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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING TEAR-OPEN LIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/099267
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a tear-open lid (27). A lid ring (8) having a central receiving opening (17) and surrounded by a sealing flange (18) is formed from a lid blank (9) by means of punching with a punching tool (1, 5) comprising a die (6) and a cutting stamp (2, 3). The edge of the receiving opening (17) is then formed, by drawing, into a collar (20) that is on the lid inside when the lid is used as intended (underside) and projects away from the sealing flange (18), the collar (20) is rolled up on its free end and a tear-open foil (24) is sealed or glued to the sealing flange on the lid outside when the lid is used as intended (top side). According to the invention, during punching, the die (6) is arranged on the lid inside when the lid is used as intended (underside) and the cutting stamp (2, 3) is moved from the lid outside when the lid is used as intended (top side) into the die (6), a punched-out piece (16) being punched out, and the punched-out piece (16) is transferred, by means of compressed air, through the die (6) to a feed unit (33), with which feed unit said punched-out piece is removed from the tool region. It has been shown that as a result of this measure, the known and established methods and devices for producing tear-open lids can be modified with very little effort such that during punching of the lid blank (9), the punching or cutting burr is produced on the intended inside (underside) of the lid ring (8) created, which is desirable when producing lids with "reverse curl".

Inventors:
GYSI PETER (CH)
OBERHOLZER MARCEL (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/082266
Publication Date:
May 27, 2021
Filing Date:
November 16, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SOUDRONIC AG (CH)
International Classes:
B21D43/18; B21D51/44
Domestic Patent References:
WO2018191828A12018-10-25
WO2012127672A12012-09-27
WO2006017953A12006-02-23
Foreign References:
DE2637085A11978-02-23
US6705979B12004-03-16
DE29817592U11998-11-26
DE9203953U11992-07-23
Attorney, Agent or Firm:
E. BLUM & CO. AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Aufreiss- deckels (27), wobei aus einem Deckelrohling (9) durch eine Stanzbearbeitung mit einem Stanzwerkzeug (1, 5) umfassend eine Matrize (6) und einen Schneidstempel (2, 3) ein De- ckelring (8) mit einer zentralen Entnahmeöffnung (17) ge- bildet wird, die von einem Siegelflansch (18) umgeben ist ; wobei der Rand der Entnahmeöffnung (17) durch Ziehen zu einem auf der bestimmungsgemässen Deckelinnen- seite von dem Siegelflansch (18) weg ragenden Kragen (20) geformt wird; wobei der Kragen (20) an seinem freien Ende eingerollt wird; und wobei auf den Siegelflansch (18) auf der bestimmungsgemässen Deckelaussenseite eine Aufreissfolie (24) aufgesiegelt oder aufgeklebt wird; dadurch gekennzeichnet, dass bei der Stanzbe- arbeitung die Matrize (6) auf der bestimmungsgemässen De- ckelinnenseite angeordnet wird und der Schneidstempel (2, 3) von der bestimmungsgemässen Deckelaussenseite her un- ter einem Ausstanzen eines Stanzbatzens (16) in die Mat- rize (6) eingefahren wird und dass der Stanzbatzen (16) mittels Druckluft durch die Matrize (6) hindurch zu einer Fördereinrichtung (33) gefördert wird, mit welcher er aus dem Werkzeugbereich entfernt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Deckelrohling (9) aus einem ferromag- netischen Material besteht und die Fördereinrichtung ein magnetisches Förderband (33) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Deckelrohling (9) aus einem ferromag- netischen oder aus einem nicht-ferromagnetischen Material besteht und die Fördereinrichtung ein Vakuum-Förderband (33) ist.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft, wel- che zur Förderung des Stanzbatzens (16) zur Förderein- richtung (33) verwendet wird, durch den Schneidstempel (2, 3) hindurch zugeführt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn- zeichnet, dass die durch den Schneidstempel (2, 3) hin- durchgeführte Druckluft auf der dem Deckelrohling (9) bzw. dem Stanzbatzen (16) zugewandten Seite des Schneid- stempels (2, 3) über eine oder mehrere Austrittsöffnungen (35) zum Austritt gebracht wird, insbesondere über meh- rere Austrittsöffnungen (35), welche identische Abstände zueinander aufweisen.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Druckluft, welche zur Förderung des Stanzbatzens (16) zur Fördereinrichtung (33) verwendet wird, intermittierend bereitgestellt wird, insbesondere derart, dass bei geöffnetem Werkzeug (1, 5) keine Druck- luft bereitgestellt wird und bei geschlossenem Werkzeug (1, 5) Druckluft bereitgestellt wird, insbesondere als kurzzeitiger Druckstoss.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Austrittsöffnungen (35) erst beginnend mit Beginn der Stanzbearbeitung oder erst nach erfolgter Stanzbearbeitung mit der Druckluft beaufschlagt werden, insbesondere ab Erreichen des Bewegungsendpunktes des Schneidstempels (2, 3).

8 . Verfahren nach einem der vorangehenden An- sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (20) zur Entnahmeöffnung (17) hin eingerollt wird, zu einem C-Curl oder zu einem Retort-Curl.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (20) von der Entnahmeöffnung (17) weg eingerollt wird, zu einem Re- verse-C-Curl oder zu einem Reverse-Retort-Curl.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Stanzbe- arbeitung der Schneidstempel (2, 3) bewegt wird und die Matrize (6) stationär ist.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Schneid- bearbeitung der Schneidstempel (2, 3) von unten nach oben in die Matrize (6) eindringt.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelring (8) zwischen dem Einrollen des Kragens (20) und dem Auf- siegeln bzw. Aufkleben der Aufreissfolie (24) gewendet wird.

13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Stanzbe- arbeitung der Deckelring (8) in einer ersten Transport- richtung (A) aus dem Schneidwerkzeug (1, 5) gefördert wird und der Stanzbatzen (16) mit der Fördereinrichtung (33) in einer zweiten Transportrichtung (B) aus dem Werk- zeugbereich entfernt wird, welche quer zur ersten Trans- portrichtung (A) verläuft, insbesondere senkrecht zur ersten Transportrichtung.

14. Vorrichtung zur Herstellung von Aufreiss- deckeln (27), bei welchen auf deren Oberseite eine Auf- reissfolie (24) auf einer um eine Entnahmeöffnung (17) angeordneten Siegelfläche (18) aufgesiegelt oder aufge- klebt ist, insbesondere nach dem Verfahren gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung eine erste Förderein- richtung (13) für Deckelrohlinge (9), Deckelringe (8) und Aufreissdeckel (27) sowie Bearbeitungsstationen (14, 19, 21, 25, 26) umfasst, welche in Förderrichtung (A) aufei- nander folgend zur Bearbeitung der Deckelrohlinge (9), Deckelringe (8) und Aufreissdeckel (27) vorgesehen sind, wobei eine erste Bearbeitungsstation (14) ausgebildet ist zur Bildung eines Deckelrings (8) mit einer zentralen Entnahmeöffnung (17), die von einem Siegelflansch (18) umgeben ist, aus einem Deckelrohling (9) durch Stanzbearbeitung mit einem Stanzwerkzeug (1, 5) umfassend eine Matrize (6) und einen Schneidstempel (2, 3), wobei eine zweite Bearbeitungsstation (19) ausgebildet ist zur Bildung eines von dem De- ckelring (8) abragenden Kragens (20), wobei eine dritte Bearbeitungsstation (21) ausgebildet ist zum Einrollen des Kragens (20), und wobei eine vierte Bearbeitungssta- tion (25, 26) ausgebildet ist zum Aufsiegeln oder zum Aufkleben einer Aufreissfolie (24) auf den Sie- gelflansch (18), dadurch gekennzeichnet, dass die erste Bearbeitungsstation (14) der- artig ausgestaltet ist, dass bei der Stanzbearbeitung die Matrize (6) auf der bestimmungsgemässen Deckelinnenseite angeordnet wird und der Schneidstempel (2, 3) von der be- stimmungsgemässen Deckelaussenseite her unter einem Aus- stanzen eines Stanzbatzens (16) in die Matrize (6) einge- fahren wird, dass eine der ersten Bearbeitungsstation (14) zugeordnete zweite Fördereinrichtung (33) vorhanden ist, mit welcher der Stanzbatzen (16) im bestimmungsgemässen Betrieb der Vorrichtung aus dem Werkzeugbereich entfernt wird, und dass Einrichtungen (34, 35) vorhanden sind, um den Stanzbatzen (16) mittels Druckluft durch die Matrize (6) hindurch zu der Fördereinrichtung (33) zu fördern .

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge- kennzeichnet, dass die zweite Fördereinrichtung (33) ein magnetisches Förderband oder ein Vakuum-Förderband um- fasst.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidstempel (2, 3) ein oder mehrere Luftkanäle (34) aufweist, zum Transport der Druckluft, welche im bestimmungsgemässen Betrieb verwendet wird um den Stanzbatzen (16) mittels Druckluft durch die Matrize (6) hindurch zu der zweiten Fördereinrichtung (33) zu fördern.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Schneidstempel (2, 3) auf seiner dem Deckelrohling (9) bzw. dem Stanzbatzen (16) zugewand- ten Seite über eine oder mehrere Austrittsöffnungen (35) für die Druckluft verfügt, insbesondere über mehrere Aus- trittsöffnungen (35), welche identische Abstände zueinan- der aufweisen.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung über eine Steuerungseinrichtung verfügt, mit welcher im be- stimmungsgemässen Betrieb die Druckluft, welche zur För- derung des Stanzbatzens (16) zur zweiten Fördereinrich- tung (33) verwendet wird, intermittierend bereitgestellt werden kann bzw. wird, insbesondere derart, dass bei ge- öffnetem Werkzeug (1, 5) keine Druckluft bereitgestellt wird und bei geschlossenem Werkzeug (1, 5) Druckluft be- reitgestellt wird, insbesondere ab Erreichen des Bewe- gungsendpunktes des Schneidstempels.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Bearbei- tungsstation (21) ausgebildet ist zum Einrollen des Kra- gens (20) zu der Entnahmeöffnung (17) hin, insbesondere zu einem C-Curl oder zu einem Retort-Curl.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Bearbei- tungsstation (21) ausgebildet ist zum Einrollen des Kra- gens (20) von der Entnahmeöffnung (17) weg, insbesondere zu einem Reverse-C-Curl oder zu einem Reverse-Retort- Curl .

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Bearbei- tungsstation (14) derartig ausgebildet ist, dass bei der Stanzbearbeitung der Schneidstempel (2, 3) bewegt wird und die Matrize (6) stationär ist.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Bearbei- tungsstation (14) derartig ausgebildet ist, dass bei der Stanzbearbeitung der Schneidstempel (2, 3) von unten nach oben in die Matrize (6) eindringt.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der dritten Bearbeitungsstation (21) und der vierten Bearbeitungssta- tion (25, 26) eine Wendestation (23) vorhanden ist, zum Wenden des Deckelrings (8).

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Förderein- richtung eine erste Transportrichtung (A) aufweist und die zweite Fördereinrichtung (33) eine zweite Transport- richtung (B) aufweist, welche quer zu der ersten Trans- portrichtung (A) verläuft, insbesondere senkrecht zu der ersten Transportrichtung (A).

25. Stanzbearbeitungsstation für eine Vor- richtung nach einem der Ansprüche 14 bis 24, zur Bildung eines Deckelrings (8) mit einer zentralen Entnahmeöffnung (17), die von einem Siegelflansch (18) umgeben ist, aus einem Deckelrohling (9) durch Stanzbearbeitung, umfas- send : a) ein Stanzwerkzeug (1, 5) mit einer fest- stehenden Matrize (6) und einem im bestimmungsgemässen Stanzbetrieb von unten gegen die Matrize (6) arbeitenden und dabei unter Ausstanzen eines Stanzbatzens (16) in die Matrize (6) einfahrenden Schneidstempel (2, 3); b) Einrichtungen (34, 35), um den Stanzbatzen

(16) im bestimmungsgemässen Stanzbetrieb mittels Druck- luft entgegen der Schwerkraft durch die Matrize (6) hin- durch zu einer der Stanzbearbeitungsstation zugeordneten Fördereinrichtung (33) zum Entfernen des Stanzbatzens (16) aus dem Werkzeugbereich zu fördern.

26. Aufreissdeckel hergestellt oder herstell- bar mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13.

Description:
Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Aufreissdeckeln

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- stellung von Aufreissdeckeln, eine Vorrichtung zur Her- stellung von Aufreissdeckeln, insbesondere gemäss dem Verfahren, eine Stanzbearbeitungsstation für die Vorrich- tung sowie einen Aufreissdeckel hergestellt oder her- stellbar mit dem Verfahren gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.

Hintergrund

Aufreissdeckel (sog. Peel Off Ends oder POE) sind bekannt, so z.B. aus DE-U 298 17 592 oder aus DE-U 92 03 953.

Mit Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 kann eine dem Fachmann bekannte Herstellung von Aufreissde- ckeln nach Stand der Technik kurz erläutert werden.

Figur 1 zeigt einen Deckelrohling 9. Am An- fang des Transportwegs einer bekannten Herstellvorrich- tung 10 ist ein Stapel 11 gezeigt, der eine Vielzahl von solchen Deckelrohlingen 9 enthält, die einzeln abgesta- pelt und entlang des Transportwegs von verschiedenen Be- arbeitungsstationen 14, 19, 21, 25, 26 bearbeitet werden, wobei aus den Deckelrohlingen 9 zunächst Deckelringe 8 gebildet werden (siehe Fig. 2) und diese dann bis zum fertigen Aufreissdeckel 27 (siehe Fig. 5) weiter bearbei- tet werden. Die Deckelrohlinge 9 sind z.B. runde oder ovale Scheiben aus beschichtetem und damit gegen Korro- sion geschütztem Metall, insbesondere aus beschichtetem Weissblech oder Aluminiumblech. Sie weisen z.B. einen Durchmesser von 11 cm auf. Diese Rohlinge 9 sind bereits an ihrem Rand 12 durch eine nicht dargestellte Bearbei- tungsmaschine vorgeformt worden und die Ausbildung des Randes 12 dient später der Befestigung des fertigen Auf- reissdeckels 27 an einem Behälter 28 bzw. einer Dose durch eine Falzverbindung. Dies ist dem Fachmann bekannt und wird hier nicht weiter erläutert.

Die Fördereinrichtung 13, welche die Deckel- rohlinge, die Deckelringe und die Aufreissdeckel in der Herstellvorrichtung 10 entlang des Transportweges in Richtung des Pfeils A von einer Bearbeitungsstation zur nächsten Bearbeitungsstation fördert, wird insbesondere von zwei parallel laufenden Zahnriemen gebildet, an denen Aufnahmen für die Deckelrohlinge bzw. Deckelringe vorge- sehen sind, wie dem Fachmann aus WO 2006/017953 bekannt. Auch dies wird hier nicht weiter erläutert. Bei den je- weiligen Bearbeitungsstationen nach Stand der Technik, die dem Fachmann bekannt sind und hier nur schematisch dargestellt sind, wird der zu bearbeitende Rohling bzw. Ring jeweils von der Fördereinrichtung abgehoben und von der Bearbeitungsstation bearbeitet und wieder an die För- dereinrichtung zurück gegeben. Dies ist bei den Bearbei- tungsstationen mit auf und ab weisenden Pfeilen angedeu- tet. Bei den Bearbeitungsstationen ist jeweils unterhalb des Fördermittels der Antrieb der Bearbeitungsstationen angedeutet. Dieser dient zum Heben und Senken der Roh- linge und Deckelringe und zur Durchführung der jeweiligen Bearbeitungsschritte.

In einer Stanzbearbeitungsstation 14 wird zu- nächst aus dem Deckelrohling 9 ein Deckelring 8 gebildet, indem ein mittlerer Teil 16 des Rohlings nach unten aus- gestanzt und in der Regel als Abfall entsorgt wird (siehe Fig. 2). Damit wird die Entnahmeöffnung 17 des Aufreiss- deckels gebildet, die in einem späteren Herstellungs- schritt mit der Aufreissfolie 24 verschlossen wird. An die Entnahmeöffnung 17 anschliessend verbleibt ein Sie- gelflansch 18. In einer Bearbeitungsstation 19 wird der Rand der Entnahmeöffnung 17 zu einem Kragen 20 nach oben gezogen (siehe Fig. 3). Dieser Kragen 20 wird in einer weiteren Bearbeitungsstation 21 zur Entnahmeöffnung hin oder von dieser weg eingerollt, zu einem sogenannten „Curl". Diese Einrollung 22, die sodann den Rand der Ent- nahmeöffnung 17 bildet, sorgt dafür, dass der Benützer der Dose bei der Entnahme des Inhalts der Dose vor der scharfkantigen Schnittkante 23 geschützt ist. Je nach Um- fang der Einrollung wird diese als „C-Curl" (Schnittkante nicht innerhalb der Einrollung angeordnet) oder als „Re- tort-Curl" (Schnittkante innerhalb der Einrollung ange- ordnet) bezeichnet, und „Curls", welche von der Entnahme- öffnung weg eingerollt werden, werden als „Reverse-C- Curl" bzw. als „Reverse-Retort-Curl" bezeichnet. In dem hier gezeigten Fall wird ein sogenannter Retort-Curl 22 gebildet (siehe Fig. 4).

Die bisherigen Herstellungsschritte sind in einer Lage durchgeführt worden, bei welcher die Deckel- rohlinge 9 und Deckelringe 8 mit ihrer späteren Oberseite bzw. mit dem Siegelflansch 18 nach unten weisend angeord- net waren. Dies ist eine bevorzugte Ausführung auch bei der vorliegenden Erfindung. Wie erwähnt, wird der Rohling 9 bzw. der Ring 8 in den einzelnen Bearbeitungsstationen 14, 19 und 21 von der Fördereinrichtung 13 abgehoben, be- arbeitet und wieder zurück gelegt, worauf die Förderein- richtung Förderschritte ausführt, welche die Deckelroh- linge 9 bzw. Deckelringe 8 zur nächsten Bearbeitungssta- tion führt. Werden die Herstellungsschritte, wie darge- stellt, mit nach unten weisendem Siegelflansch 18 durch- geführt, so folgt nun eine Wendestation 23, welche die Deckelringe 8 wendet, so dass bei der weiteren Bearbei- tung der Siegelflansch 18 nach der Wendestation 23 in der Fördereinrichtung 13 und in den Bearbeitungsstationen 25, 26 oben liegt.

Danach wird die Aufreissfolie 24 auf den Sie- gelflansch 18 aufgesiegelt, was zweistufig mit einer Vor- siegelstation 25 und einer Hauptsiegelstation 26 erfolgen kann. Auch der Siegelvorgang ist dem Fachmann bekannt und wird hier nicht weiter erläutert. Es können weitere Bear- beitungsstationen folgen, in denen eine Prägung der Sie- gelfolie 24 erfolgt, die Aufreisslasche 15 positioniert wird und eine Dichtheitsprüfung erfolgt. Auch dies ist dem Fachmann bekannt und wird hier nicht weiter erläu- tert. Am Ende der bekannten Herstellvorrichtung 10 werden fertige Aufreissdeckel 27 ausgegeben (siehe Fig. 5), de- ren Entnahmeöffnung 17 von einer Aufreissfolie 24 über- spannt ist, die am Siegelflansch 18 aufgesiegelt ist. Der Rand der Entnahmeöffnung 17 wird hier durch den Retort- Curl 22 gebildet. Der fertige Aufreissdeckel 27 kann mit- tels seines Falzrandes 12 an einem Dosenmantel (der in Figur 5 nur mit einem Wandteil 28 angedeutet ist) befes- tigt werden und verschliesst somit die Dose. Dies erfolgt im Abfüllbetrieb, in welchem die Dose mit einem Füllgut befüllt worden ist. Die gefüllte Dose kann später geöff- net werden, indem die Aufreissfolie 24 mittels deren Auf- reisslasche 15 vom Deckelring 8 weggerissen wird, wodurch die Entnahmeöffnung 17 freigelegt wird.

Bei der zuvor beschriebenen Anlage gemäss dem Stand der Technik entsteht bei der Stanzbearbeitung des Deckelrohlings auf der bestimmungsgemässer Aussenseite (Unterseite) des erzeugten Deckelrings ein Stanz- bzw. Schnittgrat, was insbesondere dann suboptimal ist, wenn anschliessend ein „Reverse-Curl" (Einrollung von der Ent- nahmeöffnung weg) erzeugt wird. Hier wäre es aus produk- tionstechnischer Sicht wünschenswert, wenn der (unver- meidliche) Stanz- oder Schnittgrat auf der bestimmungsge- mässer Innenseite (Oberseite) des erzeugten Deckelrings entstehen würde, bei ansonsten unverändertem Verfahrens- ablauf bzw. Anlagenkonzept. Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, technische Lösungen zur Verfügung zu stellen, mit denen die zuvor beschriebenen bekannten und etablierten Verfah- ren und Vorrichtungen zur Herstellung von Aufreissdeckeln mit möglichst geringem anlagentechnischen Aufwand derar- tig modifiziert werden können, dass bei im Wesentlichen unverändertem Verfahrensablauf und Anlagenkonzept der Stanz- bzw. Schnittgrat auf der anderen Deckelseite ent- steht .

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren, die Vorrichtung und die Stanzbearbeitungsstation gemäss den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.

Gemäss diesen betrifft ein erster Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Aufreissde- ckels. Dabei wird aus einem Deckelrohling durch eine Stanzbearbeitung mit einem Stanzwerkzeug ein Deckelring mit einer zentralen Entnahmeöffnung gebildet, die von ei- nem Siegelflansch umgeben ist. Das Stanzwerkzeug weist eine Matrize und einen Schneidstempel auf.

Der Rand der Entnahmeöffnung wird sodann durch Ziehen zu einem Kragen geformt, welcher auf der bei der späteren bestimmungsgemässen Verwendung des herzu- stellenden Deckels die Deckelinnenseite bildende Seite (bestiramungsgemässe Deckelinnenseite) von dem Siegel- flansch weg ragt.

Anschliessend wird der Kragen an seinem frei- en Ende eingerollt und sodann auf den Siegelflansch, auf der bei der späteren bestimmungsgemässen Verwendung des herzustellenden Deckels die Deckelaussenseite bildende Seite (bestimmungsgemässe Deckelaussenseite), eine Auf- reissfolie aufgesiegelt oder aufgeklebt.

Erfindungsgemäss wird bei der Stanzbearbei- tung die Matrize auf der bei der späteren bestimmungsge- mässen Verwendung des herzustellenden Deckels die Decke- linnenseite bildende Seite (bestimmungsgemässe Deckelin- nenseite) angeordnet und der Schneidstempel wird von der bei der späteren bestimmungsgemässen Verwendung des her- zustellenden Deckels die Deckelaussenseite bildende Seite (bestimmungsgemässen Deckelaussenseite) her unter einem Ausstanzen eines Stanzbatzens in die Matrize eingefahren.

Der so erzeugte Stanzbatzen wird mittels Druckluft durch die Matrize hindurch zu einer Förderein- richtung gefördert, mit welcher er aus dem Werkzeugbe- reich entfernt wird.

Durch die Erfindung wird es möglich, die heute bekannten und etablierten Verfahren und Vorrichtun- gen zur Herstellung von Aufreissdeckeln mit sehr geringem Aufwand dahingehend zu modifizieren, dass bei im Wesent- lichen unverändertem Verfahrensablauf und Anlagenkonzept der Stanz- bzw. Schnittgrat auf der bei der späteren be- stimmungsgemässen Verwendung des herzustellenden Deckels die Deckelaussenseite bildenden Seite (bestimmungsgemässe Deckelaussenseite)entsteht.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Ver- fahrens wird ein Deckelrohling verwendet, welcher aus ei- nem ferromagnetischen Material besteht. Als Förderein- richtung zum Entfernen des Stanzbatzens aus dem Werkzeug- bereich wird dabei ein Magnet-Förderband eingesetzt. Hierdurch lässt sich auf engsten Raum und mit einem Mini- mum an bewegten Bauteilen ein funktionssicheres Handling und Abführen der Stanzbatzen realisieren.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird als Fördereinrichtung zum Entfernen des Stanzbatzens aus dem Werkzeugbereich ein Vakuum-För- derband eingesetzt. Hierdurch lässt sich ebenfalls auf engstem Raum und mit einem Minimum an bewegten Bauteilen ein funktionssicheres Handling und Abführen der Stanzbat- zen realisieren und es können sowohl ferromagnetische wie auch nicht-ferromagnetische Deckelrohlinge verarbeitet werden, z.B. aus Aluminium.

Magnet- und Vakuum-Förderbänder sind auf dem Gebiet der Fördertechnik allgemein bekannt und müssen deshalb hier nicht genauer erläutert werden.

Die Druckluft, welche zur Förderung des Stanzbatzens zu der Fördereinrichtung verwendet wird, wird mit Vorteil durch den Schneidstempel hindurch zuge- führt.

Dabei ist es bevorzugt, dass die durch den Schneidstempel hindurchgeführte Druckluft auf der dem De- ckelrohling bzw. dem Stanzbatzen zugewandten Seite des Schneidstempels über eine oder mehrere Austrittsoffnungen zum Austritt gebracht wird. Auf diese Weise kann der Stanzbatzen direkt auf seiner dem Schneidstempel zuge- wandten Seite mit der Luft beaufschlagt und dadurch zu- verlässig von diesem weggeführt werden.

Mit Vorteil wird die durch den Schneidstempel hindurchgeführte Druckluft auf der dem Deckelrohling bzw. dem Stanzbatzen zugewandten Seite des Schneidstempels über mehrere identische Austrittsöffnungen, welche iden- tische Abstände zueinander aufweisen, zum Austritt ge- bracht. Durch eine derartige Konfiguration der Austritts- öffnungen lässt sich ein Schrägstellen bzw. Verkanten des Stanzbatzens in der Matrize wirkungsvoll verhindern.

Weiter ist es bei den Ausführungsformen des Verfahrens, bei welchen die durch den Schneidstempel hin- durchgeführte Druckluft auf der dem Deckelrohling bzw. dem Stanzbatzen zugewandten Seite des Schneidstempels über eine oder mehrere Austrittsöffnungen zum Austritt gebracht wird, bevorzugt, dass diese Druckluft, welche zur Förderung des Stanzbatzens zur Fördereinrichtung ver- wendet wird, intermittierend bereitgestellt wird. Dies geschieht mit Vorteil derart, dass bei geöffnetem Werk- zeug keine Druckluft bereitgestellt wird und bei ge- schlossenem Werkzeug Druckluft bereitgestellt wird. Hier- durch wir die Prozessführung vereinfacht und es kann ge- genüber einer permanenten Beaufschlagung Energie gespart werden.

Dabei ist es weiter bevorzugt, dass die Aus- trittsöffnungen erst beginnend mit Beginn der Stanzbear- beitung oder noch bevorzugter erst nach erfolgter Stanz- bearbeitung mit der Druckluft beaufschlagt werden, bevor- zugterweise ab Erreichen des Bewegungsendpunktes des Schneidstempels, welcher bei nach oben arbeitenden Schneidstempeln der obere Totpunkt der Bewegung des Schneidstempels ist.

Im letztgenannten Fall ist der Stanzbatzen vollständig vom Deckelrohling getrennt bevor eine Beauf- schlagung mit Druckluft erfolgt, was den Vorteil ergibt, dass ein sauber kontrollierbarer Prozessablauf möglich wird .

In einer ersten bevorzugten Variante des er- findungsgemässen Verfahrens wird der Kragen, welcher aus dem Rand der Entnahmeöffnung durch Ziehen gebildet wird, zur Entnahmeöffnung hin eingerollt wird, zu einem C-Curl oder zu einem Retort-Curl.

In einer zweiten bevorzugten Variante des er- findungsgemässen Verfahrens wird der Kragen, welcher aus dem Rand der Entnahmeöffnung durch Ziehen gebildet wird, von der Entnahmeöffnung weg eingerollt wird, zu einem Re- verse-C-Curl oder zu einem Reverse-Retort-Curl. Bei die- ser zweiten Variante kommen die Vorteile der Erfindung besonders deutlich zum Tragen.

Weiter ist es bei dem erfindungsgemässen Ver- fahren bevorzugt, dass bei der Stanzbearbeitung der Schneidstempel bewegt wird und die Matrize stationär ist, dass bei der Schneidbearbeitung der Schneidstempel von unten nach oben in die Matrize eindringt und/oder dass der Deckelring zwischen dem Einrollen des Kragens und dem Aufsiegeln bzw. Aufkleben der Aufreissfolie gewendet wird. Hierdurch wird es möglich, heute bekannte und etab- lierte Produktionsanlagen mit geringen Modifikationen an der Stanzbearbeitungsstation für die Durchführung des Verfahrens zu verwenden. Eine entsprechende erfindungsge- mässe Stanzbearbeitungsstation ist Gegenstand des dritten Aspekts der Erfindung, welcher an späterer Stelle noch erläutert werden wird.

Bevorzugterweise wird nach der Stanzbearbei- tung der Deckelring in einer ersten Transportrichtung aus dem Schneidwerkzeug gefördert und der Stanzbatzen mit der Fördereinrichtung in einer zweiten Transportrichtung aus dem Werkzeugbereich entfernt, welche quer zur ersten Transportrichtung verläuft, insbesondere senkrecht zur ersten Transportrichtung. Hierdurch ergibt sich der Vor- teil, dass die Stanzbatzen mit der Fördereinrichtung di- rekt in den Bereich vor oder hinter der Produktionsanlage abgeführt werden können.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Aufreissdeckeln, bei welchen auf deren Oberseite eine Aufreissfolie auf einer um eine Entnahmeöffnung angeordneten Siegelfläche aufge- siegelt oder aufgeklebt ist. Bevorzugterweise ist die Vorrichtung ausgestaltet zur Herstellung von Aufreissde- ckeln nach dem Verfahren gemäss dem ersten Aspekt der Er- findung .

Die Vorrichtung umfasst eine erste Förderein- richtung für Deckelrohlinge, Deckelringe und Aufreissde- ckel sowie Bearbeitungsstationen, welche in Förderrich- tung aufeinander folgend zur Bearbeitung der Deckelroh- linge, Deckelringe und Aufreissdeckel vorgesehen sind. Dabei ist eine erste Bearbeitungsstation als Stanzbear- beitungsstation ausgestaltet, zur Bildung eines Deckel- rings mit einer zentralen Entnahmeöffnung, die von einem Siegelflansch umgeben ist, aus einem Deckelrohling durch Stanzbearbeitung desselben mit einem Stanzwerkzeug, wel- ches eine Matrize und einen Schneidstempel umfasst. Eine zweite Bearbeitungsstation der Vorrichtung ist ausgestal- tet zur Bildung eines von dem Deckelring abragenden Kra- gens, eine dritte Bearbeitungsstation zum Einrollen des Kragens zu einem „Curl" und eine vierte Bearbeitungssta- tion zum Aufsiegeln oder zum Aufkleben einer Aufreissfo- lie auf den Siegelflansch. Eine derartige Vorrichtung wurde einleitend anhand der Figuren 1 bis 6 beschrieben.

Erfindungsgemässe ist die erste Bearbeitungs- station derartig ausgestaltet, dass bei der Stanzbearbei- tung die Matrize auf der bei der späteren bestimmungsge- mässen Verwendung des herzustellenden Deckels die Decke- linnenseite bildende Seite (bestimmungsgemässen Deckelin- nenseite) angeordnet wird und der Schneidstempel von der anderen Seite her, als von der bei der späteren bestim- mungsgemässen Verwendung des herzustellenden Deckels die Deckelaussenseite bildende Seite (bestimmungsgemässen De- ckelaussenseite) her, unter einem Äusstanzen eines Stanz- batzens in die Matrize eingefahren wird. Dabei sind Ein- richtungen vorhanden, um den Stanzbatzen mittels Druck- luft durch die Matrize hindurch zu einer der ersten Bear- beitungsstation zugeordneten zweiten Fördereinrichtung zu befördern, mit welcher der Stanzbatzen im bestimmungsge- mässen Betrieb der Vorrichtung aus dem Werkzeugbereich entfernt wird.

Derartige Vorrichtungen zur Herstellung von Aufreissdeckeln weisen die bereits anlässlich der Darle- gung des Verfahrens erwähnten Vorteile auf und lassen sich mit sehr geringem anlagentechnischen Modifikations- aufwand aus bestehenden Anlagen bilden, bei im Wesentli- chen unverändertem Verfahrensablauf und Anlagenkonzept.

Die zweite Fördereinrichtung ist bevorzugter- weise ein Magnet-Förderband oder ein Vakuum-Förderband, mit welchem die Stanzbatzen aus dem Werkzeugbereich ent- fernt werden können.

Der Schneidstempel weist mit Vorteil ein oder mehrere Luftkanäle auf, zum Transport der Druckluft in- nerhalb von diesem, welche im bestimmungsgemässen Betrieb verwendet wird um den Stanzbatzen mittels Druckluft durch die Matrize hindurch zu der zweiten Fördereinrichtung zu fördern .

Hierzu weist der Schneidstempel mit Vorteil auf seiner dem Deckelrohling bzw. dem Stanzbatzen zuge- wandten Seite eine oder mehrere Austrittsöffnungen für die Druckluft auf. Auf diese Weise kann der Stanzbatzen direkt auf seiner dem Schneidstempel zugewandten Seite mit Druckluft beaufschlagt werden und dadurch zuverlässig von diesem weg zur zweiten Fördereinrichtung geführt wer- den .

Besonders bevorzugt ist es, wenn der Schneid- stempel über mehrere, z.B. drei, insbesondere identische Austrittsöffnungen verfügt, welche identische Abstände zueinander aufweisen. Durch eine derartige Konfiguration der Austrittsöffnungen lässt sich ein Verkanten des Stanzbatzens in der Matrize wirkungsvoll verhindern.

Weiter ist es bevorzugt, dass die Vorrichtung über eine Steuerungseinrichtung verfügt, mit welcher im bestimmungsgemässen Betrieb die Druckluft, welche zur Förderung des Stanzbatzens zur zweiten Fördereinrichtung verwendet wird, intermittierend bereitgestellt werden kann bzw. wird, und zwar bevorzugterweise derart, dass bei geöffnetem Werkzeug keine Druckluft bereitgestellt wird und bei geschlossenem Werkzeug Druckluft bereitge- stellt wird, insbesondere ab Erreichen des Bewegungsend- punktes des Schneidstempels. Hierdurch kann die Prozess- führung vereinfacht werden und Energie gespart werden.

In einer ersten bevorzugten Variante der er- findungsgemässen Vorrichtung ist die dritte Bearbeitungs- station derartig ausgebildet, dass der Kragen, welcher aus dem Rand der Entnahmeöffnung durch Ziehen gebildet wird, zur Entnahmeöffnung hin eingerollt wird, zu einem C-Curl oder zu einem Retort-Curl.

In einer zweiten bevorzugten Variante der er- findungsgemässen Vorrichtung ist die dritte Bearbeitungs- station derartig ausgebildet, dass der Kragen, welcher aus dem Rand der Entnahmeöffnung durch Ziehen gebildet wird, von der Entnahmeöffnung weg eingerollt wird, zu ei- nem Reverse-C-Curl oder zu einem Reverse-Retort-Curl. Bei dieser zweiten Variante kommen die Vorteile der Erfindung besonders deutlich zum Tragen.

Weiter ist es bei der erfindungsgemässen Vor- richtung bevorzugt, dass diese derartig ausgebildet ist, dass bei der Stanzbearbeitung der Schneidstempel bewegt wird und die Matrize stationär ist, dass bei der Schneid- bearbeitung der Schneidstempel von unten nach oben in die Matrize eindringt und/oder dass der Deckelring zwischen dem Einrollen des Kragens und dem Aufsiegeln bzw. Aufkle- ben der Aufreissfolie in einer Wendestation gewendet wird. Hierdurch wird es möglich, heute bekannte und etab- lierte Produktionsanlagen mit einer geringen Modifikation der Stanzbearbeitungsstation zu einer erfindungsgemässen Vorrichtung umzubauen. Eine entsprechende erfindungsge- mässe Stanzbearbeitungsstation ist Gegenstand des dritten Aspekts der Erfindung, welcher noch erläutert wird.

Bevorzugterweise weist die erste Förderein- richtung eine erste Transportrichtung auf und die zweite Fördereinrichtung eine zweite Transportrichtung, welche quer zu der ersten Transportrichtung verläuft, mit Vor- teil senkrecht zu der ersten Transportrichtung. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Stanzbatzen mit der Fördereinrichtung direkt in den Bereich vor oder hinter der Produktionsanlage abgeführt werden können.

Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Stanzbearbeitungsstation für eine Vorrichtung gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung, zur Bildung eines De- ckelrings mit einer zentralen Entnahmeöffnung, die von einem Siegelflansch umgeben ist, aus einem Deckelrohling durch Stanzbearbeitung.

Die Stanzbearbeitungsstation umfasst ein Stanzwerkzeug mit einer feststehenden Matrize und einem im bestimmungsgemässen Stanzbetrieb von unten gegen die Matrize arbeitenden und dabei unter Ausstanzen eines Stanzbatzens in die Matrize einfahrenden Schneidstempel.

Zudem umfasst sie Einrichtungen, um den Stanzbatzen im bestimmungsgemässen Stanzbetrieb mittels Druckluft entgegen der Schwerkraft durch die Matrize hin- durch zu einer der Stanzbearbeitungsstation zugeordneten Fördereinrichtung zum Entfernen des Stanzbatzens aus dem Werkzeugbereich zu fördern. Mit derartigen Stanzbearbeitungsstationen lassen sich heute bekannte und etablierte Produktionsan- lagen wie eingangs beschrieben in erfindungsgemässe Vor- richtungen gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung kon- vertieren .

Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ei- nen Aufreissdeckel hergestellt oder herstellbar mit dem Verfahren gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung. Derar- tige Aufreissdeckel stellen eine bedeutende Handelsform der Erfindung dar.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwen- dungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen An- sprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen De- ckelrohling 9; die Figuren 2 bis 4 Vertikalschnitte durch einen Deckelring 8 in unterschiedlich weit fortgeschrit- tenen Fertigungsstadien;

Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch einen fer- tiggestellten Aufreissdeckel 27;

Fig. 6 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung nach Stand der Technik zur Herstellung von Aufreissdeckeln bzw. zur Durchführung der Schritte gemäss den Figuren 1 bis 5; die Figuren 7a bis 7e Vertikalschnitte quer zur Deckeltransportrichtung A durch das Bearbeitungswerk- zeug der Stanzbearbeitungsstation 14 aus Fig. 6 in unter- schiedlich weit fortgeschrittenen Werkzeugpositionen bei der Bearbeitung eines Deckelrohlings gemäss dem Stand der Technik; und die Figuren 8a bis 8e Vertikalschnitte quer zur Deckeltransportrichtung A durch das Bearbeitungswerk- zeug der Stanzbearbeitungsstation bei einer erfindungsge- mässen Vorrichtung in unterschiedlich weit fortgeschrit- tenen Werkzeugpositionen bei der erfindungsgemässen Bear- beitung eines Deckelrohlings.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Einleitend ist mit Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 die dem Fachmann bekannte Herstellung von Auf- reissdeckeln 27 nach dem Stand der Technik erläutert wor- den. Auf diese Erläuterung wird hier verwiesen, um auf eine Wiederholung zu verzichten.

Nachfolgend wird das Vorgehen gemäss der Er- findung beschrieben, wobei auf die bekannte Vorrichtung und die bekannten, vorgängig erläuterten Herstellungs- schritte Bezug genommen wird, soweit dies notwendig ist. Insbesondere wird auch bei der Vorrichtung und beim Ver- fahren gemäss der Erfindung für die Bildung des Deckel- rings 8 aus dem Deckelrohling 9 und für die Aufsiegelung der Aufreissfolie 24 so vorgegangen wie dem Fachmann schon bekannt.

Die Figuren 7a bis 7e zeigen das Bearbei- tungswerkzeug der Stanzbearbeitungsstation 14 aus Fig. 6 in unterschiedlich weit fortgeschrittenen Werkzeugpositi- onen bei der Bearbeitung eines Deckelrohlings 9 gemäss dem Stand der Technik.

Wie zu erkennen ist, umfasst das Werkzeug ei- nen oberen Werkzeugteil 1, mit einem Schneidstempel 2,3 umfassend einen Schneidring 2 und einen Schneidringträger 3 und mit einem Klemmring 4, und einen unteren Werkzeug- teil 5, mit einer Matrize 6 und einem Matrizenträger 7.

Der obere Werkzeugteil 1 mit dem Schneidstem- pel 2, 3 ist feststehend und der untere Werkzeugteil 5 mit der Matrize 6 arbeitet gegen den oberen Werkzeugteil

1.

In der in Fig. 7a dargestellten Werkzeugposi- tion ist das Werkzeug geöffnet und es befindet sich kein Deckelrohling 9 im geöffneten Werkzeug.

Ausgehend von dieser Situation wird mit der Fördereinrichtung 13 ein Deckelrohling 9 in horizontaler Richtung in das Werkzeug eingebracht (siehe Fig. 7b) der- art, dass die bei der späteren bestimmungsgemässen Ver- wendung des herzustellenden Deckels die Deckelaussenseite bildende Seite (bestimmungsgemässe Deckelaussenseite) nach unten zeigt.

Der untere Werkzeugteil 5 wird sodann nach oben gefahren, bis der Deckelrohling 9 zwischen dem Klemmring 4 und dem Matrizenträger 7 geklemmt ist (siehe Fig. 7c).

Bei der anschliessenden weiteren Aufwärtsbe- wegung des unteren Werkzeugteils 5 wird der Klemmring 4 entgegen der Kraft von Druckfedern 29, welche im oberen Werkzeugteil 1 angeordnet sind, nach oben verschoben, und der Schneidstempel 2, 3 dringt in die Matrize 6 ein (siehe Fig. 7d). Dabei stanzt er nach unten einen Stanz- butzen 16 aus dem Deckelrohling 9 aus, welcher über eine Abführungsöffnung 30 im Untergestell 31 der Stanzbearbei- tungsstation 14 durch Schwerkraftförderung abgeführt wird (siehe Figuren 7d und 7e).

Hat die Matrize 6 ihren Bewegungsendpunkt ge- genüber dem Schneidstempel 2, 3 erreicht, wie in Fig. 7e dargestellt, so fährt der untere Werkzeugteil 5 zurück in die in Fig. 7a gezeigte untere Position und der durch die Stanzbearbeitung erhaltene Deckelring 8 wird mit der För- dereinrichtung 13 zur nächsten Bearbeitungsstation 19 transportiert.

Die Figuren 8a bis 8e zeigen Vertikalschnitte quer zur Deckeltransportrichtung A durch das Bearbei- tungswerkzeug der Stanzbearbeitungsstation bei einer er- findungsgemässen Vorrichtung in unterschiedlich weit fortgeschrittenen Werkzeugpositionen bei der erfindungs- gemässen Bearbeitung eines Deckelrohlings 9. Diese Vor- richtung unterscheidet sich lediglich durch die Stanzbe- arbeitungsstation von der in Fig. 6 gezeigten Vorrichtung gemäss dem Stand der Technik.

Wie zu erkennen ist, umfasst das Werkzeug auch hier einen feststehenden oberen Werkzeugteil 1 und einen gegen den oberen Werkzeugteil arbeitenden unteren Werkzeugteil 5. Im Gegensatz zu der Stanzbearbeitungssta- tion 14 gemäss den Figuren 7a-7e weist jedoch hier der obere Werkzeugteil 1 eine Matrize 6 und einen Matrizen- träger 7 auf, welcher oberhalb der Matrize 6 einen Raum 32 bildet, in den ein Vakuum- oder Magnet-Förderband 33 horizontal derartig hineinragt, dass es die nach oben zeigende Öffnung der Matrize 6 im Wesentlichen vollstän- dig überspannt.

Der untere Werkzeugteil 5 weist einen Schneidstempel 2, 3 umfassend einen Schneidring 2 und ei- nen Schneidringträger 3 auf, sowie einen Klemmring 4. Wie zu erkennen ist, weist der Schneidringträger 3 interne Luftkanäle 34 auf, welche in mehrere auf der Oberseite des Schneidstempels 2, 3 angeordnete Äustrittsöffnungen 35 münden.

In der in Fig. 8a dargestellten Werkzeugposi- tion ist das Werkzeug geöffnet und es befindet sich kein Deckelrohling 9 im geöffneten Werkzeug.

Ausgehend von dieser Situation wird mit der Fördereinrichtung 13 ein Deckelrohling 9 in horizontaler Richtung in das Werkzeug eingebracht (siehe Fig. 8b) der- art, dass die bei der späteren bestimmungsgemässen Ver- wendung des herzustellenden Deckels die Deckelaussenseite bildende Seite (bestimmungsgemässe Deckelaussenseite) nach unten zeigt.

Der untere Werkzeugteil 5 wird sodann nach oben gefahren, bis der Deckelrohling 9 zwischen dem Klemmring 4 und der Matrize 6 geklemmt ist (siehe Fig.

8c). Bei der anschliessenden weiteren Aufwärtsbe- wegung des unteren Werkzeugteils 5 fährt der Schneidstem- pel 2 aus dem Klemmring 4, welcher mit dem geklemmten De- ckelrohling 9 an der Matrize 6 ansteht, aus und dringt in die Matrize 6 ein. Dabei stanzt er nach oben einen Stanz- butzen 16 aus dem Deckelrohling 9 aus (siehe Fig. 8d).

Sobald der Schneidstempel 2 seinen Bewegungs- endpunkt gegenüber der Matrize 6 erreicht hat, d.h. er befindet sich im oberen Totpunkt seiner Bewegung, wie in Fig. 8e dargestellt, werden die Luftkanäle 34 im Schneid- stempel 2, 3 kurzzeitig mit Druckluft beaufschlagt. Hier- durch wird der Stanzbatzen 16 durch die Matrize 6 hin- durch gegen das Vakuum- oder Magnet-Förderband 33 geführt und anschliessend von diesem in einer Richtung B, welche quer zur Deckelförderrichtung A verläuft, aus dem Werk- zeugbereich entfernt (siehe Fig. 8e).

Anschliessend fährt der untere Werkzeugteil zurück in die in Fig. 8a gezeigte untere Position und der durch die Stanzbearbeitung erhaltene Deckelring 8 wird mit der Fördereinrichtung 13 zur nächsten Bearbeitungs- station 19 transportiert.

Während in der vorliegenden Anmeldung bevor- zugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und auch in anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.