorzugt ausgeführt, dass der Formraum nach dem Ver- spannen druckdicht ist. Die Presse weist bevorzugt ein Pressengestell auf, insbesondere ein C-Gestell, welches einen oberen horizontalen C-Schenkel, einen unteren horizontalen C-Schenkel und eine vertikale C-Basis aufweist, die den oberen C-Schenkel und den un- teren C-Schenkel miteinander verbindet.

Die Innenform ist bevorzugt ortsfest an dem unteren horizontalen C-Schenkel als Unter- werkzeug und die Außenform über einen Presszylinder an dem oberen C-Schenkel als Oberwerkzeug derart abgestützt, dass durch Betätigen des Presszylinders die Innenform und die Außenform gegeneinander verspannt werden können, bis dass der Formraum ausgebildet ist. Das C-Gestell ist bevorzugt in Rahmenbauweise ausgefuhrt, wobei in Längsrichtung hintereinander mehrere C-formig ausgebildete und miteinander verbunde- ne Pressenrahmen vorgesehen sein können. Die einzelnen Pressenrahmen sind bevorzugt mit Spannelementen miteinander verbunden. Neben einer zuvor beschriebenen Oberkol- benpresse, bei der der Presszylinder an dem oberen C-Schenkel abgestützt ist, kann die Presse ebenso in Unterkolben-Bauweise ausgefuhrt sein, so dass die Innenform durch die Presszylinder gegen die an dem oberen C-Schenkel vorgesehene Außenform verspannbar ist.

Nach einer weiteren bevorzugten Weiterbildung umfasst das Verfahren den weiteren Schritt Beaufschlagen der Kavität mit dem Thermoöl mit der Temperatur ³ 250 °C, ³ 300 °C oder ³ 400 °C, derart, dass das Thermoöl mit dem Druck ³ 20 bar, ³ 30 bar oder ³ 40 bar auf die Trennmembran einwirkt, und/oder, nach einer vorgegebenen Zeitspanne, Kühlen des Thermoöls auf eine Temperatur £ 150 °C, £ 200 °C oder £ 250 °C. Bevor- zugt wird die Kavität mit dem Thermoöl mit der Temperatur ³ 300 °C, ³ 350 °C, ³ 400 °C oder ³ 500 °C beaufschlagt. Das Thermoöl wirkt bevorzugt mit dem Druck von ³ 30 bar, ³ 40 bar oder ³ 50 bar auf die Trennmembran ein. Die vordefinierte Zeitspanne kann 1 Minute, 10 Minuten, 1 Stunde oder 5 Stunden umfassen. Beim Kühlen des Thermoöls zum Aushärten des Bauteils hat das Thermoöl bevorzugt eine Temperatur von £ 150 °C oder £ 100 °C. Ganz besonders bevorzugt wird zum Erhitzen bzw. Aufschmelzen des Organoblechs, also beim Beaufschlagen der Kavität mit dem Thermoöl mit der Tempera- tur größer dem Schmelzpunkt der Matrix und beim darauffolgenden Kühlen des Orga- noblechs das gleiche Thermoöl verwendet. Mit anderen Worten wird das in der Kavität befindliche Thermoöl bevorzugt während eines Pumpvorgangs gekühlt und wiederum der Kavität zugeführt, während das Thermoöl weiterhin mit dem Druck ³ 20 bar auf die Trennmembran einwirkt. Druck- und/oder Temperaturkurve steigen während des Erhit- zens und/oder Abkühlens bevorzugt parallel an und ab.

Nach einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Verfahren den Schritt Vorheizen der Außenform und/oder der Innenform auf eine Grundtemperatur, insbesondere vor dem Einbringen der mit der Matrix imprägnierten Faser. Dazu können in der Außenform und/oder der Innenform Heiz- und/oder Kühlkanäle zum Temperieren der jeweiligen Form vor und/oder während des Aushärtens vorgesehen sein. Die Heizkanäle und/oder Kühlkanäle verlaufen bevorzugt in axialer Richtung in regelmäßigen Abständen und/oder verteilt über die gesamte Mantelfläche der jeweiligen Form. Zum Beaufschlagen der Ka- vität mit dem Thermoöl sind bevorzugt Zuführkanäle für das Thermoöl vorgesehen, wel- che sich in radialer Richtung durch die Außenform hindurch erstrecken. Nach einer noch weiter bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Verfahren den Schritt Beaufschlagen der Mantelfläche der Innenform mit einem Unterdrück. Bevorzugt ist die Innenform in regelmäßigen Abständen entlang der Mantelfläche mit einer Mehrzahl Un- terdruckkanäle versehen, die sich in radialer Richtung durch die Unterform hindurch er- strecken können und/oder mit einer Vakuumpumpe verbunden sind, durch die der Unter- drück erzeugbar ist. In analoger Weise kann eine Heiz- und/oder Kühleinrichtung vorge- sehen sein, um die Außenform und/oder die Innenform mittels der Heiz- und/oder Kühl- kanäle auf die Grundtemperatur vorzuheizen bzw. zu kühlen.

Nach einer noch weiter bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Verfahren den Schritt Einbringen eines Stringers, eines Spants und/oder einer Aufdickung in eine Aussparung der Innenform, insbesondere vor dem Einbringen der mit der Matrix imprägnierten Faser. Stringer, Spanten bzw. Aufdickungen können lokale Verstärkungen, beispielsweise für Fenster-, Türen- und/oder Klappenöffnungen bei einem Flugzeug, und/oder Strukturaus- steifungen darstellen, die durch den vorgeschlagenen Verfahrensschritt beim Herstellen des Formteils mit eingebracht werden können. Beim Aufschmelzen des Organoblechs durch Beaufschlagen der Kavität mit dem Thermoöl mit der Temperatur größer dem Schmelzpunkt der Matrix werden Verbindungskontaktflächen der Stringer, Spanten bzw. Aufdickungen aufgeschmolzen und derart mit dem Organoblech verbunden. Die Aus- sparung ist bevorzugt derart beispielsweise durch einen Fräsvorgang ausgestaltet, dass bei in die Aussparung eingelegtem Stringer, Spant bzw. Aufdickung dieser bündig mit der Mantelfläche der Innenform abschließt. Der Stringer, der Spant bzw. die Aufdickung wird bevorzugt als vorgefertigtes und konsolidiertes Bauteil in die Aussparung einge- setzt.

Nach einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Verfahren den Schritt Kühlen der Innenform auf eine Temperatur £ 150 °C, £ 200 °C oder £ 250 °C oder nach dem vor- hergehenden Schritt Kühlen der Innenform auf eine Temperatur £ 150 °C, £ 200 °C oder £ 250 °C im Bereich des Stringers, des Spants und/oder der Aufdickung. Bevorzugt sind dazu im Bereich des Stringers, des Spants und/oder der Aufdickung eine Mehrzahl sich axial durch die Innenform erstreckende Zufuhrkanäle vorgesehen, die sich um die Aus- sparung herum anordnen. Derart lässt sich sicherstellen, dass der in der Aussparung vor- gesehene Stringer, Spant und/oder die Aufdickung durch das erhitzte Thermoöl bedingt zwar an der jeweiligen Verbindungskontaktfläche aufschmilzt der verbleibende Teil des Stringers, des Spants bzw. der Aufdickung jedoch unterhalb einer Aufweichungstempe- ratur verbleibt.

Bezüglich weiterer Vorteile und technischer Merkmale des Verfahrens zum Herstellen des wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils mit einer konvexen Außenseite aus dem Faserverbund Werkstoff wird auf die Vorrichtung zum Herstellen des teilweise gekrümm- ten Bauteils mit einer konvexen Außenseite aus dem Faserverbundwerkstoff, die Figuren und die weitere Beschreibung verwiesen.

Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Vorrichtung zum Herstellen eines wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils mit einer konvexen Außenseite aus einem Faserverbundwerkstoff gelöst, mit einer Innenform, auf der eine mit einer Matrix im- prägnierten Faser aufgebracht ist, einer Trennmembran, die auf der mit der Matrix im- prägnierten Faser aufgebracht ist, wobei die Trennmembran auf ihrer der mit der Matrix imprägnierten Faser zugewandten Seite eine Oberflächenstruktur aufweist, einer Außen- form, die auf der Innenform mit der darauf aufgebrachten mit der Matrix imprägnierten Faser und der Trennmembran derart abdichtend aufliegt, dass entlang der Fläche der Au- ßenform eine Kavität gebildet ist, und einer Thermoöltemperier- und Druckeinrichtung, welche ausbildet ist, die Kavität mit einem Thermoöl mit einer Temperatur größer dem Schmelzpunkt der Matrix und mit einem Druck größer Umgebungsdruck derart zu beauf- schlagen, dass das Thermoöl mit dem Druck auf die Trennmembran einwirkt, so dass durch die Oberflächenstruktur der Trennmembran eine Strukturierung der der Trenn- membran zugewandten Außenseitseite des Bauteils bewirkt wird.

Bevorzugt wird mit der hier beschriebenen Vorrichtung das Verfahren zum Herstellen des teilweise gekrümmten Bauteils aus dem Faserverbund Werkstoff durchgeführt. Die Grundidee besteht darin, dass die Trennmembran auf ihrer der mit der Matrix impräg- nierten Faser zugewandten Seite die Oberflächenstruktur aufweist, die sich dann auf der Außenseite des Bauteils einprägt, so dass die Strukturierung entsteht. Durch die vorge- schlagene Vorrichtung lassen sich auf besonders einfache Weise Bauteile mit teilweise gekrümmter Oberfläche erzeugen, dessen Oberfläche strukturiert ist. Beispielsweise las- sen sich Bauteile für Flugzeuge, Schiffe oder Fahrzeuge hersteilen. Die mit der Vorrich- tung erzeugte Oberflächenstrukturierung des Bauteils ist besonders robust und langlebig, da sie integrativer Bestandteil des Bauteils ist. Die insbesondere mit einer thermoplasti- schen Kunststoffmatrix getränkte Faser wird, eingebettet zwischen der Innenform und der Außenform, durch das Thermoöl einerseits erhitzt und andererseits mit Druck beauf- schlagt, so dass sich nach dem darauf folgenden Abkühlen die Strukturierung der Trennmembran in der Oberfläche des erhaltenen Bauteils abbildet. Die Vorrichtung kann als Presse ausgestaltet sein, um ein präzises Bewegen, das heißt Öffnen und Schließen, der Innenform und Außenform zu erreichen. Die Innenform und die Außenform sind bevorzugt ausgestaltet, dass bei geschlossener Presse die Formen an ihren Rändern be- rührend aufeinander aufliegen und derart den durch die Formen gebildeten Formraum abdichtend abschließen. Ebenso können Innenform und Außenform mit Spannseilen umwickelt oder anderweitig fixiert werden, um den Formraum auszubilden.

Hinsichtlich der Trennmembran ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass die Oberflächenstruktur pilzartige, wabenartige, rillenartige und/oder fingerartige Oberflächenstrukturen im Mikrometer oder Millimeterbereich aufweist und/oder durch die Beaufschlagung eine pilzartige, wabenartige, rillenartige und/oder fingerartige Struk- turierung im Mikrometerbereich oder Millimeterbereich auf der Außenseitseite des Bau- teils bewirkt wird. Die pilzartigen, wabenartigen, rillenartigen und/oder fingerartigen Oberflächenstrukturen weisen dabei Größenordnungen im Bereich von Mikrometern bis Millimetern auf. Dies bedeutet bevorzugt, dass eine Ausdehnung der Oberflächenstruktur der Trennmembran, also die Höhe bzw. Tiefe der Erhebung bzw. Vertiefung der Struktu- rierung zwischen 0.05 mm und 5 mm +/- 10% beträgt. Besonders bevorzugt beträgt die Höhe bzw. Tiefe der Erhebung bzw. Vertiefung der Strukturierung zwischen 0.5 mm und 500 mm +/- 10%.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die Oberflächenstruktur ein re- gelmäßiges Muster auf und/oder ist als Haifischhaut ausgebildet und/oder wird durch die Beaufschlagung eine Strukturierung mit einem regelmäßigen Muster und/oder als Hai- fischhaut auf der Außenseitseite des Bauteils bewirkt. Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Oberflächenstruktur nicht nur eine einzige Erhöhung oder Vertiefung der Oberfläche umfasst, sondern eine Vielzahl Erhöhungen und/oder Vertiefungen umfasst. Diese Erhö- hungen und/oder Vertiefungen sind bevorzugt nicht zufällig über die Trennmembran bzw. die Außenseite des Bauteils verteilt, sondern weisen eine regelmäßig Anordnung auf. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Strukturierung der Trennmembran eine Trans- lationssymmetrie aufweist, es sich also um ein sich regelmäßig widerholendes Muster handelt. Somit wird auch auf der Außenseite eine Strukturierung mit einer Translations- symmetrie bzw. ein sich regelmäßiges widerholendes Muster erzeugt. Bevorzugt handelt es sich um eine wabenartige Strukturierung, wobei eine sechseckige Erhöhung und/oder Vertiefung translationssymmetrisch die Fläche ausfüllt. Weiter bevorzugt handelt es sich um eine fingerartige oder pilzartige Erhöhung und/oder Vertiefung, wobei das Muster der Erhöhungen und/oder Vertiefungen durch eines der fünf zweidimensionalen Bravais- Gitter beschrieben werden kann. Die fingerartigen oder pilzartigen Strukturen der Trennmembran bzw. der Außenseite des Bauteils bilden ein schiefwinkliges, ein quadra- tisches, ein rechteckiges, ein hexagonales oder ein rechteckig-flächenzentriertes Gitter. Weiter bevorzugt umfasst die Strukturierung der Trennmembran hügelartige Erhöhungen mit scharfen spitzen Vertiefungen. Die Trennmembran ist bevorzugt derart strukturiert, dass die Strukturierung einem Abdruck bzw. Negativ eines Riblet entspricht.

Nach einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die mit der Matrix imprägnierte Faser eine vorkonsolidierte Halbzeugschale und/oder vorkonsolidierte Einzellagen. Die insbe- sondere mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkte Faser kann zudem ein Fa- sergewebe und/oder ein Fasergelege umfassen, die in die thermoplastische Kunststoff- matrix eingebettet sind. Bei Geweben und Gelegen können Fasern rechtwinkelig zuei- nander verlaufen, um mechanische Eigenschaften wie Steifigkeit, Festigkeit und/oder Wärmeausdehnung gegenüber als aus dem Stand der Technik bekannten Materialien wie Metallblechen besser zu definieren.

Zur Ausgestaltung der Innenform und/oder der Außenform existieren grundsätzlich ver- schiedene Möglichkeiten. Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung des vorbe- schriebenen Verfahrens sowie der Vorrichtung sind die Innenform und/oder die Außen- form aus Invar ausgestaltet. Invar ist eine Eisen-Nickel-Legierung mit einem sehr gerin- gen Wärmeausdehnungskoeffizienten, so dass sich eine so gestaltete Innenform und/oder Außenform durch eine äußerst geringe Ausdehnung aufgrund der durch das Thermoöl hervorgerufenen Temperaturänderung auszeichnet. Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung entspricht die Außenseite des Bauteils einer konvexen Fläche des Bauteils. Die Innenform und/oder die Außenform sind bevor- zugt ausgebildet, ein Bauteil eines Flugzeuges, Schiffes oder Fahrzeuges auszuformen, das teilweise eine gekrümmte Außenseite aufweist, wobei diese Außenseite strukturiert ist. Die Außenseite dieses Bauteils ist bevorzugt die konvexe Fläche, also die sich nach außen wölbende Fläche des Bauteils. Die Innenform und/oder die Außenform sind dazu bevorzugt als Negativform ausgebildet und die Trennmembran weist ebenfalls das Nega- tiv der Strukturierung der Oberfläche des Bauteils auf.

Des Weiteren ist bevorzugt, dass die Kavität zwischen der Außenform und der Trenn- membran entlang der Mantelfläche eine Dicke von ³ 1 mm und £ 10 mm, insbesondere ³ 2 mm und £ 5 mm, aufweist und/oder die Kavität an jeder Stelle der Trennmembran eine gleich große Dicke aufweist. Derart lässt sich erreichen, dass an jeder Stelle auf die mit der Matrix imprägnierte Faser ein gleich großer oder annähernd gleich großer Druck aus- geübt wird, der im Wesentlichen in Richtung der jeweiligen Normalen der Trennmemb- ran, der mit der Matrix imprägnierte Faser und/oder der Mantelfläche der Innenform wirkt. Somit wird die Strukturierung der Trennmembran besonders genau auf die Ober- fläche des Bauteils geprägt.

Da sowohl beim Aufschlagen des Thermoöls mit der Temperatur größer dem Schmelz- punkt, ³ 250 °C, ³ 300 °C oder ³ 400 °C sowie beim darauf folgenden Kühlen des Thermoöls auf £ 150 °C, £ 200 °C oder £ 250 °C der Druck größer Umgebungsdruck, ³ 20 bar, ³ 30 bar oder ³ 40 bar beträgt, existiert während des Umformens bevorzugt keine drucklose Phase. Die insbesondere mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkte Faser weist bevorzugt eine vergleichbare Dicke wie die Kavität auf, so dass das Thermo- öl aufgrund seiner wesentlich höheren thermischen Kapazität ausreicht, um den Schmelzvorgang zum Umformen der insbesondere mit der thermoplastischen Kunst- stoffmatrix getränkten Faser herbeizuführen. Die Thermoöltemperier- und Druckeinrich- tung weist bevorzugt eine Heizeinrichtung, eine Kühleinrichtung und/oder eine Pumpe auf, um das Thermoöl auf die vorgenannten Temperaturen zu erhitzen bzw. zu kühlen, das in die Kavität eingeführte, erhitzte Thermoöl abzupumpen, abzukühlen und wiede- rum in die Kavität gekühlt einzuführen, und/oder um den vorgenannten Druck aufzubau- en. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 eine Vorrichtung zum Durchfuhren des Verfahrens zum Herstellen eines wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils mit einer konvexen Außenseite gemäß einem bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Perspektivansicht,

Fig. 2 einen Ausschnitt der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung mit Innenform und

Außenform in einer schematischen Schnittansicht, und

Fig. 3 zwei Beispiele einer Oberflächenstruktur einer Trennmembran sowie einer

Strukturierung der Außenseite des teilweise gekrümmten Bauteils.

Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbespiele

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung in Form einer C-Rahmenpresse zum Ausfuhren eines Ver- fahrens zum Herstellen des wenigstens teilweise gekrümmten Bauteils 1 mit einer kon- vexen Außenseite aus Organoblech als Faserverbundwerkstoff. Die C-Rahmenpresse weist ein als C-Gestell 2 ausgestaltetes Pressengestell mit einem oberen horizontalen C- Schenkel 3, einem unteren horizontalen C-Schenkel 4 sowie einer vertikalen C-Basis 5 auf, die den oberen C-Schenkel 3 und den unteren C-Schenkel 4 miteinander verbindet. Die Presse ist in Rahmenbauweise ausgeführt und weist eine Mehrzahl in Längsrichtung der Presse hintereinander angeordneten und jeweils C-förmig ausgebildeten und mitei- nander verbundenen Pressenrahmen 6 auf. Auf den unteren C-Schenkel 4 aufgestützt ist eine zylinderartige Innenform 7 vorgese- hen. Die Innenform 7 ist im Querschnitt halbkreisartig mit einem Zylinderdurchmesser von 6 m ausgestaltet. In Längsrichtung erstreckt sich die Innenform 7 zwischen ihren Enden mit einer Zylinderhöhe von 15 m. Oberhalb der Innenform 7 ist eine zu der Innen- form 7 kongruente also ebenso zylinderartige ausgeführte Außenform 8 vorgesehen. Somit wird durch das Zusammenwirken der Außenform 8 und der Innenform 7 das Bau- teil 1 mit einer konvexen Außenseite erzeugt. Mehrere Presszylinder 9, sind an den obe- ren C-Schenkeln 3 abgestützt und wirken auf die Außenform 8 ein. Derart lässt sich die Außenform 8 durch die Presszylinder 9 im Sinne eines Laufholms in vertikale Richtung bewegen, um den Formraum zwischen der Innenform 7 und der Außenform 8 zu öffnen bzw. zu schließen, hn offenen Zustand, wie in Figur 1 abgebildet lässt sich das Bauteil 1 aus der so ausgestalteten Vorrichtung herauszunehmen, angedeutet durch Pfeil 10.

Unter Verweis auf den in Fig. 2 dargestellten Ausschnitt von aufeinander aufliegender Innenform 7 und Außenform 8 als schematische Schnittansicht wird zunächst in der in Fig. 1 gezeigten Situation, in der die Außenform 8 beabstandet zu der Innenform 7 ist, ein Trennmittel 11, angedeutet in Fig. 2, auf die Innenform 7 aufgesprüht. Daraufhin wird eine mit einer thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkte Faser, insbesondere eine Glasfaser, Ar amidfaser und/oder Kohlefaser, als vorkonsolidierte Halbzeugschale oder in vorkonsolidierten Einzellagen als sogenanntes Organoblech auf die Innenform 7 aufgebracht, so dass das Organoblech die gesamte Mantelfläche 12 der zylinderartigen Innenform 7 bis zu den Rändern der Innenform 7 bedeckt. Auf die mit der thermoplasti- schen Kunststoffmatrix getränkte Faser wird nochmals das Trennmittel 11 gesprüht.

Ebenfalls in geöffnetem Zustand wird die Trennmembran 14 auf die mit der thermoplas- tischen Kunststoffinatrix getränkte Faser aufgebracht, wobei die Trennmembran 14 eben- so die komplette Mantelfläche 12 der Innenform 7 bedeckt. Die Trennmembran 14 ist aus Metall, im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel aus Edelstahl ausgeführt. Die Ober- fläche der Trennmembran 14 ist mit einer Oberflächenstruktur versehen, wobei die Struktur auf der der mit der Matrix imprägnierten Faser zugewandten Seite der Trenn- membran 14 vorhanden ist. Somit prägt sich die Struktur der Trennmembran 14 beim Herstellen des Bauteils 1 auf die Außenseite des Bauteils 1 als Strukturierung ein. Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel entspricht die Struktur der Trennmembran 14 einem Negativ bzw. einem Abdruck einer Riblet-Struktur. Das Negativ der Riblet- Struktur sowie die Riblet-Struktur sind in Fig. 3a) gezeigt. Die Außenseite des Bauteils 1 wird als Riblet-Struktur, also eine Haifischhaut, geprägt.

Mantelfläche 13 der Außenform 8 und der Trennmembran 14 bilden eine Kavität 15 aus, die sich über die gesamte Mantelfläche 13 der Außenform 8 erstreckt und eine annä- hernd gleichbleibende Dicke zwischen 2 und 5 mm aufweist. Innenform 7 und Außen- form 8 sind aus Invar Eisen-Nickel-Legierung ausgeführt und ausgestaltet, dass, wenn die Außenform 8 wie in Fig. 2 gezeigt auf der Innenform 7 unter Ausbildung der Kavität 15 aufliegt, Innenform 7 und Außenform 8 an den Rändern ihrer jeweiligen Mantelflä- chen 12, 13 abdichtend abgeschlossen sind bzw. berührend aufeinander aufliegen.

Die Vorrichtung weist eine Thermoöltemperier- und Druckeinrichtung 16 auf, welche zum einen ausgebildet ist, die Kavität 15 mit einem Thermoöl 17 mit einer Temperatur > 400 °C zu beaufschlagen, so dass aufgrund des Thermoöls 17 ein Druck von etwa 40 bar auf die Trennmembran 14 ausgeübt wird. Da sich das Thermoöl 17 innerhalb der Kavität 15 entlang der gesamten Mantelfläche 13 der Außenform 8 frei verteilen kann, wirkt an jeder Stelle der Trennmembran 14 der Druck von 40 bar in Richtung der Nor- malen der Mantelfläche 12 der Innenform 7 bzw. zur Erstreckungsrichtung der mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkten Faser 1.

Das Thermoöl 17 dient also als Druck- und Heizmedium, um allseitig über die Trenn- membran 14 einen gleich bleibenden Konsolidierungsdruck auf die mit der thermoplasti- schen Kunststoffmatrix getränkten Faser auszuüben sowie um eine gezielte, gleichmäßi- ge Erwärmung der mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkten Faser 1. Durch das Thermoöl mit seiner gegenüber mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränk- ten Faser 1 wesentlich höheren thermischen Kapazität wird derart der Schmelzvorgang des mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkten Faser herbeigeführt. Nach einer vorgegeben Zeitspanne wird das Thermoöl 17 durch die Thermoöltemperier- und Druckeinrichtung 16 auf eine Temperatur < 200 °C bei gleich bleibendem Druck abge- kühlt, um das Bauteil 1 zu erhalten. Die Oberflächenstruktur der Trennmembran 14 prägt sich in die Außenseite des Bauteils 1 als Strukturierung ein. Da die Strukturierung beim Herstellen des Bauteils 1 erzeugt wird und somit integrativ mit dem Bauteil 1 verbunden ist, ist die Oberflächenstruktur des Bauteils 1 sehr robust.

In Figur 3 ist jeweils ein Ausschnitt der Trennmembran 14 sowie das fertige Bauteil 1 gezeigt, wobei Figur 3a) als Beispiel die Riblet-Struktur bzw. Haifischhaut des Bauteils 1 zeigt. Durch die Riblet-Struktur weist das Bauteil 1 einen geringen Strömungswidersand auf. Die Ribelt-Struktur weist regelmäßig beabstandete Rippen 24 mit scharfen Spitzen auf, wobei die Spitzen im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils 50 mm voneinander entfernt sind. Die Höhe der Rippen 24, bzw. die Tiefe der durch die beabstandeten Rip- pen gebildeten Rillen beträgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils 70 mm. Die Riblet-Strutkur auf der Außenseite des Bauteils 1 wird durch eine Strukturierung auf der Trennmembran 14 geprägt, die einem Negativ der Riblet-Struktur entspricht. In Figur 3b) ist als weiteres Beispiel eine fingerartige Strukturierung der Außenseite des Bauteils 1 gezeigt. Diese Strukturierung erzeugt einen Lotos-Effekt, lässt also Wasser auf der Ober- fläche der Außenseite des Bauteils 1 abperlen. Die Finger 25 der fingerartigen Strukturie- rung sind etwa 100 mm lang, 20 mm breit und jeweils 30 mm voneinander beabstandet. Werden die fingerartigen Strukturen 25 von oben betrachtet sind sie regelmäßig ange- ordnet, wobei sie ein hexagonales Gitter bilden.

Zum Einbringen des Thermoöls 17 in die Kavität 15 sind in der Außenform 8 verschie- dene Zuführkanäle 18 vorgesehen, die sich radial durch die Außenform 8 hindurch er- strecken. Zum Heizen bzw. Kühlen sind in der Innenform 7 sowie in der Außenform 8 sich axial erstreckende Heiz- und/oder Kühlkanäle 19 vorgesehen, wodurch eine Vorhei- zung, Kühlung und/oder Temperaturfuhrung der entsprechenden Form möglich ist. Durch einen in der Innenform 7 vorgesehenen, sich radial durch die Innenform 7 erstre- ckenden Vakumierkanal 20 lässt sich die Mantelfläche 12 der Innenform 7 mit Unter- drück beaufschlagen.

In der Innenform 7 sind Aussparungen 21 vorgesehen, in die, wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, ein Stringer 22, links, sowie eine Aufdeckung 23, rechts, eingebracht sind. Angren- zend an die jeweiligen Aussparungen 21 sind mehrere Kühlkanäle 19 angeordnet, die die jeweilige Aussparung 19 umgrenzen. Während V erbindungskontaktflächen des Stringers 22 bzw. der Aufdeckung 23 durch das Thermoöl 17 aufschmelzen und sich mit der mit der thermoplastischen Kunststoffmatrix getränkten Faser 1 verbinden können, dienen die um die Aussparung 21 herum angeordneten Kühlkanäle 19 zur Kühlung des Stringers 22 bzw. der Aufdeckung 23, damit diese unter einer Aufweichungstemperatur verbleiben. Nach Aushärten des Formteils 1 lässt sich, wie in Fig. 1 gezeigt, die Außenform 8 anhe- ben und das Formteil 1 aus dem durch Innenform 7 und Außenform 8 gebildeten Form- raum entnehmen. Innenform 7 und Außenform 8 können ausgestaltet sein, ein Bauteil eines Flugzeugs, Fahrzeugs oder Schiffes auszuformen. Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind lediglich Beispiele, die im Rahmen der Ansprüche auf vielfältige Weise modifiziert und/oder ergänzt werden können. Jedes Merkmal, das für ein bestimmtes Ausführungsbeispiel beschrieben wurde, kann eigen- ständig oder in Kombination mit anderen Merkmalen in einem beliebigen anderen Aus- führungsbeispiel genutzt werden. Jedes Merkmal, dass für ein Ausführungsbeispiel einer bestimmten Kategorie beschrieben wurde, kann auch in entsprechender Weise in einem Ausführungsbeispiel einer anderen Kategorie eingesetzt werden.

Bezugszeichenliste

Bauteil, mit einer Matrix imprägnierte Faser 1

C-Gestell 2 Oberem C-Schenkel 3

Unteren C-Schenkel 4

C-Basis 5

Pressenrahmen 6

Innenform 7 Außenform 8

Presszylinder 9

Pfeil 10

Trennmittel 11

Mantelfläche (der Innenform) 12 Mantelfläche (der Außenform) 13

Trennmembran 14

Kavität 15

Thermoöltemperier- und Druckeinrichtung 16

Thermoöl 17 Zufuhrkanal 18

Heiz- und/oder Kühlkanal 19

Vakumierkanal 20

Aussparung 21

Stringer 22 Aufdickung 23

Rippe 24

Finger 25