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Title:
METHOD AND DEVICE FOR SEPARATING SUBSTANCES FROM LIQUIDS BY AGGLOMERATION BY MEANS OF ULTRASOUND AND SEDIMENTATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/124542
Kind Code:
A1
Abstract:
For separating substances of different density from liquids, e.g., solids and/or fats or oils from water, in a separating container, the application of ultrasonic waves to the liquid in such a way that the particles or drops attach to each other and coagulate is known. A volume increase is thereby produced, and the solids or liquids rise or fall and therefore these substances can be separated from the liquid. The problem addressed by the invention is that of improving the separation effect even in the case of changing parameters and to enlarge the spatial volume to which ultrasonic waves are applied. This problem is solved, according to the invention in that the ultrasonic waves are emitted into the liquid as Lamb waves (8) in at least one wall (12) of the separating container (10) at an introduction angle (φ) different from 90° in such a way that a (standing) interference pattern (9) is produced, the node and antinode regions (21, 22) of which result from the introduction angle (φ).

Inventors:
EULENSTEIN MARCO (DE)
LESER ALEXANDER (DE)
PALUCHOWSKI DARIUSZ (DE)
BEHRENS JAN MARTEN (DE)
FRIEND JAMES (AU)
LINDNER GERHARD (DE)
REISSENWEBER MARINA (DE)
TIETZE SABRINA (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/052067
Publication Date:
August 11, 2016
Filing Date:
February 01, 2016
Export Citation:
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Assignee:
AHLMANN ACO SEVERIN (DE)
International Classes:
B01D21/28; B01D17/04; G01N1/40
Foreign References:
US20140377834A12014-12-25
US20130330247A12013-12-12
US20140011240A12014-01-09
US20060049114A12006-03-09
Other References:
GREVE D W ET AL: "Particle concentration by acoustic standing waves", ULTRASONICS SYMPOSIUM (IUS), 2012 IEEE INTERNATIONAL, IEEE, 7 October 2012 (2012-10-07), pages 2081 - 2084, XP032434408, ISSN: 1948-5719, ISBN: 978-1-4673-4561-3, DOI: 10.1109/ULTSYM.2012.0520
J.P. BLACK ET AL: "Microsphere capture and perfusion in microchannels using flexural plate wave structures", 2002 IEEE ULTRASONICS SYMPOSIUM, 2002. PROCEEDINGS., 1 January 2002 (2002-01-01), pages 475 - 479, XP055060023, ISBN: 978-0-78-037582-6, DOI: 10.1109/ULTSYM.2002.1193445
Attorney, Agent or Firm:
BOHNENBERGER, Johannes (DE)
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Claims:
Ansprüche

Verfahren zur Abtrennung von Stoffen verschiedener Dichte aus Flüssigkeiten, z.B. Feststoff und/oder Fetten oder Ölen aus Wasser in einem Trennbehälter, wobei die Flüssigkeit mit Ultraschallwellen derart beaufschlagt wird, dass sich Partikel oder Tröpfchen aneinander lagern und koagulieren und durch

Volumenzunahme durch resultierende Auf- oder Abtriebskräfte von der Flüssigkeit abgetrennt werden,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Ultraschallwellen als Lamb-Wellen in mindestens einer Wand des

Trennbehälters erzeugt und in einem von 90° verschiedenen Einstrahlwinkel (φ) derart in die Flüssigkeit abgestrahlt werden, dass ein (stehendes)

Interferenzmuster erzeugt wird, dessen Knoten- und Bauchbereiche sich aus dem Einstrahlwinkel (φ) ergeben.

Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Ultraschallwellen voneinander gegenüberliegenden Seiten des

Trennbehälters in die Flüssigkeit abgestrahlt werden.

Verfahren nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e ke n n ze i c h n e t, dass

die Ultraschallwellen von parallel zueinander liegenden Flächen des

Trennbehälters abgestrahlt werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Ultraschallwellen phasensynchron abgestrahlt werden.

Vorrichtung zur Abtrennung von Stoffen verschiedener Dichte aus

Flüssigkeiten, z.B. von Feststoffen oder Fetten oder Ölen aus Wasser, umfassend einen Trennbehälter (10) und Ultraschallwandler (1-6),

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n et, dass

die Ultraschallwandler (1-6) so an mindestens einer Wand (11, 12) des Trennbehälters (10) angebracht sind, dass die Ultraschallwellen als Lamb- Wellen (8) erzeugt und in einem von 90° verschiedenen Einstrahlwinkel (φ) in die Flüssigkeit (20) abgestrahlt werden, so dass ein (stehendes)

Interferenzmuster (9) erzeugt wird, dessen Knoten- und Bauchbereiche sich aus dem Einstrahlwinkel (φ) ergeben.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5,

d a d u r c h g e ke n n z e i c h n e t, dass

der Trennbehälter (20) zwei mindestens abschnittsweise einander

gegenüberliegende Wandabschnitte aufweist, an denen die Ultraschallwandler (1-6) angebracht sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6,

d a d u r c h g e ke n n z e i c h n e t, dass

die einander gegenüberliegenden Wandabschnitte parallel zueinander verlaufen.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Ultraschallwandler (1 bis 6) phasensynchron angesteuert werden.

Description:
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR ABTRENNUNG VON STOFFEN AUS FLÜSSIGKEITEN DURCH

AGGLOMERATION MIT ULTRASCHALL UND SEDIMENTATION

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung zur Abtrennung von Stoffen verschiedener Dichte aus Flüssigkeiten nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. 5.

Verschiedene Stoffe, die in Flüssigkeiten suspendiert oder emulgiert sind, müssen oftmals aus den Flüssigkeiten abgeschieden bzw. abgetrennt werden. Ein typisches Beispiel hierfür sind Abwässer, die Fette, Öle oder Feststoffe verschiedenster Art enthalten. Hierzu macht man sich oftmals zunutze, dass die abzutrennenden Stoffe ein anderes spezifisches Gewicht aufweisen als die

Flüssigkeit, in der sie emulgiert oder suspendiert sind. Um die Zeitdauer zu verkürzen, innerhalb derer die Stoffe aufsteigen bzw. absinken, versucht man, die Partikel zu koagulieren, also zu größeren und schneller aufsteigenden bzw.

absinkenden Einzelkörpern zusammenzuführen.

Ein Verfahren zur Abtrennung von Stoffen verschiedener Dichte aus einer

Flüssigkeit ist das Koagulieren durch Ultraschall. Hierfür werden Ultraschall- Stehwellenfelder eingesetzt, bei denen in einem Trennbehälter, der von der zu behandelnden Flüssigkeit durchströmt wird, von einem oder mehreren Ultraschallwandlern Stehwellenfelder erzeugt werden. Hier wird auf die EP 1 627 673 AI, die WO 1988/009210 AI oder die WO 19/005008 AI verwiesen. Die stehenden Schallwellenfelder werden in der Flüssigkeit durch senkrechte Rückreflektion eines von einem elektroakustischen Wandler ausgesandten ebenen

Schallwellenfeldes oder durch phasensynchrone Ausstrahlung von zwei ebenen Schallwellenfeldern von einander gegenüberliegenden elektroakustischen

Wandlern erzeugt. In diesen stehenden Schallwellenfeldern bilden sich räumlich und zeitlich konstante Knoten und Bäuche der Schalldruckverteilung aus, in denen sich Partikel oder Tröpfchen mit von der Trägerflüssigkeit abweichender akustischer Impedanz (z. B. Öltropfen im Wasser) ansammeln und zur Koagulation gezwungen werden. Durch diese Volumenzunahme wachsen (z. B. bei Ölen oder Fetten) die Auftriebskräfte, so dass nach einer relativ kurzen„Bestrahlungszeit" eine Ölschicht bzw. Fettschicht auf dem Wasser gebildet wird, die abgezogen werden kann.

Die bekannten mit Ultraschall-Stehwellenfeldern arbeitenden Verfahren bzw. Vorrichtungen haben den Nachteil, dass sich bei bereits kleinen Veränderungen der Randbedingungen, insbesondere der Temperatur oder der Zusammensetzung der Trägerflüssigkeit oder bei Ablagerungen an den Wänden des Trennbehälters die Interferenzbedingungen verändern können und sich damit die Ausbildung der Stehwellenfelder verändert, was wiederum sich verändernde Abscheidewirkungen zur Folge hat.

Weiterhin ist es bei den bekannten Ultraschall-Vorrichtungen und Verfahren nachteilig, dass die Größe der ebenen Schallwellenfelder bzw. der Bereiche, in denen Interferenzen entstehen, durch die Anordnung der Ultraschallwandler bestimmt sind . Außerhalb deren Abstrahlbereichen treten praktisch keine

Interferenzen auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Verfahren und Vorrichtungen der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine verbesserte Abscheidewirkung sicher gewährleistet wird.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung nach Anspruch 5 gelöst.

Insbesondere wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Abtrennung von Stoffen verschiedener Dichten aus Flüssigkeiten, z. B. Feststoffe und/oder Fette aus Wasser in einem Trennbehälter, wobei die Flüssigkeit mit Ultraschallwandlern derart beaufschlagt wird, dass Partikel oder Tröpfchen koagulieren und durch Volumenzunahme durch resultierende Auf- oder Abtriebskräfte von der Flüssigkeit abgetrennt werden, dadurch gelöst, dass die Ultraschallwellen als Lamb-Wellen in mindestens einer Wand des Trennbehälters erzeugt und in einem von 90° verschiedenen Einstrahlwinkel (cp) derart in die Flüssigkeit abgestrahlt werden, dass ein (stehendes) Interferenzmuster erzeugt wird, dessen Knoten- und

Bauchbereiche sich aus dem Einstrahlwinkel (cp) ergeben.

Dadurch, dass die Ultraschallwellen als Lamb-Wellen erzeugt werden, also als Schwingungen der Behälterwände, bei denen Auslenkungen sowohl senkrecht zu den Wänden als auch in Ausbreitungsrichtung, also parallel zu den Wänden vorkommen, ergibt sich ein Abstrahlwinkel, der ungleich der Wand-Senkrechten ist. Es hat sich hierbei gezeigt, dass nicht nur das„bestrahlte" Raumvolumen vergrößert werden kann, da auch außerhalb des Volumens zwischen den

Ultraschallwandlern (bzw. zwischen Ultraschallwandler und reflektierender Fläche) ein Ultraschallfeld entsteht. Es ist vielmehr so, dass Veränderungen der

Parameter der Flüssigkeit, wie Temperatur, Zusammensetzung oder Ablagerungen an der Behälterwand geringeren Einfluss auf den Gesamtvorgang haben. Es wird also die Lage des Interferenzmusters im Behälter, nicht aber die Ausbildung eines Interferenzmusters an sich beeinflusst. In jedem Fall findet eine signifikante Abscheidewirkung von z. B. Öl-Tröpfchen im Wasser statt.

Vorzugsweise werden die Ultraschallwellen von einander gegenüberliegenden Seiten des Trennbehälters in die Flüssigkeit abgestrahlt. Dadurch ergibt sich eine erhöhte Abscheidewirkung .

Die Ultraschallwellen werden hierbei von vorzugsweise parallel zueinander liegenden Flächen des Trennbehälters abgestrahlt, so dass sich definierte

Interferenzbereiche bilden.

Die Ultraschallwellen werden vorzugsweise phasensynchron abgestrahlt, was die Ausbildung von Interferenzbereichen weiter verbessert.

Die oben genannte Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung zur Abtrennung von Stoffen verschiedener Dichte aus Flüssigkeiten, z. B. von Feststoffen oder Fetten aus Wasser, umfassend einen Trennbehälter und Ultraschallwandler, dadurch gelöst, dass die Ultraschallwandler so an mindestens einer Wand des

Trennbehälters angebracht sind, dass die Ultraschallwellen als Lamb-Wellen erzeugt und in einem von 90° verschiedenen Einstrahlwinkel (cp) in die Flüssigkeit abgestrahlt werden, so dass ein (stehendes) Interferenzmuster erzeugt wird, dessen Knoten- und Bauchbereiche sich aus dem Einstrahlwinkel (cp) ergeben. Die oben genannten Vorteile werden also durch diese Vorrichtung erzeugt.

Der Trennbehälter umfasst vorzugsweise zwei mindestens abschnittsweise einander gegenüberliegende Wandabschnitte, an denen Ultraschallwandler angebracht sind . Dadurch wird eine erhöhte Abscheideleistung (gegenüber einer Wandler-Wand und einer Reflexionswand) erzeugt. Die einander gegenüberliegenden Wandabschnitte verlaufen vorzugsweise parallel zueinander, wodurch die Abscheidewirkung weiter verstärkt wird.

Die Ultraschallwandler werden vorzugsweise phasensynchron angesteuert, so dass die Bereiche der Interferenzen definiert und konstant sind.

Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung (schematisiert) anhand der beiliegenden Abbildung näher erläutert.

Mit der Bezugsziffer 10 ist ein Behälter bezeichnet, in welchem das Stoffgemisch enthalten ist oder der vom Stoffgemisch durchströmt wird. Der Behälter 10 weist Wände 11 und 12 sowie einen Boden 13 und einen Oberrand 14 auf. In der zu behandelnden Flüssigkeit 20 befinden sich Öl- oder Fett-Tröpfchen 21.

An den Wänden 11 und 12 sind - einander gegenüberliegend - Ultraschallwandler 1 bis 6 derart angebracht, dass sie in den Wänden 11 und 12 Lamb-Wellen erzeugen, also Schwingungen S der Behälterwände 11 und 12, welche sich in der mit einem Pfeil 7 bezeichneten Richtung bewegen. Es findet also einerseits eine Schwingung der Wände 11, 12 senkrecht zu ihrer Flächenausdehnung,

andererseits eine Schwingung parallel zu den Wänden 11, 12 statt, woraus eine resultierende Schwingung entsteht. Diese resultierende Schwingung erzeugt nun eine Wellenresultierende, die in der beiliegenden Abbildung mit einem Pfeil 8 bezeichnet ist, der einen Winkel (cp) zur Oberfläche der Wände 11, 12 aufweist.

Da die Schwingungen mit ihrem Abstrahlwinkel (cp) von beiden Wänden 11 und 12 des Behälters erzeugt werden, treffen sie aufeinander und bilden

Interferenzmuster 9 in der zu behandelnden Flüssigkeit. In diesen Interferenzmustern 9 ergeben sich stehende Wellen mit Wellen-Bäuchen und -Tälern, was dazu führt, dass die Öl- oder Fett-Tröpfchen 21 zu Clustern, also koagulierten Öl- oder Fett-Tröpfchen 22 sich zusammenlagern. Diese koagulierten Öl-Tröpfchen steigen nun leichter auf, als die noch nicht koagulierten Öl- oder Fett-Tröpfchen 21, so dass sie dann von der Oberfläche der Flüssigkeit 20 abgenommen werden können.

Bei einer geeigneten Frequenzwahl werden also durch Moden-Konversion

Schallwellen unter einem Winkel (cp) in die Flüssigkeit abgestrahlt, wobei sich der Winkel (φ) nach dem Berechnungsgesetz aus dem Verhältnis der Schallgeschwindigkeit in der Flüssigkeit und der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Lamb-Wellen auf der Behälterwand ergibt. Die resultierenden Interferenzmuster haben nun Knoten- und Bauchbereiche nicht mehr parallel zu den

Behälterwänden, sondern ergeben sich aus den Einstrahlwinkeln.

Bezugszeichenliste

1-6 Ultraschallwandler

7 Welle 1

8 Wellenresultierende

9 Interferenzmuster

10 Behälter

11 Wand

12 Wand

13 Boden

14 Oberrand

20 Flüssigkeit

21 Öl-Tröpfchen

22 Koagulierte Öl- oder Fett-Tröpfchen