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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING CONTAINERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/006787
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing containers by means of a device for producing containers, which has at least one heating apparatus for thermally conditioning preforms for the containers made of thermoplastic material and has an optical inspection apparatus for preforms, wherein the method (100) comprises at least the following steps: determining (102) at least one measurement value of at least one material property of the at least one preform by means of the optical inspection apparatus, in particular before the at least one preform is thermally conditioned in the heating apparatus; deducing (104) at least one heat absorption value of the at least one preform on the basis of the measurement values; and adjusting (108) at least one operating parameter of the production device on the basis of the at least one heat absorption value, or ejecting (110) the preform or a container produced from the preform on the basis of the heat absorption value. The invention thus provides an improved method (100) for producing containers, which method can be implemented in a more cost-effective and flexible way and further simplifies quality management for the containers to be produced.

Inventors:
RASCH JENS-PETER (DE)
ULUTÜRK DENIZ (DE)
WIESE ARNE (DE)
KRUSE MATTHIAS (DE)
LANGHAMMER PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/071010
Publication Date:
February 02, 2023
Filing Date:
July 26, 2022
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
International Classes:
B29C49/64; B29C49/78; B29C49/06; B29K67/00; B29L31/00
Foreign References:
FR3074714A12019-06-14
US20090261513A12009-10-22
US20070096352A12007-05-03
DE102010003350A12011-09-29
Attorney, Agent or Firm:
GREICHE, Albert (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von Behältern mittels einer Vorrich tung zum Herstellen von Behältern, die zumindest eine Heizein richtung zum thermischen Konditionieren von Vorformlingen für die Behälter aus thermoplastischem Material und eine optische Inspektionseinrichtung für Vorformlinge aufweist, wobei das Verfahren (100) zumindest die folgenden Schritte umfasst:

Ermitteln (102) mindestens eines Messwerts mindestens einer Materialeigenschaft des mindestens einen Vorformlings mit tels der optischen Inspektionseinrichtung, insbesondere be vor der mindestens eine Vorformling in der Heizeinrichtung thermisch konditioniert wird;

Ableiten (104) mindestens eines Wärmeabsorptionswertes des mindestens einen Vorformlings in Abhängigkeit der Messwerte; und

Einstellen (108) mindestens eines Betriebsparameters der Vorrichtung zum Herstellen auf Basis des mindestens einen Wärmeabsorptionswertes oder Auswerfen (110) des Vorformlings oder eines aus dem Vorformling hergestellten Behälters ba sierend auf dem Wärmeabsorptionswert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts weiter die folgen den Unter-Schritte aufweist:

Erfassen (112) der von dem mindestens einen Vorformling transmittierten und/oder reflektierten Strahlung;

Vergleichen (114) der transmittierten und/oder reflektierten Strahlung mit einem normierten Referenzwert.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts weiter den folgen den Unter-Schritt aufweist:

Bestrahlen (116) des mindestens einen Vorformlings mit einem vordefinierten optischen Strahlungsspektrum. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts an mindestens einem Vorformling eines Vorformlingsstroms durch geführt wird, der sich zumindest teilweise durch die Vorrich tung zum Herstellen von Behältern erstreckt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts an mindestens einem Vorformling durchgeführt wird, der in einer Lagereinrichtung für Vorformlinge, vorzugsweise einem Gefäß zum Aufnehmen einer Vielzahl von unsortierten Vorformlingen, ange ordnet ist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass im Schritt Einstellen mindestens eines Betriebs parameters, ein Betriebsparameter der Heizeinrichtung einge stellt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass die Vorrichtung zum Herstellen von Behältern eine Formeinrichtung zum Formen von Behältern aus thermisch konditionierten Vorformlingen aufweist, wobei im Schritt Ein stellen mindestens eines Betriebsparameters, ein Betriebspara meter der Formeinrichtung eingestellt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, dass die Materialeigenschaft aus der Gruppe Homogeni tät, Fremdpartikelmenge, Recyclatanteil, Farbe, Grauwert, Re- flektionsverhalten, Brechungsverhalten, Absorptionsverhalten und/oder Transmissionsverhalten gewählt ist.

9. Vorrichtung zum Herstellen von Behältern, die zumindest eine Heizeinrichtung (12) zum thermischen Konditionieren von Vor formlingen (26) für die Behälter aus thermoplastischem Material und eine optische Inspektionseinrichtung (14) für Vorformlinge aufweist, wobei die Vorrichtung (10) zum Durchführen des Ver fahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Behältern

Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Behältern.

Zur Herstellung von Behältern aus thermoplastischem Material werden zunächst Vorformlinge hergestellt. Die Vorformlinge werden vor dem Umformen zu Behältern thermisch konditioniert, um deren Material für die Umformung vorzubereiten. Für die thermische Konditionierung wird in der Regel Heizstrahlung verwendet, die von dem Material der Vor formlinge absorbiert wird, so dass sich das Material der Vorform linge erwärmt. Die Vorformlinge können dabei z. B. aus PET oder an deren Polymeren, z. B. Polyolefinen, hergestellt werden und Absor bermaterial aufweisen, um die Absorption der Heizstrahlung zu erhö hen. Mit der gleichen Heizleistung werden Vorformlinge gleichen Ma terials, die unterschiedliche Mengen Absorbermaterial aufweisen, un terschiedlich thermisch konditioniert.

Aus DE 102010003 350 Al ist dazu bekannt, den Infrarotabsorptions grad eines Vorformlings mit einem Gerät zu messen und auf diese Weise automatisch zu erkennen. Der Heiz-, Sterilisations- und/oder Blasprozess für den erkannten Vorformling wird daran angepasst. Wenn der Vorformling nicht verarbeitbar ist, kann der Vorformling ausge worfen werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Her stellen von Behältern und eine verbesserte Vorrichtung zum Herstel len von Behältern bereitzustellen, das kostengünstiger und flexibler einsetzbar ist und ein Qualitätsmanagement für die herzustellenden Behälter weiter vereinfacht.

Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprü che. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen An sprüche sowie der folgenden Beschreibung. Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Herstellen von Behältern mit tels einer Vorrichtung zum Herstellen von Behältern bereitgestellt, die zumindest eine Heizeinrichtung zum thermischen Konditionieren von Vorformlingen für die Behälter aus thermoplastischem Material und eine optische Inspektionseinrichtung für Vorformlinge aufweist, wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst: Ermit teln mindestens eines Messwerts mindestens einer Materialeigenschaft des mindestens einen Vorformlings mittels der optischen Inspektions einrichtung, insbesondere bevor der mindestens eine Vorformling in der Heizeinrichtung thermisch konditioniert wird; Ableiten mindes tens eines Wärmeabsorptionswertes des mindestens einen Vorformlings in Abhängigkeit der Messwerte; und Einstellen mindestens eines Be triebsparameters der Vorrichtung zum Herstellen auf Basis des min destens einen Wärmeabsorptionswertes oder Auswerfen des Vorformlings oder eines aus dem Vorformling hergestellten Behälters basierend auf dem Wärmeabsorptionswert.

Mit der Erfindung wird damit über eine Messung einer optischen Mate rialeigenschaft des Materials des Vorformlings ein Wärmeabsorptions wert des Materials abgeleitet. Mit Hilfe des Wärmeabsorptionswerts werden dann Betriebsparameter der Vorrichtung zum Herstellen eines Behälters auf das Material des Vorformlings eingestellt. Die Ermitt lung der optischen Materialeigenschaft wird mittels einer optischen Inspektionseinrichtung der Vorrichtung durchgeführt. Dazu kann der Vorformling vor dem Einführen in die Heizeinrichtung der Vorrichtung durch die optische Inspektionseinrichtung optisch inspiziert werden. Denkbar ist weiter, dass die Inspektionseinrichtung beispielsweise Teil der Heizeinrichtung sein kann, so dass die optische Messung in nerhalb der Heizstrecke durchgeführt wird. Alternativ ist zum Bei spiel denkbar, dass die Inspektion durch die optische Inspektions einrichtung erst nach der Heizung stattfindet. Im bevorzugten Fall ist die Inspektionseinrichtung vor der Heizung verortet. Die opti sche Inspektionseinrichtung kann dabei Messwerte für verschiedene optische Materialeigenschaften ermitteln. Es kann daher aus einer Mehrzahl von Materialeigenschaften, die für den jeweiligen Benutzer der Vorrichtung am besten passende Materialeigenschaft gewählt wer den, um die Qualität der hergestellten Behälter zu verbessern. Es muss jedoch nicht jeder Vorformling, der zu einem Behälter umgeformt werden soll mittels der optischen Inspektionseinrichtung gemessen werden. Es können auch mehrere Vorformlinge durch die optische In spektionseinrichtung inspiziert werden, um einen Mittelwert der Messwerte zu erhalten. Auf diese Weise haben Schwankungen der Mate rialeigenschaften zwischen verschiedenen Vorformlingen gleichen Ma terials einen geringeren Einfluss auf die später ermittelten Be triebsparameter. Der Messwert des einzelnen Vorformlings oder der gemittelte Messwert mehrerer Vorformlinge kann dann als Messwert der optischen Materialeigenschaften für die Ableitung des Wärmeabsorpti onswerts verwendet werden. Die Ableitung kann z. B. durch einen Ver gleich mit Tabellenwerten oder einem funktionalen Zusammenhang er folgen. Der Wärmeabsorptionswert gibt dabei an, wieviel Heizleis tung, die auf das Material des Vorformlings trifft, von dem Material absorbiert wird. Je größer der Wärmeabsorptionswert ist, desto mehr Heizleistung wird absorbiert. Das Ableiten des Wärmeabsorptionswerts kann z. B. mittels einer Recheneinrichtung oder Steuereinrichtung der Vorrichtung durchgeführt werden. Mit dem abgeleiteten Wärme absorptionswert wird mindestens ein Betriebsparameter für die Vor richtung zum Herstellen von Behältern eingestellt. So kann z. B. bei einem großen Wärmeabsorptionswert die Heizleistung verringert oder die Transportgeschwindigkeit des Vorformlings in der Heizeinrichtung erhöht werden. Alternativ kann, wenn die Vorrichtung bereits auf ei nen bestimmten Wärmeabsorptionswert eines vorher gemessenen und ver arbeiteten Vorformlings eingestellt wurde, ein nachfolgender Vor formling ausgeworfen werden, wenn dessen Wärmeabsorptionswert mit den derzeitigen Betriebsparametern der Vorrichtung nicht verarbeitet werden kann. Grundsätzlich denkt die Erfindung dabei z. B. auch da ran, dass mittels der abgeleiteten Wärmeabsorptionswerte alternativ oder zusätzlich die Betriebsparameter des Formprozesses der Vorform linge zu Behältern verändert werden können. Die Inspektionseinrich tung kann daher derart angeordnet sein, dass sie Vorformlinge inspiziert, bevor die Vorformlinge expandiert werden. Damit stellt die Erfindung ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von Behäl tern bereit, das kostengünstiger und flexibler einsetzbar ist und ein Qualitätsmanagement für die herzustellenden Behälter weiter ver einfacht.

Unter einer optischen Inspektionseinrichtung wird eine Inspektions einrichtung verstanden, die sichtbares Licht misst, das den Vorform ling durchstrahlt oder von dem Vorformling reflektiert wird.

Gemäß einem Beispiel kann der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts weiter die folgenden Unter-Schritte aufweisen: Erfassen der von dem mindestens einen Vorformling transmittierten und/oder reflektierten Strahlung; Vergleichen der transmittierten und/oder reflektierten Strahlung mit einem normierten Referenzwert.

Vor der eigentlichen Ermittlung der Messwerte kann ein Referenz-Vor formling gemessen werden, um einen normierten Referenzwert der opti schen Messung mittels der optischen Inspektionseinrichtung zu erhal ten. Die optischen Materialeigenschaften des Referenz-Vorformlings sind dabei bekannt, so dass mit den Messwerten der später inspizier ten Vorformlinge durch einen Vergleich mit dem normierten Referenz wert eine Aussage über die Materialeigenschaften getroffen werden kann.

Gemäß einem weiteren Beispiel kann der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts weiter den folgenden Unter-Schritt aufweisen: Be strahlen des mindestens einen Vorformlings mit einem vordefinierten optischen Strahlungsspektrum.

Für die Inspektion mit der optischen Inspektionseinrichtung kann da mit die Reflektion bzw. Transmission des vordefinierten optischen Strahlungsspektrums detektiert werden. Dies vereinheitlicht die Messbedingungen verschiedener Vorformlinge, so dass eine verbesserte Vergleichbarkeit und eine erhöhte Genauigkeit der optischen Messung des Vorformlings bestehen. Das vordefinierte Strahlungsprofil kann z. B. mittels einer Weißlichtlampe, deren Strahlungsprofil bekannt ist, bereitgestellt werden. Es kann jedoch auch das Strahlungsprofil der Umgebungsstrahlung verwendet werden, wenn konstante Bedingungen in der Umgebung der optischen Inspektionseinrichtung herrschen.

Weiter ist denkbar, dass der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts beispielsweise an mindestens einem Vorformling eines Vor formlingsstroms durchgeführt wird, der sich zumindest teilweise durch die Vorrichtung zum Herstellen von Behältern erstreckt.

Die Ermittlung der Messwerte kann damit im laufenden Betrieb der Vorrichtung durchgeführt werden. Durch die Ermittlung der Messwerte am Vorformlingsstrom können auf einfache Weise eine Mehrzahl an Vor formlingen gemessen werden, um den Mittelwert der Messwerte als Ein gangsgröße für die Ableitung des Wärmeabsorptionswertes zu erhalten.

Der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts kann beispielsweise an mindestens einem Vorformling durchgeführt werden, der in einer Lagereinrichtung für Vorformlinge, vorzugsweise einem Gefäß zum Auf nehmen einer Vielzahl von unsortierten Vorformlingen, angeordnet ist.

Die Lagereinrichtung kann in der Nähe der Vorrichtung zum Herstellen von Behältern angeordnet sein oder von der Vorrichtung entfernt sein. So kann die Lagereinrichtung z. B. in einem Labor unterge bracht sein, in dem die optische Inspektionseinrichtung die Mess werte ermitteln kann.

Weiter ist denkbar, dass im Schritt Einstellen mindestens eines Be triebsparameters, zum Beispiel ein Betriebsparameter der Heizein richtung eingestellt wird.

Die Heizeinrichtung kann damit auf den abgeleiteten Wärmeabsorpti onsgrad eingestellt werden. Damit kann eine Vorsteuerung der Heizeinrichtung mittels der Messwerte der optischen Materialeigen schaften erfolgen. Der Betriebsparameter kann z. B. die Heizleistung der Heizeinrichtung sein. Bei hohen Wärmeabsorptionswerten kann dann die Heizleistung verringert werden, so dass Energie eingespart wer den kann. Weiter wird durch das Einstellen einer für den jeweiligen Wärmeabsorptionswert passenden Heizleistung eine zu hohe Erwärmung des Vorformlings vermieden. Damit kann der Ausschuss für eine nach folgenden Formeinrichtung verringert bzw. Verzögerungen des Her stellprozesses durch eine Beschädigung der Vorformlinge beim Umfor men vermieden werden.

Weiter kann die Vorrichtung zum Herstellen von Behältern zum Bei spiel eine Formeinrichtung zum Formen von Behältern aus thermisch konditionierten Vorformlingen aufweisen, wobei im Schritt Einstellen mindestens eines Betriebsparameters, ein Betriebsparameter der Form einrichtung eingestellt wird.

Die Formeinrichtung kann z. B. eine Streckblasmaschine sein, bei der die Vorformlinge in Blasformen mit einer Reckstange gereckt und mit einem Blasgas biaxial expandiert werden. Alternativ kann die Formei nrichtung auch eine hydraulische Umformung der Vorformlinge durch führen. Basierend auf den Wärmeabsorptionseigenschaften kann die Um formung des thermisch konditionierten Vorformlings in der Formein richtung eingestellt werden. So können z. B. der Blasdruck bzw. der Flüssigkeitsdruck, der Startzeitpunkt des Expandierens durch das Zu führen von Blasluft oder Flüssigkeit, der Startzeitpunkt der Reck stange oder deren Geschwindigkeit auf eine von den Wärmeabsorptions eigenschaften abhängige Eigenschaft des Vorformlings, wie z. B. die davon abhängige Materialtemperatur, nach der thermischen Konditio nierung angepasst werden.

Die Materialeigenschaft kann weiter beispielsweise aus der Gruppe Homogenität, Fremdpartikelmenge, Recyclatanteil, Farbe, Grauwert,

Reflektionsverhalten, Brechungsverhalten, Absorptionsverhalten und/oder Transmissionsverhalten gewählt sein. Es können auch weitere optische Materialeigenschaften mittels der optischen Inspektionseinrichtung ermittelt werden. Der Recyclatan- teil kann z. B. bei PET-Material den Anteil von rPET (recyceltes PET) angeben. Die Homogenität kann z. B. die Dichte des Materials an verschiedenen Positionen oder die Homogenität der Komponenten des Materials beschreiben. Die Fremdpartikelmenge kann z. B. die im Ma terial vorhandene Menge an Absorbermaterial, z. B. Kohlenstoffparti kel, angeben. Der Grauwert kann z. B. aus einer optischen Messung extrahiert werden. Die Materialeigenschaften, insbesondere der Grau wert können proportional zu dem Wärmeabsorptionswert des Materials sein, so dass durch die Messung der optischen Materialeigenschaften auf einfache Weise der Wärmeabsorptionswert abgeleitet werden kann.

Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen von Behältern, die zumindest eine Heizeinrichtung zum thermischen Kondi tionieren von Vorformlingen für die Behälter aus thermoplastischem Material und eine optische Inspektionseinrichtung für Vorformlinge aufweist, wobei die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der vorhergehenden Beschreibung ausgebildet ist.

Vorteile, Wirkungen, Details und mögliche Ausgestaltungen der erfin dungsgemäßen Vorrichtung sowie deren Weiterbildungen ergeben sich insbesondere auch aus den Vorteilen und Wirkungen sowie Weiterbil dungen des oben beschriebenen Verfahrens. Zur Vermeidung von Wieder holungen wird daher in dieser Hinsicht auf die vorangegangene Be schreibung verwiesen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer beispielhaften Ausfüh rungsform mittels der beigefügten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Her stellen von Behältern; und Figur 2 ein Flussdiagramm des Verfahrens zum Herstellen von Be hältern.

Das Verfahren 100 zum Herstellen von Behältern wird mittels einer Vorrichtung zum Herstellen von Behältern durchgeführt, die im Fol genden gemäß Figur 1 in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet wird.

Die Vorrichtung 10 weist eine Heizeinrichtung 12 zum thermischen Konditionieren von Vorformlingen 26 und eine optische Inspektions einrichtung 14 für Vorformlinge 26 auf. Weiter kann die Vorrichtung 10 eine Zuführeinrichtung 16 zum Zuführen von Vorformlingen 26 zur Heizeinrichtung 12, an der eine Sortiereinrichtung 18 zum Sortieren der Vorformlinge 26 angeordnet sein kann, eine Formeinrichtung 20 zum Umformen der Vorformlinge zu Behältern und eine Auswurfeinrich- tung 28 zum Auswerfen von Vorformlingen 26 aus der Vorrichtung 10 aufweisen.

Für den Betrieb der Vorrichtung 10, insbesondere für den Betrieb der Heizeinrichtung 12 und der Formeinrichtung 20 können Betriebsparame ter eingestellt werden. Die Betriebsparameter können bei der Heiz einrichtung 12 z. B. die Heizleistung umfassen. Bei der Formeinrich tung 20 können die Betriebsparameter z. B. den Blasdruck, die Ge schwindigkeit der Reckstange oder den Startzeitpunkt der Reckstange umfassen.

Die Betriebsparameter können durch eine Steuereinrichtung 22 der Vorrichtung 10 eingestellt werden. Die Steuereinrichtung 22 kann über Signalverbindungen 30 mit der Heizeinrichtung 12, der optischen Inspektionseinrichtung 14, der Formeinrichtung 20 und der Auswur feinrichtung 28 verbunden sein. Die Signalverbindungen 30 können ka belgebunden oder kabellos ausgebildet sein. Die Vorformlinge 26 können nach ihrer Herstellung zunächst in Lager einrichtungen 24 gelagert und transportiert werden. In der Lagerein richtung 24 können die Vorformlinge 26 unsortiert gelagert werden.

Weiter können die Vorformlinge 26 über die Zuführeinrichtung 16 der Heizeinrichtung 12 zugeführt werden. Dazu können die Vorformlinge 26 aus der Lagereinrichtung 24 entnommen werden und in die Zuführein richtung 16 eingebracht werden. Die Zuführeinrichtung kann z. B. eine Schütte aufweisen, in der durch den Transport der Vorformlinge 26 ein Vorformlingsstrom erzeugt wird, der sich zumindest teilweise durch die Vorrichtung 10 erstreckt.

In einer Sortiereinrichtung 18 können die Vorformlinge 26 vor der Übergabe an die Heizeinrichtung 12 sortiert werden.

An der Lagereinrichtung 24 kann die optische Inspektionseinrichtung 14 angeordnet werden. Alternativ kann die Lagereinrichtung 24 zu der optischen Inspektionseinrichtung 14 bewegt werden, um einen oder mehrere Vorformlinge 26 in der Lagereinrichtung 24 zu messen. Weiter alternativ kann die optische Inspektionseinrichtung 14 oder eine weitere Inspektionseinrichtung 14 an der Zuführeinrichtung 16 ange ordnet sein, um einen oder mehrere Vorformlinge 26 im Vorformlings strom zu messen. In weiteren Alternativen kann die Inspektionsein richtung 14 in der Heizeinrichtung 12 angeordnet sein, Teil der Hei zeinrichtung 12 sein oder an einem Transportweg der thermisch kondi tionierten Vorformlinge zwischen der Heizeinrichtung 12 und der Formeinrichtung 20 angeordnet sein.

Die optische Inspektionseinrichtung 14 kann z. B. eine Kamera oder einen optischen Sensor für sichtbares Licht aufweisen. Weiter kann die optische Inspektionseinrichtung 14 eine Weißlichtquelle aufwei sen, die ein definiertes optisches Strahlungsspektrum emittieren kann. Bei der Messung eines Vorformlings 26 durch die optische Inspekti onseinrichtung 14 wird mindestens ein Messwert erzeugt, der die Ma terialeigenschaften des Vorformlings 26 abbildet. Dabei können auch mehrere Vorformlinge 26 gemessen werden, um einen Mittelwert aus den Messwerten bilden zu können.

Aus dem Messwert kann dann die Wärmeabsorptionsfähigkeit des Materi als des Vorformlings 26 abgeleitet werden. Die Wärmeabsorptionsfä higkeit wird durch einen Wärmeabsorptionswert repräsentiert. Der Messwert kann über die Signalverbindung 30 der Steuereinrichtung 22 zur Verfügung gestellt werden. Die Steuereinrichtung kann dann den Wärmeabsorptionswert aus den Messwerten ableiten. Alternativ kann die Inspektionseinrichtung den Wärmeabsorptionswert aus dem Messwert ableiten und den Wärmeabsorptionswert über die Signalverbindung 30 der Steuereinrichtung 22 zur Verfügung stellen.

Der Wärmeabsorptionswert wird verwendet, um die Betriebsparameter der Vorrichtung 10 einzustellen. Damit können die Betriebsparameter der Vorrichtung 10 auf den gemessenen Vorformling 26 eingestellt werden, z. B. Betriebsparameter der Heizeinrichtung 14 und/oder der Formeinrichtung 20. Der gemessene Vorformling 26 kann dabei reprä sentativ für eine Vielzahl gleichartiger Vorformlinge stehen, bei denen ein ähnlicher Wärmeabsorptionswert angenommen wird.

Dazu kann die Steuereinrichtung 22 die Betriebsparameter aus dem Wärmeabsorptionswert ermitteln und über die Signalverbindung 20 an die anderen Einrichtungen der Vorrichtung 10 übermitteln.

An der Zuführeinrichtung 16 kann weiter eine Auswurfeinrichtung 28 angeordnet sein, die Vorformlinge 26, die einen Wärmeabsorptionswert aufweisen, der nicht zu den derzeitigen Betriebsparametern passt, aus dem Vorformlingsstrom auswerfen kann. Dazu kann die Auswurfein richtung 18 ein Signal über die Signalverbindung 30 von der Steuer einrichtung 22 erhalten. In der Heizeinrichtung 12 werden die Vorformlinge 26 erwärmt und die Vorformlinge 26 für die Umformung zu Behältern thermisch konditio nieren. Dazu kann die Heizeinrichtung 12 z. B. Heizstrahlelemente aufweisen, die Wärmestrahlung emittieren, die von dem Material der Vorformlinge 26 zumindest zum Teil absorbiert werden kann.

Nachdem die Vorformlinge 26 thermisch konditioniert wurden, werden sie von der Heizeinrichtung 12 zu der Formeinrichtung 20 transpor tiert und dort zu Behältern umgeformt.

Zwischen der Heizeinrichtung 12 und der Formeinrichtung 20 kann ebenfalls eine Auswurfeinrichtung 28 angeordnet sein. Vorformlinge 26, die eine thermische Konditionierung aufweisen, die nicht zu den derzeitigen Betriebsparametern der Formeinrichtung 20 passt, können mit der Auswurfeinrichtung 28 ausgeworfen werden, z. B. wenn der ausgeworfene Vorformling 26 nicht durch die optische Inspektionsein richtung gemessen wurde.

Das Verfahren 100 wird mittels des Flussdiagramms gemäß Figur 2 nä her erläutert.

In einem ersten Schritt 102 wird mindestens ein Vorformling mittels der optischen Inspektionseinrichtung gemessen. Dabei werden Mess werte ermittelt, die die Materialeigenschaften des Vorformlings ab bilden. Die Materialeigenschaft kann aus der Gruppe Homogenität, Fremdpartikelmenge, Recyclatanteil, Farbe, Grauwert, Reflektionsver halten, Brechungsverhalten, Absorptionsverhalten und/oder Transmis sionsverhalten gewählt sein.

Die Ermittlung der Messwerte erfolgt, bevor der Vorformling in die Heizeinrichtung transportiert wird. So kann die Ermittlung der Mess werte z. B. an einer Lagereinrichtung für Vorformlinge durchgeführt werden, wobei mindestens ein Vorformling aus der Lagereinrichtung gemessen wird. Die Lagereinrichtung kann sich dazu an einem beliebigen Ort befinden, z. B. an der Vorrichtung zum Herstellen von Behältern oder einem Labor.

Für die Ermittlung der Messwerte kann gemäß Schritt 112 die von ei nem Vorformling reflektierte optische Strahlung erfasst werden. Al ternativ kann die von dem Vorformling transmittierte Strahlung er fasst werden.

Die reflektierte bzw. transmittierte Strahlung kann gemäß Schritt 114 weiter mit einem normierten Referenzwert für die von dem Vor formlinge reflektierte oder transmittierte Strahlung verglichen wer den.

Die Quelle der reflektierten oder transmittierten Strahlung kann Um gebungsstrahlung sein. Die Umgebungsstrahlung wird dazu vorher er fasst und fungiert als vordefiniertes Strahlungsspektrum für die Er mittlung der Messwerte.

Alternativ kann eine vordefinierte Strahlungsspektrum mittels einer dedizierten Lichtquelle, z. B. einer Weißlichtlampe, bereitgestellt werden. Die dedizierte Lichtquelle bestrahlt dann den Vorformling zum Ermitteln der Messwerte.

Aus der transmittierten bzw. reflektierten Strahlung kann durch Ver gleich mit dem vordefinierten Strahlungsspektrum die von dem Vor formling absorbierte optische Strahlung bzw. die transmittierte bzw. reflektierte Strahlung ermittelt werden.

In einem weiteren Schritt 104 wird aus dem Messwert ein Wärmeabsorp tionswert abgeleitet. Dazu kann der Messwert z. B. mit einer Tabelle verglichen werden, die einen Zusammenhang zwischen dem Messwert der Materialeigenschaft und dem Wärmeabsorptionswert herstellt. Es kann auch ein funktionaler Zusammenhang verwendet werden, bei der aus dem Messwert mittels einer Funktion ein Wärmeabsorptionswert berechnet wird. Mit dem abgeleiteten Wärmeabsorptionswert kann in einem weiteren Schritt 106 entschieden werden, ob der Vorformling in der Vorrich tung umgeformt werden soll. Wenn der Vorformling einen Wärmeabsorp- tionswert aufweist, mit dem wahrscheinlich ein Behälter geringer Qualität hergestellt oder durch ein Platzen des Vorformlings beim Umformen ein Runterfahren der Vorrichtung erfolgen muss, kann der Vorformling mittels der Auswurfeinrichtung ausgeworfen 110 werden. Alternativ kann mindestens ein Betriebsparameter der Vorrichtung ba sierend auf dem Wärmeabsorptionswert eingestellt 108 werden.

Dabei kann ein Betriebsparameter der Heizeinrichtung oder der Form einrichtung eingestellt werden. Es können auch andere Betriebspara- meter der Vorrichtung eingestellt werden.

Das oben beschriebene Beispiel dient in keiner Weise einer Beschrän kung der Erfindung. Vielmehr kann die Erfindung in vielfältiger Weise abgewandelt werden. Alle oben beschriebenen Merkmale der Er- findung können allein oder in Kombination miteinander wesentlich für die Erfindung sein.

Bezugszeichenliste

10 Vorrichtung zum Herstellen von Behältern

12 Heizeinrichtung

14 Inspektionseinrichtung 16 Zuführeinrichtung

18 Sortiereinrichtung 20 Formeinrichtung 22 Steuereinrichtung 24 Lagereinrichtung 26 Vorformling

28 Auswurfeinrichtung

30 SignalVerbindung