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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR TREATING HOPS DURING BEER-MAKING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/025545
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for hop treatment during beer-making, comprising the following steps: producing an aqueous hop suspension from a hop product and an aqueous medium, distilling the hop suspension and obtaining a fraction rich in aromatic substances and a fraction rich in bitter substances, the fraction rich in bitter substances being metered into the beer to be made prior to fermentation and the fraction rich in aromatic substances being metered in during or after fermentation.

Inventors:
SCHEIDEL ALEXANDER (DE)
LOPEZ ALIRIO CALDERA (DE)
MUELLER-AUFFERMANN KONRAD (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/070371
Publication Date:
February 06, 2020
Filing Date:
July 29, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KRONES AG (DE)
International Classes:
C12C7/20; C12C3/08; C12C3/12; C12C7/28; C12C11/11
Domestic Patent References:
WO2018029175A12018-02-15
Foreign References:
DE202010018566U12017-09-14
CH57972A1913-02-01
DE1059863B1959-06-25
GB953445A1964-03-25
GB1501098A1978-02-15
Attorney, Agent or Firm:
GRÜNECKER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Hopfenbehandlung bei der Bierherstellung mit folgenden Schritten:

Herstellen einer wässrigen Hopfensuspension aus einem Hopfenprodukt und ei- nem wässrigen Medium, insbesondere Wasser,

Destillieren der Hopfensuspension und Gewinnen einer aromastoffreichen Fraktion und einer bitterstoffreichen Fraktion,

wobei zumindest ein Teil der bitterstoffreichen Fraktion dem herzustellenden Bier im Heißbereich, insbesondere vor einer Würzekühlung und vor einer Fermentation und

zumindest ein Teil der aromastoffreichen Fraktion im Kaltbereich, vorzugsweise während oder nach der Fermentation zudosiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die bitterstoffreiche Frak- tion von Feststoffen separiert wird und vorzugsweise die Feststoffe zusätzlich mit Flüs- sigkeit, insbesondere Würze, ausgewaschen werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch, dass die bitterstoffreiche Fraktion vor der Dosage von den Feststoffen durch Filtration separiert wird, insbesondere durch ein Sieb, Filtertuch oder Filterbeutel.

4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hopfensuspension bei der Destillation auf atmosphärische Siedetemperatur erwärmt wird.

5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass das aromastoffreiche Destillat kondensiert und weiter gekühlt wird, insbesondere auf eine Temperatur von 10 bis 70 Grad Celsius, bevorzugt mindestens 20 Kelvin unter- halb der Kondensationstemperatur.

6. Verfahren nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der aromastoffreichen Fraktion Kupferionen zugeführt werden wobei insbe- sondere die Destillation in Form einer Rektifikation mit einer Füllkörperkolonne, vorteil- hafterweise mit Füllkörpern mit einem Kupferanteil, durch geführt wird und/oder der aro- mastoffreichen Fraktion Sauerstoff zugeführt wird.

7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aromastoffreiche Fraktion dem herzustellenden Bier zudosiert wird, wenn 50-100 % des vergärbaren Extrakts fermentiert sind, vorzugsweise vor der La- gerung bei vorzugsweise, einer Temperatur zwischen 3 °C und 25 °C.

8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bitterstoffreiche Fraktion der Würze vor oder während der Würze- kochung/-heißhaltung zugeführt wird, insbesondere die von Feststoffen separierte bit- terstoffreiche Fraktion.

9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wässrige Medium oder die Hopfensuspension vor, während oder nach der Destillation zur Steigerung der Isomerisationsraten behandelt wird, insbeson- dere zur Erhöhung des pH - Wertes vorzugsweise ionisiert und/oder mineralisiert wird.

10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1- 9, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Abtrennen der aromastoffreichen Fraktion das Destillat einer Trennein- richtung zur Trennung der Ölphase von der Wasserphase zugeführt wird.

1 1. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des Bieres zumindest folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden: Maischen, Läutern bzw. Filtern der Würze, Kochen und/oder Heißhalten der Würze sowie Fermentieren, wobei das wässrige Medium zur Herstel- lung der Hopfensuspension nicht der Würze entspricht, sondern vorzugsweise Wasser ist.

12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-11 , dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Hopfensuspension während der Destillation in Bewegung versetzt wird, insbesondere gerührt und/oder Vibrationen ausgesetzt wird und/oder mit Ultra schall behandelt wird oder die Hopfensuspension vor der Destillation mit Ultraschall behandelt wird.

13. Vorrichtung (1 ) zum Trennen von Aroma- und Bitterstoffen aus einem Hopfenprodukt, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprü- che 1-9 dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Einrichtung zum Destillie ren aufweist, mit einem Prozessbehälter (7) zur Aufnahme der Hopfensuspension, einer Heizeinrichtung (9) zum Heizen der Hopfensuspension,

einen Dunstabzug (12), sowie

einen Kühler (14) zum Kondensieren des Dampfes.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Dunstabzug in Form einer Rektifizierkolonne ausgebildet ist, vorzugsweise als Füllkörperkolonne, wel- che eine auf die Masse des eingesetzten aromareichen Feststoffes bezogene Oberflä- che von 20 - 70 cm2/g, vorzugsweise von 40 - 60 cm2/g aufweist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrich- tung im Prozessbehälter (7) weiter eine Siebeinrichtung (22), insbesondere zwischen Dunstabzug (12) und einem unteren Bereich des Prozessbehälters (7), aufweist durch die Dampf in Richtung Dunstabzug (12) entweichen kann, und in die nach der Destil- lation die Hopfenfeststoffe einbringbar sind um diese weiter auszuwaschen oder die Vorrichtung eine außerhalb des Prozessbehälters (7) angeordnete Siebeinrichtung (22) aufweist, in die Hopfenfeststoffe einbringen war sind um diese weiterauszuwa- schen.

16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 13 -15, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Pumpe (30) umfasst, um die Hopfensuspension oder Flüs- sigkeit im Prozessbehälter (7) zu zirkulieren und/oder die Hopfensuspension in unter- schiedliche Bereiche der Vorrichtung um zu pumpen, insbesondere auf oder in eine Siebeinrichtung (22).

17. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche13-16, dadurch gekennzeichnet, die Vorrichtung (1 ) mit einer produktführenden Leitung, insbesondere würzeführen- den Leitung (26) oder mit einer Würzepfanne (4) und/oder Whirlpool (5) und/oder ei- ner Leitung zum Würzekühler (6) verbunden ist, um die bitterstoffreiche Fraktion zu zudosieren und/oder mit einer produktführenden Leitung, insbesondere einer Zulei- tung zu einem Fermentationstank (40) oder mit dem Fermentationstank (40) um die aromastoffreiche Fraktion zu zudosieren.

18. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 13 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiter eine Einrichtung zum Rühren (1 1 ) und/oder eine Vib- rationseinrichtung und/oder eine Umwälzeinrichtung (10) und/oder mindestens eine Ultraschallsonde zum Behandeln der Hopfensuspension mit (Ultra )schall umfasst.

19. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 13-18, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) weiter eine Kühleinrichtung umfasst zum Kühlen eines Kon- densatsbehälters (15).

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Hopfenbehandlung bei der Bierherstellung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Hopfenbehandlung bei der Bier- herstellung.

Üblicherweise wird beim Bierbrauen Hopfen bei der Würzekochung in die Würzepfanne zuge- geben, insbesondere um eine Aromatisierung und Bitterung zu erreichen, bestimmte Ausfäl- lungsreaktionen zu begünstigen und die mikrobiologische Stabilität zu verbessern. Dabei wird der Hopfen zu unterschiedlichen Zeiten der Würzekochung verabreicht. Eine frühe Hopfen- gabe hat die Bitterung der Würze zum Ziel. Der Eintrag an Bitterstoffen erfolgt durch die zeit- und temperaturabhängige Umsetzung der wasserlöslichen a-Säuren des Hopfens in lösliche Iso-a-Säuren (Isomerisierung). Durch die verhältnismäßig lange Kochdauer von circa 60 bis 80 Minuten bei der Hopfengabe zu Beginn der Kochung werden leicht flüchtige Aromastoffe (Öle) vermehrt ausgetrieben und leisten dadurch kaum mehr einen Beitrag zum gewünschten Hopfenaroma. Aus diesem Grund wird der Hopfen in mehreren Teilgaben zudosiert, welche immer einen Kompromiss zwischen erhöhter Ausbeute an Bitterstoffen und erhöhter Ausbeute an Aromastoffen darstellen. Eine Hopfengabe am Ende der Kochung leistet nur einen sehr verminderten Beitrag zur Bittere, dafür jedoch einen erhöhten Beitrag zur Aromatisierung.

Um diese Nachteile der unterschiedlichen Zielsetzungen einzelner Hopfengaben zu kompen- sieren, wird zur Einstellung der Grundbittere und Erzielung eines gewünschten Hopfenaromas entsprechend mehr Hopfen zugegeben.

Zusätzlich wird oftmals besonders aromatischer Hopfen zwischen der Kochung und dem Wür- zekühlen (sogenanntes Late-Hopping), z.B. im Whirlpool der heißen Würze zudosiert und/oder im Kaltbereich der Brauerei (sog. Dry-Hopping) zugegeben, um so die gewünschte Aromati- sierung zu erreichen. Die genannten Verfahren bringen immer einen Mehreinsatz von Hopfen - dem teuersten Rohstoff bei der Bierherstellung - mit sich, was zu höheren Produktkosten führt. Gerade für das sogenannte Dry-Hopping werden große Hopfenmengen benötigt, welche dem Bier im Kaltbereich der Brauerei zugegeben werden. Dieser Hopfen wird nur zur Aroma- tisierung verwendet. Die im Hopfen vorliegenden a-Säuren werden bei den niedrigen Tempe- raturen kaum isomerisiert und bleiben somit weitgehend ungenutzt und werden mit den aus- gelaugten Hopfenfeststoffen verworfen.

Der Stand der Technik bringt somit den Nachteil mit sich, dass im Wesentlichen immer entwe- der hauptsächlich Aroma oder hauptsächlich Bitterstoff des Hopfens ausgenutzt werden und die andere Komponente ungenutzt bleibt. Somit erhöht sich der Hopfenbedarf. Durch den er- höhten Hopfenbedarf werden außerdem die Würze- und/oder Bierverluste größer, da die Hop- fenprodukte oft Flüssigkeit aufnehmen, und die gequollenen Feststoffe vor der Weiterverar- beitung entfernt werden.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die benötigte Hop- fenmenge bei der Bierherstellung wirksam zu reduzieren.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 1 1 gelöst.

Gemäß der Erfindung umfasst das Verfahren zur Hopfenbehandlung bei der Bierherstellung zunächst den Schritt der Herstellung einer wässrigen Hopfensuspension aus einem Hopfen- produkt und einem wässrigen Medium. Ein Hopfenprodukt kann beispielsweise ein Hopfen- pellet, Hopfendolden oder flüssiger Hopfenextrakt sein. Bei dem wässrigen Medium handelt es sich insbesondere um Wasser, zum Beispiel Brauwasser, das beispielsweise zur pH-Wert- Einstellung auch vorbehandelt sein kann. Die Hopfensuspension wird vorzugsweise nicht aus Würze oder Bier hergestellt, sondern aus einem zusätzlichen wässrigen Medium im Braupro- zess. Wasser hat dabei insbesondere den Vorteil, dass keine unerwünschten Aromastoffe, wie sie beispielsweise in Bierwürze vorhanden sind (z.B. Dimethylsuflid (kurz: DMS), Hexanal, Furfural, etc.) mit in die aromastoffreiche Fraktion überdestilliert werden. Daneben erlaubt die Nutzung von Wasser, die mögliche Verwendung, auch innerhalb des Reinheitsgebots, von Additiven (beispielsweise Magnesiumsalze, ionisiertes Medium), welche eine Isomerisierung der Hopfenbitterstoffe verbessern, ohne dass diese in die aromastoffreiche Fraktion überge- hen. Des Weiteren verringert sich durch die Nutzung von Wasser als fluide Phase der Hopfen- suspension die Neigung der Suspension an den Heizzonen des Behälters anzubrennen, be- ziehungsweise zuckerhaltige Komponenten anzulagern (sogenanntes Fouling).

Zur simultanen Gewinnung von Aromastoffen und Bitterstoffen aus der Hopfensuspension, wird die Hopfensuspension in einer separaten Vorrichtung destilliert. Aus dem Destillat kann dann eine aromastoffreiche Fraktion gewonnen werden und aus dem Sumpf eine bitterstoff- reiche Fraktion. Die bitterstoffreiche Fraktion wird vorteilhafterweise vor der Gabe einer Fest- Flüssig-Trennung insbesondere innerhalb der Vorrichtung unterzogen, sodass nur der bitter- stoffreiche Extrakt, nicht aber die Feststoffe dem weiteren Brauprozess zudosiert werden. Da- bei ist es zusätzlich möglich den zurückgehaltenen Feststoff mit einer Brauflüssigkeit weiter auszulaugen um die Bitterstoffausbeute zu erhöhen. Dieses Verfahren wird z.B. durch die er- findungsgemäße Vorrichtung welche in den Figuren 2 und 4-7 näher erläutert wird, ermöglicht. Die Destillation der Hopfensuspension im Wasserbad hat gegenüber einer Trägerdampfdestil- lation den Vorteil, dass gleichzeitig Isomerisierungsvorgänge ablaufen und die Iso-a-Säuren in die wässrige Phase übergehen, da der Aromastoffträger direkt in einer wässrigen Phase dispergiert vorliegt.

Bei der Trägerdampfdestillation wird gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in einem externen Gefäß ein Dampf erzeugt, der durch einen mit Hopfen beladenen Siebboden strömt, um die Aromastoffe aus dem Hopfen auszutreiben. So strömt bei der Trägerdampfdestillation ein unaromatisierter Dampf durch ein Festbett, d.h. den mit Hopfen beladenen Siebboden, also einem Aromastoffträger. Beim Austritt aus dem Festbett ist dieser Dampf aromastoffreich und kann an einer Kühleinrichtung kondensiert und als Destillat weiterverwendet werden.

Bei der Destillationsvorrichtung als Wasserbaddestillation mit anschließender Abtrennung der Feststoffe durch ein Sieb gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel strömt ein bereits aromatisierter Dampf durch das Sieb, welches z.B. erst im Anschluss an die Destillation mit den Rückständen aus dem Destillationssumpf befüllt wird, um die Bitterstoffe auszulaugen. Somit ist die erfindungsgemäße Siebvorrichtung für die Destillation nicht notwendig, jedoch für die Trennung der festen von den flüssigen Bestandteilen der bitterstoffreichen Fraktion. Au- ßerdem kann bei einer Destillation im Wasserbad das wässrige Medium vorbehandelt werden, zum Beispiel der pH-Wert und/oder Mineralstoffgehalt (z.B. Magnesium, Calcium) eingestellt werden, um die Isomerisierungsvorgänge zu verbessern, was bei einer Trägerdampfdestilla- tion nicht möglich ist. Durch eine Erhitzung steigen die leichtflüchtigen Öle beispielsweise in Dampf auf, so dass eine Niederschlagung durch eine Kühlung und zum Beispiel anschlie- ßende Ölabscheidung vorgenommen werden kann

Da nun sowohl eine aromastoffreiche Fraktion vorliegt als auch eine bitterstoffreiche Fraktion, ist es möglich, die Bitterstoffe und Aromastoffe zeitlich getrennt im Brauprozess zuzudosieren. Somit ist der effiziente Einsatz der wertgebenden Inhaltsstoffe mit geringen Verlusten möglich. Insbesondere können nun die Bitterstoffe im Heißbereich (z.B. bei Temperaturen der Würze über 70°C), z.B. bei der Kochung und/oder zwischen Heißtrubabscheidung und Würzeküh- lung, der Bierherstellung, d.h. also vor einer Würzekühlung zudosiert werden. Der Stoffüber- gang der Bitterstoffe verläuft in heißer Würze schneller als in kalter Würze, weshalb eine Dosage der Bitterstoffe im Heißbereich bevorzugt wird. Eine verlängerte Behandlung der iso- alpha-Säuren bei hohen Temperaturen bewirkt eine weitere Umsetzungsreaktion dieser und vermindert die Ausbeute, weshalb keine Dosage der bereits vor-isomerisierten alpha-Säuren zu Kochbeginn vorgesehen ist. Somit ist eine Zugabe der bitterstoffreichen Fraktion aus dem Destillationssumpf am Ende der Kochung oder im Whirlpool zu bevorzugen. Besonders vor- teilhaft ist eine Zugabe, bzw. eine Extraktion des Destillationssumpfes nach der Heiß- trubabscheidung, da zu diesem Zeitpunkt eine verringerte Feststofffracht in der heißen Würze vorliegt. Durch die bereits verringerte Feststofffracht in der zu bitternden Brauflüssigkeit, d.h. Würze ist das beschriebene Verfahren der vorherigen Separation von festen und flüssigen Bestandteilen des Destillationssumpfes und nur die Gabe der in der flüssigen Phase vorlie- genden Bitterstoffe vorteilhaft gegenüber einer Gabe des unseparierten gesamten Destillati- onssumpfes. Hierdurch wird auch ein Gabezeitpunkte nach einer Heißtrubabscheidung er- möglicht und daneben die Vorrichtung zur Heißtrubabscheidung entlastet. Hierdurch ergeben sich nicht nur Vorteile durch eine verringerte Hopfengabe, sondern insgesamt auch eine ge- ringere Menge an Heißtrub und somit einen geringeren Würzeverlust im Heißtrub.

Weiter ist vorgesehen, dass die aromastoffreiche Fraktion im Kaltbereich (z.B. bei Tempera- turen der Würze unter 70, insbesondere unter 35, also nach einer Würzekühlung, insbeson- dere während oder nach der Fermentation zudosiert wird. Es wäre grundsätzlich auch möglich, die aromastoffreiche Fraktion zwischen Würzekühlung und Fermentation zuzuführen, da hier die Würze bereits abgekühlt ist, oder bei mehrstufigen Würzekühlern zwischen der ersten und letzten Stufe.

Da die Aromakomponenten leicht flüchtig sind, können somit die Aromastoffverluste wesent- lich verringert werden - im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem leichtflüchtige Aroma- komponenten während der Würzekochung ausgetrieben werden.

Erfindungsgemäß erfolgt nun also eine separate Hopfenbehandlung bei der Bierherstellung in der Brauerei. Somit können Aromastoffe wie auch Bitterstoffe des Hopfens innerhalb einer separaten Anlage simultan gewonnen werden und dem weiteren Brauprozess gesondert zu- gefügt werden. Unter aromastoffreicher Fraktion versteht man hier das Destillat, oder das wei- terverarbeitete Destillat, beispielsweise aus dem Destillat abgetrenntes Aromaöl. Die bitter- stoffreiche Fraktion umfasst den vorteilhafterweise den von Feststoffen separierten Destillati- onssumpf und/oder Flüssigkeit mit der der Destillationssumpf ausgewaschen wurde.

Die jeweiligen Fraktionen können jeweils mit einer Gabe zudosiert werden, und/oder in meh- reren, zum Beispiel zeitlich versetzten Gaben, und/oder in unterschiedlichen Prozessschritten.

Die zugegebene Menge richtet sich dabei nach der jeweiligen Sudgröße und dem jeweiligen Rezept, so dass entsprechend zumindest ein Teil der gewonnenen Fraktionen zudosiert wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die bitterstoffreiche Fraktion von Feststoffen separiert, d.h., dass Feststoffe z.B. Feststoffe aus dem Destillationssumpf entfernt werden und z.B. auf eine Siebeinrichtung gebracht werden oder im unteren Bereich des Prozessbehälters bereits eine Siebeinrichtung (z.B. Siebboden) vorgesehen ist auf der die Feststoffe aufliegen und durch die die Flüssigkeit ablaufen kann. Die Feststoffe können vorteilhafterweise mit Flüs sigkeit ausgewaschen werden, wobei hier entweder Brauwasser oder Würze verwendet wer- den kann und somit die Ausbeute an Bitterstoffen erhöht werden kann, da die ausgewasche- nen Bitterstoffe ebenfalls wieder dem Brauprozess zugeführt werden können.

Es hat sich ganz besonders vorteilhaft herausgestellt, dass eine atmosphärische Destillation durchgeführt wird, d.h., dass die Hopfensuspension bei der Destillation auf atmosphärische Siedetemperatur erwärmt wird, z.B. auf 80 bis 102 Grad Celsius. Diese Temperatur ist abhän- gig vom Standort der Kochung und damit der Höhe über Normalhöhennull sowie dem vorherr- schenden Luftdruck. Die atmosphärische Destillation hat den Vorteil einer niedrigen thermi- schen Belastung verglichen mit einer Überdruckkochung und der einfacheren konstruktiven Gestaltung in Bezug auf Wandstärken und Sicherheitseinrichtungen, wie sie bei Behältern für den Unter- wie auch Überdruck ausgeführt sein müssen.

Besonders vorteilhaft wird die Destillation in Form einer Rektifikation durchgeführt, insbeson- dere mit einer mit Füllkörpern gefüllten Rektifizierkolonne. Diese Füllkörper können insbeson- dere in Form von Raschig-Ringen in der Rektifizierkolonne eingesetzt werden. Dabei zeigt sich ein qualitativ hochwertiges Destillat, wenn die Rektifikationskolonne eine Oberfläche aufweist, welche in einem Verhältnis zur eingesetzten Masse des Aromastoffträgers von 20 - 70 cm 2 /g, vorzugsweise von 40 - 60 cm 2 /g liegt. Durch dieses Verhältnis stellt sich ein vorteilhaftes Aro- maprofil im Destillat ein. Dabei kann es sinnvoll sein, einen Teil der Destille und/oder die Füll- körper, die sich beispielsweise in der Rektifikationskolonne befinden, gezielt aus einem Mate- rial zu fertigen, dass chemisch in Interaktion mit Inhaltsstoffen tritt (beispielsweise Kupfer). So werden beispielsweise Schwefelverbindungen durch Kupferionen reduziert, was zu einer sen- sorischen Verbesserung, insbesondere der aromastoffreichen Fraktion führen kann. In wel- cher Form diese Materialien vorliegen (z.B. als Legierungen mit anderen Metallen und/oder unter Spannung gesetzte Metalle) kann frei entschieden und auf den Prozess präzise abge- stimmt werden. Auch kann sich das Material (insbesondere Kupfer) entweder im flüssigkeits benetzten Bereich der Brennblase, in der Haube, in der Kolonne, im Kondensator und/oder im Kondensatabscheider befinden; bzw. diese daraus zumindest teilweise gefertigt werden. Auch ist es möglich die einzelnen Fraktionen gezielt mit derartigen Stoffen, insbesondere je- doch Kupfer/Kupferlegierungen/Kupfersalze/Kupferionen gezielt nachzubehandeln. Es ist je- doch auch möglich Anreicherungen derartiger Komponenten in die Brauflüssigkeit und/oder das Aromareiche Kondensat zuzugeben.

Dadurch, dass die thermische Belastung niedrig gehalten werden kann, kann auch wirksam das Zersetzen wertvoller Aromastoffe verhindert werden.

Vorteilhafterweise wird das aromastoffreiche Destillat kondensiert und weitergekühlt, insbe- sondere auf eine Temperatur von 10 bis 70 Grad Celsius, bevorzugt mindestens 20 Kelvin unter der Kondensationstemperatur. Eine Kühlung des Kondensatbehälters verhindert eine Nachverdampfung und erhöht die Qualität der Aromaöle/Aromastoffe durch eine niedrigere thermische Belastung.

Vorteilhafterweise wird die aromastoffreiche Fraktion dem herzustellenden Bier zudosiert, wenn 50 bis 100% des vergärbaren Extrakts fermentiert sind, vorzugsweise vor der Lagerung. Das bedeutet, dass die aromastoffreiche Fraktion dem herzustellenden Bier zudosiert wird, kurz bevor der Tank von der Fermentationstemperatur auf die Lagertemperatur von -2 °C bis 3 °C abgekühlt wird. Somit können Aromastoffverluste wirksam verringert werden, da zu die- sem Zeitpunkt die Bildung von CO2 durch die Fermentation weitestgehend abgeschlossen ist und dieses im herzustellenden Bier verbleibt. Die Gabe der aromastoffreichen Fraktion, d.h., der Aromaöle zu einem Zeitpunkt, bei dem noch Stoffwechselaktivität der Hefe vorhanden ist, ist von Vorteil, da sich dadurch die Hopfenaromen positiv beeinflussen lassen. Die Hefe sollte sich jedoch nicht in einem Stadium mit hoher Gäraktivität befinden, da zum einen das entste- hende CO2 Hopfenaromen verstärkt austreibt und zum anderen Hopfenöle vermehrt durch die Hefe verstoffwechselt werden. Bei einem zu späten Gabezeitpunkt relativ kurz vor Abfüllen bindet sich das Hopfenaroma nicht in die Geschmacksmatrix ein und wird als„parfümierf/auf- gesetzt empfunden. Aus diesem Grund hat sich ein Zeitbereich, bei dem zwischen 50 bis 100% des vergärbaren Extrakts fermentiert werden -sprich am Ende oder nach der Hauptgärung, bzw. z.B. wenn -oder bevor- das Bier abgekühlt wird von Gärtemperatur (zwischen 8 °C und 25 °C) auf Lagertemperatur (unter 3 °C), als besonders vorteilhaft herausgestellt.

Vorteilhafterweise wird die bitterstoffreiche Fraktion, also mit oder ohne Feststoffe und vor- zugsweise auch Flüssigkeit mit der die Feststoffe ausgewaschen wurden der Würze im Heiß- bereich zugeführt. Durch die erhöhte Temperatur bei der Würzekochung/Heißhaltung kann nun, wie zuvor beschrieben, eine bessere Auslaugung des Hopfenrückstandes hinsichtlich Bitterstoffen stattfinden, ohne dass gleichzeitig Hopfenaromen beeinträchtigt werden. Unter dem Bierbereitungsschritt der Würzekochung wird ebenfalls die Heißhaltung der Würze ver- standen, wobei die Würze bei Temperaturen knapp unterhalb der Siedetemperatur, aber im- mer größer 80 Grad Celsius gehalten wird.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Isomerisierung der a-Säure be- günstigt werden kann, indem das wässrige Medium, oder aber die bereits hergestellte Hop- fensuspension vor, während/und oder nach der Destillation behandelt wird. Insbesondere wird hier der pH-Wert erhöht, zum Beispiel auf einen Wert von 9 bis 12. Auch eine Mineralisierung (z.B. durch Magnesium- und/oder Magnesiumsalzzugabe) und/oder Ionisierung (des wässri- gen Mediums insbesondere des Wassers und/oder der Hopfensuspension) ist möglich.

Eine Ionisierung des wässrigen Mediums, insbesondere des Wassers, vor und/oder während der Destillation hat dabei den Vorteil, dass höhere Isomerisierungsraten und somit Bitterstoff- ausbeuten in der später zur Bitterung verwendeten Fraktion verbleiben.

Dabei sollte vorzugsweise die Fraktion aus einer Diaphragmaelektrophorese (Ionisierung) verwendet werden, in der Magnesium und Calcium, sowie andere positiv geladene Ionen an- gereichert werden und der pH-Wert alkalisch ist.

Das zu ionisierende Wasser kann dabei wahlweise vorbehandelt werden, um beispielsweise den Eisengehalt zu reduzieren und den Kupfer- und/oder Magnesiumgehalt zu erhöhen.

Vor der Zugabe der aromastoffreichen Fraktion des Destillats kann in einer oder mehreren hintereinander angeordneten Trenneinrichtungen die Ölphase von der Wasserphase abge- trennt werden, wobei sich die Aromastoffe dann hauptsächlich in dem abgetrennten Öl befin- den und das abgetrennte Öl der aromastoffreichen Fraktion entspricht, die zudosiert wird. In der wässrigen Phase des Destillats können ebenfalls noch wertgebende Aromakomponenten vorliegen. Deshalb ist es auch möglich das gesamte Destillat und/oder nur eine Teilmenge davon als aromastoffreiche Fraktion zu dosieren. Eine Behandlung (z.B. Filtration und oder Stoffzugabe in die aromastoffreiche Fraktion) kann zudem vorteilhaft sein.

Insbesondere kann die aromastoffreiche Fraktion auch z.B. durch Zusatz von Kupferionen, wie sie z.B. durch eine Strominduzierung einer Kupferelektrode entstehen können, behandelt wer- den. In diesem Fall wird beispielsweise in der kondensierten Flüssigkeit, oder einer Fraktion davon, je ein Gleichstrom an eine Kupferelektrode (unedler) und an eine hochwertigere Elekt- rode (z.B. Edelstahl = edler) angelegt, wodurch geladene Kupferionen aus der Kupferelektrode ausgelöst werden, und so Reaktionen mit schwefelhaltigen Aromastoffkomponenten (z.B. 3- Mercapto-4-methylpentan-1 -ol, 3-Mercapto-4-methylpentanacetat, 4-Mercapto-4-methylpen- tan-2-on) und den Kupferionen katalysiert werden.

Wie der Metalleinsatz allgemein, kann auch dieser Prozess gezielt auch in der Brennblase, der Kolonne, dem Kondensator und/oder im Kondensatabscheider sowie bei der Wasserbe- handlung vorgenommen werden.

Auch der Zusatz von Sauerstoff zur aromastoffreichen Fraktion bringt entsprechende Vorteile.

Es ist besonders vorteilhaft, wenn die wässrige Hopfensuspension während der Destillation in Bewegung versetzt wird, insbesondere gerührt und /oder Vibrationen ausgesetzt wird. Es ist auch möglich, dass die Hopfensuspension zusätzlich oder alternativ umgewälzt wird. Darüber hinaus kann die Hopfensuspension auch mit Ultraschall oder anderen, wahlweise konstanten und/oder alternierenden Wellenfrequenzen behandelt werden. Dies fördert die Desagglome- ration des Hopfens, insbesondere der Pellets und somit Vergrößerung der spezifischen Ober- fläche für den Stoffübergang. Die Hopfensuspension kann auch zusätzlich oder alternativ vor der Destillation in der Vorrichtung oder einer externen Vorrichtung mit Ultraschall und/oder Wellen in niedrigeren Frequenzbereichen behandelt werden.

Zur Herstellung des Bieres werden bevorzugt folgende Verfahrensschritte durchgeführt: Mai- schen, Läutern bzw. Filtern der Maische, Kochen und/oder Heißhalten der Würze, sowie Fer- mentieren, wobei das wässrige Medium zur Herstellung der Hopfensuspension nicht der Würze entspricht, sondern vorzugsweise Wasser, insbesondere Wasser ist.

Eine Vorrichtung zum Trennen von Aroma- und Bitterstoffen, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens umfasst eine Einrichtung zum Destillieren mit einem Prozessbehälter zur Auf- nahme der Hopfensuspension, eine Heizeinrichtung zum Heizen der Hopfensuspension, ei- nem Dunstabzug, sowie einen Kühler zum Kondensieren des Kondensats.

Vorteilhafterweise weist die Vorrichtung im Prozessbehälter weiter eine Siebeinrichtung, ins- besondere zwischen Dunstabzug und einem unteren Bereich des Prozessbehälters auf, durch die aromastoffangereicherter Dampf über den Dunstabzug entweichen kann und in die nach der Destillation Feststoffe, d.h. Feststoffe aus dem Sumpf einbringbar sind oder auf dieser aufliegen (z.B. bei einem Siebboden), um diese weiter auszuwaschen. Somit kann in vorteil- hafterweise die Destillation und das Auswaschen des Sumpfes in einer Vorrichtung stattfinden. Es ist aber auch möglich, dass die Siebeinrichtung außerhalb des Prozessbehälters angeord- net ist. Die Siebeinrichtung hat demnach keinen Einfluss auf die Destillation, sondern ist maß- geblich für die Trennung der festen von den flüssigen Bestandteilen der bitterstoffreichen Frak- tion im Anschluss an die Destillation. Dies unterscheidet das erfindungsgemäße Verfahren von einer Trägerdampfdestillation, bei der der Feststoff für die Destillation auf einem Siebkörper aufliegt und mit nicht-aromatisiertem Dampf durchströmt wird. Erst nach der Durchströmung des Festbettes ist der Dampf mit Aromastoffen angereichert.

Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung mit einer produktführenden Leitung, insbesondere wür- zeführenden Leitung und/oder mit einer Würzepfanne verbunden um die bitterstoffreiche Frak- tion zu zudosieren und/oder mit einer produktführenden Leitung, insbesondere einer Zuleitung zu einem Fermentationstank oder mit dem Fermentationstank um die aromastoffreiche Frak- tion zu zudosieren, wobei die Produkte auch alternativ oder zusätzlich chargenweise gesam- melt, wahlweise behandelt und dann zu einem gewählten Zeitpunkt zugegeben werden kön- nen.

Vorteilhafterweise kann die Vorrichtung einen Zulauf für ein wässriges Medium zur Herstellung der Hopfensuspension und eine Zufuhröffnung für Hopfen aufweisen. Bei einem solchen Aus- führungsbeispiel kann die Suspension in der Vorrichtung hergestellt werden. Es ist aber auch möglich, dass zusätzlich oder alternativ im Prozessbehälter ein Zulauf für eine fertige Hopfen- suspension vorgesehen ist. Insbesondere können zusätzlich ein Zulauf und ein Ablauf für Würze vorgesehen sein, wobei der Auslauf mit einer würzeführenden Leitung verbunden ist, die beispielsweise mit einer Würzepfanne und/oder einem Whirlpool und/oder einem Würze- kühler verbunden ist.

Somit kann Würze verwendet werden, um beispielsweise die Feststoffe des Sumpfes in der Siebeinrichtung weiter auszuwaschen.

Ferner kann die Vorrichtung eine Einrichtung zum Rühren und/oder eine Vibrationseinrichtung umfassen. Außerdem kann die Vorrichtung auch eine Umwälzeinrichtung aufweisen und/oder eine Ultraschallsonde zum Behandeln der Hopfensuspension mit Ultraschall.

Außerdem sollte die Vorrichtung so konzipiert werden, dass gegeben dem Fall, dass Feststoffe zurückgehalten werden, sich diese möglichst einfach und vollständig entfernen lassen.

Schließlich ist es auch vorteilhaft, wenn die Vorrichtung weiter mindestens eine Kühleinrich- tung umfasst zum Kühlen des mindestens einen Kondensatbehälters. Die Verwendung von Metallen bzw. Metallionen und/oder deren Salze im Prozess kann eben- falls vorteilhaft sein. So erhöht im wässrigen Medium z.B. Magnesium bekanntermaßen die Isomerisierungsraten der bitterstoffreichen Fraktion, wohingegen Kupfer in der aromastoffrei- chen Fraktion zu einer Entschwefelung und somit zu einer organoleptischen Aufwertung des Produktes beitragen kann.

Weitere Aufbereitungsmethoden -wie Gaswäschen und/oder chromatographische Aufberei- tung der Produkte können ebenfalls zu einer technologischen Verbesserung und/oder Ge- schmacksverbesserung beitragen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren eignen auch zur alkoholarmen/alkoholfreien Bierherstellung. Dabei wird vorzugsweise die bitterstoffreiche Fraktion zur Substratherstellung verwendet, und die aromastoffreiche Fraktion nach einer zu- mindest teilweisen Verstoffwechselung des Substrats durch Hefen zugegeben.

In einem bevorzugten Prozess wird dabei eine Hefekultur in einem Tank zunächst ausreichend mit nährstoffreichem Substrat während einer Umwälzung und Belüftung vermehrt, bevor wei- teres Substrat in den Tank zugegeben wird, zumindest eine teilweise Verstoffwechelung er- folgt und erst danach das aromastoffreiche Kondensat zugegeben wird. Dabei ist es beson- ders vorteilhaft, wenn eine Kultur verwendet wird die bestimmte Zucker nicht in Alkohol um- wandeln kann (z.B. eine maltasenegative Kultur wie Pichia kluyveri), bevor wahlweise eine Öldosage und wahlweise eine kalte Nachbehandlung mittels einer klassischen Bierhefe (z.B. Saccharomyces pastorianus und/oder Saccharomyces cerevisiae) erfolgt.

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme folgender Figuren näher er- läutert:

Figur 1 zeigt grob schematisch wesentliche Einrichtungen zur Bierherstellung mit einer inte- grierten Vorrichtung zum Trennen von Aroma- und Bitterstoffen gemäß der vorliegenden Er- findung

Figur 2 zeigt grob schematisch eine Vorrichtung zum Trennen von Aroma- und Bitterstoffen gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Figur 3 zeigt grob schematisch ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Figur 4 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung Figur 5 zeigt grob schematisch eine weitere Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfin dung

Figur 6 zeigt grob schematisch eine weitere Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfin dung

Figur 7 zeigt grob schematisch eine weitere Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfin- dung

Figur 1 zeigt die wesentlichen Einrichtungen zum Herstellen von Bier. Wesentliche Kompo- nenten des Sudhauses sind beispielsweise das Maischgefäß 2, der Läuterbottich 3 zum Ge- winnen der Läuterwürze sowie die Würzepfanne 4 zum Würzekochen-/heißhalten, beispiels- weise ein Whirlpool 5 zum Abtrennen der Feststoffe (dem sogenannten Heißtrub, der über- wiegend aus Hopfen und Eiweißen besteht) aus der Würze und einem Kühler 6 zum Kühlen der Würze. Den Einrichtungen des Sudhauses ist mindestens ein Fermentationstank 40 zum Fermentieren des herzustellenden Bieres nachgeordnet, wobei nach dem Fermentationstank 40 ein nicht dargestellter Lagertank 8 vorgesehen sein kann. Zur Aromatisierung und Bitterung muss bei der Bierherstellung Hopfen zudosiert werden. Allgemein soll festgehalten werden, dass die Prozesse der Hauptgärung, Nachgärung, Reifung und Lagerung in einem Tank durchgeführt werden können oder in zwei- oder sogar drei Tanks. Somit sprich man von einem 1 -Tankverfahren oder 2-Tankverfahren oder 3-Tankverfahren.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nun in der Brauerei eine Vorrichtung 1 zum Trennen von Aroma- und Bitterstoffen aus dem Hopfen vorgesehen. Die Aroma- und Bitterstoffe können dann wie in Figur 1 und nachfolgend noch näher erläutert wird, im Brauprozess zeitlich ge- trennt zudosiert werden. In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die bitterstoff- reiche Fraktion dem herzustellenden Bier vor der Fermentation, d.h. vorzugsweise im Heißbe- reich (vor einem Würzekühler 6), zugeführt und die aromastoffreiche Fraktion im Kaltbereich, bevorzugt während oder nach der Fermentation, zudosiert. Wie aus Figur 1 hervorgeht, wer- den hier beispielsweise die Bitterstoffe der Würze vor oder in der Würzepfanne 4 zudosiert und die Aromastoffe der Würze, d.h. dem herzustellenden Bier vor oder in den Fermentations- tank 40.

Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Wie aus Figur 3 hervorgeht wird zunächst aus einem wässrigen Medium und Hop- fen eine Hopfensuspension hergestellt (Schritt S1 ). Zum Steigern der Isomerisationsrate, d.h. dass wasserunlösliche a-Säuren in wasserlösliche Iso-a-Säuren in effizienter Weise umge- wandelt werden können, kann beispielsweise optional das wässrige Medium, d.h. Wasser vor- behandelt werden, wie gestrichelt in Fig. 3 dargestellt ist. Bei der Vorbehandlung kann dazu der pH-Wert auf einen bevorzugten Wert in einem Bereich von 9 bis 12 eingestellt werden, wobei das wässrige Medium dazu insbesondere ionisiert werden kann und/oder mineralisiert (z.B. durch Magnesiumsalzgabe) werden kann. Als Hopfenprodukt können beispielsweise Hopfenpellets, Hopfendolden oder Hopfenextrakt verwendet werden. Die Konzentration des Hopfens im wässrigen Medium liegt beispielsweise in einem Bereich von 5 bis 50 Gew.-%.

Die Hopfensuspension kann entweder vorab, oder aber in der Vorrichtung 1 hergestellt wer- den. Zusätzlich oder alternativ zu der vorherigen Behandlung, kann aber auch, wie gestrichelt dargestellt, die Hopfensuspension wie zuvor beschrieben, behandelt werden (z.B. durch pH- Wert Einstellung, Ionisierung, Mineralstoffzugabe), um die Isomerisierungsrate zu steigern.

Die Hopfensuspension, die sich in dem Prozessbehälter 7 der Vorrichtung 1 (siehe zum Bei- spiel Figur 2) befindet, wird anschließend destilliert (Schritt S2). Es hat sich ganz besonders vorteilhaft herausgestellt, dass eine atmosphärische Destillation durchgeführt wird, d.h. dass die Hopfensuspension bei der Destillation auf atmosphärische Siedetemperatur erwärmt wird, z.B. auf 80 bis 102 Grad Celsius. Durch die Erhitzung steigen die leichtflüchtigen Komponen- ten wie Aromaöle als Dampf auf, so dass ein aromastoffreiches Destillat gewonnen werden kann (Schritt S3). Im Prozessbehälter 7 verbleibt dann der bitterstoffreiche Sumpf (Schritt S4), da die Bitterstoffe weniger leicht flüchtig sind. Zum Gewinnen der aromastoffreichen Fraktion kann beispielsweise das Kondensat, insbesondere der Kondensatbehälter weiter gekühlt wer- den (Schritt S5), beispielsweise auf eine Temperatur von 10 bis 70 Grad Celsius, bevorzugt mindestens 20 Kelvin unterhalb der Kondensationstemperatur. Eine Kühlung des mindestens einem Kondensatbehälters verhindert eine Nachverdampfung und erhöht die Qualität der Aro- maöle durch eine niedrige thermische Belastung. Kupfer in der Destille, oder z.B. in Form von Füllkörpern in einer Rektifikationskolonne können zur organoleptischen Aufwertung wahlweise miteingesetzt werden. Im Anschluss kann eine Öl- bzw. Aromastoffabscheidung (Schritt S6) stattfinden, wobei die aromareiche Fraktion gewonnen werden kann. Diese so erzeugte aro- mareiche Fraktion kann dann gezielt wie zuvor beschrieben, behandelt oder direkt während, oder nach der Fermentation zudosiert werden (Schritt S7). Da die aromareiche Fraktion erfin- dungsgemäß erst im Kaltbereich zudosiert wird, gibt es nur wenig Verluste der leicht flüchtigen Aromastoffe. Grundsätzlich ist es auch möglich das Destillat aus Schritt S3/S5 als aromastoff- reiche Fraktion abzutrennen und dem herzustellenden Bier zuzuführen. Außerdem kann die aromastoffreiche Fraktion, wahlweise vor der Gabe, verschiedenartig be- handelt werden. So kann beispielsweise eine Gaswäsche und/oder eine chromatographische Aufbereitung, und/oder eine Aufbereitung durch Filtration und/oder Vakuumdestillation zur or- ganoleptischen Aufwertung sinnvoll sein. Zudem können Stoffe zugegeben werden, um den Aromastoffeindruck zu verbessern und/oder andere technologische Vorteile zu bewirken. Kup- fer(ionen) reduzieren beispielsweise schwefelhaltige (Hopfen)Komponenten, wodurch sich der Geschmack und der Geruch positiv beeinflussen lassen. Dabei können die Reaktionen mit Kupfer beispielsweise durch größere Oberflächen, wärmere Temperaturen und/oder der Im- plementierung einer Spannung katalysiert werden.

Der Destillationssumpf besteht überwiegend aus den festen Rückständen der destillierten Aro- maträger und einer wässrigen Phase in welcher sich vermehrt Bitterstoffe befinden. Grund- sätzlich könnte der gesamte Sumpf - oder ein Teil davon der Würze zudosiert werden. Es ist aber vorteilhaft, wenn die Feststoffe des Sumpfs zuvor zu einem Großteil (vorzugsweise über 80 Massen-%) abgetrennt werden (Schritt S8), so dass eine bitterstoffreiche Flüssigkeit erhal- ten wird (Schritt S9). Gleichzeitig wird ein Feststoff erhalten (Schritt S10). Die bitterstoffreiche Flüssigkeit, die im Schritt S9 erhalten wurde, kann zusätzlich oder alternativ wieder wie zuvor beschrieben (z.B. pH-Wert Einstellung, Ionisierung, Mineralstoffzugabe) behandelt werden, um die Isomerisationsrate zu steigern.

Da sich auch im Feststoff noch Bitterstoffe befinden, können die Feststoffe (Schritt S1 1 ) aus- gewaschen werden, mit einem flüssigen Medium, wie beispielsweise Wasser oder aber auch z.B. mit Würze aus dem Brauprozess. Die damit erhaltene Flüssigkeit (Schritt S12) ist eben- falls bitterstoffreich und kann auch an dieser Stelle alternativ oder zusätzlich zur Steigerung der Isomerisierungsrate, wie zuvor beschrieben behandelt werden. Die Flüssigkeiten aus Schritt S9 und Schritt S12 können zusammengeführt werden. Die Flüssigkeit aus S9 kann auch zu dem flüssigen Medium zum Auswaschen der Feststoffe zugesetzt werden.

Somit kann eine bitterstoffreiche Fraktion erhalten werden, die entweder den ganzen Sumpf S4 umfasst oder aber zumindest die aus dem Sumpf abgeschiedene Flüssigkeit (S9) und/oder noch die ausgewaschene Flüssigkeit aus Schritt S12. Die bitterstoffreiche Fraktion kann dann vorzugsweise vor der Fermentation zudosiert werden, insbesondere im Heißbereich, derart, dass die Umwandlung- bzw. Überführung der wasserlöslichen Iso-a-Säuren bevorzugt ablau- fen kann. Der Feststoff aus Schritt S10 kann dann z.B. in einen dafür vorgesehenen Bun- ker/Zwischenspeicher abgeführt werden. Grundsätzlich wäre auch möglich, den gesamten Sumpf aus Schritt S4 beispielsweise der Würzepfanne zuzuführen, um dann die Feststoffe zu einem späteren Zeitpunkt, vorzugsweise vor der Würzekühlung zu entfernen.

Somit können nun die wertgebenden Inhaltsstoffe mit nur geringen Verlusten eingesetzt wer- den, da aus nur einer Hopfensuspension Aroma- und Bitterstoffe getrennt werden können und gezielt zeitlich getrennt im Brauprozess zudosiert werden können. Die aromastoffreiche Frak- tion enthält aufgrund der Destillation mehr Aromastoffe als die bitterstoffreiche Fraktion- und die bitterstoffreiche Fraktion enthält mehr Bitterstoffe als die aromareiche Fraktion.

Aromastoffe sind beispielweise: Linalool, Myrcen, Monoterpene, Sesquiterpene. Bitterstoffe sind beispielsweise Isohumulone (Iso-alpha-Säuren) und Hulupulone, Hartharz- und Weich- harzfraktionen.

Die Menge an Aromastoffen und Bitterstoffen, die dem jeweiligen Sud zugeführt wird hängt von der jeweiligen Sudgröße, Biersorte, Hopfensorte/-jahrgang und dem jeweiligen Bierrezept ab.

Figur 2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 1 umfasst den Prozessbehälter 7, in welchen entweder die Hop- fensuspension oder aber Hopfen und wässriges Medium zum Erzeugen der Suspension ein- geleitet werden kann. Der Prozessbehälter 7 weist beispielsweise ein Volumen von 10 - 2000 L auf. Um die Entleerung und Reinigung zu gewährleisten und Wartungsarbeiten zu erleich- tern, ist es vorteilhaft, wenn eine Zugänglichkeit, zum Beispiel über ein Mannloch 8 im Pro- zessbehälter 7 vorgesehen ist. Da die Temperatur der Hopfensuspension eingestellt werden soll, ist eine Heizvorrichtung 9 vorgesehen, zum Beispiel der in Figur 2 gezeigte Außenkocher. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Zargen-, Konus- und/oder Bodenheizfläche und/oder ein Innenkocher vorgesehen sein, wobei als Heizmedium Strom, Wasser und/oder Dampf möglich ist. Alternativ oder zusätzlich kann beispielsweise Dampf und/oder Heißluft direkt in den Prozessbehälter 7 - wahlweise unterhalb oder oberhalb eines möglichen Siebbodens/Sie- belements eingeleitet werden.

Außerdem ist es vorteilhaft, die Hopfensuspension zu homogenisieren. Dies kann beispiels- weise über eine Umwälzeinrichtung 10 mit einer entsprechenden Pumpe und/oder mit einem Rühr- und/oder Hackwerk 1 1 realisiert werden. Alternativ kann auch eine nicht dargestellte Vibrationseinrichtung oder ein (Ultra jschallgenerator mit mindestens einer (Ultra jschallsonde vorgesehen sein. Der Prozessbehälter 7 ist mit einem Dunstabzug 12 hier in Form eines Dunstabzugsrohrs verbunden. Somit können die verdampfenden Aromastoffe über den Kamin 13 abgeführt und in mindestens einem Kühler 14 niedergeschlagen werden. In bevorzugter Art und Weise ist der mindestens eine Kondensatbehälter 15 ebenfalls gekühlt, beispielsweise auf eine Temperatur von 10 bis 70 Grad Celsius, vorzugsweise mindestens 20 Kelvin unter- halb der Kondesationstemperatur.

Bei diesem Ausführungsbeispiel können Stoffe von oben durch den Abzug 12 in den Prozess- behälter 7 eingebracht werden. Dabei kann es mehrere Zuführmöglichkeiten 16 geben. Hier können beispielsweise neben Hopfen auch andere Ingredienzien, wie beispielsweise Oran- genschalen, Kaffee, Kakao, Nüsse, Kräuter etc. insbesondere vor oder während des Prozes- ses eingebracht werden. Wahlweise können eingebrachte Stoffe zuvor abgewogen und/oder automatisiert über eine Wägezelle 17 in eine Dampfschleuse 18 dosiert werden. Durch das Öffnen einer Schließvorrichtung (zum Beispiel Scheibenventil oder Schieber) fallen die Kom- ponenten in das Dunstrohr 12. Das Dunstabzugsrohr 12 kann wahlweise modular mit weiteren Einrichtungen, wie Glockenböden 19 bestückt sein, die sich idealerweise so verstellen lassen (zum Beispiel klappbar/kippbar), so dass Fließ- und Schüttgut gezielt weiter herab gelangen - bzw. nicht Hopfenprodukte auf Zwischenebenen eingelagert werden können. Das von den Glockenböden aufgefangene Destillat wird dann beispielsweise auch mindestens einem Des- tillatbehälter 15 zugeführt. Ferner können beliebig viele und in Form variierende Erweiterun- gen/Verjüngungen 20 montiert werden, durch die das Schütt/Fließgut entweder direkt in den Prozessbehälter 7 gelangt, oder wahlweise durch (vorzugsweise weg klapp-/schwenk-/schieb- bare) Siebe 21 zumindest temporär zurückgehalten werden kann. Der Prozessbehälter 7 kann zudem mit einer Siebeinrichtung, hier einem Siebboden 22 ausgerüstet werden, so dass eine vorfiltrierte Flüssigkeit über eine Leitung 23, d.h. hier bitterstoffreiche Flüssigkeit von unten abgezogen werden kann. Optional ist diese Leitung 23, sprich die Filtratabführung und/ oder ein Treberschacht 24 mit einer Umwälzleitung verbunden, so dass die gefilterte Flüssigkeit im Prozessbehälter 7 zum Beispiel über einen Verteilerschirm zirkuliert werden kann. Auch ist es möglich, die Leitungen 23, 24 so zu verbinden, dass eine Anschwänzung, sprich Überschwal- lung der Hopfenfeststoffe, welche beispielsweise zuvor auf dem Sieb 22 aufgebracht wurden zu ermöglichen (Verbindungsleitung nicht dargestellt). Wie bereits erläutert, kann zur Behand- lung entweder des wässrigen Mediums oder der wässrigen Hopfensuspension eine entspre- chende Einrichtung vorgesehen werden. Hier ist beispielsweise die lonisierungsvorrichtung 25, über die der pH- Wert erhöht werden kann, zum Beispiel in einer Umwälzleitung 23 vorge- sehen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Mineralstoffeinstellung vorgenommen werden. Zu diesem Zwecke können entsprechende Stoffe, wie etwa Magnesiumpräparate aber auch Lau- gen, vor- oder während dem Destillationsprozess, über eine Öffnung/Dosagestelle aber auch zum Beispiel über das Mannloch 8 zugegeben werden. Um den Hopfen und/oder Ingredienzien nach der Aromastoffauslaugung und optionalen Iso- merisierung für weitere Prozesse in der Brauerei zu nutzen, ist es sinnvoll eine Verbindung 26 mit anderen Prozesseinheiten, wie der Würzepfanne 4 herzustellen. Zudem ist es durch die erfindungsgemäße Konfiguration auch möglich, dass nur ein Teil der Ingredienzien für einen späteren Bierherstellungsprozess genutzt werden (zum Beispiel Hopfen), wohingegen ein an- derer Teil (zum Beispiel die Orangenschalen etc., die eventuell separat dem Bereich 20 nach dem Hopfen eingebracht und nicht mit der Flüssigkeit während der gesamten Destillation in Kontakt standen) separat entfernt werden. Die Operation kann manuell, voll- oder semiauto- matisch erfolgen. Zudem ist es auch möglich, mehrere Abzugsrohre mit mehreren Fallschäch- ten und entsprechenden Sieben vorzusehen.

In den Figuren 4 bis 7 sind weitere Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden Erfindung zur simultanen Aroma- und Bitterstoffgewinnung aus Hopfen dargestellt, die im Wesentlichen dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel entsprechen. Die Einbringung des Hopfenpro- dukts kann in den in den Figuren 4 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sowohl manuell als auch automatisch in die Prozessbehälter 7 unterhalb der im Prozessbehälter angeordneten Siebkörbe 22 erfolgen, so dass diese mit beispielsweise einer Wasservorlage direkt in Kontakt tritt. Dazu ist eine entsprechende nicht dargestellte Öffnung vorgesehen. Die Hopfensuspen- sion wird exemplarisch über die Konusheizung 9 auf Siedetemperatur unter atmosphärischen Bedingungen aufgeheizt (hier beispielsweise auf 80 bis 102 Grad Celsius) und für eine be- stimmte Dauer gekocht (zum Beispiel 10 bis 80 Minuten, vorzugsweise 35-60 Minuten). Wäh- rend dieser Zeit ist beispielsweise das Ventil V7 geöffnet und es ist wird Dampf mit Aroma im Kühler 14 kondensiert und in mindestens einem Kondensatbehälter 15 aufgefangen. Gleich- zeitig werden Bitterstoffe des Hopfens im Sumpf in die wasserlöslichen Iso-a-Säuren umge- wandelt. Der mindestens eine Behälter zum Auffangen des Destillats 15 sollte vorteilhafter- weise ebenfalls mindestens eine Kühleinrichtung aufweisen, insbesondere mindestens einen Kühlmantel, um das Kondensat weiter ab zu kühlen. Diese Unterkühlung verhindert Nachver- dampfungsvorgänge und die Qualität der Aromastoffe erfüllt sich durch eine verminderte ther- mische Belastung. Bei einer fehlenden Unterkühlung des Destillats ist es aus thermodynami- schen Gründen nur möglich, bis zur Kondensationstemperatur abzukühlen.

In Figur 4 ist es für eine gesteigerte Durchmischung möglich, die Hopfensuspension über das Ventil V4, die Leitung 23, die Pumpe 30 und die Ventile V5 und V2 zu zirkulieren. Das heißt, die Hopfensuspension wird im unteren Bereich des Prozessbehälters 7 abgezogen und vor- teilhafterweise unterhalb des Siebs 22 wieder eingeleitet. Um die Hopfenfeststoffe zurückzu- halten und die wertgebenden Iso-a-Säuren zu extrahieren, ist es im Anschluss an die Destil- lation möglich, die Suspension über die Pumpe 30 und die Ventile V4, V5 und V3 in die oben im Prozessbehälter 7 angebrachten Siebe, d.h. hier Siebkörbe 22, einzulagern. Danach wer- den die Ventile V5 und V3 geschlossen und die mit Bitterstoffen angereicherte Flüssigkeit durch Öffnen von den Ventilen V1 und V2 mit Brauflüssigkeit, zum Beispiel Würze, verdrängt und einem Zwischenprodukt der Bierherstellung zugeführt, insbesondere der Würze vor oder beim Würzekochen bzw. zwischen Würzekochen und Heißtrubabscheidung oder besser zwi- schen Heißtrubabscheidung und Würzekühlung. Die Flüssigkeit, zum Beispiel Wasser- und/o- der Würze, kann über die Ventile V1 , V2 die Hopfenfeststoffe in den Siebkörben 22 umströ- men, um die Hopfenfeststoffe von Bitterstoffen auszulaugen. Eine Durchströmung durch Öff- nen der Ventile V1 und V3 ist auch möglich. Nach der Auslaugung der Hopfenfeststoffe werden diese manuell durch Ausbau der Siebkörbe entfernt. Die mit Bitterstoffen angereichte Flüssig keit, hier zum Beispiel Würze, kann dann wieder aus dem unteren Bereich der Vorrichtung über das Ventil V4, Leitung 23, Pumpe 30 und Leitungsabschnitt 26 abgeleitet werden, insbe- sondere in eine würzeführende Leitung.

In der Figur 5 wird der Hopfen nach der Destillation nicht in die Siebkörbe 22 gepumpt, sondern verbleibt im Prozessbehälter 7. Die Würze wird über das Ventil V2 direkt in die Suspension eingebracht und oberhalb der Siebkörbe 22 wird über das Ventil V3 und die Pumpe 30 Flüs sigkeit ohne Feststoffe abgezogen. Dabei lagern sich die Feststoffe hier von außen an den Siebkörben/Trägergerüsten 22 an. Nach der Auslaugung können die Feststoffe durch Öffnen von Ventil V1 und V3 und Schließen von Ventil V2 von den Siebkörben 22 abgeschwemmt und als Suspension über das Ventile V4 mit der Pumpe zum Beispiel zum Trubtank gefördert werden.

In den in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel können die Siebkörbe 22 auch in einer Art Register innerhalb des Prozessbehälter 7 ausgeführt sein, um den Filtratbereich nicht mit einer Platte vom Unfiltratbereich zu trennen. Hierbei wird die Hopfensuspension im Anschluss an die Destillation mit der Pumpe 30 über die Ventile V4, V5 und V3 in die Siebkörbe 22 gepumpt. Im Anschluss ist es wie bei dem Ausführungsbeispiel in Figur 4 möglich, die mit Bitterstoffen angereicherte Flüssigkeit mit Brauflüssigkeit, z.B. Würze, über die Ventile V1 und V2 zu ver- drängen und die Hopfenfeststoffe mit Würze zu umströmen oder durch Schließen von Ventil V2 und Öffnen von Ventil V3 zu durchströmen. Im Anschluss an die Auslaugung der Bitter stoffe werden die Hopfenfeststoffreste durch das geöffnete Ventil V8 entfernt. In Figur 7, die ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt, ist das Sieb 22 außerhalb des Prozess- behälters 7 angeordnet. Nach der Destillation wird die Hopfensuspension über die Leitung 26, die Pumpe 30 und das Ventil V4 in das Sieb eingebracht. Ventil V8 wird geschlossen und Ventil V6 ist geöffnet. Nach Einbringung der Suspension und Anlagerung der Hopfenfeststoffe im Sieb 22, ist es möglich, diese durch Öffnen der Ventile V2 und V6 mit Würze auszulaugen. Im Anschluss an die Auslaugung der Bitterstoffe werden die Hopfenfeststoffe durch das Ventil V8 entfernt.

In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist es neben der destillativen Gewinnung der Hop- fenöle auch möglich, die gesamte Anlage im Kaltbereich zum Hopfenstopfen zu verwenden. Dabei wird lediglich Hopfen in die Siebkörbe vorgelegt und mit Bier über Ventile V1 , V2, V4 und V6 zirkuliert. Dabei gehen beim Umströmen der Hopfenfeststoffe (strainen) Aromastoffe in das Bier über, es werden jedoch keine Bitterstoffe ausgelaugt. Die ausgeführte Anlage ist somit sowohl für den Einsatz im Heißbereich zur destillativen Aromaöl- und Bitterstoffgewin- nung geeignet, wie auch für den Einsatz im Kaltbereich zum sogenannten Hopfenstopfen.

Beim sogenannten Hopfenstopfen von Bier werden Hopfenpellets oder Dolden während der Lagerung dem vergorenen Bier zugegeben. Dabei werden leicht flüchtige Stoffgruppen in das Lösungsmittel Bier übertragen, welche ein ausgeprägtes Hopfenaroma verleihen. Beim Hop- fenstopfen müssen die Hopfen produkte dispergiert werden, um eine große Oberfläche für den Stoffübergang bereitzustellen und lange im Bier verbleiben, damit die Aromen übergehen. Die Dispergierung geschieht durch Quellenlassen der Partikel über einen längeren Zeitraum oder durch Geräte, welche die Partikel mechanisch dispergieren. Durch den Einsatz von Ultraschall, oder Wellen in niedrigeren Frequenzbereichen kann der Stoffübergang beim Hopfenstopfen beschleunigt werden.

Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Hopfen- Wassersuspension in der Vorrichtung 1 vor und/oder während der Destillation mit (Ultra )schall behandelt wird. Die durch den (Ultra )schall erzeugten Vibrationen sorgen für eine schnellere Dispergierung des Hopfenproduktes, z.B. der Hopfenpellets im Lösungsmittel und somit zu einer Vergrößerung der Kontaktfläche für den Stoffübergang. (Ultraschall)sonden können beispielsweise im Prozessbehälter 7 angeord- net werden oder aber in eigens ausgeführten Extraktionsbehältern. Durch die beschleunigte Dispergierung z.B. der Pellets vergrößert sich die Kontaktfläche für den Stoffübergang. Dane- ben bewirkt der (Ultra )schall eine erhöhte Freisetzung der aromarelevanten Stoffgruppen. So- mit ist es möglich, selbst bei geringerem Einsatz von Hopfen ein vergleichbares Hopfenaroma zu erzeugen. Positiver Nebeneffekt sind geringere Bierverluste bei geringerem Hopfeneinsatz. Der Einsatz von (Ultra )schall kann ebenfalls zur Erzeugung von Aromawasser mit Hopfen ge- nutzt werden und bei Brauereien mit High-Gravity-Bieren, ein Biending mit Hopfenaromenwas- ser hinter der Filtration zu realisieren. Als Aromawasser wird hierbei eine Lösung aus Wasser mit extrahierten Aromakomponenten aus den Hopfenfeststoffen verstanden, welche außer ei- ner Extraktion und einer Feststoffabtrennung nicht weiter prozessiert wurde.

Vorteilhafterweise weist die Vorrichtung 1 einen (Ultra )schallgenerator auf mit mindestens ei- ner (Ultra )schallsonde, über die (Ultra )schallwellen in die Hopfensuspension eingekoppelt wer- den können. Über den (Ultra )schallgenerator und die Sonde können Druckwellen in der Hop- fensuspension erzeugt werden. Die erzeugte (Ultra)schallkavitation verursacht je nach (Ultra )schallintensität die teilweise bzw. vollständige Zerstörung der Hopfenzellen und die Frei- setzung des intrazellulären Materials. Hierbei wird beispielsweise ein (Ultra )schallgenerator in einem Leistungsbereich von 0,1 bis 20 Kilowatt und einem Frequenzbereich von 10 bis 30 Kilohertz verwendet. Neben Ultraschall sind auch Vibrationen mit niedrigerer Frequenz, bei- spielsweise im Bereich von 10 bis 200 Hertz, zur verbesserten Dispergierung und einem damit verbundenen beschleunigten Stoffübergang möglich.

Dieser Generator und die zuvor genannten Frequenzen eignen sich insbesondere zur Behand- lung der Hopfensuspension bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsge- mäßen Verfahren.