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Title:
METHOD AND DEVICE FOR SETTING AN ELECTRICALLY LOCALLY SET SWITCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/123474
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for setting an electrically locally set switch (1). According to the invention, a switch setting command referring to the electrically locally set switch (1) is received by a switch controller (2), the speed of a vehicle (10) approaching the electrically locally set switch (1) from the pointed side of the electrically locally set switch is determined, and the electrically locally set switch (1) is set by the switch controller (2) according to the received switch setting command, provided the speed of the vehicle (10) does not exceed a permissible maximum speed. The invention further relates to a device for setting an electrically locally set switch (1).

Inventors:
FAUBEL PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/054425
Publication Date:
September 20, 2012
Filing Date:
March 14, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
FAUBEL PETER (DE)
International Classes:
B61L5/10; B61L11/00
Foreign References:
DE102009019302A12010-10-28
DE19963604C12001-12-06
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche ( 1 ) , bei dem

- durch eine Weichensteuerung (2) ein auf die elektrisch

ortsgestellte Weiche (1) bezogener Weichenstellbefehl empfangen wird,

- die Geschwindigkeit eines sich der elektrisch ortsgestell¬ ten Weiche (1) von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs (10) ermittelt wird und

- die elektrisch ortsgestellte Weiche (1) von der Wei¬ chensteuerung (2) gemäß dem empfangenen Weichenstellbefehl gestellt wird, sofern die Geschwindigkeit des Fahrzeugs (10) eine zulässige Maximalgeschwindigkeit nicht über- schreitet.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

- die Geschwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche (1) von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs (10) mittels einer Messeinrichtung ermittelt wird und

- ein die Geschwindigkeit des Fahrzeugs (10) charakterisie¬ rendes Informations-Signal an die Weichensteuerung (2) übertragen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

von der Weichensteuerung (2) anhand des empfangenen Informa- tions-Signals ein Vergleich der Geschwindigkeit des Fahrzeugs (10) mit der zulässigen Maximalgeschwindigkeit durchgeführt wird .

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Geschwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche (1) von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs (10) mittels einer Messeinrichtung in Form eines Doppelkontakt-Schienenschalters (3) ermittelt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Geschwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten

Weiche (1) von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs (10) mittels eines Doppelkontakt-Schienenschalters (3) ermit¬ telt wird, der Bestandteil einer Gleisfreimeldeeinrichtung der elektrisch ortsgestellten Weiche (1) ist.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

ein Warnsignal ausgegeben wird, sofern die Geschwindigkeit des Fahrzeugs (10) die zulässige Maximalgeschwindigkeit über- schreitet.

7. Verfahren nach Anspruch 6,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

das Warnsignal auf einem der elektrisch ortsgestellten Weiche (1) zugeordneten Weichenlagemelder (6) ausgegeben wird.

8. Einrichtung zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche ( 1 ) , mit

- einer Messeinrichtung zum Ermitteln der Geschwindigkeit eines sich der elektrisch ortsgestellten Weiche (1) von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs (10) und mit

- einer Weichensteuerung (2) zum Empfangen eines auf die elektrisch ortsgestellte Weiche (1) bezogenen Weichenstellbefehls sowie

zum Stellen der elektrisch ortsgestellten Weiche (1) gemäß dem empfangenen Weichenstellbefehl , sofern die Ge- schwindigkeit des Fahrzeugs (10) eine zulässige Maximal¬ geschwindigkeit nicht überschreitet.

9. Einrichtung nach Anspruch 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Einrichtung zum Übertragen eines die Geschwindigkeit des Fahrzeugs (10) charakterisierenden Informations-Signals an die Weichensteuerung (2) ausgebildet ist.

10. Einrichtung nach Anspruch 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Weichensteuerung (2) ausgebildet ist, anhand des empfan¬ genen Informations-Signals einen Vergleich der Geschwindig¬ keit des Fahrzeugs (10) mit der zulässigen Maximalgeschwindigkeit durchzuführen.

11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Messeinrichtung ein Doppelkontakt-Schienenschalter (3) ist .

12. Einrichtung nach Anspruch 11,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

der Doppelkontakt-Schienenschalter (3) Bestandteil einer Gleisfreimeldeeinrichtung der elektrisch ortsgestellten Wei- che (1) ist.

13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Einrichtung ausgebildet ist, ein Warnsignal auszugeben, sofern die Geschwindigkeit des Fahrzeugs (10) die zulässige Maximalgeschwindigkeit überschreitet . 14. Einrichtung nach Anspruch 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Einrichtung zum Ausgeben des Warnsignals auf einem der elektrisch ortsgestellten Weiche (1) zugeordneten Weichenla- gemelder (6) ausgebildet ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Einrichtung zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche

Elektrisch ortsgestellte Weichen (EOW) werden üblicherweise für den Einsatz in Rangierbereichen, d.h. beispielsweise in Rangierbahnhöfen, Depots, Industriebahnanlagen oder Umschlaganlagen, verwendet. Dabei handelt es sich bei elektrisch ortsgestellten Weichen um elektrisch angetriebene Weichen, die vom Rangierpersonal, d.h. beispielsweise dem jeweiligen Lokrangierführer, vor Ort üblicherweise durch Betätigen elektrischer Taster oder Stelltafeln gestellt werden. Darüber hinaus ist auch eine Fernbedienung elektrisch ortsgestellter Weichen, beispielsweise unter Verwendung einer Funkfernsteuerung, bekannt.

Eine Einrichtung zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche ist beispielsweise aus der Firmenveröffentlichung „Elektrisch ortsbediente Weiche EOW S7 - Effiziente und si ¬ chere Weichensteuerung von Siemens", Bestell-Nr. A19100-V100- B910-V1, Siemens AG 2010 bekannt. Dabei umfasst die bekannte Einrichtung eine Gleisfreimeldeeinrichtung, welche für die elektrisch ortsgestellte Weiche dahingehend einen Umstell- schütz bereitstellt, dass ein versehentliches Stellen der Weiche für den Fall verhindert wird, dass die elektrisch ortsgestellte Weiche durch ein Fahrzeug in Form eines Schie ¬ nenfahrzeugs belegt ist. Üblicherweise weist die Gleisfrei ¬ meldeeinrichtung hierbei eine Auswertelogik gemäß dem Achs- zählerprinzip sowie drei Zählpunkte in Form von Doppelkontakt-Schienenschaltern auf.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche anzugeben, durch das die Sicherheit des Umstellschutzes für die elektrisch ortsgestellte Weiche weiter erhöht und Störun ¬ gen beziehungsweise Gefährdungen des Betriebsablaufs somit besonders zuverlässig vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche, bei dem durch eine Weichensteuerung ein auf die elektrisch ortsgestellte Weiche bezogener Weichenstellbefehl empfangen wird, die Geschwindigkeit eines sich der elektrisch ortsgestellten Weiche von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs ermittelt wird und die elektrisch ortsgestellte Weiche von der Weichensteuerung gemäß dem empfangenen Weichenstellbefehl gestellt wird, sofern die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine zulässige Maximalgeschwindigkeit nicht überschreitet.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann ein Fahrzeug aus einer oder mehreren Einheiten bestehen, die jeweils für sich angetrieben oder auch nicht angetrieben sein können. Als Bei- spiele hierfür seien eine Rangierlokomotive, ein Güterwagen, eine Gruppe von Güterwagen sowie eine Rangierlokomotive mit einem einzelnen oder mehreren Güterwagen genannt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Fahrzeug hierbei um ein Schienen ¬ fahrzeug; grundsätzlich kann es sich jedoch auch um ein spur- gebundenes beziehungsweise spurgeführtes Fahrzeug anderer

Art, etwa in Form eines gummibereiften Fahrzeugs mit Spurführung, handeln.

Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch eine Weichensteuerung ein auf die elektrisch ortsgestellte Weiche bezogener Weichenstellbefehl empfangen. Im Weiteren geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass ein Stellen beziehungsweise Umstellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche, d.h. eine Umsetzung des empfangenen Weichenstellbefehls durch die Weichensteuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche, in solchen Fällen zu Störungen beziehungsweise Unfällen führen kann, in denen sich das Fahrzeug der elektrisch ortsgestellten Weiche mit einer zu hohen Geschwindigkeit von der spitzen Seite, d.h. der Weichenspitze, her annähert. So ist der zur Gleisfreimeldung der elektrisch ortsgestellten Weiche verwendete Zählpunkt beziehungsweise Doppelkontakt-Schienenschalter typischerweise in einem Abstand von etwa 14 m von der spitzen Seite der Weiche montiert. Bei einer geforderten Weichenum- laufzeit von maximal 2 s und einem Auslösen eines Weichen- stellbefehls kurz bevor das Fahrzeug den Schienenschalter erreicht, ergibt sich hieraus, dass bei einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs ab etwa 7 m/s, d.h. etwa 25 km/h, die Gefahr besteht, dass das Fahrzeug die elektrisch ortsgestellte Wei- che erreicht, bevor die Weiche vollständig umgelaufen ist, d.h. der Stellvorgang abgeschlossen ist. Um sich hieraus gegebenenfalls ergebende Gefährdungen und Beschädigungen der Weiche und/oder des Fahrzeugs 10 beziehungsweise seiner La ¬ dung zu vermeiden, wird in einem weiteren Schritt des erfin- dungsgemäßen Verfahrens die Geschwindigkeit eines sich der elektrisch ortsgestellten Weiche von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs ermittelt. In der Folge wird die elekt ¬ risch ortsgestellte Weiche von der Weichensteuerung nur dann gemäß dem empfangenen Weichenstellbefehl gestellt, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine zulässige Maximalgeschwin ¬ digkeit nicht überschreitet. Anderenfalls wird der empfangene Weichenstellbefehl somit von der Weichensteuerung dahingehend ignoriert, dass die elektrisch ortsgestellte Weiche nicht um ¬ gestellt wird.

Es sei darauf hingewiesen, dass in Abhängigkeit von der je ¬ weiligen Art der Realisierung die Ermittlung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs auch zeitgleich mit oder auch bereits vor dem Empfangen des Weichenstellbefehls durch die Weichensteue ¬ rung erfolgen kann.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorteilhaft, da es die Si- cherheit des Umstellschutzes elektrisch ortsgestellter Wei ¬ chen und damit des Betriebsablaufs der entsprechenden Anlagen weiter erhöht. Somit können Unfälle im Zusammenhang mit dem Stellen elektrisch ortsgestellter Weichen auch unter ungünstigen betrieblichen Bedingungen zuverlässig vermieden werden. Dies geschieht vorteilhafterweise unabhängig davon, ob das

Rangierpersonal bestehende Regeln, etwa hinsichtlich der ma ¬ ximal zulässigen Rangiergeschwindigkeit, einhält oder nicht. Sofern das Stellen der elektrisch ortsgestellten Weiche aufgrund einer Überschreitung der zulässigen Maximalgeschwindig- keit unterbleibt, führt dies vorteilhafterweise lediglich da ¬ zu, dass das Fahrzeug in ein falsches Gleis geleitet wird; eine Entgleisung aufgrund des Einfahrens in eine umlaufende Weiche wird jedoch zuverlässig verhindert. Dadurch, dass das Stellen der elektrisch ortsgestellten Weiche bei einer Über- schreitung der zulässigen Maximalgeschwindigkeit unterbleibt, ergibt sich darüber hinaus eine ständige „Nachschulung" der Lokrangierführer in Bezug auf die Einhaltung der maximal zulässigen Rangiergeschwindigkeiten, wodurch in der Praxis letztlich eine weitere Erhöhung der Sicherheit des Betriebs resultiert.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist weiterhin den Vorteil auf, dass es hinsichtlich des Nachweises seiner Sicherheit unproblematisch ist. So greifen bei einem Fehlverhalten der Funktion dahingehend, dass eine vorliegende überhöhte Ge ¬ schwindigkeit fälschlicherweise nicht erkannt wird, nach wie vor zumindest noch die Mechanismen des üblichen, mittels einer Gleisfreimeldeeinrichtung realisierten Umstellschutzes. Umgekehrt würde eine fälschlicherweise als zu hoch angesehene Geschwindigkeit zwar ein Stellen der elektrisch ortsgestell ¬ ten Weiche verhindern und somit dadurch betriebsbehindernd wirken, dass das betreffende Fahrzeug in ein falsches Gleis geleitet wird; sicherheitsrelevante Auswirkungen ergeben sich aus einer solchen Fehlfunktion jedoch vorteilhafterweise nicht .

Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet, dass die Ge- schwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs mittels einer Messeinrichtung ermittelt wird und ein die Geschwindig ¬ keit des Fahrzeugs charakterisierendes Informations-Signal an die Weichensteuerung übertragen wird. Mittels des Informati- ons-Signals wird die Weichensteuerung dabei in die Lage ver ¬ setzt, zu entscheiden, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die zulässige Maximalgeschwindigkeit überschreitet oder nicht. Hierbei ist es einerseits möglich, dass das Informati ¬ ons-Signal eine unmittelbare Angabe zu der ermittelten Ge- schwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche von der spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs enthält. Dabei kann die Angabe der Geschwindigkeit sowohl direkt, d.h. beispielsweise in Form des Wertes der Geschwindigkeit in m/s, oder auch indirekt, d.h. beispielsweise in Form eines Wertes, der einer für das Durchlaufen einer bestimmten Strecke benötigten Zeit entspricht, erfolgen. Andererseits ist es auch möglich, dass das die Geschwindigkeit des Fahrzeugs charakte ¬ risierende Informations-Signal bereits das Ergebnis eines Vergleichs der ermittelten Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit der zulässigen Maximalgeschwindigkeit enthält. In diesem Fall wird der entsprechende Vergleich somit von der Messeinrichtung selbst durchgeführt und lediglich das Ergebnis dieses Vergleichs mit dem Informations-Signal an die Weichensteue ¬ rung übertragen. Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart weitergebildet sein, dass von der Weichensteuerung anhand des empfangenen Informations-Signals ein Vergleich der Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit der zulässigen Maximalgeschwindig ¬ keit durchgeführt wird. Dies bietet den Vorteil, dass seitens der Messeinrichtung keine Kenntnis der zulässigen Maximalgeschwindigkeit erforderlich ist und Änderungen der Hard- und/oder Software der Messeinrichtung zur Durchführung des Geschwindigkeitsvergleichs vorteilhafterweise vermieden wer ¬ den. Stattdessen erfolgt der entsprechende Vergleich durch die Weichensteuerung, die somit die zentrale Entscheidungsge ¬ walt über alle die Steuerung der elektrisch ortsgestellten Weiche betreffenden Aspekte behält.

Grundsätzlich kann das Ermitteln der Geschwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche annähernden Fahrzeugs auf eine beliebige, für sich bekannte Art und Weise gesche ¬ hen. So kann die Bestimmung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs beispielsweise mittels einer Messeinrichtung in Form einer Radareinrichtung, eines Systems mit zwei Lichtschranken oder eines Bildverarbeitungssystems erfolgen, das eine Kameraein ¬ richtung umfasst und durch eine Auswertung der von der Kameraeinrichtung erfassten Bilddaten die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Aus führungs form des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Geschwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs mittels einer Messeinrichtung in Form eines Doppelkontakt-Schienenschalters ermittelt. Dies ist vorteilhaft, da entsprechende Schienenschalter weitver ¬ breitet, unter den rauen Bedingungen des Eisenbahnbetriebs erprobt und vergleichsweise kostengünstig verfügbar sind. Da ¬ bei können die Doppelkontakt-Schienenschalter, die auch als Doppelkontakte, Schienenkontakte oder Radsensoren bezeichnet werden und üblicherweise die Achsen beziehungsweise Räder ei nes sich vorbeibewegenden Fahrzeugs erfassen, beispielsweise gemäß einem mechanischen, hydraulischen, pneumatischen, magnetischen oder induktiven Prinzip wirken.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhafterweise auch derart weitergebildet sein, dass die Geschwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs mittels eines Doppelkontakt- Schienenschalters ermittelt wird, der Bestandteil einer

Gleisfreimeldeeinrichtung der elektrisch ortsgestellten Weiche ist. Dies bietet den Vorteil, dass entsprechende Doppel ¬ kontakt-Schienenschalter in Form von Zählpunkten als Bestand- teil einer Gleisfreimeldeeinrichtung der elektrisch ortsgestellten Weiche häufig bereits vorhanden sind und somit le ¬ diglich dahingehend softwaretechnisch und/oder hardwaretechnisch anzupassen beziehungsweise zu erweitern sind, dass sie in die Lage versetzt werden, die Geschwindigkeit der sie überrollenden Räder beziehungsweise Achsen zu ermitteln. Insgesamt ergibt sich hierdurch somit eine Anordnung, bei der vorteilhafterweise auf eine zusätzliche Komponente aus ¬ schließlich zur Ermittlung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs verzichtet werden kann.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Warnsignal ausgegeben, sofern die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die zulässige Maxi ¬ malgeschwindigkeit überschreitet. Dies bietet den Vorteil, dass das zuständige Rangierpersonal, d.h. beispielsweise der Rangierlokführer, mittels des Warnsignal einen Hinweis darauf erhält, dass eine Überschreitung der zulässigen Maximalgeschwindigkeit vorliegt und daher die elektrisch ortsgestellte Weiche trotz vorliegenden Weichenstellbefehls nicht umge ¬ stellt worden ist.

Grundsätzlich kann das Warnsignal auf beliebige Art und Wei- se, insbesondere optisch und/oder akustisch, ausgegeben werden. So ist es beispielsweise denkbar, dass im Bereich der elektrisch ortsgestellten Weiche eine entsprechende Warnlampe vorgesehen wird. Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren derart wei ¬ tergebildet, dass das Warnsignal auf einem der elektrisch ortsgestellten Weiche zugeordneten Weichenlagemelder ausgegeben wird. Über ein entsprechendes Meldebild, das beispiels ¬ weise durch ein schnelles Blinken aller drei Lichtpunkte ge- geben sein kann, auf dem Weichenlagemelder kann dem Rangierlokführer vorteilhafterweise auf besonders einfache Art und Weise angezeigt werden, dass die Weiche aufgrund einer zu ho ¬ hen Geschwindigkeit des Fahrzeugs nicht umgestellt wird.

Gleichzeitig wird hierdurch die Notwendigkeit einer zusätzli- chen Komponente im Bereich der elektrisch ortsgestellten Weiche allein zum Zweck der Ausgabe des Warnsignals vermieden.

Hinsichtlich der Einrichtung zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung anzugeben, durch welche die Sicherheit des Umstellschutzes für die elektrisch ortsge ¬ stellte Weiche weiter erhöht und Störungen beziehungsweise Gefährdungen des Betriebsablaufs somit besonders zuverlässig vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Einrich ¬ tung zum Stellen einer elektrisch ortsgestellten Weiche, mit einer Messeinrichtung zum Ermitteln der Geschwindigkeit eines sich der elektrisch ortsgestellten Weiche von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs und einer Weichensteuerung zum Empfangen eines auf die elektrisch ortsgestellte Weiche bezogenen Weichenstellbefehls sowie zum Stellen der elekt ¬ risch ortsgestellten Weiche gemäß dem empfangenen Weichen- stellbefehl, sofern die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine zulässige Maximalgeschwindigkeit nicht überschreitet.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung entsprechen denjenigen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass diesbe- züglich auf die entsprechenden vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Gleiches gilt im Hinblick auf die im Folgenden genannten bevorzugten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung in Bezug auf die entsprechenden bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass auch diesbezüglich auf die entsprechenden vorstehenden Ausführungen verwiesen wird.

Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Einrichtung der ¬ art weitergebildet, dass die Einrichtung zum Übertragen eines die Geschwindigkeit des Fahrzeugs charakterisierenden Infor ¬ mations-Signals an die Weichensteuerung ausgebildet ist.

Gemäß einer besonders bevorzugten Aus führungs form ist die erfindungsgemäße Einrichtung derart ausgestaltet, dass die Wei- chensteuerung ausgebildet ist, anhand des empfangenen Informations-Signals einen Vergleich der Geschwindigkeit des Fahr ¬ zeugs mit der zulässigen Maximalgeschwindigkeit durchzufüh ¬ ren . Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist die Messeinrichtung ein Doppelkontakt-Schienenschalter . Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Einrichtung derart aus ¬ gestaltet, dass der Doppelkontakt-Schienenschalter Bestandteil einer Gleisfreimeldeeinrichtung der elektrisch ortsgestellten Weiche ist.

Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Einrichtung der ¬ art ausgeprägt, dass die Einrichtung ausgebildet ist, ein Warnsignal auszugeben, sofern die Geschwindigkeit des Fahr ¬ zeugs die zulässige Maximalgeschwindigkeit überschreitet.

Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist die Einrichtung zum Ausgeben des Warnsignals auf einem der elektrisch ortsgestellten Weiche zugeordneten Weichenlagemelder ausgebildet.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei ¬ spiels näher erläutert. Hierzu zeigt die

Figur zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer schematischen Skizze ein Ausführungsbeispiel der er ¬ findungsgemäßen Einrichtung.

In der Figur ist eine elektrisch ortsgestellte Weiche 1 ge- zeigt. An diese ist eine Weichensteuerung 2 angebunden, die mittels eines in der Figur aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten Weichenantriebs ein Stellen beziehungs ¬ weise Umstellen der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 vornehmen kann.

Darüber hinaus sind in der Figur Doppelkontakt-Schienenschalter 3, 4 und 5 sowie ein Weichenlagemelder 6 angedeutet. Über Kommunikationsverbindungen 7a, 7b, 7c, 7d und 7e, die jede für sich drahtgebunden oder auch drahtlos ausgebildet sein können, ist die Weichensteuerung kommunikationstechnisch mit der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 beziehungsweise deren Weichenantrieb, den Doppelkontakt-Schienenschaltern 3, 4 und 5 sowie dem Weichenlagemelder 6 verbunden.

Neben den beschriebenen Komponenten ist in der Figur des Weiteren ein Fahrzeug 10 in Form eines Schienenfahrzeugs erkenn ¬ bar, das Achsen beziehungsweise Räder IIa und IIb aufweist und sich, wie durch einen entsprechenden Pfeil angedeutet, der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 von ihrer spitzen Seite her annähert. Bei dem Fahrzeug 10 kann es sich beispiels ¬ weise um eine Rangierlok oder einen Güterwagen handeln.

Im Weiteren sei angenommen, dass durch eine Bedienperson ein Weichenstellbefehl zum Stellen der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 ausgelöst worden ist. Dies kann beispielsweise mit ¬ tels einem im Bereich des Gleises angebrachten Schlagtaster oder einer Stelltafel geschehen sein. Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass der Weichenstellbefehl mittels eines mobi- len Bediengerätes ausgelöst worden ist. Unabhängig von der

Art der Auslösung des Weichenstellbefehls wird dieser von der an die elektrisch ortsgestellte Weiche 1 angebundenen Wei ¬ chensteuerung 2 empfangen. Die Doppelkontakt-Schienenschalter 3, 4 und 5 sind Bestandteil einer Gleisfreimeldeeinrichtung der elektrisch ortsgestellten Weiche 1. Dabei wird mittels der Gleisfreimeldeeinrichtung dahingehend ein Umstellschutz für die elektrisch ortsgestellte Weiche 1 realisiert, dass seitens der Wei- chensteuerung 2 ein Stellen der Weiche 1 für den Fall unterbleibt, dass seitens der aus den Doppelkontakt-Schienenschaltern 3, 4 und 5 und einem Achszählkreis gebildete Gleis ¬ freimeldeeinrichtung eine Belegung der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 erkannt wird. Dabei kann die elektrisch ortsgestellte Weiche 1 sowohl durch das Fahrzeug 10 als auch durch ein anderes Fahrzeug belegt sein. In der in der Figur dargestellten Situation würde ein Umstellen der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 somit bereits durch die Gleisfreimel- deeinrichtung verhindert werden, da hier der Doppelkontakt- Schienenschalter 3 bereits das Rad IIa des Fahrzeugs 10 de- tektiert hat.

Eine Störung des Betriebs, insbesondere eine Entgleisung des Fahrzeugs 10, ist trotz vorhandener Gleisfreimeldeeinrichtung in einer Situation denkbar, in der die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 so hoch ist, dass es den durch die Doppelkon ¬ takt-Schienenschaltern 3, 4 und 5 gebildeten Gleisfreimeldeabschnitt zum Zeitpunkt des Beginns des Stellvorgangs noch nicht belegt und dennoch vor Ende des Stellvorgangs in die noch umlaufende elektrisch ortsgestellte Weiche einläuft.

Um Situationen der zuvor beschriebenen Art zuverlässig zu vermeiden und damit den Umstellschutz der elektrisch ortsge- stellten Weiche weiter zu erhöhen, wird die Geschwindigkeit des sich der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 von ihrer spitzen Seite her annähernden Fahrzeugs 10 durch eine Messeinrichtung in Form des Doppelkontakt-Schienenschalters 3 er ¬ mittelt und ein die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 charak- terisierendes Informations-Signal von dem Doppelkontakt- Schienenschalter 3 über die Kommunikationsverbindung 7b an die Weichensteuerung 2 übermittelt. Wie bereits erläutert, hat in der in der Figur dargestellten Situation das Rad IIa den Doppelkontakt-Schienenschalter 3 bereits passiert, so dass eine Ermittlung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 so ¬ wie die Übermittlung des Informations-Signals an die Wei ¬ chensteuerung 2 bereits erfolgen konnte. Anhand des Informations-Signals, das beispielsweise eine An ¬ gabe zur Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 enthalten kann, ist es der Weichensteuerung 2 möglich, zu entscheiden, ob sich das Fahrzeug 10 mit einer überhöhten Geschwindigkeit auf die elektrisch ortsgestellte Weiche 1 zu bewegt. Dies kann bei ¬ spielsweise dadurch geschehen, dass von der Weichensteuerung 2 anhand des empfangenen Informations-Signals ein Vergleich der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 mit einer zulässigen Ma ¬ ximalgeschwindigkeit vorgenommen wird. Die elektrisch ortsge- stellte Weiche 1 wird somit ausschließlich dann von der Wei ¬ chensteuerung 2 durch Übermittlung eines entsprechenden

Stellsignals über die Kommunikationsverbindung 7a an den Weichenantrieb der elektrisch ortsgestellten Weiche 1 gestellt, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 die zulässige Maxi- malgeschwindigkeit nicht überschreitet.

Bei der Maximalgeschwindigkeit kann es sich einerseits um ei ¬ ne für die jeweilige Eisenbahnanlage allgemein festgelegte Höchstgeschwindigkeit handeln. Andererseits ist es auch mög- lieh, dass die zulässige Maximalgeschwindigkeit in Abhängig ¬ keit von den jeweiligen Gegebenheiten, insbesondere der Dimensionierung des durch die elektrisch ortsgestellte Weiche gebildeten Gleisfreimeldeabschnitts, individuell für die je ¬ weilige elektrisch ortsgestellte Weiche 1 festgelegt und eine entsprechende Angabe beispielsweise in der Weichensteuerung 2 gespeichert wird.

Sofern ein Stellen der Weiche aufgrund einer Überschreitung der zulässigen Maximalgeschwindigkeit unterbleibt, kann von der Weichensteuerung 2 über die Kommunikationsverbindung 7e vorteilhafterweise ein Warnsignal auf dem Weichenlagemelder 6 ausgegeben werden. Hierdurch wird das Rangierpersonal, d.h. beispielsweise der Lokrangierführer, darauf aufmerksam gemacht, dass die elektrisch ortsgestellte Weiche 1 aufgrund einer zu hohen Befahrgeschwindigkeit nicht umgestellt worden ist .

Entsprechend den vorstehenden Ausführungen weisen das in der Figur dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung sowie das zugehörige Verfahren den grundlegenden Vorteil auf, dass Unfälle dadurch, dass ein Fahrzeug in eine noch umlaufende elektrisch ortsgestellte Weiche einlaufen, zuverlässig vermieden werden können. Aufgrund der gleichzei ¬ tigen Nutzung des Doppelkontakt-Schienenschalters 3 als Mess ¬ einrichtung zur Ermittlung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 kann hierbei darüber hinaus vorteilhafterweise auf eine zusätzliche Komponente ausschließlich zum Zwecke der Bestim ¬ mung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 verzichtet werden.




 
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