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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PROVIDING LAKE AND/OR SEA WATER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/059116
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for providing lake and/or sea water, said lake and/or sea water being used preferably as a cooling or heating medium for various processes. According to the invention, the lake and/or sea water is pumped up or provided according to the siphon principle. The inventive device for providing lake and/or sea water comprises a) at least one lake and/or sea water intake pipe (1, 2), the inlet opening of said pipe being situated at a depth h 3 below the level of the lake or sea, the highest point of said pipe being at a depth h 1 below the level of the lake or sea, the outlet opening of said pipe being at a depth h 2 below the level of the lake or sea, and h 1 being < h 2 < h 3, b) at least one reservoir, the intake pipe (1, 2) opening out into said reservoir, and c) means (a, b) for regulating the water level in the reservoir.

Inventors:
STOCKMANN RUDOLF
REITHMEIER HELMUT
LINK LOTHAR
PFEIFFER CHRISTIAN
PAUROLA PENTTI
Application Number:
PCT/EP1998/003811
Publication Date:
December 30, 1998
Filing Date:
June 22, 1998
Export Citation:
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Assignee:
LINDE AG (DE)
NORSKE STATS OLJESELSKAP (NO)
International Classes:
E02B9/04; (IPC1-7): E02B9/04
Foreign References:
FR2601353A11988-01-15
US4258661A1981-03-31
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 12, no. 57 (M - 670) 20 February 1988 (1988-02-20)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 13, no. 101 (C - 574) 9 March 1989 (1989-03-09)
Attorney, Agent or Firm:
LINDE AKTIENGESELLSCHAFT (Höllriegelskreuth, DE)
LINDE AKTIENGESELLSCHAFT (Höllriegelskreuth, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Bereitstellen von Seeund/oder Meerwasser, wobei das See und/oder Meerwasser vorzugsweise als Kühlund/oder Heizmedium für unterschiedlichste Prozesse verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Seeund/oder Meerwasser mittels des Siphonprinzips hochgepumpt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgepumpte See und/oder Meerwasser vor der Verwendung als Kühlund/oder Heizmedium von Seeund/oder Meeresfauna und/oderfiora gereinigt wird.
3. Vorrichtung zum Bereitstelien von Seeund/oder Meerwasser, umfassend a) wenigstens eine Seeund/oder Meerwasserentnahmeleitung (1,2), deren Einlaßöffnung in einer Tiefe h 3 unter dem Seeoder Meeresspiegel liegt, deren höchster Punkt in einer Tiefe h 1 unter dem Seeoder Meeresspiegel liegt, und deren Auslaßöffnung in einer Tiefe h 2 unter dem Seeoder Meeresspiegel liegt, wobei h 1 < h 2 < h 3, b) wenigstens ein Becken, in der die Seeund/oder Meerwasserentnahmeleitung (1,2) mündet, und c) Mittel zum Regeln (a, b) des Wasserstandes in dem Becken.
4. Vorrichtung zum Bereitstellen von Seeund/oder Meerwasser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Pumpen (7) des Seeoder Meerwassers aus dem Becken auf ein Niveau oberhalb des Wasserstandes in dem Becken und des Seeoder Meeresspiegels vorgesehen sind.
5. Vorrichtung zum Bereitstellen von Seeund/oder Meerwasser nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Seeund/oder Meerwasserrückführleitung (10), deren Auslaßöffnung in einer Tiefe h 4 unter dem Seeoder Meeresspiegel liegt, vorgesehen ist.
6. Vorrichtung zum Bereitstellen von Seeund/oder Meerwasser nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Reinigen (5) des hochgepumpten Seeund/oder Meerwassers vorgesehen sind.
Description:
Beschreibung Verfahren und eine Vorrichtung zum Bereitstellen von See-und/oder Meerwasser Die Erfindung betrifft Verfahren und eine Vorrichtung zum Bereitstellen von See- und/oder Meerwasser, wobei das See-und/oder Meerwasser vorzugsweise als Kühl- und/oder Heizmedium für unterschiedlichste Prozesse verwendet wird.

Prinzipiell kann das gemäR dem erfindungsgemäßen Verfahren bereitgestellte See- und/oder Meerwasser für jeden beliebigen Prozeß bzw. Anwendungszweck als Kühl- und/oder Heizmedium, sei es für Kraftwerke, Kernkraftwerke, petrochemische Anlagen, Raffinerien, Erdgasverflüssigungsanlagen, etc. verwendet werden. Bei der Verflüssigung von Erdgas werden große Mengen an Kühimedien benötigt.

Gegenwärtig sind sowohl sog. onshore-als offshore-Erdgasverflüssigungsanlagen mit einem der nachfolgenden Kühtsysteme ausgestattet : <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> -Luftkühisystem<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> -Kühiturm-System -direktes Meerwasser-System -indirektes Meerwasser-System Für die beiden letztgenannten Systeme ist es von Vorteil, wenn See-und/oder Meerwasser mit möglichst geringer Temperatur, d. h. < 15°C, zur Verfügung steht.

Oftmals ist es jedoch der Fall, daß die Temperaturen der oberen Schichten eines Sees oder Meeres zu warm sind, um als Kühlmedien verwendet werden zu können.

Hingegen weist das See-oder Meerwasser aus größeren Tiefe die erforderliche geringe Temperatur auf.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Bereitstellen von See-und/oder Meerwasser anzugeben, mit dem ein energiefreier Transport von See-und/oder Meerwasser aus großer Wassertiefe realisiert werden kann.

Dies wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bereitstellen von See- und/oder Meerwasser dadurch erreicht, daß das See-und/oder Meerwasser mittels des Siphonprinzips hochgepumpt wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen von See-und/oder Meerwasser umfaßt a) wenigstens eine See-und/oder Meerwasserentnahmeleitung (1,2), deren Einlaßöffnung in einer Tiefe h 3 unter dem See-oder Meeresspiegel liegt, deren höchster Punkt in einer Tiefe h 1 unter dem See-oder Meeresspiegel liegt, und deren Auslaßöffnung in einer Tiefe h 2 unter dem See-oder Meeresspiegel liegt, wobei h 1 < h 2 < h 3, b) wenigstens ein Becken, in der die See-und/oder Meerwasserentnahmeleitung (1,2) mündet, und c) Mittel zum Regeln (a, b) des Wasserstandes in dem Becken.

Das erfindungsgemäße Verfahren, die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie weitere Ausgestaltungen des-bzw. derselben, die Gegenstände von Unteransprüchen darstellen, seien anhand der Figuren 1 bis 4 näher erläutert.

Hierbei zeigen die Figuren 1 und 2 die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einem sog. onshore- Erdgasverflüssigungsprozeß, während die Figuren 3 und 4-jeweils in Verbindung mit Figur 2-die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einem sog. offshore-Verflüssigungsprozeß zeigen.

Über eine Entnahmeleitung bzw. Pipeline 1-im folgenden nurmehr Entnahmeleitung genannt-wird das See-oder Meerwasser aus einer Tiefe h 3, die relativ zu dem See- bzw. Meeresspiegel 11 gemessen wird, entnommen. See-oder Meerwasser aus einer Tiefe h 3 bis zu einigen hundert Metern weist eine gleichmäßige Temperatur zwischen 4 und 15°C auf. Die Entnahmeleitung 1 besteht aus einem Polymer-Kunststoff, wie z. B. Polyethylen, PVC, oder mit Glasfieber verstärkter Polyester. Über die Entnahmeleitung 1 wird das See-oder Meerwasser bis auf eine Tiefe h 1 unterhalb des See-bzw. Meeresspiegels 11 geführt.

Der See-bzw. Meerwassereintritt der Entnahmeleitung 1 ist mit einem in der Figur 1 nicht dargestellten Filter versehen, der verhindert, daß See-oder Meeresfauna und/oder-flora in die Entnahmeleitung 1 gelant. Um das Wachstum einer Fauna und/oder Flora innerhalb der Entnahmeleitung 1 zu beschränken bzw. zu behindern, kann über eine Leitung 8 ein geeignetes Gegenmittel, wie z. B. Hypochlorite, in die Entnahmeleitung 1 eingebracht werden. Aus diesem Grunde ist die Entnahmeleitung 1 mit einer zusätzlichen, vorzugsweise in der Entnahmeleitung 1 geführten, kleineren Leitung, über die das Gegenmittel gefördert wird, versehen.

Die Entnahmeleitung 1 ist mittels geeigneter Vorrichtungen 12, wie z. B.

Zementblöcken bzw.-stützen, am See-oder Meeresgrund 13 befestigt. Der Wärmeeintrag aus dem umgebenden See-bzw. Meerwasser ist aufgrund der o. g. gewähiten Materialien gering.

Über ein Notfallventil a wird das See-oder Meerwasser über Leitung 2 in ein-lediglich in der Figur 2 im Detail dargestellten-"Becken"geführt. Unter dem Begriff"Becken"ist sowohl ein Becken im eigentlichen Sinne des Wortes zu verstehen als auch, wie in den Figuren 3 und 4 ersichtlich, eine Räumlichkeit innerhalb z. B. einer Bohr-bzw.

Förderinsel (Figur 3) oder eines Schiffes (Figur 4). Das bereits erwähnte Notfallventil a dient der Verhinderung der Überflutung der Becken durch See-oder Meerwasser bei einer Notfallsituation.

Das untere Ende der Leitung 2 befindet sich in einer Tiefe h 2 unterhalb des See-bzw.

Meeresspiegels 11. Während die Tiefe h 1 typischerweise zwischen 2 und 3 m beträgt, wird die Tiefe h 2 in einem Bereich zwischen 5 und 15 m unterhalb des See-bzw.

Meeresspiegels 11 gewählt. Dadurch wird der Druckabfall innerhalb der Entnahmeleitung 1 kompensiert und das über die Entnahmeleitung 1 entnommene See-oder Meerwasser strömt, ohne da (l der Einsatz einer Pumpe notwendig wäre, in das Becken. Der Stand des See-oder Meerwassers in dem Becken ist selbstregelnd.

Allerdings kann alternativ mittels eines Regelventils b, das mit einer Meßvorrichtung 3 für den Wasserpegel in der Becken verbunden ist (dargestellt durch die strichpunktierte Linie), wird der Pegelstand des See-oder Meerwassers 4 innerhalb des Beckens geregelt.

Die Abmessungen des in der Figur 2 dargestellten Beckens sind sowohl vom benötigten Platzbedarfs des Equipments-auf das im folgenden noch näher eingegangen wird-innerhalb des Beckens, als auch von dem Erfordernis des Ausgleichs des Druckveriustes innerhalb der Entnahmeleitung 1 abhängig. Dies bedeutet, daß bei einer entsprechenden Tiefe h 3, in die die Entnahmeleitung 1 hinabreicht, eine entsprechende Tiefe h 2 zur Kompensation des Druckveriustes innerhalb der Entnahmeleitung 1 zu wählen ist. innerhalb des Beckens ist eine Reinigungsvorrichtung 5 vorgesehen, bei der es sich vorzugsweise um einen rotierenden Korbfilter oder Korbrechen, der mögliche Partiel von einem Eintritt in das noch zu beschreibende Kühisystem abhält, handelt. Mittels wenigstens einer Pumpe 7 wird das See-oder Meerwasser über Leitung 6 den Wärmetauschern 9, wie sie in der Figur 1 dargestellt sind, mit dem benötigten Druck, typischerweise zwischen 2 und 5 bar, zugeführt. In diesen Wärmetauschern 9-wobei es sich unter Umständen auch um lediglich einen Wärmetauscher handeln kann, wird das gepumpte See-oder Meerwasser gegen ein oder mehrere abzukühlende Medien angewärmt. Prinzipiell kann das gepumpte See-oder Meerwasser bzw. ein Teilstrom desselben selbstverständlich auch zum Anwärmen von Medien, die eine niedrigere Temperatur als das See-oder Meerwasser aufweisen, verwendet werden.

Neben der erwähnten Abkühlung von z. B. zu verflüssigendem Erdgas kann das See- oder Meerwasser auch der Abkühlung der Verbrennungsluft von Gasturbinen dienen.

Durch eine derartige Abkühlung der Verbrennungsluft wird die Leistung der Gasturbinen erhöht, was eine Erhöhung der Produktionskapazität zur Folge hat.

Nach erfolgter Kühlung und/oder Erwärmung des bzw. der zu kühlenden und/oder anzuwärmenden Medien in dem oder den Wärmetauschern 9 wird das erwärmte und/oder abgekühlte See-oder Meerwasser über Leitung 10 wieder in den See bzw. das Meer zurückgeführt. Die Rückführleitung 10 besteht im wesentlichen aus den gleichen Materialien wie die Entnahmeleitung 1. Die Rückführleitung 10 reicht bis zu einer Tiefe h 4, die vorzugsweise zwischen 10 und 30 m beträgt, unterhalb des See- bzw. Meeresspiegels. Am Ausgang dieser Rückführleitung 10 ist im Regelfall ebenfalls eine in der Figur 1 nicht dargestellte Schutzvorrichtung, die das Eindringen von See- oder Meeresfauna und/oder-flora verhindert, vorgesehen.

In der Figur 3 ist eine sog. offshore-Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei einer Bohr-bzw. Förderinsel dargestellt.

Das in der Figur 2 dargestellte Becken ist hierbei z. B. an einer der Steizen der Bohr- bzw. Förderinsel unterhalb des Meerwasserspiegels vorzusehen.

Wie in der Figur 4 dargestellt, können das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung ebenfalls z. B. auf einem Tankschiff für verflüssigtes Erdgas, das einen Erdgasverflüssiger aufweist, angewendet werden. Das in der Figur 2 dargestellte Becken ist in diesem Falle innerhalb des Schiffes, jedoch unterhalb des Meerwasserspiegels vorzusehen.

Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung sind vor allem dann vorteilhaft anwendbar, wenn die Oberflächentemperatur des Wassers relativ hoch ist. Auch im Hinblick auf ökologische Gesichtspunkte weisen das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung Vorteile gegenüber den zum Stand der Technik zählenden Verfahren und Vorrichtungen auf, da die Temperaturdifferenz zwischen der Oberflächentemperatur und der Temperatur des zurückgeführten Wassers vergleichsweise gering ist. Desweiteren hat die Verwendung von kälterem Wasser als Kühl-und/oder Heizmedium den Vorteil, daß aufgrund der niedrigeren Wassertemperatur sowohl die Korrosion als auch die Verschmutzung innerhalb der Leitungen und Wärmetauscher verlangsamt bzw. reduziert werden.

Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung la (3t sich bei bestehenden Anlagen die Produktionskapazität erhöhen, während bei Neuanlagen eine deutliche Reduzierung der Investitionskosten erzielt werden kann.