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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING PLASTIC SPECTACLE LENSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/019243
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a method and a device for producing plastic spectacle lenses. The lenses are transformed by shaping plastic blanks based on data concerning the finished surface of the lens and on the shaping process parameters. The inventive device comprises several independent stations (14, 14', 14'), the plastic blanks being shaped in one of said stations. The data are calculated in a central station (10) as first data for individual lenses, then transmitted to the independent station (14, 14', 14'), where they are extracted from a first memory (62) of the independent station (14, 14', 14') as second data for non-individual lenses.

Inventors:
HAIDL MARKUS (DE)
MERTIN MICHAEL (DE)
ZAISER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/007075
Publication Date:
March 04, 2004
Filing Date:
July 02, 2003
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS CARL (DE)
ZEISS STIFTUNG (DE)
HAIDL MARKUS (DE)
MERTIN MICHAEL (DE)
ZAISER MICHAEL (DE)
International Classes:
B29D11/00; G02C13/00; G02C7/02; G06Q10/00; (IPC1-7): G06F17/60
Foreign References:
EP0576268A11993-12-29
EP0092364A11983-10-26
EP0299690A21989-01-18
Attorney, Agent or Firm:
Witte A. (Weller & Partner Postfach 105462, Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Herstellen von Brillengläsern aus Kunst stoff, bei dem die Brillengläser durch Bearbeiten von KunststoffRohlingen in Abhängigkeit von die Oberfläche des fertigen Brillenglases sowie Parameter des Bearbei tungsprozesses wiedergebenden Daten bearbeitet werden, da durch gekennzeichnet, daß die KunststoffRohlinge in einer von mehreren dezentralen Stationen (14, 14', 14") bearbei tet werden, daß die Daten entweder als erste Daten für in dividuelle Brillengläser in einer Zentralstation (10) be rechnet und der dezentralen Station (14, 14', 14") über mittelt werden oder als zweite Daten für nicht individuelle Brillengläser aus einem ersten Speicher (62) in der dezentralen Station (14, 14', 14") ausgelesen wer den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die KunststoffRohlinge zunächst gegossen und dann bearbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die KunststoffRohlinge durch Drehen bearbeitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die KunststoffRohlinge durch Schleifen bearbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die KunststoffRohlinge durch Fräsen bearbeitet werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Gießen eine der Oberflä chen des KunststoffRohlings fertig hergestellt und nur die andere Oberfläche bearbeitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Oberfläche als vorgefertigte Gleitsichtfläche ausge bildet und die andere Oberfläche als Rezeptfläche bearbei tet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Oberfläche als sphärische oder torische Fläche ausge bildet und die andere Oberfläche als kombinierte Gleit sichtund Rezeptfläche bearbeitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die andere Fläche auf der Rückseite des Brillen glases befindet.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Gießen keine der Oberflä chen des KunststoffRohlings fertig hergestellt und beide Oberflächen bearbeitet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die KunststoffRohlinge außerhalb der dezentralen Station (14, 14', 14") als unbearbeitete Rohteile hergestellt und dann der dezentralen Station (14, 14', 14") zugeführt wer den.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die KunststoffRohlinge zu nächst spanabhebend bearbeitet, dann poliert und schließ lich markiert werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten bzw. zweiten Daten in Abhängigkeit von Eingangssignalen berechnet bzw. ausge lesen werden, die in der dezentralen Station (14, 14', 14") eingegeben werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingangssignale manuell eingegeben werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich net, daß in der dezentralen Station (14,14', 14") nach Eingabe der Eingangssignale zunächst ein Werkstückträger (66) ausgewählt, der Werkstückträger (66) mit einem zu be arbeitenden KunststoffRohling bestückt, und der Werk stückträger alsdann einer Bearbeitungsvorrichtung (84) zu geführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf dem Werkstückträger (66) befindliche Markierung ausgelesen und mit den Eingangssignalen zu einem Datensatz verknüpft wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß dem Datensatz die in Abhängigkeit von den Eingangssignalen aus dem ersten Speicher (62) ausgelesenen zweiten Daten hinzugefügt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeich net, daß der Datensatz der Zentralstation (10) übermittelt und dort abgespeichert wird.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentralstation (10) einen zweiten Speicher (30) aufweist, in dem Updates für die zweiten Daten abgespeichert sind, und daß vor dem Auslesen von zweiten Daten aus dem ersten Speicher (62) durch Ver bindung mit dem zweiten Speicher (30) die zweiten Daten mit den Updates verglichen werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn die zweiten Daten nicht mit den Updates über einstimmen, die zweiten Daten im ersten Speicher (62) durch die Updates ersetzt werden.
21. Vorrichtung zum Herstellen von Brillengläsern aus Kunst stoff, mit einer Bearbeitungsvorrichtung (84) für Kunst stoffRohlinge und mit einem Rechner (50) zum Steuern der Bearbeitungsvorrichtung (84) in Abhängigkeit von die Ober fläche des fertigen Brillenglases sowie Parameter des Be arbeitungsprozesses wiedergebenden Daten, dadurch gekenn zeichnet, daß eine Zentralstation (10) sowie eine Mehrzahl von mit der Zentralstation (10) über ein Leitungsnetz (12) verbundenen dezentralen Stationen (14), 14', 14") vorgese hen sind, wobei die Zentralstation (10) eine Rechenstufe (26) zum Berechnen von ersten Daten für individuelle Bril lengläser enthält und in den dezentralen Stationen (14, 14', 14") Speicher (62) für zweite Daten für nicht individuelle Brillengläser vorhanden sind und der Rechner (50) Mittel aufweist, um die Bearbeitungsvorrichtung (84) wahlweise in Abhängigkeit von den ersten Daten oder den zweiten Daten zu steuern.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Brillengläsern aus Kunststoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Bril- lengläsern aus Kunststoff, bei dem die Brillengläser durch Be- arbeiten von Kunststoff-Rohlingen in Abhängigkeit von die Ober- fläche des fertigen Brillenglases sowie Parameter des Bearbei- tungsprozesses wiedergebenden Daten bearbeitet werden.

Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Herstellen von Brillengläsern aus Kunststoff, mit einer Bearbeitungsvor- richtung für Kunststoff-Rohlinge und mit einem Rechner zum Steuern der Bearbeitungsvorrichtung in Abhängigkeit von die O- berfläche des fertigen Brillenglases sowie Parameter des Bear- beitungsprozesses wiedergebenden Daten.

Verfahren und Vorrichtungen der vorstehend genannten Art sind allgemein bekannt.

Bei modernen Brillengläsern, insbesondere Gleitsichtgläsern, unterscheidet man zwischen sog."nicht-individuellen"und"in- dividuellen"Gläsern.

Nicht-individuelle Gleitsichtgläser sind solche, die konventio- nell standardisiert sind und im Falle ihrer Ausführung in Kunststoff in einem Gießprozeß als Halbfabrikate hergestellt werden. Die Halbfabrikate werden dabei entweder bei einem der großen, eingeführten Brillenglashersteller gefertigt oder de- zentral bei einem spezialisierten Großhändler, der nicht nur die Rohlinge herstellt, sondern auch die Flächenbearbeitung nach den Patientendaten durchführt, die ihm von Optikergeschäf- ten zur Verfügung gestellt worden sind.

Üblicherweise werden die Halbfabrikate in einer Vielzahl unter- schiedlicher Varianten hergestellt, die sich hinsichtlich der Grundkurve, der Addition, der Zuordnung rechts/links sowie in bezug auf den Glastyp unterscheiden. Aus dem jeweils geeigneten Rohling wird danach das Brillenglas entsprechend den Anforde- rungen des einzelnen Patienten hergestellt.

Bei individuellen Gleitsichtgläsern werden im Vergleich zu ei- nem nicht-individuellen Gleitsichtglas mehrere zusätzliche Pa- rameter vom Augenarzt bzw. vom Optiker erfaßt, die individuell in die Berechnung des Glases eingehen. Jedes individuelle Gleitsichtglas wird somit einzeln für einen speziellen Patien- ten berechnet und hergestellt.

Infolgedessen können individuelle Gleitsichtgläser zur Zeit nur von wenigen Herstellern gefertigt werden, da neben der erfor- derlichen Fertigungstechnologie auch das Know-how zur Berech- nung dieser individuellen Gleitsichtgläser vorhanden sein muß.

Dies sind in der Regel nur die erfahrenen Brillenglasherstel- ler.

Im Falle von nicht-individuellen Gleitsichtgläsern wird der Kunststoff-Rohling bzw. das Halbfabrikat üblicherweise auf der Frontfläche als Gleitsichtfläche bereits fertig bearbeitet und vorgegeben. Die patientenindividuelle Bearbeitung des Halbfab- rikats findet demgegenüber nur auf der Rückfläche (der sog.

"Rezeptfläche") statt.

Bei individuellen Gleitsichtgläsern ist diese Vorgehensweise nicht möglich, weil in diesem Fall neben der patientenindividu- ell zu bearbeitenden Rückfläche auch die patientenindividuell ausgebildete Gleitsichtfläche auf der Frontfläche hergestellt werden müssen.

Zusammengefaßt bedeutet dies, daß bei individuellen Gleitsicht- gläsern nach heutigem Stand der Technik eine Fertigung nur bei den großen Brillenglasherstellern möglich ist, was die Verbrei- tung dieser im Interesse der Patienten an sich wünschenswerten Form von Brillengläsern behindert. Dies liegt einmal daran, daß für die Herstellung derartiger individueller Gleitsichtgläser eine längere Zeit benötigt wird, daß Reklamationen komplizier- ter abzuwickeln sind und daß schließlich auch ein ausreichender Wettbewerb nicht immer gewährleistet werden kann.

Das Dokument EP 0 576 268 B1 beschreibt ein System zum Herstel- len von Brillen. Das System besteht aus einer Mehrzahl von räumlich verteilten Verkaufsstationen, die über ein öffentli- ches Kommunikationsnetz mit einer zentralen Fertigungsstätte verbunden sind. In den Verkaufsstationen werden Daten der je- weiligen Brille sowie Daten der Brillengläser in ein Datener- fassungsgerät eingegeben und an die zentrale Fertigungsstätte übermittelt. In den Verkaufsstationen befinden sich keinerlei Fertigungseinrichtungen.

Das Dokument EP 0 299 690 A2 beschreibt ein System zum Bearbei- ten von Verschreibungen für Kontaktlinsen. Das System besteht aus einer Mehrzahl von räumlich verteilten Terminals bei Augen- ärzten, z. B. Personal Computern oder Telefonen, die über ein öffentliches Kommunikationsnetz mit einem Zentralrechner ver- bunden sind. Auf diese Weise werden Bestellungen abgewickelt, Verschreibungen gespeichert, Patientenakten verwaltet usw. Auch hier findet im Bereich der Terminals keine Fertigung statt.

Ein ähnliches System für den Vertrieb von Brillen und Brillen- gläsern ist im Dokument US 2001/0042028 A1 beschrieben, wobei zwischen bereits registrierten und noch nicht registrierten Pa- tienten differenziert wird.

Das Dokument EP 0 092 364 AI beschreibt eine Vorrichtung zur Randbearbeitung eines Brillenglases, damit dieses in eine vor- gegebene, nicht-kreisförmige Brillenfassung paßt. Die Daten der Brillenfassung sind dabei in einem elektronischen Speicher ab- gelegt bzw. werden für eine neue Brillenfassung zunächst ver- messen und dann in dem Speicher abgelegt. Diese Daten werden einer Randbearbeitungsvorrichtung zugeführt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sowohl die Herstellung von konventionellen, nicht-individuellen Gleitsichtgläsern wie insbesondere auch die Herstellung von individuellen Gleitsichtgläsern nicht nur bei einigen wenigen Brillenglasherstellern möglich ist, sondern auch dezentral bei Großhandelsbetrieben, Großlabors und dgl. erfolgen kann, wie sie heutzutage in vielen Märkten tätig sind.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kunststoff-Rohlinge in einer von mehreren dezentralen Stationen bearbeitet werden, daß die Daten entweder als erste Daten für individuelle Bril- lengläser in einer Zentralstation berechnet und der dezentralen Station übermittelt werden oder als zweite Daten für nicht- individuelle Brillengläser aus einem ersten Speicher in der de- zentralen Station ausgelesen werden.

Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Zentralstation sowie eine Mehrzahl von mit der Zentralstation über ein Leitungsnetz verbundenen dezentralen Stationen vorge- sehen sind, wobei die Zentralstation eine Rechenstufe zum Be- rechnen von ersten Daten für individuelle Brillengläser enthält und in den dezentralen Stationen Speicher für zweite Daten für nicht-individuelle Brillengläser vorhanden sind und der Rechner Mittel aufweist, um die Bearbeitungsvorrichtung wahlweise in Abhängigkeit von den ersten Daten oder den zweiten Daten zu steuern.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Wei- se vollkommen gelöst.

Erfindungsgemäß wird nämlich die Bearbeitung von konventionel- len, nicht-individuellen Gleitsichtgläsern allein mit Mitteln der jeweiligen dezentralen Station ermöglicht, in der die dafür erforderlichen Datensätze für die jeweilige Oberflächenform und die erforderlichen Bearbeitungsparameter abgespeichert sind, so daß für die Herstellung in den dezentralen Stationen unmittel- bar auf diese Datensätze zurückgegriffen werden kann. Wenn hin- gegen ein individuelles Gleitsichtglas hergestellt werden soll, kann auf die Berechnungskapazität der Zentralstation zurückge- griffen werden, die somit nicht in jeder der dezentralen Stati- onen vorgehalten werden muß.

Die Erfindung ermöglicht es daher erstmals, die Kompetenz zur Herstellung individueller Gleitsichtgläser auf eine dezentrale Ebene mit vielen, in einem bestimmten Markt parallel tätigen Großhändlern bzw. Großlabors zu verlagern, so daß die Bearbei- tungszeiten insgesamt verkürzt werden und ein wirksamer Wettbe- werb stattfindet.

Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfah- rens werden die Kunststoff-Rohlinge in an sich bekannter Weise zunächst gegossen und dann bearbeitet. Dies erfolgt vorzugswei- se durch Drehen, Schleifen, Fräsen oder weitere bekannte Bear- beitungsverfahren.

Wie bereits erwähnt wurde, kann je nach Art des herzustellenden Glases beim Gießen bereits eine der Oberflächen des Kunststoff- Rohlings fertig hergestellt und nur die andere Oberfläche bear- beitet werden, während andererseits auch beim Gießen keine der Oberflächen des Kunststoff-Rohlings fertig hergestellt und dann beide Oberflächen bearbeitet werden.

Im erstgenannten Fall wird vorzugsweise die eine Oberfläche als vorgefertigte Gleitsichtfläche ausgebildet und die andere Ober- fläche als Rezeptfläche bearbeitet. Alternativ kann aber auch die eine Oberfläche in grober Stufung als sphärische oder tori- sche Fläche ausgebildet und die andere Oberfläche als kombi- nierte Gleitsicht-und Rezeptfläche bearbeitet werden. Bevor- zugt befindet sich in beiden Fällen die andere Fläche auf der Rückseite des Brillenglases.

Im letztgenannten Fall ist es sogar möglich, die Kunststoff- Rohlinge außerhalb der dezentralen Station als unbearbeitete Rohteile, sog. "Hockey Pucks"herzustellen und dann der dezen- tralen Station zuzuführen. Dies führt zu erheblichen Kostenein- sparungen.

Weiterhin ist bevorzugt, wenn in ebenfalls an sich bekannter Weise die Kunststoff-Rohlinge zunächst spanabhebend bearbeitet, dann poliert und schließlich markiert werden.

Bei bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfah- rens werden die ersten bzw. zweiten Daten in Abhängigkeit von Eingangssignalen berechnet bzw. ausgelesen, die in der dezen- tralen Station eingegeben, insbesondere manuell eingegeben wer- den.

Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß eine ankommende Bestel- lung für ein bestimmtes Brillenglas in der dezentralen Station sogleich z. B. über eine Tastatur in einen Rechner eingegeben werden kann und dann aus diesen eingegebenen Signalen unmittel- bar die erforderlichen Daten berechnet bzw. ausgelesen werden.

Auch dies trägt zur Verkürzung der Gesamt-Bearbeitungszeit ei- nes derartigen Auftrages bei.

Bei Varianten dieses Ausführungsbeispiels ist bevorzugt, wenn in der dezentralen Station nach Eingabe der Eingangssignale zu- nächst ein Werkstückträger ausgewählt, der Werkstückträger mit einem zu bearbeitenden Kunststoff-Rohling bestückt, und der Werkstückträger alsdann einer Bearbeitungsvorrichtung zugeführt wird.

Dies gilt insbesondere dann, wenn eine auf dem Werkstückträger befindliche Markierung ausgelesen und mit den Eingangssignalen zu einem Datensatz verknüpft wird.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß Aufträge in reproduzierba- rer Weise gesteuert und die Daten des Auftrages, einschließlich der Bearbeitung, zu Dokumentationszwecken abgespeichert werden können.

Hierzu ist weiter vorzugsweise vorgesehen, daß dem Datensatz die in Abhängigkeit von den Eingangssignalen aus dem ersten Speicher ausgelesenen zweiten Daten hinzugefügt werden, wobei insbesondere der Datensatz der Zentralstation übermittelt und dort abgespeichert wird.

Auf diese Weise entsteht ein komplett geregelter und dokumen- tierter Bearbeitungsvorgang, der eine hohe Bearbeitungsqualität bei niedrigem Ausschuß gewährleistet.

Besonders bevorzugt sind Ausführungsbeispiele der Erfindung, bei denen die Zentralstation einen zweiten Speicher aufweist, in dem Updates für die zweiten Daten abgespeichert sind, wobei vor dem Auslesen von zweiten Daten aus dem ersten Speicher durch Verbindung mit dem zweiten Speicher die zweiten Daten mit den Updates verglichen werden. Hierbei ist besonders bevorzugt, dann, wenn die zweiten Daten nicht mit den Updates übereinstim- men, die zweiten Daten im ersten Speicher durch die Updates zu ersetzen.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß auch bei der Herstellung von konventionellen, nicht-individuellen Gleitsichtgläsern stets auf die neuesten Datensätze der Hersteller zurückgegrif- fen werden kann, indem bei jedem Neuauftrag oder entsprechend einem sonstigen Raster in der Zentralstation abgefragt wird, ob die in der dezentralen Station vorhandenen Datensätze noch ak- tuell sind oder nicht. Durch schnelles elektronisches Update wird in diesem Fall gewährleistet, daß dem Endnutzer und damit auch dem Patienten immer die neuesten Daten zur Verfügung ste- hen.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der bei- gefügten Zeichnung.

Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach- stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein äußerst schematisiertes Blockschaltbild zur Veranschaulichung eines Ausführungsbei- spiels des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. einer erfindungs- gemäßen Vorrichtung.

In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt eine Zentralstation, mit der die Funktion eines Servers ausgeübt wird. Die Zentralstation 10 ist an ein Leitungsnetz 12 angeschlossen. Das Leitungsnetz 12 kann ein herkömmliches Leitungsnetz sein, wie es zur Übertra- gung von Daten oder sonstigen Signalen verwendet werden kann, als Leitungsnetz 12 kommt aber auch das Internet in Betracht.

An das Leitungsnetz 12 sind ferner dezentrale Stationen mit der Funktion eines Clients angeschlossen, von denen in der Figur eine Station 14 im einzelnen dargestellt ist und weitere Stati- onen 14', 14''schematisch angedeutet sind. Es versteht sich, daß die Zahl der dezentralen Stationen 14, 14', 14''in keiner Weise beschränkt ist, auch nicht in ihrer räumlichen Vertei- lung. Die Zentralstation 10 enthält einen ersten Rechner 20. Dieser ist mit einer Leitung 22 an das Leitungsnetz 12 angeschlossen.

Wenn im folgenden von"Leitung"die Rede ist, so ist damit jede Art von Wechselwirkung zwischen zwei Baugruppen oder Einrich- tungen zu verstehen, die der Übertragung von Daten oder auch der Übergabe von Sachen dient. Es versteht sich ferner, daß das nachstehend geschilderte Blockschaltbild gemäß der Figur in der dargestellten Konfiguration nur als Beispiel zu verstehen ist und daß viele der nachstehend geschilderten Funktionen auch als Teil einer Programmsteuerung dargestellt werden können, ohne an bestimmte Vorrichtungskonfigurationen gebunden zu sein.

Der erste Rechner 20 ist weiterhin über eine Leitung 24 mit ei- ner Rechenstufe 26 verbunden, in der Datensätze für individuel- le Gleitsichtgläser nach patientenindividuellen Vorgaben be- rechnet werden. Diese Datensätze umfassen die entsprechende O- berflächengestaltung für die beiden Flächen des Brillenglases ebenso wie sich daraus ergebende Prozeßparameter, die bei der Bearbeitung eines Kunststoff-Rohlings zum Erzielen der berech- neten Flächen benötigt werden. Insoweit ist unter dem Begriff "Daten"jedwede Kombination von Informationen zu verstehen, die zur Herstellung einer bestimmten Oberfläche eines Brillenglases benötigt wird.

Über eine Leitung 28 ist weiterhin ein erster Speicher 30 an den ersten Rechner 20 angeschlossen. Der erste Speicher 30 ent- hält Updates für nicht-individuelle Gleitsichtgläser, wie wei- ter unten noch erläutert werden wird.

Eine Leitung 32 verbindet den ersten Rechner 20 mit einem zwei- ten Speicher 34, in dem auftragsbezogene Daten abgespeichert und damit dokumentiert werden.

Schließlich führt eine Leitung 36 vom ersten Rechner 20 zu ei- ner Rechenstufe 38, die über eine entsprechende Textverarbei- tung für die Korrespondenz und das Rechnungswesen zuständig ist, wie mit einem nach außen weisenden Pfeil 40 angedeutet.

Die dezentrale Station 14 enthält einen zweiten Rechner 50, der über eine Leitung 52 in der bereits erwähnten Weise an das Lei- tungsnetz 12 angeschlossen ist. Eine weitere Leitung 54 führt vom zweiten Rechner 50 zu einem Terminal 56, das beispielsweise über eine Tastatur 58, eine Maus, eine Datenleitung oder dgl. ansteuerbar ist. Die Funktionen des Terminals 56 können auch in den zweiten Rechner 50 integriert sein. Das Terminal 56 dient zur Eingabe der patientenspezifischen Daten, die für die Her- stellung eines gewünschten Brillenglases erforderlich sind.

Eine Leitung 60 verbindet den zweiten Rechner 50 mit einem dritten Speicher 62, in dem Daten für die Bestimmung von Flä- chen-und Prozeßparametern bei nicht-individuellen Gleitsicht- gläsern abgespeichert sind.

Mittels einer Leitung 64-ist der zweite Rechner 50 an einen Werkstückträger 66 angeschlossen. Ferner führt eine Leitung 68 vom zweiten Rechner 50 zu einer Gießmaschine 70, in der die Kunststoff-Rohlinge abgegossen werden. Hierzu können aus einem über eine Leitung 72 vom zweiten Rechner 50 gesteuerten Form- schalenlager 74 die erforderlichen formgebenden Elemente für die Gießmaschine 70 beigebracht werden. Die in der Gießmaschi- ne 70 hergestellten Kunststoff-Rohlinge werden über eine Lei- tung 76 dem Werkstückträger 66 zugeführt.

Anstelle des vorstehend beschriebenen Gießvorganges mittels ei- ner Gießmaschine 70 kann die dezentrale Station 14 auch extern vorgefertigte Rohlinge in Form sog."Hockey Pucks"einsetzen, die in einem entsprechenden Lager 80 vorgehalten werden und ü- ber eine Leitung 78 dem Werkstückträger 66 zuführbar sind.

Die Werkstückträger 66 werden über eine Leitung 82 einer Bear- beitungsvorrichtung 84 zugeführt, die ihrerseits über eine Lei- tung 86 vom zweiten Rechner 50 steuerbar ist. Dort werden die Kunststoff-Rohlinge durch Drehen, Schleifen, Fräsen und dgl. bearbeitet, vorzugsweise auch poliert und schließlich markiert.

Die fertigen Kunststoff-Brillengläser verlassen dann die Bear- beitungsvorrichtung 84 über eine Leitung 86 und gelangen in ei- ne Versandeinheit 88, von wo sie ausgeliefert werden, wie mit einem nach außen weisenden Pfeil 90 angedeutet ist.

Es sollen nun zwei Beispiele für eine Vorgehensweise bei der Herstellung eines Kunststoff-Brillenglases erläutert werden : Einem bestimmten Auftrag liegen patientenspezifische Daten zugrunde, die vorzugsweise manuell über die Tastatur 58 in das Terminal 56 eingegeben werden. Im zweiten Rechner 50 wird nun festgestellt, ob es sich bei dem gewünschten Brillenglas um ein individuelles oder ein nicht-individuelles Glas handelt.

Im erstgenannten Fall wird über das Leitungsnetz 12 eine Ver- bindung zur Zentralstation 10 hergestellt. In der Rechenstu- fe 26 werden nun die individuellen Daten für den zu bearbeiten- den Auftrag berechnet, d. h. die zu erzeugenden Flächen des Brillenglases, einschließlich der erforderlichen Daten für die Prozeßparameter des jeweiligen Bearbeitungsvorganges. Diese Da- ten werden über das Leitungsnetz 12 an die dezentrale Stati- on 14 übermittelt. Gleichzeitig werden die so ermittelten Daten im zweiten Speicher 34 archiviert.

Der zweite Rechner 50 setzt nun mit den soeben übermittelten Daten den Bearbeitungsvorgang in Gang. Hierzu wird entweder mittels der Gießmaschine 70 und des Formschalenlagers 74 ein Kunststoff-Rohling in der dezentralen Station 14 abgegossen o- der es wird, da ohnehin beide Flächen des Kunststoff-Rohlings zu bearbeiten sind, aus dem Puck-Lager 80 ein völlig unbearbei- teter Rohling entnommen.

Mit dem auf die eine oder die andere Weise bereitgestellten Rohling wird nun der Werkstückträger 66 bestückt. Der Werk- stückträger 66 trägt eine Markierung, die ausgelesen und dem zweiten Rechner 50 übermittelt wird, damit der jeweilige Her- stellungsvorgang auch insoweit dokumentiert werden kann. Der Werkstückträger 66 gelangt nun mit dem Rohling in die Bearbei- tungsvorrichtung 84, wo in der eingangs beschriebenen Weise das individuelle Gleitsichtglas durch Bearbeiten der Frontfläche und der Rückfläche hergestellt wird. Vorzugsweise wird das Glas dann an der Front-oder der Rückfläche poliert und schließlich zur späteren Orientierung des Glases auch signiert.

Eine Bearbeitung auf nur einer der beiden Flächen, vorzugsweise der Rückfläche, ist ebenfalls möglich. Weiterhin ist es bei in- dividuellen Gleitsichtgläsern auch möglich, die Gleitsichtflä- che zusammen mit der Rezeptfläche auf derselben Seite, vorzugs- weise der Rückseite des Brillenglases, vorzusehen. In diesem Falle würde man bei der Bearbeitung von einem Halbfabrikat aus- gehen, bei dem die nicht zu bearbeitende Seite bereits fertig ist. Hierzu würde im Normalfall eine sphärische oder eine tori- sche Fläche, jeweils in groben Stufungen sortiert, ausreichen.

Nach dem Verlassen der Bearbeitungsvorrichtung 84 wird das fer- tig bearbeitete Brillenglas vorzugsweise noch an seiner Ober- fläche veredelt. Zu diesem Zweck kann wahlweise eine Hart- schicht, eine Antireflexschicht und eine hydrophobe Schicht aufgebracht werden. Die hierzu erforderlichen Beschichtungsein- richtungen können gleichfalls mit dem zweiten Rechner 50 ver- bunden sein. Ein nicht-vernetzter Betrieb ist jedoch gleich- falls möglich.

Das auf diese Weise hergestellte Brillenglas wird nun dem Ver- sand 88 zugeleitet.

Die während des Herstellungsprozesses gesammelten Daten werden vom zweiten Rechner 50 über das Leitungsnetz 12 der Zentralsta- tion 10 übermittelt, wo diese Daten ebenfalls im zweiten Spei- cher 34 archiviert sowie in der Rechenstufe 38 für die weitere Korrespondenz mit dem Kunden verarbeitet werden.

Im Falle nicht-individueller Gläser läuft der Prozeß insoweit etwas anders ab, als der zweite Rechner 50 die für die Bearbei- tung erforderlichen Daten unmittelbar aus dem dritten Spei- cher 62 entnimmt, der sich ebenfalls in der dezentralen Stati- on 14 befindet. Vorzugsweise wird vor der Übernahme der Bear- beitungsdaten aus dem dritten Speicher 62 noch ein Update durchgeführt, indem der zweite Rechner 50 über das Leitungs- netz 12 mit der Zentralstation 10 Verbindung aufnimmt und dort im ersten Speicher 30 prüft, ob die aus dem dritten Speicher 62 ausgelesenen Daten für das jeweilige nicht-individuelle Gleit- sichtglas dem neuesten Stand entsprechen. Führt ein Vergleich zu dem Ergebnis, daß im dritten Speicher 62 noch veraltete Da- ten abgespeichert waren, so werden diese Daten zunächst durch Austausch mit dem ersten Speicher 30 upgedatet und die upgeda- teten Daten dann für den nachfolgenden Bearbeitungsvorgang ein- gesetzt.

Die Bearbeitung findet dann in der gleichen Weise statt, wie weiter vorne für den Fall von individuellen Gleitsichtgläsern beschrieben wurde.