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Title:
METHOD AND DEVICE FOR SANITIZING BIOGENIC WASTES WITH WASTE GASES FROM INCINERATION DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066626
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for sanitizing biogenic wastes with waste gases from incineration devices and to a device for carrying out said method. In less developed countries and third-world countries, biogenic waste is a major danger to ground water due to contamination thereof with bacterium and germs. In order to decontaminate such types of biogenic waste, one or more closeable sanitizing chambers are fitted with open containers which are filled with biogenic waste. Said sanitizing chamber(s) is/are closed and hot waste gases (between 80°C and 140°C) are guided through said chambers until the germs and bacterium in the biogenic waste are killed. The sanitization of the biogenic waste enables said waste to no longer be considered a potential source of disease and ground water contamination. The invention is suitable for decentralised locations, for example, in third world or less developed countries or locations with island networks. The invention can have a stationary as well as mobile design.

Inventors:
ANIOL STEFAN (DE)
OELKERS MARTIN (DE)
UHLIG JULIEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/074834
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 27, 2015
Export Citation:
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Assignee:
AUTARK ENERGY GMBH (DE)
International Classes:
A61L2/06; A61L11/00; B09B3/00
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BRANDL, Ferdinand (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Hygienisierung von Bioabfällen mit Abgasen aus Verbrennungseinrichtungen, mit den Verfahrensschritten:

- Einbringen der Bioabfälle in wenigstens eine Hygienisierungskammer;

- Durchströmen der Hygienisierungskammer mit heißem Abgas aus der Verbrennungseinrichtung und zwar solange bis durch die Temperatur und die Toxizität der Abgase in den Bioabfällen enthaltene Keime und Bakterien abgetötet sind und/oder

- Einkoppeln von Abwärme aus einer Verbrennungseinrichtung über einen Flüssigkeitskreislauf in die wenigstens eine Hygienisierungskammer.

2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Hygienisierungskammer nach der Hygienisierung und vor dem öffnen mit Frischluft gespült wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dass das heiße Abgas aus einer Verbrennungseinrichtung vor der Zuführung zu der wenigstens einen Hygienisierungskammer auf eine Temperatur im Bereich zwischen 80°C und 140°C und insbesondere im Bereiche zwischen 90°C und 130°C gekühlt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zu hygienisierenden Bioabfälle in offenen Behältern in die wenigstens eine Hygienisierungskammer eingebracht werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Hygienisierungskammern vorgesehen sind, die im Batch- betrieb gefahren werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Hygienisierungskammer mobil ausgestaltet ist.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchströmen mit heißem Abgas und/oder das Einkoppeln von Abwär- me solange fortgesetzt wird, bis die Bioabfälle einen vorbestimmten Trocknungszustand erreicht haben.

8. Vorrichtung zur Hygienisierung von Bioabfällen mit Abgasen aus Verbrennungseinrichtungen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit

wenigstens einer Hygienisierungskammer, die eine verschließbare Öffnung zum Einbringen und Ausbringen von zu hygienisierenden Bioabfällen, einen Abgasein- lass und einen Abgasauslass aufweist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der wenigstens einen Hygienisierungskammer eine Wärmetauschereinrichtung zum Einkoppeln von Wärme in die Hygienisierungskammer mittels eines Flüssigkeitskreislaufs vorgesehen ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitskreislauf mit dem Kühlkreislauf einer Verbrennungseinrichtung verbunden ist.

1 1 . Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Hygienisierungskammer eine Frischluftzuführeinrichtung umfasst.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungseinrichtung ein BHKW, ein Verbrennungsmotor oder eine Verbrennungsheizung ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Hygienisierungskammern nebeneinander in einem Standard-Container angeordnet sind.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungseinrichtung in einem Standard-Container angeordnet ist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Hygienisierung von Bioabfällen mit Abgasen aus

Verbrennungseinrichtungen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hygienisierung von Bioabfällen mit Abgasen aus Verbrennungseinrichtungen nach Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach Anspruch 8.

In Schwellenländern und Ländern der dritten Welt stellen Bioabfälle aufgrund ihrer Kontamination mit Bakterien und Keimen häufig eine Gefahr für das Grundwasser dar. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein einfaches und ohne großen technischen Aufwand durchführbares Verfahren zur Hygienisierung von Bioabfällen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und 8.

Eine oder mehrerer verschließbare Hygienisierungskammern werden mit offenen mit Bioabfällen Behältern bestückt. Die Hygienisierungskammer wird verschlossen und heiße Abgase (zwischen 80°C und 140°C) werden solange durch die Hygienisierungskammern) geführt, bis Keime und Bakterien in den Bioabfällen abgetötet sind.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann zusätzlich oder alternativ auch Abwärme aus einer Verbrennungseinrichtung über einen Flüssigkeitskreislauf in die wenigstens eine Hygienisierungskammer eingekoppelt werden. Auch durch diese Erwärmung der Bioabfälle werden Keime und Bakterien abgetötet.

Durch die Hygienisierung der Bioabfälle werden diese als Quelle für Krankheiten und Grundwasserverseuchung ausgeschaltet. Die Erfindung ist für dezentrale Standorte z.B. in Drittwelt- oder Schwellenländern oder Orten mit Inselnetzen geignet. Sie kann sowohl stationär als auch mobil ausgelegt sein.

Bei Übertemperatur in der Kammer wird das Abgas direkt in den Kamin geleitet. Die Regulierung erfolgt automatisch oder manuell. Explosionsschutz in den Kammern durch Inertisierung mit C02-haltigem Abgas. Das bei der Vergärung des Bioabfalls austretende explosive Gas (CH4) bekommt keinen Sauerstoff und wird durch strömendes Abgas aus dem Raum gespült.

Bioabfall wird inkl. Tonne/ Behälter in die Kammer gestellt - es gibt kein Handling mit losen Bioabfällen. Kein Radlader oder andere Maschinen sind nötig.

Zusätzliches Wasser zum besseren Wärmeübergang wird nicht beigegeben. Die Verweilzeit wird den Bedürfnissen angepasst.

Die zu befüllende Kammer ist offen und frei von Abgasen. Sie wird vor der Öffnung mit Luft gespült. Eine Exposition der Arbeiter in giftiger und erstickender Atmosphäre ist durch CO/ C02-Warner ausgeschlossen.

Der Bioabfall bekommt durch den Wärmeeintrag ein höheren TS-Gehalt, wird etwas angetrocknet, was die Transportfähigkeit verbessert. Das ist besonders in Gegenden mit schwierigen Straßenverhältnissen von Vorteil.

Der Bioabfall kann nach der Hygienisierung kompostiert, fermentiert oder direkt als Bodenverbesserer genutzt werden.

Bewegliche Teile sind nicht vorhanden. Lediglich die Abfallbehälter werden bewegt. Durch die Nutzung des Abgases wird der Gesamtwirkungsgrad der Energieanlage erhöht.

Varianten:

Abgas aus:

- BHKW einer Biomasse-Vergasung

- Erdgas-BHKWs, Dieselmotoren und - generatoren

- Heizungen oder anderen Verbrennungseinrichtungen

Genutzt wird die Restwärme > 70 °C und das sauerstoffarme Gas zur Inertisierung und Spülung. Kammern:

- in kompletten oder intern unterteilten Containern

- in sonstigen Räumen oder Schränken gefordert wird pro Kammer:

- eine Zuleitung mit Abgas

- optional eine weitere Wärmequelle z.B. Kühlwasser aus BHKW

- sichere Ableitung des Abgases über z. B. Kamin

- Abdichtung gegenüber anderen Räumen

- Sicherheitstechnik gegen unbefugtes Betreten der Kammer bzw. um eine Exposition in giftiger und erstickender Atmosphäre auszuschließen: mindestens CO/ CO2 Warner mit Blinklicht und Hupe; ggf. Türschliesserkontakt.

Weitere Optionen der Abgasnutzung im Zusammenhang mit Bioabfällen: Trocknung

Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Ausgestaltung der Erfindung mit zwei Hygienisierungs- kammern 1 , 2 in einem Standardcontainer 3. Das Abgas 7 und die Abwärme 8 zur Hy- gienisierung der Bioabfälle 4 wird durch eine Vorrichtung zur Holzvergasung 5 und ein damit betriebenes BHKW 6 bereitgestellt.