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Title:
METHOD AND DEVICE FOR WELDING BY MEANS OF A NON-CONSUMABLE ELECTRODE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/099541
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and to a device (1) for welding by means of a non-consumable electrode (2), wherein a welding current (I) changing in polarity at a welding frequency (fS) is applied between the electrode (2) and a workpiece (4) in order to form an arc (5), and the polarity is changed back to the polarity before the change, if the voltage (U) is above a voltage threshold value (US+, US-) and the welding current (I) is below a current threshold value ((IS+, IS-). According to the invention, the welding voltage (U) and the welding current (I) are compared with the voltage threshold value (US, US+, US-) and the current threshold value (IS+, IS-) after a preset duration (Δt) following the change in polarity, and in addition the power (P) in the arc (L) is determined, and the polarity is changed back if the welding voltage (U) is greater than the voltage threshold value (US+, US-) and/or the welding current (I) is less than the current threshold value (IS+, IS-) and/or the determined power (P) is less than a preset power threshold value (PS).

Inventors:
LATTNER PETER (AT)
ARTELSMAIR JOSEF (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/082832
Publication Date:
May 27, 2021
Filing Date:
November 20, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FRONIUS INT GMBH (AT)
International Classes:
B23K9/073; B23K9/095; B23K9/167; B23K9/173; B23K103/08; B23K103/10
Foreign References:
EP2431119B12016-08-17
JP2019025503A2019-02-21
EP2431119B12016-08-17
EP0586325B11997-06-04
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER PATENTANWÄLTE (AT)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elekt rode (2), insbesondere einer Wolfram-Elektrode, wobei von einer Stromquelle (3) ein mit einer Schweißfrequenz (fs) in der Polari tät wechselnder Schweißstrom (I) zwischen der Elektrode (2) und einem Werkstück (4) zur Bildung eines Lichtbogens (5) eingeprägt wird, und nach einem Wechsel der Polarität die Schweißspannung (U) und der Schweißstrom (I) zwischen der Elektrode (2) und dem Werkstück (4) gemessen wird und die Spannung (U) mit einem vor eingestellten Spannungsschwellwert (Us+, Us-) und der Schweißstrom (I) mit einem voreingestellten Stromschwellwert (Is+, Is) vergli chen wird, und auf die Polarität vor dem Wechsel der Polarität rückgepolt wird, wenn die Spannung (U) oberhalb des Spannungs schwellwerts (Us+, Us-) und der Schweißstrom (I) unterhalb des Stromschwellwerts (Is+, Is) liegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißspannung (U) und der Schweißstrom (I) nach einer vor eingestellten Zeitdauer (At) nach dem Wechsel der Polarität mit dem Spannungsschwellwert (Us+, Us-) und dem Stromschwellwert (Is+, Is-) verglichen wird, und zusätzlich die Leistung (P) am Lichtbo gen (L) ermittelt wird, und die Polarität dann auf die Polarität vor dem Wechsel der Polarität rückgepolt wird, wenn die Schweiß spannung (U) größer als der Spannungsschwellwert (Us+, Us-), und bzw. oder der Schweißstrom (I) kleiner als der Stromschwellwert (Is+, Is), und bzw. oder die ermittelte Leistung (P) kleiner als ein voreingestellter Leistungsschwellwert (Ps) ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach jedem Wechsel der Polarität des Schweißstromes (I) von negativer Polarität (-) zu positiver Polarität (+) die Schweißspannung (U) und der Schweißstrom (I) nach der voreingestellten Zeitdauer (At) nach dem Wechsel der Polarität mit dem Spannungsschwellwert (Us+) und dem Stromschwellwert (Is+) verglichen wird, und zusätz lich die Leistung (P) am Lichtbogen (L) ermittelt wird, und die Polarität auf die negative Polarität (-) rückgepolt wird, wenn die Schweißspannung (U) größer als der voreingestellte Span nungsschwellwert (Us+), und bzw. oder der Schweißstrom (I) klei ner als der Stromschwellwert (Is+), und bzw. oder die ermittelte Leistung (P) kleiner als der voreingestellte Leistungsschwell wert (Ps) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach jedem Wechsel der Polarität des Schweißstromes (I) von positiver Polarität (+) zu negativer Polarität (-) die Schweiß spannung (U) und der Schweißstrom (I) nach der voreingestellten Zeitdauer (At) nach dem Wechsel der Polarität mit dem Spannungs schwellwert (Us-) und dem Stromschwellwert (Is-) verglichen wird, und zusätzlich die Leistung (P) am Lichtbogen (L) ermittelt wird, und die Polarität auf die positive Polarität (+) rückge polt wird, wenn die Schweißspannung (U) größer als der voreinge stellte Spannungsschwellwert (Us-), und bzw. oder der Schweiß strom (I) kleiner als der Stromschwellwert (Is-), und bzw. oder die ermittelte Leistung (P) kleiner als der voreingestellte Leistungsschwellwert (Ps) ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass eine Zeitdauer (At) von 5 ps bis 500 ms voreinge stellt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die Leistung (P) am Lichtbogen (5) aus dem Pro dukt der Schweißspannung (U) und dem Schweißstrom (I) ermittelt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass die ermittelte Leistung (P) am Lichtbogen (5) mit einem voreingestellten Leistungsschwellwert (Ps) von 3 W bis 3000 W verglichen wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass der Schweißstrom (I) mit einer Schweißfrequenz (fs) von 30 Hz bis 2000 Hz gewechselt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, dass der Schweißstrom (I) zwischen einer Zeit (tp) der positiven Polarität, welche 30% bis 40% der Periodendauer (T) beträgt, und einer Zeit (tn) der negativen Polarität, welche 60% bis 70% der Periodendauer (T) beträgt, gewechselt wird.

9. Vorrichtung (1) zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode (2), insbesondere einer Wolfram-Elektrode, mit einer Stromquelle (3) zum Einprägen eines mit einer Schweißfrequenz (fs) in der Polarität wechselnden Schweißstroms (I) zwischen der Elektrode (2) und einem Werkstück (4) zur Bildung eines Lichtbo gens (5), und mit einer Steuereinrichtung (6), welche zur Mes sung der Schweißspannung (U) zwischen der nichtabschmelzenden Elektrode (2) und dem Werkstück (4) und des Schweißstromes (I) nach dem Wechsel der Polarität und zum Vergleich der gemessenen Spannung (U) mit einem voreingestellten Spannungsschwellwert (Us+, Us-) und des gemessenen Schweißstroms (I) mit einem vorein gestellten Stromschwellwert (Is+, Is)ausgebildet ist, dadurch ge kennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (6) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Schweißen mit einer nichtabschmel- zenden Elektrode

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode, insbesondere einer Wolfram-Elekt rode, wobei von einer Stromquelle ein mit einer Schweißfrequenz in der Polarität wechselnder Schweißstrom zwischen der Elektrode und einem Werkstück zur Bildung eines Lichtbogens eingeprägt wird, und nach einem Wechsel der Polarität die Schweißspannung und der Schweißstrom zwischen der Elektrode und dem Werkstück gemessen wird und die Spannung mit einem voreingestellten Span nungsschwellwert und der Schweißstrom mit einem voreingestellten Stromschwellwert verglichen wird, und auf die Polarität vor dem Wechsel der Polarität rückgepolt wird, wenn die Spannung ober halb des Spannungsschwellwerts und der Schweißstrom unterhalb des Stromschwellwerts liegt.

Weiters betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode, insbesondere einer Wolfram-Elektrode, mit einer Stromquelle zum Einprägen eines mit einer Schweißfrequenz in der Polarität wechselnden Schweißstroms zwischen der Elektrode und einem Werkstück zur Bildung eines Lichtbogens, und mit einer Steuereinrichtung, welche zur Messung der Schweißspannung zwischen der nichtabschmelzenden Elektrode und dem Werkstück und des Schweißstromes nach dem Wechsel der Polarität und zum Vergleich der gemessenen Spannung mit einem voreingestellten Spannungsschwellwert und des gemessenen Schweißstroms mit einem voreingestellten Stromschwellwert ausge bildet ist.

Beim Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode, insbe sondere beim WIG (Wolfram Inertgas)-Schweißen mit einer Wolfram- Elektrode, brennt der Lichtbogen zwischen dem Ende der nichtab schmelzenden Elektrode und dem Werkstück. Der Zusatzwerkstoff wird in Form von Drähten oder Stäben in den Lichtbogen gehalten und geschmolzen. Grundsätzlich kann das Schweißverfahren mit nichtabschmelzender Elektrode sowohl mit Gleichstrom als auch mit Wechselstrom durchgeführt werden. Bei Werkstücken aus Mate rialien, welche zur Ausbildung einer Oxidschicht neigen, bei- spielsweise Aluminium oder Magnesium, wird vorwiegend Wechsel strom, also ein Schweißstrom mit abwechselnder Polarität, ein gesetzt. Bei der positiven Polarität, also einer Pluspolung der nichtabschmelzenden Elektrode gegenüber dem Werkstück kann die Oxidschicht aufgebrochen werden, wohingegen bei der negativen Polarität Wärmeenergie in das Werkstück eingebracht und somit die Schweißung vorgenommen wird. Dementsprechend wird üblicher weise die Dauer der positiven Polarität, also die positive Schweißstromzeit, kleiner als die Dauer der negativen Polarität, also der negativen Schweißstromzeit, gewählt.

Grundsätzlich ist die vorliegende Erfindung auch beim Schweißen mit abschmelzender Elektrode, wobei die Polarität des Schweiß stromes umgepolt wird, anwendbar. Beispielsweise wird beim MIG (Metall-Inert-Gas)-Schweißen von Aluminium während der Lichtbo genphase die Polarität des Schweißstromes gewechselt.

Beispielsweise beschreibt die EP 2431 119 Bl ein solches Wech selstrom-Schweißverfahren und eine Wechselstrom-Schweißvorrich tung.

Gelingt es während des Umpolvorgangs von positiver zu negativer Polarität oder von negativer zu positiver Polarität nicht einen Lichtbogen zu zünden, kann die Bearbeitbarkeit der Oberfläche des Werkstücks stark eingeschränkt werden. Zudem würde es zu ei ner Abkühlung des Schmelzbades kommen, wodurch kein stabiler Schweißprozess mehr möglich ist.

Üblicherweise wird daher nach einem Wechsel der Polarität die Schweißspannung und bzw. oder der Schweißstrom überwacht. Eine zu hohe Schweißspannung bzw. ein zu geringer Schweißstrom ist ein Indiz dafür, dass der Lichtbogen nach dem Polaritätswechsel nicht gezündet werden konnte. In einem solchen Fall wird wieder auf die vorhergehende Polarität zurückgewechselt bzw. rückge polt.

Beispielsweise beschreibt die EP 0586 325 Bl sowie die bereits oben genannte EP 2431 119 Bl ein Schweißverfahren der gegen ständlichen Art mit einer solchen Rückpolung, wenn keine Wieder zündung des Lichtbogens gelingt. Nachteilig bei bekannten Schweißverfahren mit einer solchen Mög lichkeit der Rückpolung ist, dass aufgrund der Schweißkreisin duktivitäten Verzögerungen beim Einbruch der Schweißspannung bzw. beim Anstieg des Schweißstromes, welche die Rückpolbedin gungen darstellen, auftreten und falsche Werte der Schweißspan nung und des Schweißstromes zugrundegelegt werden. Somit findet eine Rückpolung statt, obwohl der Lichtbogen mit einer Verzöge rung gezündet hätte. Dadurch entstehen Instabilitäten während des Schweißverfahrens, was wiederum Qualitätseinbußen (mangelnde Reinigung der Oberfläche des Werkstücks bzw. verringerter Ener gieeintrag in das Werkstück) bei der Schweißnaht mit sich brin gen kann.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines oben genannten Verfahrens und einer oben genannten Vor richtung zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode, welche durch eine sicherere Rückpolung im Falle einer fehlenden Wiederzündung des Lichtbogens stabiler abläuft, wodurch eine hö here Schweißqualität resultiert. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sollen möglichst einfach und kostengünstig realisierbar sein. Nachteile bekannter Verfah ren und Vorrichtungen sollen vermieden oder zumindest reduziert werden.

Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe in verfahrensmäßiger Hinsicht dadurch, dass die Schweißspannung und der Schweißstrom nach einer voreingestellten Zeitdauer nach dem Wechsel der Pola rität mit dem Spannungsschwellwert und dem Stromschwellwert ver glichen wird, und zusätzlich die Leistung am Lichtbogen ermit telt wird, und die Polarität dann auf die Polarität vor dem Wechsel der Polarität rückgepolt wird, wenn die Schweißspannung größer als der Spannungsschwellwert, und bzw. oder der Schweiß strom kleiner als der Stromschwellwert, und bzw. oder die ermit telte Leistung kleiner als ein voreingestellter Leistungs schwellwert ist. Durch das Einlegen der erfindungsgemäßen Warte zeit bis die gemessene Schweißspannung und der gemessene Schweißstrom mit dem Spannungsschwellwert und dem Stromschwell wert verglichen wird, können die oben beschriebenen Einflüsse und Verzögerungen aufgrund der Induktivitäten ausgeschaltet wer den und verlässliche Ergebnisse für die Entscheidung einer Rück polung geschaffen werden. Üblicherweise werden die Schweißspan nung und der Schweißstrom laufend gemessen. Wichtig beim vorlie genden Verfahren ist, dass die Messwerte nach Ablauf der vorein gestellten Zeitdauer nach dem Wechsel der Polarität für den Ver gleich mit dem Spannungsschwellwert und dem Stromschwellwert herangezogen werden. Zusätzlich dazu, dass für den Vergleich der Messwerte mit den Schwellwerten die voreingestellte Zeitdauer gewartet wird, kann eine dritte Bedingung für die Rückpolung, nämlich die Abfrage, ob die Leistung am Lichtbogen einen vorein gestellten Leistungsschwellwert erreicht hat, stattfinden. Dadurch kann eine noch verlässlichere Aussage darüber getroffen werden, ob eine Wiederzündung des Lichtbogens gelungen ist oder nicht. Wenn der Lichtbogen nicht gezündet werden konnte, erfolgt anstelle einer Umpolung auf die andere Polarität eine Rückpolung auf die vorige Polarität. In der Folge resultiert ein stabileres Schweißverfahren und auch eine höhere Schweißqualität. Das Ver fahren ist relativ einfach und kostengünstig umsetzbar, indem die vorgesehenen Verfahrensschritte in einer üblicherweise vor handenen Steuereinrichtung der Schweißvorrichtung umgesetzt wer den. Dies erfolgt in der Regel softwaremäßig in einem entspre chenden Mikroprozessor oder Mikrocontroller. Je nach Polarität sind die Spannungsschwellwerte und Stromschwellwerte positiv o- der negativ. Theoretisch kann sich der jeweilige positive Span nungsschwellwert und positive Stromschwellwert vom negativen Spannungsschwellwert und negativen Stromschwellwert betragsmäßig unterscheiden. Diese Schwellwerte werden ebenso wie der Leis tungsschwellwert und die voreingestellte Zeitdauer empirisch er mittelt und in einem entsprechenden Speicher oder einer Daten bank hinterlegt. Auch die voreingestellte Zeitdauer kann für den Wechsel von positiver Polarität zu negativer Polarität theore tisch unterschiedlich zur voreingestellten Zeitdauer beim Wech sel von negativer Polarität zu positiver Polarität gewählt wer den. Prinzipiell ist es offen, ob die Rückpolbedingungen nur beim Wechsel von positiver Polarität zu negativer Polarität oder von negativer Polarität zu positiver Polarität durchgeführt wird und ob die Rückpolbedingung bei jedem dieser Polaritätswechsel aktiviert wird. Vorzugsweise wird nach jedem Wechsel der Polarität des Schweiß stromes von negativer Polarität zu positiver Polarität die Schweißspannung und der Schweißstrom nach der voreingestellten Zeitdauer nach dem Wechsel der Polarität mit dem Spannungs schwellwert und dem Stromschwellwert verglichen, und zusätzlich die Leistung am Lichtbogen ermittelt, und die Polarität auf die negative Polarität rückgepolt, wenn die Schweißspannung größer als der voreingestellte Spannungsschwellwert, und bzw. oder der Schweißstrom kleiner als der Stromschwellwert, und bzw. oder die ermittelte Leistung kleiner als der voreingestellte Leistungs schwellwert ist. Es macht durchaus Sinn, die Bedingungen für die allfällige Rückpolung bei jedem dieser Polaritätswechsel vorzu nehmen.

Alternativ oder zusätzlich dazu kann nach jedem Wechsel der Po larität des Schweißstromes von positiver Polarität zu negativer Polarität die Schweißspannung und der Schweißstrom nach der vor eingestellten Zeitdauer nach dem Wechsel der Polarität mit dem Spannungsschwellwert und dem Stromschwellwert verglichen wird, und zusätzlich die Leistung am Lichtbogen ermittelt, und die Po larität auf die positive Polarität rückgepolt, wenn die Schweiß spannung größer als der voreingestellte Spannungsschwellwert, und bzw. oder der Schweißstrom kleiner als der Stromschwellwert, und bzw. oder die ermittelte Leistung kleiner als der voreinge stellte Leistungsschwellwert ist. Idealerweise werden bei allen Polaritätswechseln die Bedingungen für eine Rückpolung überprüft und bei Erfüllung zumindest einer der Bedingungen die Rückpolung durchgeführt .

Vorteilhafterweise wird eine Zeitdauer von 5 ps bis 500 ms vor eingestellt. Dies sind bei üblichen Induktivitäten des Schweiß systems geeignete Werte für die voreinstellbare Zeitdauer, bei deren Einhaltung verlässlichere Ergebnisse resultieren.

Die Leistung am Lichtbogen wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung aus dem Produkt der Schweißspannung und dem Schweiß strom ermittelt. Dies stellt eine einfache Berechnungsmethode über die ohnedies vorhandenen Werte der Schweißspannung und des Schweißstromes dar. Vorteilhafterweise wird als eine der Bedingungen für die Rückpo lung die ermittelte Leistung am Lichtbogen mit einem voreinge stellten Leistungsschwellwert von 3 W bis 3000 W verglichen. Dieser Wertebereich ist bei üblichen Verfahren zum Schweißen mit nichtabschmelzenden Elektroden, insbesondere WIG-Schweißverfäh ren, ein geeigneter Indikator für das Zünden des Lichtbogens.

Der Schweißstrom wird mit einer Schweißfrequenz von 30 Hz bis 2000 Hz gewechselt. Diese Werte sind für die Durchführung von Schweißverfahren mit nichtabschmelzender Elektrode besonders ge eignet. Dementsprechend beträgt die Periodendauer zwischen 500 ps und 33 ms.

Der Schweißstrom wird vorteilhafterweise zwischen einer Zeit der positiven Polarität, welche 30% bis 40% der Periodendauer be trägt, und einer Zeit der negativen Polarität, welche 60% bis 70% der Periodendauer beträgt, gewechselt. Wie bereits oben er wähnt, wird die Zeit der positiven Polarität, welche zum Aufbre chen der Oxidschicht des Werkstücks verwendet wird, geringer ge wählt als die Zeit der negativen Polarität, während der die Energie- oder Wärmeeinbringung in das Werkstück erfolgt. Die an gegebenen Bereiche stellen vorteilhafte Werte für diese Zeiten dar.

Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch eine oben genannte Vorrichtung zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode, wobei die Steuereinrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet ist. Zu den dadurch erziel baren Vorteilen wird auf die obige Beschreibung des Verfahrens verwiesen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist relativ einfach und kostengünstig implementierbar. Üblicherweise sind bei derar tigen Schweißvorrichtungen bereits Möglichkeiten der Messung der Spannung und des Stromes und eine entsprechende Steuereinrich tung vorhanden, welche dann entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren adaptiert werden muss. Dies erfolgt in der Regel soft waremäßig.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnun gen näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode; Fig. 2 die zeitlichen Verläufe des Schweißspannung, des Schweiß stromes und der Leistung am Lichtbogen bei einem normalen Betrieb einer Vorrichtung zum Schweißen mit einer nicht abschmelzenden Elektrode;

Fig. 3 die zeitlichen Verläufe des Schweißspannung, des Schweiß stromes und der Leistung am Lichtbogen beim Eintritt ei ner erfindungsgemäßen Rückpolung auf die negative Polari tät;

Fig. 4 die zeitlichen Verläufe des Schweißspannung, des Schweiß stromes und der Leistung am Lichtbogen beim Eintritt ei ner erfindungsgemäßen Rückpolung auf die positive Polari tät; und

Fig. 5 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsge mäßen Verfahrens zum Schweißen mit einer nichtabschmel zenden Elektrode.

Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrichtung 1 zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode 2, ins besondere einer Vorrichtung 1 zum WIG (Wolfragm Inertgas)- Schweißen mit einer Wolfram-Elektrode. Eine Stromquelle 3 wird sowohl mit der nichtabschmelzenden Elektrode 2 als auch mit dem Werkstück 4 aus elektrisch leitfähigem Material verbunden. Die Stromquelle 3 prägt einen mit einer Schweißfrequenz f s in der Po larität wechselnden Schweißstroms I zwischen der nichtabschmel zenden Elektrode 2 und dem Werkstück 4 ein. Dadurch wird sowohl in der Phase der positiven Polarität + als auch in der Phase der negativen Polarität - jeweils ein Lichtbogen 5 zwischen dem Ende der nichtabschmelzenden Elektrode 2 und dem Werkstück 4 gezün det. Über eine üblicherweise in der Stromquelle 3 befindliche Steuereinrichtung 6 werden die zeitlichen Abläufe gesteuert und die jeweiligen Werte des Schweißstromes I und der Schweißspan nung U geregelt. Darüber hinaus ist die Steuereinrichtung 6 zur Messung der Schweißspannung U zwischen der nichtabschmelzenden Elektrode 2 und dem Werkstück 4 und zur Messung des Schweißstro mes I nach dem Wechsel der Polarität ausgebildet.

Fig. 2 zeigt die zeitlichen Verläufe des Schweißspannung U, des Schweißstromes I und der Leistung P am Lichtbogen 5 bei einem normalen Betrieb einer Vorrichtung 1 zum Schweißen mit einer nichtabschmelzenden Elektrode 2. Nach einer Startphase wird der Schweißstrom I mit negativer Polarität - mit einem bestimmten negativen Schweißstrom eingeprägt. Nach Ablauf der Zeit t n der negativen Polarität - wird in die positive Polarität + umgepolt. Nach Ablauf der Zeit t p der positiven Polarität wird wieder umge polt. Im Gegensatz zur Praxis sind hier die Zeiten t n der negati ven Polarität - und die Zeiten t p der positiven Polarität im We sentlichen gleich lang eingezeichnet. Die resultierende Schweiß spannung U in Abhängigkeit der Zeit t ist im zweiten Diagramm dargestellt. Im dritten Zeitdiagramm ist die Leistung P am Lichtbogen 5 in Abhängigkeit der Zeit t wiedergegeben. Erfin dungsgemäß sind für die negative Polarität - und die positive Polarität + Spannungsschwellwerte U s- und U s+ und Stromschwell werte I s- und I s+ festgelegt, mit welchen die gemessenen Werte der Schweißspannung U und des Schweißstromes I verglichen werden, als Bedingungen, ob eine Rückpolung stattfinden soll. Erfin dungsgemäß wird auch ein Leistungsschwellwert P s eingeführt, mit dem die gemessene bzw. aus der Schweißspannung U und dem Schweißstrom I ermittelte Leistung P am Lichtbogen 5 als weitere Bedingung für die Rückpolung verglichen wird. In Figur 2 ist der Fall dargestellt, bei dem es in jedem Fall bzw. bei jeder Pola rität zu einer Wiederzündung des Lichtbogens 5 kommt und somit keine Rückpolung notwendig ist, sondern immer zu den vorgegebe nen Zeiten zur nächsten Polarität umgepolt wird.

In Fig. 3 sind die zeitlichen Verläufe des Schweißspannung U, des Schweißstromes I und der Leistung P am Lichtbogen beim Ein tritt einer erfindungsgemäßen Rückpolung auf die negative Pola rität - dargestellt. Hierbei wird beim Umpolen von der negativen Polarität - zur positiven Polarität + die voreingestellte Zeit dauer At gewartet und die Bedingungen

1. U > U s+

2. I< I s+

3. P < P s überprüft. Wenn zumindest eine dieser Bedingungen erfüllt ist, stellt dies ein Indiz für ein Fehlschlagen der Zündung des Lichtbogens dar, weshalb auf die vorige Polarität, im darge stellten Beispiel die negative Polarität - rückgepolt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird beim zweiten und dritten Wechsel der Polarität von negativer Polarität - zu positiver Po larität + jeweils wieder zur negativen Polarität - des Schweiß stromes I rückgepolt. Nach einer oder zwei Rückpolungen gelingt es schließlich, die Oxidschicht des Werkstücks aufzubrechen, so- dass der Lichtbogen wiedergezündet werden kann. In diesem Fall wird wieder normal zur nächsten Polarität umgepolt. Sofern es nicht gelingt, die Oxidschicht aufzubrechen, können auch sehr lange Phasen der negativen Polarität - resultieren.

Fig. 4 zeigt die zeitlichen Verläufe des Schweißspannung U, des Schweißstromes I und der Leistung P am Lichtbogen beim Eintritt einer erfindungsgemäßen Rückpolung auf die positive Polarität +. Hierbei wird beim Umpolen von der positiven Polarität + zur ne gativen Polarität - die voreingestellte Zeitdauer At gewartet und die Bedingungen

1. U > U s-

2. I< Is-

3. P < P s überprüft. Wenn zumindest eine dieser Bedingungen erfüllt ist, stellt dies ein Indiz für ein Fehlschlagen der Zündung des Lichtbogens dar, weshalb auf die vorige Polarität, im darge stellten Beispiel die positive Polarität + rückgepolt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird beim ersten Wechsel der Polarität von positiver Polarität + zu negativer Polarität - wieder zur positiven Polarität + des Schweißstromes I rückge polt. Nach einer Rückpolung gelingt es schließlich, den Lichtbo gen während der positiven Polarität + wiederzuzünden. Deshalb wird dann wieder normal zur nächsten Polarität umgepolt. Wenn keine Oxidschicht gebildet wird, können auch lange Phasen der positiven Polarität - resultieren.

Schließlich zeigt Fig. 5 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Schweißen mit einer nicht- abschmelzenden Elektrode. Bei Block 100 wird das Verfahren zum Schweißen mit nichtabschmelzender Elektrode gestartet. Nach dem Start wird ein Schweißstrom I mit negativer Polarität - einge prägt (Block 101), worauf die voreingestellte Zeitdauer At ge wartet wird (Block 102), bevor die Messwerte des Schweißstromes I mit dem voreingestellten Stromschwellwert I s- verglichen wird (Block 103). Wenn der Schweißstrom I kleiner als dieser vorein gestellte Stromschwellwert I s- ist, wird zur positiven Polarität + rückgepolt, indem zu Block 107 gesprungen wird. Wenn der Schweißstrom I größer oder gleich dem voreingestellten Strom schwellwert I s- ist, wird mit Abfrage 104 fortgesetzt. Hier wird die Schweißspannung U mit dem voreingestellten Spannungsschwell wert U s- verglichen. Wenn die Schweißspannung U größer als dieser voreingestellte Spannungsschwellwert U s- ist, wird zur positiven Polarität + rückgepolt, indem zu Block 107 gesprungen wird. Wenn die Schweißspannung U kleiner oder gleich dem voreingestellten Spannungsschwellwert U s- ist, wird mit Abfrage 105 fortgesetzt. Hier wird die Leistung P beispielsweise aus der Schweißspannung U und dem Schweißstrom I ermittelt und mit dem voreingestellten Leistungsschwellwert P s verglichen. Wenn die Leistung P kleiner als dieser voreingestellte Leistungsschwellwert P s ist, wird zur positiven Polarität + rückgepolt, indem zu Block 107 gesprungen wird. Wenn die Leistung P größer oder gleich dem voreingestell ten Leistungsschwellwert P s ist, wird bis zum Ablauf der Zeit t n der negativen Polarität - gewartet (Block 106) und dann zur po sitiven Polarität + umgepolt (Block 107).

Nach dem Umpolen auf die positive Polarität + wird die voreinge stellte Zeitdauer At (welche sich theoretisch von der voreinge stellten Zeitdauer At beim Wechsel auf die negative Polarität - gemäß Abfrage 102 unterscheiden kann) gewartet (Block 108), be vor die Messwerte des Schweißstromes I mit dem voreingestellten Stromschwellwert I s+ verglichen wird (Block 109). Wenn der Schweißstrom I kleiner als dieser voreingestellte Stromschwell wert I s+ ist, wird zur negativen Polarität - rückgepolt, indem zu Block 101 gesprungen wird. Wenn der Schweißstrom I größer oder gleich dem voreingestellten Stromschwellwert I s+ ist, wird mit Abfrage 110 fortgesetzt. Hier wird die Schweißspannung U mit dem voreingestellten Spannungsschwellwert U s+ verglichen. Wenn die Schweißspannung U größer als dieser voreingestellte Spannungs schwellwert U s+ ist, wird zur negativen Polarität - rückgepolt, indem zu Block 101 gesprungen wird. Wenn die Schweißspannung U kleiner oder gleich dem voreingestellten Spannungsschwellwert U s+ ist, wird mit Abfrage 111 fortgesetzt. Hier wird die Leistung P mit dem voreingestellten Leistungsschwellwert P s verglichen. Wenn die Leistung P kleiner als dieser voreingestellte Leistungs schwellwert P s ist, wird zur negativen Polarität - rückgepolt, indem zu Block 101 gesprungen wird. Wenn die Leistung P größer oder gleich dem voreingestellten Leistungsschwellwert P s ist, wird bis zum Ablauf der Zeit t p der negativen Polarität - gewar tet (Block 112) und dann zur Abfrage weitergegangen, ob das Ver fahren fortgesetzt werden soll (Block 113). Gegebenenfalls wird auf negative Polarität - umgepolt, indem zu Block 101 gegangen wird. Soll das Verfahren gemäß Abfrage 113 beendet werden, wird die Abfolge beendet (Block 114).

Das Flussdiagramm gemäß Fig. 5 dient zur Veranschaulichung einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahren. Selbstverständlich können die Vergleiche der Messwerte mit den Schwellwerten (Blö cke 103, 104, 105 bzw. 109, 110, 111) in beliebiger Reihenfolge erfolgen. Im dargestellten Flussdiagramm sind die Vergleiche der Messwerte mit den Schwellwerten in Form von logischen „Oder"- Verknüpfungen dargestellt. Es wären auch andere Verknüpfungen der Vergleiche entsprechend der Blöcke 103, 104, 105 bzw. 109, 110, 111 in Form von logischen „Und"- oder „Und/Oder"-Verknüp fungen denkbar.