KLEWINGHAUS JUERGEN (DE)
EP3034106A1 | 2016-06-22 | |||
US5200090A | 1993-04-06 | |||
EP3031485A1 | 2016-06-15 | |||
DE102009018664A1 | 2010-10-28 | |||
DE102009024468A1 | 2010-12-16 |
Verfahren zum Ermitteln einer tatsächlichen Pumprate und/oder zum Kalibrieren einer Blutpumpe (101) einer Blutbehandlungsvorrichtung (100), welche mit einem extrakorporalen Blutkreislauf (300) verbunden ist, mit den Schritten: Bereitstellen einer Blutpumpe (101) einer Blutbehandlungsvorrichtung (100) oder Aufbauen einer Signalverbindung zu einer Blutpumpe (101), welche aufweist oder verbindbar oder verbunden ist mit : wenigstens eine (r) erste (n) Quelle (200) für ein Fluid; wenigstens eine (r) erste (n) Leitung (301) eines extrakorporalen Blutkreislaufs (300), welche sich stromabwärts an die erste Quelle (200) anschließt; wenigstens eine (r) Aufnahme (400) zur Aufnahme von Fluid der ersten Quelle (200), wobei die Aufnahme (400) in Fluidverbindung steht mit der ersten Leitung (301); wobei die Aufnahme (400) auf oder an einer ersten Wiegeeinrichtung (141) derart angeordnet ist, dass mittels der Wiegeeinrichtung (141) das Gewicht der Aufnahme (400) und/oder ihres Inhalts bestimmbar ist; wobei das Verfahren die weiteren Schritte umfasst: Einstellen eines Wertes für eine an der Blutpumpe (101) einstellbare Pumprate als eingestellte Pumprate (PI), oder Übermitteln eines solchen Wertes an die Blutpumpe (101) als eingestellte Pumprate (PI); Betreiben der Blutpumpe (101) bei der eingestellten Pumprate (PI) während einer Förderdauer (T) derart, dass Fluid aus der ersten Quelle (200) als Istvolumen (VI) durch die erste Leitung (301) in die Aufnahme (400) gefördert wird; Ermitteln eines während der Förderdauer (T) geförderten Istvolumens (VI) mittels der ersten Wiegeeinrichtung (141) anhand einer Änderung des Gewichts der Aufnahme (400) oder ihres Inhalts; Ermitteln einer mathematischen Beziehung zwischen dem Istvolumen (VI) und einem sich aus der Förderdauer (T) und der eingestellten Pumprate (PI) ergebenden Sollvolumen (VS) . 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verfahren den Schritt umfasst: Ermitteln eines Verhältnisses zwischen der eingestellten Pumprate (PI) und einer tatsächlichen Pumprate, wobei die tatsächliche Pumprate unter Berücksichtigung des Istvolumens (VI) und der Förderdauer (T) ermittelt wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verfahren den Schritt umfasst: Festlegen eines Korrekturfaktors oder Kalibrierfaktors für die Blutpumpe (101) anhand des Verhältnisses zwischen der an der Blutpumpe (101) eingestellten Pumprate (PI) und der tatsächlichen Pumprate und/oder anhand des Istvolumens (VI) und des Sollvolumens (VS) . Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren den Schritt umfasst: Erzeugen von gleichen Druckverhältnissen vor und nach der Förderdauer (T) und/oder während der Förderdauer (T) in der ersten Leitung (301) . Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der extrakorporale Blutkreislauf (300) einen Blutfilter (303) oder Dialysator aufweist oder hiermit verbunden ist, welcher eine semi-permeable Membran (303c) aufweist. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Aufnahme (400) stromab des Blutfilters (303) oder Dialysators in Fluidverbindung mit der ersten Leitung (301) steht. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Aufnahme (400) stromab des Blutfilters (303) oder Dialysators und durch dessen Membran (303c) hindurch in Fluidverbindung mit der ersten Leitung (301) steht . Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Blutfilter (303) oder Dialysator mit einer Dialysierflüssigkeitszuleitung (104) und einer Dialysatleitung (102) verbunden ist, wobei in die Dialysierflüssigkeitszuleitung (104) ein Rückschlagventil (104a) zum Verhindern eines ungewünschten Flusses, insbesondere in Richtung entgegen der Strömungsrichtung der Dialysierflüssigkeitszuleitung (104) und/oder in Richtung weg vom Blutfilter (303) und/oder eine okkludierende Pumpe integriert ist. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Blutfilter (303) oder Dialysator mit einer arteriellen Patientenleitung (301) und mit einer venösen Patientenleitung (305) in Fluidverbindung steht, wobei in oder an der venösen Patientenleitung (305) eine Schlauchklemme (306) angeordnet ist, wobei das Verfahren ferner ein Schließen der Schlauchklemme (306) an der venösen Patientenleitung (305) während der Förderdauer (T) umfasst. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Blutpumpe (101) und eine Effluentpumpe (131) während der Förderdauer (T) mit derselben Pumprate fördern . Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren den Schritt umfasst: Erzeugen von gleichen Druckverhältnissen vor und nach der Förderdauer (T) und/oder während der Förderdauer (T) in der ersten Leitung (301) . 12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei zum Erzeugen von gleichen Druckverhältnissen die Effluentpumpe (131), durch die Steuer- oder Regelvorrichtung (150), insbesondere druckgesteuert, gedreht wird. 13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das erste Fluid eine Kochsalzlösung, eine Dialysierflüssigkeit oder ein Substituat ist, insbesondere eine Primingflüssigkeit , insbesondere ausschließlich . 14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit dem Schritt: Bereitstellen der Blutbehandlungsvorrichtung (100) als Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere ausgestaltet als Vorrichtung für die chronische Nierenersatztherapie oder für die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy) . 15. Steuer- oder Regelvorrichtung (150), geeignet und vorgesehen und/oder ausgelegt und/oder konfiguriert zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14. Blutbehandlungsvorrichtung (100), welche einen extrakorporalen Blutkreislauf (300) aufweist oder hiermit verbunden ist, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (100) weiter aufweist oder verbunden ist mit: einer Blutpumpe (101), welche verbindbar oder verbunden ist mit: wenigstens einer ersten Quelle (200) für ein Fluid; wenigstens einer ersten Leitung (301), welche sich stromabwärts an die erste Quelle (200) anschließt ; wenigstens einer Aufnahme (400) zur Aufnahme von Fluid der ersten Quelle (200), wobei die Aufnahme (400) in Fluidverbindung steht mit der ersten Leitung (301); einer ersten Wiegeeinrichtung (141) für die Aufnahme (400) ; einer Steuer- oder Regelvorrichtung (150), insbesondere gemäß Anspruch 15, welche konfiguriert ist zum: Einstellen eines Wertes für eine an der Blutpumpe (101) einstellbare Pumprate als eingestellte Pumprate (PI) durch den Nutzer oder automatisch durch die Steuer- oder Regelvorrichtung (150); Betreiben wenigstens einer Blutpumpe (101) bei der eingestellten Pumprate (PI) während einer Förderdauer (T) derart, dass Fluid aus der Quelle (200) durch die erste Leitung (301) in die Aufnahme (400) gefördert wird; Ermitteln eines während der Förderdauer (T) geförderten Istvolumens (VI) und/oder einer tatsächlichen Pumprate mittels der ersten Wiegeeinrichtung (141); Ermitteln einer mathematischen Beziehung zwischen dem Istvolumen (VI) und einem sich aus der Förderdauer (T) und der eingestellten Pumprate (PI) ergebenden Sollvolumen (VS) . Blutbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 16, welche eine Steuer- oder Regelvorrichtung (150) gemäß Anspruch 15 oder eine Steuer- oder Regelvorrichtung (150) aufweist, welche programmiert ist, das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 im Zusammenwirken mit weiteren Einrichtungen, insbesondere einer Blutbehandlungsvorrichtung (100), auszuführen. Blutbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 17, ausgestaltet als Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine Vorrichtung für die chronische Nierenersatztherapie oder für die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy) . Digitales Speichermedium, insbesondere in Form einer Diskette, CD oder DVD oder EPROM, mit elektrisch auslesbaren Steuersignalen, konfiguriert, um derart mit einem programmierbaren Computersystem zusammenzuwirken, dass die maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14 veranlasst werden . Computerprogramm-Produkt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche bis 14, wenn das Computerprogramm-Produkt auf einem Rechner abläuft. 21. Computerprogramm mit einem Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß
Anspruch 1 zum Kalibrieren einer Pumpe für die
Blutbehandlung. Zudem betrifft sie eine Steuervorrichtung gemäß Anspruch 15 sowie eine Blutbehandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 16. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein digitales Speichermedium gemäß Anspruch 19, ein
Computerprogramm-Produkt gemäß Anspruch 20 sowie ein
Computerprogramm gemäß Anspruch 21. Aus der Praxis ist die extrakorporale Blutbehandlung bekannt. Dabei wird dem Patienten Blut entnommen, das entlang eines Blutkreislaufs extrakorporal und z. B. durch einen Blutfilter geführt wird. Hierzu wird i. a. R. eine Blutpumpe verwendet. Da die Genauigkeit der Blutpumpe wie auch anderer Pumpen von Bedeutung sein kann, gilt es, diese zu kalibrieren.
Die tatsächliche Pumprate kann, insbesondere bei
Rollenpumpen, von der vorgegebenen Förderrate abweichen. Die vorgegebene Förderrate kann beispielsweise durch die Drehzahl des Pumpenrotors vorgegeben werden.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Kalibrieren einer Pumpe für die Blutbehandlung anzugeben. Ferner sollen eine Blutbehandlungsvorrichtung, mit welcher das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist, sowie eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehene Steuervorrichtung, ein geeignetes digitales Speichermedium, ein geeignetes Computerprogramm-Produkt und ein geeignetes Computerprogramm angegeben werden.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zudem wird sie gelöst durch eine Steuervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 sowie eine Blutbehandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 16. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner gelöst durch ein digitales Speichermedium, ein Computerprogramm- Produkt sowie ein Computerprogramm gemäß den Ansprüchen 19, 20 und 21.
Alle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile lassen sich in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen ungeschmälert auch mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen erzielen .
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Ermitteln einer tatsächlichen Pumprate (kann Volumen pro Zeit sein) und/oder zum Kalibrieren einer Blutpumpe einer
Blutbehandlungsvorrichtung, welche mit einem extrakorporalen Blutkreislauf verbunden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst dabei als ersten von mehreren Schritten das Bereitstellen einer Blutpumpe einer Blutbehandlungsvorrichtung oder das Aufbauen einer
Signalverbindung zu einer Blutpumpe. Die Blutpumpe ist mit wenigstens einer ersten Quelle für ein Fluid sowie wenigstens einer ersten Leitung eines extrakorporalen Blutkreislaufs, welche sich stromabwärts an die erste Quelle anschließt, verbunden oder verbindbar, wobei es sich bei dieser ersten Quelle vorzugsweise nicht um einen Patienten und beim Fluid der Quelle vorzugsweise nicht um Blut handelt. Ferner ist die Blutpumpe mit wenigstens einer ersten Aufnahme zum Aufnehmen von Fluiden der ersten Quelle, wobei die Aufnahme mit der ersten Leitung in Fluidverbindung steht, verbindbar oder verbunden. Dabei ist die Aufnahme auf oder an einer ersten Wiegeeinrichtung so angeordnet, dass mittels der
Wiegeeinrichtung das Gewicht der Aufnahme und/oder das
Gewicht ihres Inhalts bestimmt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst als weiteren Schritt das Einstellen eines Wertes für eine an der Blutpumpe
einstellbare Pumprate als eingestellte Pumprate oder das Übermitteln eines solchen Wertes an die Blutpumpe als eingestellte Pumprate. In einem nächsten Schritt wird die Blutpumpe bei der
eingestellten Pumprate während einer gewissen Förderdauer derart betrieben, dass Fluid aus der Quelle als Istvolumen durch die erste Leitung, oder aber Fluid, das in der ersten Leitung vorliegt und durch Fluid aus der Quelle verdrängt wird, in die Aufnahme gefördert wird.
In einem weiteren, vom erfindungsgemäßen Verfahren umfassten Schritt, wird ein während einer Förderdauer (einer
Zeitspanne) gefördertes Istvolumen mittels der ersten
Wiegeeinrichtung anhand einer Änderung des Gewichts der
Aufnahme und/oder ihres Inhalts ermittelt. Dabei kann die Dichte des geförderten Fluids berücksichtigt werden. Die Ermittlung des Istvolumens geschieht beispielsweise anhand des Gewichts des tatsächlich geförderten Istvolumens oder anhand einer Gewichtsänderung der Aufnahme oder ihres Inhalts aufgrund des geförderten Volumens, oder hiervon ausgehend oder hierauf basierend, etwa durch bekannte Beziehungen zwischen Volumen und Gewicht des geförderten Fluids. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst als weiteren Schritt das Ermitteln einer mathematischen Beziehung zwischen dem Istvolumen und einem Sollvolumen, welches sich aus der
Förderdauer und der eingestellten Pumprate ergibt und/oder das Ermitteln der tatsächlichen Pumprate aus dem Istvolumen und dem Sollvolumen.
Die erfindungsgemäße Steuer- oder Regelvorrichtung ist geeignet und vorgesehen und/oder ausgelegt und/oder
konfiguriert zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens .
Die vorliegende Erfindung betrifft zudem eine
Blutbehandlungsvorrichtung. Die erfindungsgemäße
Blutbehandlungsvorrichtung weist einen extrakorporalen
Blutkreislauf auf oder ist hiermit verbunden. Die
Blutbehandlungsvorrichtung weist weiter auf oder ist
verbunden mit wenigstens einer Blutpumpe (sie dient während einer Blutbehandlung dem Fördern von Blut) , welche mit wenigstens einer ersten Quelle für ein Fluid und mit
wenigstens einer ersten Leitung, welche sich stromabwärts an die erste Quelle anschließt, verbunden ist. Ferner weist die Blutbehandlungsvorrichtung auf oder ist verbunden mit wenigstens einer Aufnahme zum Aufnehmen von Fluid der ersten Quelle, wobei die Aufnahme mit der ersten Leitung in
Fluidverbindung steht, sowie mit einer ersten
Wiegeeinrichtung für die Aufnahme. Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung weist zudem auf oder ist verbunden mit einer Steuer- oder
Regelvorrichtung, welche zum Einstellen eines Wertes für eine an der Blutpumpe einstellbare Pumprate als durch den Nutzer eingestellte Pumprate konfiguriert ist. Ferner ist die
Steuer- oder Regelvorrichtung konfiguriert, um wenigstens eine Blutpumpe bei der eingestellten Pumprate während einer gewissen Förderdauer derart zu betreiben, dass Fluid aus der Quelle durch die erste Leitung in die Aufnahme gefördert wird. Des Weiteren ist die Steuer- oder Regelvorrichtung, welche mit der Blutbehandlungsvorrichtung verbunden ist, konfiguriert zum Ermitteln eines während der Förderdauer geförderten Istvolumens und/oder einer tatsächlichen Pumprate mittels der ersten Wiegeeinrichtung. Sie ist außerdem
konfiguriert, um eine mathematische Beziehung zwischen dem Istvolumen und dem Sollvolumen zu ermitteln, welches sich aus der Förderdauer und der eingestellten Pumprate ergibt. Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung ist
vorgesehen und ausgestaltet und/oder ausgestattet zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist geeignet und vorgesehen und/oder ausgelegt und/oder konfiguriert zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im
Zusammenwirken mit den hierzu jeweils erforderlichen
Einrichtungen, beispielsweise wie hierin beschrieben. Ein erfindungsgemäßes digitales, insbesondere nicht ¬ flüchtiges, Speichermedium, insbesondere in Form eines maschinenlesbaren Trägers, insbesondere in Form einer
Diskette, CD, EPROM oder DVD, mit elektrisch auslesbaren Steuersignalen, kann derart mit einem programmierbaren
Computersystem zusammenwirken, dass die maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden. Dabei können alle, einige oder manche der maschinell
durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm-Produkt weist einen volatilen, flüchtigen oder auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das
Computerprogramm-Produkt auf einem Rechner abläuft, auf.
Unter einem Computerprogramm-Produkt kann erfindungsgemäß beispielsweise ein auf einem Träger gespeichertes
Computerprogramm, ein Embedded System als umfassendes System mit einem Computerprogramm (z. B. elektronisches Gerät mit einem Computerprogramm) , ein Netzwerk von
computerimplementierten Computerprogrammen (z. B.
Client/Serversystem, Cloud Computing System, etc.) oder ein Computer, auf dem ein Computerprogramm geladen ist, abläuft, gespeichert ist, ausgeführt oder entwickelt wird, verstanden werden .
Der Begriff „maschinenlesbarer Träger", wie er hierin
verwendet wird, bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger, wie eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte oder dergleichen sein.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm weist einen
Programmcode auf zur Veranlassung der maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. Unter einem Computerprogramm kann erfindungsgemäß beispielsweise ein physikalisches, vertriebsfähiges Software-Produkt verstanden werden, welches ein Programm aufweist.
Auch für das erfindungsgemäße Computerprogramm-Produkt und das erfindungsgemäße Computerprogramm gilt, dass alle, einige oder manche der maschinell durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Erfindungsgemäße Ausführungsformen können manche, einige oder alle der folgenden Merkmale in beliebiger Kombination
aufweisen, soweit dies für den Fachmann nicht erkennbar technisch unmöglich ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils auch Gegenstand der
Unteransprüche .
Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des
Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.
Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren
Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der
vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte. Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so stellt dies eine erfindungsgemäße, beispielhafte Ausführungsform dar . In bestimmten Ausführungsformen ist die
Blutbehandlungsvorrichtung eine Hämodialysevorrichtung,
Hämofiltrationsvorrichtung oder
Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung für die chronische Nierenersatztherapie oder für die
kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy) .
In manchen Ausführungsformen weist die
Blutbehandlungsvorrichtung eine, vorzugsweise
erfindungsgemäße, Steuer- oder Regelvorrichtung auf. Die Steuer- oder Regelvorrichtung kann programmiert und/oder konfiguriert sein, um das erfindungsgemäße Verfahren im
Zusammenwirken mit weiteren Einrichtungen, insbesondere einer Blutbehandlungsvorrichtung, auszuführen .
Der extrakorporale Blutkreislauf ist in bestimmten
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ein Schlauchset. In jedem Fall ist der extrakorporale Blutkreislauf vorgesehen zum extrakorporalen Leiten von Blut eines Patienten,
beispielsweise bei der Hämodialyse, der Hämofiltration, der Hämodiafiltration oder dergleichen.
In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist der extrakorporale Blutkreislauf zumindest abschnittsweise als integraler und ggf. unlösbarer Bestandteil einer Blutkassette ausgestaltet, in anderen nicht. So kann sich ein frei
beweglicher Schlauchabschnitt des extrakorporalen
Blutkreislaufs einstückig oder integral auf oder in der Funktionseinrichtung, beispielsweise einer Blutkassette, fortsetzen und umgekehrt.
Eine Blutkassette ist in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung, welche bei einer Blutbehandlung verwendet wird. Beispiele für Blutkassetten schließen Disposables oder Einmal-Blutkassetten ein.
Beispielhafte Ausführungsformen einer Blutkassette sind insbesondere in der Anmeldung der Anmelderin mit der
Veröffentlichungsnummer DE 10 2009 018 664 AI mit dem Titel „Externe Funktionseinrichtung, Blutbehandlungsvorrichtung zum Aufnehmen einer erfindungsgemäßen externen
Funktionseinrichtung, sowie Verfahren", die am 23.04.2009 beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereicht wurde, und in der Anmeldung der Anmelderin mit der
Veröffentlichungsnummer DE 10 2009 024 468 AI mit demselben Titel, die am 10.06.2009 beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereicht wurde, offenbart. Auf die diesbezüglichen
Offenbarungen dieser beiden Anmeldungen wird hiermit jeweils vollinhaltlich Bezug genommen.
Der arterielle Leitungsabschnitt des extrakorporalen
Blutkreislaufs ist in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung jener Leitungsabschnitt, in welchen das den Patientenkörper zur extrakorporalen Blutbehandlung verlassende Patientenblut einströmt und in welchem es sich vor Eintritt in die Blutbehandlungseinrichtung, z. B. einen Dialysator, befindet.
In bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist oder umfasst der erste Abschnitt des arteriellen
Leitungsabschnitts den arteriellen Nadelanschluss zum Patienten, z. B. den arteriellen Nadelanschluss bei einem Double-Needle-Dialyseverfahren .
In manchen Ausführungsformen umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen Schritt, welcher ein Verhältnis zwischen der eingestellten Pumprate und der tatsächlichen Pumprate
ermittelt. Dabei wird die tatsächliche Pumprate unter
Berücksichtigung des Istvolumens und der Förderdauer
ermittelt .
In einigen Ausführungsformen wird während oder mittels des Verfahrens ein Korrekturfaktor oder einen Kalibrierfaktor für die Blutpumpe festgelegt. Dieser wird anhand des
Verhältnisses zwischen der an der Blutpumpe eingestellten Pumprate und der tatsächlichen Pumprate und/oder anhand des Istvolumens und des Sollvolumens festgelegt, berechnet oder bestimmt .
In manchen Ausführungsformen wird das Erzeugen von gleichen Druckverhältnissen vor und nach der Förderung (oder
Förderdauer) und/oder während der Förderung (oder
Förderdauer) in der ersten Leitung als weiterer Schritt des Verfahrens angesehen. Die Bezeichnung „nach der Förderung" kann dabei einen Zeitpunkt vor dem Ermitteln des Istvolumens und/oder der tatsächlichen Pumprate beschreiben.
Unter „gleichen Druckverhältnissen während der Förderung" kann z. B. verstanden werden, dass zwei, drei oder mehr
Messungen, die während der Förderdauer gemacht werden, zu gleichen Ergebnissen oder zu Ergebnissen, die als gleich gelten (da sie z. B. auf Messschwankungen usw. zurückzuführen sind), führen. Alternativ kann hierunter verstanden werden, dass der gemessene Druck sich zumindest über einen Zeitabschnitt der Förderdauer oder einen Zeitraum innerhalb der Förderdauer, oder über die gesamte Förderdauer, nicht ändert . In einigen Ausführungsformen umfasst der extrakorporale
Blutkreislauf einen Blutfilter oder einen Dialysator, welcher eine zumeist semi-permeable Membran aufweist, oder ist hiermit verbunden. In manchen Ausführungsformen steht die Aufnahme in
Fluidverbindung mit der ersten Leitung.
In einigen Ausführungsformen steht die Aufnahme stromab des Blutfilters oder Dialysators und durch dessen Membran
hindurch in Fluidverbindung mit der ersten Leitung.
In einigen Ausführungsformen des Verfahrens ist der
Blutfilter oder Dialysator mit einer
Dialysierflüssigkeitszuleitung und mit einer Dialysatleitung verbunden. In der Dialysatleitung kann eine Effluentpumpe angeordnet sein. Dabei ist ein Rückschlagventil und/oder eine okkludierende Pumpe in die Dialysierflüssigkeitszuleitung integriert. Das Rückschlagventil dient vorzuweise zum
Verhindern eines ungewünschten Flusses in Richtung entgegen der Strömungsrichtung der Dialysierflüssigkeitszuleitung im bestimmungsgemäßen Gebrauch und/oder in Richtung weg vom Blutfilter .
In manchen Ausführungsformen steht der Blutfilter oder
Dialysator mit einer arteriellen Patientenleitung und mit einer venösen Patientenleitung in Fluidverbindung, wobei in oder an der venösen Patientenleitung eine Schlauchklemme angeordnet ist. Dabei umfasst das Verfahren ferner ein Schließen der Schlauchklemme an der venösen Patientenleitung während der Förderdauer und/oder der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens . In einigen Ausführungsformen des Verfahrens fördern die
Blutpumpe und eine Effluentpumpe während der Förderdauer mit derselben Pumprate.
Die Effluentpumpe kann eine Pumpe zum Abführen verbrauchten Dialysats aus dem Blutfilter oder eine Filtratpumpe sein.
In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren in einem Schritt das Erzeugen von gleichen Druckverhältnissen vor und nach der Förderdauer in der ersten Leitung und/oder das
Regeln der Pumpe auf gleichbleibenden Druck in der ersten Leitung während der Förderdauer.
In gewissen Ausführungsformen wird die Effluentpumpe zum Erzeugen von gleichen Druckverhältnissen gedreht,
insbesondere durch die Steuer- oder Regelvorrichtung, insbesondere druckgesteuert.
In manchen Ausführungsformen ist das erste Fluid eine
Kochsalzlösung, eine Dialysierflüssigkeit oder ein
Substituat, insbesondere eine Primingflüssigkeit .
In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren den
Schritt der Bereitstellung der Blutbehandlungsvorrichtung als Hämodialysevorrichtung, Hämofiltrationsvorrichtung oder
Hämodiafiltrationsvorrichtung, insbesondere als eine
Vorrichtung für die chronische Nierenersatztherapie oder für die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT = continuous renal replacement therapy) . Der venöse Leitungsabschnitt des extrakorporalen Blutkreislaufs ist in manchen Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung jener Leitungsabschnitt, aus welchem das extrakorporal behandelte Patientenblut nach seiner
Behandlung in einer Blutbehandlungseinrichtung,
beispielsweise einem Dialysator, zum Patientenkörper hin oder in diesen zurück strömt. Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist in einigen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen als Regelvorrichtung ausgestaltet .
Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung weist in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen wenigstens eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung auf.
Vorzugsweise läuft das erfindungsgemäße Verfahren nicht während einer Patientenbehandlung ab. Vorzugsweise läuft das erfindungsgemäße Verfahren ab, ohne dass ein Patient mit der Blutbehandlungsvorrichtung verbunden ist. Vorzugsweise läuft das erfindungsgemäße Verfahren ab, ohne dass dem Patienten Blut entnommen wurde oder wird und/oder vorzugsweise ohne Blutrückgabe an den Patienten.
Als Verfahren zum Umsetzen eines eingestellten Wertes für eine an der Blutpumpe einstellbare Pumprate als eingestellte Pumprate kommen z. B. Verfahren in Betracht, welche sich auf die Anzahl der Pumpbewegungen der Blutpumpen z. B. die Anzahl der Umdrehungen ihres Rotors, stützen. Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen. Ein mittels mancher Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung erzielbarer Vorteil besteht darin, dass die
Blutförderrate durch die Blutpumpe genau in Erfahrung
gebracht werden kann. Dies kann insbesondere für die
Behandlung des Patienten von Belang sein, in welchen in
Abhängigkeit der Blutförderrate Medikamente zudosiert werden, etwa bei der regionalen Antikoagulation, bei welcher Citrat in bestimmten Verhältnissen in Abhängigkeit des Blutstroms in das strömende Blut zugegeben werden. Die genaue Kenntnis der Blutförderrate ist hier von besonderem Vorteil. Dasselbe gilt für Fälle, in welchen nur geringe Blutflüsse mittels der Blutpumpe erzeugt werden, wie etwa bei pädiatrischen
Anwendungen. Hier gilt es, die Blutförderrate besonders genau zu kennen. Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, auf das Vorsehen und das Verwenden von Flusssensoren zur Bestimmung des genauen Blutflusses verzichten zu können. Der genaue
Blutfluss ist bei Kenntnis der genauen Blutförderrate der Blutpumpe - jedenfalls ausreichend genau - bekannt.
Ein wiederum weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass in manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen zum Wiegen der Aufnahme zum Ermitteln des Istvolumens solche
Wiegeeinrichtungen verwendet werden, die ohnehin vorhanden sind, etwa weil sie bei einer sich nach Abschluss im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführten
Blutbehandlung zur Bilanzierung verwendet werden, insbesondere bei der kontinuierl
Nierenersatztherapie (CRRT) .
Dabei kann ein besonderer Vorteil darin bestehen, dass die Blutpumpe automatisch kalibriert und/oder der Korrekturfaktor automatisch ermittelt werden kann. Es bedarf hierzu keines Umlagerns oder Anordnens von Fluidbehältern, beispielsweise so, dass diese auf Waagen zu liegen kommen, kein Vorsehen von eigens zum Kalibrieren vorgesehenen Fluidbehältern, usw.
Damit kann in bestimmten Ausführungsformen Arbeit und Zeit eingespart werden. Es kann vorteilhaft auf Anordnungen zurückgegriffen werden, welche ohne Änderungen bei der folgenden Blutbehandlung verwendet werden.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren rein exemplarisch beschrieben. In ihnen bezeichnen selbe Bezugszeichen gleiche oder selbe
Komponenten. Es gilt: Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung eine
erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung mit einem extrakorporalen Blutkreislauf in einer ersten Ausführungsform; Fig. 2 zeigt in vereinfachter Darstellung eine
erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung mit einem extrakorporalen Blutkreislauf in einer zweiten Ausführungsform; und Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung eine
erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung mit einem extrakorporalen Blutkreislauf in einer dritten Ausführungsform. Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung eine
erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung 100, verbunden mit einem extrakorporalen Blutkreislauf 300, während der Ausführung des hierin beschriebenen Verfahrens. Fig. 1 zeigt das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung.
Der extrakorporale Blutkreislauf 300 weist eine erste
Leitung 301, hier in Form eines arteriellen
Leitungsabschnitts, auf.
Die erste Leitung 301 steht in Fluidverbindung mit einer Blutbehandlungseinrichtung, hier exemplarisch ein
Blutfilter 303 oder Dialysator. Der Blutfilter 303 weist eine Dialysierflüssigkeitskammer 303a und eine Blutkammer 303b auf, welche durch eine zumeist semi-permeable Membran 303c voneinander getrennt sind.
Der extrakorporale Blutkreislauf 300 weist ferner wenigstens eine zweite Leitung 305, hier in Form eines venösen
Leitungsabschnitts, auf. Sowohl die erste Leitung 301 als auch die zweite Leitung 305 können zur Verbindung mit dem Gefäßsystem des nicht dargestellten Patienten dienen. Die in Fig. 1 nur durch einige ihrer Einrichtungen
repräsentierte Blutbehandlungsvorrichtung 100, mittels welcher das hier beschriebene Verfahren abläuft, weist eine Blutpumpe 101 auf. Die Blutpumpe 101 fördert bei der
Behandlung des Patienten Blut durch Abschnitte des
extrakorporalen Blutkreislaufs 300 und in Richtung zum
Blutfilter 303, wie die kleinen Pfeilspitzen, welche in den Figuren allgemein die Strömungsrichtung angeben, zeigen. Zum Kalibrieren der Blutpumpe 101 wird mittels der Blutpumpe 101, die optional als Rollenpumpe oder als
anderweitig okkludierende Pumpe ausgestaltet sein kann, Fluid aus einer Quelle 200 entlang der ersten Leitung 301 in
Richtung der Aufnahme 400 gepumpt.
Die Quelle 200 kann beispielsweise ein Beutel oder ein
Container sein. Dasselbe gilt für die Aufnahme 400. Die
Quelle 200 kann ferner eine Fluidleitung sein, aus der online und/oder kontinuierlich erzeugte oder gemischte Flüssigkeit bereitgestellt wird, z. B. ein Hydraulikausgang
oder -anschluss der Blutbehandlungsvorrichtung.
Die Aufnahme 400 ist mit einer ersten Wiegeeinrichtung 141 zum Wiegen ihres Gewichts oder des in ihr aufgenommenen
Fluids oder zum Bestimmen einer Gewichtsänderung verbunden. Beispielsweise kann die Aufnahme 400 als Auffangbeutel auf einer Wiegefläche der ersten Wiegeeinrichtung 141 liegen oder an einem Wiegehaken hängen.
Fördert die Blutpumpe 101 nun über einen vorbestimmten oder bestimmbaren Zeitraum, nämlich die Förderdauer T, so lässt sich anhand der an der Blutpumpe 101 - vom Nutzer oder von einem Testprogramm - eingestellten Pumprate PI und der
Förderdauer T anhand der einfachen Beziehung P1*T = VS jenes Volumen an Fluid ermitteln, das gefördert worden wäre, würde die Blutpumpe 101 tatsächlich mit der eingestellten
Pumprate PI fördern. Dieses Volumen wird hierin als
Sollvolumen VS bezeichnet.
In der Praxis kann das tatsächliche Fördervolumen, das hierin als Istvolumen VI bezeichnet wird, vom Sollvolumen abweichen. Das Istvolumen VI findet sich nach Ablauf der Förderdauer T jedoch in der Aufnahme 400 wieder. Es lässt sich anhand der Gewichtsmessung, die hier exemplarisch mittels der ersten Wiegeeinrichtung 141 erfolgt, bestimmen; sein Gewicht entspricht der Zunahme des Gewichts der Aufnahme 400 zwischen einer Messung, die vor Beginn der Förderdauer T liegt, und einer Messung zu einem Zeitpunkt, der nach der Förderdauer T liegt . Ein Vergleich des gemessenen Istvolumens VI mit dem
errechneten Sollvolumen VS kann zum Berechnen eines
Korrekturfaktors oder eines Kalibrierwerts der eingestellten Pumprate oder der Blutpumpe 101 dienen. Eine erst zu Fig. 2 beschriebene und dort gezeigt Steuer ¬ oder Regelvorrichtung 150 (siehe Fig. 2) kann dazu
konfiguriert sein, das vorstehende Verfahren auszuführen. Optional erfolgt eine automatische Ausführung. Optional startet die Ausführung automatisch, etwa im Rahmen einer Testfunktion, eines Selbstchecks beim Starten der
Blutbehandlungsvorrichtung, während oder im Anschluss an einen Primingvorgang, usw.
Fig. 2 zeigt in vereinfachter Darstellung eine
erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung 100 mit einem extrakorporalen Blutkreislauf 300 in einer zweiten
Ausführungsform.
Neben der vorgenannten Blutpumpe 101 weist die in Fig. 2 gezeigte Anordnung ferner rein optional eine Reihe weiterer, jeweils optionaler Pumpen, nämlich die Pumpe 111 für
Substituat, die Pumpe 121 für Dialysierflüssigkeit , und die Pumpe 131 für Dialysat und/oder Effluent auf. Die Pumpe 121 ist vorgesehen, um Dialysierflüssigkeit aus einer Quelle Q4, beispielsweise einem Beutel, heraus und über eine optional vorhandene Beutelheizung mit einem Beutel H2 mittels einer Dialysierflüssigkeitszuleitung 104 zuzuführen.
Die auf diese Weise zugeführte Dialysierflüssigkeit tritt über eine Dialysatleitung 102, unterstützt durch die
Pumpe 131, wieder aus und kann verworfen werden.
Stromauf der Blutpumpe 101 ist ein optionaler arterieller Sensor PA1 vorgesehen. Während einer Behandlung des Patienten misst er den Druck in der arteriellen Leitung. Stromab der Blutpumpe 101, jedoch stromauf des
Blutfilters 303 und, falls vorgesehen, einer Zugabestelle 25 für Heparin, ist ein weiterer, optionaler Drucksensor PA2 vorgesehen. Er misst den Druck stromauf des Blutfilters 303 („prä-Hämof_ilter" ) .
Ein wiederum weiterer Drucksensor kann als PD1 stromab des Blutfilters 303, jedoch vorzugsweise stromauf der Pumpe 131 in der Dialysatleitung 102 zum Messen eines Filtratdrucks stromabwärts des Blutfilters 303 vorgesehen sein.
Blut, das den Blutfilter 303 verlässt, durchströmt eine optionale venöse Blutkammer 29, welche eine optional
verschließbare Entlüftungseinrichtung 31 aufweisen und mit einem weiteren Drucksensor PV1 in Fluidverbindung stehen kann.
Im Beispiel der Fig. 2 unterliegen die Quelle Q4 und eine optionale weitere Quelle Q4', aus welcher mittels der Pumpe 111 über eine weitere Beutelheizung mit Beutel H3 Substituat entnommen wird, sowie das aufgefangene oder verworfene Dialysat optional einer Bilanzierung. Zum Zweck der Bilanzierung sind neben der aus Fig. 1 bekannten ersten Wiegeeinrichtung 141 optional zwei weitere Waagen oder
Wiegeeinrichtungen 142 und 143 vorgesehen.
Die hier exemplarisch gezeigte Bilanzierung entspricht einer gravimetrischen Bilanzierung. Die vorliegende Erfindung umfasst aber auch jede andere Bilanzierung, beispielsweise mittels Bilanzkammern.
Die in Fig. 2 gezeigte exemplarische Anordnung weist eine Steuer- oder Regelvorrichtung 150 auf. Sie kann mit jeder der hierin genannten Komponenten - jedenfalls oder insbesondere mit der Blutpumpe 101 - in kabelgebundener oder kabelloser Signalverbindung zur Steuerung oder Regelung der
Blutbehandlungsvorrichtung 100 stehen. Sie ist optional konfiguriert, um das hierin beschriebene Verfahren
auszuführen.
Die erste Leitung 301 ist optional mit einer Schlauchklemme 302 zum Sperren oder Schließen der Leitung 301 verbunden. Die zweite Leitung 305 ist optional mit einer Schlauchklemme 306 zum Sperren oder Schließen der Leitung 305 verbunden.
Zwar ist die Ausführungsform der Fig. 2 mit einer
Aufnahme 400 für Fluid gezeigt, deren Gewicht von der ersten Wiegeeinrichtung 141 ermittelt wird, wobei die Aufnahme 400 der Blutseite zugeordnet werden kann aufgrund ihrer
Fluidverbindung mit dem Blutkreislauf, hier stromab des Blutfilters 303. Allerdings kann die Aufnahme alternativ auf der
Hydraulikseite oder Filtratseite (d. h. nicht auf der
Blutseite sondern z. B. im Bereich der Komponenten 102 und 131) angeordnet sein. So kann die Aufnahme mittels der dritten Wiegeeinrichtung 143 gewogen werden, wie dies mit dem Bezugszeichen 400 Λ angedeutet ist.
Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung eine
erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung 100 mit einem extrakorporalen Blutkreislauf 300 in einer dritten
Ausführungsform.
Die Darstellung der Fig. 3 unterscheidet sich von jener der Fig. 2 bereits dadurch, dass eine Reihe von Komponenten, die in Fig. 2 gezeigt sind, der übersichtlichen Darstellung wegen, in Fig. 3 nicht erneut gezeigt sind. Sie können optional jedoch auch hier vorhanden sein.
Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig. 2 gezeigten jedenfalls darin, dass in der
Dialysierflüssigkeitszuleitung 104 ein optionales
Rückschlagventil 104a angeordnet ist. Das
Rückschlagventil 104a öffnet sich bei entsprechend hohem Druck, um einen Fluss durch die
Dialysierflüssigkeitszuleitung 104 in Richtung zum
Blutfilter 303 zu erlauben. Einen Fluss in entgegengesetzter Richtung durch die Dialysierflüssigkeitszuleitung 104 hindurch verhindert das Rückschlagventil 104a jedoch. In der Ausführungsform der Fig. 3 fördert die Blutpumpe 101 Fluid aus der Quelle 200 in den Blutfilter 303. Da die
Schlauchklemme 306 der zweiten Leitung 305 verschlossen ist, tritt das geförderte Fluid über die Membran 303c von der Blutkammer 303b in die Dialysierflüssigkeitskammer 303a über. Das Rückschlagventil 104a - oder eine andere okkludierende Vorrichtung, etwa eine Rollenpumpe anstelle des
Rückschlagventils oder ergänzend zum Rückschlagventil - verhindert, dass das in die Dialysierflüssigkeitskammer 303a übergetretene Fluid letztere auf anderem Weg verlässt als über die Leitung 102. Die Förderung des Fluids entlang des vorstehend beschriebenen Wegs wird durch Pumptätigkeit der in die Dialysatleitung 102 eingefügten Pumpe 131, der
Effluentpumpe, gewährleistet. Schließlich wird das Fluid in die Aufnahme 400 geleitet. Deren Gewichtsänderung kann mittels der dritten Wiegeeinrichtung 143 ermittelt werden. Aus ihr ergibt sich das Istvolumen VI, welches die
Blutpumpe 101 während der Förderdauer T gefördert hat.
Folgende Merkmale können, obgleich in den Figuren nicht gezeigt, in jeder erfindungsgemäßen Ausführungsform wiederum rein optional und in beliebiger Kombination vorgesehen sein: Die erste Leitung 301 kann ein arterielles Septum, optional in Gestalt einer Zugabeeinrichtung, aufweisen.
Die erste Leitung 301 und/oder die zweite Leitung 305 können einen Luftblasendetektor/optischen Sensor aufweisen.
Der Blutkreislauf kann zumindest teilweise Teil einer
Blutkassette, welche ein Hartteil aufweist, ganz oder
teilweise bedeckt durch eine Folie, sein oder hiermit
verbunden sein. Bezugszeichenliste
25 Zugabestelle für Heparin (optional)
29 venöse Blutkammer (optional)
31 Entlüftungseinrichtung
100 Blutbehandlungsvorrichtung
101 Blutpumpe
102 Dialysatleitung
104 Dialysierflüssigkeitszuleitung
104a Rückschlagventil
111 Pumpe für Substituat
121 Pumpe für Dialysierflüssigkeit
131 Pumpe für Dialysat und/oder Effluent
141 erste Wiegeeinrichtung
142 zweite Wiegeeinrichtung
143 dritte Wiegeeinrichtung
150 Steuer- oder Regelvorrichtung 200 Quelle von Fluid
300 extrakorporaler Blutkreislauf
301 erste Leitung (arterieller Leitungsabschnitt)
302 Schlauchklemme
303 Blutfilter oder Dialysator
303a Dialysierflüssigkeitskammer
303b Blutkammer
303c semi-permeable Membran
305 zweite Leitung (venöser Leitungsabschnitt) 306 Schlauchklemme
400 Aufnahme für Fluid
400 Λ Aufnahme für Fluid H2 Beutelheizung mit Beutel (Dialysierflüssigkeit )
H3 Beutelheizung mit Beutel (Substituat) PA1, PA2 arterieller Drucksensor (optional)
PD1 Drucksensor zum Messen des Filterdrucks
PV1 Drucksensor (optional)
PI eingestellte Pumprate Q4 Quelle mit Dialysierflüssigkeit
Q4' Quelle (Substituat), optional
T Förderdauer VI Istvolumen
VS Sollvolumen