Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DEVISING OR DESIGNING A TECHNICAL OR CHEMICAL PROCESS, AND GUI WITH SAID FUNCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/234451
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention consists in providing a method by means of which a multi-criteria optimization of a chemical or technical process is facilitated or improved. An interaction between a user and an optimization tool should also be improved. This is achieved by an interactive navigation on a display device (10). At least one first and second configuration (A, B,... Z) are available for selection, and at least one first Pareto front (101,...) for the first configuration (A) and at least one second Pareto front (201,...) for the second configuration (B) are formed. On the basis of the first Pareto front (101,...) for the first configuration (A) and the second Pareto front (201,...) for the second configuration (B), a resulting Pareto front (801) is formed. A first operating aid (21) and a second operating aid (22) are displayed in an operating region (2) on the display device (10), wherein the first operating aid (21) represents a first criterion (c1), and the second operating aid (22) represents a second criterion (c2). The position or setting of a selector (21a) of the first operating aid (21) represents the value of the first criterion (c1), and the position or setting of a selector (22a) of the second operating aid (22) represents the value of the second criterion (c2). By moving or operating one of the selectors (21a, 22a) of each operating aid (21, 22), the value of the respective criterion (c1, c2) is changed. On the basis of the position or setting of the selector (21a, 22a), a point (zi) on the resulting Pareto front (801) is ascertained and/or displayed. The invention likewise relates to a system and to a computer program product for devising or designing the technical or chemical process.

Inventors:
BORTZ MICHAEL (DE)
KUEFER KARL-HEINZ (DE)
SUESS PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/IB2022/054077
Publication Date:
November 10, 2022
Filing Date:
May 03, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
G16C20/10; G16C20/80
Domestic Patent References:
WO2000072268A12000-11-30
Other References:
BORTZ M ET AL: "Multi-criteria optimization in chemical process design and decision support by navigation on Pareto sets", COMPUTERS & CHEMICAL ENGINEERING, PERGAMON PRESS, OXFORD, GB, vol. 60, 7 October 2013 (2013-10-07), pages 354 - 363, XP028792376, ISSN: 0098-1354, DOI: 10.1016/J.COMPCHEMENG.2013.09.015
Attorney, Agent or Firm:
FRANK REIMUND LEONHARD (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche ...

1. Verfahren zum Entwerfen oder Gestalten eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses mit einer interaktiven Navigation an einem Sichtgerät (10), wobei

(a) zumindest eine erste und eine zweite Konfiguration (A, B, ... Z) zur Auswahl stehen, und zumindest eine erste Paretofront (101, ...) für die erste Konfiguration (A) und zumindest eine zweite Paretofront (201, ...) ΐϋ für die zweite Konfiguration (B) gebildet ist;

(b) auf Grundlage der ersten Paretofront (101, ...) für die erste Konfiguration (A) und der zweiten Paretofront (201, ...) für die zweite Konfiguration (B) eine resultierende Paretofront (801) gebildet ist oder wird, insbesondere wobei die resultierende Paretofront (801) auf dem r; Sichtgerät (10) dargestellt oder repräsentiert wird;

(c) auf dem Sichtgerät (10) in einem Bedienbereich (2) zumindest eine erste Bedienhilfe (21) und eine zweite Bedienhilfe (22) dargestellt werden, wobei die erste Bedienhilfe (21) ein erstes Kriterium (cl) repräsentiert und die zweite Bedienhilfe (22) ein zweites Kriterium (c2) repräsentiert, wobei eine Position oder Stellung eines Selektors (21a) der ersten Bedienhilfe (21) einen Wert des ersten Kriteriums (cl) repräsentiert und eine Position oder Stellung eines Selektors (22a) der zweiten Bedienhilfe (22) einen Wert des zweiten Kriteriums (c2) repräsentiert, und wobei durch ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren (21a, 22a) der

>'3 jeweiligen Bedienhilfe (21, 22) der Wert des jeweiligen Kriteriums (cl, c2) verändert wird; und

(d) auf Grundlage der Position oder Stellung des Selektors (21a, 22a) ein Punkt (zi) auf der resultierenden Paretofront (801) ermittelt und/oder dargestellt wird.

3 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei durch ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren (21a, 22a) in eine Richtung der Wert des jeweiligen Kriteriums (cl, c2) erhöht wird und/oder durch ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren (21a, 22a) in eine gegenläufige Richtung der Wert des Kriteriums (cl, c2) verringert wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei durch das Bewegen

3S oder Bedienen eines der Selektoren (21a, 22a) die Position oder Stellung des anderen Selektors (21a, 22a) verändert wird, insbesondere auf Grundlage der resultierenden Paretofront (801). 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bestimmt wird, ob eine Abweichung oder Differenz zwischen dem Wert für das zweite Kriterium (c2) der ersten Paretofront (101) für die erste Konfiguration (A) und dem Wert für das zweite Kriterium (c2) der zweiten Paretofront (201) für die zweite Konfiguration (B) einen Schwellenwert überschreitet, insbesondere bei einem gleichen Wert des ersten Kriteriums (cl).

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Schwellenwert durch einen Benutzer festlegbar ist oder festgelegt wird, insbesondere auf dem Sichtgerät (10) eine Schwellenwertauswahl (60) mit einem Selektor (60a) dargestellt wird, und der Schwellenwert durch den Selektor (60a) der Schwellenwertauswahl festlegbar ist oder festgelegt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei, bei einem Überschreiten des Schwellenwerts, auf der zweiten Bedienhilfe (22) zumindest zwei Selektoren (22a, 22b) dargestellt werden, wobei die Position oder Stellung eines der Selektoren (22a, 22b) den Wert des zweiten Kriteriums (c2) der ersten Paretofront (101) für die erste Konfiguration (A) repräsentiert oder darstellt und die Position oder Stellung des anderen der Selektoren (22a, 22b) den Wert des zweiten Kriteriums (c2) der zweiten Paretofront (201) für die zweite Konfiguration (B) repräsentiert oder darstellt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei, bei einem Nicht-Überschreiten des Schwellenwerts, auf der zweiten Bedienhilfe (22) nicht mehr als ein Selektor (22a) dargestellt wird, insbesondere wobei die Position oder Stellung des Selektors (22a) den Wert des zweiten Kriteriums (c2) der resultierenden Paretofront (801) repräsentiert oder darstellt.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei für den Wert des ersten und/oder zweiten Kriteriums (cl, c2) ein Intervall (31), insbesondere ein Unschärfeintervall, festgelegt ist oder festgelegt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei eine oder mehrere Konfigurationen (A, B) bestimmt werden, und insbesondere ausgegeben oder dargestellt oder angezeigt werden, deren Paretofront (101, 201) für die jeweilige Konfiguration (A, B) einen Punkt umfasst, der innerhalb des Intervalls (31, 42) für das erste Kriterium (cl) liegt und sich auf einen Wert des zweiten Kriteriums (c2), der sich aus dem Wert des ersten Kriteriums (cl) und der resultierenden Paretofront (801) ableitet, bezieht.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Intervall (31) für den Wert des ersten Kriteriums (cl) ein erstes Intervall (31) ist, und für den Wert des zweiten Kriteriums (c2) ein zweites Intervall (41), insbesondere ein Unschärfeintervall, festgelegt ist oder festgelegt wird. 11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei eine oder mehrere Konfigurationen (A, B) bestimmt werden, und insbesondere ausgegeben oder dargestellt oder angezeigt werden, deren Paretofront für die jeweilige Konfiguration (A, B) einen Punkt umfasst, der innerhalb des ersten Intervalls (31) für das erste Kriterium (cl) und innerhalb des zweiten Intervalls (41) für das zweite Kriterium (c2) liegt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das erste Intervall (31) und/oder zweite Intervall (41) durch einen Nutzer festlegbar ist oder festgelegt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei für die bestimmten Konfigurationen ein Score ermittelt wird, und insbesondere ausgegeben oder dargestellt oder angezeigt wird, wobei der Score eine Eignung der zugehörigen Konfiguration repräsentiert.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei sich der Score der jeweiligen Konfiguration (A,B,...) auf eine ausgewählte Konfiguration (A, B, ...) bezieht.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei zur Bestimmung des Scores der jeweiligen Konfiguration (A, B, ...) eines oder mehrere der folgenden Merkmale berücksichtigt werden: eine Differenz oder Abweichung von Punkten auf verschiedenen Paretofronten (101, 102, ...) der Konfigurationen (A, B, ...) zueinander, insbesondere Punkte mit Bezug zu einem Mittelwert des ersten und/oder zweiten Intervalls (31, 41), ein Kurvengradient der Paretofront (101, 102, ...) innerhalb des ersten und/oder zweiten Intervalls (31, 41), eine Sicherheit in der Bestimmung der Paretofront (101, 102, ...), insbesondere eine Sicherheit in der Bestimmung der Werte der

:ΐ=: Paretofront (101, 102, ...), und eine Anzahl von Einstellmöglichkeiten der Konfiguration (A, B, ...).

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei eine oder mehrere Konfigurationen (A, B, ...) von dem Verfahren ausgeschlossen sind oder ausschließbar sind, insbesondere durch einen Nutzer.

30 17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei bestimmt wird, ob der Ausschluss einer oder mehrerer Konfigurationen (A, B, ...) den Wertebereich der resultierenden Paretofront (801) verändert, insbesondere den Wertebereich der resultierenden Paretofront (801) reduziert. 18. Verfahren nach Anspruch 17, wobei eine Veränderung des Wertebereichs der resultierenden Paretofront (801) auf dem Sichtgerät (10) dargestellt ist oder dargestellt wird, insbesondere in dem Bedienbereich (2) des Sichtgeräts (10).

19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest drei, bevorzugt zumindest vier, bevorzugter zumindest fünf, noch bevorzugter zumindest sechs, am meisten bevorzugt zumindest acht, Paretofronten (101, 201, ...) für die gleiche Anzahl von Konfigurationen (101, 201, ...) gebildet sind, und die resultierende Paretofront (801) auf Grundlage der Paretofronten (101, 201, ...) der Konfigurationen (A, B, ...) gebildet sind.

20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die resultierende Paretofront (801) eine nichtdominierte Menge einer Vereinigung der Paretofronten (101, 102, ...), insbesondere aller Paretofronten (101, 102, ...), ist.

21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei unterschiedliche Abschnitte der resultierenden Paretofront (801) unterschiedlichen Paretofronten u? (101, 201, ...) von Konfigurationen (A, B, ...) entsprechen.

22. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle zum Entwerfen oder Gestalten eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses, wobei

(a) eine resultierende Paretofront (801) zumindest auf Grundlage einer ersten Paretofront (101, ...) für eine erste Konfiguration (A) und einer

>0 zweiten Paretofront (201, ...) für eine zweite Konfiguration (B) gebildet ist;

(b) auf einem Sichtgerät (10) in einem Bedienbereich (2) zumindest eine erste interaktive Bedienhilfe (21) und eine zweite interaktive Bedienhilfe (22) dargestellt werden, wobei die erste Bedienhilfe (21) ein erstes Kriterium (cl) repräsentiert und die zweite Bedienhilfe (22) ein zweites Kriterium (c2) repräsentiert, wobei eine Position oder Stellung eines Selektors (21a) der ersten Bedienhilfe (21) einen Wert des ersten Kriteriums (cl) repräsentiert und eine Position oder Stellung eines Selektors (22a) der zweiten Bedienhilfe (22) einen Wert des zweiten Kriteriums (c2) repräsentiert;

GO (c) wobei durch ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren (21a, 22a) der jeweiligen Bedienhilfe (21, 22) von einem Nutzer der Wert des jeweiligen Kriteriums (cl, c2) veränderbar ist; und

(d) auf Grundlage der durch den Nutzer festgelegten Position oder Stellung des Selektors (21a, 22a) ein Punkt (zi) auf der resultierenden Paretofront (801) ermittelbar ist und/oder dargestellt wird. 23. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach Anspruch 22, wobei auf dem Sichtgerät (10) dargestellt wird, welche der Paretofronten (101, 201, ...) für die jeweilige Konfiguration (A, B, ...) den Abschnitt der resultierenden Paretofront (801) bestimmt, auf dem der Punkt (zi) liegt oder dargestellt wird.

24. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach Anspruch 22 oder 23, wobei auf dem Sichtgerät (10) eine interaktive Schwellenwertauswahl (60) mit einem Selektor (60a) dargestellt wird, wobei durch ein Bewegen des Selektors (60a) ein Wert für einen Schwellenwert veränderbar ist, wobei, wenn eine Abweichung oder Differenz zwischen einem Wert für das zweite Kriterium (c2) der ersten Paretofront (101) für

1 die erste Konfiguration (A) und dem Wert für das zweite Kriterium (c2) der zweiten Paretofront (201) für die zweite Konfiguration (B) den Schwellenwert überschreitet, insbesondere bei einem gleichen Wert des ersten Kriteriums (cl), auf der zweiten Bedienhilfe (22) zumindest zwei Selektoren (22a, 22b) dargestellt werden, wobei die Position oder Stellung eines der Selektoren (22a, 22b) den Wert des zweiten

:ic; Kriteriums (c2) der ersten Paretofront (101) für die erste Konfiguration (A) repräsentiert oder darstellt und die Position oder Stellung des anderen der Selektoren (22a, 22b) den Wert des zweiten Kriteriums (c2) der zweiten Paretofront (201) für die zweite Konfiguration (B) repräsentiert oder darstellt.

25. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach Anspruch 24, wobei, bei einem

2 Nicht-Überschreiten des Schwellenwerts, auf der zweiten Bedienhilfe (22) nicht mehr als ein Selektor (22a) dargestellt wird, insbesondere wobei die Position oder Stellung des Selektors (22a) den Wert des zweiten Kriteriums (c2) der resultierenden Paretofront (801) repräsentiert oder darstellt.

26. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach einem der Ansprüche 22 bis 25,

2S wobei an der interaktiven graphischen Benutzerschnittstelle ein Intervall (31) für den Wert des ersten und/oder zweiten Kriteriums (cl, c2), insbesondere ein Unschärfeintervall, festlegbar ist.

27. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach Anspruch 26, wobei das Intervall (31) auf dem Sichtgerät (10) im Bereich der resultierenden Paretofront (801) s und/oder im Bereich der ersten Paretofront (101, ...) für die erste Konfiguration (A) und der zweiten Paretofront (201, ...) dargestellt oder repräsentiert wird.

28. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach Anspruch 26 oder 27, wobei das Intervall (31) auf dem Sichtgerät (10) im Bereich der ersten und/oder zweiten Bedienhilfe (21, 22) dargestellt oder repräsentiert wird. 29. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach einem der Ansprüche 22 bis 28, wobei eine Auswahl einer oder mehrerer Konfigurationen (A, B, ...) auf dem Sichtgerät (10) dargestellt wird und eine oder mehrere der Konfigurationen (A, B, ...) durch einen Nutzer ausschließbar oder einschliessbar sind, wobei die resultierende Paretofront (801) auf Paretofronten für Konfigurationen basiert, die eingeschlossen sind, insbesondere die resultierende Paretofront (801) nicht auf Paretofronten für Konfigurationen basiert, die ausgeschlossen sind.

30. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach Anspruch 29, wobei eine Veränderung des Wertebereichs oder ein verbleibender Wertebereich der resultierenden Paretofront (801) auf dem Sichtgerät (10) dargestellt wird, wenn ein Ausschließen einer oder mehrerer Konfigurationen (A, B, ...) den Wertebereich der resultierenden Paretofront (801) verändert.

31. Interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach einem der Ansprüche 22 bis 30, wobei die resultierende Paretofront (801) auf dem Sichtgerät (10) dargestellt wird.

32. System mit einer Prozessoreinheit (700), die so konfiguriert ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21 auszuführen oder die interaktive graphische Benutzerschnittstelle nach einem der Ansprüche 22 bis 31 zu Erzeugen.

33. Computerprogrammprodukt, das Befehle umfasst, die bei der Ausführung des

Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21 auszuführen oder die interaktive graphische

Benutzerschnittstelle nach einem der Ansprüche 22 bis 30 zu Erzeugen.

34. Verfahren zum Entwerfen oder Gestalten eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses, wobei

(a) eine erste Paretofront für eine erste Konfiguration und eine zweite Paretofront für eine zweite Konfiguration bereitgestellt ist oder bereitgestellt wird, und

(b) auf Grundlage der ersten Paretofront und der zweiten Paretofront eine resultierende Paretofront ermittelt wird oder berechnet wird.

Description:
Verfahren zum Entwerfen oder Gestalten eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses und GUI mit dieser Funktion

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwerfen oder Gestalten eines ; verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses, speziell unter Anwendung einer multikriteriellen Optimierung. Auch betrifft die Erfindung eine interaktive graphische Benutzerschnittstelle (GUI) für eine multikriterielle Optimierung eines Prozesses.

In der Planung chemischer oder verfahrenstechnischer Prozesse müssen oft widerstreitende Anforderungen abgewogen werden. Beispielsweise in der Produktentwicklung kann eine io Zusammensetzung mit gleichzeitig hoher Härte und hoher Elastizität gefordert sein. Dabei sind harte Komponenten oft relativ unelastisch und elastische Komponenten oft relativ weich. Um eine Zusammensetzung mit vertretbarer Härte und Elastizität bereitzustellen, können die Anteile einer harten Komponente und einer elastischen Komponente variiert werden, wobei die Verbesserung einer Eigenschaft (z.B. Härte der Zusammensetzung) in der vi Regel eine Verschlechterung einer anderen Eigenschaft (z.B. Elastizität der

Zusammensetzung) bedingt. Durch eine multikriterielle Optimierung lässt sich ein Kompromiss der geforderten Eigenschaften erreichen.

Beispielsweise auf dem Gebiet der chemischen Synthese kann ein Kompromiss zwischen dem Reinheitsgrad und der Verfügbarkeit eines Reaktanden bestehen. So können ÄO Reaktanden mit relativ hohem Reinheitsgrad erst in einigen Monaten verfügbar sein und gleichartige Reaktanden mit niedrigerem Reinheitsgrad sofort verfügbar sein. Es können mehrere gleichartige Reaktanden verfügbar sein, wobei sich die Reaktanden in ihrem Reinheitsgrad und ihrem Zeitpunkt der Verfügbarkeit unterscheiden können. Eine multikriterielle Optimierung erlaubt eine Abwägung zwischen den Eigenschaften der Reaktanden.

Auch kann ein Stofftrennverfahren (z.B. Rektifikation) mit hoher Reinheit der abgetrennten Komponenten bei gleichzeitig niedrigem Energieeinsatz gefordert sein. Oft kann ein hoher Reinheitsgrad einer aus einer Mischung abgetrennten Komponente nur durch einen hohen Energieeinsatz verwirklicht werden. s Insbesondere wenn eine Vielzahl von Möglichkeiten vorhanden sind, beispielsweise in der oben genannten Produktentwicklung eine Vielzahl von möglichen Komponenten, ist eine multikriterielle Optimierung nicht trivial. Die Planung eines solchen Prozesses kann einen Nutzer, der den Prozess entwirft oder gestaltet (plant), überfordern. Die technische Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Verfahren bereitzustellen, durch das eine multikriterielle Optimierung eines chemischen oder verfahrenstechnischen Prozesses ermöglicht oder verbessert wird. Auch soll eine Interaktion zwischen einem Nutzer und einem Optimierungs-Tool verbessert werden. s Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, eine interaktive graphische

Benutzerschnittstelle, ein System oder ein Computerprogrammprodukt nach den unabhängigen Ansprüchen. In einem Verfahren zum Entwerfen oder Gestalten eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses kann eine interaktive Navigation an einem Sichtgerät durchgeführt werden.

H> Zumindest eine erste und zweite Konfiguration, bevorzugt zumindest fünf Konfigurationen, können zur Auswahl stehen. Für die erste Konfiguration kann eine erste Paretofront gebildet sein oder werden. Für die zweite Konfiguration kann eine zweite Paretofront gebildet sein oder werden.

Für jede der Konfigurationen kann eine (zugehörige) Paretofront gebildet sein oder werden. n; Auf Grundlage der ersten Paretofront für die erste Konfiguration und der zweiten

Paretofront für die zweite Konfiguration kann eine resultierende Paretofront gebildet sein oder werden.

Die resultierende Paretofront kann auf einem Sichtgerät dargestellt oder repräsentiert werden.

Auf einem Sichtgerät kann, insbesondere in einem Bedienbereich, eine erste Bedienhilfe und eine zweite Bedienhilfe dargestellt werden. Die erste Bedienhilfe kann ein erstes Kriterium repräsentieren und die zweite Bedienhilfe kann ein zweites Kriterium repräsentieren. Eine Stellung oder Position eines Selektors der ersten Bedienhilfe kann einen Wert des ersten Kriteriums repräsentieren. Die Stellung oder Position eines Selektors ·; der zweiten Bedienhilfe kann einen Wert des zweiten Kriteriums repräsentieren. Durch ein

Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren der jeweiligen Bedienhilfe (z.B. erster Selektor der ersten Bedienhilfe oder zweiter Selektor der zweiten Bedienhilfe) kann der Wert des zugehörigen Kriteriums (z.B. erstes Kriterium zugehörig zum ersten Selektor der ersten Bedienhilfe oder zweites Kriterium zugehörig zum zweiten Selektor der zweiten so Bedienhilfe).

Das Sichtgerät kann Teil von einer Eingabe/Ausgabe-Vorrichtung sein.

Auf Grundlage der Position oder Stellung des Selektors (z.B. von einem der Selektoren oder allen Selektoren) kann ein Punkt oder ein Abschnitt auf der resultierenden Paretofront ermittelt und/oder dargestellt werden. Allgemein kann der Punkt auf der resultierenden Paretofront ein Wert oder ein Wertebereich sein, der sich auf Grundlage der resultierenden Paretofront und einem Wert von zumindest einem Kriterium ergeben kann.

Ein Selektor kann ein Bedienelement sein.

3 In einem Verfahren zum Entwerfen oder Gestalten eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses kann eine erste Paretofront für eine erste Konfiguration und eine Paretofront für eine zweite Konfiguration bereitgestellt sein oder bereitgestellt werden. Auf Grundlage der ersten Paretofront und der zweiten Paretofront kann eine resultierende Paretofront ermittelt oder berechnet werden. o Die resultierende Paretofront kann einem Nutzer bereitgestellt werden, z.B. kann diese visuell dargestellt werden oder so visuell dargestellt werden, dass der Nutzer mit der Paretofront oder der Darstellung der Paretofront interagieren kann.

Zum Verständnis der oben mehrfach angesprochenen Paretofront(en) soll folgendes angemerkt werden. Jede Paretofront ist eine nur funktionell zusammenhängende Funktion. s Jede davon hat ein Vielzahl von Stützstellen. Die Front ist also keineswegs als durchgehend zu verstehen, sondern nur "funktional zusammenhängend", daher ist in der Figur 1A zu den Stützstellen auch eine Linie ausgewiesen, die im Grunde keine durchgehende Paretofront darstellt. Diese diskrete Funktion ist in die Figur 1 hinzuzudenken. Sie kann ebenso eine Projektion aus dem n-dimensionalen Raum sein, in welchem Raum sie besteht, indes ;o grafisch nur als eine Projektion dargestellt werden kann. Die Linien repräsentieren die jeweils funktionell zusammenhängende Paretofront. Mit Bezug auf Figur 1B wird das vergrößert verdeutlicht, zwischen den Stützstellen wird interpoliert.

Zum Verständnis der allgemeinen Aussagen helfen hier die Figuren als Beispiele.

Erreichbare Punkte auf den mehrdimensionalen Paretofronten können optisch anders 3·; dargestellt werden. Erreichbare Punkte können hell oder kontrastierend dargestellt werden.

Nicht erreichbare Punkte, z.B. eine projizierte Fläche haben einen anderen Kontrast oder eine andere Farbe.

Mit nicht dargestellter Farbkennzeichnung kann eine nicht sichtbare, indes vorhandene Dimension repräsentiert werden. In fünf größeren Quadraten können dazu Unsicherheiten

3 repräsentiert sein. Eine Mitte davon wäre jeweils der Erwartungswert, jeweils vier Arme in jeweils 90° Orientierungen zeigen jeweils als Intervall solche Bereiche der Unsicherheit an. Eine Konfiguration kann ein verfahrenstechnisches Konzept repräsentieren, beispielsweise ein Trennverfahren oder ein Mischverfahren.

Ein thermisches Trennverfahren kann eine Konfiguration sein, ein mechanisches Trennverfahren kann eine weitere Konfiguration sein, und ein chemisches Trennverfahren s kann eine noch weitere Konfiguration sein. Für eine Trennaufgabe kann eines der Verfahren ausgewählt werden.

Verschiedene Konfiguration können auch verschiedene thermische Trennverfahren sein, beispielsweise Rektifikation oder Trocknung.

Ebenso kann ein Stoff eine Konfiguration sein, beispielsweise ein Reaktand für eine o chemische Reaktion oder eine polymere Komponente für ein Polyblend.

Eine Paretofront (auch Pareto-Menge) ist die Menge aller Pareto-Optima. Oft lassen sich für eine Optimierung eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses verschiedene Zielsetzungen (Kriterien) festlegen. Ist beispielsweise aus einem Stoffgemisch eine Komponente abzutrennen, kann ein Kriterium für den Trennprozess eine möglichst hohe s Reinheit der abgetrennten Komponente sein und ein anderes Kriterium ein möglichst geringer Energieverbrauch des Prozesses sein. Diese Kriterien sind oft widerstreitend, d.h. eine hohe Reinheit der abgetrennten Komponente ist nur mit einem hohen Energieaufwand erreichbar. Die Optimierungsaufgabe eines solchen Prozesses ist eine multikriterielle Optimierung (auch Pareto-Optimierung). o Für zumindest zwei Konfigurationen kann jeweils eine Paretofront für zumindest zwei

Kriterien erstellt werden oder bereitgestellt sein. Es kann auch für zumindest drei, oder zumindest fünf, Konfigurationen jeweils eine Paretofront für zumindest zwei Kriterien erstellt oder bereitgestellt sein. Ebenso können die Paretofronten für mehr als zwei Kriterien (z.B. zumindest drei Kriterien oder zumindest fünf Kriterien) erstellt oder bereitgestellt werden.

Es können also eine erste Paretofront für eine erste Konfiguration und eine zweite Paretofront für eine zweite Konfiguration bestehen. Aus den Paretofronten kann eine resultierende Paretofront gebildet werden oder sein. Die resultierende Paretofront kann eine nichtdominierte Menge einer Vereinigung der Paretofronten sein. o Mit anderen Worten, die resultierende Paretofront kann Pareto-Optima verschiedener

Paretofronten für Konfigurationen umfassen oder daraus bestehen. Beispielsweise kann ein erster Anteil der resultierenden Paretofront einem Anteil einer ersten Paretofront für eine erste Konfiguration entsprechen und ein zweiter Anteil der resultierenden Paretofront einem Anteil einer zweiten Paretofront für eine zweite Konfiguration entsprechen. Die resultierende Paretofront kann Anteile verschiedener Paretofronten für eine jeweilige Konfiguration umfassen oder daraus bestehen.

Die resultierende Paretofront kann als Kurve in einem zweidimensionalen Diagramm dargestellt sein, wobei eine Achse für ein erstes Kriterium und die andere Achse für ein zweites Kriterium vorhanden ist. Die resultierende Paretofront kann ebenso eine (gewölbte)

Fläche in einem (zweidimensional dargestellten) dreidimensionalen Diagramm sein, wobei drei Kriterien für die Achsen vorhanden sind. Ebenso ist ein Sterndiagramm für eine Darstellung der resultierenden Paretofront möglich. Auch eine dreidimensionale Darstellung der resultierenden Paretofront ist möglich. In dem Bedienbereich des Sichtgeräts kann eine Anzahl von Bedienhilfen dargestellt sein, von denen jede ein Kriterium repräsentiert. Bei einem Bewegen oder Bedienen eines Selektors einer jeweiligen Bedienhilfe wird der Wert des Kriteriums verändert. Zumindest einige der Bedienhilfen können als Slider dargestellt sein. Zumeist wird eine Bewegung nach links eine Verbesserung ergeben. Durch die Veränderung eines Werts eines Kriteriums (durch den Selektor der Bedienhilfe) verändern sich die Werte von anderen Kriterien

(repräsentiert durch eine Veränderung der Stellung oder Position des Selektors der übrigen Bedienhilfe oder Bedienhilfen). Die Veränderung der Werte anderer Kriterien kann auf Grundlage der resultierenden Paretofront erfolgen.

Auf Grundlage der Werte der Kriterien (Stellungen oder Positionen der Selektoren der Bedienhilfen), wird ein Punkt auf der resultierenden Paretofront bestimmt und bevorzugt auf dem Sichtgerät dargestellt.

Ebenso kann eine Linie oder Fläche bestimmt werden, wobei der Punkt auf der Linie oder Fläche liegt.

Ein Kriterium kann eine physikalische oder chemische Größe repräsentieren. Die Selektoren bilden (und ermöglichen) die interaktive Kommunikation mit einem Nutzer.

Eine im aktuellen Zustand ausgewählte Lösung wird als Punkt (z,) auf der resultierenden Paretofront dargestellt. Der Punkt und der Bedienbereich sind miteinander funktional verkoppelt oder gekoppelt. Was im Bedienbereich ausgewählt wird, wird gleichermaßen auf der resultierenden Paretofront angezeigt. Wird die ausgewählte Lösung im Bedienbereich verändert, wenn der Planer einen jeweiligen Selektor einer jeweiligen Bedienhilfe in seiner

Lage verändert, bewegt sich der Punkt (z,) entlang der resultierenden Paretofront.

Die Lage des Selektors einer Bedienhilfe kann linear (als Slider) verändert werden, oder als Drehlage verändert werden (rotatorische Vorgabe). Die Bedienhilfen können dabei auf dem Sichtgerät abgebildet sein und können per Mauszeiger oder an einem touch-enabled Screen (Touchscreen) direkt mit dem Finger einer Hand bedient werden. Beim Slider kann die Bedienhilfe linear ausgebildet sein. Bei einer Bedienhilfe mit veränderbarer Drehlage kann die Bedienhilfe einen gebogenen Verstellbereich besitzen. In der Regel werden die Bedienhilfen zweidimensional abgebildet, was sie in ihrem Verständnis indes nicht beschränkt. s Durch ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren in eine Richtung kann der Wert des jeweiligen Kriteriums erhöht werden. Durch ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren in eine gegenläufige Richtung kann der Wert des Kriteriums verringert werden.

Durch das Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren kann die Position oder Stellung des anderen Selektors verändert werden. Dies speziell ohne eine Eingabe des Nutzers. H> Bevorzugt wird die Position oder Stellung des anderen Selektors auf Grundlage oder entlang der resultierenden Paretofront verändert.

In dem Verfahren kann bestimmt werden, ob eine Abweichung oder Differenz zwischen dem Wert für das zweite Kriterium der ersten Paretofront für die erste Konfiguration und dem Wert für das zweite Kriterium der zweiten Paretofront für die zweite Konfiguration n einen Schwellenwert überschreitet. Bevorzugt erfolgt die Bestimmung bei einem gleichen

Wert des ersten Kriteriums. Dadurch kann überprüft werden, ob zwei Konfigurationen als gleichwertig angesehen werden können.

Speziell kann bestimmt werden, ob eine Abweichung oder Differenz zwischen dem Wert für das zweite Kriterium der resultierenden Paretofront und dem Wert für das zweite Kriterium ;o der ersten und/oder zweiten Paretofront für die erste und/oder zweite Konfiguration einen

Schwellenwert überschreitet. Bevorzugt erfolgt die Bestimmung bei einem gleichen Wert des ersten Kriteriums. Dadurch kann überprüft werden, ob zwei Konfigurationen als gleichwertig angesehen werden können.

Die resultierende Paretofront repräsentiert, auf Grundlage der Auswahl von Werten für die Kriterien, die Menge der Pareto-Optima, dies wiederum auf Grundlage der Paretofronten der Konfigurationen. Besteht lediglich ein geringer oder vertretbarer Unterschied (Abweichung unterhalb Schwellenwert) zwischen zwei Konfigurationen können diese als gleichwertige oder vergleichbare Lösungen der multi kriteriel len Optimierung angesehen werden und dies dem Nutzer signalisiert werden. so Der Schwellenwert kann durch einen Nutzer oder Benutzer festlegbar sein oder festgelegt werden. Bevorzugt kann auf dem Sichtgerät eine Schwellenwertauswahl mit einem Selektor dargestellt werden. Der Schwellenwert kann durch den Selektor der Schwellenwertauswahl festlegbar sein oder festgelegt werden.

Speziell ist der Schwellenwert eine maximale relative Abweichung, z.B. in Prozent. Der ;v; Schwellenwert kann auch ein absoluter Wert sein. Bei einem Überschreiten des Schwellenwerts können auf der zweiten Bedienhilfe zumindest zwei Selektoren dargestellt werden. Die Position oder Stellung eines der Selektoren kann den Wert des zweiten Kriteriums der ersten Paretofront für die erste Konfiguration repräsentieren oder darstellen. Die Position oder Stellung des anderen der Selektoren kann den Wert des zweiten Kriteriums der zweiten Paretofront für die zweite Konfiguration repräsentieren oder darstellen.

Die Anzahl der auf einer Bedienhilfe dargestellten Selektoren kann der Anzahl der Konfigurationen entsprechen, die als gleichwertige Lösungen der multikriteriellen Optimierung ermittelt wurden.

H> Bei einem Nicht-Überschreiten des Schwellenwerts kann auf derzweiten Bedienhilfe nicht mehr als ein Selektor dargestellt werden, also genau ein Selektor. Die Position oder Stellung des Selektors kann den Wert des zweiten Kriteriums der resultierenden Paretofront repräsentieren oder darstellen.

Für den Wert des ersten und/oder zweiten Kriteriums kann ein Intervall festgelegt sein oder n festgelegt werden. Das Intervall kann ein Unschärfe Intervall sein.

Das Intervall kann durch eine Manipulation eines Selektors definiert werden. Beispielsweise kann der Selektor ausgewählt werden und durch Bedienen eines Scroll-Rades einer Maus oder durch eine Finger-Eingabe des Nutzers (z.B. auseinanderziehen von zwei Fingern auf einem Touch-Screen) das Intervall festgelegt werden. so Eine oder mehrere Konfigurationen können in dem Verfahren bestimmt werden. Es können diejenigen Konfigurationen bestimmt werden, deren Paretofront für die jeweilige Konfiguration einen Punkt umfasst, der innerhalb des Intervalls für das erste Kriterium liegt und sich auf einen Wert des zweiten Kriteriums bezieht, der sich aus dem Wert des ersten Kriteriums und der resultierenden Paretofront ableitet.

Die bestimmten eine oder mehrere Konfigurationen können ausgegeben, dargestellt oder angezeigt werden.

Das Intervall kann für den Wert des ersten Kriteriums ein erstes Intervall sein, und für den Wert des zweiten Kriteriums kann ein zweites Intervall festgelegt sein oder festgelegt werden. so Das Intervall ist insbesondere ein Unschärfeintervall.

Eine oder mehrere Konfigurationen können bestimmt werden, wobei die Paretofront für die jeweilige Konfiguration einen Punkt umfasst, der innerhalb des ersten Intervalls für das erste Kriterium und innerhalb des zweiten Intervalls für das zweite Kriterium liegt. Die eine oder mehrere Konfigurationen können ausgegeben, dargestellt oder angezeigt werden.

Das erste Intervall und/oder das zweite Intervall können durch einen Nutzer festlegbar sein oder festgelegt werden. Für die bestimmten Konfigurationen kann ein Score (z.B. eine Punktzahl) ermittelt werden, wobei der Score eine Eignung der zugehörigen Konfiguration repräsentiert.

Der Score kann ausgegeben, dargestellt oder angezeigt werden.

Die Eignung der Konfiguration kann sich aus der Abweichung der Paretofront der Konfiguration von der resultierenden Paretofront ergeben, insbesondere innerhalb des Intervalls oder innerhalb der Intervalle. Der Score kann größer sein, wenn die Abweichung geringer ist.

Der Score der jeweiligen Konfiguration kann sich auf eine ausgewählte Konfiguration beziehen. Dazu kann der Nutzer eine Konfiguration, auf die sich der Score beziehen soll, auswählen, insbesondere an dem Sichtgerät. Zur Bestimmung des Scores der jeweiligen Konfiguration kann eines der folgenden

Merkmale (Einflussgrößen) berücksichtigt werden, ebenso können mehrere der folgenden Merkmale berücksichtigt werden eine Differenz oder Abweichung von Punkten auf verschiedenen Paretofronten der Konfigurationen zueinander, insbesondere Punkte mit Bezug zu einem Mittelwert des ersten und/oder zweiten

Intervalls; ein Kurvengradient der Paretofront innerhalb des ersten und/oder zweiten Intervalls; eine Sicherheit in der Bestimmung der Paretofront, insbesondere eine Sicherheit in der Bestimmung der Werte der Paretofront; und eine Anzahl von Einstellmöglichkeiten der Konfiguration.

Eine oder mehrere Konfigurationen können (temporär) ausgeschlossen sein oder ausschließbar sein. Speziell können eine oder mehrere Konfiguration durch einen Nutzer (temporär) ausschließbar sein oder ausgeschlossen sein. Die ausgeschlossene(n) Konfiguration(en) können nicht in die Bestimmung oder Ermittlung der resultierenden Paretofront einbezogen werden. Es kann bestimmt werden, ob der Ausschluss einer oder mehrerer Konfigurationen den Wertebereich der resultierenden Paretofront verändert. Speziell kann bestimmt werden, ob der Ausschluss einer oder mehrerer Konfigurationen den Wertebereich der resultierenden Paretofront reduziert. s Eine Veränderung des Wertebereichs der resultierenden Paretofront kann dem Nutzer signalisiert werden. Speziell kann dies auf dem Sichtgerät dargestellt sein oder dargestellt werden. Bevorzugt ist dies in dem Bedienbereich des Sichtgeräts darstellbar oder dargestellt.

Es können zumindest drei, bevorzugt zumindest vier, bevorzugter zumindest fünf, noch H> bevorzugter zumindest sechs, am meisten bevorzugt zumindest acht, Paretofronten für die gleiche Anzahl von Konfigurationen gebildet sein. Die resultierende Paretofront kann auf Grundlage aller gebildeten Paretofronten der Konfigurationen gebildet sein.

Die resultierende Paretofront kann eine nichtdominierte Menge einer Vereinigung der Paretofronten, insbesondere aller Paretofronten, sein. s Unterschiedliche Abschnitte der resultierenden Paretofront können unterschiedlichen

Paretofronten von Konfigurationen entsprechen. Speziell können unterschiedliche Anteile der resultierenden Paretofront unterschiedliche Anteile von Paretofronten für Konfigurationen sein.

Eine interaktive graphische Benutzerschnittstelle kann zum Entwerfen oder Gestalten eines so verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses bereitgestellt sein.

Eine resultierende Paretofront kann zumindest auf Grundlage einer ersten Paretofront für eine erste Konfiguration und einer zweiten Paretofront für eine zweite Konfiguration gebildet sein.

Auf einem Sichtgerät kann in einem Bedienbereich zumindest eine erste interaktive 2S Bedienhilfe und eine zweite interaktive Bedienhilfe dargestellt werden. Die erste Bedienhilfe kann ein erstes Kriterium repräsentieren und die zweite Bedienhilfe kann ein zweites Kriterium repräsentieren. Eine Position oder Stellung eines Selektors der ersten Bedienhilfe kann einen Wert des ersten Kriteriums repräsentieren und eine Position oder Stellung eines Selektors der zweiten Bedienhilfe kann einen Wert des zweiten Kriteriums repräsentieren. so Durch ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren der jeweiligen Bedienhilfe von einem Nutzer kann der Wert des jeweiligen Kriteriums veränderbar sein.

Auf Grundlage der durch den Nutzer festgelegten Position oder Stellung des Selektors kann ein Punkt auf der resultierenden Paretofront ermittelbar sein und/oder dargestellt werden. Auf dem Sichtgerät kann eine resultierende Paretofront dargestellt werden.

Auf dem Sichtgerät kann dargestellt werden, welche der Paretofronten für die jeweilige Konfiguration den Abschnitt oder Anteil der resultierenden Paretofront bestimmt, auf dem der Punkt liegt oder dargestellt wird. Auf dem Sichtgerät kann eine interaktive Schwellenwertauswahl mit einem Selektor dargestellt werden. Durch ein Bewegen des Selektors kann ein Wert für einen Schwellenwert veränderbar sein. Wenn eine Abweichung oder Differenz zwischen einem Wert für das zweite Kriterium der ersten Paretofront für die erste Konfiguration und dem Wert für das zweite Kriterium der zweiten Paretofront für die zweite Konfiguration den Schwellenwert überschreitet, insbesondere bei einem gleichen Wert des ersten Kriteriums, können auf der zweiten Bedienhilfe zumindest zwei Selektoren dargestellt werden. Die Position oder Stellung eines der Selektoren kann den Wert des zweiten Kriteriums der ersten Paretofront für die erste Konfiguration repräsentieren oder darstellen und die Position oder Stellung des anderen der Selektoren kann den Wert des zweiten Kriteriums der zweiten Paretofront für die zweite Konfiguration repräsentieren oder darstellen.

Bei einem Nicht-Überschreiten des Schwellenwerts kann auf der zweiten Bedienhilfe nicht mehr als ein Selektor (z.B. genau ein Selektor) dargestellt werden. Speziell kann die Position oder Stellung des Selektors den Wert des zweiten Kriteriums der resultierenden Paretofront repräsentieren oder darstellen. An der interaktiven graphischen Benutzerschnittstelle kann ein Intervall für den Wert des ersten und/oder zweiten Kriteriums festlegbar sein.

Das Intervall kann ein Unschärfeintervall sein.

Das Intervall kann auf dem Sichtgerät im Bereich der resultierenden Paretofront und/oder im Bereich der ersten Paretofront für die erste Konfiguration und der zweiten Paretofront dargestellt oder repräsentiert werden.

Das Intervall kann auf dem Sichtgerät im Bereich der ersten und/oder zweiten Bedienhilfe dargestellt oder repräsentiert werden.

Eine Auswahl einer oder mehrerer Konfigurationen können auf dem Sichtgerät dargestellt werden. Ein Nutzer kann eine oder mehrere der Konfigurationen ausschließen oder einschließen. Die resultierende Paretofront kann auf Paretofronten für Konfigurationen basieren, die eingeschlossen sind. Speziell kann die resultierende Paretofront nicht auf Paretofronten für Konfigurationen basieren, die ausgeschlossen sind. Eingeschlossene Paretofronten können solche sein, die ausgewählt sind. Ausgeschlossene Paretofronten können solche sein, die nicht ausgewählt sind oder abgewählt sind. Eine Veränderung des Wertebereichs oder ein verbleibender Wertebereich der resultierenden Paretofront kann auf dem Sichtgerät dargestellt werden. Dies speziell, wenn ein Ausschließen einer oder mehrerer Konfigurationen den Wertebereich der resultierenden Paretofront verändert. s Ein System kann eine Prozessoreinheit (Prozessor) umfasst. Die Prozessoreinheit kann so konfiguriert sein, ein hierin offenbartes Verfahren auszuführen. Die Prozessoreinheit kann so konfiguriert sein, eine hierin offenbart interaktive graphische Benutzerschnittstellt zu Erzeugen.

Ein Computerprogrammprodukt kann Befehle umfassen. Bei einer Ausführung des H> Computerprogrammprodukts durch einen Prozessor oder Computer können die Befehle den

Prozessor oder Computer veranlassen ein hierin offenbartes Verfahren auszuführen. Auch können bei einer Ausführung des Computerprogrammprodukts durch einen Prozessor oder Computer die Befehle den Prozessor oder Computer veranlassen eine hierin offenbarte interaktive graphische Benutzerschnittstelle zu erzeugen. n In einem Verfahren kann eine interaktive graphische Benutzerschnittstelle erstellt werden, die insbesondere auf einem Sichtgerät dargestellt werden kann.

Die interaktive graphische Benutzerschnittstelle kann eine hierin offenbarte interaktive graphische Benutzerschnittstelle sein.

Ein Prozessor kann ausgestaltet sein eine resultierende Paretofront zumindest auf so Grundlage einer ersten Paretofront für eine erste Konfiguration und einer zweiten

Paretofront für eine zweite Konfiguration zu erstellen.

Der Prozessor kann für die interaktive graphische Benutzerschnittstelle einen Bedienbereich mit zumindest einer ersten interaktiven Bedienhilfe und einer zweiten interaktiven Bedienhilfe erstellen, wobei die erste Bedienhilfe ein erstes Kriterium repräsentiert und die zweite Bedienhilfe ein zweites Kriterium repräsentiert. Eine Position oder Stellung eines Selektors der ersten Bedienhilfe kann einen Wert des ersten Kriteriums repräsentieren und eine Position oder Stellung eines Selektors der zweiten Bedienhilfe kann einen Wert des zweiten Kriteriums repräsentieren.

Auf Grundlage einer Eingabe eines Nutzers, z.B. an einem Eingabegerät oder an einem so Eingabe/Ausgabegerät, kann der Prozessor einen Punkt auf der resultierenden Paretofront ermitteln.

Die Eingabe kann ein Bewegen oder Bedienen eines der Selektoren der jeweiligen Bedienhilfe sein, wodurch der Wert des jeweiligen Kriteriums verändert wird. Auf Grundlage der durch den Nutzer festgelegten Position oder Stellung des Selektors kann der Punkt auf der resultierenden Paretofront (durch den Prozessor) bestimmt werden.

Der Prozessor kann bestimmen welche der Paretofronten für die jeweilige Konfiguration den Abschnitt der resultierenden Paretofront bestimmt, auf dem der Punkt liegt.

3 Der Prozessor kann, auf Grundlage einer Eingabe eines Schwellenwerts durch den Nutzer, ermitteln, ob eine Abweichung oder Differenz zwischen einem Wert für das zweite Kriterium der ersten Paretofront für die erste Konfiguration und dem Wert für das zweite Kriterium der zweiten Paretofront für die zweite Konfiguration den Schwellenwert überschreitet. Speziell bei einem gleichen Wert des ersten Kriteriums. o Wenn die Abweichung oder Differenz den Schwellenwert überschreitet, kann der Prozessor für die zweite Bedienhilfe zumindest zwei Selektoren bestimmen, wobei die Position oder Stellung eines der Selektoren den Wert des zweiten Kriteriums der ersten Paretofront für die erste Konfiguration repräsentiert und die Position oder Stellung des anderen der Selektoren den Wert des zweiten Kriteriums der zweiten Paretofront für die zweite n Konfiguration repräsentiert.

Wenn die Abweichung oder Differenz den Schwellenwert nicht überschreitet, kann der Prozessor für die zweite Bedienhilfe nicht mehr als einen (genau einen) Selektor bestimmen. Die Position oder Stellung des Selektors kann den Wert des zweiten Kriteriums der resultierenden Paretofront repräsentieren. so Der Prozessor kann, auf Grundlage einer Eingabe eines ersten Intervalls (speziell ein

Unschärfeintervall) für das erste Kriterium und/oder eines zweiten Intervalls (speziell Unschärfeintervall) für das zweite Kriterium durch den Nutzer, ermitteln, ob eine oder mehrere Konfigurationen eine Paretofront umfasst, die einen Punkt umfasst, der innerhalb des ersten Intervalls für das erste Kriterium und/oder innerhalb des zweiten Intervalls für das zweite Kriterium (c2) liegt

Der Prozessor kann, auf Grundlage einer Auswahl durch den Nutzer, von dem Nutzer ausgewählte Konfigurationen für die Bestimmung der resultierenden Paretofront verwenden.

Der Prozessor kann, auf Grundlage einer Auswahl durch den Nutzer, von dem Nutzer so abgewählte Konfigurationen von der Bestimmung der resultierenden Paretofront ausschließen.

Der Prozessor kann, auf Grundlage der Auswahl des Nutzers, bestimmen, ob eine Veränderung des Wertebereichs der resultierenden Paretofront vorliegt oder ermittelt wird. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind mit Hilfe der Figuren näher erläutert. Alle Erläuterungen sind gleichermaßen für die Offenbarung heranzuziehen, aber sie sind nicht so auszulegen, dass sie als notwendige Bestandteile der Ansprüche hinzugenommen werden müssen. Alle folgenden Beispiele bleiben auch dann Beispiele, wenn nicht explizit "beispielsweise" ihnen vorgelagert ist.

Figur 1 ist eine schematische Ansicht eines Beispiels eines Ablaufs eines Verfahrens einer oder mehrerer Ausführungsformen der Erfindung. Hier Konfigurationen auf einem Sichtgerät mit Display 10.

Figur 1A hilft bei dem Verständnis der Paretofront, im Beispiel der 0 Paretofront 201. Erkennbar sind eine Vielzahl von Stützstellen. Die Front ist also keineswegs durchgehend, wir Figur 1 suggeriert. Sie ist "nur" funktional zusammenhängend, daher ist sie in der folgenden Figur 1B zusätzlich als (dünne) Linie ausgewiesen, die im Grunde keine solche ist. Sie besteht grundlegend aus diskreten Stützstellen. is Die Paretofront kann ebenso als eine Projektion auf dem n- dimensionalen Raum dargestellt gedacht werden, in welchem Raum sie besteht, indes grafisch nur als eine Projektion sichtbar werden.

Figur 1B hilft auch bei dem Verständnis der Paretofront, im Beispiel der Paretofront 201. Erkennbar sind ein Vielzahl von Stützstellen 201i zo bis 201ic. Zwischen 2013 und 201 4 sind drei Stützstellen 32, 35 und 39 vorgesehen. Gleiches kann zwischen anderen (jeweils benachbarten) Stützstellen vorgesehen sein.

Figur 2a und 2b zeigen zwei Konfigurationen 100 und 200.

Figur 3 veranschaulicht ein Schaubild der Bewegung der Selektoren 21a

SS und 22a der Bedienhilfen 21 und 22 in mehreren Teilbildern.

Figur 4 veranschaulicht einen fortgeschrittenen Systemzustand auf dem

Sichtgerät 10 mit Display, ausgehend von dem Systemzustand der Figur 1.

Figur 5 veranschaulicht einen noch weiteren Systemzustand, bei dem ein

3 Ähnlichkeitsbereich 30' eröffnet wurde, beim Wert cli. Der Ähnlichkeitsbereich wird hier durch ein (vertikales) Streifenstück 30' umschrieben und seine Länge 30" entspricht auf der zweiten Achse als zweites Kriterium c2 dem Abschnitt zwischen den Enden 30a und 30b. Auch eine Schwellenwertauswahl 60 ist gezeigt. Figur 6 ist ein noch weiterer Systemzustand, in welchem der

Ähnlichkeitsbereich auf ein längeres Feld 31' erstreckt wurde, entsprechend der vergrößerten Länge 31".

Figur 7 veranschaulicht den Systemzustand von Figur 6, wobei über ein visuelles, interaktives Feld 80 als Funktionsfeld eine der Konfigurationen abgewählt worden ist, sodass diese Konfiguration im Bedien bereich 2 nicht mehr erscheint oder nicht mehr angezeigt wird.

Figur 8 veranschaulicht den Systemzustand der Figuren 6 und 7, wobei

Konfiguration C ausgenommen ist, was zur Beschränkung von Auswahlmöglichkeiten führt, die mit den Bereichen 42" und 41" gekennzeichnet sind.

Figur 9 veranschaulicht ein technisch-funktionelles Datensystem.

Figur 1 veranschaulicht ein Eingabe-/ Ausgabegerät mit einem Sichtgerät 10 (z.B. Display). Dieses Sichtgerät 10 ist durch die vier angegebenen Ecken symbolisch dargestellt. Es ergibt sich auch aus der Systemstruktur der Figur 9 mit der die folgend beschriebenen Funktionen realisiert werden (oder realisierbar sind).

Vergrößert dargestellt zeigt Figur 1 rechts oben einen Bedienbereich 2 und links, in größerem Flächenverbrauch als der Bedienbereich 2 einen Konfigurationsbereich 1. Der Bedienbereich 2 liegt außerhalb des Konfigurationsbereichs 1, was sagen soll, dass die beiden sich nicht funktional überlappen. Sie erscheinen für den Planer sichtbar voneinander getrennt, wobei ihre Lage nur in dem Beispiel der Figur 1 so gewählt ist, dass der Konfigurationsbereich links unten und der Bedienbereich rechts oben (auf der Sichtfläche des Sichtgeräts 10) angeordnet ist.

Allgemein kann der Bedienbereich 2 auf dem Sichtgerät 10 darstellbar sein oder dargestellt werden. Insbesondere kann der Bedienbereich 2 ohne den Konfigurationsbereich 1 auf dem Sichtgerät 10 darstellbar sein oder dargestellt werden.

Der Konfigurationsbereich 1 mit seinen zugehörigen Elementen kann nicht auf dem Sichtgerät 10 dargestellt werden.

Eine Darstellung des Bedienbereichs 2 und des Konfigurationsbereichs 1 muss nicht gemeinsam erfolgen. Der Bedienbereich 2 und der Konfigurationsbereich 1 können funktional nicht verkoppelt oder funktional entkoppelt sein. Es besteht ein visuell sichtbares und visuell auch abgegrenztes Feld 80, welches als Funktionsfeld die Konfiguration E identifiziert. Dieses Feld, welches allgemein auch Funktionsfeld 80 genannt ist, wird später erläutert und erweitert.

Der Bedienbereich 2 und der Konfigurationsbereich 1 können funktionell miteinander s gekoppelt sein. Diese funktionelle Kopplung soll erläutert werden. Im Konfigurationsbereich

1 werden mehrere Paretofronten für verschiedene Konfigurationen gezeigt, im Beispiel sind es die Paretofronten 101, 201, ... bis 501. Zusätzlich ist eine resultierende Paretofront 801 dargestellt.

Dabei basiert die resultierende Paretofront 801 auf Abschnitten verschiedener H> Paretofronten für Konfigurationen. In dem Beispiel der Figur 1 enthält die resultierende

Paretofront 801 Abschnitte der Paretofronten 401, 201 und 101. Die resultierende Paretofront 801 ist die Menge der Pareto-Optima (Pareto-Menge) der Konfigurationen. Die resultierende Paretofront 801 repräsentiert also die Pareto-Optima der betrachteten Pareto-Optima der Konfigurationen. n Allgemein ist die resultierende Paretofront 801 in den Figuren für eine verbesserte

Übersichtlichkeit graphisch leicht von den Paretofronten der Konfigurationen abgesetzt.

Dies kann auch in einer Darstellung auf einem Sichtgerät 10 vorgesehen sein.

Auch dargestellt im Konfigurationsbereich 1 sind zwei Achsen cl und c2, die senkrecht zueinanderstehen und zwei Kriterien cl und c2 repräsentieren. Dargestellt sind das ;o Kriterium 1 (auch cl) und das Kriterium 2 (auch c2), welche im Bedienbereich 2 sichtbar und navigierbar dargestellt sind.

In einer anderen Darstellung können mehr als zwei Achsen für Kriterien dargestellt sein, insbesondere drei Achsen oder mehr als drei Achsen (z.B. in einem Netzdiagramm oder Sterndiagramm). Die Darstellung kann auch auf einer Projektion oder Projektionen basieren, wenn beispielsweise mehrere Kriterien dargestellt werden sollen.

Ein Schnittpunkt findet sich im derzeit ausgewählten Punkt zi. Dieser ausgewählte Punkt ergibt sich durch die Einstellungen von beiden Bedienhilfen 21 und 22, welche im Bedienbereich 2 zu sehen sind. Das Kriterium 1 wird auch cl genannt und ist horizontal im Konfigurationsbereich 1 aufgetragen. Das Kriterium 2 auch c2 genannt, ist im so Konfigurationsbereich 1 vertikal aufgetragen.

Im Bedienbereich 2 werden zu den beiden Kriterien cl, c2 und mit den beiden Bedienhilfen 21 und 22 zwei Einstellungen angenommen, die sich durch die Selektoren 21a und 22a auswählen lassen und die hier auch ausgewählt dargestellt sind. Durch diese Einstellung ergibt sich bei funktioneller Verkopplung des Bedienbereichs 2 mit dem ;v; Konfigurationsbereich 1 der ausgewählte Punkt der resultierenden Paretofront 801 und der Paretofront 101 der Konfiguration E, da der Abschnitt der resultierenden Paretofront 801, auf dem der Punkt z, liegt, durch die Paretofront 101 der Konfiguration E gebildet ist.

Zu erläutern ist dabei auch der Begriff der Paretofront. Die Paretofront ist eine Darstellung aller technischen Größen, die eine Konfiguration repräsentieren und per definitionem s multikriteriell nicht verbessert werden können. Ein solches multikriterielles Optimum ist dadurch charakterisiert, dass es keine besseren Lösungen gibt als diejenigen, die auf der Paretofront liegen. Kein Wert (Kriterium) davon kann verbessert werden, ohne ein anderes Kriterium zu verschlechtern.

Es ist ersichtlich, dass jeder weitere Punkt auf den Paretofronten 101, ..., 501, 801 auch eine H> Lösung repräsentiert, sodass die Verkettung aller Lösungen auf einer Paretofront den

Verlauf dieser Paretofront definiert. Wechselt der Nutzer (als Benutzer des Tools zum Entwerfen und Gestalten eines verfahrenstechnischen oder chemischen Prozesses gemäß Figur 1) die Konfiguration, kann ein anderes verfahrenstechnisches Konzept, ein anderer (chemischer) Rohstoff oder ein anderer (gleichartiger) Reaktand ausgewählt sein oder is werden.

Beispielsweise ist ein erstes verfahrenstechnisches Konzept eine erste Konfiguration und ein zweites verfahrenstechnisches Konzept eine zweite Konfiguration, oder ein erster (chemischer) Rohstoff ist eine erste Konfiguration und ein zweiter (chemischer) Rohstoff ist eine zweite Konfiguration, oder ein erster (gleichartiger) Reaktand ist eine erste so Konfiguration und ein zweiter (gleichartiger) Reaktand ist eine zweite Konfiguration. Durch ein Verändern der Werte der Kriterien durch den Nutzer kann die hierfür „optimale" Konfiguration wechseln.

Das Einstellen der beiden Selektoren 21a und 22a legt den Punkt z-, im Konfigurationsbereich 1 fest. Auf den beiden Kriterienachsen cl und c2 sind die Einstellungen der Selektoren 21a zs und 22a weiterhin repräsentiert, die gewählte x y-Darstellung gibt eindeutig den Punkt z, auf der resultierenden Paretofront 801, wobei dieser Abschnitt der resultierenden Paretofront 801 einem Abschnitt der Paretofront 101 der Konfiguration E entspricht. Hieraus ergibt sich, dass die Konfiguration E die beste Lösung für die ausgewählten Werte der Kriterien cl, c2 ist. io Es können Konfigurationen, die mit A, B, ... E symbolisiert sind, dargestellt werden.

Der Bedienbereich 2 umfasst, aus der vorhergehenden Beschreibung entnommen, zwei interaktive Bedienhilfen 21, 22, wobei jeder Bedienhilfe (derzeit) ein Selektor 21a, bzw. 22a zugeordnet ist. Beispiele von Bedienhilfen sind Slider, Beispiele von Selektoren sind digital dargestellte Bedienknöpfe. Mit diesem Selektor kann im Bedienbereich 2 ein jeweiliges Kriterium verbessert oder in der zugehörig gegenläufigen Richtung verschlechtert werden. Nach vorhandenen Konventionen ist eine Bewegung nach links eine Verbesserung, sodass abgebildet das Kriterium 2 auf c2 schon bestmöglich optimiert ist (da es am linken Rand der Bedienhilfe 22 liegt). Für das Beispiel gewendet, ist der "Selektor des Slider nahe dem Linksanschlag".

Die entsprechende Darstellung zeigt Figur 1 im Konfigurationsbereich 1, wo Selektor 22a den niedrigsten Wert hat. Ein Erhöhen des Werts des Kriteriums c2 in dem Entwerfen oder Gestalten (Planen) führt zu einer Verschlechterung dieses Kriteriums, aber da auch das Kriterium cl zu beachten ist und dieses anhand der Stellung des Selektors 21a noch verbessert werden kann, ist mit einer Bewegung zu rechnen, die anhand der folgenden

Figuren erläutert werden soll.

In einer Übersicht wird Selektor 21a sich nach links bewegen (auf der Achse cl auch nach links). Selektor 22a wird sich nach rechts bewegen (auf der Achse c2 nach oben). Die Orientierung der Bedienhilfen 21 und 22 im Bedienbereich 2 kann auch um 90° geschwenkt sein, so dass links/rechts zu unten/oben wird. Das kann ebenso für jeden einzelnen der

Selektoren gelten, die dabei so ausgerichtet werden, dass die wie ein kartesisches Koordinatensystem erscheinen.

Diese Bewegung ist in Einzelschritten in der Figur 3 in sechs Teilbildern erläutert, dazu später. In den Figuren 2a und 2b sind als Beispiels zur Veranschaulichung zwei verfahrenstechnische

Konzepte dargestellt. Jedes der Konzepte ist eine Konfiguration.

Es liegt ein Stoffgemisch F vor, das (vereinfacht) aus einem Leichtsieder L (z.B. Hexan), einem Mittelsieder M (z.B. Heptan) und einem Schwersieder S (z.B. Oktan) als Komponenten besteht. Leichtsieder L, Mittelsieder M und Schwersieder S sind äquimolar in dem Stoffgemisch F des Beispiels vorhanden.

Das Stoffgemische F soll in seine Komponenten aufgetrennt werden. Ein erstes Kriterium liegt in der Reinheit des Mittelsieders M (Heptan), diese soll möglichst hoch sein. Ein zweites Kriterium liegt in dem Aufwand der Trennung, wobei der Aufwand jedenfalls den apparativen/konstruktiven Aufwand und den Energieaufwand berücksichtigt. Der Aufwand als zweites Kriterium soll möglichst gering sein.

Allgemein können der Aufgabe Einschränkungen oder Nebenbedingungen vorgegeben sein. In dem angesprochenen Beispiel können diese darin liegen, dass eine Mindestreinheit des Leichtsieders L und des Schwersieders S von jeweils 99 mol-% vorgegeben ist. Die erste Konfiguration 100 umfasst eine erste Rektifikationskolonne 150 und eine zweite Rektifikationskolonne 160. Die erste Rektifikationskolonne 150 umfasst einen ersten Wärmeübertrager 151 (Verdampfer) im Sumpf und einen zweiten Wärmeübertrager 152 (Kondensator) am Kopf. Die zweite Rektifikationskolonne 160 umfasst wiederum einen ersten Wärmeübertrager 161 (Verdampfer) im Sumpf und einen zweiten Wärmeübertrager 162 (Kondensator) am Kopf.

In der ersten Rektifikationskolonne 150 ist das Hauptkopfprodukt der Leichtsieder L und das Hauptsumpfprodukt ein Gemisch aus dem Mittelsieder M und dem Schwersieder S.

Das Sumpfprodukt der ersten Rektifikationskolonne 150 wird der zweiten Rektifikationskolonne 160 zugeführt. Das Hauptkopfprodukt der zweiten

Rektifikationskolonne 160 ist der Mittelsieder M und das Hauptsumpfprodukt ist der Schwersieder S.

Die zweite Konfiguration 200 umfasst eine Rektifikationskolonne 250 mit einem ersten Wärmeübertrager 251 (Verdampfer) im Sumpf und einem zweiten Wärmeübertrager 252 (Kondensator) am Kopf.

Das Hauptsumpfprodukt dieser Konfiguration 200 ist der Schwersieder S und das Hauptkopfprodukt ist der Leichtsieder L. Der Mittelsieder M als Hauptprodukt wird über einen Seitenabzug entnommen.

Allgemein kann durch das Zweikolonnenkonzept (Konfiguration 100) eine höhere Reinheit des Mittelsieders M als durch das Kolonnenkonzept mit Seitenabzug (Konfiguration 200) erreichbar sein, jedoch ist der Aufwand, insbesondere der konstruktive/apparative Aufwand, des Zweikolonnenkonzepts in der Regel höher als der des Kolonnenkonzepts mit Seitenabzug.

Für jede der Konfigurationen 100 und 200 kann eine Paretofront gebildet werden. Aus den Paretofronten kann eine resultierende Paretofront gebildet werden. Ein Nutzer kann nun entlang der resultierenden Paretofront überprüfen, welche Konfiguration für den ausgewählten Kompromiss an Kriterien (Reinheit Mittelsieder M und Aufwand) die Passende ist.

Möchte der Nutzer eine sehr hohe Reinheit des Mittelsieders M kann der Nutzer den Wert beispielsweise an einem Selektor 21a, wie oben dargelegt, für dieses Kriterium entsprechend einstellen. Der zweite Selektor 22a wird sich entsprechend der resultierenden Paretofront 801 auf einen ungünstigen Wert des zweiten Kriteriums (Aufwand) bewegen. Der Nutzer erkennt, dass ein hoher Reinheitsgrad des Mittelsieders M nur durch einen hohen Aufwand möglich ist. Der Nutzer kann auch erkennen, falls zutreffend, dass der gewünschte Reinheitsgrad des Mittelsieders M nur durch eine der Konfigurationen möglich ist, nämlich beispielsweise in diesem Beispiel durch Konfiguration 100.

Analog kann ein sehr niedriger Aufwand lediglich realisiert werden, wenn der Reinheitsgrad des Mittelsieders M relativ gering ist. In der Regel ist der Aufwand bei s Einkolonnenkonzepten (hier mit Seitenabzug) geringer.

In einem Bereich, in dem die gewünschte Reinheit des Mittelsieders M von beiden Konfigurationen 100 und 200 erreichbar ist, liegt der ausgewählte Punkt z, auf der resultierenden Paretofront auf einem Abschnitt derselben, der durch die Paretofront der Konfiguration bestimmt ist, die den niedrigeren Aufwand (Wert des zweiten Kriteriums) H> aufweist.

Der Nutzer kann also das gesamte Spektrum der möglichen Werte für die Kriterien überblicken, gleichwohl kann dem Nutzer schnell und intuitiv vermittelt werden, welche der Konfigurationen der anderen oder den anderen Konfigurationen bei einem festgelegten Kriterium überlegen (Pareto-Optimal) ist. ; Die Figur 3 veranschaulicht in Zeitlupe oder in kleinen Schritten die Veränderung der

Selektoren 21a und 22a der beiden Kriterien cl und c2. Dazu sind drei Teilbilder in der linken Hälfte der Figur 3 repräsentativ. Ein Funktionszeiger M wird angenommen, der später genauer erklärt ist.

Ausgehend von einer Einstellung der Selektoren 21a und 22a an den Bedienhilfen 21 und 22 so ist der Zustand anfangs gezeigt, der in Figur 1 abgebildet ist. Das Kriterium c2 ist bestmöglich eingestellt, da am weitesten links. Im Beispiel soll eine Verschlechterung dieses Wertes durch die Bewegung b herbeigeführt werden, wobei durch einen Mauszeiger M (das Pfeilelement) oder bei einem berührempfindlichen Bildschirm 780 nach Figur 9 per Aktivieren und Wischen mit dem Finger das Bedienelement 22a nach rechts verschoben werden soll. Es verschiebt sich dabei in der mittleren Darstellung von seinem ursprünglichen Ort der oberen Hälfte zu einem Ort, der weiter rechts liegt. Die kann mit einer optischen Fading Technik dargestellt werden, der bisherige Ort verbleicht, der neue Ort entsteht.

Die Bewegung b ist abgeschlossen oder beendet, wenn der Selektor 22a seine neue Position erreicht hat, wie in dem dritten Teilbild auf der linken Seite zu sehen ist. Die ursprüngliche so Lage, die im mittleren Teilbild noch zu sehen war, ist dann nicht mehr zu sehen. In einer

Bewegung vom ersten zum dritten Teilbild gibt es viele Zwischenzustände, die hier nicht dargestellt sind.

Gleichzeitig während der Bewegung des Selektors 22a in eine Richtung kann der Selektor 21a des anderen Kriteriums cl in die andere Richtung bewegt werden, dies bevorzugt ;v; gestützt durch das Verfahren, bestimmt beispielsweise durch einen Prozessor. Insbesondere orientiert sich die Bewegung des anderen Kriterium cl an der resultierenden Paretofront.

Die Kriterien cl und c2 (die Selektoren 21a und 22a) können funktionell verbunden sein.

Die eigentliche funktionelle Verbindung findet durch die Vorgabe der vordefinierten Lösungen auf der Paretofront (resultierende Paretofront) statt, verändert der Nutzer eine s Lösung in einem Kriterium, verändert sich auch ein zweites, drittes und/oder viertes

Kriterium und damit auch der zweite (oder auch weitere) Selektor oder die Selektoren auf eben diesem zweiten Kriterium oder für eben dieses Kriterium cl.

In Figur 3 sind in der rechten Hälfte zwei andere Kriterien c3 und c4 abgebildet. Hier ist eine Bewegung des Kriteriums c3 (Selektor 21a) von rechts nach links zu sehen, also hin zu einem H> besseren Wert. Auch hier bewegt sich der Selektor 22a entsprechend der Änderung oder

Bewegung des Selektors 21a, speziell auf Grundlage der resultierenden Paretofront 801.

Die Bewegung b verläuft dargestellt langsam und schrittweise bis hin zu der eingezeichneten vertikalen Linie und der neuen Position des Selektors 21a auf der Bedienhilfe 21. Der Funktionszeiger M (das Pfeilelement) nimmt hierbei den Selektor 21a der Bedienhilfe 21 n vom Nutzer gesteuert mit und stellt es auf die Position des dritten Teilbildes ein.

Unter Berücksichtigung der Optionen, dass mehrere Kriterien über Bedienhilfen verändert werden können, in den hier gewählten Beispielen aber nur zwei Kriterien cl und c2 vertieft erläutert werden, kann unter Zuhilfenahme der Figur 3 auch verstanden werden, dass zwei weitere Kriterien c3 und c4 verändert werden können, oder aber das Kriterium cl und c4 im ;o Bedienbereich 2 dargestellt ist, funktionell verkoppelt mit den dann im

Konfigurationsbereich 1 passenden Darstellungen der Paretofronten 101 bis 501 und der resultierenden Paretofront 801 (in den Achsen cl und c4).

Typischerweise werden fünf bis sechs Kriterien verglichen. Die Paretorechnungen zur Vorgabe der vordefinierten Lösungen benutzen zwischen zehn und fünfzehn Kriterien. Im gegenseitigen Wettbewerb stehen drei bis fünf Kriterien, zwischen denen ein Kompromiss zu finden ist, um eine Lösung zu finden und festzulegen, mit der der Nutzer ausreichend zufrieden ist.

In Figur 4 hat der Nutzer durch Verlagern des Selektors 21a nach links für das Kriterium cl einen verbesserten Wert eingestellt. Es ergibt sich, aufgrund der funktionellen Verkopplung so und dem Verlauf der Paretofronten, eine Verlagerung nach rechts für das Kriterium c2, wobei automatisiert über die funktionelle Verkopplung der Selektor 22a nach rechts verlagert wird, während der Selektor 21a vom Nutzer beispielsweise durch Mausklick oder per Berührung und Wischen/Schieben nach links verschoben wird. Die beiden Pfeile br und bl zeigen diese Bewegung. Die Bewegung war veranschaulicht anhand der Figur 3, dort bei aufgehobener funktioneller Verkopplung und Bewegung von nur einem Selektor an einem Kriterium.

Es zeigt sich in der Figur 4, dass durch Bewegen des Selektors 21a des Kriteriums cl auf s einen verbesserten Wert, der in dem Konfigurationsbereich 1 angesteuerte Punkt z \ ein anderer ist. Durch die Bewegung des Bedienelements 21a nach links wandert der Punkt zi auf der resultierenden Paretofront 801 (ein Abschnitt der Paretofront 201) von rechts weiter unten nach links weiter oben. Im Beispiel repräsentiert an der Stelle, wo die beiden Selektoren 21a und 22a im Bedienbereich 2 auf den Kriterien cl und c2 zu liegen kommen.

H> Was unter Zuhilfenahme der Figur 1 an der Figur 4 besser nachvollzogen werden kann, ist die Bewegung des allgemein positionierten Punktes z \ hin zum hier dargestellten Punkt z \ . Die Punkte liegen auf Abschnitten der resultierenden Paretofront 801, die durch unterschiedliche Paretofronten für Konfigurationen verursacht sind, nämlich der Abschnitt auf der resultierenden Paretofront 801 auf dem der Punkt z \ liegt durch die Paretofront 101 is und der Abschnitt auf der resultierenden Paretofront 801 auf dem der Punkt zi liegt durch die Paretofront 201.

In Figur 4 ist dann auch symbolisiert, dass an der Stelle cli, die vom Selektor 21a im Bedienbereich 2 festgehalten wird, mehrere Punkte existieren, die auf anderen Paretofronten liegen, so die Punkte auf den Paretofronten 301, 101 (bzw. 401) und 501. so Nachdem die zugehörigen Konfigurationen aber nicht ausgewählt sind, bleibt es bei der

Konfiguration A, die der Paretofront 201 zugeordnet ist. Dies vermittelt, dass der Abschnitt auf der resultierenden Paretofront 801, auf dem der Punkt zi liegt, durch die Paretofront 201 der Konfiguration A bestimmt ist.

Das definiert das Funktionsfeld 80, welches eine Anzahl von Konfigurationen repräsentiert, zs die vom Nutzer ausgewählt und abgewählt werden können. Diese Auswahl ist durch ein x in einem Kontrollkästchen 81 symbolisiert. Auch symbolisiert ist die Zuordnung der Punkte durch die passende Einfärbung und der zugehörigen Paretofront, auf denen sie sich bewegen können.

In dem Funktionsfeld 80 als visuellem Feld kann die Vorgabe der anzuzeigenden io Konfigurationen erfolgen.

Die Auswahl von weiteren Konfigurationen führt anhand der Figur 4 aber nicht dazu, dass mehrere Konfigurationen angewählt werden können und damit mehrere Konfigurationen bei einer Einstellung zur Verfügung stehen, oder aber zur Navigation auswählbar sind. Dazu kann eine Erweiterung von einer Koordinate auf eine einzelne Zielgröße (einem Kriterium) v] auf ein Intervall auf zumindest einer der Achsen durchgeführt werden. Diese Einstellung ist Figur 5 dargestellt. Die Einstellung zeigt den gleichen Zustand wie denjenigen von Figur 4 mit den drei möglichen Zielpunkten z , zi, oder Z4. Von diesen vier möglichen Konfigurationen sind in dem Funktionsfeld 80 zwei ausgewählt, sodass zwei Konfigurationen im Ähnlichkeitsbereich eines Unschärfeintervalls 30 liegen, welches die einzelne Koordinate des Kriteriums c2 auf einen Koordinatenbereich erweitert. Der erweiterte Bereich der Länge 30" ist das Intervall oder das Unschärfeintervall (auch Unschärfebereich) mit einer unteren Grenze 30a und einer oberen Grenze 30b. Nachdem die Konvention eine Verbesserung nach links verlangt, sind die Begriffe des oberen und unteren Bereichs missverständlich, sodass sie linkes Ende 30a und rechtes Ende 30b Ü genannt werden sollen. Zwischen diesen beiden erstreckt sich der Unschärfebereich 30 mit einer Länge 30".

Das Unschärfeintervall auf dem Kriterium c2 ist grafisch auch im Konfigurationsbereich 1 sichtbar dargestellt, auf der Kriteriumsachse c2.

Die Länge 30" entspricht dem Intervall zwischen linkem Ende 30a und rechtem Ende 30b in is dem Bedienbereich 2. Auch abgebildet ist dieser Bereich über das sich vertikal erstreckende

Feld 30', welches im gezeigten Beispiel zwei Konfigurationen, die Konfiguration A und die Konfiguration B erfasst.

Durch Auswahl dieser beiden Konfigurationen im Funktionsfeld 80 ergibt sich für den Nutzer eine weitere Option. Er kann statt der Konfiguration A entlang der Paretofront 201 auch so diejenige Konfiguration B auswählen, die entlang der Paretofront 301 verläuft, da sie der erstgenannten Konfiguration A und der Paretofront 201 sehr ähnlich ist.

Das Intervall kann durch einen Schwellenwert festgelegt werden. Ist beispielsweise ein Wert für das zweite Kriterium festgelegt, z.B. durch die Position des Selektors 22a, kann eine relative Abweichung bestimmt werden, z.B. 10 %. Durch den Wert und den Schwellenwert zs ergibt sich ein Intervall. Dabei kann der Schwellenwert als Abweichung um den Wert des

Kriteriums angesehen werden. Als konkretes Beispiel kann für das zweite Kriterium ein Wert von 50 festgelegt sein und ein Schwellenwert von 10 % festgelegt sein. Das Intervall kann sich dann zu 50 ± 10 % (also zu 50 ± 5).

Der Schwellenwert kann auch als tatsächliches Intervall angegeben sein, beispielsweise ein io Wert für ein Kriterium von 45 bis 55.

Eine Festlegung eines absoluten Wertes der Abweichung um einen Wert eines Kriteriums ist ebenso möglich. Beispielsweise kann eine absolute Abweichung von 5 (fünf) als Schwellenwert angegeben werden, hieraus ergäbe sich bei einem von 50 für das Kriterium 50 ± 5. Das Intervall kann asymmetrisch um einen Wert, z.B. um einen festgelegten Wert des Kriteriums, angegeben werden. Beispielsweise kann für einen Wert von 50 für ein Kriterium ein Schwellenwert festgelegt werden, sodass sich ein Intervall von 48 bis 58 ergibt.

Der Schwellenwert kann durch einen Nutzer vorgegeben werden, beispielsweise über eine s Schwellenwertauswahl 60 wie in Figur 5 gezeigt. Die Schwellenwertauswahl 60 kann einen

Schwellenwertselektor 60a umfassen. Der Schwellenwertselektor 60a kann bewegt werden, wobei der Schwellenwert durch eine Bewegung in eine Richtung erhöht wird und der Schwellenwert durch eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung reduziert wird.

Alternativen sind die Festlegung durch Mausklick oder durch Betätigen einer Scroll-Funktion H> einer Maus oder die Festlegung über Double-Tap und Wischen auf einem Tablet, also bei einem touch-sensitiven Ausgabe/Eingabegerät 780 als Eingabe- /Ausgabegerät des Sichtgeräts 10.

Es können Schwellenwerte oder Intervalle für zumindest zwei Kriterien vorgegeben sein oder werden. Speziell können für alle Kriterien Schwellenwerte der Intervalle vorgegeben n sein oder werden.

Speziell können Schwellenwerte oder Intervalle für verschiedene Kriterien unterschiedlich vorgegeben sein oder werden.

Device-übergreifend soll von einem "Funktionszeiger" gesprochen werden, der Pointer (als Zeiger) und Funktionsoption vereinigt. Die Maus zeigt mit einem Symbol, das Festhalten so eines Clicks am Display erlaubt eine Funktion "Verschieben", oder mit einem Doppelklick eine Anwahl. Ebenso arbeitet der single tap oder der double tap eines Fingers als Locator oder Activator auf oder an einem Screen-enabled device oder touch-enabled device (z.B. einem Tablet). Ebenso auch der Laserpointer als ein Zeigegerät, das mit eine Funktion gekoppelt ist, durch on/off oder das Zeichen eines Symbols am Ort des Zeigens, z.B. als kleiner Kreis mit einer 360° Bewegung im Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigersinn.

Auch dargestellt in Figur 5 ist das Erscheinen der zweiten Paretofront 301 und des von der Unschärfe erfassten weiteren Punktes Z durch Darstellen eines zweiten Selektors 22b.

Beide Selektoren 22a und 22b liegen innerhalb der beiden Grenzen 30a, 30b der erweiterten Identität oder der Ähnlichkeitsbereichs 30". so Eine Abweichung zwischen den Punkten zi und Z liegt also unterhalb des Schwellenwerts oder die Punkte zi und zi liegen innerhalb des Intervalls (Unschärfeintervall).

Erwähnt war bereits, dass das auf die Länge 30" erweiterte Feld 30' als Unschärfeintervall 30 im Konfigurationsbereich 1 zu dem schmalen Feld 30' führt, hier schraffiert dargestellt, welches zumindest zwei Paretofronten erfasst. Nachdem der Nutzer auch die Spannbreite oder die Größe der Unscharfe in der Hand hat, kann er durch Verengung und Erweiterung dieses Unschärfeintervalls 30 erreichen und auch interaktiv sehen, ob er in dem Entwerfen oder Gestalten einen Spielraum hat. Ist die Unscharfe zu gering (geringer Schwellenwert oder kleines Intervall), erscheint in seinem Bedienfeld kein weiterer Selektor. Fasst er die Unscharfe größer (größerer Schwellenwert oder größeres Intervall), wie im dargestellten Beispiel mit den beiden Enden 30a und 30b, erhält er zumindest eine weiter Konfiguration zur Auswahl, wie auch im Funktionsfeld 80 zu sehen.

Nicht erreicht werden kann die Konfiguration entsprechend der Paretofront 401 oder der Paretofront 101 oder der Paretofront 501, da die zugehörigen Zielpunkt Z3 und Z4 außerhalb i des Unschärfeintervalls 30' liegen. Sie liegen also oberhalb des Schwellenwerts oder außerhalb des Intervalls.

Nach der Spezifikation der Kriterien und der Festlegung einer Liste von möglichen Konfigurationen, kann automatisch ausgerechnet werden, wie die Paretofronten liegen, die in den Figuren dargestellt sind.

Dem Nutzer werden alle Konfigurationen (Paretofronten) zur simultanen Navigation angeboten, und er hat im Wege der interaktiven Bedienfähigkeit die Möglichkeit, den Identitätsbereich zu verlassen, hin zu einem Ähnlichkeitsbereich, der Unschärfe genannt wird, um mehrere Konfigurationen gleichzeitig zur Auswahl zu haben. Dazuhin ist ersichtlich, dass der Nutzer von einer Konfiguration zur nächsten wechseln kann, er also von einer Paretofront zu einer anderen Paretofront wechselt und damit nicht auf eine Konfiguration und eine Paretofront beschränkt ist. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, eine nicht dominante Menge der Vereinigung aller Paretofronten der Konfigurationen zur Navigation zur Verfügung zu haben (resultierende Paretofront).

Im praktischen Sinne würde die Figur 5 für einen Nutzer die Bedeutung haben, dass ein zs verfahrenstechnischer oder ein chemischer Prozess nur mit der Konfiguration entsprechend der Paretofront 201 (Punkt zi) durchführbar ist, sondern im Unschärfeintervall 30 auch mit der Konfiguration B der Paretofront 301.

Dies ist insbesondere für den Nutzer relevant, wenn weitere Kriterien zur Auswahl einer Konfiguration bereitstehen. Beispielsweise kann der Nutzer oder das Unternehmen des io Nutzers mit einem verfahrenstechnischen Konzept als Konfiguration mehr Erfahrung besitzen als mit einem anderen verfahrenstechnischen Konzept als Konfiguration. Wenn beide Konfigurationen als ähnlich brauchbar bewertet wurden, kann beispielsweise die Konfiguration ausgewählt werden, mit der der Nutzer oder das Unternehmen des Nutzers eine größere Erfahrung hat. Das Funktionsfeld 80 kann auch die Funktion eines Previews haben, dies soll mit der Figur 5 ersichtlich werden, in der vier Konfigurationen A bis D im Funktionsfeld 80 angeboten werden.

Diese mehreren, bspw. vier Konfigurationen sind diejenigen, welche über den Wert cli s möglich sind, weil sie alle von diesem Wert erreicht werden, also die Zielpunkte zi bis Z 4 .

Alle diese Konfigurationen erscheinen automatisch gesteuert von der zugehörigen Software in dem erweiterten Funktionsfeld 80, verglichen zur Konfiguration E aus Figur 1. Der dortige Punkt Zi und die Position des Selektors 21a lassen keine weiteren Schnittpunkte zu, sodass auch keine weiteren Paretofronten auswählbar sind, anders als in Figur 5, in der sich durch i die Position des Selektors 21a vier Möglichkeiten anbieten, bei indes unterschiedlich großem Unschärfeintervall 30.

Figur 6 veranschaulicht den Systemzustand der Figur 5, und es ist ein erweitertes Feld 3 vorgesehen, welches durch Verschieben der beiden Grenzen 31a und 31b in der Bedienhilfe 22 entsteht. Die Spannweite dieses erweiterten Ähnlichkeitsbereichs 31", wie auch auf der is Achse c2 des zweiten Kriteriums abgebildet, ist größer als die Spannweite 30" in Figur 5.

Es werden mehr Paretofronten erreicht und es ergeben sich mehr Schnittpunkte zi, Z 2 und Z 3 . Diese Punkte, Zielpunkte oder Schnittpunkte werden interaktiv und visuell auch auf der Bedienhilfe oder in der Bedienhilfe für das Kriterium c2 angezeigt. Dort entstehen zwei weitere Selektoren 22b und 22c bei schon vorhandenem Selektor 22a, welches den Schnittpunkt zi repräsentiert.

Der erweiterte Ähnlichkeitsbereich erweitert den ersten Ähnlichkeitsbereich der Figur 5. Figur 5 selber war bereits ein erster Ähnlichkeitsbereich, der weitergehend als die Identität der Abbildung der Figur 4 reichte, um mehrere Konfigurationen zu erfassen. All diese Erweiterungen, die über eine einzelne Koordinate hinausgehen, werden von der Unschärfe zs als Intervall (Schwellenwert) begrifflich erfasst, das in sich auch weiterhin steuerbar ist, wie im Folgenden beschrieben wird.

Das Unschärfeintervall 31 mit der Erstreckung 31" aufgrund des vertikalen Feldes 31' an dem Zielwert cli der Kriteriumsachse cl kann, wie bereits zuvor erläutert, auch verändert werden, es kann größer oder kleiner gestellt werden, was der Nutzer vornehmen kann io Diese Veränderung kann durch Anklicken und Ziehen der Grenzen 31a oder 31b, individuell oder gemeinsam erfolgen. Es kann auf einem Eingabe/Ausgabegerät (z.B. Touchscreen) 780 dadurch erfolgen, dass eine Grenze durch einen ersten Touch aktiviert wird (Tap) und danach durch ein Wischen verschoben wird (Wipe oder Swipe).

Die Grenzen, eine oder beide, können auch durch eine separate Bedienhilfe, linear oder v] gekrümmt ausgebildet, verändert werden. Diese Bedienhilfe ist nicht gesondert dargestellt, sondern in das Fachverständnis des Lesers gestellt. Allen Varianten ist gemeinsam, dass die Länge 31" verändert wird.

In Figur 6 war sie bereits gegenüber der Figur 5 vergrößert worden. Durch das Vergrößern erscheinen in dem Auswahlfenster 80 mehr Konfigurationen, wobei das Auswahlfenster 80 als "funktionell verkoppeltes" Funktionsfeld Bestandteil der Gesamtdarstellung auf dem s Bildschirm (Sichtgerät) ist. So kann es Einfluss nehmen, und zwar auf die

Interaktionsfähigkeit mit dem Nutzer.

Das Funktionsfeld 80 kann nach einem Erweitern des Ähnlichkeitsbereichs 31 weitere Konfigurationen anzeigen. Im Beispiel wird hier unter den Konfigurationen A, B und C auch die erreichbare Konfiguration D in das Funktionsfeld 80 aufgenommen. o Dieser Schnittpunkt ist in dem Konfigurationsbereich 1 mit Z 4 benannt und liegt auf der

Paretofront 501 der Konfiguration D. Aktuell kann dieser von der zweiten Bedienhilfe 22 nicht erreicht werden, hier sind nur drei Selektoren 22a, 22b und 22c vorgesehen. Dennoch zeigt das Funktionsfeld 80 schon vorab an, dass eine weitere Konfiguration zur Verfügung steht, die aufgrund der beschränkten Länge des vertikalen länglichen Felds 3 nicht erreicht n wird (beschränkte Größe des Intervalls oder beschränkte Größe des Schwellenwerts).

In dieser Hinsicht ist das Funktionsfeld 80 also ein Indiz, was noch sein könnte, was dem Nutzer interaktiv zur Kenntnis gebracht wird, was aber aktuell durch seine Interaktionen in dem oder mit dem Bedienfeld und hier besonders durch die (begrenzte) Erstreckung des Unschärfeintervalls 31 nicht zum Tragen kommen kann. so Hypothetisch kann angenommen werden, dass eine weitere Verschiebung der Grenze 31b dazu führen würde, dass auch die Paretofront 501 erreicht wird. Das könnte die Ähnlichkeit indes überstrapazieren. Bevorzugt liegt der gewählte Bereich der Ähnlichkeit unterhalb von 10%-Punkten. Er ist also sehr eingeschränkt, um die Ähnlichkeit von der funktionellen Bedeutung her zu erhalten. Es mag in Erinnerung gerufen werden, dass eine Ähnlichkeit, die hier interaktiv zum Auffinden von Alternativen von Konfigurationen verwendet wird, technisch bedingt ist, also eine technisch sinnvolle Ähnlichkeit gesucht wird, die Auswege aus bestehenden Constraints eröffnet.

Zuvor war erläutert, wie anhand der Figur 6 der Ähnlichkeitsbereich 31 als Unschärfe(intervall) vergrößert wird. In diesem vergrößerten Ähnlichkeitsbereich stehen

3« dem Planer aber weitere Optionen offen, hier zum Beispiel diejenige Option, dass eine bestimmte Konfiguration, die eigentlich im Rahmen der Ähnlichkeit als verfügbar dargestellt wird, nicht ausgewählt werden soll.

Hierzu soll die folgende Figur 7 erläutert werden. Figur 7 ist der Systemzustand aus Figur 6. Die Differenzen zur Darstellung der Figur 6 werden hier erläutert. Es bleibt bei dem gleichen Ähnlichkeitsbereich 31, der eine in Figur 7 ebenfalls ersichtlich vertikale Erstreckung 31" aufweist. In diesem Ähnlichkeitsbereich mit der genannten Erstreckung befinden sich im Bedienbereich 2 auf der Bedienhilfe 22 zwei Bedienelemente 22a und 22c. Es sind also hier keine drei Selektoren 22a, 22b und 22c aus Figur 6 dargestellt, sondern der Selektor 22b ist weggefallen, weil der Nutzer in dem Funktionsfeld 80 die Konfiguration B im Interaktionsfeld 82 deaktiviert oder "weggeklickt" oder ausgeschlossen hat.

Das Kontrollkästchen 82 für die Konfiguration B, repräsentativ für die Paretofront 301 und den Schnittpunkt Z 2 fällt aus den interaktiven Möglichkeiten des Nutzers heraus. Dem Nutzer stehen die Konfigurationen der noch verfügbaren Schnittpunkte zi und Z 3 , aus der Position der Selektoren 22a und 22c zur Auswahl. Für die Konfiguration der Paretofront mit dem Punkt Z 3 könnte er sich bevorzugt der Paretofront 401 bedienen und die zugehörige Konfiguration auswählen, da diese Paretofront im Schnittpunkt Z 3 eine geringere Steigung besitzt, was ein Kriterium zur Auswahl der zugehörigen Paretofront sein kann.

Ersichtlich wird aus dieser Erläuterung auch, dass alle Elemente der Bilddarstellung miteinander funktionell verkoppelt sind.

Ein Auswahlen einer Konfiguration oderein Abwählen einer Konfiguration im Funktionsfeld 80 wirkt sich auf die Anzahl und das Vorhandensein der Selektoren im Bedienbereich 2 aus. Das Verändern des Ähnlichkeitsbereichs 31 wirkt sich auf die in dem Konfigurationsbereich 1 zu sehende vertikale Erstreckung des Unschärfeintervalls 31' aus, und damit auf die Anzahl der möglichen, und dargestellten Selektoren 22a, 22 b und 22c, die wiederrum als ausgewählt oder abgewählt dargestellt oder nicht dargestellt werden, je nach Kennzeichnung im Kontrollkästchen des Funktionsfelds 80. Die Kontrollkästchen sollen als Interaktionsfelder mit 81 bis 84 benannt werden, ausgewählt sind in Figur 7 die Kontrollkästchen 81 und 83, entsprechend den Konfigurationen A und C und demzufolge den Selektoren 22a und 22c auf der Bedienhilfe 22 für das Kriterium c2.

Auch wenn in den Figuren nur zwei Kriterien cl und c2 repräsentiert werden, sind mehr und andere Kriterien darstellbar, wie es anhand der Figur 3 erläutert war. Die funktionelle Verknüpfung des Bedienbereichs 2 und des Konfigurationsbereichs 1 wie auch des Funktionsfelds 80 war zuvor erläutert und soll hier erhärtet werden. Es ist dabei nicht nur eine Bedienung über die Selektoren 22a oder 22c möglich, mit der über die funktionelle Verknüpfung auf einer jeweiligen Paretofront eine Bewegung erfolgen kann, hier des ausgewählten Punktes von beispielsweise bei Bewegen des Selektors 22c. Dieser Punkt bewegt sich nicht horizontal, sondern in Konformität mit allen anderen Kriterien, hier in Konformität mit dem Kriterium cl, also auf der resultierenden Paretofront 801. Die Paretofront ist auch in allen anderen Kriterien sichtbar, wird nur hier aufgrund der Zweidimensionalität nicht zusätzlich dargestellt, ist aber (für den Fachmann) gut vorstellbar.

Die Bedienung oder Veränderung der Lage des Selektors 22c kann auch dadurch erfolgen, dass der Punkt selbst mit einem Mauszeiger oder bei einem Touch-Panel durch aktiven s Eingriff einer Wisch- oder Verschiebebewegung in seiner Lage verändert wird. Die funktionelle Verkopplung sorgt dabei dafür, dass dann auch der zugehörige Selektor 22c in seiner Lage auf der Bedienhilfe für das Kriterium c2 verändert wird.

Die soeben beschriebene Veränderung betrifft den Zielpunkt Z , da er über die Konfiguration C und das Kontrollkästchen 83 ausgewählt ist, also als Selektor 22c in der Bedienhilfe 22 H> sichtbar wird und ist. Eine Verlagerung des anderen sichtbaren Punkts Z wird im

Bedienbereich auf der Bedienhilfe 22 nicht angezeigt, da seine Konfiguration (die der Paretofront 301) im Funktionsfeld 80 nicht ausgewählt ist. Das zugehörige Kontrollkästchen 82 ist abgewählt.

Daraus ersichtlich ist, dass der primär für die Bedienung des Nutzers vorgesehene n Bedienbereich 2 nur eine Option ist. Eine Bedienung kann auch aus dem

Konfigurationsbereich 1 heraus erfolgen, mit Blick auf die dargestellten, interaktiv verfügbaren Zielpunkte z,.

Anhand der Figur 8 soll aufgezeigt werden, dass ein Ausschluss einer Konfiguration zum Sperren ganzer Bereiche führen kann. Mit anderen Worten, durch einen Ausschluss einer ;o Konfiguration kann die resultierende Paretofront 801 verändert, speziell beschränkt, werden. Wird eine Konfiguration ausgeschlossen, kann die zugehörige Paretofront der Konfiguration nicht in die Bestimmung der resultierenden Paretofront 801 einbezogen werden. Wenn die Paretofront der ausgeschlossenen Konfiguration einen Abschnitt der resultierenden Paretofront 801 bestimmt, also der Abschnitt der resultierenden Paretofront zs 801 einem Abschnitt der Paretofront der ausgeschlossenen Konfiguration entspricht, verändert sich die resultierende Paretofront 801. Dies wird in der Regel eingeschränkt, kann also weniger Werte oder Punkte umfassen.

Diese gesperrten Felder sind mit 41 und 42 auf den beiden Bedienhilfen 21 und 22 ersichtlich. Abgebildet sind sie aus dem Bedienbereich 2 im Konfigurationsbereich 1 durch io die Erstreckung 42" auf der Kriteriumsachse c2 und die Erstreckung 41" auf der

Kriteriumsachse cl.

Diese beiden Ausschlussbereiche folgen dem Abwählen der Konfiguration C über das Kontrollkästchen 83 im Funktionsfeld 80. Da diese Konfiguration auf Interaktion des Nutzers derzeit nicht berücksichtigt werden soll, sind die zugehörigen Abschnitte 42" und 41" auf v] den Kriterien cl und c2 nicht verfügbar. Die Auswahlmöglichkeiten werden so beschränkt, es besteht aber weiterhin die Auswahlmöglichkeit des Unschärfeintervalls 32 für das Kriterium c2, bei konstant bleibendem Wert cli auf der Achse des Kriteriums cl.

Dieses Feld 32' entspricht dem Auswahlfeld 31' von Figur 7, nur ist hier die Konfiguration B angewählt, über das Kontrollkästchen 82, sodass auch ein anderes Bedienelement 22b im s Bedienbereich 2 auf der Bedienhilfe 22 erscheint, dagegen aufgrund der Abwahl der

Konfiguration C über das Deaktivieren des Kontrollkästchens 83 das Bedienelement 22c fehlt.

Im gezeigten Beispiel führt der Ausschuss der Konfiguration mit der Konfiguration 501 zu einer Beschränkung der Auswahlmöglichkeiten. Durch Ausschluss dieser Konfiguration fallen H> die "besten Optionen" des Kriteriums cl weg.

Die zugehörigen Felder 42" und 41" können auf dem Sichtgerät farbig markiert werden, sinnvollerweise in einer Signalfarbe, um deren Nichtverfügbarkeit im Konfigurationsbereich zu kennzeichnen, aber auch mit einer Signalfarbe in den zugehörigen Ausschlussintervallen 41 und 42 im Bedienbereich 2 zu kennzeichnen. s Wird in allen Beispielen die andere Achse c2 festgehalten, erstrecken sich die zuvor beschriebenen vertikalen Ähnlichkeitsfelder horizontal. Entsprechend sind auch diese Orientierungen offenbart. Die Beschreibung einer Richtung oder Orientierung ist keine Beschränkung.

Für die Konfigurationen kann ein Score bestimmt oder ermittelt werden, wie oben erläutert so Der Score kann auf dem Sichtgerät 10 dargestellt werden, beispielsweise unterhalb der zugehörigen Konfiguration in dem Feld 80. Durch den Score kann ein Nutzer weitere Informationen über die Eignung einer Konfiguration erhalten.

Figur 9 zeigt eine netzwerkorientierte Darstellung der Steuerung über einen Bus 701 und die daran angekoppelten und verwendeten digitalen Komponenten. Der Bus 701 ist im bevorzugten Beispiel ein 64 Bit Bus, über den die Komponenten miteinander kommunizieren. Er kann bidirektional sein.

Für die Rechenkapazität und die Rechenfunktion kann die CPU 700 (oder Prozessor) vorgesehen sein, welche sich die auf dem Sichtgerät 10 dargestellten Funktionen 101, 201 usw. aus dem Speicher 750 ausliest, und sie der Anzeigeeinheit I/O 760 über den Bus 701 so weiterleitet. In der Anzeigeeinheit 760 werden die Daten je nach technischen Typ des

Sichtgeräts 10 daten-technisch aufbereitet und sichtbar dargestellt.

Dargestellt ist die Navigationsumgebung der Fig. 1. Sie wird über den Funktionszeiger M bedient und er wird vom Nutzer über ein Mausgerät, hier im Beispiel als Trackball M' gezeigt, bewegt und aktiviert (Anwahl einer Funktion an einem Ort des Zeigens des Zeigers M). DerTrackball M' ist per Funk mit einem Empfänger 710 gekoppelt (drahtlos verbunden), der seine Bewegungssignale umsetzt und an den Bus 701 weiterleitet. Diese Kopplung muss nicht bidirektional sein. Sie kann unidirektional sein.

Dem Sichtgerät 10 ist das Mausgerät M' zugeordnet, bspw. als der Trackball, der die s Funktionen des Zeigens und des Bedienens (das Auslösen einer Funktion) ermöglicht, dies am Ort der Anzeige des Mauszeigers M.

Mit dem Mauszeiger M werden ebenso beide Bedienhilfen 21 und 22 für die Kriterien cl und c2 bedient.

Ein alternatives Sichtgerät 781 (Display) ist das eines Tablets 780, welches mit der gleichen o Darstellung der Fig. 1 versehen ist, welche auf dem touch-sensitiven Display 781 dargestellt wird. Die Bildschirmanzeige oder die Tablett-Anzeige hat einen Konfigurationsbereich 1 und den Bedienbereich 2, wie zuvor erläutert.

Das Tablet 780 kann über eine drahtlose Kopplung, z.B. eine WLAN-Kopplung (oder Anbindung), mit einem Sender und Empfänger 770 an dem Bus 701 angekoppelt sein. Der s Mauszeiger wird durch den Finger (wie dargestellt) ersetzt und durch Gesten (z.B. Swipe,

Tap, double Tap) auf dem Display 781 des screen-enabled oder touch-sensitiven Tablet 780 gesteuert.

Die spezifischen Konfigurationen 100 und 200, wie aus dem Beispiel der Figur 2, und weitere Konfigurationen 300 und 400 können über jeweils ein Input/Output Device 731, 732, 733o und 734 an dem Bus 701 angekoppelt sein. Jedes dieser Input/Output Devices ist bidirektional, kann also einstellende Parameter von dem Bus 701 auf das jeweilige Gerät für seine nach der Einstellung erfolgende Benutzung vorgeben, bevorzugt hat jedes dieser Geräte 100, 200 einen ausreichenden Speicherplatz von zumindest 500GB, sodass es die vor-eingestellten Parameter des späteren Prozesses speichern und während des Prozesses eigenständig, also autark einstellen kann.

Dieses Beispiel ist auch so steuerbar, dass die Parameter im Speicher 750 über die Dauer des Prozesses vorgehalten werden.

Eine Navigation über die dargestellten Paretofronten auf dem Sichtgerät 10 kann erst vom Nutzer abgeschlossen werden, um sie später in das oder die zugehörigen Geräte über daso jeweilige der Input/Output Devices zu übertragen.

Die Berechnung der CPU 700 führt zu einer grafischen Festlegung eines Ähnlichkeitsbereichs 31, der als Unschärfeintervall zuvor beschrieben war. Er ist auf dem Display 10 nicht dargestellt und auch nicht auf dem touch-sensitiven Display 781 des Tablets 780.