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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING A SECURITY DOCUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/064021
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device and a method for producing a security document (1), wherein: the security document (1) is provided with at least one projecting layer (6); at least one image of at least one projecting section (7) of the projecting layer (6) is produced; a document-related spatial orientation of the projecting section (7) is determined in an image-based manner; a document-related spatial orientation of at least one non-imaged document feature of the security document (1) is determined according to the document-related spatial orientation of the projecting section (7), and a cutting trajectory (11) is determined according to the document-related spatial orientation of the non-imaged document feature of the security document (1) and/or a document-related spatial orientation of an imaged document feature of the projecting section (7) is determined in an image-based manner, and a cutting trajectory (11) is determined according to the document-related spatial orientation of the imaged document feature of the security document (1); and the security document (1) is cut along the cutting trajectory (11).

Inventors:
SEIJO BOLLIN HANS-PETER (DE)
ZERBEL JAMES (DE)
RIEBE OLAF (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/074265
Publication Date:
April 20, 2017
Filing Date:
October 11, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BUNDESDRUCKEREI GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/47; B24C1/04; B26D5/00; B26D7/00; B26D7/02; B26F1/44; B26F3/00
Foreign References:
DE10124068A12002-02-21
DE102013104745A12014-11-13
DE102008009843A12009-08-13
DE102007018450A12008-10-30
DE10124068A12002-02-21
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BRESSEL UND PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments (1 ), wobei das

Sicherheitsdokument (1 ) in einem Überformat bereitgestellt wird, wobei das

Sicherheitsdokument (1 ) mit mindestens einer Überstandslage (6) bereitgestellt wird, wobei mindestens ein Abbild zumindest eines Überstandsabschnitts (7) der

Überstandslage (6) erzeugt wird, wobei bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts (7) bestimmt wird, wobei in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des Überstandsabschnitts (7) eine

dokumentenbezogene Raumlage mindestens eines nicht abgebildeten

Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments (1 ) und eine

Beschneidungstrajektorie (1 1 ) in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments (1 ) bestimmt wird, wobei das Sicherheitsdokument (1 ) entlang der

Beschneidungstrajektorie (1 1 ) beschnitten wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bildbasiert eine

dokumentenbezogene Raumlage eines abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts (7) und eine Beschneidungstrajektorie (1 1 ) in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts (7) bestimmt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Beschneidungstrajektorie (1 1 ) derart bestimmt wird, dass eine dokumentenbezogene Raumlage eines Dokumentenmerkmals im beschnittenen Zustand des

Sicherheitsdokuments (1 ) nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer gewünschten Raumlage abweicht.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts und/oder die

dokumentenbezogene Raumlage des mindestens einen nicht abgebildeten

Dokumentenmerkmals in Abhängigkeit mindestens eines abbildbaren Merkmals der Überstandslage bestimmt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Überstandslage (6) einen Überstandsabschnitt (7) aufweist, der sich entlang der gesamten Länge mindestens eines Seitenrands der Überstandslage erstreckt oder dass die Überstandslage mindestens einen Überstandsabschnitt aufweist, der sich nur entlang eines Teils der gesamten Länge mindestens eines Seitenrands der Überstandslage erstreckt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschneidungstrajektorie (1 1 ) derart bestimmt wird, dass ein Format des

Sicherheitsdokuments (1 ) im beschnittenen Zustand nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einem gewünschten Format abweicht und/oder eine dokumentenbezogene Raumlage mindestens eines abbildbaren Dokumentenmerkmals im beschnittenen Zustand des Sicherheitsdokuments (1 ) nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer gewünschten Raumlage abweicht.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschneidung durch Fräsen, Schleifen, Fluidstrahl-Schneiden oder Stanzen erfolgt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine dokumentenbezogene Raumlage und/oder Form der Beschneidungstrajektorie (1 1 ) bestimmbar ist.

9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder zur Durchführung der Beschneidung das Sicherheitsdokument (1 ) und/oder mindestens eine Schneideinrichtung (18) bewegt werden.

10. Vorrichtung zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments, wobei die Vorrichtung (14) mindestens eine Schneideinrichtung (18), mindestens eine Halteeinrichtung (15) für das Sicherheitsdokument (1 ), mindestens eine Einrichtung (9) zur Bilderfassung und mindestens eine Auswerteeinrichtung (10) umfasst, wobei die Schneideinrichtung (18) und/oder die mindestens eine Halteeinrichtung (15) bewegbar ist, wobei mittels der Einrichtung (9) zur Bilderfassung mindestens ein Abbild zumindest eines

Überstandsabschnitts (7) einer Überstandslage (6) des Sicherheitsdokuments (1 ) erzeugbar ist, wobei bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage des

Überstandsabschnitts (7) bestimmbar ist, wobei in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des Überstandsabschnitts (7) eine dokumentenbezogene Raumlage mindestens eines nicht abgebildeten

Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments (1 ) und eine

Beschneidungstrajektorie in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments (1 1 ) bestimmbar ist, wobei das Sicherheitsdokument (1 ) mittels der Schneideinrichtung (18) entlang der Beschneidungstrajektorie (1 1 ) beschneidbar ist.

1 1 . Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bildbasiert eine

dokumentenbezogene Raumlage eines abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts (7) und eine Beschneidungstrajektorie (1 1 ) in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts (7) bestimmbar ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Halteeinrichtung (15) für das Sicherheitsdokument eine erste und eine weitere Halteplatte (16a, 16b) umfasst, wobei das Sicherheitsdokument (1 ) zwischen der ersten und weiteren Halteplatte (16a, 16b) anordenbar ist, wobei die erste und/oder die weitere Halteplatte (16a, 16b) eine Beschneidungsschlitz aufweist oder wobei die erste und/oder die weitere Halteplatte (16a, 16b) ein Unterformat aufweist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines

Sicherheitsdokuments, insbesondere eines buchartigen Sicherheitsdokuments.

Es ist bekannt, dass bei der Herstellung von Sicherheitsdokumenten diese in einem Überformat bereitgestellt und dann beschnitten werden. Der Beschnitt kann

beispielsweise durch ein Stanzen erfolgen, wobei das Stanzen auch einen Mehrseiten- Beschnitt, z.B. einen Dreiseiten-Beschnitt, ermöglicht.

Die DE 101 24 068 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum automatischen Positionieren und Beschneiden von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder

papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialen, insbesondere zum dreiseitigen

Beschneiden von gebundenen Druckerzeugnissen. Die beschriebe Vorrichtung weist zwei orthogonal und phasenversetzt zueinander schneidende Messer auf. Durch die Messer erfolgt ein gleichzeitiger Schnitt durch verschiedene Abschnitte des Schneidguts.

Insbesondere bei buchartigen Sicherheitsdokumenten erfolgt der Beschnitt des

Sicherheitsdokuments auf ein gewünschtes Format als Dreiseiten-Beschnitt in einem geschlossenen Zustand des Sicherheitsdokuments, wobei alle Ränder des

Sicherheitsdokuments bis auf einen den Buchrücken ausbildenden Rand, der auch als Buchrückenrand bezeichnet werden kann, beschnitten werden. Die Bestimmung von Beschneidungstrajektorien oder -linien erfolgt hierfür meist relativ zu dem Rand, der den Buchrücken ausbildet. Hierbei ist problematisch, dass die Lage und/oder Orientierung von Dokumentenmerkmalen, die auf einer innenliegenden und somit verdeckten Seite des Sicherheitsdokuments vorhanden sind, nicht berücksichtigt werden. Aufgrund von

Fertigungstoleranzen in Prozessschritten, die dem Beschneiden vorangehen, kann sich eine Lage und/oder Orientierung dieser Dokumentenmerkmale relativ zum

Buchrückenrand verändern. Wird die Beschneidungstrajektorie also nur auf Basis von erfassbaren, äußeren Dokumentenmerkmalen bestimmt, so können diese innenliegenden Dokumentenmerkmale nach dem Beschnitt eine unerwünschte Lage und/Orientierung, beispielsweise relativ zu den Rändern des beschnittenen Sicherheitsdokuments, aufweisen. Dies kann bedeuten, dass das derart hergestellte Sicherheitsdokument Ausschuss bildet. Somit ist es erforderlich, häufig manuelle Qualitätskontrollen durchzuführen und gegebenenfalls eine Beschneidungstrajektorie entsprechend zu verändern.

Es stellt sich somit das technische Problem, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments zu schaffen, welche einen Ausschuss bei der Herstellung verringern.

Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 10. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Es ist eine Grundidee der Erfindung, eine Überstandslage in einem zu beschneidenden Sicherheitsdokument vorzusehen, wobei eine optische Erfassung der Überstandslage die Bestimmung einer dokumentenbezogenen Raumlage von optisch nicht erfassbaren Dokumentenmerkmalen ermöglicht. In Abhängigkeit der derart bestimmten Raumlage kann dann eine Beschneidungstrajektorie bestimmt werden.

Vorgeschlagen wird ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments. Das Sicherheitsdokument kann hierbei ein gewünschtes Format aufweisen, beispielsweise ein ID1 -Format, ein ID2-Format oder ein ID3-Format.

Vorzugsweise, aber nicht zwingend, ist das Sicherheitsdokument ein buchartiges

Sicherheitsdokument. Ein buchartiges Sicherheitsdokument kann einen Einbandteil sowie einen Buchblockteil umfassen, wobei der Einbandteil den Buchblockteil im geschlossenen Zustand des Sicherheitsdokuments umgibt. Alternativ kann das Sicherheitsdokument jedoch auch als Kartenkörper bereitgestellt werden.

Das Sicherheitsdokument wird in einem Überformat bereitgestellt. Dies kann bedeuten, dass mindestens eine Dimension, beispielsweise eine Länge, eine Breite oder eine Höhe, größer als die gewünschte Soll- oder End-Dimension im fertig hergestellten Zustand des Sicherheitsdokuments ist. Der fertig hergestellte Zustand kann einen gebrauchsfertigen Zustand bezeichnen. Vorzugsweise sind zwei Dimensionen, vorzugsweise die Länge und Breite, größer als die entsprechende Soll-Dimension. Beispielsweise kann ein

Sicherheitsdokument in einem oder mehreren Randbereichen einen Überstand mit vorbestimmter Dimension entlang der entsprechenden Raumrichtung, beispielsweise entlang einer Längsrichtung oder Querrichtung, aufweisen. Der Überstand kann beispielsweise 5 mm betragen. Bei einem buchartigen Sicherheitsdokument können z.B. drei Ränder jeweils einen Überstand aufweisen, insbesondere zwei Querränder und ein Längsrand. In diesem Fall kann das Sicherheitsdokument nur im den Buchrücken ausbildenden Randbereich keinen Überstand aufweisen. Der Überstand kann auch als Beschnittzugabe bezeichnet werden. Bei einem kartenförmigen Sicherheitsdokument kann dieses jedoch selbstverständlich entlang aller vier Ränder jeweils einen Überstand aufweisen.

Das Sicherheitsdokument kann in zumindest einem Randbereich oder in ausgewählten, aber nicht allen, Randbereichen oder aber in allen Randbereich/en beschnitten werden.

Weiter wird das Sicherheitsdokument mit mindestens einer Überstandslage bereitgestellt. Die Überstandslage kann insbesondere Teil des vorhergehend erläuterten Buchblockteils sein. Die Überstandslage kann insbesondere durch mindestens eine Seite des

Buchblockteils bereitgestellt werden. Seiten des Buchblockteils können z.B. zum

Eintragen eines Visums dienen. Bevorzugt wird die Überstandslage von einer

Passkartenseite des Buchblockteils bereitgestellt. Eine derartige Passkartenseite dient in der Regel nicht zum Eintragen eines Visums. Seiten des Buchblockteils können beispielsweise aus Papier, aus Kunststoff oder aus einem Verbundwerkstoff bestehen. Nach dem Zusammentragen können Seiten des Buchblockteils laserperforiert werden.

Die Passkartenseite kann z.B. durch eine Kunststoff karte ausgebildet sein, die ein oder vorzugsweise mehrere Sicherheitsmerkmale aufweist. Weiter kann die Passkartenseite eine zur Führung des Sicherheitsdokuments autorisierte Person identifizierende oder personalisierende Merkmale aufweisen. Beispielsweise kann die Passkartenseite ein Foto und personenspezifische Daten des Inhabers aufweisen oder kodieren.

Selbstverständlich ist das Verfahren auch für nicht-buchartige Sicherheitsdokumente, beispielsweise Sicherheitsdokumente im Kartenformat, anwendbar. In diesem Fall kann die Überstandslage eine Innenlage des Kartenkörpers sein, beispielsweise eine

Hologramm-Lage und/oder eine sogenannte Inlay-Lage und/oder eine personalisierte Laminationslage. Die Überstandslage kann hierbei eine Lage des Sicherheitsdokuments bezeichnen, die in mindestens einer Dimension größer als das Sicherheitsdokument im Überformat ist. Auch kann die Überstandslage in mindestens einer Dimension größer als die Dimension der Vorder- und/oder Rückseite des Einbandteils sein. Dies bedeutet, dass ein

Randbereich der Überstandslage auch im geschlossenen Zustand eines buchartigen Sicherheitsdokuments im Überformat visuell und/oder optisch erfassbar ist.

Mit anderen Worten weist die Überstandslage mindestens einen Abschnitt auf, der über mindestens ein Teil mindestens eines Seitenrands des Sicherheitsdokuments im

Überformat übersteht. Dieser Abschnitt kann auch als Überstandsabschnitt bezeichnet werden. Beispielsweise kann der Überstandsabschnitt um 3 mm bis 6 mm über den Seitenrand überstehen.

Der Überstandsabschnitt kann hierbei entlang des gesamten Seitenrands überstehen. In diesem Fall kann der Überstandsabschnitt streifenförmig ausgebildet sein. Auch kann der Überstandsabschnitt nur entlang eines Teils des Seitenrands überstehen. Auch kann der Überstandsabschnitt mehrere Teilabschnitte umfassen, die jeweils entlang eines Teils des Seitenrands überstehen.

Weiter wird ein Abbild zumindest des Überstandsabschnitts der Überstandslage erzeugt. Vorzugsweise wird ein Abbild des Sicherheitsdokuments im Überformat mit dem

Überstandsabschnitt erzeugt. Das Abbild kann von einer Bilderzeugungseinrichtung, insbesondere einer Kamera, erzeugt werden.

Weiter wird bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts bestimmt. Eine dokumentenbezogenen Raumlage kann eine Raumlage in einem dokumentenfesten Koordinatensystem des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments, also des Sicherheitsdokuments im Überformat, bezeichnen.

Die Raumlage des Überstandsabschnitts kann beispielsweise als Raumlage eines Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts, eines Referenzpunktes oder einer Referenzlinie des Überstandsabschnitts oder eines überstandsabschnittsfesten

Koordinatensystems bestimmt werden. Beispielsweise kann ein Ursprung dieses

Koordinatensystems an einer Ecke oder in einem geometrischen Mittelpunkt des Überstandsabschnitts liegen. Weiter können Achsen parallel zu Rändern des

Überstandsabschnitts orientiert sein.

Die Raumlage des dokumentenfesten Koordinatensystems des unbeschnittenen

Sicherheitsdokuments kann ebenfalls bildbasiert bestimmt werden. Die Raumlage kann insbesondere eine Lage des Ursprungs und eine Orientierung der Achsen dieses

Koordinatensystems bezeichnen. Beispielsweise kann ein Ursprung des

dokumentenfesten Koordinatensystems an einer Ecke oder in einem geometrischen Mittelpunkt des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments liegen. Weiter können Achsen parallel zu Rändern des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments orientiert sein.

Auch kann die dokumentenbezogene Raumlage eine Raumlage eines

Dokumentenmerkmals oder Dokumentenabschnitts relativ zu einem (weiteren)

Dokumentenmerkmal, insbesondere einem abgebildeten Dokumentenmerkmal des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments, bezeichnen. Diese kann auch als

Relativraumlage bezeichnet werden. Beispielsweise kann die Relativraumlage ein Abstand des Dokumentenmerkmals oder Dokumentenabschnitts von dem (weiteren) Dokumentenmerkmal, beispielsweise einem Rand des Dokuments, sein.

Ein Dokumentenmerkmal kann hierbei ein grafisches Element oder ein Verbund grafischer Elemente des Sicherheitsdokuments sein. Auch kann ein Dokumentenmerkmal ein Sicherheitsmerkmal sein. Auch kann ein Dokumentenmerkmal eine Eigenschaft des Dokuments, beispielsweise eine geometrische Eigenschaft, sein. Auch kann ein

Dokumentenmerkmal ein Rand oder eine Eigenschaft des Randes, insbesondere ein geometrischer Verlauf des Randes, des Dokuments sein. Der Rand kann hierbei eine Kante des Dokuments bezeichnen.

Ein Dokumentenmerkmal kann z.B. ein Buchstabe oder ein Symbol sein oder umfassen. Auch kann ein Dokumentenmerkmal ein Text, ein Hologramm oder eine Prägung sein. Auch kann ein Dokumentenmerkmal eine sogenannte Passermarke sein. Das

Dokumentenmerkmal kann insbesondere auf der Passkartenseite angeordnet sein.

Insbesondere kann das Dokumentenmerkmal in einer maschinenlesbaren Zone des Sicherheitsdokuments, insbesondere der Passkartenseite, angeordnet und somit maschinenlesbar sein. Ein Dokumentenmerkmal kann ein gedrucktes, ein gelasertes, ein geprägtes oder ein gestanztes Dokumentenmerkmal sein.

Die Raumlage eines Bildmerkmals oder Dokumentenmerkmals kann eine Position und/oder Orientierung des Merkmals im bzw. bezogen auf das entsprechende/n

Koordinatensystem bezeichnen.

Weiter kann bildbasiert auch ein Format des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments bestimmt werden.

Weiter wird in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des

Überstandsabschnitts eine dokumentenbezogene Raumlage mindestens eines nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments bestimmt.

Die Raumlage eines nicht abgebildeten Dokumentenmerkmale relativ zum

Überstandsabschnitt kann vorbekannt sein. Insbesondere kann die Raumlage eines nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals in dem überstandsabschnittsfesten

Koordinatensystem vorbekannt sein. Da die dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts, insbesondere eines Koordinatensystems des

Überstandsabschnitts, bekannt ist, kann auch die dokumentenbezogene Raumlage des nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals bestimmt werden.

Das nicht abgebildete Dokumentenmerkmal bezeichnet ein Dokumentenmerkmal, welches mittels der Bilderzeugungseinrichtung nicht in das Abbild abbildbar und somit in diesem auch nicht detektierbar ist. Ein nicht abbildbares Dokumentenmerkmal kann somit auch als nicht sichtbares oder verdecktes Dokumentenmerkmal bezeichnet werden, insbesondere ein im geschlossenen Zustand des Sicherheitsdokuments nicht sichtbares oder verdecktes Dokumentenmerkmal.

Ein nicht abgebildetes Dokumentenmerkmal kann insbesondere ein Merkmal sein, welches in oder auf einer Seite des Buchblockteils angeordnet ist. Vorzugsweise ist das nicht abgebildete Dokumentenmerkmal ein Dokumentenmerkmal, welches in oder auf der Überstandslage, aber nicht im Bereich des Überstandsabschnitts, angeordnet ist. Weiter wird eine Beschneidungstrajektorie in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments bestimmt.

Die bildbasierte Bestimmung der Raumlage kann hierbei die Detektion von Bildmerkmalen und die Bestimmung von deren Eigenschaften umfassen. Bildmerkmale können z.B. abgebildete Strukturen, z.B. auch Seitenränder oder Randbereiche, und abgebildete grafische Elemente des Sicherheitsdokuments bzw. der Überstandsabschnitts sein.

Insbesondere können Bildmerkmale abgebildeten Dokumentenmerkmalen entsprechen. Beispielsweise können sogenannte Landmarken detektiert werden. Die Auswertung bildbasierter Merkmale kann mittels dem Fachmann bekannter Methoden der

Bildverarbeitung erfolgen.

Die bildbasierte Bestimmung der Raumlage von Bildmerkmalen kann hierbei in einem Bildkoordinatensystem erfolgen, wobei die Raumlage der entsprechenden

Dokumentenmerkmale durch eine Transformation vom Bildkoordinatensystem in ein Referenzkoordinatensystem und/oder in das dokumentenfeste Koordinatensystem des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments bestimmt werden kann. Die Transformation kann vorbekannt oder bestimmbar sein. Insbesondere kann die Transformation durch eine entsprechende Kalibration bestimmt werden. Mit anderen Worten kann eine Raumlage eines Dokumentenmerkmals in dem dokumentenfesten Koordinatensystem in

Abhängigkeit einer Raumlage des Bildmerkmals im Bildkoordinatensystem bestimmt werden.

In Abhängigkeit der bildbasierten Bestimmung der dokumentenbezogenen Raumlage eines Dokumentenmerkmals kann also mindestens ein, vorzugsweise jedoch mehrere, Formatkriterium/Formatkriterien ausgewertet werden. Beispielsweise kann bestimmt werden, ob eine dokumentenbezogene Raumlage eines Dokumentenmerkmals nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer Soll-Raumlage abweicht. Z.B. kann ausgewertet werden, ob der bestimmte Abstand von mindestens einem Rand des Sicherheitsdokuments nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einem gewünschten Soll-Abstand abweicht.

Weiter kann dann die Beschneidungstrajektorie derart eingestellt werden, dass mindestens ein Formatkriterium oder alle Formatkriterien erfüllt sind oder die Erfüllung eines Formatkriteriums verbessert wird. Ist z.B. der Abstand eines Dokumentenmerkmals von einem Rand größer als ein maximal zulässiger Soll-Abstand, so kann die

Beschneidungstrajektorie entlang dieses Randes derart gewählt werden, dass der Abstand nach Beschnitt kleiner als oder gleich diesem maximalen Soll-Abstand ist.

Existieren mehrere Formatkriterien, die bei einer Einzelauswertung voneinander verschiedene Beschneidungstrajektorien erzeugen würden, so kann die

Beschneidungstrajektorie derart bestimmt werden, dass alle oder eine möglichst große Anzahl von Formatkriterien erfüllt ist/sind. Alternativ oder kumulativ kann eine Gewichtung der verschiedenen Formatkriterien erfolgen. In diesem Fall kann die

Beschneidungstrajektorie derart bestimmt werden, dass eine möglichst große Anzahl von hochgewichteten Formatkriterien erfüllt ist.

Das Sicherheitsdokument wird dann entlang der Beschneidungstrajektorie beschnitten. Die Beschneidungstrajektorie kann auch als Schnittlinie bezeichnet werden. Die

Beschneidungstrajektorie kann beispielsweise in dem dokumentenfesten

Koordinatensystem des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments bestimmt werden. Diese kann selbstverständlich in ein Koordinatensystem einer entsprechenden

Schneideinrichtung umgerechnet werden.

Die Beschneidungstrajektorie kann insbesondere einen oder mehrere gerade Abschnitt/e umfassen. Vorzugsweise umfasst die Beschneidungstrajektorie auch mindestens einen oder mehrere gekrümmte Abschnitte, insbesondere kreisbogenförmige Abschnitte. Diese kreisbogenförmigen Abschnitte können einen vorbestimmten Radius aufweisen, insbesondere einen Radius aus dem Bereich von 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise aus einem Bereich von 2.5 mm bis 4 mm.

Die Beschneidung kann zeitlich und/oder räumlich entlang der Beschneidungstrajektorie laufend durchgeführt werden. Dies kann bedeuten, dass die Beschneidung zeitlich und/oder räumlich kontinuierlich entlang der Beschneidungstrajektorie durchgeführt wird. Dies ist jedoch nicht zwingend.

Das Sicherheitsdokument im Überformat kann insbesondere einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen. Das beschnittene Sicherheitsdokument kann ebenfalls einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise weist das Sicherheitsdokument im beschnittenen Zustand einen rechteckförmigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken auf.

Vorzugsweise erfolgt die Beschneidung durch Stanzen. In einem Stanzvorgang kann hierbei ein einseitiger Beschnitt oder ein mehrseitiger Beschnitt, insbesondere ein Dreioder Vier-Seiten-Beschnitt, durchgeführt werden.

Durch die bildbasierte Bestimmung der Beschneidungstrajektorie ergibt sich in vorteilhafter Weise eine dokumentenspezifische und flexible Einstellung der

Beschneidungstrajektorie, was wiederum eine Menge an Ausschuss nach dem

Beschneiden reduziert.

In einer weiteren Ausführungsform wird bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage eines abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts und eine

Beschneidungstrajektorie in Abhängigkeit der dokumentenbezogenene Raumlage des abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts bestimmt.

Das abgebildete Dokumentenmerkmal bezeichnet ein Dokumentenmerkmal, welches mittels der Bilderzeugungseinrichtung in das Abbild abbildbar und somit in diesem detektierbar ist. Ein abbildbares Dokumentenmerkmal kann somit auch als sichtbares oder nicht verdecktes Dokumentenmerkmal bezeichnet werden, insbesondere ein im geschlossenen Zustand des Sicherheitsdokuments sichtbares oder nicht verdecktes Dokumentenmerkmal.

In dieser Ausführungsform ist die bildbasierte Bestimmung der dokumentenbezogenen Raumlage des Überstandsabschnitts nicht zwingend notwendig. Allerdings kann auch in dieser Ausführungsform bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage des

Überstandsabschnitts bestimmt werden, wobei in Abhängigkeit der

dokumentenbezogenen Raumlage des Überstandsabschnitts eine dokumentenbezogene Raumlage mindestens eines abgebildeten Dokumentenmerkmals des

Überstandsabschnitts und eine Beschneidungstrajektorie in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des abgebildeten Dokumentenmerkmals des

Überstandsabschnitts bestimmt wird. In einer weiteren Ausführungsform wird die Beschneidungstrajektorie derart bestimmt, dass eine dokumentenbezogene Raumlage eines Dokumentenmerkmals im

beschnittenen Zustand des Sicherheitsdokuments nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer gewünschten Raumlage abweicht.

Insbesondere kann die Beschneidungstrajektorie derart bestimmt werden, dass eine dokumentenbezogene Raumlage eines nicht abbildbaren Dokumentenmerkmals im beschnittenen Zustand des Sicherheitsdokuments nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer gewünschten Raumlage abweicht.

Die dokumentenbezogene Raumlage im beschnittenen Zustand kann rechnerisch in Abhängigkeit der Raumlage der Beschneidungstrajektorie bestimmt werden, wobei die Beschneidungstrajektorie die Raumlage der Ränder des beschnittenen

Sicherheitsdokuments festlegt. Es ist z.B. möglich, eine Raumlage des dokumentenfesten Koordinatensystems des beschnittenen Sicherheitsdokuments rechnerisch in

Abhängigkeit der Beschneidungstrajektorie zu bestimmen. Die Raumlage des

dokumentenfesten Koordinatensystems des beschnittenen Sicherheitsdokuments kann insbesondere eine Lage des Ursprungs und eine Orientierung der Achsen dieses

Koordinatensystems bezeichnen. Beispielsweise kann ein Ursprung an einer Ecke oder in einem geometrischen Mittelpunkt des beschnittenen Sicherheitsdokuments liegen. Weiter können Achsen parallel zu Rändern des beschnittenen Sicherheitsdokuments orientiert sein. Auch kann eine Relativraumlage in Abhängigkeit der Beschneidungstrajektorie bestimmt werden.

Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass ein Ausschuss bei der Herstellung von Sicherheitsdokumenten verringert wird.

In einer weiteren Ausführungsform wird die dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts und/oder die dokumentenbezogene Raumlage des mindestens einen nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments in

Abhängigkeit mindestens eines abbildbaren Dokumentenmerkmals der Überstandslage bestimmt wird. Das abbildbare Merkmal kann insbesondere auf dem Überstandsabschnitt angeordnet sein. Insbesondere kann der Überstandsabschnitt der Überstandslage mindestens eine optische Landmarke aufweisen, wobei die optische Landmarke das abbildbare Merkmal bildet. Eine optische Landmarke kann hierbei ein Zeichen sein, welches in einem Abbild einfach, schnell und zuverlässig detektierbar ist. Z.B. kann eine optische Landmarke eine Passermarke, eine Linie, ein Quadrat, ein Kreiselement, ein 2D- oder 3D-Barcode, eine Zielscheibenelement, zwei an einer Ecke aneinanderliegende Quadrate oder eine Stanzung sein oder umfassen. Die optische Landmarke kann hierbei gelasert, gedruckt oder gestanzt sein.

Auch kann der Überstandsabschnitt der Überstandslage ein Identifikationsmerkmal aufweisen, welches eine Identifikation des Sicherheitsdokuments ermöglicht. Ein solches Identifikationsmerkmal kann beispielsweise in Form eines Barcodes ausgebildet sein. Das Identifikationsmerkmal kann hierbei auch eine optische Landmarke ausbilden.

Die mindestens eine optische Landmarke und/oder das Identifikationsmerkmal kann beispielsweise bei der Herstellung der Überstandslage auf, in oder an der Überstandslage angeordnet werden.

Eine relative Lage und/oder Orientierung von nicht abgebildeten Dokumentenmerkmalen zu der mindestens einen optischen Landmarke kann vorbekannt sein. Insbesondere kann die Überstandslage derart hergestellt worden sein, dass die relativen Lagen und/oder Orientierung in einem vorbestimmten Bereich liegen.

Da die nicht abbildbaren Dokumentenmerkmale, insbesondere Dokumentenmerkmale der Überstandslage, in einem geschlossenen Zustand des buchartigen Sicherheitsdokuments nicht optisch, insbesondere kamerabasiert, erfassbar sind, ermöglicht die optische Erfassung der mindestens einen optischen Landmarke somit, die dokumentenbezogene Raumlage des nicht abgebildeten Merkmals zu bestimmen.

Beispielsweise kann ein nicht abbildbares Dokumentenmerkmal ein Unterschriftsbereich sein. Eine Raumlage des Unterschriftsbereiches relativ zu dem

abbildbaren Merkmal der Überstandslage kann vorbekannt sein. Durch die optische Erfassung dieses Merkmals kann dann die dokumentenbezogene Raumlage des

Unterschriftsbereichs bestimmt werden, auch wenn der Unterschriftsbereich nicht unmittelbar optisch erfasst werden kann. Im vorhergehend erläuterten Fall kann dann die Beschneidungstrajektorie derart bestimmt werden, dass der z.B. im Inneren des Sicherheitsdokuments angeordnete

Unterschriftsbereich einen gewünschten Abstand von dem Rand des beschnitten

Sicherheitsdokuments aufweist.

In einer weiteren Ausführungsform weist die Überstandslage einen Überstandsabschnitt auf, der sich entlang der gesamten Länge mindestens eines Seitenrands der

Überstandslage oder des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments erstreckt. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine einfache Herstellbarkeit der Überstandslage.

Alternativ weist die Überstandslage mindestens einen Überstandsabschnitt auf, der sich nur entlang eines Teils der gesamten Länge mindestens eines Seitenrands der

Überstandslage oder des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments erstreckt. In diesem Fall kann die Überstandslage auch mehrere Überstandsabschnitte aufweisen, die sich jeweils nur entlang eines Teils der gesamten Länge des Seitenrands erstrecken. Diese

Überstandsabschnitte können hierbei entlang des Seitenrands beabstandet voneinander angeordnet sein. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine materialsparende Bereitstellung der Überstandslage.

In einer weiteren Ausführungsform wird die Beschneidungstrajektorie derart bestimmt, dass ein Format des Sicherheitsdokuments im beschnittenen Zustand nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einem gewünschten Format abweicht. Dies kann bedeuten, dass eine Länge und/oder Breite und/oder Höhe des beschnittenen Sicherheitsdokuments nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer Soll-Länge bzw. Soll-Breite bzw. Soll-Höhe abweicht. Dies kann somit ein Formatkriterium sein.

Alternativ oder kumulativ wird die Beschneidungstrajektorie derart bestimmt, dass eine dokumentenbezogene Raumlage mindestens eines abbildbaren Dokumentenmerkmals im beschnittenen Zustand des Sicherheitsdokuments nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer gewünschten Raumlage abweicht. Das abbildbare Dokumentenmerkmal kann insbesondere au ßerhalb des Überstandsabschnitts angeordnet sein. Beispielsweise kann die Beschneidungstrajektorie derart bestimmt werden, dass eine Relativlage zwischen mindestens einem Rand des beschnittenen Sicherheitsdokuments und mindestens einem abbildbaren Dokumentenmerkmal nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von einer gewünschten Relativlage abweicht.

Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine weitere Reduzierung eines Ausschusses.

In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Beschneidung durch Fräsen. Hierfür kann die Schneideinrichtung als Fräseinrichtung ausgebildet sein. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise eine einfache Wartung bzw. einen einfachen Wechsel der

Schneideinrichtung, da beispielsweise nur ein Fräskopf ausgetauscht werden muss. Das Auswechseln kann hierbei automatisiert erfolgen.

Alternativ erfolgt die Beschneidung durch Schleifen. Hierfür kann die Beschneidung also durch eine Schleifeinrichtung durchgeführt werden. Hierfür kann die Schneideinrichtung als Schleifeinrichtung ausgebildet sein.

Weiter alternativ kann die Beschneidung durch ein Fluidstrahl-Schneiden, insbesondere ein Wasserstrahl-Schneiden, erfolgen. In diesem Fall kann die Beschneidung durch eine Fluidstrahl-Schneideinrichtung durchgeführt werden. Diese kann mindestens einen Düsenkopf sowie fluidtechnische Verbindungselemente umfassen. Weiter kann diese Einrichtung eine Druckerzeugungseinrichtung umfassen, die einen gewünschten

Fluiddruck bereitstellt, um das Fluid aus der Düse zu pressen und den entsprechenden Schneidestrahl bereitzustellen. Die Druckerzeugungseinrichtung kann hierbei

selbstverständlich mehrere Düsenköpfe versorgen.

Weiter alternativ erfolgt die Beschneidung durch Stanzen. In diesem Fall kann die Beschneidung von einer Stanzeinrichtung durchgeführt werden. Dies wurde vorhergehend bereits erläutert.

Insgesamt ergibt sich in vorteilhafter Weise eine bauraumeinsparende und einfach zu wartende Schneideinrichtung.

Es ist möglich, dass die Schneideinrichtung durch eine entsprechende

Positioniereinrichtung, beispielsweise einen sogenannten XY-Aktor oder einen XYZ-Aktor bewegt werden kann. In diesem Fall kann das Sicherheitsdokument im Überformat, also das Schneidgut, ortsfest angeordnet sein. Alternativ kann die mindestens eine Schneideinrichtung ortsfest angeordnet sein, wobei das Sicherheitsdokument im

Überformat durch eine entsprechende Positioniereinrichtung bewegt werden kann. Weiter alternativ können sowohl das Sicherheitsdokument im Überformat als auch die mindestens eine Schneideinrichtung durch entsprechende Positioniereinrichtungen bewegt werden.

Die mindestens eine Positioniereinrichtung kann also die Schneideinrichtung und/oder das Sicherheitsdokument im Überformat bewegen, insbesondere mit einer

Translationsbewegung. Alternativ oder kumulativ kann auch eine Rotationsbewegung möglich sein.

In einer weiteren Ausführungsform ist eine dokumentenbezogene Raumlage der

Beschneidungstrajektorie bestimmbar. Die Raumlage kann hierbei insbesondere in einem dokumentenfesten Koordinatensystem gegeben sein. Die Raumlage kann eine Position und/oder Orientierung der Beschneidungstrajektorie bezeichnen. Die Raumlage der Beschneidungstrajektorie kann beispielsweise durch die Lage eines Punktes oder ausgewählter Punkte oder aller Punkte der Beschneidungstrajektorie gegeben sein.

Auch kann eine Orientierung von geraden Abschnitten der Beschneidungstrajektorie eingestellt werden. Auch die Orientierung kann in dem dokumentenfesten

Koordinatensystem gegeben sein.

Weiter alternativ oder kumulativ ist eine Form der Beschneidungstrajektorie bestimmbar. Die Form kann insbesondere derart eingestellt werden, dass die Beschneidungstrajektorie einen gewünschten Verlauf aufweist. Beispielsweise kann die Form derart bestimmt werden, dass die Beschneidungstrajektorie einen oder mehrere gerade Abschnitte aufweist. Weiter kann die Form der Beschneidungstrajektorie derart bestimmt werden, dass diese zusätzlich einen oder mehrere gekrümmte, insbesondere teilkreisförmige, Abschnitte aufweist. Insbesondere können jeweils zwei gerade Abschnitte durch einen gekrümmten Abschnitt verbunden sein.

Bei einem buchartigen Sicherheitsdokument umfasst die Beschneidungstrajektorie vorzugsweise drei gerade und zwei gekrümmte Abschnitte, wobei ein gekrümmter Abschnitt zwei der geraden Abschnitte verbindet. In diesem Fall kann für jeden geraden Abschnitt die Raumlage bestimmt werden. Auch kann für jeden geraden Abschnitt die Form der Beschneidungstrajektorie, nämlich als eine gerade Linie, bestimmt werden. Auch für jeden der gekrümmten Abschnitte kann die Raumlage und die Form bestimmt werden.

Vorzugsweise ist für mehrere Abschnitte der Beschneidungstrajektorie die Raumlage und/oder Form unabhängig voneinander bestimmbar. Dies bedeutet, dass die Raumlage und/oder Form eines Abschnitts keine Auswirkung auf die Raumlage und/oder die Form eines weiteren Abschnitts hat.

Weiter kann die Beschneidung entlang der Abschnitte für jeden Abschnitt unabhängig von den weiteren Abschnitten durchgeführt werden.

Hierbei können die Raumlage und/oder die Form der Beschneidungstrajektorie bzw. deren Abschnitte für jedes Dokument dokumentenspezifisch eingestellt werden. Dies bedeutet, dass für jedes Dokument, insbesondere für zeitlich im Herstellungsprozess unmittelbar aufeinander folgende und zu beschneidende Sicherheitsdokumente, die Beschneidungstrajektorie unabhängig voneinander eingestellt werden kann.

Die Bestimmung der dokumentenbezogenen Raumlage und/oder der Form verschiedener Abschnitte der Beschneidungstrajektorie ist insbesondere dann möglich, wenn die Beschneidung durch Fräsen, Schleifen oder Fluidstrahl-Schneiden erfolgt.

Somit kann sich in vorteilhafter Weise ergeben, dass ein Beschnitt für jeden zu beschneidenden Abschnitt des Sicherheitsdokuments abschnittsspezifisch eingestellt werden kann. Durch der Beschneidung vorangegangene Prozessschritte bei der

Herstellung des Sicherheitsdokuments können unerwünschte Abweichungen in den relativen Lagen und/oder Orientierungen von Merkmalen oder Bestandteilen des

Sicherheitsdokuments zueinander auftreten. Diese unerwünschten Abweichungen können von Sicherheitsdokument zu Sicherheitsdokument verschieden sein. Beispielsweise kann bei einem ersten Sicherheitsdokument ein auf der Vorderseite angeordnetes grafisches Element, beispielsweise eine Prägung, nicht mit gewünschten Abständen von den Rändern, insbesondere au ßermittig, angeordnet sein. Bei einem weiteren

Sicherheitsdokument kann zwar das grafische Element auf der Vorderseite mit gewünschten Abständen von den Rändern, also beispielsweise mittig, angeordnet sein, wobei jedoch ein weiteres Merkmal eine unerwünschte Abweichung von einer Soll-Lage aufweist. Beispielsweise kann ein grafisches Element einer Innenseite, insbesondere einer Passkarte, einen unerwünschten Abstand von Rändern dieser Innenseite aufweisen. Die dokumentenspezifische Bestimmung der Beschneidungstrajektorie, insbesondere von Abschnitten der Beschneidungstrajektorie, ermöglicht in beiden Fällen, dass ein Beschnitt derart durchgeführt werden kann, dass jeweils eine gewünschte Lage der Merkmale oder grafischen Elemente sichergestellt werden kann. Somit kann in vorteilhafter Weise eine Ausschussmenge verringert werden.

In einer weiteren Ausführungsform werden zur Durchführung der Beschneidung das Sicherheitsdokument und/oder die mindestens eine Schneideinrichtung bewegt. Dies kann durch eine oder mehrere Positioniereinrichtungen erfolgen. Dies wurde

vorhergehend erläutert. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine zuverlässige und genaue Durchführung der Beschneidung zeitlich und räumlich entlang der

Beschneidungstrajektorie.

Weiter beschrieben wird eine Ausführungsform, wobei die Beschneidungstrajektorie mindestens einen teilkreisförmigen Abschnitt aufweist. Dies wurde vorhergehend bereits erläutert. Hierdurch können in vorteilhafter Weise Anforderungen zur Herstellung des Sicherheitsdokuments erfüllt werden.

Weiter beschrieben wird eine Ausführungsform, wobei das Sicherheitsdokument als buchartiges Sicherheitsdokument bereitgestellt wird. Insbesondere wird das buchartige Sicherheitsdokument im Überformat in einem geschlossenen Zustand bereitgestellt.

Weiter vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments. Mittels der Vorrichtung ist ein Verfahren zur Herstellung des Sicherheitsdokuments gemäß einer der in dieser Offenbarung geschriebenen Ausführungsformen durchführbar. Somit ist die vorgeschlagene Vorrichtung derart ausgebildet, dass ein solches Verfahren mittels der Vorrichtung durchführbar ist.

Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Schneideinrichtung und mindestens eine Halteeinrichtung für das Sicherheitsdokument. Das Sicherheitsdokument kann hierbei auf, an oder in der Halteeinrichtung angeordnet sein. Weiter umfasst die Vorrichtung mindestens eine Einrichtung zur Bilderfassung und mindestens eine Auswerteeinrichtung. Die Einrichtung zur Bilderfassung und die mindestens eine Auswerteeinrichtung können Signal- und/oder datentechnisch verbunden sein.

Weiter ist die Schneideinrichtung bewegbar. Alternativ oder kumulativ ist die mindestens eine Halteeinrichtung bewegbar. Die Vorrichtung kann hierfür mindestens eine

Positioniereinrichtung zur Bewegung umfassen.

Insbesondere ist das Sicherheitsdokument mittels der Schneideinrichtung in zumindest einen Randbereich beschneidbar, wobei die Beschneidung entlang einer

Beschneidungstrajektorie erfolgt.

Weiter ist mittels der Einrichtung zur Bilderfassung mindestens ein Abbild zumindest eines Überstandsabschnitts einer Überstandslage des Sicherheitsdokuments erzeugbar. Das Sicherheitsdokument kann hierfür in einem Überformat mit mindestens einer

Überstandslage bereitgestellt werden.

Weiter ist bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts bestimmbar, insbesondere durch die Auswerteeinrichtung.

Weiter ist in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des

Überstandsabschnitts eine dokumentenbezogene Raumlage mindestens eines nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments und eine

Beschneidungstrajektorie in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des nicht abgebildeten Dokumentenmerkmals des Sicherheitsdokuments bestimmbar,

insbesondere durch die Auswerteeinrichtung.

Weiter ist das Sicherheitsdokument mittels der Schneideinrichtung entlang der

Beschneidungstrajektorie beschneidbar. Weiter kann die Vorrichtung mindestens eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Bewegung der Schneideinrichtung und/oder der Halteeinrichtung umfassen. In Abhängigkeit der Beschneidungstrajektorie kann dann die vorhergehend erläuterte Steuereinrichtung die Positioniereinrichtung/en der

Schneideinrichtung und/oder der Halteeinrichtung derart steuern, dass die

Schneideinrichtung entlang der Beschneidungstrajektorie bewegt wird und/oder die Beschneidung durchführt. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine Vorrichtung zur dokumentenspezifischen und flexiblen Beschneidung eines Sicherheitsdokuments im Überformat, wobei eine Ausschussmenge bei der Herstellung von Sicherheitsdokumenten reduziert werden kann.

In einer weiteren Ausführungsform ist bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage eines abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts und eine

Beschneidungstrajektorie in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des abgebildeten Dokumentenmerkmals des Überstandsabschnitts bestimmbar, insbesondere durch die Auswerteeinrichtung.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Halteeinrichtung für das

Sicherheitsdokument eine erste und eine weitere Halteplatte, wobei das

Sicherheitsdokument zwischen der ersten und der weiteren Halteplatte anordenbar ist. Insbesondere kann das Sicherheitsdokument zwischen die erste und die weitere

Halteplatte geklemmt werden.

Weiter weist die erste und/oder die weitere Halteplatte einen Beschneidungsschlitz auf. Der Beschneidungsschlitz kann hierbei eine, insbesondere längliche, Durchgangsöffnung in der jeweiligen Halteplatte bezeichnen. Eine Dimension des Beschneidungsschlitzes kann insbesondere derart gewählt werden, dass Beschneidungstrajektorien mit einer Menge von unterschiedlichen Raumlagen und/oder unterschiedlichen Formen für eine Beschneidung genutzt werden können.

Alternativ weist die erste und/oder die weitere Halteplatte ein Unterformat auf. Dies bedeutet, dass die erste und die weitere Halteplatte in mindestens einer, zwei oder allen Dimensionen kleiner als die entsprechende Dimension des Sicherheitsdokuments im beschnittenen Zustand oder im Überformat ausgebildet ist.

Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine stabile Anordnung des

Sicherheitsdokuments während des Beschneidevorgangs, wobei im Beschneidevorgang entweder eine Schneideinrichtung oder die Halteplatten oder sowohl die

Schneideeinrichtung als auch die Halteplatten bewegt werden können.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Figuren zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Sicherheitsdokument,

Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 3 ein schematisches Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens und

Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung in einer weiteren Ausführungsform.

Nachfolgend bezeichnen gleiche Bezugszeichen Elemente mit gleichen oder ähnlichen technischen Merkmalen.

Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Sicherheitsdokument 1 , welches ein buchartiges Sicherheitsdokument 1 sein kann. Das Sicherheitsdokument 1 weist ein Überformat auf. Das unbeschnittene Sicherheitsdokument 1 im Überformat ist durchgezogene Linien dargestellt. Das herzustellende Sicherheitsdokument 1 im beschnittenen Format, welches beispielsweise ein ID3-Format sein kann, ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt.

Das Sicherheitsdokument 1 im Überformat weist einen ersten Längsrand 2a auf, der einen Buchrücken bildet. Das Sicherheitsdokument 1 ist hierbei im geschlossenen Zustand dargestellt. Weiter weist das Sicherheitsdokument 1 im Überformat einen weiteren Längsrand 2b, einen ersten Querrand 3a und einen weiteren Querrand 3b auf. Der Abstand zwischen den Rändern 2a, 2b, 3a, 3b und den entsprechenden Rändern im End-Format kann auch als Überstand oder Beschnittzugabe des Sicherheitsdokuments 1 im Überformat bezeichnet werden.

Weiter dargestellt ist, dass das Sicherheitsdokument 1 auf einer Vorderseite 4 ein grafisches Element 5, welches z.B. als Goldprägung ausgebildet sein kann, aufweist.

Weiter dargestellt ist, dass das Sicherheitsdokument 1 im Überformat eine

Überstandslage 6 aufweist, wobei ein Überstandsabschnitt 7 der Überstandslage 6 optisch erfassbare Landmarken 8 aufweist. Die Überstandslage 6 bezeichnet hierbei eine Seite oder Doppelseite eines nicht dargestellten Buchblocks der im geschlossenen Zustand von dem Buchdeckel umfasst wird.

Die Überstandslage 6 kann beispielsweise als laminierte Passkarte aus Kunststoff ausgebildet sein, die neben den optisch erfassbaren Landmarken 8 ein im geschlossenen Zustand nicht optisch erfassbares Passbild, einen ebenfalls optisch nicht erfassbaren, gepunktet dargestellten Unterschriftsbereich 19 sowie weitere (grafische) Elemente und Sicherheitsmerkmale aufweist. In dem Unterschriftsbereich 19 kann ein zur Führung des Sicherheitsdokuments autorisierte Person ihre Unterschrift vorsehen.

Der Unterschriftsbereich 19 ist ein nicht abbildbares Dokumentenmerkmal des

Sicherheitsdokuments. Dies bedeutet, dass der Unterschriftsbereich 19 nicht durch die Bilderfassungseinrichtung 9 erfassbar ist.

Der Überstandsabschnitt 7 der Überstandslage 6 ragt im geschlossenen Zustand über einen Seitenrand, in diesem Falle über den ersten Querrand 3a, des

Sicherheitsdokuments 1 im Überformat bzw. des Deckelteils im Überformat hinaus. Es ist dargestellt, dass der Überstandsabschnitt 7 entlang der gesamten Länge des ersten Querrands 3a über diesen hinausragt.

Somit sind die optisch erfassbaren Landmarken 8 im geschlossenen Zustand des

Sicherheitsdokuments 1 im Überformat durch eine Bilderfassungseinrichtung 9 (siehe Fig. 2) erfassbar.

In Fig. 1 ist dargestellt, dass die optisch erfassbaren Landmarken 8 zwei Quadrate gleicher Größe und mit parallel zueinander verlaufenden Rändern aufweisen, wobei sich die Quadrate an genau einer Ecke schneiden, wobei dieser Schnittpunkt als

Referenzpunkt der optischen Landmarke 8 bezeichnet werden kann. Die optischen Landmarken 8 sind abbildbare Dokumentenmerkmale bzw. abbildbare Merkmale des Überstandsabschnitts 7.

Der Unterschriftsbereich 19 weist eine vorbekannten Raumlage, insbesondere einen vorbestimmten Abstand und eine vorbestimmte Orientierung, relativ zur Raumlage der optischen Landmarken 8 auf. Diese Relativraumlage kann beispielsweise aufgrund von Herstellungsparametern der Überstandslage 6 bekannt sein. Beispielsweise kann eine Verbindungslinie zwischen den Referenzpunkten der optischen Landmarken 8 bestimmt werden. Die Relativraumlage kann dann als Abstand eines Referenzpunkts des Unterschriftsbereichs 19, beispielsweise eines Eckpunkts oder des geometrischen Mittelpunkts, zur einem Referenzpunkt der Verbindungslinie,

beispielsweise einem Mittelpunkt, und als Winkel zwischen der Verbindungslinie und einer Referenzlinie des Unterschriftsbereichs 19, beispielsweise eines Seitenrands des

Unterschriftsbereichs 19, bestimmt werden.

Auch weitere Dokumentenmerkmale des Sicherheitsdokuments 1 , die nicht zwingend Merkmale der Überstandslage 6 sein müssen, können eine entsprechend vorbekannte Relativraumlage zu den optischen Landmarken 8 aufweisen.

Weiter wird bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts 7 bestimmt.

Als dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts 7 kann beispielsweise eine Lage und Orientierung der Verbindungslinie in einem dokumentenfesten

Koordinatensystem des unbeschnittenen Sicherheitsdokuments 1 bestimmt werden. Ein solches dokumentenfestes Koordinatensystem ist exemplarisch durch eine Längsachse x und einer Querachse y dargestellt, wobei Pfeile eine Längsrichtung und eine Querrichtung symbolisieren. Das dokumentenfeste Koordinatensystem kann einen Ursprung aufweisen, der in einem geometrischen Mittelpunkt des Sicherheitsdokuments 1 im Überformat angeordnet ist. Somit ist eine Position der optisch erfassbaren Landmarken 8 im dokumentenfesten Koordinatensystem bestimmbar.

Als dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts 7 kann beispielsweise aber auch ein Abstand eines Referenzpunkts der Verbindungslinie, beispielsweise eines Mittelpunkts, von dem ersten Längsrand 2a sowie ein Winkel zwischen der

Verbindungslinie und dem Längsrand 2a bestimmt werden.

In Abhängigkeit dieser dokumentenbezogene Raumlage des Überstandsabschnitts 7 kann dann auch eine dokumentenbezogene Raumlage des Unterschriftsbereichs 19 bestimmt werden. Dies wiederum ermöglicht, eine Position und Orientierung von den erläuterten weiteren Merkmalen und Sicherheitsmerkmalen der Überstandslage 6, die im geschlossenen Zustand nicht optisch erfassbar sind, im dokumentenfesten Koordinatensystem zu bestimmen.

Weiter kann die Beschneidungstrajektorie 1 1 in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des Unterschriftsbereichs 19 bestimmt werden. Beispielsweise kann die Beschneidungstrajektorie 1 1 derart bestimmt werden, dass der Abstand eines

Referenzpunkts des Unterschriftsbereichs 19, beispielsweise eines Eckpunkts oder des geometrischen Mittelpunkts, zu dem zweiten Längsrand 2b des entlang der bestimmten Beschneidungstrajektorie 1 1 beschnittenen Sicherheitsdokuments 1 in einem

gewünschten Abstandsbereich liegt und ein Winkel zwischen einer Referenzlinie des Unterschriftsbereichs 19, beispielsweise eines Seitenrands, und dem zweiten Längsrand 2b des entlang der bestimmten Beschneidungstrajektorie 1 1 beschnittenen

Sicherheitsdokuments in einem gewünschten Winkelbereich liegt.

Auch kann bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage der optischen Landmarken 8 bestimmt werden. Dies wurde vorhergehend erläutert. Weiter kann die

Beschneidungstrajektorie 1 1 in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage der optischen Landmarken 8 bestimmt werden.

Beispielsweise kann die Beschneidungstrajektorie 1 1 derart bestimmt werden, dass ein Winkel zwischen dem ersten Querrand 3a des entlang der bestimmten

Beschneidungstrajektorie 1 1 beschnittenen Sicherheitsdokuments 1 und der

Verbindungslinie in einem gewünschten Winkelbereich liegt. Auch kann die

Beschneidungstrajektorie 1 1 derart bestimmt werden, dass ein Abstand zwischen dem ersten Querrand 3a des entlang der bestimmten Beschneidungstrajektorie 1 1

beschnittenen Sicherheitsdokuments und der Verbindungslinie in einem gewünschten Abstandsbereich liegt.

Weiter kann bildbasiert eine dokumentenbezogene Raumlage des grafischen Elements 5 bestimmt werden. Als dokumentenbezogenen Raumlage beispielsweise ein Abstand eines Referenzpunkts des grafischen Elements, beispielsweise eines Eckpunkts oder des geometrischen Mittelpunkts, zu dem ersten Längsrand 2a und ein Winkel zwischen dem ersten Längsrand und einer Referenzlinie des grafischen Elements 5, beispielsweise eines Seitenrands, bestimmt werden. Weiter kann die Beschneidungstrajektorie 1 1 in Abhängigkeit der dokumentenbezogenen Raumlage des grafischen Elements 5 bestimmt werden.

Beispielsweise kann die Beschneidungstrajektorie 1 1 derart bestimmt werden, dass der Abstand des Referenzpunkts des grafischen Elements 5 zu dem ersten Längsrand 2a des entlang der Beschneidungstrajektorie 1 1 beschnittenen Sicherheitsdokuments 1 in einem vorbestimmten Abstandsbereich liegt und ein Winkel zwischen dem ersten Längsrand 2a und der Referenzlinie des grafischen Elements 5 des entlang der

Beschneidungstrajektorie beschnittenen Sicherheitsdokuments 1 in einem vorbestimmten Winkelbereich liegt.

Weiter kann die Beschneidungstrajektorie 1 1 derart bestimmt werden, dass das entlang der Beschneidungstrajektorie 1 1 beschnittene Sicherheitsdokument ein gewünschtes Format aufweist.

Weiter wird das Sicherheitsdokument entlang der derart bestimmten

Beschneidungstrajektorie 1 1 beschnitten.

Zur Bestimmung der Beschneidungstrajektorie 1 1 kann das in Fig. 1 dargestellte

Sicherheitsdokument 1 mittels einer Bilderfassungseinrichtung 9 (siehe Fig. 2) optisch erfasst werden. Eine Steuer- und Auswerteeinrichtung 10 (siehe Fig. 2) kann dann eine bildbasierte Detektion der Dokumentenmerkmale, insbesondere der optischen

Landmarken 8 und des grafischen Elements 5, sowie die Bestimmung der

dokumentenbezogenen Raumlagen durchführen. In Abhängigkeit dieser Raumlagen kann dann die Beschneidungstrajektorie 1 1 bestimmt werden, wobei die

Beschneidungstrajektorie 1 1 Ränder des beschnittenen Sicherheitsdokuments 1 festlegt.

Die Beschneidungstrajektorie 1 1 kann insbesondere drei geradlinige Abschnitte 12a, 12b, 12c umfassen, wobei ein erster gerader Abschnitt 12a und ein zweiter gerader Abschnitt 12b durch einen ersten gekrümmten Abschnitt 13a verbunden sind. Der zweite gerade Abschnitt 12b und ein dritter gerader Abschnitt 12c sind durch einen zweiten gekrümmten Abschnitt 13b verbunden. Die gekrümmten Abschnitte 13a, 13b können einen

vorbestimmten Radius aufweisen. Die Beschneidungstrajektorie 1 1 bezeichnet hierbei eine Trajektorie, entlang derer der Beschnitt des Sicherheitsdokuments erfolgt. Beispielsweise kann das

Sicherheitsdokument 1 und eine Schneideinrichtung 18 zur Durchführung der

Beschneidung entlang der Beschneidungstrajektorie 1 1 relativ zueinander bewegt werden.

Insbesondere kann eine dokumentenbezogene Raumlage der Beschneidungstrajektorie 1 1 bestimmt werden. Z.B. kann eine Raumlage der Beschneidungstrajektorie 1 1 im dokumentenfesten Koordinatensystem bestimmt werden. Die dokumentenbezogene Raumlage kann insbesondere eine dokumentenbezogene Raumlage der Abschnitte 12a, 12b, 12c, 13a, 13b bezeichnen. So kann eine dokumentenbezogene Raumlage der geraden Abschnitte 12a, 12b, 12c als Lage der Endpunkte sowie eine Orientierung der geraden Linie zwischen den Endpunkten bestimmt werden. Eine dokumentenbezogene Raumlage der gebogenen Abschnitte 13a, 13b kann als eine Lage des Mittelpunktes sowie die Lage der Endpunkte des bogenförmigen Abschnitts 13a, 13b bestimmt werden.

In Fig. 2 ist ein schematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 14 zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments 1 dargestellt. Die Vorrichtung 14 umfasst eine Bilderfassungseinrichtung 9, eine Steuer- und Auswerteeinrichtung 10 sowie eine Schneideinrichtung 18. Weiter umfasst die Vorrichtung 14 eine Halteeinrichtung 15 für das Sicherheitsdokument 1 . In Fig. 2 ist dargestellt, dass die Halteeinrichtung 15 eine erste Halteplatte 16a und eine weitere Halteplatte 16b umfasst, die im Vergleich zum

Sicherheitsdokument 1 ein Unterformat aufweisen, wobei das Sicherheitsdokument 1 zwischen der ersten und der weiteren Halteplatte 16a, 16b geklemmt ist.

Zeitlich vor der Beschneidung wird mittels der Bilderfassungseinrichtung 9 ein Abbild des Sicherheitsdokuments 1 im geschlossenen Zustand erzeugt. Hierfür kann das

Sicherheitsdokument 1 in einem Erfassungsbereich 17 der Bilderfassungseinrichtung 9 angeordnet werden. Dies kann mittels einer nicht dargestellten Transporteinrichtung erfolgen. Mittels dieser Transporteinrichtung kann auch das Sicherheitsdokument 1 aus dem Erfassungsbereich zur Halteeinrichtung 15 transportiert werden.

Mittels der Bilderfassungseinrichtung 9 wird somit ein Abbild des Sicherheitsdokuments 1 erzeugt, welches dann mittels der Steuer- und Auswerteeinrichtung 10 ausgewertet wird. Hierbei kann vorhergehend erläuterte Bestimmung der Beschneidungstrajektorie 1 1 durchgeführt werden.

In Abhängigkeit der Beschneidungstrajektorie 1 1 bzw. der Eigenschaften der

Beschneidungstrajektorie 1 1 kann die Steuer- und Auswerteeinrichtung 10 die

Schneideinrichtung 18 steuern. In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schneideinrichtung 18 beweglich, beispielsweise entlang dreier Raumrichtungen eines kartesischen Koordinatensystems. Das Sicherheitsdokument 1 ist während des

Beschneidevorgangs ortsfest angeordnet.

Die Schneideinrichtung 18 kann hierbei derart bewegt werden, dass diese entlang der Beschneidungstrajektorie 1 1 bewegt wird. Die Beschneidung wird durchgeführt, indem die mindestens eine Schneideinrichtung entlang der vollständigen Beschneidungstrajektorie 1 1 bewegt wird. Hierbei wird die Beschneidung zeitlich und räumlich entlang dieser Beschneidungstrajektorie 1 1 laufend durchgeführt.

Die Schneideinrichtung 18 kann beispielsweise als Wasserstrahl-Schneideinrichtung ausgebildet sein. Alternativ kann die Schneideinrichtung 18 als Fräs- oder

Schleifeinrichtung ausgebildet sein.

Fig. 3 zeigt ein schematisches Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In einem ersten Schritt S1 wird ein Sicherheitsdokument 1 im Überformat und mit einer Überstandslage 6 bereitgestellt (siehe Fig. 1 ).

In einem zweiten Schritt S2 wird das Sicherheitsdokument 1 im Überformat in einen Erfassungsbereich 17 einer Bilderfassungseinrichtung 9 angeordnet (siehe Fig. 2). Hierbei wird ein Abbild, insbesondere ein zweidimensionales Abbild, eines Sicherheitsdokuments 1 mit dem Überstandsabschnitt 7 erzeugt.

In einem dritten Schritt S3 erfolgt die vorhergehend erläuterte bildbasierte Bestimmung der Beschneidungstrajektorie 1 1 . Insbesondere wird eine dokumentenbezogene

Raumlage und Form der Beschneidungstrajektorie 1 1 bestimmt.

In einem vierten Schritt S4 wird das Sicherheitsdokument 1 zu einer Halteeinrichtung 15 (siehe Fig. 2) transportiert und mittels der Halteeinrichtung 15 ortsfest angeordnet. In einem fünften Schritt S5 wird die Beschneidung durch eine Schneideinrichtung 18 durchgeführt.

In Fig. 4 ist ein schematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 14 zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments 1 dargestellt. Diese ist ähnlich der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung 14 ausgebildet, daher wird auf die entsprechenden

Erläuterungen zu der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform verwiesen.

Im Unterschied zu der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform umfasst die

Schneideinrichtung 18 ein Drei-Seiten-Stanzmesser 20 und eine Antriebseinrichtung 21 , mit der das Drei-Seiten-Stanzmesser 20 in drei Raumrichtungen bewegt werden kann. Somit kann das Drei-Seiten-Stanzmesser 20 parallel zu einer Oberfläche des

Sicherheitsdokuments 1 und senkrecht zu dieser Oberfläche bewegt werden.

Weiter ist dargestellt, dass zumindest die weitere Halteplatte 16b ein Überformat bezogen auf das Sicherheitsdokument 1 aufweist. Die weitere Halteplatte 16 kann nicht dargestellte Durchgangsschlitze aufweisen, die ein Hindurchtreten des Drei-Seiten- Stanzmessers 20 beim Stanzen des Sicherheitsdokuments 1 ermöglichen.

Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die erste Halteplatte 16a ein Überformat bezogen auf das Sicherheitsdokument 1 sowie Durchgangsschlitze aufweisen, die ein Hindurchtreten des Drei-Seiten-Stanzmessers 20 ermöglichen.

Bezugszeichenliste

1 Sicherheitsdokument

2a erster Längsrand

2b zweiter Längsrand

3a erster Querrand

3b zweiter Querrand

4 Vorderseite

5 grafisches Element

6 Überstandslage

7 Überstandsabschnitt der Überstandslage

8 optisch erfassbares Merkmal

9 Bilderfassungseinrichtung

10 Steuer- und Auswerteeinrichtung

1 1 Beschneidungstrajektorie

12a gerader Abschnitt

12b zweiter gerader Abschnitt

12c dritter gerader Abschnitt

13a erster gebogener Abschnitt

13b zweiter gebogener Abschnitt

14 Vorrichtung

15 Halteeinrichtung

16a erste Halteplatte

16b zweite Halteplatte

17 Erfassungsbereich

18 Schneideinrichtung

19 Unterschriftsbereich

20 Drei-Seiten-Stanzmesser

21 Positioniereinrichtung

S1 erster Schritt

S2 zweiter Schritt

S3 dritter Schritt

S4 vierter Schritt

S5 fünfter Schritt