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Title:
METHOD AND DEVICE FOR TRANSMITTING ELECTRIC POWER FROM A WALL TO A LEAF HINGEABLY FASTENED TO SAID WALL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/067010
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for transmitting electric power from a wall to a leaf that is hingeably fastened to said wall about a hinge axis (S), wherein on the wall side an electric primary voltage having a primary frequency is provided, which is suited to act on a primary coil provided on the wall in order to generate a secondary voltage up to at least 500 mW power by inductive coupling in a secondary coil provided on the leaf.

Inventors:
HERGLOTZ TIBOR (DE)
STEINFELD INGO (DE)
STAUDE WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/064728
Publication Date:
June 09, 2011
Filing Date:
October 04, 2010
Export Citation:
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Assignee:
HAHN GMBH & CO KG DR (DE)
STAUDE KUNSTSTOFFTECHNIK GMBH (DE)
HERGLOTZ TIBOR (DE)
STEINFELD INGO (DE)
STAUDE WOLFGANG (DE)
International Classes:
H02J5/00
Domestic Patent References:
WO2004097866A12004-11-11
Foreign References:
DE9302652U11994-08-04
DE102004017341A12005-01-05
Attorney, Agent or Firm:
KLUIN, Jörg-Eden (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zur Übertragung von elektrischer Leistung von einer Wand zu einem um eine Scharnierachse (S) scharniergelenkig an dieser Wand befestigten Flügel, bei dem wandseitig eine elektrische Primärspannung mit einer Primärfrequenz bereitgestellt wird, die geeignet ist, eine an der Wand vorgesehene Primärspule zu beaufschlagen, um durch induktive Ankopp- lung in einer an dem Flügel vorgesehenen Sekundärspule eine Sekundärspannung bis mindestens 500 mW Leistung zu erzeugen.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Primärfrequenz größer als 20 kHz ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärfrequenz zwischen 50 und 140 kHz beträgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspannung maximal 48 V beträgt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspannung zwischen 3,5 und 15 V beträgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Sekundärspule erzeugte Sekundärspannung in eine für den elektrischen Energiespeicher und/oder für den elektrischen Verbraucher geeignete elektrische Betriebsspannung umgewandelt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wandseitig eine Netzspannung in die Primärspannung umgewandelt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wandseitig eine Gleichspannung in die Primärspannung umgewandelt wird. 9. Vorrichtung zur Übertragung von elektrischer Leistung von einer feststehenden Wand um eine Scharnierachse scharniergelenkig in einem an der Wand angebrachten Flügel,

mit einem an der Wand befestigbaren Wandteil,

mit einem an dem Flügel befestigbaren Flügelteil,

mit einer an dem Wandteil vorgesehenen Primärspule, und mit einer an dem Flügelteil vorgesehene Sekundärspule,

wobei die Primärspule und die Sekundärspule für Frequenzen von mindestens 20 kHz geeignet und derart angeordnet sind, dass die die Primärspule und die Sekundärspule mit einander zugewandten Stirnseiten zumindest nahezu aneinandergrenzen.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspule eine Primärspulenwicklung und einen Primärsspulenkörper mit ferro- magnetischen oder ferrimagnetischen Eigenschaften, und die Sekundär- spule eine Sekundärspulenwicklung und einen Sekundärspulenkörper mit ferromagnetischen oder ferrimagnetischen Eigenschaften umfasst.

1 1. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Pri- märspulenkörper an der dem Flügelteil zugewandten Stirnseite die Spulen- Wicklung zumindest nahezu überdeckt und an der gegenüberliegenden

Stirnseite offen ist, und der Sekundärspulenkörper auf der dem Wandteil zugewandten Stirnseite die Spulenwicklung zumindest nahezu überdeckt und an der gegenüberliegenden Stirnseite offen ist. 12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspulenkörper und/oder der Sekundärspulenkörper eine innere, zylindrische Mantelwandung aufweist, um welche die Primärspulenwicklung bzw. die Sekundärspulenwicklung gewickelt ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärspulenkörper und/oder der Sekundärspulenkörper eine äußere Mantelwandung umfasst, die konzentrisch zur inneren Mantelwandung angeordnet ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspulenwicklung und die Sekundärspulenwicklung aus Hochfrequenzlitze bestehen. 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Primär- und Sekundärspulenkörper jeweils eine sich etwa konzentrisch zur inneren Mantelwandung in Richtung der Scharnierachse ersteckende Öffnung umfasst, durch die ein die Scharnierachse definierender Bolzen einschiebbar ist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen auf der Länge, die von der Primär- und von der Sekundärspule überdeckt wird, eine Hülse mit ferromagnetischen oder ferrimagnetischen Eigenschaften umfasst.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse in einer konzentrisch zur Längsachse des Bolzens verlaufenden Ausnehmung vorgesehen ist. 18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse aus einem Kunststoffmaterial mit Ferritpartikeln gefertigt ist.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Primär- und Sekundärspulen federkraftbeauf- schlagt gegen die jeweils andere Spule in Richtung der Scharnierachse verlagerbar in dem Wand- bzw. dem Flügelteil gelagert ist.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Spule in Richtung der Scharnierachse kleiner als der Außendurchmesser des Spulengehäuses ist. 21 . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspule und die Sekundärspule gleich ausgebildet sind.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die Induktivität der Primärspule und/oder der Sekundärspule zwi- sehen 1 μΗ und 100 μΗ beträgt.

23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktivität der Primär- und/oder der Sekundärspule etwa 30 μΗ beträgt. 24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärspule und die Sekundärspule für eine effektive Spannung von max. 48 V geeignet sind.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 24, dadurch gekennzeich- net, dass die Primärspule und/oder die Sekundärspule, insbesondere deren einander zugewandte Stirnseiten stoffschlüssig von einem elektrisch isolierenden Material umgeben sind.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von elektrischer Leistung von einer Wand zu einem scharniergelenkig an dieser Wand befestigten Flügel

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Übertragung von e- lektrischer Leistung von einer Wand zu einem um eine Scharnierachse S scharniergelenkig an dieser Wand befestigten Flügel.

Bänder, die zur scharniergelenkigen Verbindung eines Flügels an einer Wand dienen, sind bereits seit langem, beispielsweise aus der DE 93 02 652 U1 bekannt. Sie haben sich in unterschiedlichen technischen Ausgestaltungen vielfach bewährt und finden auch bei Türen für Objekte wie Häuser, Geschäfte oder auch bei Fluchttüren Verwendung.

Derartige Türen weisen in zunehmendem Maße die Sicherheit oder den Komfort verbessernde Einrichtungen auf, die mittels elektrischer Energie betrieben werden. Zur Energieversorgung sind diese Einrichtungen über flexible Kabel mit einer externen Energiequelle verbunden. Diese Kabelverbindungen beeinträchtigen das optische Erscheinungsbild deutlich und können zwischen dem Flügel und der Wand eingeklemmt werden, was zu Beschädigungen oder sogar zu Zerstörungen der Kabel führen kann. Aus der DE 10 2004 017 341 A1 ist ein Band mit einem eingebauten Trafo für eine kontaktlose Energieübertragung bekannt. Dieses Band umfasst eine in einem Rahmenbandteil angeordnete Primärspule und eine in einem Flügelbandteil angeordnete Sekundärspule. Der magnetischen Ankopplung der Sekundärspule an die Primärspule, die in Richtung der Scharnierachse voneinander beabstandet sind, dient ein beide Spulen durchsetzender Bandbolzen.

Zwar ist grundsätzlich die kontaktlose Energieübertragung von einem feststehenden Rahmen in einen schwenkbar an dem Rahmen angeordneten Flügel zur Vermeidung der obengenannten Nachteile wünschenswert, Versuche haben jedoch gezeigt, dass mit dem aus der DE 10 2004 017 341 A1 nur sehr geringe elektrische Leistungen von der Primär- auf die Sekundärseite übertragen werden können, da die Verlustleistung bei der Übertragung sehr hoch ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Übertragung von elektrischer Energie von einer Wand zu einem um eine Scharnierachse scharniergelenkig an dieser Wand befestigten Flügel zu schaffen, um eine kontaktlose Übertragung elektrischer Energie zumindest mit einer Leistung zu bewerkstelligen, wie sie zum Laden eines elektrischen Energiespeichers und/oder für einen elektrischen Verbraucher benötigt wird.

Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Verfahren und die in Anspruch 9 wiedergegebene Vorrichtung gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Übertragung von elektrischer Energie von einer Wand zu einem um eine Scharnierachse scharniergelenkig an dieser Wand befestigten Flügel sieht vor, wandseitig eine elektrische Primärspannung mit einer Primärfrequenz bereitzustellen, die geeignet ist, eine an der Wand vorgesehene Primärspule zu beaufschlagen, um durch induktive Ankopplung in einer an dem Flügel vorgesehenen Sekundärspule eine Sekundärspannung bis zumindest 500 mW Leistung zu erzeugen. Erfindungsgemäß wird somit nicht versucht, allein die Gestaltung und Anordnung der Primärspule und der Sekundärspule so zu wählen, dass mit einer vorhandenen Spannung, beispielsweise der Netzspannung eine ausreichende Leistung übertragen werden kann, sondern auch durch Anpassung der Primärspannung und der Primärfrequenz.

Besonders bevorzugt weist die Primärspannung eine Frequenz auf, die mindestens 20 kHz beträgt. Hierdurch wird vermieden, dass durch das von der Primärspule erzeugte elektromagnetische Feld andere Bauteile in mechanische Schwin- gungen im Bereich des Hörbaren versetzt werden.

Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Primärfrequenz zwischen 50 und 140 kHz beträgt. Sie befindet sich dann weit oberhalb der Grenze des Hörbaren und noch nicht in einem solch hohen Frequenzbereich, in welchem mit einer Abstrah- lung von Radiowellen durch die Zuleitungen gerechnet werden muss, die den Rundfunk im Langwellenbereich stören könnte.

Die Primärspannung, mit welcher die Primärspule beaufschlagt wird, beträgt vorzugsweise maximal 48 V. Aufgrund dieser Begrenzung lässt sich einerseits die Minimalleistung von 500 mW mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens übertragen, ohne dass hierzu die Primärspule eine für den Anwendungszweck unvorteilhafte Größe aufweist, andererseits kann auf Sicherheitsmaßnahmen, die bei höheren Primärspannungen zum Schutze von Personen gegen Elektrisierung notwendig wären, verzichtet werden, da Spannungen bis zu dem genannten Ma- ximalwert Personen nicht gefährlich sind.

Ganz besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn die Primärspannung zwischen 3,5 und 15 V beträgt. Eine Spule, die für diesen Spannungsbereich ausgelegt ist, weist nochmals geringere Abmessungen auf, so dass sie besser zur Unterbrin- gung auch in einem Band, welches zugleich der Übertragung mechanischer Kräfte zwischen Flügel und Wand dient, geeignet ist. Darüber hinaus arbeiten die meisten, in einem Flügel vorgesehenen Verbraucher in diesem Spannungsbereich, so dass für Primärspule und Sekundärspule die gleichen Bauteile verwendet werden können und es trotzdem keines der Sekundärspule nachgeschalteten Transforma- tors bedarf. Allein notwendig ist in diesem Fall eine Gleichrichtung der in der Sekundärspule induzierten Wechselspannung, da eine solche nicht zum Laden eines elektrischen Energiespeichers geeignet ist. Bei einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch, wenn die entsprechende Wahl der Primärspannung nicht möglich ist, die von der Sekundärspule erzeugte Sekundärspannung in eine für einen elektrischen Energiespeicher und/oder für einen elektrischen Verbraucher geeignete elektrische Betriebsspannung umgewandelt.

Um die Primärspannung mit der benötigten Primärfrequenz wandseitig zu erzeugen, wird vorzugsweise eine vorhandene Netzspannung entsprechend umgewandelt. Es ist jedoch ebenfalls möglich, eine beispielsweise von einem sabotagegeschützten, notstromgepufferten Netzteil bereitgestellte Gleichspannung mittels eines Wechselrichters in die Primärspannung umzuwandeln.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Übertragung von elektrischer Leistung von einer feststehenden Wand in einen um eine Scharnierachse scharniergelenkig an der Wand angebrachten Flügel weist daher ein an der Wand befestigbares Wand- teil, ein an dem Flügel befestigbares Flügelteil, eine an dem Wandteil vorgesehene Primärspule und eine an dem Flügelteil vorgesehene Sekundärspule auf, wobei die Primär- und Sekundärspule für Frequenzen von mindestens 20 kHz geeignet sind. Um die induktive Ankopplung der Sekundärspule an die Primärspule zu verbessern, umfasst die Primärspule vorzugsweise eine Primärspulenwicklung und einen Primärsspulenkörper mit ferromagnetischen oder ferrimagnetischen Eigenschaften, beispielsweise aus einem ferromagnetischen oder ferrimagnetischen Material, und die Sekundärspule eine Sekundärspulenwicklung und einen Sekundärspulen- körper mit ferromagnetischen oder ferrimagnetischen Eigenschaften, beispielsweise aus einem ferromagnetischen oder ferrimagnetischen Material.

Der Primärspulenkörper kann an der dem Flügelteil zugewandten Stirnseite die Spulenwicklung zumindest nahezu überdecken und an der gegenüberliegenden Stirnseite offen sein, der Sekundärspulenkörper kann auf der dem Wandteil zugewandten Stirnseite die Spulenwicklung zumindest nahezu überdecken und an der gegenüberliegenden Seite offen sein. Zur Verbesserung der Ankopplung und auch zur leichteren Wickelbarkeit der Spule ist es besonders bevorzugt, einen Primärspulenkörper und/oder einen Sekundärspulenkörper zu verwenden, der eine innere, zylindrische Mantelfläche aufweist, um welche die Primärspulenwicklung bzw. die Sekundärspulenwicklung gewickelt ist.

Darüber hinaus ist es abermals zur Verbesserung der induktiven Ankopplung der Sekundärspule an die Primärspule und auch um die Spulen widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse zu machen, von besonderem Vorteil, wenn der Primärspulenkörper und/oder der Sekundärspulenkörper eine äußere Mantelfläche um- fassen, die konzentrisch zur inneren Mantelfläche angeordnet ist. Die Spulenwicklung befindet sich dann geschützt umgeben von der inneren und der äußeren Mantelfläche sowie der geschlossenen Stirnseite.

Aufgrund des Frequenzbereichs, den die Primärspannung vorzugsweise aufweist, bestehen die Primärspulenwicklung und die Sekundärspulenwicklung vorzugsweise aus Hochfrequenzlitze.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass sie ausschließlich der Übertragung von elektrischer Energie von einer Wand zu einem um eine Scharnierachse scharniergelenkig an dieser Wand befestigten Flügel und nicht der Übertragung von mechanischen Kräften dient. Die eigentliche Befestigung des Flügels an der Wand erfolgt in einem solchen Falle ausschließlich mit Hilfe von zumindest zwei weiteren, herkömmlichen Bändern. Von der inneren Mantelfläche radial nach innen gesehen können der Primär- und der Sekundär- spulenkörper dann massiv ausgebildet sein.

Besonders bevorzugt ist jedoch eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher die Primär- und Sekundärspulenkörper jeweils eine sich etwa konzentrisch zur inneren Mantelfläche in Richtung der Scharnierachse erstrecken- de Öffnung umfassen, durch die ein die Scharnierachse definierender Bandbolzen einschiebbar ist. Die Vorrichtung kann dann neben der Leistungsübertragung auch der Übertragung von mechanischen Kräften zwischen Flügel und Wand dienen und somit zugleich die herkömmliche Bandfunktion übernehmen.

Damit der Bolzen dann, um die induktive Ankopplung weiterhin zu verbessern, auch wie ein gemeinsamer Kern eines mit Hilfe der Primärspule und der Sekundärspule gebildeten Transformators wirkt, weist er auf der Länge, die von der Primär- und von der Sekundärspule überdeckt wird, eine Hülse mit ferromagneti- sehen oder ferrimagnetischen Eigenschaften, beispielsweise aus einem ferromag- netischen oder ferrimagnetischen Material auf. Ihre Länge ist vorzugsweise möglichst exakt an die Länge, die von der Primär- und von der Sekundärspule überdeckt wird, angepasst, um Verluste zu vermeiden. Die Hülse kann auf den Bolzen aufgeschoben sein. Es ist jedoch bevorzugt, die Hülse in einer konzentrisch zur Längsachse des Bolzens verlaufenden Ausnehmung vorzusehen. Sie ist dann - besonders bevorzugt - aus einem Kunststoffmaterial mit Ferritpartikeln gefertigt, da so die Einheit aus Bolzen mit Hülse besonders einfach herstellbar ist.

Um eine gute induktive Ankopplung zwischen der Primärspule und der Sekundärspule zu gewährleisten, ist zumindest eine der Primär- und Sekundärspulen federkraftbeaufschlagt gegen die jeweils andere Spule in Richtung der Scharnierachse verlagerbar in dem Wand- bzw. dem Flügelteil gelagert. Aufgrund dieser Maß- nähme ist gewährleistet, dass die einander zugewandten Stirnseiten der beiden Spulen sich stets in direktem Kontakt befinden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da sich überraschenderweise gezeigt hat, dass auch bei vorhandenen Bolzen mit Hülse bereits geringe Spaltmaße zu einer wesentlichen Verschlechterung der Leistungsübertragung von der Primär- auf die Sekundärspule führen.

Besonders bevorzugt ist es ferner, wenn die Spule eine Länge aufweist, die kleiner als der Außendurchmesser ihres Spulengehäuses ist. Insbesondere dann, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung auch zur Übertragung mechanischer Kräfte dienen soll, kann der Bolzen über eine größere Länge mechanisch gelagert werden, um so eine möglichst niedrige spezifische Materialbelastung zu erzielen.

Sind - wie ebenfalls bevorzugt - die Primärspule und die Sekundärspule bau- gleich ausgebildet, so lassen sich die Kosten für die Herstellung und die Lagerhaltung der Spulen reduzieren.

Versuche haben gezeigt, dass eine Leistungsübertragung von zumindest 500 Mil- liwatt bei einer Primärspannung von 5 V und einer Primärfrequenz von etwa 120 kHz erzielbar ist, wenn die Induktivitäten von Primärspule und Sekundärspule vorzugsweise etwa 30 μΗ betragen.

Um zu verhindern, dass bei einem inneren Kurzschluss einer Spule Teile der Vorrichtung mit der Primärspulenspannung beaufschlagt werden, ist es besonders bevorzugt, die Primärspule und/oder die Sekundärspule, insbesondere deren einander zugewandten Stirnseiten stoffschlüssig mit einem elektrisch isolierenden Material zu umgeben.

Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnungen weiter verdeutlicht werden. Es zeigen:

Fig. 1 eine Explosionsdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, der zugleich die Funktion eines herkömmlichen Bandes zukommt;

Fig. 2 diese Vorrichtung in einer teilweise aufgerissenen Darstellung der Wand- und Flügelteile in einer perspektivischen Darstellung, mit schematisch angedeuteter Primär- und Sekundärelektronik; Fig. 3 das obere Wandteil und das Flügelteil, teilweise aufgerissen, in perspektivischer Einzeldarstellung;

Fig. 4 eine Ansicht der offenen Stirnseite eines Spulenkörpers; Fig. 5 den Ausschnitt V in Fig. 2 im Schnitt durch die Scharnierachse;

Fig. 6 eine Explosionsdarstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die nur der Übertragung von elektrischer Leistung von einer Wand in einen Flügel dient.

Die in den Figuren 1 bis 5 als Ganzes mit 1 00 bezeichnete Vorrichtung ist als sogenanntes dreiteiliges Band ausgebildet. Sie umfasst ein oberes Wandteil 1 und ein unteres Wandteil 2. Beide Teile 1 , 2 sind in Richtung einer Scharnierachse S voneinander beabstandet.

Zwischen dem oberen und dem unteren Wandteil 1 , 2 ist ein Flügelteil 3 angeordnet. Die oberen und unteren Wandteile 1 , 2 umfassen jeweils ein Wandscharnierteil 4, 4' und ein Wandbefestigungsteil 5, 5'. Dementsprechend umfasst das Flügelbandteil ein Flügelteil 6 und ein Flügelbefestigungsteil 7.

Die Scharnierachse S wird definiert durch einen die Wandscharnierteile 4, 4' und das Flügelscharnierteil 6 in Bolzenaufnahmen 8, 8' und 9 durchsetzenden Bolzen 10. Der Lagerung des Bolzens 10 in den Bolzenaufnahmen 8, 8', 9 dienen Lagerbuchsen 1 1 , 1 1 ' und 12 aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise auf Basis von POM mit gleitlagermodifizierenden Zusätzen, welches sich für den Einsatz als Lagerbuchse bei Bändern bewährt hat. Die Lagerbuchsen 1 1 , 1 1 ', 12 weisen sich parallel zur Scharnierachse S erstreckende, radiale Vorsprünge 13 auf. Der Durchmesser des die radialen Vorsprünge 13 miteinander verbindenden Kreises ist an den Innendurchmesser der Bolzenaufnahmen 8, 8', 9 derart angepasst, dass die Lagerbuchsen 1 1 , 1 1 ', 1 2 spielfrei in die jeweilige Bolzenaufnahme eingreifen. An dem nach oben gerichteten Ende der Lagerbuchse des unteren Wand- bandteils 2, an dem oberen Ende der Lagerbuchse 1 1 des oberen Wandbandteils 1 und an dem unteren Ende der Lagerbuchse 12 des Flügelteils 3 sind ringförmige Endbereiche 14 angeformt, die radial geringfügig über die radialen Vorsprünge 13 überstehen. Sie ruhen in einer entsprechend dimensionierten radialen Erweiterung 15 der jeweiligen Bolzenaufnahme 8, 8', 9 und schließen somit die Bolzenaufnah- men nach außen gegen ein Eindringen von Verunreinigungen ab. Darüber hinaus bilden die Endbereiche 14 der Lagerbuchsen 1 1 ' des untern Wandteils 2 und der Lagerbuchse 12 des Flügelteils 3 Auflager, über welche in Richtung der Scharnierachse wirkende Kräfte von dem Flügelteil 3 in das untere Wandteil 2 eingelei- tet werden. Ferner weisen die Lagerbuchsen 1 1 , 1 1 ', 12 innere Bohrungen 16 auf, deren Durchmesser derart an den Durchmesser des Bolzens 1 0 angepasst ist, so dass d ieser drehbar, aber zumindest im wesentl ichen spielfrei von den Lagerbuchsen 1 1 , 1 1 ', 12 aufgenommen ist. Den unteren Abschluss des unteren Wandteils 2 bildet eine Lagerscheibe 17, deren Abmessungen den Endbereichen 14 entspricht und die in eine radiale Erweiterung 15 des unteren Wandteils eingefügt ist.

Die Länge der Lagerbuchse 1 1 ' entspricht nahezu der Länge der Bolzenaufnahme 8' des unteren Wandteils 2, wohingegen die Lagerbuchsen 1 1 , 12 lediglich etwa halb so lang ausgebildet sind wie die Bolzenaufnahme 8 des oberen Wandteils 1 bzw. die Bolzenaufnahme 9 des Flügelteils 3. In den verbleibenden Freiraum der Bolzenaufnahmen 8, 9 sind eine Primärspule 19 und eine Sekundärspule 20 eingesetzt. Zwischen der Primärspule 19 und der Lagerbuchse 1 1 sowie zwischen der Sekundärspule 20 und der Lagerbuchse 12 befindet sich jeweils eine Druckfeder 18, 18'. Diese Druckfedern sorgen dafür, dass die beiden Primär- und Sekundärspulen 1 9, 20 mit ihren Stirnseiten 21 , 22 aneinander liegen, wie es insbesondere in Fig. 2 und 5 erkennbar ist. Die Primärspule 19 und die Sekundärspule 20 sind identisch ausgebildet, jedoch bezüglich der Scharnierachse S in umgekehrter Richtung montiert. Sie umfassen einen Primärspulenkörper 23 und einen Sekundärspulenkörper 24, der ferromag- netisches oder ferrimagnetisches Material umfasst. Die Spulenkörper 23, 24 weisen an ihren einander zugewandten Seiten jeweils eine geschlossene Stirnwan- dung 25, 26 auf, die jeweils von einer zentralen Durchgangsbohrung 48, 48' zum Durchtritt des Bandbolzens durchbrochen ist. Von den Stirnwandungen 25, 26 erstrecken sich konzentrisch zur Scharnierachse S in entgegengesetzter Richtung jeweils eine innere Mantelwandung 27, 28 sowie jeweils eine äußere Mantelwandung 29, 30. An der den Stirnwandungen 25, 26 gegenüberliegenden Seiten sind die Spulenkörper 23, 24 offen. Die Spulenkörper können aus Kunststoff material gefertigt sein, in die Ferritpartikel eingelagert sind, beispielsweise Mangan-Zink- Ferrit enthaltend. Im Inneren der Spulenkörper 24, 25 befinden sich die Primär- und Sekundärspu- lenwicklungen 31 , 32, welche um die inneren Mantelwandungen 27, 28 gewickelt sind. Für die Spulenwicklungen findet Hochfrequenzlitze Verwendung.

Die Spulenkörper 23, 24 sind mit einem elektrisch nicht leitenden Kunststoffmate- rial stoffschlüssig umspritzt.

Wie insbesondere Fig. 1 und 3 entnehmbar ist, sind an dem oberen Wandteil 1 und an dem Flügelteil 3 Kanäle 34, 35 vorgesehen, welche sich von den Bandbolzenaufnahmen 8, 9 in das Rahmenbefestigungsteil 5 bzw. das Flügelbefestigungs- teil 7 erstrecken. Sie dienen zum Durchführen von Anschlussleitungen 36, 37 der Primär- bzw. der Sekundärspule 19, 20.

In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 mit einer Primärelektronik 38 und einer Sekundärelektronik 39 zu einem System zur Übertragung von elektri- scher Energie von einer Wand zu einem an dieser Wand befestigten Flügel dargestellt. Die Primärelektronik 38 dieses Systems 200 ist mit ihrem Eingang 40 mit einer Netzspannung 41 verbunden . Die Primärelektronik wandelt die Netzspannung in eine Spannung von maximal 48 V und einer Frequenz zwischen 20 und 140 kHz um, die am Ausgang 42 bereitgestellt wird. Letztere ist mit der Primärspu- le 19 verbunden. Es ist jedoch ebenfalls möglich, in der Primärelektronik 38 einen Wechselrichter vorzusehen, so dass die Primärelektronik auch an eine Gleichstromquelle angeschlossen werden kann.

Da die Primär- und Sekundärspulen 19, 20 identisch ausgebildet sind, liegt am Eingang 43 der Sekundärelektronik 39, der mit der Sekundärspule 20 verbunden ist, etwa dieselbe Spannung wie am Ausgang 42 an. In der Sekundärelektronik 39 wird diese Spannung in eine solche umgewandelt, die zum Betrieb eines am Ausgang 44 der Sekundärelektronik 39 angeschlossenen elektrischen Verbrauchers oder elektrischen Energiespeichers 45 geeignet ist. Um die induktive Ankopplung zwischen Primärspule 1 9 und Sekundärspule 20 zu verbessern, weist der Bolzen 1 0 eine konzentrisch zur Scharnierachse S verlaufende Ausnehmung 46 auf. In dieser befindet sich eine Hülse 47 aus einem Kunststoffmaterial, in welches Ferritpartikel eingelagert sind. Die Länge der Hülse 47 ist so bemessen, dass sie zumindest nahezu exakt mit der Länge des aus Primär- und Sekundärspule 19, 20 bestehenden Spulenpakets übereinstimmt.

Das erfindungsgemäße System wurde mit folgendem Versuchsaufbau getestet: Als Primär- und Sekundärspule 19, 20 finden Spulen mit einer Spulenwicklung von 50 Windungen einer Hochfrequenz-Litze mit 0,05 mm Durchmesser Verwendung. Die Spuleninduktivität betrug etwa 30 μΗ. Die mit der Primärelektronik bereitgestellte Primärspannung betrug effektiv etwa 5 V mit einer Primärfrequenz von 120 kHz. Die Sekundärelektronik war derart konzipiert, dass sie eine Gleichspannung von etwa 5 V am Ausgang bereitstellte. Es konnte eine Leistung von bis zu 750 mW sekundärseitig bereitgestellt werden.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 300 ist in Fig. 6 dargestellt. Für funktionsgleiche Bauteile sind dieselben Bezugsziffern ver- wendet worden wie bei der Vorrichtung 100. Zur Vermeidung von Wiederholungen sei auf deren vorstehende Beschreibung verwiesen.

Die Vorrichtung 300 dient ausschließlich der Übertragung elektrischer Leistung von einem Wandteil 1 in ein Flügelteil 3. Sie findet daher stets zusätzlich zu her- kömmlichen Bändern bei einer Wand/Flügelanordnung Verwendung.

Bei dieser Vorrichtung 300 fehlt somit der Bolzen 10. Dementsprechend sind die Lagerbuchsen 1 1 , 1 2 n icht mit einer Bohrung versehen . Sie sind derart an die Aufnahmen 8, 9 angepasst, dass sie in diese unter Erzeugung eines Kraftschlus- ses einpressbar sind, so dass sich auf den zugewandten Stirnseiten die Druckfedern 18, 18' abstützen können.

Die Primär- und Sekundärspulen 19, 20 weisen demnach Spulenkörper auf, die im Gegensatz zu den Spulenkörpern bei der Vorrichtung 100 keine zentrale Durch- gangsbohrung zum Durchtritt des Bolzens aufweisen, sondern dort als massiver Körper aus ferromagnetischem Material ausgebildet sind.

Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung an einer Wand/Türanordnung angebracht, die herkömmliche Bänder umfasst, so erfolgt dies so, dass die Scharnierteile 4, 6 mit ihren einander zugewandten Stirnseiten nicht aneinander stoßen, sondern ein Spalt verbleibt, der von den unter Federkraft stirnseitig aufeinander gedrückten Primär- und Sekundärspulen überbrückt wird. Da diese in Ermangelung eines sie durchsetzenden Bolzens auch quer zur Scharnierachse S verlagerbar sind, kann eine Justierung des Flügels in dem Wandausschnitt in allen drei Raumrichtungen erfolgen, ohne dass es zu einer besondern Anpassung der Vorrichtung hierzu bedarf.

Bezugszeichenliste:

100, 300 Vorrichtung

200 System

1 oberes Wandteil

2 unteres Wandteil

3 Flügelteil

4, 4' Wandscharnierteil

5, 5' Wandbefestigungsteil

6 Flügelscharnierteil

7 Flügelbefestigungsteil

8, 8' Bolzenaufnahme

9 Bolzenaufnahme

10 Bolzen

1 1 , 1 1 ' Lagerbuchse

12 Lagerbuchse

13 Vorsprünge

14 Endbereiche

15 Erweiterung

16 Bohrungen

17 Lagerscheibe

18, 18' Druckfeder

19 Primärspule

20 Sekundärspule

21 Stirnseite

22 Stirnseite

23 Primärspulenkörper

24 Sekundärspulenkorper

25 Stirnwandung

26 Stirnwandung

27 innere Mantelwandung

28 innere Mantelwandung

29 äußere Mantelwandung äußere Mantelwandung

Primärspulenwicklung

Sekundärspulenwicklung

Kunststoffmaterial

Kanal

Kanal

Anschlussleitung

Anschlussleitung

Primärelektronik

Sekundärelektronik

Eingang

Netzspannung

Ausgang

Eingang

Ausgang

Verbraucher/Energiespeicher

Ausnehmung

Hülse

Durchgangsbohrungen