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Title:
METHOD FOR DIAGNOSING CYLINDER-BASED INDIVIDUAL CATALYSTS OF A MULTI-CYLINDER SPARK IGNITED INTERNAL COMBUSTION ENGINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/027299
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method which is characterized in that before an active catalyst diagnosis is carried out the mixture is dynamically trimmed for all individual catalysts (K1 - K4) using a signal of a lambda sensor (LS1) common to the individual catalysts. Once the mixture is successfully trimmed, the cylinder-based forced activation is adjusted in such a manner that the individual catalysts (K1 - K4), by virtue of the charge imprinted thereon for a threshold catalyst, exceed their remaining oxygen storage capacity to such an extent that the lambda sensor (LS1) is enabled to measure the storable charge. The cylinder-based lambda signals reconstructed from the sensor signal are then used to determine specific diagnostic values for every individual catalyst (K1 - K4).

Inventors:
KETTERER ALEXANDER (DE)
ROESEL GERD (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/053853
Publication Date:
March 16, 2006
Filing Date:
August 04, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
KETTERER ALEXANDER (DE)
ROESEL GERD (DE)
International Classes:
F01N11/00; F02D41/14; F02D41/34; (IPC1-7): F01N11/00; F02D41/34; F02D41/14
Foreign References:
DE10130054A12003-01-02
DE19630940A11998-02-05
DE10206402C12003-04-24
DE19630940C21999-03-04
DE10206402C12003-04-24
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1999, no. 12 29 October 1999 (1999-10-29)
V. BASSHUYSEN, SCHÄFER: "Handbuch Verbrennungsmotor", 2003, VIEWEG VERLAG, WIESBADEN, ISBN: 3-528-13933-1, XP002351673
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Diagnose von zylinderbezogenen Ein¬ zelkatalysatoren (K1K4) einer homogen betriebenen Otto MehrzylinderBrennkraftmaschine (BKM) mittels einer ge¬ meinsamen LambdaSonde (LSl), die stromab an oder nach der Zusammenführung der die Einzelkatalysatoren (K1K4) enthaltenden Abgasrohre angeordnet ist, welche zylinder¬ bezogenen Einzelkatalysatoren als 3WegeKatalysatoren ausgebildet sind und jeweils eine vorgegebene, relativ kleine SauerstoffSpeicherfähigkeit (OSC) haben, und wel¬ ches Verfahren eine zylinderbezogene LambdaRegelung mit einer zylinderbezogenen Zwangsanregung umfasst, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass vor einer aktiven Katalysatordiagnose aus dem Signal der Lambdasonde (LSl) Zyklen aufgelöst zylinderbezogene LambdaSignale (Vr) rekonstruiert werden und mit Hilfe dieser rekonstruierten LambdaSignale (Vr) eine zylinder¬ bezogene Trimmregelung für jeden der Einzelkatalysatoren (K1K4) durchgeführt wird, wobei Signalabweichungen (ΔVr) von einem im Katalysatorfenster liegenden mittleren Refe¬ renzwert (Vref) als Regelabweichung dient, und dass auf einen defekten Einzelkatalysator (K1K4) ge¬ schlossen wird, wenn eine erfolgreiche Gemischtrimmung nicht möglich ist, weil Signalabweichungen (ΔVr) sowohl in über wie auch unterstöchiometrische Richtung durch die Trimmregelung nicht beseitigt werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass nach erfolgreicher Durchführung einer dynamischen Gemischtrimmung eine aktive Katalysatordiagnose durchge¬ führt wird, indem während eines Diagnosezyklus die Parameter (AD, PD) der Zwangsanregung so eingestellt werden, dass die hierdurch hervorgerufene Sauerstoffbela¬ dung der Einzelkatalysatoren (K1K4) mindestens so groß ist, dass bei einer SauerstoffSpeicherfähigkeit des betreffenden Einzelkatalysators entsprechend der eines Grenzkatalysators Signalabweichungen (ΔVr) der rekon¬ struierten zylinderbezogenen LambdaSignale (Vr) sowohl in über wie auch unterstöchiometrische Richtung auftre¬ ten, und während des Diagnosezyklus auftretende Signalabweichungen (ΔVr) der rekonstruierten zylinderbezogenen LambdaSig¬ nale (Vr) zu einer OSCbasierten Diagnose der Einzelkata¬ lysatoren (KlK4) verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass wäh¬ rend des Diagnosezyklus aus den Signalabweichungen (ΔVr) der rekonstruierten zylinderbezogenen LambdaSignale (Vr) jedes Einzelkatalysators (K1K4) ein für eine OSCba sierte Katalysatordiagnose charakteristischer Wert gewon¬ nen wird, der dann mit einem in einem Kennfeld gespei¬ cherten spezifischen Wert des Grenzkatalysators vergli¬ chen wird, um für jeden Einzelkatalysator (K1K4) einen den Katalysatorwirkungsgrad darstellenden spezifischen Diagnosewert zu bestimmen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass, wenn bei einer aktiven Katalysatordiagnose der Be¬ darf einer Gemischtrimmung für einen Einzelkatalysator (K1K4) erkannt wird, das Ergebnis der aktiven Katalysa¬ tordiagnose verworfen und die aktive Katalysatordiagnose nach einer erneuten und erfolgreichen Gemischtrimmung wieder gestartet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass eine Auswertung des Signals der LambdaSonde (LSl) für eine aktive Katalysatordiagnose erst nach einer Sta¬ bilisierungsphase durchgeführt wird, in der die Parameter (AD, PD) der Zwangsanregung auf die für die Katalysatordi¬ agnose erforderlichen Werte umgestellt werden und in der sich das Signal der Lambdasonde (LSl) stabilisieren kann.
6. Verfahren nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Umstellung der Parameter (AD, PD) der Zwangsanre gung für eine aktive Katalysatordiagnose allmählich er¬ folgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung mit Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Parameter der Gemischregelung und Zwangsanregung für den normalen Betrieb der Brennkraftmaschine (BKM) an die bei der aktiven Katalysatordiagnose ermittelten Diagnosewerte für die Einzelkatalysatoren (K1K4) ange passt werden, um die Sauerstoffbeladung der Einzelkataly¬ satoren (K1K4) an ihren Alterungszustand anzupassen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung mit Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Parameter der Zwangsanregung für die aktive Ka talysatordiagnose an die bei einer vorherigen aktiven Ka¬ talysatordiagnose ermittelten Diagnosewerte für die Ein¬ zelkatalysatoren angepasst werden, um eine unnötig hohe Sauerstoffbeladung der Einzelkatalysatoren (K1K4) zu vermeiden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Anpassung der Parameter für sämtliche Zylinder einer Zylinderbank gemeinsam erfolgt.
Description:
Beschreibung

Verfahren zur Diagnose von zylinderbezogenen Einzelkata¬ lysatoren einer Otto-Mehrzylinder-Brennkraftmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Di¬ agnose von zylinderbezogenen Einzelkatalysatoren einer homogen betriebenen Otto-Mehrzylinder-Brennkraftmaschine.

Um die zur Zeit geltenden Bestimmungen der On-Board-Diag- nose (OBD) erfüllen zu können, muss der Wirkungsgrad des¬ jenigen Teils des Katalysatorsystems einer Brennkraftma- schine überprüft werden, der bei einer Wirkungsgradver¬ schlechterung zum Überschreiten der korrelierenden OBD- Grenzwertemissionen führt. Für heute übliche Katalysator¬ konfigurationen, bei denen für sämtliche Zylinder ein Hauptkatalysator und ein gemeinsamer Vorkatalysator vor- gesehen sind, sind verschiedene Verfahren zum Erfassen der Konvertierungsrate der Katalysatoren bekannt, siehe beispielsweise „Handbuch Verbrennungsmotor", 2. Aufl., von Richard von Basshuysen/Fred Schäfer, S. 568, 569. Al¬ le diese Verfahren nutzen die SauerstoffSpeicherfähigkeit (OSC = Oxygen Storage Capacity) des Katalysators aus. Aus der DE 196 30 940 C2 ist ein derartiges OSC-basiertes Di¬ agnoseverfahren bekannt, bei dem während eines Diagnose¬ zyklus die Parameter (Amplitude, Periode) der Zwangsanre¬ gung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses (Lambda) so einge- stellt werden, dass sich eine maximale Sauerstoffbeladung des Katalysators ergibt. Das oszillierende Signal einer dem betreffenden Katalysator nachgeschalteten Lambda- Sonde (Nachkat-Sonde) wird dann dazu verwendet, ein Maß für die Fläche zu bestimmen, die von dem Mittelwert des Sondensignals und dem Sondensignal begrenzt wird. Dieses Maß wird dann mit einem entsprechenden Wert eines Grenz¬ katalysators verglichen, der maximal zulässig gealtert ist. Hieraus lässt sich dann der Katalysatorwirkungsgrad bestimmen.

Das Diagnoseverfahren gemäss der vorliegenden Erfindung betrifft eine Katalysatorsystemkonfiguration, bei der den einzelnen Zylindern jeweils ein Einzelkatalysator zuge¬ ordnet und ggf. ein den Einzelkatalysatoren nachgeschal¬ teter gemeinsamer Hauptkatalysator vorgesehen ist. Die Katalysatoren sind jeweils als 3-Wege-Katalysatoren aus¬ gebildet, wobei die Einzelkatalysatoren eine vorgegebene, jedoch relativ geringe SauerstoffSpeicherfähigkeit haben. Die Einzelkatalysatoren sind möglichst nah an der Brenn¬ kraftmaschine angeordnet und können z.B. in Direktmontage in den jeweiligen Krümmern installiert sein, um ein mög¬ lichst kurzfristiges „Anspringen" der Einzelkatalysatoren zu erreichen. Zum Erfassen des Luft-Kraftstoff-Verhält¬ nisses ist eine gemeinsame Lambda-Sonde vorgesehen, die stromab an oder nach der Zusammenführung der die Einzel¬ katalysatoren enthaltenden Abgasrohre angeordnet ist.

Bei diesem Katalysatorsystem wird eine zylinderbezogene Lambda-Regelung mit einer zylinderbezogenen Zwangsanre¬ gung vorgesehen, durch die einem stöchiometrischen Lamb- da-Sollwert eine periodische Schwankung in Form eines Lambda-Pulses zur Optimierung des Katalysatorwirkungsgra- des überlagert wird.

Aus der DE 102 06 402 Cl ist bereits ein Verfahren für eine zylinderselektive Lambda-Regelung bekannt, bei dem das Signal einer Lambda-Sonde durch einen Mikrokontroller zyklenaufgelöst wird, so dass das Lambda-Signal den ein¬ zelnen Zylindern zugeordnet und somit einzelne Abgaspa¬ kete dieser Zylinder erfasst werden können.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Diagnose von zylinderbezogenen Einzel¬ katalysatoren einer homogen betriebenen Otto-Mehrzylin¬ der-Brennkraftmaschine anzugeben, das eine Diagnose der Konvertierungsrate der Einzelkatalysatoren mit Hilfe des Signals einer den Einzelkatalysatoren nachgeschalteten gemeinsamen Lambda-Sonde erlaubt.

Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Er- findung sind in den Ansprüchen definiert.

Für eine OSC-basierte Katalysatordiagnose ist es wichtig, dass vor der für die Diagnose erforderlichen Umstellung der Zwangsanregung eine definierte Sauerstoffbeladung des Katalysators eingestellt ist, um Durchbrüche des Kataly¬ sators nur in der einen oder in der anderen Richtung zu vermeiden.

Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass vor einer ak- tiven Katalysatordiagnose aus dem Signal der Lambdasonde (LSl) Zyklen aufgelöst zylinderbezogene Lambda-Signale (Vr) rekonstruiert werden und mit Hilfe dieser rekon¬ struierten Lambda-Signale (Vr) eine zylinderbezogene Trimmregelung für jeden der Einzelkatalysatoren (K1-K4) durchgeführt wird, wobei Signalabweichungen (ΔVr) von ei¬ nem im Katalysatorfenster liegenden mittleren Referenz¬ wert (Vref) als Regelabweichung dient. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird, falls mit dieser dynamischen Gemischtrimmung für die einzelnen Zy¬ linder Signalabweichungen der rekonstruierten zylinderbe¬ zogenen Lambdasignale sowohl in über- wie auch unterstö- chiometrischer Richtung nicht beseitigt werden können, wenn also kein stabiles mittleres Luft-Kraftstoff-Ver¬ hältnis erreicht werden kann, auf einen defekten Einzel¬ katalysator geschlossen. Der Defekt kann von einer alte¬ rungsbedingten starken Verringerung der Sauerstoffspei- cherfähigkeit oder auch von einer starken mechanischen Beschädigung bzw. Zerstörung herrühren. Eine aktive Diag¬ nose des betreffenden Einzelkatalysators ist dann nicht mehr erforderlich.

Durch die beschriebene zylinderbezogene Gemischtrimmung kann zwischen durch Gemischtoleranzen hervorgerufene Lambda-Abweichungen und einer tatsächlich reduzierten SauerstoffSpeicherfähigkeit des Einzelkatalysators und damit verbundenen Signalreaktionen über den gesamten Messbereich der nachgeschalteten Lambda-Sonde unterschie¬ den werden. Ein unzulässiger Defekt der Einzelkatalysato¬ ren kann, wie beschrieben, bereits durch die Gemischtrim¬ mung festgestellt werden, ohne dass es einer gesonderten aktiven Katalysatordiagnose bedarf.

Ein weiterer Vorteil der beschriebenen zylinderbezogenen Gemischtrimmung besteht darin, dass durch die schnelle Erfassung und zyklenbezogene Filterung des Signals der nachgeschalteten Lambda-Sonde herkömmliche OSC-basierte Diagnoseverfahren anwendbar sind, wie im folgenden erläu¬ tert wird. Insbesondere kann durch die zyklenaufgelöste Auswertung des Signals der Lambda-Sonde ein Standard-Al¬ gorithmus für herkömmliche Diagnoseverfahren zum Bestim- men des Katalysatorwirkungsgrades mittels OSC-/Emissions- Korrelation verwendet werden, wie ebenfalls noch erläu¬ tert wird.

Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird, wenn eine erfolgreiche dynamische Gemischtrimmung möglich ist und auch durchgeführt wurde, eine aktive Katalysatordiagnose durchgeführt, indem während eines Diagnosezyklus die Pa¬ rameter der Zwangsanregung so eingestellt werden, dass die hierdurch hervorgerufene Sauerstoffbeladung der Ein¬ zelkatalysatoren mindestens so groß ist, dass bei einer SauerstoffSpeicherfähigkeit des betreffenden Einzelkata¬ lysators entsprechend der eines Grenzkatalysators Signal¬ abweichungen der rekonstruierten zylinderbezogenen Lamb- da-Signale sowohl in über- wie auch unterstöchiometrische Richtung auftreten, und während des Diagnosezyklus auf¬ tretende Signalabweichungen der rekonstruierten zylinder¬ bezogenen Lambda-Signale zu einer OSC-basierten Diagnose der Einzelkatalysatoren verwendet werden.

Hierbei können die im Stand der Technik bekannten OSC-ba¬ sierten Diagnoseverfahren zum Bestimmen der Konvertie¬ rungsrate der Einzelkatalysatoren verwendet werden, wie sie beispielsweise aus der oben genannten DE 196 30 940 C2 bekannt sind. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaf¬ fen, dass während des Diagnosezyklus aus den Signalabwei¬ chungen der rekonstruierten zylinderbezogenen Lambda-Sig¬ nale jedes Einzelkatalysators ein für eine OSC-basierte Katalysatordiagnose charakteristischer Wert gewonnen wird, der dann mit einem in einem Kennfeld gespeicherten spezifischen Wert des Grenzkatalysators verglichen wird, um für jeden Einzelkatalysator einen den Katalysatorwir- kungsgrad darstellenden spezifischen Diagnosewert zu bestimmen.

Wenn bei einer aktiven Katalysatordiagnose der Bedarf ei- ner Gemischtrimmung für einen Einzelkatalysator erkannt wird, hat die Beladung des betreffenden Einzelkatalysa¬ tors nicht den für die Diagnose erforderlichen Referenz¬ wert erreicht. Das Ergebnis der aktive Katalysatordiag¬ nose wird dann verworfen, und die aktiven Katalysatordi- agnose wird dann nach erfolgreicher erneuter Gemischtrim¬ mung wieder gestartet.

Zweckmäßigerweise wird die Auswertung des Signals der Lambda-Sonde für die aktive Katalysatordiagnose erst nach einer Stabilisierungsphase durchgeführt, in der die Para¬ meter der Zwangsanregung auf die für die Diagnose erfor¬ derlichen Werte umgestellt werden und in der sich das Signal der Lambda-Sonde stabilisieren kann. Hierdurch werden Streuungen des Signals der Lambda-Sonde aus vo- rausgegangenen Störungen durch Instationärvorgänge ver¬ ringert. Auch andere destabilisierende Faktoren wie die Gaslaufzeit zwischen Kraftstoffeinspritzung und Lambda- Sonde werden damit ausgeschaltet.

Das Verfahren für die aktive Katalysatordiagnose hat den Vorteil, dass durch die Umschaltung der Parameter der Zwangsanregung die kleinen Einzelkatalysatoren mit gerin¬ gen OSC-Differenzen zwischen einem zulässigen und einem unzulässigen Wert bezüglich des Emissionsgrenzwertes di- agnostiziert werden können. Durch die kontrollierte Sau- erstoffbeladung der Einzelkatalysatoren während einer Stabilisierungsphase können Toleranzen für die Diagnose der geringen OSC-Differenzen der betreffenden Einzelkata¬ lysatoren minimiert werden.

Um auch für Einzelkatalysatoren mit reduziertem Wirkungs- grad eine optimale Emissionsreduzierung und auch die Mög¬ lichkeit einer dynamischen Gemischtrimmung für die Ein¬ zelkatalysatoren zu ermöglichen, wird gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass die Parameter der Gemischregelung und Zwangsanregung für den normalen Be- trieb der Brennkraftmaschine an die bei der aktiven Kata¬ lysatordiagnose ermittelten Diagnosewerte für die Einzel¬ katalysatoren angepasst werden, um die Sauerstoffbeladung der Einzelkatalysatoren an ihren Alterungszustand anzu¬ passen. Zweckmäßigerweise werden die Parameter der Zwangsanregung auch für die aktive Katalysatordiagnose an die bei einer vorherigen aktiven Katalysatordiagnose er¬ mittelten Diagnosewerte für die Einzelkatalysatoren ange¬ passt, um eine unnötig hohe Sauerstoffbeladung der Ein¬ zelkatalysatoren zu vermeiden.

Gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann somit die Sauerstoffbeladung der Einzelkatalysatoren an ihren Alterungszustand angepasst werden. Durch adaptive Anpassung der entsprechenden Regelparameter verringert sich somit der Anstieg der Schadstoffemissionen im Normalbetrieb wie auch bei der aktiven Katalysatordiag¬ nose über der Lebensdauer.

Anhand der Zeichnungen werden weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein schematisches Diagramm einer Katalysator¬ systemkonfiguration für die Abgasnachbehand¬ lung an einer 4-Zylinder-Brennkraftmaschine;

Fig. 2 einen Lambda-Puls einer Zwangsanregung für den Normalbetrieb der Brennkraftmaschine;

Fig. 3 einen Lambda-Puls der Zwangsanregung für eine aktive Katalysatordiagnose;

Fig. 4 ein Diagramm mit einem Lambda-Puls für eine aktive Katalysatordiagnose sowie mit drei un¬ terschiedlichen Verläufen eines rekonstruier¬ ten zylinderbezogenen Lambda-Signals für ei- nen Zylinder.

Fig. 1 zeigt in schematischer Weise ein Beispiel einer Katalysatorsystemkonfiguration für eine 4-Zylinder-Otto- Brennkraftmaschine BKM mit vier Zylindern Z1-Z4, zylin- derbezogenen Einzelkatalysatoren K1-K4 und ggf. einem den Einzelkatalysatoren Kl - K4 nachgeschalteten Hauptkataly¬ sator HK. Die Einzelkatalysatoren und der Hauptkatalysa¬ tor sind als 3-Wege-Katalysator ausgebildet, wobei die Einzelkatalysatoren eine vorgegebene relativ kleine Sau- erstoffSpeicherfähigkeit (OSC) haben.

Zwischen den Einzelkatalysatoren K1-K4 und dem Hauptkata¬ lysator HK ist im gemeinsamen Abgastrakt eine Lambda- Sonde LSl angeordnet, deren Signal einem elektronischen Betriebssteuergerät ECU zugeführt wird. Die Lambda-Sonde LSl kann für das nachfolgend beschriebene Verfahren zur Diagnose der Konvertierungsrate der Einzelkatalysatoren K1-K4 sowohl als stetige Sonde wie auch als binäre Sonde (Sprungsonde) ausgebildet sein. Ferner ist dem Haupt¬ katalysator HK eine weitere Lambda-Sonde LS2 nachgeschal¬ tet, die jedoch für das Diagnoseverfahren nicht erforder¬ lich ist.

Das elektronische Betriebssteuergerät ECU führt eine Ge¬ mischregelung in Form einer zylinderbezogenen Lambda-Re- gelung mit einer zylinderbezogenen Zwangsanregung durch. Bekanntlich wird durch die Zwangsanregung einem stöchio- metrischen Lambda-Sollwert eine periodische Schwankung in Form eines Lambda-Pulses zur Optimierung des Katalysator¬ wirkungsgrades überlagert.

Durch den Betrieb der Einzelkatalysatoren Kl bis K4 kommt es aufgrund ihrer kleinen SauerstoffSpeicherfähigkeit und der erforderlichen Zwangsanregung zu einer für diese Sys¬ temkonfiguration typischen Restsauerstoffkonzentration, die durch die nachgeschaltete Lambda-Sonde LSl erfasst werden kann. Bei dem nun zu beschreibenden Diagnosever- fahren kann durch Auswerten des Signalverlaufs der Lamb¬ da-Sonde LSl auf den Wirkungsgrad der Einzelkatalysatoren K1-K4 geschlossen werden.

Gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird vor einer aktiven Katalysatordiagnose eine dynamische Ge- mischtrimmung für alle Zylinder Z1-Z4 durchgeführt. Dies ist erforderlich, da vor dem Beginn der Diagnose eine de¬ finierte, für die Diagnose erforderliche mittlere Sauer¬ stoffbeladung der Einzelkatalysatoren eingestellt werden muss. Diese zylinderbezogene dynamische Gemischtrimmung für die Einzelkatalysatoren K1-K4 wird, kurz gesagt, wie folgt durchgeführt. Wie bereits erwähnt, ist für die Einzelkatalysatoren Kl- K4 eine zylinderbezogene Zwangsanregung vorgesehen, die einem stöchiometrischen mittleren Lambda (λ=l) ein perio¬ disch schwankender Lambda-Puls mit einer Amplitude A und einer Periode P überlagert (AN und PN für den Normalbe¬ trieb, siehe Fig. 2) . Die zylinderbezogene Zwangsanregung der Einzelkatalysatoren K1-K4 wird an ihre Sauerstoff¬ speicherfähigkeit so angepasst, dass am Ende jeder Mager¬ gemisch-Halbwelle eine vorgegebene Ziel-Sauerstoffbela- düng der Einzelkatalysatoren erreicht wird.

Die Signalerfassung für die Gemischtrimmung erfolgt zyk¬ lenaufgelöst aus den Modellgrößen der zylinderselektiven Lambda-Regelung. Dementsprechend werden aus dem Signal der Lambda-Sonde LSl zyklenaufgelöst zylinderbezogene Lambda-Signale rekonstruiert, so dass sich für jeden Zy¬ linder mit zugeordnetem Einzelkatalysator ein entspre¬ chendes zylinderbezogenes Lambda-Signal Vr ergibt, wie dies im unteren Teil der Fig. 4 für einen der Zylinder Z1-Z4 dargestellt ist.

Aus konstanten Verläufen der zylinderbezogenen Lambda- Signale Vr über alle Zylinder Z1-Z4 wird ein mittlerer Referenzwert Vref für die Sauerstoffbeladung der Einzel- katalysatoren gewonnen, der das Maß für das Katalysator¬ fenster darstellt. Die konstanten Signalverläufe ergeben sich aufgrund der SauerstoffSpeicherfähigkeit der Einzel¬ katalysatoren. Treten Signalabweichungen ΔVr der zylin¬ derbezogenen Lambda-Signale Vr von dem mittleren Refe- renzwert Vref auf, so rühren diese von fetten bzw. mage¬ ren Gemischstörungen her. Die Signalabweichungen lösen eine Trimmreaktion einer entsprechenden Trimmregelung aus, um diese Signalabweichungen zu beseitigen. Zur Veranschaulichung sei auf den unteren Teil des Bildes 4 verwiesen. Die oberste Kurve des rekonstruierten zylin¬ derbezogenen Lambda-Signals Vr hat einen konstanten Ver- lauf entsprechend dem mittleren Referenzwert Vref. Die Tatsache, dass keine Signalabweichungen vorhanden sind, bedeutet, dass es im Einzelkatalysator des betreffenden Zylinders zu keinen Fettgemisch- oder Magergemisch-Durch¬ brüchen kommt, so dass kein Trimmbedarf besteht. Hieraus kann geschlossen werden, dass der betreffende Einzelkata¬ lysator eine ausreichende SauerstoffSpeicherfähigkeit und somit eine zufriedenstellende Konvertierungsrate hat; der Einzelkatalysator ist somit in Ordnung.

Das in der Mitte liegende rekonstruierte zylinderbezogene Lambda-Signal Vr zeigt Signalabweichungen ΔVr nur in ei¬ ner Richtung, und zwar im dargestellten Beispiel in ü- berstöchiometrischer bzw. Magergemisch-Richtung. Lassen sich diese Signalabweichungen ΔVr durch die oben be- schriebene Trimmregelung beseitigen, so kann ebenfalls daraus geschlossen werden, dass der betreffende Einzelka¬ talysator in Ordnung ist.

Wenn dagegen Signalabweichungen ΔVr in beiden Richtungen auftreten, wie dies das untere rekonstruierte zylinderbe¬ zogene Signal in Fig. 4 zeigt, so lassen sich diese Sig¬ nalabweichungen durch die beschriebene Trimmregelung nicht mehr beseitigen. Das bedeutet, dass der betreffende Einzelkatalysator sowohl Fettgemisch- wie auch Magerge- misch-Durchbrüche zeigt, da seine SauerstoffSpeicherfä¬ higkeit einen unzulässig niedrigen Wert hat. Seine Kon¬ vertierungsrate ist daher so schlecht, dass die durch die Bestimmungen der On-Board-Diagnose (OBD) vorgegebenen Grenzwertemissionen überschritten werden.

Der betreffende Einzelkatalysator ist daher als defekt zu beurteilen, ohne dass es einer weiteren aktiven Katalysa¬ tordiagnose bedarf.

Gemäss dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine aktive Katalysatordiagnose während eines Diagnose- zyklus durchgeführt, wenn eine erfolgreiche Gemischtrim- mung möglich ist und durchgeführt wurde, wie dies vorste¬ hend erläutert wurde. Bei der aktiven Katalysatordiagnose kann auf OSC-basierte Diagnoseverfahren zurückgegriffen werden, wie sie beispielsweise aus der bereits genannten DE 196 30 940 C2 bekannt sind.

Zu Beginn der Diagnose werden die Parameter AD, PD der Zwangsanregung so eingestellt, dass dies zu einer maxima¬ len Sauerstoffbeladung des Katalysators führt. Die maxi- male Sauerstoffbeladung des betreffenden Einzelkatalysa¬ tors wird hierbei so gewählt, dass der Einzelkatalysator durch die aufgeprägte Sauerstoffbeladung für einen Grenz¬ katalysator die verbliebene RestsauerstoffSpeicherfähig¬ keit so überschreitet, dass die nachgeschaltete Lambda- Sonde LSl den nicht speicherfähigen Sauerstoffanteil des Abgases messen kann. Üblicherweise erfolgt die Umschal- tung der Zwangsanregung in der Weise, dass die Amplitude A der Zwangsanregung entsprechend vergrößert wird, wie dies in Fig. 3 beispielhaft dargestellt ist.

Zur Durchführung der aktiven Katalysatordiagnose wird wiederum aus dem Signal der Lambda-Sonde LSl zyklenaufge¬ löst rekonstruierte zylinderbezogene Lambda-Signale Vr gebildet, wie dies im unteren Teil der Fig. 4 veranschau¬ licht ist. Wenn das rekonstruierte zylinderbezogene Sig¬ nal Vr einen konstanten Verlauf hat und somit keine Sig¬ nalabweichungen ΔVr auftreten, wie dies die obere Kurve für Vr in Fig. 4 zeigt, so kann daraus geschlossen wer¬ den, dass der Katalysator in Ordnung ist.

Treten dagegen Signalabweichungen ΔVr in beiden Richtung auf (siehe die untere Kurve in Fig. 4) , so hängt die Grö- ße dieser Signalabweichungen vom Wirkungsgrad des betref¬ fenden Einzelkatalysators ab. Mittels eines herkömmlichen OSC-basierten Diagnoseverfahrens, wie es aus der DE 196 30 940 C2 bekannt ist, lässt sich dann das Maß der Sauer¬ stoffbeladung des zu diagnostizierenden Einzelkatalysa- tors berechnen. Hierbei wird, kurz gesagt, so vorgegan¬ gen, dass ein Maß für die Fläche bestimmt wird, die von dem mittleren Referenzwert Vref und den Signalabweichun¬ gen ΔVr während des Diagnosezyklus begrenzt wird. Dieses Maß wird dann mit einem in einem Kennfeld abgelegten Re- ferenzwert eines Grenzkatalysators verglichen, dessen SauerstoffSpeicherfähigkeit „grenzwertig" ist. Durch die¬ sen Vergleich lässt sich dann bestimmen, ob und wie stark der Wirkungsgrad des betreffenden Einzelkatalysators zu¬ rückgegangen ist. Auf diese Weise kann für jeden Einzel- katalysator ein spezifischer Katalysatordiagnosewert be¬ stimmt werden.

Wenn während einer aktiven Diagnose festgestellt wird, dass ein Bedarf einer Gemischtrimmung für den betreffen- den Einzelkatalysator besteht (siehe die mittlere Kurve für das rekonstruierte zylinderbezogene Lambda-Signal Vr in Fig. 4), so wird das Ergebnis der aktiven Katalysator¬ diagnose verworfen. Es wird dann eine erneute Trimmrege- lung durchgeführt. Wenn diese zur Beseitigung der ent¬ sprechenden Signalabweichungen ΔVr geführt hat, wird die aktive Katalysatordiagnose erneut gestartet.

Zweckmäßigerweise wird eine Signalauswertung bei der ak¬ tiven Katalysatordiagnose erst nach einer Stabilisie¬ rungsphase durchgeführt, in der die Parameter AD, PD der Zwangsanregung auf die für die Diagnose erforderlichen Werte umgestellt werden und in der sich das Signal der Lambda-Sonde LSl stabilisieren kann. Hierdurch lassen sich Streuungen des Signals der Lambda-Sonde LSl aus vo¬ rausgegangenen Störungen durch Instationärvorgänge ver¬ ringern. Außerdem werden hierdurch weitere das Diagnose¬ ergebnis beeinflussende Vorgänge wie die Gaslaufzeit zwi- sehen Kraftstoffeinspritzung und Signalerzeugung berück¬ sichtigt. Hierbei wird vorzugsweise so vorgegangen, dass die Umstellung der Parameter AD, PD der Zwangsanregung allmählich, beispielsweise über eine „Stabilisierungs¬ rampe", erfolgt.

Gemäss einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Parameter für die Gemischregelung und der da¬ mit verbundenen Zwangsanregung für den normalen Betrieb der Brennkraftmaschine an den bei einer vorhergehenden aktiven Katalysatordiagnose ermittelten Diagnosewert an- gepasst, um die Sauerstoffbeladung der Einzelkatalysato¬ ren K1-K4 an den Alterungszustand anzupassen. Hierdurch wird eine optimale Emissionsreduzierung auch durch Ein¬ zelkatalysatoren mit verringertem Wirkungsgrad ermög- licht. Außerdem kann dann auch für derartige wirkungs¬ gradreduzierte Einzelkatalysatoren eine erfolgreiche zy¬ linderbezogene Gemischtrimmung durchgeführt werden. Eine entsprechend angepasste Zwangsanregung mit verringerter Amplitude AG und verringerter Periode PG ist beispielhaft in Fig. 5 dargestellt. Die Änderung der Parameter der Zwangsanregung lässt sich durch Faktoren beispielsweise wie folgt bestimmen:

PG = PN x f (Katalysatorwirkungsgrad) AG = AN x f (Katalysatorwirkungsgrad) ,

worin AN, PN die Parameter für den Normalbetrieb und AG, PG die Parameter für einen gealterten Katalysator sind.

Eine entsprechende „Alterungsadaption" kann auch für die aktive Katalysatordiagnose erfolgen. Auch in diesem Fall ist es zweckmäßig, die durch die Zwangsanregung aufge- prägte Sauerstoffbeladung des zu diagnostizierenden Ein¬ zelkatalysators über die Lebensdauer des Katalysatorsys¬ tem an den Katalysatorwirkungsgrad anzupassen, um eine unnötig hohe Sauerstoffbeladung während des Diagnosezyk¬ lus zu vermeiden.

Zweckmäßigerweise erfolgt die Alterungsadaption der Para¬ meter der Zwangsanregung für sämtliche Zylinder einer Zy¬ linderbank gemeinsam und in der gleichen Weise, um zu vermeiden, dass es durch unterschiedliche Sauerstoffbela- düngen der Einzelkatalysatoren zu ungleichen Drehmoment¬ beiträgen der betreffenden Zylinder kommt.

Wird durch die Alterungsadaption die durch die Zwangsan¬ regung aufgeprägte Sauerstoffbeladung der Einzelkatalysa- toren soweit reduziert, dass die Zwangsanregung auch ab¬ geschaltet werden kann, da die SauerstoffSpeicherfähig¬ keit des betreffenden Einzelkatalysators zu klein gewor- den ist, ist der betreffende Einzelkatalysator als defekt zu beurteilen.