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Title:
METHOD AND DEVICE FOR STRUCTURING A STRUCTURAL LAYER BY MEANS OF LASER RADIATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/008650
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device and a method for structuring a structural layer by means of laser radiation, wherein the method comprises the method steps: A. providing a layer structure with at least one substrate layer and at least one structural layer located on the substrate layer; and B. applying laser radiation to the layer structure in order to remove the structural layer in portions. It is essential that method step B comprises the following sub-steps: sub-step B1, in which laser radiation is applied to the layer structure in a first processing region B1 with a first fluence ΦL1 of the laser radiation so that, in the first processing region B1 to which laser radiation is applied, a threshold fluence Φs of the layer system is lowered to a reduced threshold fluence ΦΒ1 <Φs in order to ablate the structural layer, wherein the first fluence ΦL1 is below the threshold fluence Φs of the layer system; and sub-step B2, in which laser radiation is applied to the layer structure in a second processing region B2 with a second fluence ΦL2, wherein the second fluence ΦL2 is greater than the reduced threshold fluence ΦΒ1 of the first processing region and less than the threshold fluence Φs, wherein the second processing region B2 covers only a portion of the first processing region B1.

Inventors:
MEYER FABIAN (DE)
BRAND ANDREAS (DE)
NEKARDA JAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/068978
Publication Date:
January 13, 2022
Filing Date:
July 08, 2021
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
B23K26/00; B23K26/06; B23K26/0622; B23K26/067; B23K26/352; B23K26/364; B23K26/402; H01L21/027; H01L31/0224; B23K101/36; B23K101/40; B23K103/16
Foreign References:
JP2017060991A2017-03-30
US20180257174A12018-09-13
DE102007006640A12008-08-07
JP5103054B22012-12-19
DE102007006640A12008-08-07
Other References:
J. BONSE ET AL.: "Femtosecond laser ablation of silicon-modification thresholds and morphology", APPL. PHYS. A, vol. 74, no. 1, 2002, pages 19 - 25
J. M. LIU: "Simp-le technique for measurements of pulsed Gaussian-beam spot sizes", OPTICS LETTERS, vol. 7, no. 5, May 1982 (1982-05-01), XP055175082, DOI: 10.1364/OL.7.000196
Attorney, Agent or Firm:
LEMCKE, BROMMER & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Strukturierung einer Strukturschicht (2) mittels Laserstrahlung, mit den Verfahrensschritten

A. Bereitstellen einer Schichtstruktur mit zumindest einer Trägerschicht und zumindest einer auf der Trägerschicht angeordneten Struktur schicht (2) und

B. Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laserstrahlung, um die Strukturschicht (2) in Teilbereichen zu entfernen; dadurch gekennzeichnet, dass in Verfahrensschritt B in einem Teilschritt B1 ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laser strahlung in einem ersten Bearbeitungsbereich B1 mit einer ersten Fluenz Fi_i der Laserstrahlung erfolgt, sodass in dem mittels Laserstrahlung beauf schlagten ersten Bearbeitungsbereich B1 eine Schwellfluenz Fe des Schichtsystems zur Ablation der Strukturschicht (2) auf eine verringerte Schwellfluenz FBI < Fe abgesenkt wird, wobei die erste Fluenz FM unterhalb der Schwellfluenz Fe des Schichtsystems liegt und in einem Teilschritt B2 ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laser strahlung in einem zweiten Bearbeitungsbereich B2 mit einer zweiten Fluenz Fi_2 erfolgt, wobei die zweite Fluenz Fi_2 größer als die verringerte Schwell fluenz FBI des ersten Bearbeitungsbereiches B1 und kleiner als die Schwell fluenz Fe ist, wobei der zweite Bearbeitungsbereich B2 nur einen Teilbereich des ersten Bearbeitungsbereiches B1 überdeckt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bearbeitungsbereich B2 weniger als 50%, insbesondere we niger als 20% der Fläche des ersten Bearbeitungsbereichs B1 überdeckt, insbesondere, dass der zweite Bearbeitungsbereich B2 im Bereich 1 % bis 50%, insbesondere 5% bis 20% der Fläche des ersten Bearbeitungsberei ches B1 überdeckt.

3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturschicht (2) gegenüber der Trägerschicht eine um einen Fak tor 2, bevorzugt um einen Faktor 10, insbesondere bevorzugt um einen Fak tor 100 geringere Absorption gegenüber der in Verfahrensschritt B1 und be vorzugt gegenüber der in Verfahrensschritt B2 verwendeten Laserstrahlung aufweist.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Verfahrensschritt B1 ein Ausheilschritt erfolgt, mit einem Energie- eintrag, bevorzugt ein Erwärmen zumindest in den Bearbeitungsbereich B1 , bevorzugt zumindest in die Bearbeitungsbereiche B1 und B2.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausheilschritt zwischen den Verfahrensschritten B1 und B2 erfolgt, insbesondere, dass der Ausheilschritt mittels lokalem Beaufschlagen der Schichtstruktur mit Laserstrahlung erfolgt. 6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Verfahrensschritt B1 eine lokale Modifikation der Trägerschicht, ins besondere eine lokale Änderung einer Kristallstruktur der Trägerschicht, be vorzugt eine Amorphisierung der Trägerschicht im Bearbeitungsbereich B1 erfolgt, insbesondere, dass die lokale Modifikation der Trägerschicht im Bearbeitungsbereich B1 eine Tiefe von zumindest 5nm, insbesondere zumindest 10nm, bevorzugt zumindest 100nm aufweist. 7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Verfahrensschritt B1 und bevorzugt in Verfahrensschritt B2 gepulste Laserstrahlung verwendet wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gepulste Laserstrahlung zumindest in Verfahrensschritt B1 eine Pulsdau er aufweist, die kleiner ist als 1 ns, bevorzugt kleiner ist als 1 ps.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in Verfahrensschritt B1 und B2 gepulste Laserstrahlung aus einer ge meinsamen Laserquelle verwendet wird, wobei ein Laserpuls der Laserquelle mittels eines Strahlteilers in zumindest einen ersten und einen zweiten La serpuls aufgeteilt wird und der erste Laserpuls für Verfahrensschritt B1 und der zweite Laserpuls für Verfahrensschritt B2 verwendet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zeitversatz zwischen Auftreffen des ersten Laserpulses auf den ers ten Bearbeitungsbereich B1 und Auftreffen des zweiten Laserpulses auf den zweiten Bearbeitungsbereich B2 erzielt wird, indem der zweite Laserpuls ei ne längere optische Wegstrecke durchläuft als der erste Laserpuls.

11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Laserleistung in beiden Strahlengängen unterscheidet. 12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Verfahrensschritt B1 und bevorzugt in Verfahrensschritt B2 Laser strahlung im Wellenlängenbereich 200 nm bis 1100nm, insbesondere 300 nm bis 600 nm verwendet wird.

13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Verfahrensschritt B1 und bevorzugt in Verfahrensschritt B2 Laser strahlung mit einer Fluenz im Bereich 0.01 bis 0.8 J/cm2, insbesondere im Bereich 0.05 bis 0.2 J/cm2verwendet wird.

14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht eine Halbleiterschicht ist, insbesondere eine Silizi umschicht und/oder ein Halbleiterwafer und/oder dass die Strukturschicht (2) eine dielektrische Schicht ist.

15. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Strukturschicht (2) unmittelbar auf Trägerschicht angeordnet ist.

16. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schichtsystem zur Herstellung eines Halbleiterbauelementes, ins besondere einer photovoltaischen Solarzelle verwendet wird, bevorzugt, dass die Strukturschicht (2) als Maskierungsschicht zur Ausbil dung einer selektiven Dotierung und/oder einer metallischen Kontaktierungs struktur des Halbleiterbauelementes verwendet wird.

17. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedeckungsgrad von erstem Bearbeitungsbereich B1 und zweitem Bearbeitungsbereich B2 variiert wird, um eine Linienbreite der erzeugten Strukturierung zu variieren.

18. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bearbeitungsbereich B2 nur einen Teilbereich des zweiten Bearbeitungsbereiches B1 überdeckt.

19. Vorrichtung zur Strukturierung einer Strukturschicht (2) mittels Laserstrah lung, mit einer Laserstrahlquelle zum Erzeugen eines gepulsten Ausgangs- Laserstrahls, einem im Strahlengang des Ausgangslaserstrahls angeordneten Strahlteiler zum Aufteilen des Ausgangslaserstrahls in zumindest einen ersten und einen zweiten Bearbeitungslaserstrahl, wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, einen ersten Bearbeitungsbereich B1 einer Strukturschicht mittels des ersten Bearbeitungslaserstrahls und einen zweiten Bearbeitungsbereich B2 der Strukturschicht mittels des zweiten Be arbeitungslaserstrahls zu beaufschlagen, wobei der zweite Bearbeitungsbereich B2 nur einen Teilbereich des ersten Bearbeitungsbereiches B1 überdeckt und die optische Weglänge des ersten Bearbeitungslaserstrahls kleiner ist als die optische Weglänge des zweiten Bearbeitungslaserstrahls.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Strukturierung einer Strukturschicht mittels Laserstrahlung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Strukturierung ei ner Strukturschicht mittels Laserstrahlung.

Es ist bekannt, eine Strukturschicht mittels Laserstrahlung zu bearbeiten, um Teile der Strukturschicht zu entfernen und so eine vorgegebene Struktur zu er zielen, welche an sich Gegenstand eines Bauelementes sein kann oder als Maske für eine weitere Bearbeitung dient. So ist es bei der Herstellung und Be arbeitung von Halbleiterbauelementen bekannt, eine Strukturschicht mittels La serstrahlung zu strukturieren, insbesondere bei der Herstellung von großflächi gen Halbleiterbauelementen wie beispielsweise photovoltaischen Solarzellen oder OLEDs.

Hierbei wird eine Schichtstruktur mit zumindest einer Trägerschicht und zumin dest einer auf der Trägerschicht angeordneten Strukturschicht bereitgestellt. Durch Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laserstrahlung wird die Struk turschicht in Teilbereichen entfernt, um eine gewünschte Struktur auszubilden. Ein solches Verfahren, bei welchem zusätzlich ein Lift-off einer Materialschicht erfolgt, ist aus DE 10 2007 006 640 A1 bekannt.

Bei vielfältigen Herstellungsverfahren, insbesondere bei Halbleiterbauelementen und hier insbesondere bei photovoltaischen Solarzellen ist die Strukturierung der Strukturschicht mit möglichst dünnen Linien, insbesondere geradlinigen Li nien, wünschenswert. Eine solche Strukturierung ist zwar grundsätzlich mittels zusätzlicher Maskierungsschritte unter Verwendung von Fotolithografie möglich. Solche Verfahren erfordern jedoch einen hohen apparativen Aufwand und sind daher sehr kostenaufwendig. Es besteht daher ein Bedarf, bekannte Verfahren, bei welchen eine Struktur schicht mittels Laserstrahlung strukturiert wird, zu verbessern, sodass dünnere Linien und/oder Linien mit geringerer Schädigung der Trägerschicht in der Strukturschicht erzeugt werden können.

Gelöst ist diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung gemäß Anspruch 19. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist bevorzugt zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Verfahrens ausgebildet, insbesondere einer vorteilhaften Aus führungsform hiervon. Das erfindungsgemäße Verfahren ist bevorzugt zur Durchführung mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgebildet, insbe sondere einer vorteilhaften Ausführungsform hiervon.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Strukturierung einer Strukturschicht mit tels Laserstrahlung weist folgende Verfahrensschritte auf:

In einem Verfahrensschritt A erfolgt ein Bereitstellen einer Schichtstruktur mit zumindest einer Trägerschicht und zumindest einer auf der Trägerschicht ange ordneten Strukturschicht. In einem Verfahrensschritt B erfolgt ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laserstrahlung, um die Strukturschicht in Teilberei chen zu entfernen.

Wesentlich ist, in einem Teilschritt B1 ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laserstrahlung in einem ersten Bearbeitungsbereich B1 mit einer ersten Fluenz Fi_i der Laserstrahlung erfolgt, sodass in dem mittels Laserstrahlung be aufschlagten ersten Bearbeitungsbereich B1 eine Schwellfluenz Fe des Schicht systems zur Ablation der Strukturschicht auf eine verringerte Schwellfluenz FBI < Fe abgesenkt wird, wobei die erste Fluenz FM unterhalb der Schwell fluenz Fe des Schichtsystems liegt. In einem Teilschritt B2 erfolgt ein Beauf schlagen der Schichtstruktur mittels Laserstrahlung in einem zweiten Bearbei tungsbereich B2 mit einer zweiten Fluenz Fi_ 2 , wobei die zweite Fluenz Fi_ 2 grö ßer als die verringerte Schwellfluenz FBI des ersten Bearbeitungsbereiches und kleiner als die Schwellfluenz Fe ist. Der zweite Bearbeitungsbereich B2 über deckt nur einen Teilbereich des ersten Bearbeitungsbereiches B1. Die anfängli- che Schwellfluenz Fe des Schichtsystems wird somit in Schritt B1 mittels Laser strahlung verringert auf die Schwellfluenz FBI .

Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren einerseits eine Ausbildung dünner Li nien eine exakte und hohe Fokussierung eines Laserstrahls erfordert. Hierdurch ergibt sich eine hohe Anforderung an die Präzision und Wiederholgenauigkeit der für den Laserstrahl verwendeten Optik, sodass im Ergebnis die Bearbei tungskosten steigen. Andererseits wird bei den Verfahren gemäß Stand der Technik stets eine Laserfluenz größer der Schwellfluenz des Schichtsystems zur Ablation der Strukturschicht verwendet, sodass unmittelbar durch Einwirkung einer Beaufschlagung mit Laserstrahlung eine zumindest teilweise Ablation der Strukturschicht erfolgt. Hierdurch besteht jedoch ein erhebliches Risiko, die Schichtstruktur im Bearbeitungsbereich zu schädigen, insbesondere die Träger schicht zu schädigen. Dies ist besonders relevant, wenn das Verfahren zur Be arbeitung von Halbleiterstrukturen verwendet wird und insbesondere, wenn die Trägerschicht eine Halbleiterschicht, insbesondere eine Siliziumschicht ist.

Bei bisherigen Verfahren wurden somit mittels Laserpulsen Öffnungen in der Strukturschicht erzeugt und die Öffnungen entsprechend aneinandergereiht, um eine gewünschte Form der Öffnung, insbesondere eine Linie, zu erzeugen. Hier zu weist die Schichtstruktur abhängig von Materialparametern, insbesondere den verwendeten Materialien und den Schichtdicken der Schichten der Schichtstruktur, eine spezifische Schwellfluenz auf, ab welcher eine Beauf schlagung mit Laserstrahlung zu einer Ablation der Strukturschicht führt. Die Schwellfluenz Fe des Schichtsystems zur Ablation der Strukturschicht kann so mit für jedes Schichtsystem in einfacher Weise ermittelt werden, indem ausge hend von einer niedrigen Fluenz die Fluenz der Laserstrahlung erhöht wird, bis eine Ablation der Strukturschicht erfolgt. Darüber hinaus sind auch Untersu chungen zur Schwellfluenz bekannt, wie beispielsweise in J. Bonse, et al. „Femtosecond laser ablation of silicon-modification thresholds and morphology“, Appl. Phys. A, Bd. 74, Nr. 1 , S. 19 - 25, JAM.2002.

Die vorliegende Erfindung nutzt nun die Erkenntnis, dass auch bei Beaufschla gen der Schichtstruktur unterhalb der Schwellfluenz Fe des Schichtsystems zur Ablation der Strukturschicht zwar keine Ablation der Strukturschicht erfolgt, je- doch eine Veränderung der Schichtstruktur, insbesondere eine Absenkung der Schwellfluenz FBI in dem in Teilschritt B1 mittels Laserstrahlung der Fluenz FM beaufschlagten Bearbeitungsbereich B1. Durch Teilschritt B1 wird somit in der Schichtstruktur im Bearbeitungsbereich B1 eine geringere Schwellfluenz FBI erzeugt, verglichen mit der Schwellfluenz Fe in den nicht bearbeiteten Berei chen der Schichtstruktur.

In Teilschritt B2 erfolgt ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laser strahlung in einem zweiten Bearbeitungsbereich B2 mit einer zweiten Fluenz Fi_ 2 , wobei die zweite Fluenz Fi_ 2 ebenfalls kleiner als die Schwell fluenz Fe ist. Hierdurch erfolgt in den Bereichen, welche nicht in Teilschritt B1 mittels Laserstrahlung der Fluenz FM beaufschlagt wurden, keine Ablation, da die zweite Fluenz Fi_2 der Laserstrahlung in Teilschritt B2 kleiner als die Schwellfluenz Fe ist. In den Bereichen, in welchen der Bearbeitungsbereich B2 mit dem Bearbeitungsbereich B1 überlappt, erfolgt jedoch eine Ablation der Strukturschicht, da die zweite Fluenz Fi_2 der Laserstrahlung in Teilschritt B2 größer als die Schwellfluenz FBI im ersten Bearbeitungsbereich B1 ist.

Da der zweite Bearbeitungsbereich nur einen Teilbereich des ersten Bearbei tungsbereiches B1 überdeckt, erfolgt die Ablation der Strukturschicht in Teil schritt B2 in einem Bereich, welcher kleiner als der Bearbeitungsbereich B1 und auch kleiner als der Bearbeitungsbereich B2 ist und in etwa der Schnittmenge zwischen den Bearbeitungsbereichen B1 und B2 entspricht, das heißt denjeni- gem Bereich, in welchem Bearbeitungsbereich B2 mit dem Bearbeitungsbe reich B1 überlappt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einer gegebenen Numerischen Apertur eines optischen Abbildungssystems für die Laserstrahlung kleinere Strukturgrößen erreicht werden können als bei vorbekannten Verfahren oder für eine gegebene Strukturgröße eine geringere Numerische Apertur gewählt werden kann, so dass typischerweise eine kürzere Bearbeitungszeit ermöglicht wird.

Vorteilhafterweise erfolgt in Teilschritt B1 ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels Laserstrahlung der ersten Fluenz FM , welche größer als eine Inkuba- tionsfluenz Fi der Schichtstruktur ist. Die Inkubationsfluenz Fi stellt eine Unter grenze für die Laserfluenz dar, ab welcher signifikant eine Veränderung der Schwellfluenz der Schichtstruktur in dem mit Laserstrahlung beaufschlagten ers ten Bearbeitungsbereich B1 erfolgt. Auch die Inkubationsfluenz Fi hängt von Materialparametern der Schichtstruktur, insbesondere der Schichtmaterialien sowie der Dicke der einzelnen Schichten ab und kann in einer einfachen Ver suchsreihe bestimmt werden, indem ausgehend von einer niedrigen Laserfluenz die Laserfluenz erhöht wird und stets geprüft wird, ob eine Änderung der Schwellfluenz erzielt wurde. Eine Änderung der Schwellfluenz kann typischer weise bereits optisch detektiert werden. Darüber hinaus sind Techniken zur Be stimmung solcher Grenzfluenzen bekannt und beispielsweise in J. M. Liu „Simp le technique for measurements of pulsed Gaussian-beam spot sizes“, Optics Leiters, Vol. 7, No. 5, May 1982 beschrieben:

Liu beschreibt das Verfahren zur Bestimmung zweier Schwellfluenzen, die zwei er Modifikationen entsprechen, in diesem Fall dem Ausbilden einer vorgeschä digten Zone (F, ) und der Ablation einer daraufliegenden Schicht (Fe), wobei Fi <Fe. Es wird hiermit vorgeschlagen, wie dieses Verfahren zur Bestimmung der Schwellfluenz FBI erweitert werden kann: zunächst wird mit dem Verfahren nach Liu, die Schwellfluenzen Fi und Fe für das vorliegende Substrat bestimmt. Nun wird eine Fluenz Fo gewählt, sodass Fi < F 0 < FBI . Mit dieser Fluenz werden räumlich separierte Stellen mit jeweils einem Puls beaufschlagt. In einem zwei ten Schritt werden nun dieselben Stellen mit aufsteigender Fluenz beaufschlagt. Analog zu der Methode von Liu, lässt sich dann durch Extrapolation der geöffne ten Fläche auf 0, die Schwellfluenz FBI für die Ablation auf einem vorgeschädig ten Substrat bestimmen.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass lediglich im Über lappungsbereich der Bearbeitungsbereiche B1 und B2 eine Ablation der Struk turschicht erfolgt. Hierdurch können Strukturen mit genauem Ausmaß, insbe sondere dünne Linien mit einer Linienbreite kleiner des Durchmessers des La serstrahls im Bearbeitungsbereich ausgebildet werden, es ist somit verglichen mit den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren eine geringere Fokus sierung notwendig bzw. die Strukturgröße kann bei gleichbleibender Fokussie rung verkleinert werden.

Darüber hinaus wird in den Verfahrensschritten B1 und B2 jeweils Laserstrah lung mit einer Fluenz kleiner der Schwellfluenz Fe verwendet. Hierdurch ent- steht gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ein ge ringerer maximaler Energieeintrag in die Schichtstruktur und somit besteht ein geringeres Risiko einer Schädigung insbesondere der Trägerschicht.

Vorteilhafterweise überdeckt der zweite Bearbeitungsbereich B2 weniger als 50 %, insbesondere weniger als 20 % der Fläche des ersten Bearbeitungsberei ches B1. Hierdurch wird die zuvor beschriebene Verringerung der Schichtstruk tur erzielt, ohne dass eine Erhöhung der Fokussierung des Laserstrahls not wendig ist. Insbesondere ist es vorteilhaft, dass der zweite Bearbeitungsbe reich B2 im Bereich 1 % bis 50 %, insbesondere 5 % bis 20 % der Fläche des ersten Bearbeitungsbereiches B1 überdeckt.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Strukturschicht gegenüber der Trägerschicht eine um einen Faktor 2, bevorzugt um einen Faktor 10, insbeson dere bevorzugt um einen Faktor 100 geringere Absorption gegenüber der in Ver fahrensschritt B1 und bevorzugt gegenüber der in Verfahrensschritt B2 verwen deten Laserstrahlung auf. Hierdurch ergibt sich der Vorteil eines verringerten Energieeintrags in die Strukturschicht durch die Laserstrahlung, sodass eine Ablation an der Grenzfläche zwischen Trägerschicht und Strukturschicht be günstigt wird.

Um zusätzlich Einflüsse durch etwaige Schädigungen der Schichtstruktur, ins besondere der Trägerschicht, durch die Laserstrahlung zu verringern, ist es vor teilhaft, dass nach Verfahrensschritt B1 ein Ausheilschritt erfolgt, mit einem Energieeintrag, bevorzugt einem Erwärmen, zumindest in den Bearbeitungsbe reich B1 , bevorzugt zumindest in die Bearbeitungsbereiche B1 und B2.

Durch den Energieeintrag in den oder die Bearbeitungsbereiche, insbesondere ein Erwärmen zumindest des oder der Bearbeitungsbereiche, bevorzugt der ge samten Schichtstruktur, kann in an sich bekannter Weise ein Ausheilen erfolgen, welches bei Halbleiterstrukturen dem Fachmann als Annealing bekannt ist.

Der Ausheilschritt erfolgt bevorzugt mittels lokalem Beaufschlagen der Schichtstruktur mit Laserstrahlung. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass durch den Ausheilschritt Bereiche der Schichtstruktur außerhalb der Bearbeitungsbe reiche nicht beeinträchtigt werden. Es konnte zusätzlich beobachtet werden, dass der nachgelagerte Ausheilschritt zur gänzlichen Öffnung von zuvor unvoll ständig ablatierten Bereich beitragen kann.

Vorteilhafterweise erfolgt in Verfahrensschritt B1 eine lokale Modifikation der Trägerschicht, insbesondere eine lokale Änderung der Kristallstruktur der Trä gerschicht, bevorzugt eine Amorphisierung der Trägerschicht im Bearbeitungs bereich B1. Hierdurch wird in zuverlässiger Weise die Schwellfluenz im Bearbei tungsbereich B1 verringert.

Die lokale Modifikation der Trägerschicht im Bearbeitungsbereich B1 erfolgt be vorzugt mit einer Tiefe ausgehend von der Grenzfläche zwischen Trägerschicht und Strukturschicht von zumindest 10nm, insbesondere zumindest 20nm, bevor zugt zumindest 50nm. Hierdurch ist gewährleistet, dass in Teilschritt B2 eine Ablation aufgrund der in Teilschritt B1 verringerten Schwellfluenz erfolgt.

In Verfahrensschritt B1 und bevorzugt ebenso in Verfahrensschritt B2 wird in einer vorteilhaften Ausführungsform gepulste Laserstrahlung verwendet. Die Verwendung von gepulster Laserstrahlung weist den Vorteil auf, dass sie die notwendigen Temperaturgradienten induziert, welche für die lokale Modifikation erforderlich sind.

In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die gepulste Laserstrahlung zumindest in Verfahrensschritt B1 eine Pulsdauer auf, die kleiner ist als 1 ns, bevorzugt kleiner ist als 1 ps.

Die vorstehend beschriebene Weiterbildung beruht auf der Erkenntnis, dass ein Laserpuls mit der genannten Pulsdauer in einfacher und zuverlässiger Weise zu einer irreversiblen Amorphisierung der Strukturschicht in dem ersten Bearbei tungsbereich B1 führen kann. Denn aufgrund der vergleichsweise kurzen Puls dauer wird auch eine geringe Wärmemenge in die Strukturschicht, wenn diese in dem ersten Bearbeitungsbereich B1 mit Laserstrahlung beaufschlagt wird. Dadurch kann die Strukturschicht in dem ersten Bearbeitungsbereich, wie oben erwähnt, amorphisiert werden. Zudem gibt die Strukturschicht die zuvor einge- brachte Wärmemenge in sehr kurzer Abkühlzeit an ihre Umgebung ab, sodass der amorphisierte Bereich nicht rekristal lisieren kann. Durch Erreichung einer irreversiblen Amorphisierung lässt sich die Schwellfluenz im ersten Bearbei tungsbereich B1 dauerhaft verringern.

Die Verwendung von gepulster Laserstrahlung ermöglicht in einer weiteren vor teilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die Verwendung gepulster Laserstrahlung aus einer gemeinsamen Laserquelle in den Verfah rensschritten B1 und B2. Es werden somit Laserpulse aus einer Laserquelle so wohl zur Beaufschlagung des ersten Bearbeitungsbereichs B1 , als auch des zweiten Bearbeitungsbereiches B2 verwendet. Vorteilhafterweise sind hierbei die Fluenzen FM und Fi_2 identisch.

Vorteilhafterweise wird ein Laserpuls der Laserquelle mittels eines Strahlteilers in zumindest einen ersten und einen zweiten Laserpuls aufgeteilt und der erste Laserpuls wird für Verfahrensschritt B1 und der zweite Laserpuls für Verfah rensschritt B2 verwendet.

In einer vorteilhaften Weiterbildung des vorbeschriebenen Verfahrens wird ein Zeitversatz zwischen Auftreffen des ersten Laserpulses auf den ersten Bearbei tungsbereich B1 und Auftreffen des zweiten Laserpulses auf den zweiten Bear beitungsbereich B2 erzielt, indem der zweite Laserpuls eine längere optische Wegstrecke durchläuft als der erste Laserpuls.

Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass durch einen kostengünstigen Aufbau mit lediglich einer Laserquelle das Verfahren durchführbar ist.

Die eingangs genannte Aufgabe wird daher ebenso durch eine Vorrichtung zur Strukturierung einer Strukturschicht mittels Laserstrahlung gemäß Anspruch 17 gelöst.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Strukturierung einer Strukturschicht mit tels Laserstrahlung weist eine Laserstrahlquelle zum Erzeugen eines gepulsten Ausgangsstrahls, einen im Strahlengang des Ausgangslaserstrahls angeordne ten Strahlteiler zum Aufteilen des Ausgangslaserstrahls in zumindest einen ers ten und einen zweiten Bearbeitungslaserstrahl auf. Die Vorrichtung ist ausgebildet, einen ersten Bearbeitungsbereich B1 einer Strukturschicht mittels des ersten Bearbeitungslaserstrahls und einen zweiten Bearbeitungsbereich B2 der Strukturschicht mittels des zweiten Bearbeitungsla serstrahls zu beaufschlagen, wobei der zweite Bearbeitungsbereich B2 nur ei nen Teilbereich des ersten Bearbeitungsbereiches B1 überdeckt und die opti sche Weglänge des ersten Bearbeitungslaserstrahls kleiner ist als die optische Weglänge des zweiten Bearbeitungslaserstrahls. In einer vorteilhaften Weiter bildung weist die Vorrichtung ein optisches Element, insbesondere einen Strahl teil auf, welches ausgebildet ist, die Fluenzen der beiden optischen Strahlen gänge in einem vorgegebenen Verhältnis aufzuteilen. In einer weiter vorteilhaf ten Weiterbildung ist zusätzlich ein Abschwächer der Vorrichtung als optisches Element in einem der Strahlengänge von erstem oder zweitem Bearbeitungsla serstrahl angeordnet, um die Intensität zu verringern.

Es ist daher vorteilhaft, dass sich die Laserleistung in beiden Strahlengängen unterscheidet.

Durch die Weglängendifferenz der optischen Weglängen des ersten und zweiten Bearbeitungslaserstrahls wird somit der Zeitversatz des Auftreffens der beiden Laserpulse erzielt. Die Weglängendifferenz liegt dabei bevorzugt im Bereich 1 cm bis 10 m, insbesondere bevorzugt im Bereich 1 m bis 10 m. Beispielsweise führt eine Weglängendifferenz von etwa 300 cm zu einer Zeitdifferenz zwischen Auftreffen des ersten und des zweiten Laserpulses von etwa 10 ns. Eine solche Zeitdifferenz ist für typische Laserpulse, welche typischerweise eine Pulslänge im Pico- oder Femtosekundenbereich haben, ausreichend.

Vorteilhafterweise wird eine Laserquelle verwendet, die Laserpulse mit einem Zeitabstand zwischen zwei Laserpulse aussendet, der größer als die vorgenann te Zeitdifferenz zwischen Auftreffen des ersten und des zweiten Laserpulses ist.

Vorteilhafterweise wird in Verfahrensschritt B1 und bevorzugt ebenso in Verfah rensschritt B2 Laserstrahlung im Wellenlängenbereich 200 nm bis 1100 nm, ins besondere 300 nm bis 600 nm verwendet. Hierdurch können an sich bekannte Apparaturen und Laser verwendet werden. Die vorgenannten bevorzugten Wel lenlängenbereiche für die Laserstrahlung sind insbesondere vorteilhaft, bei Ver wendung des Verfahrens zum Bearbeiten eines Halbleiterbauelementes, insbe- sondere einer Trägerschicht, welche eine Halbleiterschicht, insbesondere be vorzugt eine Siliziumschicht ist.

Bevorzugt wird in Verfahrensschritt B1 und weiter bevorzugt ebenso in Verfah rensschritt B2 Laserstrahlung mit einer Fluenz im Bereich 0.01 J/cm 2 bis 0.8 J/cm 2 , insbesondere im Bereich 0.05 bis 0.2 J/cm 2 verwendet.

Laserstrahlung in einem solchen Fluenzbereich ist insbesondere zur Bearbei tung einer Schichtstruktur mit einer Siliziumschicht als Trägerschicht vorteilhaft.

Vorteilhaft ist eine Pulsdauer kleiner 1 ns, insbesondere kleiner 1 ps.

Es besteht auch Bedarf, die Linienbreite während des Prozesses variieren zu können, z. B. um keilförmige Linien zu erstellen, welche einen besseren Trade- Off zwischen Leitfähigkeit und Abschattung bieten. In einer vorteilhaften Ausfüh rungsform wird daher der Bedeckungsgrad von erstem Bearbeitungsbereich B1 und zweitem Bearbeitungsbereich B2 variiert wird, um eine Linienbreite der er zeugten Strukturierung zu variieren.

Insbesondere ist es vorteilhaft, den Bedeckungsgrad kontinuierlich zu verklei nern oder zu vergrößern, um eine Strukturierung mit abnehmender oder zuneh mender Breite zu erzielen.

Wie zuvor beschrieben, ist das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zur Bearbeitung einer Strukturschicht bei der Herstellung eines Halbleiterbauele mentes, bevorzugt eines großflächigen Halbleiterbauelementes, insbesondere einer photovoltaischen Solarzelle geeignet.

Die Trägerschicht ist daher bevorzugt eine Halbleiterschicht, insbesondere be vorzugt eine Siliziumschicht und/oder ein Halbleiterwafer.

Die Strukturschicht kann als an sich bekannte Strukturschicht und/oder Maskie rungsschicht ausgebildet sein. Für typische Anwendungen, insbesondere im Be reich der Photovoltaik, ist es vorteilhaft, dass die Strukturschicht eine dielektri sche Schicht ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Strukturschicht mittelbar unter Zwi schenschaltung weiterer Schichten auf der Trägerschicht angeordnet ist. Um eine präzise Ablation der Strukturschicht zu erzielen, ist es vorteilhaft, dass die Strukturschicht unmittelbar auf der Trägerschicht angeordnet ist.

Das Schichtsystem wird bevorzugt zur Herstellung eines Halbleiterbauelemen tes, insbesondere einer photovoltaischen Solarzelle, verwendet. Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Strukturschicht als Maskierungsschicht zur Ausbil dung einer selektiven Dotierung und/oder einer metallischen Kontaktierungs struktur des Halbleiterbauelementes verwendet wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und vorteilhafte Merkmale werden im Fol genden anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren erläutert. Dabei zeigt:

Figur 1 schematische Darstellungen von Teilschritten eines erfindungsgemä ßen Verfahrens;

Figur 2 Draufsichten auf sich überlappende Bearbeitungsbereiche und

Figur 3 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

In Figur 1 sind schematisch Teilschritte eines Ausführungsbeispiels eines erfin dungsgemäßen Verfahrens dargestellt. In einem Verfahrensschritt A erfolgt ein Bereitstellen einer Schichtstruktur mit einer Trägerschicht 1 , welche als Silizi umwafer zur Herstellung einer photovoltaischen Solarzelle ausgebildet ist. Auf der Trägerschicht 1 ist unmittelbar eine als dielektrische Schicht, vorliegend als Siliziumoxidschicht mit einer Dicke von 100 nm ausgebildete Strukturschicht 2 angeordnet. Der Siliziumwafer weist eine Dicke von 150 pm auf.

Die Trägerschicht 1 weist an sich bekannte Dotierungen zum Ausbilden einer photovoltaischen Solarzelle auf, insbesondere einen an der oben liegenden Vorderseite angeordneten Emitter mit einer p-Dotierung sowie eine Basisdotie rung des entgegengesetzten Dotierungstyps, eine n-Dotierung. In einem Verfahrensschritt B erfolgt ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mit tels Laserstrahlung, um die Strukturschicht 2 in Teilbereichen zu entfernen.

Hierbei wird in einem Teilschritt B1 die Schichtstruktur mittels Laserstrahlung 3 in einem ersten Bearbeitungsbereich B1 mit einer ersten Fluenz FM der Laser strahlung beaufschlagt.

Hierdurch wird in einem Modifizierungsbereich 4 die Schwellfluenz zur Ablation der Strukturschicht 2 verringert:

Vorliegend wird in Teilschritt B1 Laserstrahlung mit einer Wellenlänge von 515 nm, einer Pulsdauer von 180fs, einer Strahlqualität von M 2 < 1 .1 , einem 1/e 2 - Strahldurchmesser 100pm im Fokus, Und einer ersten Fluenz FM = 0.1 J/cm 2 verwendet. Es ergibt sich ein Modifizierungsbereich in etwa mit der Breite des ersten Bearbeitungsbereiches B1 und vorliegend mit einer Tiefe von <1 pm.

In dem Modifizierungsbereich ist die Schwellfluenz Fe der Schichtstruktur zur Ablation der Trägerschicht 1 von ursprünglich Fe = = 0.130 J/cm 2 abgesenkt auf eine verringerte Schwellfluenz FBI von = 0.086 J/cm 2 . Die in Teilschritt B1 ver wendete erste Fluenz FM liegt somit unterhalb der Schwellfluenz Fe, sodass zwar eine Modifizierung des Modifizierungsbereiches 4 mit Absenken der Schwellfluenz Fe im Modifizierungsbereich 4 erfolgt, jedoch keine Ablation der Strukturschicht 2.

In einem Teilschritt B2 erfolgt ein Beaufschlagen der Schichtstruktur mittels La serstrahlung 5 in einem zweiten Bearbeitungsbereich B2. Die Laserstrahlung 5 weist eine zweite Fluenz Fi_2 auf, welche größer als die verringerte Schwell fluenz FBI im Modifizierungsbereich 4 und kleiner als die Schwellfluenz Fe ist.

Vorliegend weist die Laserstrahlung 5 folgende Parameter auf: Eine Wellenlän ge von 515 nm, einer Pulsdauer von 180fs, einer Strahlqualität von M 2 < 1 .1 , ei nem 1/e 2 -Strahldurchmesser 100pm im Fokus, und einer ersten Fluenz FM = 0.1 J/cm 2 .

Da die zweite Fluenz Fi_2 größer als die verringerte Schwellfluenz FBI ist, erfolgt in Teilschritt B2 eine Ablation der Strukturschicht 2 im Ablationsbereich 6. Der Ablationsbereich 6 entspricht in etwa dem Bereich, in welchem der Bearbei tungsbereich B2 den Bearbeitungsbereich B1 überdeckt. Vorliegend überdeckt der zweite Bearbeitungsbereich B2 einen Teilbereich des ersten Bearbeitungs bereiches B1 , welcher etwa 40 % der Fläche des Bearbeitungsbereiches B1 entspricht. Auch die Beaufschlagung mit Laserstrahlung in Teilschritt B2 führt zu einer Modifizierung der Strukturschicht in einem zweiten Modifizierungsbe reich 7. Insbesondere im Überlappungsbereich vom ersten Modifizierungsbe reich 4 und zweiten Modifizierungsbereich 7 und somit im Überlappungsbereich zwischen ersten Bearbeitungsbereich B1 und zweiten Bearbeitungsbereich B2 erfolgt eine stärkere Modifizierung der Strukturschicht 2.

Aus diesem Grund erfolgt in Verfahrensschritt C ein Annealing, in dem die Schichtstruktur auf eine Temperatur im Bereich von 500 °C bis 1000 °C, vorlie gend 900°C für eine Zeitdauer im Bereich von 1 h bis 5 Minuten, vorliegend 10 Minuten erwärmt wird, um die Modifizierung in den Modifizierungsbereichen 4 und 7 auszuheilen.

In Figur 2 sind verschiedene Ausgestaltungen von Bearbeitungsbereichen B1 und B2 jeweils in Draufsicht von oben dargestellt.

Zunächst ist im oberen Bereich der Figur 2 die Verwendung von Laserstrahlung zur Ablation einer Strukturschicht nach dem Stand der Technik dargestellt: Demgemäß wird mit Laserstrahlung, welche typischerweise einen kreisförmigen Durchmesser aufweist, die Schichtstruktur beaufschlagt. Die Laserstrahlung 8 nach dem Stand der Technik weist eine Fluenz auf, welche größer als die Schwellfluenz der Schichtstruktur ist, sodass in dem kreisförmigen Bereich 8 eine Ablation der Strukturschicht erfolgt. Typischerweise weist die Intensität der Laserstrahlung eine Gauss-Form auf. Dementsprechend erfolgt in einem gestri chelt dargestellten kreisringförmigen Randbereich keine Ablation der Struktur schicht, da hier die Intensität und Fluenz der Laserstrahlung unterhalb der Schwellfluenz liegt, jedoch eine zumindest geringfügige Modifikation der Träger schicht. Dieser Modifizierungsbereich 9 liegt somit in einem Bereich, in welchem die Strukturschicht nicht entfernt wird.

In den Teilbildern a bis c sind verschiedene Formen von Bearbeitungsbereichen B1 und B2 dargestellt, wobei gemäß der Ausgestaltungen a und b Laserstrah- lung mit kreisförmigem Querschnitt verwendet wird, gemäß der Ausgestaltung in Teilbild c Laserstrahlung mit quadratischem Querschnitt. Entsprechend sind die jeweils nicht schraffierten Überlappungsbereiche ausgebildet, in welchen eine Ablation der Trägerschicht 1 erfolgt. Die Teilbilder a und b unterscheiden sich, indem in Teilbild b eine größere Überlappung U der Bearbeitungsbereiche B1 und B2 vorliegt und somit in einem größeren Bereich eine Ablation der Träger schicht erfolgt.

Werden nun mehrere Bearbeitungen mit versetzten Bearbeitungsbereichen B1 und B2 vorgenommen, insbesondere entlang der Richtung A in Figur 2a oder 2b, so können aneinandergrenzende oder auch überlappende Ablationsbereiche erzeugt und so beispielsweise linienartige, insbesondere zumindest annähernd geradlinige Öffnungen mittels Ablation der Strukturschicht erzeugt werden. In einer Weiterbildung wird der Überdeckungsgrad zwischen Bearbeitungsbereich B1 und B2 variiert, vorliegend kontinuierlich verkleinert, so dass eine linienarti ge Öffnung der Strukturschicht mit abnehmender Breite erzeugt wird. Ebenso kann durch kontinuierliche Zunahme des Bedeckungsgrades eine linienartige Öffnung der Strukturschicht mit zunehmende Breite erzeugt werden.

In Figur 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Strukturierung einer Strukturschicht mittels Laserstrahlung dargestellt. Die Vor richtung weist eine Laserstrahlquelle 10 auf, welche vorliegend als Festkörper- Laser ausgebildet ist, um einen Ausgangslaserstrahl 11 zu erzeugen, der aus Laserpulsen der Wellenlänge 515nm mit einer Pulslänge von 180 fs besteht.

Mittels eines Strahlteilers 12 der Vorrichtung wird der Ausgangstrahl 11 in einen ersten Bearbeitungslaserstrahl 13 und einen zweiten Bearbeitungslaserstrahl 14 aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt mit identischen Intensitäten, sodass die Laser pulse des ersten Bearbeitungslaserstrahls und des zweiten Bearbeitungslaser strahls in etwa die gleichen Laserparameter aufweisen.

Der erste Bearbeitungsstrahl 13 wird über eine optische Linse 15 auf einen Be arbeitungsbereich B1 eines Substrats 16, welches Trägerschicht 1 und Struktur schicht 2 aufweist, abgebildet. Der zweite Bearbeitungslaserstrahl 14 wird über drei optische Spiegel 17 umgelenkt und ebenfalls über die optische Linse 15 auf einen Bearbeitungsbereich B2 des Substrats 16 abgebildet. In der Darstellung gemäß Figur 3 sind die Laserstrahlen 11 , 13 und 14 zur bes seren Darstellbarkeit lediglich als dünne Linien dargestellt. Tatsächlich überlap pen sich auf der Oberfläche des Substrats 16 erster Bearbeitungslaserstrahl 13 und zweiter Bearbeitungslaserstrahl 14, sodass in Draufsicht eine teilweise Überlappung gemäß Figur 2a) besteht.

Aufgrund der Umlenkung über die drei Spiegel 17 ist die optische Weglänge zwischen Strahlteiler 12 und Substrat 16 des zweiten Bearbeitungslaserstrahls 14 größer als die des ersten Bearbeitungslaserstrahls 13 zwischen Strahlteiler 12 und Substrat 16. Die Differenz der optischen Weglänge beträgt etwa 300 cm, sodass der Laserpuls im Bearbeitungsbereich B2 etwa 10 ns später auf das Substrat 16 auftrifft, als der Laserpuls im Bearbeitungsbereich B1. Die Laserstrahlquelle 10 ist ausgebildet, Laserpulse mit einem größeren Zeitab stand als die Zeitdifferenz des Auftreffens der Laserpulse auszusenden. Vorlie gend werden Laserpulse von der Laserstrahlquelle 10 mit einem Zeitabstand von 5 ns ausgesandt.

Bezugszeichenliste

1 Trägerschicht

2 Strukturschicht

3 Laserstrahlung der Fluenz FM 4 erster Modifizierungsbereich

5 Laserstrahlung der Fluenz Fi_2

6 Ablationsbereich

7 zweiter Modifizierungsbereich

8 Laserstrahlung Stand der Technik 9 Modifizierungsbereich Stand der Technik

10 Laserstrahlquelle

11 Ausgangslaserstrahl

12 Strahlteiler

13 erster Bearbeitungslaserstrahl 14 zweiter Bearbeitungslaserstrahl

15 optische Linse

16 Substrat

17 optische Spiegel B1 erster Bearbeitungsbereich

B2 zweiter Bearbeitungsbereich

U Überlappung