Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING A DECORATIVE WORKPIECE AND WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/229169
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a decorative workpiece having a structure surface, comprising the following steps: (B) applying, over the full surface, a first liquid coating having a coarse structuring, in the case of which structuring a thickness difference between thicker regions and thinner regions is at least 50 pm, in particular at least 100 pm; (E) applying a second liquid, at least partially transparent coating in order to produce a fine structuring in some regions. The invention further relates to a device for carrying out the method and to a workpiece produced by means of the method.

Inventors:
PANKOKE RENÉ (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/065737
Publication Date:
December 20, 2018
Filing Date:
June 13, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HYMMEN GMBH MASCHINEN & ANLAGENBAU (DE)
International Classes:
B41F23/08; B41M3/06; B41M5/00; B44C5/04; B44F1/02; B44F9/02
Domestic Patent References:
WO2010079014A22010-07-15
Foreign References:
DE102009044802A12011-12-15
DE102015110236A12016-12-29
DE60007560T22004-12-16
DE102015110236A12016-12-29
DE102009044802A12011-12-15
DE102007055053A12009-05-20
Attorney, Agent or Firm:
PRÜFER & PARTNER MBB PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Werkstückes mit einer

strukturierten Oberfläche mit folgenden Schritten:

(B) vollflächiger Auftrag eines ersten flüssigen Lackes mit einer groben

Strukturierung, bei der ein Dickenunterschied zwischen dickeren Bereichen und dünneren Bereichen mindestens 50 Mm, insbesondere mindestens 100 Mm beträgt;

(E) Aufbringen eines zweiten flüssigen, zumindest teilweise transparenten

Lackes zum bereichsweisen Erzeugen einer feinen Strukturierung.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

der Glanzgrad im Bereich der feinen Strukturierung um mindestens 10

Glanzeinheiten unterschiedlich ist als in der groben Strukturierung.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass

der Auftrag des ersten Lackes mit mindestens einer Druckwalze erfolgt, die an einer Oberfläche des Werkstückes abrollt, und/oder dass

ein Schritt (A) vorgesehen ist, in dem eine Zuführung des Werkstückes zu einer

Beschichtungsstation durchgeführt wird, und/oder dass

ein Schritt (C) vorgesehen ist, in dem eine mindestens teilweise Aushärtung des aufgetragenen ersten Lackes durchgeführt wird, und/oder dass

ein Schritt (F) vorgesehen ist, in dem ein Aushärten des zweiten Lackes durchgeführt wird, wobei

der Dickenunterschied im Bereich der feinen Strukturierung an der zweiten Lackschicht kleiner 50 pm, insbesondere kleiner 30 pm ist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass

der Auftrag des zweiten Lackes durch mindestens einen digitalen Druckkopf erfolgt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das Material für den ersten und den zweiten Lack identisch ist. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass

zur Erzeugung der zweiten Lackschicht zunächst ein flüssiger Lack aufgebracht wird und dann Lacktröpfchen der zweiten Lackschicht in das noch flüssige Material zur Erzeugung einer feinen Strukturierung aufgespritzt werden.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass

die Lacktröpfchen aus dem gleichen Material wie die flüssige Schicht bestehen.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass

das Aufbringen einer Vielzahl von Lacktröpfchen in die noch flüssige

Lackschicht mit digitalen Druckköpfen erfolgt, wobei jedes Lacktröpfchen ein Volumen von weniger als 10 pL hat, und die Geschwindigkeit jedes Lacktröpfchens beim

Auftreffen auf die noch flüssige Lackschicht größer als 1 m/sec ist. 9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass

die Lacktröpfchen aus einem anderen Material bestehen als der flüssige Lack und nach dem Auftreffen eine chemische Reaktion mit dem flüssigen Lack eingehen, die die Oberfläche an den Stellen optisch und/oder haptisch verändert. 10. Verfahren nach Anspruch 6 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass

die Lacktröpfchen aus einem anderen Material bestehen als der flüssige Lack und nach einer physikalischen Reaktion durch das Auftreffen auf den flüssigen Lack sich innerhalb von weniger als 5 Minuten durch Verdunsten verflüchtigen. 1 1. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass

zwischen dem Werkstück und der ersten Lackschicht noch mindestens ein Auftrag einer Zwischenbeschichtung erfolgt, und/oder dass ein weiterer Schritt (D) vorgesehen ist, in dem ein Aufbringen eines Dekorbildes durch einen mehrfarbigen Druck vor Schritt (B) oder nach Schritt (C) durchgeführt wird. 12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit:

(B) einer ersten Beschichtungsstation zum vollflächigen Auftrag eines ersten flüssigen Lackes auf das Werkstück mit einer groben Strukturierung, bei der ein Dickenunterschied zwischen dickeren Bereichen und dünneren Bereichen mindestens 50 pm, insbesondere mindestens 100 pm beträgt;

(D) einer Station zum Aufbringen eines zweiten flüssigen, zumindest teilweise transparenten Lackes zum bereichsweisen Erzeugen einer feinen Strukturierung.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, weiterhin aufweisend:

- eine Aufbringungsvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, ein Dekorbild auf

Werkstück und/oder eine der aufgetragenen Lackschichten aufzutragen, wobei

die Aufbringungsvorrichtung insbesondere einen Mehrfarb-Digitaldrucker aufweist, und/oder

- eine Beschichtungsstation und/oder eine Einrichtung zur Zuführung des Werkstückes zu der Beschichtungsstation, und/oder

- eine Station zum zumindest teilweisen Aushärten des ersten Lackes, und/oder

- eine Station zum Aushärten des zweiten Lackes, wobei der Dickenunterschied im Bereich der feinen Strukturierung an der zweiten Lackschicht kleiner 50 μητι, insbesondere kleiner 30 pm ist.

14. Werkstück, insbesondere plattenförmiges Werkstück aus

einem Holzwerkstück, einem Trägermaterial, auf dem mindestens ein Dekorbild gedruckt ist, und mindestens einer Lackschicht mit einer groben Strukturierung, bei der ein Dickenunterschied zwischen dickeren Bereichen und dünneren Bereichen mindestens 50 pm, insbesondere mindestens 100 pm beträgt, und mindestens einer zweiten Lackschicht aus einem zumindest teilweise transparenten Material mit einer feinen Strukturierung, bei der der Dickenunterschied kleiner 50 pm, insbesondere kleiner 30 pm ist.

15. Werkstück nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass

die erste Lackschicht eine Schichtdicke zwischen 100 bis 500 μιη besitzt, und/oder dass

die zweite Lackschicht eine Schichtdicke zwischen 10 bis 100 μιη besitzt.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung

eines dekorativen Werkstückes und Werkstück Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer dekorativen Oberfläche und ein Werkstück.

Eine dekorative Oberfläche für Möbel, Fußbodenpaneele oder Wandpaneele ist Stand der Technik. Dabei werden Oberflächen von Werkstücken, wie z.B. Spanplatten oder MDF-Platten, mit einem dekorativ bedruckten Papier beschichtet oder direkt nach Aufbringen einer weißen Grundierung bedruckt und mit einem Schutzlack versehen. Die Oberflächen sind häufig Nachbildungen von echten Holzoberflächen, Steinen oder Fliesen. Dabei wird sowohl das Bild (Dekor) der Holzoberfläche als auch die fühlbare „haptische" Struktur (fühlbare Holzporen und Astlöcher) nachgebildet. Die

Oberflächen, die beschichtet werden, können (auch im Sinne der vorliegenden

Erfindung) aber auch Rollenware wie bedrucktes Papier oder bedruckte

Kunststofffolien sein.

Die optische Nachbildung von Dekorbildem wird nach dem Stand der Technik sowohl mit analogen Druckverfahren als auch mit digitalen Druckverfahren nach einer digitalen Bildvorlage erzeugt. Zur Erzeugung der haptischen, fühlbaren Struktur mit einer Strukturtiefe von üblicherweise 5 - 500 Mm, bevorzugt 10 - 100 Mm, wird nach dem Stand der Technik ein analoges Verfahren, wie z.B. die Prägung mit

strukturierten Prägeblechen („Matrizen"), eingesetzt. Es ist zudem bekannt, solche Strukturen mit digitalen Verfahren zu erzeugen, wie dies in der

DE 10 2015 1 10 236 A1 und DE 10 2009 044 802 A1 gezeigt ist.

Die DE 10 2007 055 053 A1 offenbart ein Verfahren zur Bearbeitung einer

strukturierten Oberfläche eines Prägewerkzeuges („Matrize"), wobei sich der

Glanzgrad einer ersten Beschichtung von dem einer zweiten Beschichtung

unterscheidet, um beispielsweise Holzporen besser nachzuempfinden. Bei

anschließender Verwendung eines solchen Prägewerkzeuges zur Herstellung eines fertigen Produktes, z.B. eines Fußbodenpaneels, bestehend aus einer HDF- Trägerplatte und einem bedruckten, Melamin-imprägnierten Papier als Dekorschicht, werden nach der Verpressung mit dem Prägewerkzeug bei einem optischen

Sichtwinkel von weniger als 45 Grad im Gegenlicht die im Papier dekorativ gedruckten Holzporen auch durch Glanzgradunterschiede der ausgehärteten Melaminoberfläche, abgeformt von der unterschiedlich bearbeiteten Oberfläche der Matrize, sichtbar. Die Herstellung eines solchen Prägewerkzeuges ist ein aufwendiger Prozess. Außerdem werden die Prägewerkzeuge meist in Kurz-taktpressen verwendet, bei denen der Wechsel von einem Prägewerkzeug zum anderen längere Zeit dauert, zumindest ca. 15 - 30 min.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine optisch und haptisch ansprechende Oberfläche mit einer optimierten Strukturierung zu erzeugen. Weiterhin soll es möglich sein, optische und haptische Eigenschaften an einer Oberfläche räumlich passend anzuordnen, also z.B. eine glänzende Pore auch räumlich genau über der optisch gedruckten Holzpore anordnen zu können.

Diese Aufgabe wird mit Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein Werkstück, beispielsweise eine Platte aus einem Holzwerkstoff, zu einer Beschichtungsstation zugeführt, um dann an einer Oberfläche vollflächig einen ersten flüssigen Lack mit einer groben Strukturierung aufzutragen, bei der ein Dickenunterschied zwischen dickeren

Bereichen und dünneren Bereichen mindestens 50 μητι, insbesondere mindestens 100 μιη, beispielsweise zwischen 150 pm und 400 pm beträgt.

Vorzugsweise wird die erste Lackschicht mit grober Strukturierung dann mindestens teilweise ausgehärtet.

Vorzugsweise kann dann auf diese erste Lackschicht ein Dekorbild durch einen mehrfarbigen Druck aufgedruckt werden, wobei optional das Dekorbild auch schon vor der ersten Lackschicht aufgedruckt werden kann, wobei dann der erste Lack zumindest teilweise transparent ist, damit das Dekorbild sichtbar bleibt. Alternativ kann das Werkstück auch zu Beginn mit einem Dekorbild versehen sein.

Auf die Lackschicht mit grober Strukturierung und beispielsweise sichtbarem

Dekorbild wird nun erfindungsgemäß ein zweiter flüssiger, zumindest teilweise transparenter Lack zum bereichsweisen Erzeugen einer feinen Strukturierung aufgebracht.

Vorzugsweise wird dieser zweite Lack dann ausgehärtet, wobei der

Dickenunterschied im Bereich der feinen Strukturierung an der zweiten Lackschicht kleiner 50 pm, insbesondere kleiner 30 pm, beispielsweise zwischen 5 pm und 25 pm, ist.

Dadurch ist ein sichtbares Dekorbild mit mindestens zwei Lackschichten beschichtet, die eine unterschiedliche Strukturierung an der Oberfläche erzeugen, eine grobe Strukturierung mit größeren Dickenunterschieden und eine feine Strukturierung mit kleineren Dickenunterschieden. Dadurch wird die Oberfläche optisch und haptisch weniger gleichförmig. Vorzugsweise ist der Glanzgrad im Bereich der feinen Strukturierung um mindestens 10 Glanzeinheiten unterschiedlich als im Bereich der groben Strukturierung. Der Glanzgrad der ersten Lackschicht kann dabei vorzugsweise mindestens 20

Glanzeinheiten von dem Glanzgrad der zweiten Lackschicht abweichen, wobei die Glanzeinheiten nach DIN EN ISO 2813:2015-02 bei einem Winkel von 60° gemessen werden. Dadurch wird ein optisch deutlich wahrnehmbarer Glanzeffekt erkennbar. Das Einstellen des Glanzgrades kann beim Aufdrucken durch die Tröpfchengröße und/oder die Tröpfchenanzahl pro Fläche oder durch den Einsatz von

Mattierungsmitteln variiert werden. Die Glanzmessung erfolgt nach DIN EN ISO 2813:2015-02. Für die Glanzmessung wird die Lichtmenge, die eine Oberfläche im Verhältnis zu einem Referenzstandard aus poliertem Glas reflektiert, gemessen. Die dabei verwendete Maßeinheit ist GU (Gloss Units bzw. Glanzeinheiten). Die an der Oberfläche reflektierte Lichtmenge ist abhängig vom Einfallswinkel und den Eigenschaften der Oberfläche. Bei der Glanzmessung können unterschiedliche Einfallswinkel (20°, 60° und 85°) verwendet werden, um den Reflexionsgrad zu erfassen, wobei vorzugsweise mit dem

Einfallswinkel von 60° gemessen wird. Alternativ kann auch der Mittelwert von

Messungen zu den drei Einfallswinkeln verwendet werden. Der Reflexionsgrad vergleicht die von einem Glanzmessgerät abgestrahlte und empfangene Lichtenergie in Prozent bei einem bestimmten Einfallswinkel.

Alle Oberflächen oder Abschnitte von Oberflächen, die nach der Norm bei der

Messung mit einem Glanzgradmessgerät weniger als 20 Glanzeinheiten erzielen, werden als„matt" definiert, und alle Oberflächen oder Abschnitte von Oberflächen, die mehr als 60 Glanzeinheiten erzielen, werden als„glänzend" bezeichnet. Eine der beiden Lackschichten kann matt und die andere glänzend ausgebildet sein. Für eine feine Einstellung des Glanzgrades werden die Tröpfchen der zweiten

Lackschicht mit einer Tröpfchengröße vorzugsweise kleiner als 100 pL, insbesondere kleiner als 10 pL, aufgespritzt. Dabei können optional an der zweiten Lackschicht ebenfalls unterschiedliche Glanzgrade eingestellt werden, so dass auch innerhalb der zweiten Lackschicht Glanzunterschiede vorhanden sein können.

Der Auftrag des ersten Lackes erfolgt vorzugsweise mit mindestens einer Druckwalze, die an einer Oberfläche des Werkstückes abrollt. Die Druckwalze kann beispielsweise graviert sein und ein elastisches Material an einer äußeren Oberfläche oder einem inneren Ring aufweisen. Dann kann die gravierte Walze unmittelbar an der Oberfläche des Werkstückes abrollen. Alternativ kann ein Auftrag des ersten Lackes über mindestens zwei Walzen erfolgen, wobei von einer ersten Walze der erste Lack auf eine zweite Auftragswalze übertragen wird, die dann den ersten Lack auf die

Oberfläche des Werkstückes überträgt. Der Auftrag des zweiten Lackes zur Erzeugung der feinen Strukturierung erfolgt vorzugsweise durch mindestens einen digitalen Druckkopf. Dadurch kann besonders genau ein optischer Bereich eines Dekorbildes an seine haptischen Eigenschaften räumlich passend angeordnet werden. Beispielsweise kann über die feine Strukturierung eine leichte Holzmaserung nachempfunden werden, die deckungsgleich zu einer Holzmaserung des Dekorbildes angeordnet ist.

Alternativ oder zusätzlich kann der Auftrag des zweiten Lackes auch nach dem Auftrag eines zunächst flüssigen Lackes erfolgen, wobei dann Lacktröpfchen der zweiten Lackschicht in das noch flüssige Material zur Erzeugung einer feinen

Strukturierung aufgespritzt werden. Dabei können die Lacktröpfchen aus dem gleichen Material wie die flüssige Schicht bestehen. Das Aufbringen einer Vielzahl von Lacktröpfchen in die noch flüssige Lackschicht mit digitalen Druckköpfen erfolgt beispielsweise mit Lacktröpfchen mit einem Volumen von weniger als 10 pL, die mit einer Geschwindigkeit größer als 1 m/sec auf den noch flüssigen Lack aufgespritzt werden.

In einer alternativen Ausgestaltung bestehen die Lacktröpfchen aus einem anderen Material als der flüssige Lack, die nach dem Auftreffen eine chemische Reaktion mit dem flüssigen Lack eingehen, der die Oberfläche an den Stellen optisch und/oder haptisch verändert. Der flüssige Lack kann statt einer chemischen Reaktion auch eine physikalische Reaktion durch das Auftreffen auf den flüssigen Lack bewirken, wobei sich die aufgespritzten Tröpfchen innerhalb von weniger als 5 Minuten durch

Verdunsten verflüchtigen.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei plattenförmigen

Werkstücken, insbesondere aus einem Holzwerkstoff eingesetzt. Es ist aber auch möglich, in einer alternativen Ausführungsform an Stelle eines plattenförmigen Werkstückes eine Rollenware zu beschichten. Dabei kann es sich beispielsweise um dekorativ bedrucktes Papier oder eine Kunststofffolie, beispielsweise aus ABS, PP, PE oder ähnliche Materialien handeln. Das Papier kann ein Flächengewicht zwischen 20 g/m 2 und 300 g/m 2 haben. Die Kunststofffolien können eine Dicke von 0,05 mm bis zu 5 mm haben. Bei der Rollenware kann es sich beispielsweise um Kantenbänder handeln, die an Stirnseiten von plattenförmigen Werkstücken bei der

Möbelplattenherstellung fixiert werden. Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Detail anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Sie zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines mit Hilfe des

erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten, plattenförmigen

Werkstückes im Querschnitt,

Figur 2 eine weitere schematische Darstellung eines mit Hilfe des

erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten, plattenförmigen Werkstückes mit einer angedeuteten Holzpore in der Draufsicht,

Figur 3 eine Oberfläche eines bedruckten Werkstückes, und

Figur 4 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Werkstückes mit mehreren

Schichten.

In Figur 1 ist ein plattenförmiges Werkstück 1 .0 gezeigt, an dem an einer Oberfläche eine optionale erste Grundschicht 1.1 aufgebracht ist. Außerdem ist optional auf dem Werkstück 1 .0 bereits vor dem Auftrag der ersten Grundschicht 1 .1 ein Dekorbild aufgedruckt, z.B. eine Holznachbildung oder eine Fliesendarstellung. In einer alternativen Ausführungsform kann auch nach dem Auftrag der ersten Grundschicht 1 .1 oder nach dem Auftrag einer strukturieren zweiten Grundschicht 1 .2 ein Dekorbild aufgedruckt werden, beispielsweise unter Nutzung eines 4-farbigen Digitaldruckers. Auf die erste Grundschicht 1 .1 . ist eine zweite flüssige Grundschicht 1 .2 aufgebracht. Diese zweite Grundschicht 1 .2 ist durch digital aufgespritzte Tröpfchen 1 .3 strukturiert worden, so dass die Oberfläche nicht mehr eben ist, sondern eine Struktur aufweist und eine erste Lackschicht mit einer groben Strukturierung ausbildet. Anschließend wird eine weitere Lackschicht 1.4 aufgebracht, die einen ersten Glanzgrad aufweist. Auf die erste Lackschicht 1.4 wird dann eine zweite Lackschicht 1.5 über

Digitaldruckköpfe zur Erzeugung einer feinen Strukturierung aufgebracht, wobei die zweite Lackschicht 1 .5 die Oberfläche der ersten Lackschicht 1.4 nur teilweise bedeckt. Die Lackschichten 1 .4 und 1 .5 werden nacheinander oder gemeinsam ausgehärtet, beispielsweise über UV-Strahlung. Die zweite Lackschicht 1.5 hat nach der Aushärtung einen anderen Glanzgrad als die erste Lackschicht.

Statt der Strukturierung der zweiten Grundschicht 1 .2 durch digital aufgespritzte Tröpfchen ist es auch möglich, eine Grundschicht durch andere Verfahren zu strukturieren, beispielsweise über nur bereichsweisen Auftrag oder Prägematrizen. Zudem ist es möglich, das Dekorbild statt auf einer ebenen Oberfläche auch auf eine strukturierte Oberfläche aufzutragen. In Figur 2 ist eine Draufsicht auf das plattenförmige Werkstück 1 .0 der Figur 1 gezeigt und es ist erkennbar, dass das Dekorbild eine Holzpore 2.5 und gemaserte

Holzbereiche 2.4 umfasst. Die unterschiedlichen Bereiche der Holzpore 2.5 und der gemaserten Holzbereiche 2.4 können durch die zweite Lacksicht 1.5 auch einen unterschiedlichen Glanzgrad aufweisen, wobei die Dekorbereiche des Bildes und die unterschiedlichen Glanzbereiche durch den Lackauftrag vorzugsweise deckungsgleich sind.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird auf eine Trägerplatte aus einem

Holzwerkstoff oder eine Platte aus einem anderen Werkstoff mit einer Dicke von mindestens 4 mm, vorzugsweise 8 bis 16 mm und äußeren Abmessungen von mindestens 200 mm Breite und mindestens 400 mm Länge zunächst mit einem UV- härtenden, weißen Grundlack beschichtet, beispielsweise mit einer Menge von etwa 20 g/qm. Dieser weiße Grundlack wird anschließend unter UV-Bestrahlung

ausgehärtet.

Anschließend wird die Trägerplatte einer digitalen Druckvorrichtung zugeführt, in der ein Druckbild, beispielsweise eine Nachbildung von kleinen Fliesen als Mosaik, einem Holzdekor oder einem anderen Muster, mit einem 4-Farbendruck als CMYK

aufgebracht wird.

In Figur 3 ist beispielhaft für ein Druckbild ein Muster mit zwei verschiedenfarbigen Mosaikfliesen gezeigt, das auf ein plattenförmiges Werkstück 3.0 gedruckt ist, wobei helle Mosaikfliesen 3.1 und dunklere Mosaikfliesen 3.2 vorgesehen sind. In einer alternativen Ausführungsform können auch eine Vielzahl anderer Farben von Fliesen oder Mosaiken mit bildhaften Darstellungen verwendet werden.

Anschließend wird auf das so bedruckte Werkstück 3.0 eine dünne Grundlackschicht von 5-15 g/qm eines ebenfalls UV-härtenden Lackes aufgetragen und (teilweise) mit UV-Licht ausgehärtet. In einer alternativen Ausführungsform kann diese

Grundlackschicht auch komplett entfallen oder durch einen Lösemittellack oder einen wässrigen Acrylatlack ersetzt werden, der anschließend physikalisch getrocknet wird. Auf die erste Grundlackschicht oder alternativ direkt auf das gedruckte Bild wird anschließend eine Grundlackschicht 1 .2 als eine strahlenhärtende Lackschicht mit grober Strukturierung, vorzugsweise auf Acrylatbasis aufgebracht, in einer

Schichtstärke von 100 - 500 pm. Die Grundlackschicht 1 .2 kann durch

Digitaldruckköpfe oder durch Druckwalzen oder andere Verfahren aufgebracht werden. Direkt nach dem Aufbringen dieser zweiten Grundlackschicht 1 .2 wird vor dem Aushärten in die noch flüssige Schicht optional mittels einer digitalen

Druckvorlage mit Digitaldruckköpfen eine zweite, transparente Lackschicht 1.3 gedruckt. Bei dem Auftragen dieser Lackschicht 1.3 kann die Tröpfchengröße zwischen 1 pL und 100 pL variieren. Als digitale Druckvorlage wird diejenige verwendet, die auch zu dem Druck des oben beschriebenen Fliesenmosaiks genutzt wurde. Diese Druckvorlage wird vorher elektronisch so abgewandelt, dass nur in die Zwischenräume 3.3 der Mosaikfliesen 3.1 und 3.2 gedruckt wird. Anschließend wird die strahlenhärtende Grundlackschicht 1 .2 zusammen mit der Lackschicht 1 .3 mit einer UV-Lampe ausgehärtet. In einer alternativen Ausführungsform kann die

Aushärtung auch mittels Elektronenstrahlung erfolgen.

Im Ergebnis erhält man eine mit einem Fliesenmosaik bedruckte Trägerplatte, in der die Zwischenräume 3.3 als Fugen zwischen den Mosaikfliesen 3.1 und 3.2 um 10 - 60 Mm vertieft sind. Anschließend wird der Glanzgrad von zumindest Teilen der gesamten Oberfläche durch den mindestens teilweisen Auftrag einer zweiten Lackschicht 1.4 mit anschließender Trocknung auf den gewünschten Wert eingestellt, wobei der

Glanzgrad der ersten Lackschicht 1.3 von dem Glanzgrad der zweiten Lackschicht abweicht.

In einer alternativen Ausführungsform kann außerdem der zusätzliche Auftrag einer dritten Lackschicht 1 .5 vor oder nach dem Aushärten der zweiten Lackschicht 1 .4 durchgeführt werden, wobei die dritte Lackschicht 1 .5 ebenfalls durch eine Vielzahl von auf die Oberfläche abgegebenen Tröpfchen mit einer Größe von 3 - 100 pL besteht. Mit dieser dritten Lackschicht kann sowohl der Glanzgrad in Teilbereichen nochmals verändert werden als auch die Oberflächenstrukturtiefe der noch nicht ausgehärteten Lackschicht 1 .4 beeinflusst werden. Die Lackschichten 1 .4 und 1 .5 können auch komplett entfallen, wenn gleichzeitig mit der zur Strukturierung aufgebrachten zweiten Grundlackschicht 1.2 auch der

Glanzgrad durch Aufbringen der ersten Lackschicht 1 .3 verändert wird.

Die Oberfläche der Mosaikfliesen 3.1 und 3.2 hat nun einen Wert von beispielsweise 60 - 90 Glanzeinheiten, während der Glanzgrad an den Zwischenräumen 3.3 beispielsweise nur 20 bis 40 Glanzeinheiten beträgt.

Optional kann der Glanzgrad an den Zwischenräumen 3.3 auch durch eine weitere Lackschicht abgesenkt werden, die abschließend durch eine weitere digitale

Druckeinrichtung mit einem transparenten, UV-härtenden Lack in die abgesenkten Zwischenräume gedruckt wird. Dann werden mehr als nur zwei Lackschichten zur Einstellung des Glanzgrades aufgebracht.

Zum Aufdrucken einer eher matteren Lackschicht werden Tröpfchengrößen von 3-6 pL verwendet, die innerhalb von 0,5 - 2 sec. nach dem Auftreffen auf der

Oberfläche mittels UV-LED Strahlung soweit angehärtet werden, dass sie nicht mehr verfließen können. Dadurch entsteht in diesen Bereichen eine Oberflächenstruktur, die das auftreffende Licht nicht mehr gerade reflektiert. Der Glanzgrad ist damit auf Werte von 30 Glanzeinheiten und weniger abgesenkt.

Die zweite Lackschicht kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wahlweise einen höheren oder niedrigeren Glanzgrad als die erste Lackschicht besitzen. Das Einstellen des Glanzgrades kann beispielsweise über folgende Verfahren erfolgen:

Variante 1 :

Matte Bereiche durch die erste Lackschicht bestehen aus vorher (analog oder digital) aufgetragenem mattem Lack, beispielsweise mit Mattierungsmitteln oder durch eine Excimer-Mattierung. Glänzende Bereiche der zweiten Lackschicht bestehen aus durch digitale Druckköpfe aufgetragenem Lack, der aus einer Vielzahl von einzelnen

Tröpfchen gebildet wird, was eine abschnittsweise sehr glatte Oberfläche und damit einen hohen Glanzgrad ergibt. Dabei haben die Tröpfchen eine Größe von

mindestens 6 pL, und die Aushärtung erfolgt erst nach einer Verlaufsphase von mindestens 1 sec, bevorzugt erst nach mehr als 5 sec.

Variante 2:

Die glänzenden Bereiche der ersten Lackschicht bestehen aus vorher (analog oder digital) aufgetragenem glänzenden Lack, matte Bereiche der zweiten Lackschicht bestehen aus digital aufgetragenem Lack aus einer Vielzahl kleinster Tröpfchen mit einer Tröpfchengröße von kleiner als 8 pL, bevorzugt kleiner als 3 pL, welche innerhalb von weniger als 3 sec nach dem Auftragen, bevorzugt weniger als 1 sec nach dem Auftrag, mindestens teilweise ausgehärtet werden.

Die Aushärtung erfolgt bei beiden Varianten bevorzugt durch eine UV-LED Lampe, die in Durchlaufrichtung innerhalb von weniger als 100 mm nach den Digitaldruckköpfen angeordnet ist, welche die Vielzahl der Tröpfchen auf die Oberfläche auftragen. Für die Herstellung einer matten Lackschicht können dem Lack Mattierungsmittel zugesetzt werden, beispielsweise PE-Wachse oder Kieselsäuren. Der Anteil der Mattierungsmittel an dem Lack kann zwischen 2% bis 6%, insbesondere 3% bis 5% (Gewichtsprozent) liegen. Die unterschiedlichen Ausführungsbeispiele der Figuren 1 und 3 können im Hinblick auf den Auftrag und die Strukturierung einer Schicht beliebig miteinander kombiniert werden. Auch die Anzahl der Schichten auf dem Werkstück ist frei wählbar, je nachdem, welche Oberflächenstruktur mit dem Verfahren erzeugt werden soll.

In alternativen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens können die verwendeten Lacke an Stelle von acrylat-haltigen, UV-härtenden Lacken durch wässrige oder lösemittelhaltige Lacke ersetzt werden. In diesem Fall werden die Schritte zur UV-Trocknung mittels UV-LED oder UV-Bogenlampe durch jeweils eine physikalische Trocknung mittels Heißluft oder IR-Strahlern oder einer Kombination von beiden ersetzt.

In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines beschichteten plattenförmigen Werkstückes 4.1 gezeigt.

Ein Werkstück 4.1 , beispielsweise eine Platte aus einem Holzwerkstoff mit einer Breite von 200 bis 2000 mm und einer Länge zwischen 500 und 3000 mm sowie einer Dicke zwischen 8 mm und 18 mm wird einer Beschichtungsstation zugeführt. Das

Werkstück 4.1 ist bereits mit einem Dekorbild, wie einer Holznachbildung, z.B. einem Eiche-Dekor, bedruckt.

In der Beschichtungsstation wird optional eine glatte Zwischenlackschicht 4.2, wie ein Haftgrund oder Primer aufgebracht. Anschließend wird mittels einer lasergravierten Gummiwalze eine strahlenhärtende, transparente erste Lackschicht 4.3 von 100 bis 200 g/m 2 auf das Werkstück 4.1 aufgetragen, wobei durch die Gravur in der

Gummiwalze die Struktur einer groben Holzpore auf der Oberfläche entsteht. Die Höhenunterschiede zwischen den„Porentälern" und den Erhöhungen, also die Dickenunterschiede der ersten Lackschicht 4.3, betragen zwischen 150 μηη und 300 pm (Mikrometer) und bilden eine grobe Strukturierung aus. Anschließend wird der aufgetragene Lack mit einer UV-Lampe ausgehärtet. In einer alternativen

Ausführungsform kann nach dem Aushärten ein dekoratives Bild 4.4 mit Hilfe eines Digitaldruckers mit einem 4-Farbendruck auf die so strukturierte Fläche aufgedruckt werden, wenn vor der Beschichtung noch kein Bild auf dem Werkstück war. In diesem Fall kann die Lackschicht 4.3 auch eingefärbt sein, beispielsweise weiß.

Auf die jetzt ausgehärtete Lackschicht 4.3 mit oder ohne der farbigen Dekordruck- schicht 4.4 wird in einer weiteren Beschichtungsstation mittels einer glatten

Gummiwalze eine weitere flüssige Lackschicht 4.5 aufgetragen. Anschließend wird das Werkstück einer digitalen Druckstation 4.6 zugeführt, wo in die noch flüssige Lackschicht 4.5 nach einer digitalen Bildvorlage eine Vielzahl von Tröpfchen 4.7 aufgebracht wird, die die noch flüssige Lackschicht 4.5 mit einer feinen Strukturierung versehen. Dabei ist die digitale Bildvorlage auf das vorher aufgedruckte Dekorbild, beispielsweise Eiche rustikal, so abgestimmt, dass die optisch erkennbaren

Bildbestandteile, wie ein Astloch, oder ein schwarz gedruckter Riss im Holz, genau räumlich übereinstimmen mit der in die flüssige Pore gedruckten Struktur. Damit kann der Endnutzer das optisch gedruckte Astloch auch fühlen. Gleichzeitig liegt über allem aber auch noch die sehr tiefe und grobe Struktur aus der Lackschicht 4.3, die den rustikalen Charakter der Eichennachbildung hervorhebt.

Abschließend erfolgt die Beschreibung bevorzugter Aspekte der Erfindung. Ein erster Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Werkstückes mit einer strukturierten Oberfläche mit folgenden Schritten:

A Zuführung des Werkstückes zu einer Beschichtungsstation;

B vollflächiger Auftrag eines ersten flüssigen Lackes mit einer groben

Strukturierung, bei der ein Dickenunterschied zwischen dickeren Bereichen und dünneren Bereichen mindestens 50 μητι, insbesondere mindestens 100 pm beträgt;

C mindestens teilweise Aushärtung des aufgetragenen ersten Lackes;

D Aufbringen eines Dekorbildes durch mehrfarbigen Druck vor Schritt B oder nach Schritt C;

E Aufbringen eines zweiten flüssigen, zumindest teilweise transparenten Lackes zum bereichsweise Erzeugen einer feinen Strukturierung;

F Aushärten des zweiten Lackes, wobei der Dickenunterschied im Bereich der feinen Strukturierung an der zweiten Lackschicht kleiner 50 pm, insbesondere kleiner 30 pm ist. Ein zweiter Aspekt des Verfahrens nach dem ersten Aspekt ist, dass der Glanzgrad im Bereich der feinen Strukturierung um mindestens 10 Glanzeinheiten unterschiedlich ist als in der groben Strukturierung.

Ein dritter Aspekt des Verfahrens nach dem ersten oder zweiten Aspekt ist, dass der Auftrag des ersten Lackes mit mindestens einer Druckwalze erfolgt, die an einer Oberfläche des Werkstückes abrollt. Ein vierter Aspekt des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Aspekte ist, dass der Auftrag des zweiten Lackes durch mindestens einen digitalen Druckkopf erfolgt.

Ein fünfter Aspekt des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Aspekte ist, dass das Material für den ersten und den zweiten Lack identisch ist.

Ein sechster Aspekt des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Aspekte ist, dass zur Erzeugung der zweiten Lackschicht zunächst ein flüssiger Lack aufgebracht wird und dann Lacktröpfchen der zweiten Lackschicht in das noch flüssige Material zur Erzeugung einer feinen Strukturierung aufgespritzt werden.

Ein siebter Aspekt des Verfahrens nach dem sechsten Aspekt ist, dass die

Lacktröpfchen aus dem gleichen Material wie die flüssige Schicht bestehen.

Ein achter Aspekt des Verfahrens nach dem sechsten oder siebten Aspekt ist, dass das Aufbringen einer Vielzahl von Lacktröpfchen in die noch flüssige Lackschicht mit digitalen Druckköpfen erfolgt, wobei jedes Lacktröpfchen ein Volumen von weniger als 10 pL hat, und die Geschwindigkeit jedes Lacktröpfchens beim Auftreffen auf die noch flüssige Lackschicht größer als 1 m/sec ist. Ein neunter Aspekt des Verfahrens nach dem sechsten Aspekt ist, dass die

Lacktröpfchen aus einem anderen Material bestehen als der flüssige Lack und nach dem Auftreffen eine chemische Reaktion mit dem flüssigen Lack eingehen, die die Oberfläche an den Stellen optisch und/oder haptisch verändert. Ein zehnter Aspekt des Verfahrens nach dem sechsten Aspekt ist, dass die

Lacktröpfchen aus einem anderen Material bestehen als der flüssige Lack und nach einer physikalischen Reaktion durch das Auftreffen auf den flüssigen Lack sich innerhalb von weniger als 5 Minuten durch Verdunsten verflüchtigen.

Ein elfter Aspekt des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Aspekte ist, dass zwischen dem Werkstück und der ersten Lackschicht noch mindestens ein Auftrag einer Zwischenbeschichtung erfolgt.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des

Verfahrens nach einem der vorangegangenen Aspekte mit:

A einer Beschichtungsstation und einer Einrichtung zur Zuführung des

Werkstückes zu der Beschichtungsstation;

B einer ersten Druckstation zum vollflächigen Auftrag eines ersten flüssigen

Lackes auf das Werkstück mit einer groben Strukturierung, bei der ein

Dickenunterschied zwischen dickeren Bereichen und dünneren Bereichen mindestens 50 μιτι, insbesondere mindestens 100 pm beträgt;

C einer Station zum zumindest teilweisen Aushärten des ersten Lackes;

D einer Station zum Aufbringen eines zweiten flüssigen, zumindest teilweise transparenten Lackes zum bereichsweisen Erzeugen einer feinen Strukturierung, und

E einer Station zum Aushärten des zweiten Lackes, wobei

der Dickenunterschied im Bereich der feinen Strukturierung an der zweiten Lackschicht kleiner 50 pm, insbesondere kleiner 30 pm ist.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Werkstück, insbesondere ein plattenförmiges Werkstück aus einem Holzwerkstück, einem Trägermaterial, auf dem mindestens ein Dekorbild gedruckt ist, und mindestens einer Lackschicht mit einer groben

Strukturierung, bei der ein Dickenunterschied zwischen dickeren Bereichen und dünneren Bereichen mindestens 50 pm, insbesondere mindestens 100 pm beträgt, und mindestens einer zweiten Lackschicht aus einem zumindest teilweise

transparenten Material mit einer feinen Strukturierung, bei der der Dickenunterschied kleiner 50 pm, insbesondere kleiner 30 pm ist. Ein weiterer Aspekt des Werkstückes nach dem vorangegangenen Aspekt ist, dass die erste Lackschicht eine Schichtdicke zwischen 100 bis 500 prn besitzt. Ein dritter Aspekt des Werkstückes nach einem der beiden vorangegangenen Aspekte ist, dass die zweite Lackschicht eine Schichtdicke zwischen 10 bis 100 pm besitzt.

Bezugszeichenliste

1 .0 Werkstück

1 .1 erste Grundschicht

1.2 zweite Grundschicht

1 .3 digital aufgespritzte Tröpfchen

1 .4 erste Lackschicht

1 .5 zweite Lackschicht

2.4 gemaserte Holzbereiche

2.5 Holzpore 3.0 Werkstück

3.1 helle osaikfliesen

3.2 dunklere Mosaikfliesen

3.3 Zwischenräume 4.1 Werkstück

4.2 Zwischenlackschicht, z.B. Haftgrund / Primer

4.3 analog aufgetragener Strukturlack

4.4 digitaler Dekordruck

4.5 flüssige Lackschicht

4.6 digitale Druckstation

4.7 Tröpfchen