Durch die DE 42 17 941 C2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Klischees auf die Mantelfläche eines Formzylinders bekannt, wobei die Klischees paßgerecht angelegt, faltenfrei angedrückt und dabei festgeklebt werden.

Die DE 44 30 555 C1 und die DE 38 37 909 C2 beschreiben Verfahren zur Bebilderung von Formzylindern. Dabei wird Material aus einer Transferfolie selektiv an den farbführenden Stellen direkt auf die Mantelfläche des Formzylinders aufgebracht. Zum Entfernen dieses selektiv aufgebrachten Materials können Rakel vorgesehen sein. Eine Druckfolie als Zwischenträger des Druckbildes ist dabei nicht vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtungen zur Druckvorbereitung eines Formzylinders sowie einen Formzylinder zu schaffen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1,3,5,6 oder 15 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Druckform, z. B. Druckfolie oder Druckplatte in kürzester Zeit auf den Formzylinder aufgebracht und bebildert ist, da das Bebildern bereits während des Aufbringvorganges der Druckfolie stattfindet.

Weiterhin ist durch ein Aufkleben der Druckfolie auf die Mantelfläche des Formzylinders ein verrutschfestes Anhaften derselben auf dem Formzylinder gewährleistet. Ein Ablösen der Druckfolie von der Oberfläche des Formzylinders erfolgt in einfacher Weise mit zumindest einem Rakelblatt. In besonders vorteilhafter Weise wird das Abrakeln mittels einer axialen Hin-und Herbewegung der Rakeleinrichtung durchgeführt, ggf. unter Verwendung von Wärme.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die einzige Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung eines Formzylinders mit Mitteln zur Druckvorbereitung.

Ein Formzylinder 01 für eine Rotationsdruckmaschine weist außerhalb seiner Mantelfläche 02 eine Zuführ-und Andrückeinheit 03 für Druckformen 04, z. B. Druckfolie 04 auf, welche von einer Vorratsrolle 06 abziehbar ist. Das Abziehen der Druckfolie 04 von der Vorratsrolle 06 erfolgt z. B. mittels eines Zugwalzenpaares 07, wobei eine Andrückeinheit 08, z. B. eine Andrückwalze 08 einen Anfang 09 sowie die nachfolgende Druckfolie 04 auf der Mantelfläche 02 des Formzylinders 01 während seiner Drehbewegung festlegt.

Die Druckfolie 04 ist auf ihrer dem Formzylinder 01 zugewandten Seite mit einer z. B. selbstklebenden Klebstoffschicht versehen. Ein Abschlagmesser 11 sorgt für das Trennen der Druckfolie 04 zum Herstellen eines Endes der aufzubringenden Druckfolie 04.

Es können sowohl am Umfang als auch in axialer Richtung des Formzylinders 01 mehrere Druckfolien-Seiten hintereinander bzw. nebeneinander angeordnet sein. Es ist auch möglich, eine formzylinderbreite Druckfolie 04 auf den Formzylinder 01 aufzubringen.

Eine in Drehrichtung A des Formzylinders 01 gesehen unmittelbar nach der Andrückwalze 08 angeordnete Bebilderungseinrichtung 12, z. B. auf Laserbasis arbeitend, ist in axialer Richtung des Formzylinders 01 hin-und herverfahrbar über der Mantelfläche 02 des Formzylinders 01 angeordnet.

Zumindest die Mantelfläche 02 des Formzylinders 01 kann aus glattpoliertem Keramikwerkstoff, aus Kunststoff oder auch aus rostfreiem Metall bestehen.

Nachdem die auf den Formzylinder 01 aufgebrachte Druckfolie 04 mittels der Bebilderungseinrichtung 12 bebildert ist, wird die Druckfolie 04 mit einer ebenfalls am Umfang des Formzylinders 01 angeordneten bekannten Reinigungseinrichtung 13 gesäubert.

Zum Entfernen der verbrauchten Druckfolie 04 ist eine an die Mantelfläche 02 des Formzylinders 01 anstellbare Rakeleinrichtung 14 vorgesehen, welche mit ihrer Arbeitsrakel 16 in einem negativen Winkel, d. h. entgegen der Drehrichtung A des Formzylinders 01, an den Formzylinder 01 anstellbar ist.

In vorteilhafter Weise ist die Arbeitsrakel 16 in der Nähe ihrer Arbeitskante 17 erwärmbar.

Das kann z. B. mittels einer Induktionsheizeinrichtung 18 oder auch mittels der beim Abrakeln der Druckfolie 04 entstehenden Reibungswärme geschehen.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Rakeleinrichtung 14 während des Abrakelvorganges in axialer Richtung des Formzylinders 01 hin-und herbewegbar angeordnet ist. Dies kann durch bekannte Mittel, z. B. eine Linearführung, welche mit einem Kurvengetriebe in Verbindung steht, erfolgen.

Nach dem Entfernen, d. h. Abrakeln der Druckfolie 04 kann die Mantelfläche 02 des Formzylinders 01 mittels der Reinigungseinrichtung 13 gesäubert werden.

Die Zuführ-und Andrückeinheit 03, die Reinigungseinrichtung 13 sowie die Rakeleinrichtung 14 ist jeweils an den Formzylinder 01 wahlweise separat oder mit anderen genannten Einrichtungen kombiniert anstell-und betätigbar.

Unter Druckfolie 04 ist auch eine blattförmige Druckplatte zu verstehen. Druckfolie 04 oder Druckplatte tragen das Druckbild und sind als lösbarer Zwischenträger für das Druckbild auf der Mantelfläche des Formzylinders 01 befestigt.

Bezugszeichenliste 01 Formzylinder 02 Mantelfläche (01) 03 Zuführ-und Andrückeinheit 04 Druckform, Druckfolie 05- 06 Vorratsrolle (04) 07 Zugwalzenpaar 08 Andrückeinheit, Andrückwalze 09 Anfang (04) 10- 11 Abschlagmesser 12 Bebilderungseinrichtung (04) 13 Reinigungseinrichtung (02 ; 04) 14 Rakeleinrichtung (04) 15- 16 Arbeitsrakel (14) 17 Arbeitskante (16) 18 Induktionsheizeinrichtung (16) A Drehrichtung (01)