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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING TUBE-SHAPED STRUCTURAL COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/074419
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for producing a tube-shaped structural component (100). A tube-shaped forming tool (102) having an inner forming surface corresponding to an outer surface (104) of the structural component (100) is provided. A carrier surface (108) of an expandable carrier (110), shaped so that it fills out the forming tool (102) in the non-expanded state while leaving an expansion distance between the carrier surface (108) and the forming surface (106), is covered with a hose-shaped fiber mass. After disposing the carrier (110) in the forming tool (102), the fiber mass (114) is pressed against the forming surface (106) by expanding the carrier (110) and infiltrated with a curable matrix (115). Another aspect of the invention relates to a device for producing a tube-shaped structural component.

Inventors:
LENGSFELD HAUKE (DE)
REYE VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/065355
Publication Date:
June 18, 2009
Filing Date:
November 12, 2008
Export Citation:
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Assignee:
AIRBUS GMBH (DE)
LENGSFELD HAUKE (DE)
REYE VOLKER (DE)
International Classes:
B29C70/44; B29D22/00
Domestic Patent References:
WO2000061464A12000-10-19
WO2004011169A22004-02-05
WO2000061464A12000-10-19
Foreign References:
EP1134069A12001-09-19
EP0408161A21991-01-16
US2815534A1957-12-10
EP0911143A11999-04-28
US2739350A1956-03-27
EP1134069A12001-09-19
Attorney, Agent or Firm:
PECKMANN, Ralf (München, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Herstellung eines röhrenförmigen Strukturbauteils (100), mit den Schritten:

Bereitstellen eines röhrenförmigen Formwerkzeugs (102), welches eine entsprechend einer Außenfläche (104) des Strukturbauteils (100) geformte innere Formfläche (106) aufweist;

Bedecken einer Trägerfläche (108) eines expandierbaren Trägers (110) , welcher derart geformt ist, dass er in einem nicht expandierten Zustand das Formwerkzeug (102) unter Belassen eines Expansionsabstands (112) der Trägerfläche (108) zur Formfläche (106) ausfüllt, mit einem schlauchförmigen Fasergelege (114) ;

Anordnen des Trägers (110) im Formwerkzeug (102) ;

Anpressen des Fasergeleges (114) an die Formfläche (106) durch Expandieren des Trägers (110) bei radialer Expansion des Fasergeleges (114) ; und

Infiltrieren des Fasergeleges (114) mit einer aushärtbaren Matrix (115) .

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadur ch gekenn z e i chn e t , dass das Bedecken der Trägerfläche (108) derart erfolgt, dass Fasern (116) einer Faserlage des Fasergeleges (114) diagonal um den Träger (110) verlaufen.

3. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz ei chne t , dass das schlauchförmige Fasergelege (114) nach dem Bedecken des Trägers (110) eine größere Länge (118) aufweist als das Strukturbauteil (100) .

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz ei chne t , dass der Träger (110) eine Druckmembran (200) umfasst, wobei das Expandieren des Trägers (110) durch Erzeugen einer Druckdifferenz zwischen einem Innenbereich (202) des Trägers (110) und einem Zwischenbereich (206) zwischen der Druckmembran (200) und dem Formwerkzeug (102) erfolgt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch g ekenn z e i chne t , dass zum Erzeugen der Druckdifferenz der Druck im Innenbereich (202) des Trägers (110) über den Atmosphärendruck hinaus erhöht wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5 , dadurch gekennz e i chnet , dass zum Erzeugen der Druckdifferenz der Druck im Zwischenbereich (206) unter den Atmosphärendruck abgesenkt wird.

7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden An ¬ sprüche, dadurch gekennz ei chnet , dass weiterhin ein Schritt des Anordnens eines Versteifungselements (208) zwischen der Trägerfläche (108) und dem Fasergelege (114) vorgesehen ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn z e i chne t , dass weiterhin ein Schritt des Führens des Versteifungs ¬ elements (208), während des Expandierens des Trägers (110), in einer radialen Richtung (212) des Formwerkzeugs (102) vorgesehen ist.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadur ch gekenn z e i chne t , dass das Versteifungselement (208) als vorgetränktes oder ungetränktes Faserhalbzeug zwischen der Trägerfläche (108) und dem Fasergelege (114) angeordnet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadu rch gekenn z e i chne t , dass das Versteifungseienαent (208) als vorausgehärtetes Faserhalbzeug zwischen der Trägerfläche (108) und dem Fasergelege (114) angeordnet wird.

11. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekenn z ei chnet , dass das Versteifungselement (208) in einer entsprechend ausgebildeten Vertiefung (210) der Trägerfläche (108) angeordnet wird.

12. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennz ei chnet , dass weiterhin ein Platzhalter (300) in einem Hohlraum (304) zwischen dem Versteifungselement (208) und dem schlauchförmigen Fasergelege (114) angeordnet wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12 , dadurch gekenn z e i chne t , dass der Platzhalter (300) eine Membranhülle (301) aufweist und weiterhin ein Schritt des Expandierens des Platzhalters (300) durch Erhöhen eines Drucks in der Membranhülle (301) vorgesehen ist.

14. Vorrichtung zur Herstellung eines röhrenförmigen Strukturbauteils (100), mit: einem röhrenförmigen Formwerkzeug (102), welches eine entsprechend einer Außenfläche (104) des Strukturbauteils (100) geformte innere Formfläche (106) aufweist; einem expandierbaren Träger (110) , welcher derart

geformt ist, dass er in einem nicht expandierten Zustand das Formwerkzeug (102) unter Belassen eines Expansions ¬ abstands (112) zwischen einer Trägerfläche (108) des Trägers (110) und der Formfläche (106) ausfüllt; einem Mittel zum Expandieren des Trägers (110) derart, dass bei Bedeckung der Trägerfläche (108) mit einem schlauchförmigen Fasergelege (114) und Anordnung des Trägers (110) im Formwerkzeug (102) die Trägerfläche (104) das Fasergelege radial expandiert und gegen die Formfläche (106) presst; und einem Mittel zum Infiltrieren des Fasergeleges (114) mit einer aushärtbaren Matrix (115) .

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennz e i chnet , dass der Expansionsabstand (112) 1 bis 10 cm beträgt.

'16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadu r ch gekenn z e i chne t , dass der Träger (110) eine Druckmembran (200) umfasst, wobei das Mittel zum Expandieren dazu ausgebildet ist, eine Druckdifferenz zwischen einem Innenbereich (202) des Trägers (110) und einem Zwischenbereich (206) zwischen der Druckmembran (200) und dem Formwerkzeug (102) zu erzeugen.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekenn z e i chne t , dass das Mittel zum Expandieren einen Kompressor (205) zum Erhöhen eines Drucks im Innenbereich (202) des Trägers (110) über den Atmosphärendruck hinaus umfasst.

18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch g ekenn z e i chne t , dass das Mittel zum Expandieren eine Vakuumpumpe zum Ab ¬ senken eines Drucks im Zwischenbereich (206) unter den

Atmosphärendruck umfasst.

19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennz e i chnet , dass der Träger (110) eine Vertiefung (210) zum Einlegen eines Versteifungselements (208) umfasst.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch g ekenn z e i chn e t , dass weiterhin ein Mittel zum Führen (210; 302) des Versteifungselements (208), während des Expandierens des Trägers (110), in einer radialen Richtung (212) des Formwerkzeugs (102) vorgesehen ist.

21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadur ch gekenn z e i chne t , dass das Mittel zum Führen (210; 302) mindestens einen Führungsdeckel (500) zur Anbringung an mindestens einem Ende des Formwerkzeugs (102) und/oder' des Trägers (110) umfasst, wobei der Führungsdeckel (500) einen in einer radialen Richtung (212) des röhrenförmigen Formwerkzeugs (102) verlaufenden Führungsschlitz (302) zur Führung des Versteifungεelements (208) aufweist.

Description:

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung röhrenförmiger

Strukturbauteile

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines röhrenförmigen Strukturbauteils, insbesondere einer Rumpftonnensektion eines Luft- oder Raumfahrzeugs .

Obwohl auf beliebige röhrenförmige Strukturbauteile mit beliebigen Querschnitts formen anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik in Bezug auf die Herstellung von Rumpftonnensektionen von Flugzeugen näher erläutert.

Beim Bau von Flugzeugrümpfen insbesondere für Verkehrsflugzeuge ist es üblich, röhren- oder tonnenförmige RumpfSektionen einzeln vorzufertigen und in einer anschließenden Endmontage zum fertigen Flugzeugrumpf zusammenzusetzen. Als Werkstoffe werden zunehmend Faεerverbundwerkstoffe wie z.B. koh~ lenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK) verwendet, mit denen eine hohe Stabilität der Sektionen bei geringerem Gewicht erreicht werden kann.

Die Herstellung einer Rumpftonnensektion auf Grundlage von Faserverbundwerkstoffen erfolgt gemäß einem herkömmlichen Verfahren mit Hilfe eines Wickelkörpers als Positivwerkzeug, auf den Lagen eines mit einer Harzmatrix vorimprägnierten Fasermaterials (Prepregs) aufgewickelt und anschließend ausgehärtet werden, z.B. durch eine Wärmebehandlung. Der Faserlege- (Fiber Placement) oder Wickelvorgang ist aufgrund der Größe des Bauteils und unterschiedlicher Faserrichtungen der Prepreglagen sehr zeitintensiv.

Da schon geringe Abweichungen im Durchmesser benachbarter Rumpftonnensektionen die Endmontage behindern können, muss der Wickelkörper eine hohe Maßgenauigkeit aufweisen und darf sich nach dem Faserlegevorgang, z.B. während einer Wärmebehandlung, nicht mehr ausdehnen. Gleichzeitig ist es notwendig, den Wickelkörper teilbar oder zusammenlegbar auszuführen, so dass er nach dem Aushärtevorgang durch Teilen bzw. Zusammenlegen nach innen hin geschrumpft und aus der Rumpftonnensektion entfernt werden kann. Die Bereitstellung eines Wickelkörpers, der diese Eigenschaften vereint, ist mit hohen Kosten verbunden.

Um eine Rumpftonnensektion mit glatter Außenfläche und entsprechend vorteilhaften aerodynamischen Eigenschaften zu erhalten, werden für den Aushärtevorgang zusätzlich Druckbleche aufgelegt. Dabei darf sich zwischen Druckblech und Prepregge- 'lege kein Hilfsmaterial wie z.B. Abreiß- oder Belüftungsgewe- be befinden, da dieses zu einer rauen Oberfläche der Rumpftonnensektion führen würde. Im Allgemeinen ist es nicht möglich, überschüssiges Harz oder Luft aus dem Raum zwischen dem Wickelkörper und den Druckblechen zu entsorgen. Mangelnde Entsorgung von Harz oder Luft führt jedoch leicht zu porösen und damit minderwertigen Bauteilen.

Weitere Probleme sind dadurch bedingt, dass sich die Dicke des Prepreggeleges während des Aushärtevorgangs um den sogenannten Setzweg verringert, was bei der Formgebung und beim Andrücken der Druckbleche zu berücksichtigen ist. Der Setzweg des Prepregmaterials kann jedoch abhängig von der Materialcharge schwanken und so z.B. bei einer Charge mit einem relativ großen Setzweg zur Ursache von Porositäten werden. Da der Innendurchmesser der Rumpftonnensektion durch den Außendurchmesser des Wickelkörperε fest vorgegeben ist, verringert sich während des allmählichen Setzens des Prepreggeleges der Außendurchmesser der Rumpftonnensektion. Das Prepreggelege wird

folglich in Umfangsrichtung der Sektion zusammengeschoben, was leicht zu unerwünschten Welligkeiten der Fasern führt.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei der Herstellung von röhrenförmigen Strukturbauteilen und insbesondere von Rumpftonnensektionen eine hohe Qualität bei geringen Kosten zu erreichen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines röhrenförmigen Strukturbauteils mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung zur Herstellung eines röhrenförmigen Strukturbauteils mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 gelöst.

Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, zur Herstellung des Strukturbauteils ein ebenfalls röhrenförmiges Formwerkzeug zu verwenden, das als ein Negativwerkzeug ausgebildet ist, d.h. eine innere Formfläche aufweist, die ein Negativ der auszubildenden Außenfläche des Strukturbauteils darstellt. Der Begriff „röhrenförmig w ist hierbei nicht auf Röhren mit kreisförmigen Querschnitten beschränkt, sondern schließt ausdrücklich Röhren mit elliptischen, rechteckigen oder anderen, beliebig geformten Querschnitten ein, wobei der Querschnitt über die Länge der Röhre nicht konstant zu sein braucht, sondern sich verengen, aufweiten oder anderweitig verformen kann.

Um Fasergelege an der Innenfläche des Formwerkzeugs anzuordnen, wird weiterhin ein Träger bereitgestellt, der expandierbar ist, d.h. wahlweise zumindest in einen expandierten und einen nicht expandierten Zustand gebracht werden kann. Im nicht expandierten Zustand weist der Träger eine Form auf, die kleiner ist als der von der Innenfläche des Formwerkzeugs umschriebene Raum, sodass der Träger in diesem Zustand im Inneren des Formwerkzeugs anordbar ist. Dabei verbleibt zwischen der Innenfläche des Formwerkzeugs und einer Außenfläche

des Trägers ein Mindestabstand, der hier als Expansionsabstand bezeichnet werden soll.

Die bei Anordnung des Trägers im Formwerkzeug der Innenfläche des Formwerkzeugs gegenüber liegende Außenfläche des Trägers dient als Trägerfläche, die während des Herstellungsverfahrens das zu verarbeitende Fasergelege trägt. Das Fasergelege wird in Schlauchform bereitgestellt und auf der Trägerfläche angeordnet, sodass die Trägerfläche durch das schlauchförmige Gelege bedeckt ist. Beispielsweise wird das schlauchförmige Fasergelege über den Träger gezogen, während sich dieser im nicht expandierten Zustand frei zugänglich außerhalb des Formwerkzeugs befindet.

Der Träger wird sodann derart im Formwerkzeug angeordnet, dass die vom schlauchförmigen Fasergelege bedeckte Trägerflä ¬ che der Innenfläche des Formwerkzeugs gegenüberliegt, wobei zwischen dem Fasergelege und der ' Innenfläche der um die Dicke des Fasergeleges verminderte Expansionsabstand verbleibt. Der Träger wird nun expandiert, wodurch dieser verbliebene Abstand auf Null schrumpft und das Fasergelege von der Träger ¬ fläche des expandierten Trägers gegen die Innenfläche des Formwerkzeugs gepresst wird. In einem abschließenden Schritt wird das zwischen der Trägerfläche und der Innenfläche des Formwerkzeugs gehaltene Fasergelege mit einer aushärtbaren Matrix infiltriert.

Die Verwendung eines Negativwerkzeugs, das die Außenkontur der Rumpftonnensektion abbildet, ermöglicht es, die gewünschten Außenmaße mit hoher Genauigkeit einzuhalten. Das Formwerkzeug kann ohne großen konstruktiven Aufwand einteilig o- der auf einfache Weise nach außen hin aufklappbar oder zerlegbar ausgeführt werden. Der Aufbau des Fasergeleges unabhängig vom Form- und Aushärtewerkzeug auf dem Träger ermöglicht, mehrere für ein gegebenes Formwerkzeug passende Träger bereitzustellen und umschichtig einen der Träger außerhalb des Formwerkzeugs mit Fasergelege zu beschicken, während ein

anderer Träger sich zur Aushärtung im Formwerkzeug befindet. Auf diese Weise lassen sich Formwerkzeug und ggf. eine Aus- härtestation kontinuierlich nutzen, was die Herstellungskosten senkt und Wartezeiten verkürzt.

Die Verwendung von Fasergelege, das mit einer separat bereitgestellten Matrix infiltriert wird, bietet gegenüber der herkömmlichen Verwendung von Prepregs weitere Zeitvorteile und größere Freiheiten in der konstruktiven Auslegung der herge ¬ stellten Strukturbauteile. Da das Fasergelege durch die Expansion des Trägers in Umfangsrichtung gedehnt wird, werden Faserweiligkeiten vermieden.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung beträgt der Expansionsabstand zwischen 1 und 10 cm, z.B. etwa 5 cm. Bei einem derartigen Abstand verbleibt zwischen der Trägerfläche und der Innenfläche des Formwerkzeugs genügend Spielraum, um den Trä- ger besonders rasch und berührungslos in das Formwerkzeug hinein und wieder hinaus zu bewegen, während andererseits vermieden wird, das schlauchförmige Gelege während des Expandierens zu überdehnen.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt das Bedecken der Trägerfläche derart, dass Fasern einer Faserlage des Fasergeleges diagonal um den Träger verlaufen. Dies ermöglicht vorteilhaft, das schlauchförmige Fasergelege radial zu expandieren, wobei sich der Neigungswinkel der Fasern ändert, ohne dass die Fasern in ihrer Längenrichtung überdehnt werden. Vorzugsweise weist das schlauchförmige Fasergelege nach dem Bedecken des Trägers eine größere Länge auf, als das Strukturbauteil, so dass beim radialen Expandieren des Trägers sich das Fasergelege in seiner Längsrichtung kontrahieren kann, ohne dass es zu einer unvollständigen Bedeckung der Trägerfläche kommt.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung umfasst der Träger eine Druckmembran, wobei das Expandieren des Trägers durch Erzeu-

gen einer Druckdifferenz zwischen einem Innenbereich des Trägers und einem Zwischenbereich zwischen der Druckmembran und dem Formwerkzeug erfolgt. Die Druckmembran übt über die gesamte Innenfläche des röhrenförmigen Formwerkzeugs einen gleichmäßigen, mittels der Druckdifferenz präzise einstellbaren Anpressdruck auf das schlauchförmige Fasergelege aus, was eine besonders gleichmäßige Formung der Wand des Strukturbau ¬ teils ermöglicht .

Vorzugsweise wird zum Erzeugen der Druckdifferenz der Druck im Innenbereich des Trägers über den Atmosphärendruck hinaus erhöht. Geeignete Kompressionsvorrichtungen lassen sich im Innern des Trägers unterbringen, so dass beim Anordnen des Trägers im Formwerkzeug der Träger ohne Abdichten z.B. des Zwischenbereichs expandierbar ist. Alternativ oder zusätzlich wird zum Erzeugen der Druckdifferenz der Druck im Zwischenbe ¬ reich zwischen der Druckmembran und dem Formwerkzeug unter den Atmosphärendruck abgesenkt. Dies ermöglicht, den Innenbe ¬ reich z.B. zur Inspektion zugänglich zu machen. Die Druckmembran braucht nicht für hohe Absolutdrücke ausgelegt zu werden .

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist weiterhin ein Schritt des Anordnens eines Versteifungselements zwischen der Trägerfläche und dem Fasergelege vorgesehen. Dies ermöglicht, in einem Arbeitsgang mit der Herstellung des Strukturbauteils das Versteifungselement, z.B. einen Stringer, an das Strukturbauteil anzubinden. Vorzugsweise wird das Versteifungselement während des Expandierens des Trägers in mindestens einem in einer radialen Richtung des röhrenförmigen Formwerkzeugs verlaufenden Führungsschlitz geführt. So wird das Versteifungselement ohne Verkanten präzise an die gewünschte Anbindeposition geführt.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird das Versteifungs- element als vorgetränktes oder ungetränktes Faserhalbzeug zwischen der Trägerfläche und dem Fasergelege angeordnet.

Durch gemeinsames Infiltrieren des Versteifungselements und der Wandung des röhrenförmigen Strukturbauteils sowie durch gemeinsames Aushärten wird das Versteifungselement angebunden.

Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung wird das Versteifungselement als vorausgehärtetes Faserhalbzeug zwischen der Trägerfläche und dem Fasergelege angeordnet. Dies ermöglicht die Verklebung (Co-Bonding) des Versteifungselements mit der Wandung des röhrenförmigen Strukturbauteils, wobei z.B. die aushärtbare Matrix, mit der das schlauchförmige Fasergelege infiltriert wird, als Kleber dient.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird das Versteifungε- element in einer entsprechend ausgebildeten Vertiefung der Trägerfläche angeordnet. Dies erleichtert das Beschicken des Trägers mit dem Versteifungselement.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird ein Platzhalter in einem Hohlraum zwischen dem Versteifungselement und dem schlauchförmigen Fasergelege angeordnet. Dieser Platzhalter hält während des Aushärtevorgangs, wenn das Versteifungsele ¬ ment dem gegenseitigen Druck der Trägerfläche und der Innen ¬ fläche des Formwerkzeugs ausgesetzt ist, den gewünschten Hohlraum des Versteifungselements frei. Vorzugsweise weist der Platzhalter eine Membranhülle auf, wobei weiterhin ein Schritt des Expandierens des Platzhalters durch Erhöhen eines Drucks in der Membranhülle vorgesehen ist. Ein derartig expandierbarer Platzhalter kann nach dem Aushärtevorgang wieder geschrumpft und daher leicht entfernt werden.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist mindestens ein Führungsdeckel zur Anbringung an mindestens einem Ende des Formwerkzeugs und/oder des Trä ¬ gers vorgesehen. Der Führungsdeckel weist einen in einer ra ¬ dialen Richtung des röhrenförmigen Formwerkzeugs verlaufenden Führungsschlitz zur Führung des Versteifungselements auf.

Durch den Führungsschlitz werden während des Expandierens des Trägers das Versteifungselement unabhängig von seiner Form und der Form der Trägerfläche präzise in radialer Richtung an die gewünschte Position an der Innenseite des Strukturbauteils geführt.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert.

Von den Figuren zeigen:

Fig. IA-C schematische Perspektivansichten einer Vorrichtung zur Herstellung einer Rumpftonnensektion eines Flugzeugs gemäß einer ersten Ausführungs- form der Erfindung;

Fig. 2A-G ausschnitthafte Querschnittsansichten einer Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform, bei der Herstellung eines röhrenförmigen Strukturbauteils; und

Fig. 3A-D ausschnitthafte Querschnittsansichten einer Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform, bei der Herstellung eines röhrenförmigen Strukturbauteils .

In den Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionεgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteili ¬ ges angegeben ist.

Figur IA bis IC zeigt in drei schematischen Perspektivansichten eine Vorrichtung zur Herstellung einer Rumpftonnensektion eines Flugzeugs, wobei in jeder der drei Figuren unterschiedliche Schritte eines Herstellungsverfahrens dargestellt sind. Die herzustellende Rumpftonnensektion hat angenähert die Form eines Zylindermantels, wobei der Querschnitt typischerweise

von der idealen Kreisform abweicht und sich über die Länge der Sektion verändert.

In Fig. IA dargestellt ist ein röhrenförmiges Formwerkzeug 102, mit einer Innenfläche 106, die entsprechend der gewünschten Form der Außenfläche der herzustellenden Rumpftonnensektion geformt ist. Das Formwerkzeug 102 ist ein sogenanntes Negativwerkzeug, da seine Innenfläche 106 eine Nega ¬ tivform zur Außenfläche der Rumpftonnensektion bildet. Neben dem Formwerkzeug 102 befindet sich ein Träger 110 zum Tragen eines schlauchförmigen Fasergeleges 114.

Der Träger 110 ist annähernd zylindrisch geformt, mit etwa der gleichen Länge wie das Formwerkzeug 102 und einem Außendurchmesser, der etwas geringer ist als der Innendurchmesser des Formwerkzeugs . Dadurch lässt er sich sowohl innerhalb des Formwerkzeugs 102 als auch außerhalb anordnen. Der Träger 110 umfasst ein inneres Gerüst, das die gezeigte Form festlegt, und ist an seiner Mantelfläche 108 mit einer elastischen Druckmembran überzogen, die einen Innenbereich des Trägers druckdicht vom Außenraum trennt. Zum leichten, berührungslosen Ineinanderschieben können der Träger und/oder das Formwerkzeug z.B. mit hier nicht gezeigten Rollen versehen sein.

Die Oberfläche der um die Mantelfläche 108 des angenähert zylindrischen Trägers 110 angeordnete Druckmembran bildet eine Trägerfläche 108, die bei der Herstellung der Rumpftonnensektion das schlauchförmige Fasergelege 114 trägt. Zu Beginn des Herstellungsverfahrens wird der Träger 110 außerhalb des Formwerkzeugs 102 angeordnet. Das schlauchförmige Fasergelege 114 wird zugeschnitten und über den Träger 110 gezogen, bis es die Trägerfläche 108 vollständig bedeckt. Als Faεergelege 114 wird z.B. ein nicht gewebtes Gelege wie z.B. sogenanntes NCF (Non-Crimped Fabric) aus Kohlenstofffasern oder anderen geeigneten Fasern verwendet, das entsprechend konstruktiven Details der herzustellenden Rumpfsektion lokal verstärkt sein kann. Das Fasergelege 114 umfasst mehrere Faserlagen unter-

schiedlicher Orientierung, in denen die Fasern 116 wie beispielhaft gezeigt diagonal, d.h. schraubenförmig um den umfang des Trägers 110 verlaufen. In weiteren, nicht gezeigten Faserlagen verlaufen Fasern in anderen Neigungswinkeln diagonal oder parallel zur Längsrichtung des Trägers 110.

Die Länge 118 des zugeschnittenen schlauchförmigen Fasergeleges 114 ist größer als die Länge des Trägers 110 und des Formwerkzeugs 102, so dass das Fasergelege 114 die Trägerfläche 108 des Trägers 110 nicht nur bedeckt, sondern an beiden Enden des Trägers 110 über diesen hinausragt.

Figur IB zeigt einen nachfolgenden Schritt des Herstellungsverfahrens, in dem der von dem Fasergelege 114 bedeckte Träger 110 in das Formwerkzeug 102 bewegt wurde. Da der Durchmesser des Trägers 110 kleiner ist als der Innendurchmesser des Formwerkzeugs 102, passt der Träger 110 in das Formwerkzeug 102, ohne dass die Trägerfläche 108 die Innenfläche 106 des Formwerkzeugs berührt. Vielmehr verlaufen die Trägerfläche 108 und die Innenfläche 106 des Formwerkzeugs 102 annähernd parallel, wobei zwischen ihnen an jedem Ort ein Min- destabstand 112 von z.B. 5-10 cm verbleibt. Das die Trägerfläche 108 bedeckende Fasergelege 114 ragt aufgrund seiner Länge 118 beidseitig aus dem Formwerkzeug 102 heraus.

Figur IC zeigt einen weiteren Schritt des Herstellungsverfahrens, in dem im Innenbereich des Trägers 110 mittels eines Kompressors 205 ein überdruck erzeugt wurde. Die die Trägerfläche bildende Druckmembran des Trägers ist durch den überdruck aufgebläht, so dass der Träger 110 über die Abmessungen seines inneren Gerüsts hinaus radial expandiert ist. Durch die radiale Expansion des Trägers 110 ist das schlauchförmige Fasergelege 114 in Richtung des Umfangs des Trägers 110 gedehnt. Gleichzeitig hat es sich aufgrund der diagonal um den Träger verlaufenden Fasern 116 in seiner Längsrichtung bis auf eine verkürzte Länge 119 kontrahiert. Dabei wurde das schlauchförmige Fasergelege 114 anfänglich gerade so reich-

lieh zugeschnitten, dass es auch mit der verkürzten Länge die Trägerfläche noch vollständig bedeckt.

Im gezeigten expandierten Zustand des Trägers 110 presst die Druckmembran das Fasergelege 114 aufgrund des überdrucks im Innenbereich des Trägers 110 gegen die Innenfläche 108 des Formwerkzeugs. In einem weiteren Schritt wird das so fixierte Fasergelege mit einer flüssigen, aushärtbaren Harzmatrix 115 infiltriert, z.B. indem die Harzmatrix von einem Ende des Formwerkzeugs 102 her wie durch Pfeile angedeutet in den Zwischenraum zwischen der Druckmembran und dem Formwerkzeug 102 eingefüllt wird.

Anschließend wird die Harzmatrix ausgehärtet, z.B. durch eine Wärmebehandlung. Der überdruck wird aus dem Innenbereich des Trägers 110 abgelassen, sodass der Träger 110 in seinen ursprünglichen, nicht expandierten Zustand zurückkehrt und leicht aus dem Formwerkzeug 102 entfernt werden kann. Die fertige Rumpftonnensektion wird aus dem Formwerkzeug 102 entnommen. Sich zu einem Ende hin verjüngend geformte Sektionen werden z.B. in Richtung des weiteren Endes aus dem Formwerkzeug 102 entnommen. Alternativ kann das Formwerkzeug 102 zwei- oder mehrteilig ausgeführt sein, sodass es sich zur Entnahme der fertigen Sektion öffnen lässt.

Eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens soll nun anhand der Figur 2A-G in größerem Detail erläutert werden. Die Figuren 2A-G zeigen jeweils für unterschiedliche Verfahrensschritte einen Ausschnitt der Peripherie des Trä ¬ gers 110 in Querεchnittsansicht .

Figur 2A zeigt den genannten Ausschnitt des Trägers 110 in einem Anfangszustand, in dem noch kein Fasergelege auf der Trägerfläche 108 angeordnet ist und der Träger 110 sich außerhalb des Formwerkzeugs 102 befindet. Der Träger 110 um- fasst ein starres Trägergerüst 111 mit im wesentlichen kreis ¬ förmigem Querschnitt. Das Trägergerüst 111 ist z.B. aus Alu-

minium gebildet und weist an seiner Oberfläche eine Vielzahl kleiner Bohrungen zur Beaufschlagung mit Unter- und/oder überdruck auf, die hier der übersichtlichkeit halber nicht gezeigt sind. An einer Stelle seines Umfangs ist eine schlitzartige Vertiefung 210 zur späteren Aufnahme eines Ver ¬ steifungselements ausgebildet. In einem Randbereich 211 zu beiden Seiten der Vertiefung 210 ist der Umfang des Trägerge- rüsts 111 abgeflacht.

Die Oberfläche des Trägergerüsts 111 ist von einer Druckmembran 200 bedeckt, die sich über die gesamte Mantelfläche des im Ganzen annähernd zylinderförmigen Trägergerüsts 111 erstreckt und an den Rändern der Mantelfläche mit der Oberfläche des Trägergerüsts 111 druckdicht verbunden ist. Zwischen der Druckmembran 200 und dem Trägergerüst 111 ist somit ein Innenbereich 202 druckdicht gegenüber dem Außenraum abgeschlossen. Die Druckmembran 200 ist z.B. als Kunststofffolie ausgeführt .

Figur 2B zeigt einen Zustand des Trägers 110 aus Fig. 2A, nachdem eine Vakuumpumpe 204 über die feinen Bohrungen 213 in der Oberfläche des Trägergerüsts 111, von denen hier nur eine einzige Bohrung 213 beispielhaft gezeigt ist, mit dem Innen ¬ raum 202 verbunden wurde und diesen evakuiert hat. Durch den Unterdruck im Innenraum 202 ist die Druckmembran straff an das Trägergerüst 111 gesaugt worden. Insbesondere folgt die Druckmembran der Kontur des Trägergerüsts 111 bis in die Ver ¬ tiefung 120 hinein.

In Fig. 2C ist nunmehr ein Versteifungselement 208 mit T- förmigem Profil, wie er z.B. im Flugzeugbau als so genannter T-Stringer verwendet wird, in die Vertiefung 120 eingesetzt worden. Der waagerechte Balken 209 des T-Profils liegt inner ¬ halb der Abflachung 211 auf dem von der Druckmembran 200 be ¬ deckten Trägergerüst 111 auf.

In Fig. 2D ist die Druckmembran 200 von einem schlauchförmi-

gen Fasergelege 114 aus Kohlenstofffasern bedeckt worden. Die äußere Oberfläche 108 der Druckmembran 200 fungiert als die das Fasergelege 114 tragende Trägerfläche 108 des Trägers 110. Das Versteifungselement 208 ist zwischen der Trägerfläche 108 und dem Fasergelege 114 eingeschlossen und in der Vertiefung 210 gehalten. Da auch der waagerechte Balken 209 des T-Profils innerhalb der Abflachung 111 verborgen liegt, weist das Fasergelege 114 oberhalb des Versteifungselements 208 keine Ausbuchtung auf, sondern folgt einer sanften Krümmung.

Figur 2E zeigt den so vorbereiteten und mit dem Versteifungselement 208 und dem Fasergelege 114 beschickten Träger 110, nachdem er in ein röhrenförmiges Formwerkzeug 102 geschoben wurde. Der Träger 110 ist soweit kleiner als der Innenraum des Formwerkzeugs 102 und entsprechend dessen Form ausgebildet, dass zwischen seiner Trägerfläche 108 und der Formfläche 106 des Formwerkzeugs stets ein Abstand 112 verbleibt. Mit anderen Worten verlaufen die Trägerfläche 108 und die Formfläche 106 im gezeigten Zustand parallel im Abstand 112 zueinander. Das Fasergelege 114 und die Druckmembran 200 sowie die Druckmembran und das Trägergerüst 111 dagegen berühren einander und sind nur der übersichtlichen Darstellung halber in Fig. 2B-E beabstandet gezeigt.

Figur 2F zeigt den im Formwerkzeug 102 angeordneten Träger 110, nachdem der Innenraum 202 zwischen dem Trägergestell 111 und der Druckmembran 200 mit einem Kompressor 205 verbunden und durch die feinen Bohrungen 203 mit überdruck beaufschlagt wurde. Der überdruck hat die Druckmembran 200 aufgebläht, so dass sie in radialer Richtung 212 bis zur Formfläche 106 des Formwerkzeugs 102 expandiert ist. Sowohl die Druckmembran als auch das Fasergelege sind durch die Expansion gedehnt worden. Das Versteifungselement 208 und das Fasergelege 114 sind durch die expandierende Druckmembran 200 zur Formfläche 106 geführt worden und werden im gezeigten Zustand mit gleichmäßigem, durch den überdruck gegebenen Anpressdruck gegen diese

gepresst. Das Versteifungselement 208 ist während des Expansionsvorgangs durch die Vertiefung 120 in radialer Richtung 112 geführt worden und ist auch im gezeigten Zustand noch in der Vertiefung 120 wie in einem Pührungsschlitz gehalten und damit präzise positioniert.

Figur 2G zeigt einen Zustand, nachdem der Raum zwischen der Druckmembran 200 und dem Formwerkzeug 102 mit einem aushärtbaren Matrixsystem 115 verfüllt wurde. Die Matrix 115 hat wie durch Schraffur angedeutet sowohl das Fasergelege 114 als auch den Faserwerkstoff des Versteifungselements 208 infiltriert. Während des anschließenden Aushärtens durch Wärmebehandlung wird der überdruck im Innenbereich 202 des Trägers 110 aufrechterhalten. Anschließend wird der überdruck ausgelassen und die fertige Rumpftonnensektion 100 dem Formwerkzeug 102 entnommen.

Noch eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens ist in Figur 3A-D dargestellt. Die Figuren zeigen wieder jeweils für unterschiedliche Verfahrensschritte einen Ausschnitt der Peripherie des Trägers 110 in Querschnittsansicht .

Figur 3A zeigt einen Zustand entsprechend Fig. 2B, in dem eine Druckmembran 200 straff entlang der Oberfläche eines Trä- gergerüsts 111 angeordnet wurde, z.B. ebenfalls durch Evakuieren des dazwischen liegenden Innenbereichs des Trägers. Wie in der vorstehenden Aus führungsform ist im Trägergerüst 111 eine Vertiefung 120 für ein Versteifungselement ausgebildet, die allerdings hier die Form einer breiten, trapezförmigen Wanne aufweist.

im in Fig. 3B gezeigten Zustand ist in der Vertiefung 210 ein aus Prepreg gebildetes Versteifungselement 208 mit O-Profil, ein so genannter O-Stringer, in der Vertiefung 120 angeordnet worden. Ein in der fertigen Rumpftonnensektion unter dem O- Profil des Stringers 208 auszubildender Hohlraum 304 ist hier

durch einen Platzhalter 300 ausgefüllt, der hier beispielhaft aus einer mit Druckluft gefüllten Membranhülle 301 gebildet ist. Ein schlauchförmiges Fasergelege 114 bedeckt die von der Druckmembran 200 gebildete Trägerfläche 108, die Fußabschnitte 306 des O-Stringers und die nach außen gewandte Seite des Platzhalters 300.

In dem in Fig. 3C gezeigten Zustand wurde der solcherart präparierte Träger 110 in einem röhrenförmigen Formwerkzeug 102 angeordnet. Zwischen der Trägerfläche 106 und der Formfläche verbleibt wie in der vorstehend beschriebenen Aus führungs form ein Expansionsabstand 112. Um den Träger 110 zu expandieren, wird dessen Innenbereich 202 mit überdruck und/oder der zwischen der Druckmembran 200 und dem Formwerkzeug 102 liegende Zwischenbereich 206 mit Unterdruck beaufschlagt. Um während des Expandierens den O-Stringer 208 präzise in radialer Richtung 212 führen zu können, ist an den beiden Enden des O- Stringers 208 ein Führungsstift 502 im Platzhalter 300 verankert. Dieser gleitet in einem radial 212 verlaufenden Führungsschlitz 302, der in einem jeweils an den Enden des Formwerkzeugs 102 angebrachten Führungsdecke1 500 ausgespart ist.

Figur 3D zeigt einen Zustand, in dem die Druckmembran durch die angelegte Druckdifferenz zwischen Innen- 202 und Zwischenbereich 206 das schlauchförmige Fasergelege 114 mitsamt dem O-Stringer 208 und dem eingeschlossenen Platzhalter 300 gegen die Innenfläche 106 des Formwerkzeugs 102 presst. In nachfolgenden Schritten werden das Fasergelege 114 und der O- Stringer 208 gemeinsam mit einer Harzmatrix infiltriert und ausgehärtet. Dabei verbinden sich die eingeleitete Matrix und das im Prepreg des O-Stringers 208 enthaltene Harzmaterial. Nach einer Wärmebehandlung zur Aushärtung werden der überdruck im Innenbereich 202 bzw. der Unterdruck im Zwischenbe- reich 206 ausgelassen und die ausgehärtete Rumpftonnensektion aus dem Formwerkzeug 102 entfernt. Der Platzhalter 300 wird, nachdem der überdruck in seinem Inneren ebenfalls ausgelassen wurde, unter dem O-Stringer 208 entfernt, um dessen Hohlraum

304 freizugeben.

Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorliegend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.

Beispielsweise können Versteifungselemente vielfältiger anderer Profile verwendet werden. Rumpftonnensektionen und andere röhrenförmige Strukturbauteile mit komplexen, sich verjüngenden Querschnitten, Tür- und Fensteröffnungen können hergestellt werden.

B e z u g s z e i c h e n l i s t e

100 Strukturbauteil

102 Formwerkzeug

104 Außenfläche

106 Formfläche

108 Trägerfläche

110 Träger

111 Gerüst

112 Expansionsabstand

114 Fasergelege

115 Matrix

116 Fasern

118 Länge des Faεergeleges vor Expansion

119 Länge des Fasergeleges nach Expansion 200 Druckmembran

202 Innenbereich

'203 Bohrung

204 Vakuumpumpe

205 Kompressor

206 Zwischenbereich

208 Versteifungselement

209 Waagerechter Abschnitt

210 Vertiefung

211 Abflachung

212 Radiale Richtung 300 Platzhalter

301 MembranhüHe

302 Führungsschlitz

304 Hohlraum

306 Fußabschnitt

500 Führungsdeckel

502 Führungsstift