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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING ETHYLENICALLY UNSATURATED HALOGENATED HYDROCARBONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/034397
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for producing ethylenically unsaturated halogenated hydrocarbons, especially of vinyl chloride, by thermally cracking 1,2-dichloroethane, using physical or chemical measures initiating the cracking reaction. The method and the device according to the invention allow the output obtainable using the cracking reactors of a defined size to be considerably increased. According to the method, initiating measures are used to increase the flux density through the wall of the reactor tube and at the same to increase the reactant feed rate and the heating capacity of the reaction furnace to such an extent that the conversion percentage of the reaction is not considerably increased as compared to methods not using initiating measures. In order to be able to operate the method in an economical manner even when the reaction temperature is reduced, the process parameters have to be adjusted such that the evaporation of the quantity of feedstock used is brought about to at least 50% by means of the perceptible heat content of the reaction mixture leaving the reaction zone.

Inventors:
BENJE MICHAEL (DE)
KAMMERHOFER PETER (DE)
KREJCI KLAUS (DE)
KAMPSCHULTE RAINER (DE)
GRUMANN HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/006384
Publication Date:
April 01, 2010
Filing Date:
September 03, 2009
Export Citation:
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Assignee:
UHDE GMBH (DE)
VINNOLIT GMBH & CO KG (DE)
BENJE MICHAEL (DE)
KAMMERHOFER PETER (DE)
KREJCI KLAUS (DE)
KAMPSCHULTE RAINER (DE)
GRUMANN HELMUT (DE)
International Classes:
C07C17/25; B01D3/06; B01J19/12; B01J19/24; C07C21/06
Foreign References:
DE2130297A11972-12-21
EP0264065A11988-04-20
EP0276775A21988-08-03
DE2130297A11972-12-21
US5705720A1998-01-06
US4590318A1986-05-20
Attorney, Agent or Firm:
ACKERMANN, Joachim (DE)
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Claims:
Patentansprüche 208ku04.wo

1. Verfahren zur thermischen Spaltung von halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen zu ethylenisch ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoffen in einem Reaktor, der durch eine Konvektionszone und durch eine in Strömungsrichtung des

Reaktionsgases stromabwärts angeordnete Strahlungszone verlaufende Reaktionsrohre mit vorgeschalteten Schockrohren umfasst, wobei in der Strahlungszone Brenner vorgesehen sind, um den Schock- und Reaktionsrohren thermische Energie zuzuführen, und der eine außerhalb des Reaktors angeordnete Erhitzungsvorrichtung für den halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff umfasst, welche mit dem Energieinhalt der aus der Strahlungs-zone austretenden Reaktionsgase beheizt wird, dadurch gekennzeichnet, dass a) den Reaktionsrohren ein chemischer Promotor für die thermische Spaltung zugeführt wird und/oder innerhalb des Reaktors an ein oder mehreren Stellen eine lokal begrenzte Energiezufuhr zur Förderung der thermischen

Spaltung in die Reaktionsrohre erfolgt b) die Menge des chemischen Promotors und/oder die Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen in den Reaktionsrohren so gewählt wird, dass mit dem Energiegehalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase mindestens 50 % des eingesetzten halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffs verdampft werden können, ohne dass Kondensation der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase eintritt, c) die Wärmeaustauschfläche in der Strahlungszone, definiert als Summe der Oberfläche der Schockrohre und der Oberfläche der Reaktionsrohre, so dimensioniert wird, dass die mittlere Wärmestromdichte durch die Wärmeaustauschfläche der Strahlungszone mindestens 35 kW / m2 beträgt, und d) der Umsatz der Spaltreaktion, bezogen auf den eingesetzten halo- genierten aliphatischen Kohlenwasserstoff, zwischen 50 und 65 % beträgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die lokal begrenzte Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen durch elektromagnetische Strahlung oder durch Teilchenstrahlung bewirkt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der elektromagnetischen Strahlung um ultraviolettes Laserlicht handelt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als chemischer Promotor elementares Chlor verwendet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elementare Chlor mit Chlorwasserstoff verdünnt wird, wobei die Menge des zur Verdünnung verwendeten Chlorwasserstoffs maximal 5 mol % des eingesetzten halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffstroms beträgt.

6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des den Reaktor verlassenden Reaktionsgemisches zwischen 400 0C und 470 0C beträgt.

7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Wärmestromdichte in der Strahlungszone zwischen 45 und 65 kW / m2 beträgt.

8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Umsatz, bezogen auf den eingesetzten halogenierten aliphatischen

Kohlenwasserstoff, zwischen 52 % und 57 % liegt.

9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff 1 ,2-Dichlorethan ist und der ethylenisch ungesättigte halogenierte Kohlenwasserstoff Vinylchlorid ist.

10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Raum-Zeit-Ausbeute, bezogen auf das Volumen des Reaktionsrohres vom Eintritt in die Strahlungszone des Reaktors bis zum Austritt aus der Strahlungszone des Reaktors, mindestens 2000 kg Vinylchlorid pro Stunde und Kubikmeter beträgt.

11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass flüssiger halogenierter aliphatischer Kohlenwasserstoff mit dem heißen, den ethylenisch ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoff enthaltenden Produktgas, das den Reaktor verlässt, indirekt erwärmt, verdampft und das entstehende gasförmige Edukt in den Reaktor eingeführt wird, wobei der flüssige halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff in einem ersten Behälter mit dem Produktgas bis zum Sieden erwärmt und von dort in einen zweiten Behälter übergeführt wird, in dem er ohne weitere Erwärmung unter geringerem Druck als in dem ersten Behälter teilweise verdampft wird, wobei das verdampfte Eduktgas in den Reaktor eingespeist und der nicht verdampfte halogenierte aliphatische

Kohlenwasserstoff in den ersten Behälter zurückgeführt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff vor dem Einspeisen in den zweiten Behälter in der Konvektionszone des Reaktors mit dem Rauchgas, das die den Reaktor heizenden

Brenner erzeugen, erwärmt wird.

13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des in die außerhalb des Reaktors angeordnete Erhitzungsvorrichtung eintretenden Reaktionsgases gemessen wird und als

Führungsgröße für die Regelung der Zugabemenge des chemischen Promotors und/oder für die Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr dient.

14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Umsatz der Spaltreaktion stromabwärts nach Austritt des

Spaltgases aus der Erhitzungsvorrichtung für den halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff oder am Kopf der Quenchkolonne bestimmt wird, vorzugsweise mittels einer OnlineAnalysemethode, insbesondere mitteles eines Online- Gaschromatographen.

15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Rauchgas in einem Wärmetauscher kondensiert und die

Abwärme des Rauchgases zur Vorwärmung der Brennerluft oder anderer Medien genutzt wird.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeaustausch am Austritt des Rauchgases aus der Konvektionszone erfolgt.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Rauchgas nach dem Verlassen der Konvektionszone durch ein Rauchgasgebläse abgesaugt und in einen oder mehrere Wärmetauscher übergeführt wird, wo es kondensiert wird, dass die Abwärme zum Erwärmen der Brennerluft genutzt wird, dass das entstandene

Kondensat gegebenenfalls aufgearbeitet und aus dem Prozess ausgeschleust wird und dass die verbliebenen gasförmigen Bestandteile des Rauchgases gegebenenfalls gereinigt werden und in die Atmosphäre entlassen werden.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das unter den Taupunkt abzukühlende Rauchgas in den dafür vorgehaltenen Wärmetauscher in Abwärtsrichtung von oben eingeleitet wird, nach erfolgter Abkühlung den Wärmetauscher in Aufwärtsrichtung verlässt, und das entstandene Kondensat aus dem Wärmetauscher frei nach unten ablaufen kann und somit vollständig aus dem Rauchgasstrom abgetrennt wird.

19. Vorrichtung zur thermischen Spaltung von halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen zu ethylenisch ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoffen umfassend eine Reaktor, der durch eine Konvektionszone und durch eine in Strömungsrichtung des Reaktionsgases stromabwärts angeordnete Strahlungszone verlaufende Reaktionsrohre mit vorgeschalteten Schockrohren umfasst, wobei in der Strahlungszone Brenner vorgesehen sind, um den Schock- und Reaktionsrohren thermische Energie zuzuführen, und der eine außerhalb des Reaktors angeordnete Erhitzungsvorrichtung für den halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff umfasst, welche mit dem Energieinhalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase beheizt wird, mit den Elementen: A) Mittel zum Zuführen von chemischen Promotoren für die thermische

Spaltung in die Reaktionsrohre und/oder Mittel zum Zuführen von lokal begrenzter Energie zur Förderung der thermischen Spaltung an einer oder mehreren Stellen der Reaktionsrohre,

B) Mittel zum Auswählen der Menge des chemischen Promotors und/oder der Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen in den Reaktionsrohren in solcher Weise, dass mit dem Energiegehalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase mindestens 50 % des eingesetzten halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffs verdampft werden können, ohne dass Kondensation der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase eintritt, und

C) Wärmeaustauschflächen in der Strahlungszone, definiert als Summe der Oberfläche der Schockrohre und der Oberfläche der Reaktionsrohre, die so dimensioniert sind, dass die mittlere Wärmestromdichte durch die Wärmeaustauschfläche der Strahlungszone mindestens 35 kW / m2 beträgt.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Zuführen von chemischen Promotoren für die thermische Spaltung in die Reaktionsrohre Zuleitungen sind, welche das Einleiten vorbestimmter Mengen von chemischen Promotoren in den Feedgasstrom gestatten.

21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Zuführen von chemischen Promotoren für die thermische Spaltung Zuleitungen sind, welche das Einleiten vorbestimmter Mengen von chemischen Promotoren in die Reaktionsrohre in der Höhe der Strahlungszone gestatten, vorzugsweise Zuleitungen, die am reaktorseitigen Ende Düsen aufweisen, besonders bevorzugt

Zuleitungen, die in Strömungsrichtung des Reaktionsgases gesehen im ersten Drittel der Strahlungszone in die Rohrleitungen einmünden.

22. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Zuführen von lokal begrenzter Energie zur Förderung der Spaltreaktion in den Reaktionsrohren an einer oder mehreren Stellen der Strahlungszone Zuleitungen sind, die vorzugsweise am reaktorseitigen Ende Düsen aufweisen, über die thermisches oder nicht-thermisches Plasma in der Höhe der Strahlungszone in die Reaktionsrohre geleitet wird oder die Fenster sind, über die elektromagnetische Strahlung oder Teilchenstrahlung in der Höhe der Strahlungszone in die Reaktionsrohre eingekoppelt wird, besonders bevorzugt Zuleitungen oder Fenster, die in Strömungsrichtung des Reaktionsgases gesehen im ersten Drittel der

Strahlungszone in die Rohrleitungen einmünden oder angebracht sind.

23. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Auswählen der Menge des chemischen Promotors und/oder der Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen in den Reaktionsrohren

Regelkreise sind, in welcher eine Führungsgröße verwendet wird, um die Menge des chemischen Promotors und/oder die Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr zu regeln.

24. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass als Führungsgröße die Temperatur der austretenden Reaktionsgase, der Gehalt an Spaltprodukten in den Reaktionsgasen oder die Wandtemperatur der Reaktionsrohre an ausgewählten Stellen verwendet werden.

25. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die außerhalb des Reaktors angeordnete Erhitzungsvorrichtung für den halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff einen ersten Behälter und einen zweiten Behälter umfasst, wobei der flüssige halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff in dem ersten Behälter mit dem Produktgas bis zum Sieden erwärmt und von dort in den zweiten Behälter übergeführt wird, in dem er ohne weitere

Erwärmung unter geringerem Druck als in dem ersten Behälter teilweise verdampft wird, wobei das verdampfte Eduktgas in den Reaktor eingespeist und der nicht verdampfte halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff in den ersten Behälter zurückgeführt wird.

26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff vor dem Einspeisen in den zweiten Behälter in einer

Rohrleitung durch die Konvektionszone des Reaktors geleitet wird, wo dieser mit dem Rauchgas, das die den Reaktor heizenden Brenner erzeugen, erwärmt wird.

27. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass diese D) mindestens einen Wärmetauscher aufweist, der zur

Gewinnung von Abwärme aus der Kondensation des Rauchgases für die Vorwärmung der Verbrennungsluft oder anderer Medien eingesetzt wird.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von ethylenisch ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoffen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein besonders wirtschaftliches Verfahren und eine dafür geeignete Vorrichtung zur Herstellung von ethylenisch ungesättigten

Halogenverbindungen durch thermische Spaltung von halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere die Herstellung von Vinylchlorid durch thermische Spaltung von 1 ,2-Dichlorethan.

Die Erfindung wird nachstehend beispielhaft an der Erzeugung von Vinylchlorid (im Folgenden VCM genannt) durch thermische Spaltung von 1 ,2-Dichlorethan (im Folgenden EDC genannt) beschrieben, lässt sich aber auch zur Herstellung anderer ethylenisch ungesättigter Halogenverbindungen einsetzen.

VCM wird heute vornehmlich durch thermische Spaltung von EDC hergestellt, wobei die Umsetzung nach der Gleichung

C 2 H 4 CI 2 + 71 kJ > C 2 H 3 CI + HCl

technisch in einem Reaktionsrohr durchgeführt wird, welches seinerseits in einem gas - oder ölbeheizten Ofen angeordnet ist.

Man lässt die Reaktion meist bis zu einem Umsatz von 55 - 65 %, bezogen auf das eingesetzte EDC (im Folgenden Feed-EDC), ablaufen. Dabei beträgt die Temperatur des den Ofen verlassenden Reaktionsgemisches (im Folgenden Ofen-Austritts-temperatur) ca. 480 - 520 0 C. Die Reaktion wird unter Druck betrieben. Typische Drucke am Ofeneintritt betragen bei heutigen Verfahren ca. 13 - 30 bar abs. Bei höheren Umsätzen und dadurch bedingtem höherem Partialdruck von VCM im Reaktionsgemisch wird unter den Reaktionsbedingungen VCM zunehmend zu Folgeprodukten wie Acetylen und Benzol umgesetzt, die ihrerseits Vorprodukte (Precursoren) von Koksablagerungen sind. Die Bildung von Koksablagerungen macht in regelmäßigen Abständen die Abstellung und Reinigung des Reaktors erforderlich. Vor diesem Hintergrund hat sich in der Praxis ein Umsatz von 55 %, bezogen auf das eingesetzte EDC, als besonders vorteilhaft erwiesen.

Die Mehrzahl der heute angewendeten Verfahren arbeitet mit quaderförmigen Öfen, bei denen das Reaktionsrohr mittig als Rohrschlange, aufgebaut aus vertikal übereinander angeordneten horizontalen Rohren, angeordnet ist, wobei die Rohrschlange ein- oder zweigängig ausgeführt werden kann. Im Fall der eingängigen Anordnung können die Rohre entweder fluchtend oder versetzt angeordnet sein. Die Beheizung der Öfen erfolgt durch Brenner, die in Reihen in den Ofenwänden angeordnet sind. Die Wärmeübertragung auf die Reaktionsrohre erfolgt überwiegend durch Wand- und Gasstrahlung, aber auch konvektiv durch das bei der Beheizung durch Brenner entstehende Rauchgas. Vereinzelt wird die EDC-Spaltung auch in anderen Ofentypen, mit anderer Anordnung der Reaktionsrohre und der Brenner durchgeführt.

Die Erfindung ist prinzipiell auf alle Ofentypen und Brenneranordnungen sowie auch auf andere Arten der Beheizung der Reaktion anwendbar.

Ein typischer für die EDC-Spaltung eingesetzter Rohrreaktor umfasst einen Ofen sowie ein Reaktionsrohr. Im Allgemeinen ist ein solcher mit einem Primärenergieträger, wie mit Öl oder Gas, befeuerter Ofen in eine sogenannte Strahlungszone und eine Konvektionszone aufgeteilt.

In der Strahlungszone wird die für die Spaltung erforderliche Wärme vor allem durch Strahlung der brennerbeheizten Ofenwände und des heißen Rauchgases auf das Reaktionsrohr übertragen. In der Konvektionszone wird der Energieinhalt der heißen, aus der Strahlungszone austretenden Rauchgase, durch konvektive Wärmeübertragung genutzt. So kann das Edukt der Spaltreaktion, z.B. EDC, vorgewärmt, verdampft oder überhitzt werden. Ebenso ist auch die Erzeugung von Wasserdampf und/oder die Vorwärmung von Verbrennungsluft möglich.

Bei einer typischen Anordnung, wie sie z.B. in EP 264,065 A1 beschrieben ist, wird flüssiges EDC zunächst in der Konvektionszone des Spaltofens vorgewärmt und danach in einem speziellen Verdampfer außerhalb des Spaltofens verdampft. Das dampfförmige EDC wird dann wiederum der Konvektionszone zugeführt und dort überhitzt, vorzugsweise in den Schockrohren, wobei bereits die Spaltreaktion einsetzen kann. Nach erfolgter Überhitzung tritt das EDC in die Strahlungszone ein, wo der Umsatz zu Vinylchlorid und Chlorwasserstoff stattfindet.

Die Brenner sind meist an den Längs- und Stirnseiten des Ofens in übereinander liegenden Reihen angeordnet, wobei angestrebt wird, durch Art und Anordnung der Brenner eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Wärmeeinstrahlung entlang dem Umfang der Reaktionsrohre zu erreichen.

Den Teil des Ofens, in dem die Brenner und die Reaktionsrohre angeordnet sind und in dem der überwiegende Umsatz der Spaltreaktion stattfindet, bezeichnet man als Strahlungszone. Oberhalb der eigentlichen Reaktionsrohre und in Strömungsrichtung des Reaktionsgemisches gesehen vor der Strahlungszone befinden sich noch Rohrreihen, deren Rohre vorzugsweise horizontal nebeneinander angeordnet sind. Diese Rohrreihen sind typischerweise unberippt, und schirmen darüber liegende Einbauten, wie berippte Wärmetauscherrohre der Konvektionszone, vor der direkten Feuerraumstrahlung weitgehend ab. Darüber hinaus steigern diese Rohrreihen durch konstruktiv optimierten konvektiven Wärmeübergang die thermische Effizienz der Reaktionszone. Für diese Rohre oder Rohrreihen ist im technischen Sprachgebrauch die Bezeichnung "Schockrohre" oder "Schockzone" üblich. Als "Reaktionszone" im Sinne der Erfindung sind die in Strömungsrichtung des Reaktionsgases im Anschluß an die Schockzone befindlichen Reaktionsrohre, die vorzugsweise vertikal fluchtend oder versetzt übereinander angeordnet sind, zu verstehen. Hier wird der größte Teil des eingesetzten EDC zu VCM umgesetzt.

Die eigentliche Spaltreaktion findet im gasförmigen Aggregatzustand statt. Vor Eintritt in die Reaktionszone wird das EDC zunächst vorgewärmt und dann verdampft und evtl. überhitzt. Schließlich tritt das dampfförmige EDC in den Reaktor ein, wo es meist in den Schockrohren weiter erhitzt wird und schließlich in die Reaktionszone eintritt, wo bei Temperaturen oberhalb von ca. 400 0 C die thermische Spaltreaktion einsetzt.

Die Verdampfung des EDC findet bei modernen Anlagen außerhalb des Spaltofens in einem gesonderten Apparat, dem EDC-Verdampfer, statt. Dieser wird bei einigen Verfahren mittels Dampf beheizt. Wirtschaftlicher ist die Beheizung mit der fühlbaren Wärme des aus dem Ofen austretenden Reaktionsgemisches. Bei älteren Anlagen wird flüssiges EDC in die Vorwärmzone des Ofens gegeben und verdampft dann innerhalb des Ofens.

Die Erfindung zielt auf ein Verfahren, welches das Verdampfen des Feed-EDC außerhalb des Spaltofens mittels eines gesonderten Apparats umfasst.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der fühlbare Wärmeinhalt des aus dem Spaltofen austretenden Reaktionsgemisches genutzt, um das eingesetzte EDC vor Eintritt in den Spaltofen zu verdampfen, d. h. der EDC-Verdampfer wird mit dem heißen Reaktor-Austrittsstrom, im Folgenden "Spaltgas", beheizt, das dabei abgekühlt wird, wobei jedoch die teilweise oder vollständige Kondensation des Spaltgases vermieden wird. Als besonders vorteilhaft hierfür hat sich eine Vorrichtung erwiesen, wie sie z.B. in EP 276,775 A2 beschrieben wurde.

Obgleich der größte Teil des eingesetzten EDC in der Reaktionszone umgesetzt wird, wird auch in der Rohrleitung vom Austritt des Spaltofens bis zum Eintritt in den EDC- Verdampfer EDC zu VCM umgesetzt, wobei die Reaktion dem Spaltgas adiabat Wärme entzieht und das Spaltgas sich abkühlt. Dieser Anteil am Gesamtumsatz, im Folgenden "Nachreaktion", setzt sich bis in den EDC-Verdampfer hinein fort, wo dann beim Unterschreiten einer gewissen Mindesttemperatur die Reaktion schließlich zum Erliegen kommt. Die Summe der Volumina des Rohrleitungsstückes vom Austritt aus dem Spaltofen bis Eintritt in den EDC-Verdampfer und der Spaltgasseite des EDC-

Verdampfers selbst bis zum Austrittsstutzen des EDC-Verdampfers wird im Sinne der Erfindung als "Nachreaktionszone" bezeichnet.

Die Wärme des die Strahlungszone verlassenden, heißen Rauchgases wird in der sich an die Strahlungszone anschließende und räumlich über dieser angeordneten

Konvektionszone durch konvektive Wärmeübertragung genutzt, wobei beispielsweise folgende Operationen ausgeführt werden können:

- Vorwärmung von flüssigem EDC - Verdampfung von vorgewärmtem EDC

- Erwärmung von Wärmeträgermedien

- Vorwärmung von Kesselspeisewasser

- Erzeugung von Wasserdampf

- Vorwärmung von Verbrennungsluft - Vorwärmung sonstiger (auch prozessfremder) Medien.

Auf die Verdampfung von EDC in den in der Konvektionszone gelegenen Rohren wird bei modernen Anlagen verzichtet, da bei dieser Verfahrensweise die Verdampferrohre schnell verkoken, was durch verkürzte Reinigungsintervalle die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens herabsetzt.

Die apparative Kombination von Strahlungs - und Konvektionszone mit dem zugehörigen Rauchgaskamin nennt der Fachmann Spaltofen.

Die Nutzung des Wärmeinhalts des Rauchgases, insbesondere für die Vorwärmung des EDC, ist von zentraler Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, da eine möglichst vollständige Ausnutzung der Verbrennungswärme des Brennstoffs angestrebt werden muss.

Das Reaktionsgemisch, das den Spaltofen verlässt, enthält neben dem Wertprodukt VCM auch HCl (Chlorwasserstoff) sowie nicht umgesetztes EDC. Diese werden in nachfolgenden Verfahrensschritten abgetrennt und wieder in den Prozess zurückgeführt bzw. weiter verwertet. Weiterhin enthält das Reaktionsgemisch Nebenprodukte, die ebenfalls abgetrennt, aufgearbeitet und weiter verwertet oder wieder in den Prozess zurückgeführt werden. Diese Zusammenhänge sind dem Fachmann bekannt.

Für den Prozess von besonderer Bedeutung sind die Nebenprodukte Koks sowie teerartige Substanzen, die über mehrere Reaktionsschritte aus niedermolekularen Nebenprodukten wie Acetylen und Benzol entstehen und sich in den Rohrschlangen des Spaltofens (und auch in nachgeschalteten Apparaten wie dem EDC-Verdampfer) absetzen, wo sie zu einer Verschlechterung der Wärmeübertragung, sowie, über die Verengung des freien Querschnitts, zu einer Erhöhung des Druckverlustes führen.

Dies führt dazu, dass die Anlage in regelmäßigen Abständen abgestellt und gereinigt werden muss. Wegen der hohen Kosten für die Reinigung selbst sowie den damit verbundenen Produktionsausfall werden möglichst lange Zeitintervalle zwischen den Reinigungen angestrebt.

Nach dem Austritt aus dem Spaltofen kann die fühlbare Wärme des Spaltgases, wie schon weiter oben beschrieben, zur Verdampfung des Feed-EDC genutzt werden.

Vorrichtungen hierzu werden z. B. in EP 264,065 A1 , in DE 103 26 248 A1 oder in DE 36 30 162 A1 beschrieben. Als besonders vorteilhaft hat sich eine Vorrichtung entsprechend EP 264,065 A1 erwiesen, bei der das Feed-EDC außerhalb des Ofens mittels des fühlbaren Wärmeinhalts des Spaltgases verdampft wird.

Direkt nach der Wärmenutzung durch Verdampfung von Feed-EDC bzw. Abkühlung des Spaltgases (bei Verfahren, bei denen die Wärme des Spaltgases nicht zurückgewonnen wird, auch direkt nach Austritt aus dem Spaltofen) wird das Spaltgas in einer sogenannten Quenchkolonne durch direkten Kontakt mit einem kühlen, flüssigen Rücklauf - oder Umlaufstrom gewaschen und weiter abgekühlt. Dies hat vor allem den Zweck, im Spaltgas enthaltene Kokspartikel auszuwaschen bzw. noch dampfförmige teerartige Substanzen zu kondensieren und ebenfalls auszuwaschen, da beide Komponenten in den nachgeschalteten Aufarbeitungsschritten stören würden.

Schließlich wird das Spaltgas einer destillativen Aufarbeitung zugeführt, in der die Komponenten Chlorwasserstoff (HCl), VCM und EDC voneinander getrennt werden.

Diese Aufarbeitungsstufe beinhaltet in der Regel meist mindestens eine Kolonne, die unter Druck betrieben wird und in der reiner HCl als Kopfprodukt gewonnen wird (im Folgenden HCI-Kolonne).

In neuerer Zeit besteht beim Neubau von Anlagen zur Herstellung von VCM durch thermische Spaltung von EDC die Tendenz zu immer höheren Produktionskapazitäten und damit immer weiter steigenden Anlagengrößen. Dabei ist die mit einem Spaltofen realisierbare Produktionshöhe durch verschiedene Faktoren begrenzt.

So darf beispielsweise der Druckverlust über die Schockrohre und die eigentlichen Reaktorrohre nicht zu hoch sein, damit am Kopf der HCI-Kolonne ein ausreichender Druck herrscht, um den Chlorwasserstoff mit einem wirtschaftlich vertretbaren Energieaufwand kondensieren zu können. Die Untergrenze für diesen Kolonnen- Kopfdruck liegt bei etwa 9 - 1 1 bar abs.

Die auf das Reaktorvolumen, d.h. das Gesamtvolumen der Reaktionsrohre bezogene Raum-Zeit-Ausbeute bezogen auf VCM in kg VCM / (m 3 h) hängt im wesentlichen von der Wärmestromdichte (Dimension W / m 2 ) ab, d.h. die Wärmemenge, die pro Flächeneinheit durch die Rohrwand auf das durchströmende Reaktionsgemisch übertragen werden kann, sowie vom Verhältnis der Oberfläche zum Volumen des Reaktionsrohrs (Dimension m 2 / m 3 ). Da das Verhältnis Oberfläche / Volumen der Rohre mit steigendem Rohrdurchmesser sinkt, werden mit steigendem Durchmesser der Reaktorrohre die erziel baren Raum-Zeit- Ausbeuten immer geringer. Eine Möglichkeit, diesen Effekt zumindest teilweise zu kompensieren, bestünde in der Erhöhung der Wärmestromdichte. Diese kann aber bei herkömmlichen Verfahren nicht über eine bestimmte Grenze erhöht werden, da es sonst durch die hohen auftretenden inneren Wandtemperaturen des Reaktorrohrs zu verstärkter Nebenproduktbildung und stark beschleunigter Koksablagerung kommt. Üblich sind in der Praxis mittlere Wärmestromdichten von ca. 28 - 32 kW / m 2 .

Bedingt durch diese Einschränkungen besteht für EDC-Spaltöfen derzeit eine

Kapazitätsobergrenze von ca. 250,000 t / Jahr VCM. Größere Kapazitäten müssen durch Parallelschaltung zweier oder mehrerer Öfen, d. h. durch mehrstraßigen Aufbau realisiert werden.

Wäre es möglich, die Kapazität eines Spaltofens wesentlich zu steigern, so könnte die Kapazitätsgrenze, oberhalb der ein mehrstraßiger Aufbau der EDC-Spaltung erforderlich ist, nach oben verschoben werden. Durch das Einsparen eines oder mehrerer Öfen mit der dazu gehörigen Peripherie (u.A. EDC-Verdampfer, Feed-Vorwärmung, Quench- kolonne) ergäbe sich bei der Realisierung hoher Anlagenkapazitäten ein ganz wesentlicher wirtschaftlicher Vorteil.

Ein wirtschaftlicher Vorteil ergäbe sich aber auch bei Anlagenkapazitäten unterhalb der Grenze, ab der ein mehrstraßiger Aufbau erforderlich ist. Gelänge es, die Raum-Zeit- Ausbeute der EDC-Spaltreaktion wesentlich zu steigern, so würde man mit geringeren Reaktorvolumina auskommen. Für den Spaltofen bedeutet dies konkret, dass weniger Reaktorrohre bzw. Reaktorrohre eines kleineren Durchmessers installiert werden müssten. Da diese Rohre aus teuren Hochtemperaturwerkstoffen bestehen und einen wesentlichen Kostenanteil beim Aufbau eines Spaltofens ausmachen, wäre es möglich, einen Spaltofen für eine bestimmte Anlagenkapazität deutlich kostengünstiger aufzubauen als bisher. Schon lange hat man versucht, die Raum-Zeit-Ausbeute der EDC-Spaltung durch verschiedene Maßnahmen zu erhöhen. Diese Maßnahmen haben zum Ziel, die mit einem gegebenen Reaktorvolumen erzielbare Produktionsmenge zu erhöhen und lassen sich einteilen in:

- Einsatz von heterogenen Katalysatoren

- Einsatz chemischer Promotoren

- sonstige Maßnahmen (z.B. Einkopplung elektromagnetischer Strahlung).

Es wird allgemein angenommen, dass die bisher vorgeschlagenen Maßnahmen zur physikalischen oder chemischen Initiierung zur Bereitstellung von Chlorradikalen im Reaktionsraum beitragen. Bei der thermischen EDC-Spaltung handelt es sich um eine Radikalkettenreaktion, deren erster Schritt die Abspaltung eines Chlorradikals aus einem EDC - Molekül ist:

C 2 H 4 CI 2 > C 2 H 4 CI + Cl

Die hohe Aktivierungsenergie dieses ersten Schrittes im Vergleich zu den nachgelagerten Kettenfortpflanzungsschritten ist die Ursache dafür, dass die Spaltungsreaktion erst oberhalb einer Temperatur von ca. 420 0 C merklich in Gang kommt.

Der Einsatz eines heterogenen Katalysators ermöglicht die Abspaltung eines Chlorradikals aus dem EDC-Molekül z.B. durch dissoziative Adsorption des EDC- Moleküls auf der Katalysatoroberfläche. Mit heterogenen Katalysatoren lassen sich sehr hohe EDC-Umsätze erzielen. Allerdings kommt es, bedingt durch hohe lokale Partialdrucke von VCM, an und in der Nähe der Katalysatoroberfläche, zur Zersetzung des VCM und damit zur Koksbildung an der Katalysatoroberfläche, die zu einer raschen Deaktivierung des Katalysators führt. Aufgrund der dadurch erforderlichen häufigen Regenerierung haben heterogene Katalysatoren bisher keinen Eingang in die großtechnische Herstellung von VCM gefunden. Bei physikalischen Maßnahmen, wie der Einstrahlung von kurzwelligem Licht, wird die Energie zur Abspaltung des Chlorradikals aus einer externen Quelle bereitgestellt. So stellt die Absorption eines kurzwelligen Lichtquants durch das EDC-Molekül die Energie für die Abspaltung des Chlorradikals zur Verfügung:

C 2 H 4 CI 2 + hv > C 2 H 4 CI + Cl

Bei der Verwendung chemischer Initiatoren wird entweder ein Chloratom durch Reaktion des EDC mit dem Initiator aus dem EDC-Molekül abgespalten oder die Chlorradikale werden durch Zerfall des Initiators bereitgestellt. Chemische Initiatoren sind beispielsweise elementares Chlor, Brom, lod, elementarer Sauerstoff, Chlorverbindungen, wie Tetrachlorkohlenstoff (CCI 4 ), oder Chlor-Sauerstoffverbindungen, wie Hexachloraceton.

Alle die Reaktion initiierenden Maßnahmen bewirken bei gleichbleibendem Umsatz eine deutliche Absenkung des Temperaturniveaus im Reaktor oder bei gleichbleibendem Temperaturniveau eine starke Erhöhung des Umsatzes.

Zur Verwendung von Katalysatoren für die thermische EDC-Spaltung existiert eine umfangreiche Literatur. Als Beispiel sei die EP 002,021 A1 genannt.

Dem Einsatz von Katalysatoren stehen in der Praxis deren hohe Verkokungsneigung und die Erfordernis häufiger Regenerationsintervalie entgegen.

Auch physikalische Maßnahmen wie die Einkopplung elektromagnetischer Strahlung in das Reaktionsrohr (beschrieben z.B. in DE 30 08 848 A1 oder DE 29 38 353 A1 ) haben trotz ihrer prinzipiellen Eignung bisher keinen Eingang in die industrielle Praxis gefunden. Die Ursachen hierfür sind wohl sicherheitstechnisch bedingt, (da z.B. zur Lichteinkopplung ein druckfestes optisches Fenster erforderlich ist) Auch weitere beschriebene physikalische Maßnahmen wie etwa die Injektion eines erhitzten Gases in das Reaktionsgemisch (WO 02/094,743 A2) werden bisher nicht großtechnisch eingesetzt. DE 103 19811 A1 beschreibt die elektromagnetische und photolytische Induzierung von radikalischen Reaktionen. Zusätzlich wird in diesem Dokument eine Vorrichtung zum Einbringen dieser Energie in einen Reaktor beschrieben. Dieses Dokument erwähnt zwar generell den Einsatz von Spaltpromotoren. Allerdings sind dort keine Angaben über die Auslegung und den Betrieb des eingesetzten Reaktors zu finden.

Der Einsatz chemischer Promotoren ist prinzipiell technisch am wenigsten aufwendig, weil weder der Reaktor mit Katalysator gefüllt werden muss (Einrichtungen zur Befüllung / Entleerung und Regeneration sind erforderlich), noch zusätzliche Einrichtungen zur Einkopplung elektromagnetischer Strahlung erforderlich sind. Der Promotor kann in einfacher Weise zum Feed-EDC-Strom zudosiert werden.

Die Steigerung des Umsatzes der EDC-Spaltung durch Zusatz von Halogenen oder Halogen abspaltenden Verbindungen wurde bereits von Barton et al. beschrieben (US 2,378 859 A), wobei die grundlegenden Versuche bei Atmosphärendruck in einer Giasapparatur ausgeführt wurden. Krekeler (DE Patent Nr. 857,957) beschrieb ein Verfahren zur thermischen EDC-Spaltung unter erhöhtem Druck. Die Durchführung bei erhöhtem Druck ist grundlegend für die großtechnische Anwendung, da nur dann eine wirtschaftliche Auftrennung des Reaktionsgemisches möglich ist. Dieser Zusammenhang ist dem Fachmann bekannt. Krekeler erkannte auch bereits das Problem der beschleunigten Verkokung bei hohen Umsätzen und benannte eine sinnvolle Obergrenze von 66 % für den Umsatz. Schmidt et al. in DE-AS-1 ,210,800 beschrieben ein Verfahren, bei dem die Fahrweise bei erhöhtem Druck mit der Zugabe eines Halogens kombiniert wird. Dabei werden bei Arbeitstemperaturen von 500 - 620 0 C Umsätze von ca. 90 % erreicht. Schmidt et al. beschrieben auch bereits, dass der Umsatz als Funktion der Zugabemenge an Halogen in eine Sättigung läuft, d.h. dass ab einer gewissen Zugabemenge an Halogen im Verhältnis zum Feed-EDC-Strom keine wesentliche Umsatzsteigerung mehr erreicht wird.

Die simultane Zugabe von Halogen oder anderen chemischen Promotoren an mindestens zwei Stellen des Reaktorrohrs wurde durch Sonin et al. in DE 1 953 240 A beschrieben. Hier wurden bei Reaktionstemperaturen von 250 - 450 0 C Umsätze zwischen 65 und 80 % erreicht.

Scharein et al. in DE 2 130 297 A beschrieben ein Verfahren zur thermischen Spaltung von EDC unter Druck, bei dem Chlor an mehreren Stellen des Reaktorrohrs zugegeben wird. Es werden dabei bei einer Reaktionstemperatur von 350 - 425°C Umsätze von 75,6 % (Beispiel 1) bzw. 70,5 % (Beispiel 2) erreicht. In dieser Veröffentlichung wird auch auf die Bedeutung des Verhältnisses Oberfläche / Volumen des Reaktors sowie auf die Bedeutung der Heizflächenbelastung (Wärmestromdichte) hingewiesen.

Das Problem der schnellen Verkokung des Reaktors bei hohen Umsätzen der Spaltreaktion wird in einem von Demaiziere et al. in US 5,705,720 A offenbarten Verfahren dadurch umgangen, dass das in den Reaktor eintretende dampfförmige EDC mit Chlorwasserstoff verdünnt wird. Hierbei wird dem EDC Chlorwasserstoff im molaren Verhältnis von 0,1 bis 1 ,8 zugesetzt. Gleichzeitig können nach diesem Verfahren dem Gemisch aus EDC und HCl auch Spaltpromotoren zugesetzt werden. Da der VCM- Partialdruck durch die Verdünnung mit großen Mengen HCl niedrig gehalten wird, lassen sich hohe Umsätze ohne Verkokung des Reaktors realisieren. Nachteilig ist hierbei jedoch der energetische Aufwand für das Aufheizen und das nachfolgende Abtrennen des für die Verdünnung zugesetzten HCl.

Longhini offenbart in US 4,590,318 A ein Verfahren, bei dem ein Promotor in das Spaltgas nach Austritt aus dem Spaltofen, d.h in die Nachreaktionszone, eindosiert wird. Hierbei wird der Wärmeinhalt des Spaltgases ausgenutzt, um den Gesamtumsatz der EDC-Spaltung zu erhöhen. Diese Methode ist jedoch Maßnahmen zur Steigerung der Raum-Zeit-Ausbeute im Spaltofen selbst unterlegen, da nur die nach Austritt aus dem Spaltofen im Spaltgasstrom noch enthaltende Wärme ausgenutzt werden kann und die nutzbare Wärmemenge begrenzt ist, wenn die Wärme des Spaltgasstroms zur Verdampfung des Feed-EDC genutzt werden soll.

Felix et al. (EP 0 133699 A1), Wiedrich et al. (US 4,584,420 A) und Mielke (DE 42 28 593 A1 ) lehren die Verwendung chlorierter organischer Verbindungen statt Chlor als Spaltpromotoren. Dabei können prinzipiell die gleichen Wirkungen auf die EDC- Spaltreaktion erzielt werden, wie mit elementaren Halogenen, wie Chlor oder Brom. Da es sich dabei jedoch um Stoffe handelt, die häufig nicht (wie Chlor) im Anlagenverbund der VCM-Produktion zur Verfügung stehen, müssen diese gesondert in den Prozess eingeführt werden, was wiederum mit erhöhten Kosten für deren Beschaffung sowie die Entsorgung der Rückstände verbunden ist.

DE 102 19 723 A1 bezieht sich auf ein Verfahren zur Zudosierung von Spaltpromotoren bei der Herstellung ungesättiger halogenhaltiger Kohlenwasserstoffe. Dieses Dokument offenbart keine näheren Einzelheiten zur thermischen Auslegung des Reaktors.

Obwohl die Effekte von Spaltpromotoren auf die Reaktion der thermischen EDC- Spaltung und deren prinzipielle Vorteile seit längerem bekannt sind, hat die Verwendung von Spaltpromotoren bisher keinen Eingang in die kommerzielle Produktion von VCM durch thermische Spaltung gefunden.

Dies liegt darin begründet, dass alle bisher offenbarten Verfahren auf erhöhte Umsätze der Spaltreaktion (mindestens 65 %) abzielen, obwohl schon früh erkannt wurde (DE Patent 857 957), dass oberhalb dieser Grenze mit deutlich erhöhter Verkokungsneigung der Reaktorrohre und der Nachreaktionszone zu rechnen ist. Die erhöhte Verkokungsneigung, die einen Einsatz von Spaltpromotoren in der Praxis bisher verhindert, ist dabei nicht auf die Promotoren selbst zurückzuführen, sondern auf das Zusammentreffen höherer VCM-Partialdrucke im Reaktionsgemisch (wie sie mit Umsätzen oberhalb von 65 % korrespondieren) mit hohen Temperaturen des Spaltgases und der inneren Wand des Reaktorrohrs. Diese Annahme wird insbesondere auch durch die in der US

5,705,720 A offenbarten Ergebnisse gestützt, wo durch Verdünnung des Reaktionsgemisches mit größeren Mengen HCl hohe Umsätze mit und ohne Spaltpromotor realisierbar sind, ohne dass erhöhte Verkokungsneigung auftritt.

In herkömmlichen Verfahren ist der Einsatz von Promotoren stets mit einer Umsatzerhöhung einhergegangen und hat bisher dazu geführt, dass Spaltpromotoren keinen Eingang in die großtechnische Herstellung von VCM durch thermische Spaltung von EDC gefunden haben.

Das Problem besteht also darin, die Eigenschaften von Spaltpromotoren so aus- zunutzen, dass die Raum-Zeit-Ausbeute in der Reaktionszone des Spaltofens wesentlich gesteigert wird, wobei die erforderlichen Abreinigungsintervalle nicht kürzer sind als bei einer Anlage gleicher Produktionskapazität ohne Einsatz von Promotoren und wobei der Wärmeinhalt des Spaltgases genutzt wird, um das eingesetzte Feed zu verdampfen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Reaktors mit gegenüber herkömmlichen Anlagen wesentlich gesteigerter Kapazität. Damit lassen sich die vorstehend beschriebenen Vorteile realisieren.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur thermischen Spaltung von halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, bei dem gegenüber herkömmlichen Verfahren wesentlich gesteigerte Raum-Zeit-Ausbeuten erzielt werden können und dass sich durch eine geringe Verkokungstendenz auszeichnet.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Spaltung von halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen zu ethylenisch ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoffen in einem Reaktor, der durch eine Konvektionszone und durch eine in Strömungsrichtung des Reaktionsgases stromabwärts angeordnete Strahlungszone verlaufende Reaktionsrohre mit vorgeschalteten Schockrohren umfasst, wobei in der Strahlungszone Brenner vorgesehen sind, um den Schock- und Reaktionsrohren thermische Energie zuzuführen, und der eine außerhalb des Reaktors angeordnete Erhitzungsvorrichtung für den halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff („Feed") umfasst, welche mit dem Energieinhalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase beheizt wird, dadurch gekennzeichnet, dass a) den Reaktionsrohren ein chemischer Promotor für die thermische Spaltung zugeführt wird und/oder innerhalb des Reaktors an ein oder mehreren Stellen eine lokal begrenzte Energiezufuhr zur Förderung der thermischen Spaltung in die Reaktionsrohre erfolgt, b) die Menge des chemischen Promotors und/oder die Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen in den Reaktionsrohren so gewählt wird, dass mit dem Energiegehalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 70 %, des eingesetzten halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffs verdampft werden können, ohne dass Kondensation der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase eintritt, c) die Wärmeaustauschfläche in der Strahlungszone, definiert als Summe der

Oberfläche der Schockrohre und der Oberfläche der Reaktionsrohre, so dimensioniert wird, dass die mittlere Wärmestromdichte durch die Wärmeaustauschfläche der Strahlungszone mindestens 35 kW / m 2 , vorzugsweise mindestens 40 kW / m 2 , beträgt, und d) der Umsatz der Spaltreaktion, bezogen auf den eingesetzten halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff, zwischen 50 und 65 % beträgt.

Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur thermischen Spaltung von halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen zu ethylenisch ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoffen umfassend eine Reaktor, der durch eine Konvektionszone und durch eine in Strömungsrichtung des Reaktionsgases stromabwärts angeordnete Strahlungszone verlaufende Reaktionsrohre mit vorgeschalteten Schockrohren umfasst, wobei in der Strahlungszone Brenner vorgesehen sind, um den Schock- und Reaktionsrohren thermische Energie zuzuführen, und der eine außerhalb des Reaktors angeordnete Erhitzungsvorrichtung für den halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff („Feed") umfasst, welche mit dem Energieinhalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase beheizt wird, mit den Elementen:

A) Mittel zum Zuführen von chemischen Promotoren für die thermische Spaltung in die Reaktionsrohre und/oder Mittel zum Zuführen von lokal begrenzter Energie zur Förderung der thermischen Spaltung an einer oder mehreren Stellen der Reaktionsrohre, B) Mittel zum Auswählen der Menge des chemischen Promotors und/oder der Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen in den Reaktionsrohren in solcher Weise, dass mit dem Energiegehalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 70 %, des eingesetzten halogenierten aliphatischen

Kohlenwasserstoffs verdampft werden können, ohne dass Kondensation der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase eintritt, und

C) Wärmeaustauschflächen in der Strahlungszone, definiert als Summe der Oberfläche der Schockrohre und der Oberfläche der Reaktionsrohre, die so dimensioniert sind, dass die mittlere Wärmestromdichte durch die

Wärmeaustauschfläche der Strahlungszone mindestens 35 kW / m 2 beträgt.

Es wurde überraschenderweise gefunden, dass die mit Spaltreaktoren einer gegebenen Größe erzielbare Produktionsmenge sich erheblich steigern lässt, wenn die Wärmeaustauscherflächen so dimensioniert werden, dass sich Wärmestromdichten oberhalb von 35 kW / m 2 einstellen, und wobei inititierende Maßnahmen eingesetzt werden, um die Reaktionstemperatur und die innere Wandtemperatur des Reaktionsrohres abzusenken. Dabei werden gleichzeitig der Edukt-Aufgabestrom und die Heizleistung des Reaktionsofens so gesteigert, dass sich der Umsatz der Reaktion im Vergleich zu Verfahren ohne Verwendung initiierender Maßnahmen nicht wesentlich erhöht. Um trotz der Absenkung der Reaktionstemperatur das Verfahren weiterhin wirtschaftlich betreiben zu können, müssen die Verfahrensparameter so eingestellt werden, dass die Verdampfung der eingesetzten Menge an Feed zu mindestens 50 % mittels des fühlbaren Wärmeinhalts des die Reaktionszone verlassenden Reaktions- gemisches erfolgt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird als zusätzliche Maßnahme das Rauchgas in einem Wärmetauscher kondensiert und die Abwärme des Rauchgases wird zur Vorwärmung der Brennerluft oder anderer Medien, z.B. flüssigen Eduktes, genutzt. Bei der Verfahrensvariante wird die Wärme aus der Abkühlung des Rauchgases unterhalb seines Taupunktes sowie die Kondensationswärme des im Rauchgas enthaltenen Wasserdampfes genutzt.

Der Wärmeaustausch erfolgt bei dieser Maßnahme vorzugsweise am Austritt des Rauchgases aus der Konvektionszone.

Diese Maßnahme kommt insbesondere zur Anwendung bei Brennstoffen mit einem niedrigen Anteil an säurebildenden Komponenten. Sie kann aber auch bei Brennstoffen mit einem mittleren bis hohen Anteil an säurebildenden Komponenten verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist bei dieser Verfahrensvariante D) mindestens einen Wärmetauscher auf, der zur Gewinnung von Abwärme aus der Kondensation des Rauchgases für die Vorwärmung der Verbrennungsluft oder anderen Medien, z.B. von flüssigem Edukt, eingesetzt wird.

Der Verbrauch an Brennstoff eines Spaltofens bei gleichbleibender Effizienz des Spaltprozesses lässt sich durch die Maßnahme der Rückgewinnung der im Rauchgas enthaltenen latenten Abwärme und der Vorwärmung der Verbrennungsluft ebenfalls erheblich verringern.

Die Zuführung von chemischen Promotor für die thermische Spaltung kann an beliebigen Stellen erfolgen. Der Promotor kann dem Feed, vorzugsweise dem gasförmigen Feed zugesetzt werden. Bevorzugt wird der Promotor den Schock- oder insbesondere den Reaktionsrohren in der Strahlungszone zugeführt.

Die lokal begrenzte Energiezufuhr zur Förderung der thermischen Spaltung erfolgt innerhalb des Reaktors an ein oder mehreren Stellen in die Reaktionsrohre.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird beispielhaft am System EDC / VC beschrieben. Es eignet es sich auch zur Herstellung anderer halogenhaltiger ungesättigter Kohlen- Wasserstoffe aus halogenhaltigen gesättigten Kohlenwasserstoffen. Allen diesen Reaktionen ist gemeinsam, dass die Spaltung eine Radikalkettenreaktion darstellt, bei der neben dem gewünschten Produkt ungewünschte Nebenprodukte gebildet werden, die bei Dauerbetrieb zu einem Verkoken der Anlagen führen. Bevorzugt ist die Herstellung von Vinylchlorid aus 1 ,2-Dichlorethan.

Unter "lokal begrenzter Energiezufuhr zur Förderung der thermischen Spaltung in die Reaktionsrohre" sind im Rahmen dieser Beschreibung solche physikalische Maßnahmen zu verstehen, die zur Initiierung der Spaltreaktion in der Lage sind. Dabei kann es sich z. B. um die Einkopplung energiereicher elektromagnetischer Strahlung handeln, um die lokale Zuführung von thermischen oder nicht-thermischen Plasmen, wie heißen Inertgasen.

Unter "mittlerer Wärmestromdichte durch die Wärmeaustauschfläche der Strahlungs- zone" ist im Rahmen dieser Beschreibung die gesamte durch die Wärmeaustauschfläche der Stahlungszone übertragene Wärmemenge dividiert durch die Wärmeaustauschfläche der Strahlungszone zu verstehen. Diese beträgt erfindungsgemäß mindestens 35 kW / m 2 .

Unter "ohne dass Kondensation der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase eintritt" ist im Rahmen der vorliegenden Beschreibung zu verstehen, dass weder partielle Kondensation oder Totalkondensation des Reaktionsgases eintritt.

Mittel zum Zuführen von chemischen Promotoren für die thermische Spaltung sind dem Fachmann bekannt. Dabei handelt es sich in der Regel um Zuleitungen, welche das Einleiten vorbestimmter Mengen von chemischen Promotoren in den Feedgasstrom gestatten, oder es handelt sich um Zuleitungen, welche das Einleiten vorbestimmter Mengen von chemischen Promotoren in die Reaktionsrohre in der Höhe der Strahlungszone gestatten. Diese Zuleitungen können am reaktorseitigen Ende Düsen aufweisen. Vorzugsweise münden ein oder mehrere dieser Zuleitungen in

Strömungsrichtung des Reaktionsgases gesehen im ersten Drittel der Strahlungszone in die Rohrleitungen. Mittel zum Zuführen von lokal begrenzter Energie zur Förderung der thermischen Spaltung in den Reaktionsrohren an einer oder mehreren Stellen der Strahlungszone sind dem Fachmann ebenfalls bekannt. Dabei kann es sich ebenfalls von Zuleitungen handeln, die gegebenenfalls am reaktorseitigen Ende Düsen aufweisen, über die thermisches oder nicht-thermisches Plasma in der Höhe der Strahlungszone in die Reaktionsrohre geleitet wird; oder es kann sich um Fenster handeln, über die elektromagnetische Strahlung oder Teilchenstrahlung in der Höhe der Strahlungszone in die Reaktionsrohre eingekoppelt wird. Vorzugsweise münden ein oder mehrere dieser Zuleitungen in Strömungsrichtung des Reaktionsgases gesehen im ersten Drittel der Strahlungszone in die Rohrleitungen; oder im ersten Drittel sind die Fenster zur Einkopplung der Strahlung angebracht.

Mittel zum Auswählen der Menge des chemischen Promotors und/oder der Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen in den Reaktionsrohren sind dem Fachmann ebenfalls bekannt. Dabei handelt es sich im Allgemeinen um Regelkreise, in welchen eine Führungsgröße verwendet wird, um die Menge bzw. die Intensität zu regeln. Als Führungsgrößen lassen sich sämtliche Verfahrensparameter verwenden, mit deren Hilfe auf den Energiegehalt der aus der Strahlungszone austretenden Reaktionsgase geschlossen werden kann. Beispiele dafür sind die Temperatur der austretenden Reaktionsgase, der Gehalt an Spaltprodukten in den Reaktionsgasen oder die Wandtemperatur der Reaktionsrohre an ausgewählten Stellen.

Die Dimensionierung der Wärmeaustauschflächen in der Strahlungszone kann vom Fachmann anhand von Routineversuchen ermittelt werden.

Durch die vorstehend beschriebene Kombination von Maßnahmen bzw. Merkmalen sind, verglichen mit herkömmlichen Verfahren oder Vorrichtungen, stark erhöhte Raum- Zeit-Ausbeuten möglich, ohne dass die aus der Literatur bekannten Nachteile, wie erhöhte Bildung von Nebenprodukten und starke Verkokungsneigung auftreten. An einer oder mehreren Stellen der Schockrohre oder der Rohre in der Reaktionszone wird elektromagnetische Strahlung einer geeigneten Wellenlänge oder Teilchenstrahlung eingestrahlt oder es wird ein chemischer Promotor zugegeben oder es erfolgt eine Kombination dieser Maßnahmen. Im Falle der Zugabe eines chemischen Promotors kann die Zugabe auch in die Zuleitung des gasförmigen Feed, beispielsweise zum EDC vom EDC-Verdampfer, zum Eintritt in den Spaltofen erfolgen.

Bevorzugt wird die lokal begrenzte Energiezufuhr zur Bildung von Radikalen durch elektromagnetische Strahlung oder durch Teilchenstrahlung bewirkt; dabei handelt es sich besonders bevorzugt um ultraviolettes Laserlicht.

Im Falle der Zugabe eines chemischen Promotors wird die Verwendung von elementarem Halogen, insbesondere von elementarem Chlor, bevorzugt.

Der chemische Promotor kann mit einem in Bezug auf die Spaltreaktion inerten Gas verdünnt werden, wobei die Verwendung von Chlorwasserstoff bevorzugt wird. Die Menge des als Verdünnungsmittel verwendeten Inertgases sollte maximal 5 mol % des Feed-Stromes nicht überschreiten.

Die Intensität der elektromagnetischen Strahlung oder der Teilchenstrahlung bzw. die Menge des chemischen Promotors wird so eingestellt, dass der molare Umsatz, bezogen auf das eingesetzte Feed, am spaltgasseitigen Austritt des Feed-Verdampfers zwischen 50 und 65 % beträgt, vorzugsweise zwischen 52 und 57 %.

Besonders bevorzugt wird ein molarer Umsatz, bezogen auf das eingesetzte EDC, am spaltgasseitigen Austritt des Feed-Verdampfers, von 55 %.

Die Temperatur des den Reaktor verlassenden Reaktionsgemisches liegt vorzugsweise zwischen 400 0 C und 470 0 C.

Die Wärmeaustauschfläche, definiert als die Summe der äusseren Oberflächen der (unberippten) Schockrohre und der Rohre in der Reaktionszone wird so dimensioniert, dass die mittlere Wärmestromdichte, definiert als der Quotient der gesamten, in der Strahlungszone auf das Spaltgas übertragenen Wärme und der Summe der äußeren Oberfläche der unberippten Schockrohre und der Rohre in der Reaktionszone mindestens 35 kW / m 2 beträgt.

Bevorzugt ist eine Dimensionierung der Wärmeaustauschfläche so, dass die mittlere Wärmestromdichte, definiert als der Quotient der gesamten, in der Strahlungszone auf das Spaltgas übertragenen Wärme und der Summe der äußeren Oberfläche der unberippten Schockrohre und der Rohre in der Reaktionszone zwischen 40 kW / m 2 und 80 kW / m 2 , besonders bevorzugt zwischen 45 kW / m 2 und 65 kW / m 2 beträgt.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird besonders bevorzugt zur thermischen Spaltung von 1 ,2-Dichlorethan zu Vinylchlorid eingesetzt.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden hohe Raum-Zeit-Ausbeute erzielt. Diese betragen vorzugsweise, bezogen auf das Volumen des Reaktionsrohres, definiert als Summe der Volumina der Schockrohre und der Reaktionsrohre, vom Eintritt in die Strahlungszone des Reaktors bis zum Austritt aus der Strahlungszone des Reaktors, mindestens 2000 kg, vorzugsweise 3000 bis 6000 kg, an ethylenisch ungesättigtem halogenierten Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise an Vinylchlorid, pro Stunde und Kubikmeter.

Zum erfindungsgemäßen Verfahren zählt außer der thermischen Spaltung von halogenierten, aliphatischen Kohlenwasserstoffen im eigentlichen Spaltofen noch als weiterer Verfahrensschritt die Verdampfung des flüssigen Feed, beispielsweise des flüssigen EDC, vor dem Eintritt in die Strahlungszone des Spaltofens. Diese Maßnahmen müssen für eine Ermittlung der Wirtschaftlichkeit des Spaltprozesses zusammen mit der eigentlichen thermischen Spaltung bzw. mit dem Betrieb des Spaltofens betrachtet werden.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung richtet sich auf ein Verfahren, bei dem die fühlbare Wärme des Spaltgases ausgenutzt wird, um flüssiges, vorgewärmtes Feed, z.B. EDC, vor Eintritt in die Strahlungszone zu verdampfen, wobei vorzugsweise ein Wärmeaustauscher verwendet wird, wie er bereits in EP 276,775 A2 beschrieben wurde. Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass einerseits das Spaltgas beim Austritt aus dem Spaltofen noch heiß genug ist, um mit seinem fühlbaren Wärmeinhalt die gesamte Menge des Feed zu verdampfen und dass andererseits die Temperatur des Spaltgases beim Eintritt in diesen Wärmetauscher einen Mindestwert nicht unterschreitet, um die Kondensation teerartiger Substanzen in den Wärmeaustauscherrohren zu verhindern.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Feed-Verdampfung, die ebenfalls in EP 276,775 A2 beschrieben wurde, ist die Temperatur des Spaltgases beim Austritt aus dem Spaltofen so niedrig, dass der Wärmeinhalt des Spaltgases nicht ausreicht, um das Feed vollständig zu verdampfen. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung wird der fehlende Anteil an dampfförmigem Feed durch Entspannungsverdampfung von flüssigem Feed in einen Behälter erzeugt, vorzugsweise in das Ausdampfgefäß eines Wärmeaustauschers, wie er in EP 276,775 A2 beschrieben wurde. Die Vorwärmung des flüssigen Feed geschieht dabei vorteilhafterweise in der Konvektionszone des Spaltofens. Auch bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist darauf zu achten, dass die Temperatur des Spaltgases beim Eintritt in diesen Wärmetauscher einen Mindestwert nicht unterschreitet, um die Kondensation teerartiger Substanzen in den Wärmeaustauscherrohren zu verhindern.

Der Wärmeinhalt des Spaltgases wird verwendet, um mittels indirekten Wärmeaus- tauschs mindestens 50 % des eingesetzten Feed zu verdampfen, ohne dass das Spaltgas dabei teilweise oder vollständig kondensiert.

Als Wärmetauscher wird bevorzugt ein Apparat verwendet, wie er z.B. in EP 264,065 A1 beschrieben ist. Dabei wird flüssiger halogenierter aliphatischer Kohlenwasserstoff mit dem heißen, den ethylenisch ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoff enthaltenden Produktgas, das den Reaktor verlässt, indirekt erwärmt, verdampft und das entstehende gasförmige Eduktgas in den Reaktor eingeführt, wobei der flüssige halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff in einem ersten Behälter mit dem Produktgas bis zum Sieden erwärmt und von dort in einen zweiten Behälter übergeführt wird, in dem er ohne weitere Erwärmung unter geringerem Druck als in dem ersten Behälter teilweise verdampft wird, wobei das verdampfte Eduktgas in den Reaktor eingespeist und der nicht verdampfte halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff in den ersten Behälter zurückgeführt wird.

In einer besonders bevorzugten Variante dieses Verfahrens wird der halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff vor dem Einspeisen in den zweiten Behälter in der Konvektionszone des Reaktors mit dem Rauchgas, das die den Reaktor heizenden Brenner erzeugen, erwärmt.

Besonders bevorzugt ist eine Fahrweise, bei der das gesamte eingesetzte Feed durch indirekten Wärmeaustausch mit dem Spaltgas verdampft wird, ohne dass das Spaltgas dabei teilweise oder vollständig kondensiert.

Erfolgt die Verdampfung des Feed nicht vollständig mittels des Wärmeinhalts des Spaltgases, so wird die Restmenge an Feed vorzugsweise durch Entspannungsverdampfung in einen Behälter verdampft, wobei das Feed zuvor in flüssigem Zustand in der Konvektionszone des Spaltofens vorgewärmt wird. Als Behälter für die Ent- Spannungsverdampfung wird dabei vorzugsweise das Ausdampfgefäß eines Wärmetauschers verwendet, wie er z. B. in EP 264,065 A1 beschrieben wurde.

In einer weiteren bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Temperatur des in die außerhalb des Reaktors angeordneten Erhitzungsvorrichtung eintretenden Reaktionsgases gemessen und dient als Führungsgröße für die Regelung der Zugabemenge des chemischen Promotors und/oder für die Intensität der lokal begrenzten Energiezufuhr. Selbstverständlich können auch andere Meßgrößen als Führungsgröße herangezogen werden, beispielsweise der Gehalt an Produkten der Spaltreaktion.

In einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante wird der molare Umsatz der Spaltreaktion stromabwärts nach Austritt des Spaltgases aus dem EDC Verdampfer oder am Kopf der Quenchkolonne bestimmt, beispielsweise mit einer Online- Analysevorrichtung, vorzugsweise mittels eines OnlineGaschromatographen.

In einer weiteren bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Rauchgas nach dem Verlassen der Konvektionszone durch ein Rauchgasgebläse abgesaugt und in einen oder mehrere Wärmetauscher übergeführt, wo es kondensiert wird. Die Abwärme wird zum Erwärmen der Brennerluft genutzt. Das entstandene Kondensat wird gegebenenfalls aufgearbeitet und aus dem Prozess ausgeschleust. Die verbleibenden gasförmigen Bestandteile des Rauchgases werden gegebenenfalls gereinigt und in die Atmosphäre entlassen.

Besonders bevorzugt wird ein Verfahren, bei dem das unter den Taupunkt abzukühlende Rauchgas in den dafür vorgehaltenen Wärmetauscher in Abwärtsrichtung von oben eingeleitet wird, nach erfolgter Abkühlung den Wärmetauscher in Aufwärtsrichtung verlässt, und das entstandene Kondensat aus dem Wärmetauscher frei nach unten ablaufen kann und somit vollständig aus dem Rauchgasstrom abgetrennt wird.

Die Brennstoffmenge kann sowohl zu gleichen Teilen als auch zu ungleichen Teilen auf die Brennerreihen des Ofens verteilt werden.

Es können Reaktorrohre mir einem lichten Durchmesser von mindestens 200 mm, vorzugsweise von 250 bis 350 mm, verwendet werden. Der lichte Durchmesser der Reaktorrohre ist aber nicht auf diese Maße beschränkt.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht bei Verwendung von Spaltpromotoren und/oder bei Anwendung physikalischer Maßnahmen zur Initiierung der Feed- Spaltreaktion die Anwendung hoher mittlerer Wärmestromdichten und vermeidet die üblicherweise auftretenden Nachteile hoher Raum-Zeit-Ausbeuten bei der therrmischen Feed-Spaltung.

Der Vorteil des Verfahrens liegt insbesondere in der Tatsache, dass bei der Einstellung moderater Umsätze, die denjenigen "herkömmlicher " Verfahren entsprechen unter Einsatz von Promotoren vergleichsweise sehr hohe Wärmestromdichten eingestellt werden und damit hohe Wärmeströme auf das Spaltgas übertragen werden können, ohne dass die Bildungsraten von Nebenprodukten oder Koks erhöht werden. Die Ursache hierfür ist, dass der Zusatz von Promotoren und/oder die Anwendung von physikalischen Maßnahmen zur Initiierung der Spaltreaktion das gesamte Temperaturniveau im Reaktionsraum sowie die innere Wandtemperatur des Reaktorrohrs deutlich herabsetzen, wodurch das Reaktionsgemisch trotz hoher übertragener Wärmeströme schonenden Bedingungen ausgesetzt ist.

Da die im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren kleineren Reaktorvolumina (gleichbedeutend mit kleineren Rohrlängen in der Strahlungszone) geringere Strömungsdruckverluste verursachen, können erfindungsgemäß ausgelegte Reaktoren mit vergleichsweise höheren Feedmengen beaufschlagt werden, ohne dass der für eine wirtschaftliche Auftrennung des Reaktionsgemisches nötige Mindestdruck beim Eintritt in die HCI-Kolonne unterschritten wird.

Ein weiterer Vorteil ist, dass auch Reaktorrohrdurchmesser realisiert werden können, die mit herkömmlichen Verfahren nicht zugänglich sind, da sonst aufgrund deren niedrigem Oberfläche / Volumenverhältnis zu hohe innere Wandtemperaturen auftreten würden.

Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wird auch durch die Summe der Druckverluste des Spaltofens (bestehend aus Konvektions -und Strahlungszone), des Wärmeaustauschers für die Verdampfung des Feed sowie eines gegebenenfalls vorhandenen Quench- systems („Quenchkolonne") beeinflusst. Dieser sollte möglichst gering sein, da bei der destillativen Abtrennung von Spaltprodukten diese am Kopf einer Kolonne kondensiert werden müssen, wobei zur Kühlung des Kondensators eine Kältemaschine verwendet wird. Je größer die Summe der Druckverluste über das gesamte System "thermische Spaltung" ist, desto geringer ist der Druck am Kopf der Kolonne und des abgetrennte Spaltprodukt, beispielsweise HCl, muss bei einer entsprechend niedrigeren Temperatur kondensiert werden. Dies führt zu einem erhöhten spezifischen Energieverbrauch der Kälte-maschine, was wiederum die Wirtschaftlichkeit des gesamten Verfahrens negativ beeinflusst. Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen erläutert. Eine Beschränkung ist dadurch nicht beabsichtigt.

Beispiel 1

42500 kg / h dampfförmiges EDC wurden in einem Spaltofen bei einem Druck von 21 bar abs. und einer Eintrittstemperatur von 360 0 C durch eine Rohrschlange von 232 m Länge und einem lichten Durchmesser von 153,4 mm geleitet. Dem dampfförmigen EDC wurde am Reaktoreintritt ein Gemisch von 42,5 kg / h Chlor (entsprechend 1000 Gew. ppm) und 250 kg / h Chlorwasserstoff zudosiert. Das Reaktorvolumen betrug 4,3 m 3 . Die unterfeuerte Leistung betrug 10000 kW. Die Temperatur des Spaltgases beim Austritt aus dem Ofen betrug 418 C C; der Umsatz betrugt 52,5 %. Die Temperatur des Rauchgases beim Austritt aus der Strahlungszone betrugt 897 0 C. Die absorbierte Wärmeleistung betrug 5113 kW, die mittlere Wärmestromdichte betrugt 42 kW / m 2 . Die Reaktorleistung betrug 3270 kg VCM / m 3 h.

Beispiel 2

64000 kg / h dampfförmiges EDC wurden in einem Spaltofen bei einem Druck von 21 bar abs. und einer Eintrittstemperatur von 360 0 C durch eine Rohrschlange von 232 m Länge und einem lichten Durchmesser von 153,4 mm geleitet. Dem dampfförmigen EDC wurde am Reaktoreintritt ein Gemisch von 64 kg / h Chlor (entsprechend 1000 Gew. ppm) und 250 kg / h Chlorwasserstoff zudosiert. Das Reaktorvolumen betrug 4,3 m 3 . Die unterfeuerte Leistung betrug 20000 kW. Die Temperatur des Spaltgases beim Austritt aus dem Ofen betrug 440 °C; der Umsatz betrug 52,8 %. Die Temperatur des Rauchgases beim Austritt aus der Strahlungszone betrug 1074 0 C. Die absorbierte Wärmeleistung betrug 8220 kW, die mittlere Wärmestromdichte betrug 67 kW / m 2 . Die Reaktorleistung betrug 4960 kg VCM / m 3 h.

Beispiel 3 36160 kg / h dampfförmiges EDC wurden in einem Spaltofen bei einem Druck von 21 bar abs, und einer Eintrittstemperatur von 360 0 C durch eine Rohrschlange von 130 m Länge und einem lichten Durchmesser von 153,4 mm geleitet. Dem dampfförmigen EDC wurde am Reaktoreintritt ein Gemisch von 36,1 kg / h Chlor (entsprechend 1000 Gew. ppm) und 250 kg / h Chlorwasserstoff zudosiert. Das Reaktorvolumen betrug 2,4 m 3 . Die unterfeuerte Leistung betrug 10000 kW. Die Temperatur des Spaltgases beim Austritt aus dem Ofen betrug 433 0 C; der Umsatz betrug 52,7 %. Die Temperatur des Rauchgases beim Austritt aus der Strahlungszone betrug 997 0 C. Die absorbierte Wärmeleistung betrug 4550 kW, die mittlere Wärmestromdichte betrug 72 kW / m 2 . Die Reaktorleistung betrug 5010 kg VCM / m 3 h.

Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel, herkömmliches Verfahren)

36160 kg / h dampfförmiges EDC wurden in einem Spaltofen bei einem Druck von 21 bar abs. und einer Eintrittstemperatur von 360 0 C durch eine Rohrschlange von 403 m Länge und einem lichten Durchmesser von 153,4 mm geleitet. Das Reaktorvolumen betrug 7,5 m 3 . Die unterfeuerte Leistung betrug 10000 kW. Die Temperatur des Spaltgases beim Austritt aus dem Ofen betrug 490 0 C; der Umsatz betrug 52,8 %. Die Temperatur des Rauchgases beim Austritt aus der Strahlungszone betrug 866 0 C. Die absorbierte Wärmeleistung betrug 5290 kW, die mittlere Wärmestromdichte betrug 25 kW / m 2 . Die Reaktorleistung betrug 1606 kg VCM / m 3 h.